Starke Frauen, Geschichten aus dem Leben
von Dark Angel
Die Konsulin
I.
Agathe La Atea saß ihm in dem ihr zum Markenzeichen gewordenen, sündteuren Business-Look gegenüber, und obwohl er ihr auf seine unumwundene Art in der vergangenen halben Stunde etwas so Ungeheuerliches mitgeteilt hatte, dass andere Personen außer sich gewesen wären, so zeigte ihr vornehmes, scharf zugeschnittene Gesicht keine Regung. Mortimer, ein Privatdetektiv der eher schmierigen Art, hatte eine Dame in den Endvierzigern vor sich, die sich zuweilen aufgeschlossen gab, aber durchaus nicht die altehrwürdige Tradition der Familie und die Stellung, die sie innehatte, vergaß. Er hatte bereits des Öfteren Aufträge für die Konsulin ausgeführt, wobei sie sich auf seine Diskretion und vor allem auf seine Neigung, allem auf den tiefsten Grund zu gehen, verlassen konnte.
Seine scharfen Augen beobachteten sie, war er zu direkt in seiner Wortwahl gewesen? Die feinen Krähenfüße im Augenbereich, die kaum sichtbaren Fältchen an den Mundecken, ihre weißen, schmalen Hände zeigten zumindest keine Regung, aber das musste, und diese Erfahrung hatte er bereits gemacht, bei seiner Auftraggeberin nichts bedeuten. Sie saß kerzengerade und geradewegs unerschütterlich in ihrem barocken Sessel, dabei ruhten ihre stahlblauen, kalten Augen arrogant und abschätzig auf ihn, so dass er nervös geworden seinen Blick von ihr nahm.
Sie schüchterte ihn tatsächlich ein. Alles an ihr war irgendwie unzugänglich. Die puristische Eleganz ihrer Kleidung passte zu ihrer strengen Frisur, dem goldenen, diamantbesetzten aber einfach gehaltenen Schmuck und ihrem Make-up, dass in Perfektion und in genauer Abstimmung der jeweiligen Kleidung aufgetragen war. Sie trug einen engen, sehr eleganten und knielangen Bleistiftrock mit breitem Bund, Nadelstreifen und rückwärtigem Schlitz, der ihre hart erarbeitete Figur betonte, dazu kam die taillierte Jacke mit Kragen in Schwarz und mit schmalem Nadelstreifen im Stil der 40er Jahre.
„Ich werde das durch meine Anwälte prüfen lassen“, sagte sie kühl und nahm ihren Blick von seinem Gesicht. Er atmete auf.
„Natürlich Frau Konsul.“
„Ich werde das nicht hinnehmen. Was bilden sich diese Leute ein.“
Sie sprach von ihrem Ehemann und seiner Geliebten, was sie nicht aufgeregt hätte, wenn sie nicht die Frau eines harten Konkurrenten ihrer Konzernbetriebe gewesen wäre. Noch dazu, einer Ukrainerin, Maria Malyntschyna, die junge Frau eines des härtesten und unfairsten Widersachers, mit dem sie es je zu tun bekommen hatte.
Das und der Umstand, dass ihr der Privatdetektiv interessante Dokumente beschafft hatte, würde noch Konsequenzen haben.
Sie erhob sich mit einer energischen Bewegung und blieb in einer blasierten Haltung stehen, beobachtete, wie sich Mortimer ebenfalls auf mühte, ihr unsicher und mit scheuem Blick die Hand gab. „Die Rechnung wie gewöhnlich an mein privates Sekretariat.“
„Wie Frau Konsul befehlen.“
Sie nickte ihm zu, wartete bis er ihr Büro verlassen hatte und nahm hinter dem riesigen Eichenschreibtisch ihres verstorbenen Vaters Platz. Nach außen blieb sie die kühle Erscheinung, die sie sich ihr ganzes Leben lang antrainiert hatte, innerlich aber jubilierte sie. Endlich hatte sie etwas Handfestes gegen den Ukrainer in der Hand. Die Nebensächlichkeit mit ihrem Mann und seiner Geliebten, würden ihre weitere Handlungsweise nur noch versüßen.
Kurz schloss sie die Augen. In den Momenten des Erfolgs regte sich sehr stark ihre Natur und wie aus dem Nichts zauberte sie sich in ihren Gedanken eine schön geformte Vagina herbei, die sich in Hündchen Stellung offenbarte, die vor Lust feucht schimmerte, die verlockend nach Sünde roch, glattrasiert war, vor Erregung zitterte und sehnsüchtig darauf wartete, von der behandschuhten Hand der Gebieterin gezüchtigt zu werden. Kurz regte sich ihr Gesicht, wie würde die klatschnasse Vagina auf der Zunge munden? Würde sie den vollkommenen Geschmack von Ambrosia erreichen? Würde die durch Schmerzen hervorgerufene Wollust endlich das ersehnte Wunder des perfekten Aromas erzielen?
Ein leiser Summton der Telefonanlage unterbrach ihre Gedanken. Der nächste Termin war angekommen und wartete. „Sie soll eintreten“, sie atmete einmal tief ein und einmal tief aus. Der Termin bestand aus einer jungen Arbeiterin, die in einem der unzähligen Betriebe ihres Konzerns arbeitete und die ihr bei einer alljährlichen Besichtigung angenehm ins Auge gefallen war. Die jugendliche Frische, ihr hübsches Gesicht und vor allem die Augen, die eine Mischung aus Ergebenheit und Ängstlichkeit ausstrahlten, zeugten von einer vielversprechenden Möglichkeit, eine neue Errungenschaft in ihre Kollektion aufzunehmen. Ihre Recherche ergab das Übliche, ein Mädchen von eher ärmlicher Herkunft, der Vater Arbeiter, die Mutter Hilfskraft in einer Wäscherei, Pflichtschulabschluss und eine abgebrochene Lehre als Hotelfachfrau. Sie passte in das Beuteschema und es blieb abzuwarten, inwieweit das Ding für ihre Zwecke zu gebrauchen war.
Dezent öffnete sich die Tür, die sich genauso geräuschlos hinter der eintretenden jungen Frau wieder schloss. Etwas eingeschüchtert sah sie sich um und trat mit großen Augen näher.
„Guten Tag Frau Konsul, “ sagte sie artig und blieb inmitten des ausladendenden Teppichs stehen, der jeden ihrer Schritte verschluckt hatte. Agathe stand auf und trat ihr entgegen. Die junge Frau trug ein nettes, enganliegendes Kleid, blieb schmucklos und hatte durchaus kostspielige Sandaletten an den Füssen, was einen eigentlich ganz guten Geschmack erahnen ließ.
Die Konsulin war zufrieden, das Mädchen sah hübsch aus, ihre Augen waren zu Boden gerichtet, ganz so wie sie sich das vorstellte.
„Guten Tag“, erwiderte sie weder besonders freundlich noch besonders unfreundlich. „Sie waren so freundlich meiner Einladung Folge zu leisten.“
„Natürlich Frau Konsul, ich war ganz überrascht, meine Mutter hat sofort…“
Agathe hob den Arm, sodass ihr Gast verstummte. Sie trat an die junge Frau heran, begutachtete sie, umrundete sie und blieb dicht hinter ihr zu stehen.
Die nächsten Worte kamen flüsternd. „Sind sie aufgeregt?“
„Ja Frau Konsul, “ kam es schüchtern zurück.
„Ihr Name ist Susanne?“
„Ja, aber jeder der mich kennt nennt mich Susi…“
„Ah ah, “ flüsterte Agathe und hob erneut die Hand. „Ich will einfache Antworten, kein einfältiges Gefasel.“
Susanne schluckte und nickte kaum merkbar mit dem Kopf.
„Ich habe sie hergebeten, weil ich ein Mädchen für meinen Haushalt suche. Sie müsste gehorsam sein, die ihr zugewiesenen Arbeiten erledigen und würde gut von mir bezahlt werden.“
„Oh“, entkam es der jungen Frau, sagte aber sonst nichts.
Währenddessen setzte sich die Konsulin wieder in Bewegung, sie nahm in aller Ruhe die paar Schritte zu ihrem Schreibtisch zurück, drehte ab und lehnte sich mit ihrem Hinterteil zwanglos gegen die abgerundete Kante an. Ihre Augen richteten sich auf das junge Objekt, dabei - und ohne ihren Blick abzuwenden - beugte sie sich etwas hinab, hob ihr Kleid über die Knie, zeigte etwas Schenkel und zupfte umständlich an den Nahtstrümpfen herum um sie wieder in Form zu bringen. Das Mädchen starrte etwas verblüfft auf das bestrumpfte Bein, auf den fleischigen Schenkel, der sich halb offenbart und außerordentlich wohl geformt darbot. Agathe nahm wohlwollend wahr, welche Verlegenheit und Verwirrung das bei Susanne auslöste, und dann ließ sie den Rock wieder fallen. Ohne etwas zu sagen nahm sie den Weg wieder zurück und stellte sich wieder an dieselbe Stelle hin wie zuvor. Sie rückte noch etwas näher, ihre Lippen berührten beinahe das Ohr der jungen Frau. Die nächsten Worte wurden mehr gehaucht als gesprochen. „Hat dir gefallen was du gesehen hast?“
Susanne war von der Frage und vom Verhalten der Konsulin überfordert. „Ja… nein… was meinen sie…“
Sie hörte ein leises lachen. Die Lippen der Konsulin berührten nun sehr sanft das Ohr, es war eine Berührung, die so unvorhergesehen und so aus dem Rahmen fiel, dass dem Mädchen eine Gänsehaut auf die Schultern gezaubert wurde.
„Meine Beine, du dummes Ding, haben sie dir gefallen.“
„Oh…“
Susanne spürte den warmen Atem, in ihre Nase strömte der süß-orientalische Geruch eines dezent aufgetragenen Parfums, dass sie noch niemals wahrgenommen hatte.
„Nun…“
„Frau Konsul… ja… nein…“
„Willst du bei mir in meinem Haushalt als Dienstmädchen arbeiten?“ Agathe war längst zum vertraulichen Du übergegangen.
Susanne stutzte kurz, sie konnte ihre Lage eigentlich nur verbessern, und so überlegte sie, Fließband oder eine leichte Stellung bei einer reichen Familie?
„Ja…“ - die Antwort kam nicht gänzlich ohne Zweifel, aber die Konsulin quittierte es mit einem kurzen lächeln. Sie nahm einen kleinen Schritt vorwärts so dass sie jetzt seitlich von Susanne zu stehen kam. Sie legte ihre Hand sanft auf die Schulter.
„Sieh mich an Susanne.“
Der Kopf kam hoch und ihre Blicke trafen sich. Die flackerten Augen von Susanne hatten eine graugrüne Farbe und zeigten die sonderbare Irritiertheit, in die sie die Konsulin gebracht hatte.
„Dann ist es abgemacht. Du wirst mir auch gehorchen, ja?“
„Gewiss, Frau Konsul.“
Agathe rückte das letzte Stück heran und ihre Körper berührten sich. Die Gesichter waren nur Millimeter voneinander entfernt, Susanne atmete schnell, sie wich aber nicht zurück, sie fühlte sich von dieser stolzen und mächtigen Frau angezogen, ihre Knie wurden zu Pudding, die so unstatthafte Nähe war schön, verstörend, bedrohlich, unverschämt – sie fühlte sich von dieser Frau bedrängt, belästigt, sie nutzte ihre Position aus, was sie eigentümlich in der Magengrube spürte, die Konsulin, und das spürte sie deutlich, streckte eine imaginäre Hand aus und krallte sich ohne zu Fragen ihre Seele. „Gefalle ich dir?“ hörte sie plötzlich.
Susannes Mundwinkel zuckten. Aufgeregt hob und senkte sich der Handvoll Busen auf und ab.
„Gewiss, Frau Konsul.“
Dann summte das Telefon. Der nächste Termin wartete.
„Wir werden sehen. Du kannst gehen.“
Susanne blieb in ihrer Überforderung stehen, sie hatte die Orientierung verloren. Die Konsulin löste sich von ihr und setzte sich hinter ihrem Schreibtisch, sie deutete der bereits hereingetretenen Sekretärin mit einer ungeduldigen Geste, die das Mädchen schließlich hinausgeleitete, ihr das Weitere erklärte und anschließend den wartenden Termin hereinbat.
II.
Nachdem die Termine des Tages abgearbeitet waren, begab sich die Konsulin zu dem in den seitlichen Mahagoni-Täfelchen raffiniert eingebetteten Frischmacheraums, der eine Toilette und eine Waschgelegenheit beinhaltete. Sie machte sich frisch, korrigierte etwas das Make-up und sinnierte über die nächsten Schritte nach, die sie gegen den Ukrainer unternehmen wollte. Als sie einen groben Schlachtplan in ihren Gedanken entworfen hatte, lehnte sie sich kurz zurück, hielt kurz inne, ruhte für eine Minute, um daraufhin per Telefon Bescheid zu geben, dass eine ihrer Assistentin zu erscheinen habe, die bereits den ganzen Tag mit einer Aufgabe kämpfte, die unlösbar war.
Tatsächlich kam es wenig später so wie es kommen musste. Marlene, die junge Akademikerin, fleißig und ehrgeizig, hatte die Aufgabe erwartungsgemäß nicht bewältigen können. Aufgelöst und bemitleidenswert stand sie vor dem großen Schreibtisch, nicht erkennend, dass die Aufgabe nicht zu lösen war und dass die Konsulin ein sadistisches Spiel mit ihr trieb.
„Sie enttäuschen mich, Marlene.“
„Verzeihen sie bitte Frau Konsul.“
Agathe stand auf, umrundete den Schreibtisch, stellte sich seitlich ihres Schreibtisches hin und verschränkte ihre Arme. Die beiden Frauen sahen sich an.
„Das ist nicht so einfach.“
Marlene nahm ihren Blick zu Boden. Ihre Chefin hatte in ihrer Stimme einen Ton angenommen, den sie bereits kannte.
„Mögen sie ihren Job?“
„Ja Frau Konsul.“
„Und sie wollen ihn behalten.“
„Ja, liebend gern, ich werden mich bemühen, mich nochmals...“
„Genug davon.“
„Ja Frau Konsul.“
„Meine Mitarbeiter werden belohnt, wenn sie erfolgreich sind, sie müssen aber auch für ihre Unzulänglichkeiten Rechenschaft ablegen. Verstehen sie das?“
„Ich glaube schon Frau Konsul.“
„Ich weiß nicht ob sie das wirklich verstanden haben.“
Marlene blickte hoch und sah sie mit ängstlichem Blick an.
„Oder irre ich mich?“
„Nein Frau Konsul.“
„Sie haben meine Warnung bei der letzten Verfehlung nicht vergessen?“
„Nein Frau Konsul.“ Die Stimme zitterte, niemals würde sie die Warnung vergessen können. War sie doch so bizarr wie abscheulich.
„Auf was warten sie dann noch?“ Ihre Chefin zeigte auf eine der unteren Schubladen, die in der Holzfassade eingelassen waren.
Marlene verstand, doch war das wirklich die Realität? Ihr Gesicht errötete ob der Hitze, die in ihr hochstieg. Sie sah die Konsulin, die mit ernstem Gesicht wartete, sie blickte zur Schublade, die etwas beinhalten sollte, vor das sie gewarnt worden war. Unmöglich, dachte sie, das konnte nicht richtig sein, doch nichts deutete auf einen Scherz hin, im Gegenteil, die Konsulin neigte ihren Kopf etwas zur Seite, wie sie es immer tat, wenn sie ungeduldig wurde.
Langsam und beinahe wie von selbst begannen die Füße der jungen Frau sich zur Fassade zu bewegen, sie beugte sich hinab, öffnete die Lade, entnahm die avisierte Ledergerte, die wahrhaftig und unbegreiflich wie eine dünne, schwarze Schlange darin lag, und übergab sie mit einem unsicheren, ungläubigen, aber auch ängstlichen Blick ihrer Chefin. Diese nahm sie entgegen, fasste sofort nach ihrem dünnen Arm und schob sie ungerührt an den Schreibtisch heran, ließ die Hände der Assistentin an der Kante festhalten, so dass sie gebeugt dastand und die Warnung zur Realität werden ließ.
„Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“ Die Stimme der Konsulin war rau und dunkel geworden. Wie immer bestimmend, doch diesmal war so etwas wie Grausamkeit enthalten.
Die zarten, weißhäutigen Finger der Assistentin wussten was zu tun war, denn sie schoben sich daraufhin zum Saum ihres blauen Rocks hoch, rafften ihn zusammen und versuchten den Stoff über den Po zu bugsieren, was teilweise gelang.
„Sechs Streiche, und sie werden sich danach erinnern, was sie falsch gemacht haben.“
„Frau Konsul,“ Marlene versuchte das Unvermeidliche aufzuhalten, doch es war längst zu spät. Der erste Hieb kam und traf sowohl das Höschen als auch die zarte Haut. Die junge Frau schrie auf.
Die flache Hand der Konsulin glitt sofort über die geschlagene Stelle, sie strich darüber und fühlte, wie warm die Haut wurde. Dann der zweite Hieb, auf die gleiche Stelle, wieder der Schrei, wieder die suchende Hand, die eine leichte Schwellung wahrnahm, zart darüber fühlte und den Versuch unternahm, den Schmerz der weichen, nunmehr stark erhitzte Haut aufzunehmen.
Es verstrichen kurze Sekunden als der dritte Hieb herniederging, diesmal mit noch mehr Schwung und Härte vorgetragen, so dass das glatte, samte Fleisch wie eine Welle einmal hin und einmal herwogte.
Marlene stöhnte vor Schmerz auf, sofort war wieder die Hand der Konsulin da, die schonend aber zugleich forschend ihr Hinterteil untersuchte und studierte. Der vierte Hieb war so unerbittlich wie der zuvor, der fünfte mit einer noch mehr gesteigerten Schärfe und Strenge vorgetragen, so dass sie kurz mit den Armen schwächelte und einknickte.
Sie keuchte den Schmerz zwischen den zusammengepressten Zähnen hervor, ihre Lippen bebten, ihre Augen wurden feucht und begannen zu glänzen, eine kleine Träne versiegte noch bevor sie die Nase berühren konnte.
Die Konsulin stand leicht breitbeinig und mit der herablassenden Autorität einer Herrscherin neben ihr, wobei sie die Laute der jungen Frau wie den lieblichen Duft von Rosen einsaugte, dabei fühlte sie unablässlich nach der geröteten und geschundenen Haut, die neben dem Stoff des Höschens aufblühte und sich ihr wie ein süßer Apfel präsentierte.
Der letzte Streich war der schlimmste von allen. Marlenes Körper zuckte einmal kurz auf, der Hieb kam sehr entschieden und er machte der jungen Frau ein für alle Mal klar, dass die Konsulin mit alledem nicht scherzte.
Ihr Blick ging nun zu ihrer Chefin, die ihn begierig aufnahm und erwiderte. Und war die Situation nicht schon absurd genug, so gesellte sich zum Schmerz das Gefühl einer widersinnigen Regung hinzu, eine Regung die jetzt und hier fehl am Platze war, jedenfalls empfand es Marlene so zu diesem Zeitpunkt.
In den Augen ihrer Peinigerin las sie so etwas wie Triumph. Warum tat sie ihr das an? Gleichzeitig fühlte sie durch die Hand der Peinigerin in ihrem Körper eine seltsame Energie hochsteigen, die Wärme verursachte und den Schmerz zu einer dämonischen Süße verkehrte. Sie stöhnte, sie keuchte, die Energie wurde stark und etwas in ihr wurde deformiert.
Die junge Frau verstand nicht mehr was da mit ihr geschah, sie fühlte sich erniedrigt, beschämt, die seltsame Atmosphäre im Raum war bedrückend, die Blicke ihrer Chefin, die sie nicht einordnen konnte, schafften ein unbegreifliches Bauchgefühl, dass alles ad absurdum führte, ein Gefühl, dass sie zwischen den Schenkeln feucht werden ließ. Die Lippen ihrer Peinigerin waren plötzlich nahe ihrem Ohr und flüsterten etwas Schockierendes: „Noch drei Schläge und ich hätte dir einen Orgasmus entlockt.“
Die Assistentin schüttelte den Kopf. Ihre Lippen verzogen sich zu einer Grimasse, als ob sie etwas Widerliches getrunken hätte.
Alles war so falsch, alles war anders, unerhört, so unheimlich unangebracht und obwohl sie all das wusste ließ sie das Unheil seinen Lauf nehmen.
„Du wirst deinen Freund verlassen. Deine Fotze gehört jetzt mir.“
Diese so selbstverständlich gesprochenen Worte explodierten geradezu in Marlenes Kopf. Die Anmaßung der Konsulin war nicht zu übertreffen, sie war unfähig sich zu bewegen, unfähig sich zu artikulieren, wie eine dumme Schulgöre wurde sie in den Bann der Frau gezogen. Sie schloss die Augen, sie roch das ihr bekannte Parfum, sie ahnte, wie sich die Konsulin ihr Leben griff und ihr altes Ich auslöschte.
„Geh jetzt. Morgen wirst du dich für mich appetitlich ankleiden und mir deine Zuneigung beweisen.“
III.
Der alte Peugeot hielt vor dem großen Eingangstor des schäbigen Hauses am Stadtrand und entließ Mortimer, der etwas nervöser als sonst und mit leisen Zweifeln sein Fahrzeug verließ. Einige Monate zuvor hatte er einen Auftrag der Konsulin angenommen, der wie immer etwas ungewöhnlich war, was aber den Privatdetektiv schon längst nicht mehr abhielt, Aufträge dieser Art anzunehmen.
Vorsichtig öffnete er, nachdem er sich vergewissert hatte, nicht beobachtet zu werden, die kleine seitliche Außentür des Hauses, die sich abseits des Haupteingangs befand und die ihn in einen kleinen Raum führte.
Von diesem Raum aus konnte er durch einen durchlässigen Spiegel in einen angrenzenden weiteren Raum blicken, in das in diesem Moment die hochgewachsene Ehegattin eines eher unbedeutenden Lieferanten der Konsulin eintrat, die er seither beschattete und bespitzelte.
Für die Konsulin war dies alles ein Experiment, ein Spiel, dass die Grausamkeit der Frau unterstrich. Mortimer wusste, dass die Zielperson von einem der Wärter der naheliegenden Jugendstrafanstalt über die Wochen erpresst und missbraucht worden war, da der Wärter ansonsten den einsitzenden Sohn bis zu dessen Entlassung von vor drei Wochen nicht beschützt hätte. Die Konsulin hatte dies geschickt eingefädelt, denn sie wollte die Natur der Menschen studieren, wie sie sagte, sie wollte für höhere Zwecke Erfahrungen sammeln und Personen um sich sammeln, die sie später einsetzen würde können. Sie hatte die Ehefrau bei Verhandlungen kennengelernt und sie ist ihr durch bestimmte Gesten und bestimmte Verhaltensmuster aufgefallen. Ja, diese Frau war für ihr Experiment geeignet, und sie hatte sich schließlich auch nicht getäuscht, Mortimer hatte schließlich alles gut dokumentiert und aufgezeichnet. Heute sollte im Haus des Wärters der letzte Akt des Experiments über die Bühnen gehen.
Der nicht allzu große Raum machte einen eher schäbigen Eindruck und diente dem Hausherrn als Wohnzimmer.
Mortimer, dem im Grunde nicht klar war warum die Mutter ein Treffen mit dem Wärter vereinbart hatte, nachdem der Sohn entlassen und die Erpressung eigentlich substanzlos geworden war, hielt seine Kamera bereit und versuchte die Bewegungen der beiden Personen, die sich nun inmitten des Raumes gegenüberstanden, für die Konsulin genauestens aufzuzeichnen.
Der gut 60jährige Wärter wirkte wie immer träge und stämmig, er trug seine braune Dienstkleidung, das Hemd offen, sein enormer Bauch wölbte sich wie gewöhnlich über den dünnen Gürtel seiner Hose. Das vom übermäßigen Alkoholkonsum gerötete Gesicht verzog sich zu einer schiefen Grimasse was ihm gemeinsam mit dem kurzen Bürstenhaarschnitt ein brutales Aussehen verlieh.
„Was wollen sie hier, wir sind wohl miteinander fertig.“
Seine Stimme klang dumpf und ungehalten. Seine forsche Art, die ihm im Gefängnis Respekt verschaffte, wirkte hier derb und kalt.
Seine Besucherin wich langsam zurück bis sie an der weißen Wand anstieß. Ihre Augen starrten ihn hasserfüllt an, sie glänzten feucht, ihre Lippen wollten sich bewegen, doch sie schafften es nicht, ihre Fäuste wollten auf ihn losgehen, doch sie blieben unten, sie hätte sich eine Waffe besorgen und ihn umbringen können, doch sie tat es nicht. Ein leichtes zittern durchlief ihren Körper und es war für jeden offensichtlich, dass sie mit sich zu kämpfen hatte, dass sie litt und dass sie sich in einer verzweifelten Situation befand.
Der Wärter stemmte seine Fäuste in die Seiten, dann kam er einen Schritt auf sie zu. Auch wenn der Mann ungehobelt aussah, so war seine Menschenkenntnis nicht zu unterschätzen.
„Wollen sie Rache?“ Er lachte boshaft auf und präsentierte seine widerlichen kleine Zähne.
„Nein, das denke ich nicht.“ Langsam sprach er den Gedanken aus, dabei schob er sich näher heran, er kniff seine Augen zusammen, und dann hatte er eine Antwort gefunden. Sein Grinsen kam aus der Hölle.
„Sie können unsere Treffen nicht vergessen.“
Sein ehemaliges Opfer presste für einen Moment die Lippen zusammen und drehte den Kopf hart zur Seite. Sie atmete nun hörbar tief ein und aus, ihr zittern übertrug sich auf ihre goldenen Ohrringe, die sich hin und her bewegten und den Mann kurz ablenkten.
Er stutzte für einen kleinen Moment, doch dann war er sich seiner Sache sicher. „Du kleine Nutte brauchst es.“
Sein ehemaliges Opfer stöhnte weidwund auf. Die Worte trafen sie bis ins Mark, und endlich schaffte sie es ihre Lippen zu bewegen.
„Schwein…“ und während sie das Schimpfwort über die Lippen brachte öffnete sie zittrig den Gürtel des leichten Trenchcoats. Sie ließ den beigen Stoff des Mantels von ihren Schultern gleiten und präsentierte sich in einem schwarzen, attraktiven Chiffon-Kleid, das mit großzügigem Ausschnitt tiefe Einblicke gewährte. Ihre Füße steckten in trendigen, ebenfalls schwarzen Sandaletten, die mit Fesselriemchen und einem 10 cm hohen Blockabsatz ihre schlanken Beine hervorhoben. Sie ließ den Mantel auf den Boden rutschen und presste ihren Kopf gegen die Wand.
„Also so ist das, das arrogante Luder kommt zu mir und verlangt danach.“
„Ich wünschte sie würden krepieren…“ ihre Zähne knirschten als sie jählings aufeinandergepresst wurden, äußerlich fröstelte ihr, aber im Inneren loderte diese Hitze, die ohne es zu wollen angefacht wurde und nicht mehr erlosch.
„Sag was ich aus dir gemacht habe.“
Sie zuckte zusammen als wäre sie von einer Peitsche getroffen worden. Längs glitten ihre austreckten Arme waagerecht die Wand entlang, die Finger zu Fäusten geballt, überall Gänsehaut, die Augen lagen wie im Fieber, ihr Verstand versagte. Schwer ging ihr Atem, das Luftholen wurde zur Qual, zu viel Sauerstoff wurde in ihrem Körper verbrannt, doch dann kamen die Arme wie von selbst zu ihrem Körper zurück und lösten den Knoten vom kleinen Bändchen am Nacken, dass das Kleid zusammenhielt. Der Stoff fiel an ihrem Körper hinab, der Busen entblößte sich, der kleine, nuttige Micro String aus rotem Leder wurde sichtbar.
„Nein…“ stöhnte sie gequält, ein Versuch es noch zu beenden, aber der Wärter ließ das nicht mehr zu, er stand nun ganz nah bei ihr, die Lippen an ihrem Ohr.
„Sag es.“
„Nein…“
Sag mir was ich aus dir gemacht habe.“
Stöhnen.
„Eine Nutte…“
„Ja, eine kleine Nutte habe ich aus dir gemacht und heute bist du hier um zu betteln.“
„Ja.“
„So will ich das haben.“
„Machen sie mit mir was sie wollen.“
Der Wärter blickte zu dem kleinen Spiegel auf der gegenüberliegenden Wand zurück und nickte. Ja, die Konsulin würde mit ihm sehr zufrieden sein.
Eine Freundin fürs Leben
I.
Für mich erschien es unbegreiflich, wie ich in diese seltsame Lage kommen konnte. Als verwitwete, 41 Jahre alte Mutter, müsste man denken, dass sich in seinem Leben alles geregelt und sich so einiges entwickelt und geklärt hatte. Mein bisheriges Leben war geprägt von der Liebe an meine Tochter und meines leider zu früh verstorbenen Mannes, es bestand aus sehr viel Arbeit, Erziehung, Sorgen und ein wenig Glück. Aber es gab auch die Trauer um meinen Mann, den ich vor zwei Jahren verloren hatte, und die ich mittlerweile soweit abgeschlossen hatte, als ich wieder mit etwas Zuversicht nach vorne blickte. Meine Tochter hatte eine Ausbildung begonnen, ich selbst arbeitete wieder Vollzeit in einem großen Industrieunternehmen im Einkauf. Natürlich gab es ein leeres Bett, etwas Einsamkeit, doch für eine neue Beziehung hatte ich noch keinen Gedanken verschwendet.
Vor drei Wochen allerdings trat etwas in mein Leben, dass sich durchaus als bizarr und für meine Begriffe als höchst unerklärlich beschreiben ließ. Dieses Etwas hieß Sarah und ich hatte sie auf der Straße kennengelernt, als ich vor einem Schaufenster stand und mir die neusten Kostüme ansah. Sie fiel mir sofort auf, als sie sich neben mich stellte und ebenfalls die Schaufensterpuppen betrachtete. Ihr langes, schwarzes Haar, ihre Größe, sie musste um die 1,80 m groß sein und ihre Ausstrahlung, die etwas Gebieterisches an sich hatte und die sich durch das Spiegelbild des Schaufensters manifestierte, ließ mich sie unverblümt anstarren. Sie musste Mitte 50 sein, ihr Gesicht schön und von feinen Falten veredelt, ihre Lippen waren rot bemalt, formschön, sinnlich, ihre Augen, grün, ausdrucksstark, forschend, durchdringend und auf eine rätselhafte Art wissend.
Wir kamen, ohne dass ich heute noch weiß wer begonnen hatte, ins Gespräch, wir sprachen über Mode, über Belangloses, wir setzten uns in ein nahes Café und verbrachten eine Stunde zusammen. Wir tauschten Telefonnummern aus, ich rief sie an und wir trafen uns eine Woche später zu einem kleinen Tratsch in einem Innenstadtlokal, wir lernten uns näher kennen, sie sprach über ihr Geschäft, einen Großhandel für Baumaschinen, den sie über die Jahrzehnte aufgebaut hatte und mit eiserner Hand führte. Ich konnte mit alldem nicht so recht mithalten, blieb aber ehrlich und machte mich nicht zu mehr als ich war.
Was ich bemerkte war, dass sie über die Treffen hinweg und die Stunden die wir miteinander verbrachten immer bestimmter wurde. Sie bekam eine in leichten Abstufungen dunklere Stimme, sie bestellte beim letzten Treffen die Getränke, sie bestimmte immer häufiger die Gesprächsthemen und sie ließ mit der Zeit keinen Zweifel mehr, dass sie es gewöhnt war die Dinge zu entscheiden, einen Willen zu artikulieren und durchzusetzen.
Die Frau faszinierte mich, ich sehnte die Treffen herbei, ich sog ihre Worte auf und ich fühlte mich in ihrer Nähe nervös, lebendig, dabei durchdrangen mich ihre Augen auf eine fast anstößige Weise, was mir etwas Unbehagen bereitete, mich aber dennoch anzog. Wir hatten uns bereits einige Male verabredet gehabt, als sie mich heute bei unserem letzten Wiedersehen mit einer wohlplatzierten Bemerkung schockierte, ja geradezu vom Hocker riss.
„Liebe Susanne ich mag dich und ich werde genau die verkommene Hure aus dir herausholen die du bist.“
Mein Gesicht fiel in sich zusammen und ich zuckte wie von einer Tarantel gestochen zurück.
„Wie kannst du so etwas sagen.“
In meiner Stimme lagen all die Empörung und Schärfe die ich zu geben im Stande war. Verärgert lehnte ich mich zurück und starrte sie verblüfft an. All die Gespräche waren plötzlich wie weggewischt, ihr Charme, ihre Nonchalance, all das war durch die perfide Aussage ad absurdum geführt worden.
Sarah aber lächelte mich mit ihrem schönen Mund an und blickte mir offen ins Gesicht.
„Wir müssen uns nichts vorspielen, denn ich habe dich die letzten Wochen durchschaut. Du weißt noch gar nicht was ich alles mit dir anstellen werde. Und es wird dir gefallen, du wirst mich anbetteln, du wirst die Freiheit spüren und du wirst mir hörig sein.“
Ich wusste nichts zu sagen. Zu perplex war ich in diesem Moment und diese Frau wusste genau was zu tun war. Sie erhob sich mit ihrer ureigenen Eleganz, sie blickte mir unentwegt in die Augen und als ich den Blickkontakt nicht länger aufrechterhalten konnte und zu Boden sah, hatte sie noch einen letzten Satz für mich aufgespart.
„Ich werde Gehorsamsübungen mit dir durchführen. Sieh mich heute Nacht hier vor dem Lokal, zieh dich für mich sexy an. Um ein Uhr Früh steig zu mir in den Wagen, du wirst nichts sagen, du wirst dich von mir anfassen lassen und ich werde in deinen Augen erkennen ob ich mich in dir getäuscht habe oder nicht.“
Und damit sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt. Unbegreiflich war die Sache für mich, seltsam und doch auf eine bestimmte Art aufwühlend, wie ich es in meinem Leben noch nie verspürt hatte. Als ich wieder zuhause angekommen war konnte ich nur noch an diese explosiven Worte denken. Weder war ich lesbisch noch hatte ich ihr irgendwelche Avancen gemacht, da war ich mir sicher. Was sollte das also. Was war nur los?
Meine Tochter verabschiedete sich und zog mit ihren Freundinnen los, ich blieb wie üblich zurück und setzte mich nach der Hausarbeit vor den Fernseher, schlief ein und zuckte gegen Mitternacht hoch. Ich sah auf die Uhr - noch 50 Minuten bis ein Uhr, dem angesagten Zeitpunkt.
„Närrin,“ schalt ich mich, „wie kannst du auch nur im Ansatz darüber nachdenken.“
Ich spürte plötzlich eine Unruhe, eine dumme Nervosität, in meinem Bauch begann es zu kribbeln als ob eine Unzahl an Hornissen herumfliegen würden. Mein Puls stieg, mein Atem ging plötzlich schneller, ich schaltete den Fernseher aus, trat zu meinem Ankleideschrank und holte mein neues Kostüm hervor. Rasch war ich angekleidet, ich betrachtete mich im Ganzkörperspiegel, machte mein kurzes Haar zurecht, zog etwas Lippenstift auf, mein Po konnte sich im Bleistiftrock sehen lassen, der Blazer passte gut dazu und würde meine fülligen Brüste gut kaschieren aber auch wiederrum nicht unsichtbar machen.
Dann saß ich wie von allein im Auto. Der Puls schlug mir mittlerweile bis zum Hals, als ich ankam und hinter dem Auto von Sarah anhielt.
Ich ließ mir etwas Zeit, atmete tief durch und stieg schließlich aus. Meine schöne Freundin hatte in ihrem Audi e-tron auf der Rücksitzbank Platz genommen und sah sich nach mir um. Ihre grünen Augen konnte ich sogar von draußen erkennen und auch wenn ich es kaum zugeben mochte, so war ich von ihr derart angezogen, dass mir die Knie weich wurden und etwas nachgaben.
Im Wageninneren war es ruhig, kein Straßenlärm drang herein und auch Sarah blieb für einen Augenblick wortlos. Mit einem knappen Nicken hatte sie mich begrüßt, mich mit einem wachen Blick gemustert und schließlich ein knappes Lächeln auf ihre Lippen gezaubert.
„Du bist also gekommen.“
Wie sie es mir aufgetragen hatte sagte ich nichts, ich starrte sie einfach an und in meinem Kopf wurde der Puls zu einem unerträglichen Rauschen.
Ihre weißen Zähne blitzten kurz auf als sich ihre blutroten Lippen öffneten und mir Worte entgegenflüsterten, die mir tatsächlich einen kalten Schauer über den Rücken jagten. Plötzlich zitterte ich.
„Ab heute gehörst du mir.“
Sie öffnete gekonnt und bedächtig die beiden Knöpfe meines Blazers und teilte die Stoffhälften so weit auseinander, dass sie die darunterliegende Bluse aus leichtem Material gut zu Gesicht bekam. Das helle beige hob sich vom Dunkel ab und es war gut möglich, dass der blass violette BH durchschimmerte. Meine Brust hob und senkte sich gut sichtbar innerhalb der Bluse auf und nieder und verriet meine Nervosität, die ich unmöglich verstecken konnte.
Kurz blickte sie mich an, dann ließ sie eine Sekunde verstreichen und schließlich beugte sie sich mit ihrem Kopf zu mir, ihr Mund an mein rechtes Ohr, ihre Schulter spürte ich an der meinen. Noch nie war ich einer Frau mit diesen Absichten so nah, noch nie fühlte ich mich gleichermaßen verwirrt, verstört und berauscht. Mein Puls schmerzte, er klopfte von innen nach außen, er verursachte Schwindel, er peinigte mich, ich konnte kaum einen Gedanken fassen, alles war in Aufruhr, nichts war so wie es einmal war und wieder musste ich von der Frau Dinge hören, die mir durch Mark und Bein gingen.
„Alles wirst du mir geben, deinen Stolz, deine Seele, deinen schönen Körper.“
Ihr warmer Atem geriet an mein Ohr, ihre Lippen berührten mich, ihr Haar fiel auf mich und fühlte sich seiden an, sie roch unbeschreiblich gut und ich schluckte, gleich mehrmals, ich schloss kurz die Augen. Zeit spielte in diesem Augenblick keine Rolle mehr.
Dann spürte ich ihre Hand auf meinem Arm, sie rückte noch näher, ihre Lippen blieben an meinem Ohr kleben, die Hand wanderte zu meinen Schultern, an meinen Hals.
„Du willst angefasst werden das fühle ich.“
Ich atmete hörbar ein und wieder aus. Ja tatsächlich fühlte ich mich durch ihre Berührungen nicht ganz unbehaglich. Es war seltsam, fremd, denn sie war eine Frau, und damit hatte ich wahrlich noch nie einen Gedanken verschwendet.
Sie begann die Knöpfe meiner Bluse zu öffnen, dabei rutschte ich etwas zurück, war mir das nicht zu viel? Ich blicke nach unten wie sich ein Knopf nach dem anderen löste, wie der Stoff meinen BH freigab, der sich samt seiner Fülle im Dunkel durch meinen Atem hob und senkte.
Ihre Hände waren danach unter die Bluse an meine Schultern gerutscht, sie glitten zu meinen Hals, wieder zurück, die Arme hinab, dabei nahmen sie den Stoff der Bluse mit so dass ich plötzlich v
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