09 Miriam - tiefer als je zuvor
von Faith
Sven starrte auf sein Handy.
Nachdem er auf Miriams Bitte nach einer Aussprache, abweisend geantwortet hatte, hoffte er auf eine weitere Nachricht von ihr. Er wollte sie mindestens bis morgen zappeln lassen. Aber sie schickte keine weiteren Nachrichten mehr. Sven grübelte, was er davon halten sollte.
Er bekam Angst, ob es nun zu Ende ging. Aber er zwang sich, ihr heute keine Nachricht mehr zu schicken. Wenn er jetzt nicht standhaft blieb, würde er sich lächerlich machen.
Er hoffte, dass er den Bogen nicht überspannte, denn er vermisste Miriam auf eine brutal schmerzhafte Art. Sven hätte den Disput am liebsten zur Seite geschoben, um mit ihr gemeinsam einzuschlafen. Einfach eine Nacht Kraft tanken und morgen weiter streiten - aber das ging nicht. Er war alleine und es war bereits später Abend.
Schließlich nickte Sven in einer sehr unbequemen Körperhaltung ein und schreckte ein paar Stunden später wieder auf, weil ihm sein Rücken schmerzte. Sein erster Blick galt dem Mobiltelefon, das neben seinem Kopf lag. Miriam hatte immer noch keine Nachricht geschickt. Es war tiefe Nacht, wahrscheinlich schlief sie gerade. Er hoffte, sie würde schlafen - es war schrecklich, nicht zu wissen, was sie gerade tat. Sven wünschte sich, sie würde um ihn weinen, das würde ihn jetzt glücklich machen. Das würde bedeuten, dass er ihr nicht egal war.
Sven tippte eine Nachricht auf sein Display und drückte schnell auf 'Senden', bevor ihm sein Stolz wieder in die Quere kam. "Mein Herz sagt ja, bitte antworte."
Er starrte erneut aufs Display seines Handys und fragte sich, wann Miriam diese Nachricht lesen würde. Wenn sie schlief oder ihr Gerät wieder einmal demontiert war, würde er erst in Stunden mit einer Antwort rechnen können.
Die Gewissheit, dass sie ihn ganz dringend brauchte, schlug wie ein Blitz in seiner Gedankenwelt ein.
Spielte sein Verstand nun komplett verrückt? Er war vernarrt in Miriam. Gleichzeitig hatte sie ihn zutiefst verletzt und jetzt bildete er sich ein, sie wäre dringend auf seine Hilfe angewiesen.
Er wollte nicht wie ein Kaninchen vor der Schlange auf sein Handy starren und sich mit Ungewissheit quälen. Fünf Minuten später saß er in seinem klapprigen Kleinwagen und fuhr zu Miriam.
*
Sven erreichte die alte Maschinenhalle mit quietschenden Reifen. Die Halle war in der Nacht tiefdunkel und seine Taschenlampe warf nur einen schwachen Lichtkegel. Im Bürotrakt brannte Licht. Er rannte die Metalltreppe hoch, öffnete die Tür zu Miriams Unterkunft und eilte den Gang entlang. Miriams blonde Haare waren das Einzige, das er vom Gang aus in dem Nest aus Tentakeln erkannte. Sie schien zu schlafen. Aber sie trug Kleidung und hatte ihre menschliche Erscheinung beibehalten. Normal interagierte sie mit der Pflanze nur in Gestalt der Blauen Königin.
‚Gut, dass du endlich kommst, sie wird immer schwächer’, hörte Sven in seinem Kopf und er schaute V’nyx den IV. an.
»Was ist mit ihr?«, fragte Sven geschockt. Miriams Gesichtsfarbe hob sich kaum von der weißen Bluse ab, die sie trug.
‚Sie benötigt Nahrung’, sagte V’nyx der IV., und das Nest aus Tentakeln öffnete sich kreisend, bis Miriam freigelegt war.
Sven schaute ungläubig auf den leblosen Körper und schluckte schwer. Hastig öffnete er seine Hose und griff nach seinem schlaffen Penis. Bei allem, was in seinem Kopf vorging, würde es ihm jetzt verdammt schwerfallen, eine Erektion zustande zu bekommen, ganz zu schweigen von einem Samenerguss.
‚Nicht diese Nahrung - richtiges Essen, damit ihr Stoffwechsel wieder Energie erzeugen kann’, sagte V’nyx der IV. Sven atmete erleichtert aus und schaute im Kühlschrank nach etwas zu essen. Er fand einige Lebensmittel und auch einen Fruchtsaft, aber er wusste nicht, wie er es Miriam einflößen sollte.
Besorgt legte er seine Hand auf ihren Hals. Der Puls war kaum noch zu fühlen und sie war erschreckend kalt.
Svens Gedankenwelt wurde schlagartig klar und geordnet, denn hier lag ein medizinischer Notfall vor. Hier ging es nicht um verletzten Stolz oder Ehre, hier ging es um Leben und Tod.
Hastig zückte er sein Mobiltelefon und tippte einige Schlagworte in die Suchmaschine. Wenn er nicht sehr bald etwas finden würde, das ihm weiterhalf, würde er einen Notarzt verständigen, was auch immer das für Konsequenzen hätte, es würde Miriam zumindest nicht in dieser Nacht das Leben kosten.
Schließlich fand Sven eine detaillierte Anleitung für einen Fall wie diesen.
»Hoffentlich funktioniert das auch bei Aliens«, murmelte er.
Er sah die Packung Würfelzucker neben Miriam stehen, schnappte sie und ging in die Küche. Nach kurzer Zeit hatte er einige Zuckerwürfel in einem Glas warmen Wassers aufgelöst. Dann gab er noch einen Löffel Salz hinzu und schaute auf die Internetseite, die auf dem Display seines Handys angezeigt wurde. Er durchsuchte die Küchenschränke und begann zu fluchen.
‚Sie kann doch nicht trinken’, sagte V’nyx der IV. besorgt.
»Sie soll es auch nicht trinken«, antwortete Sven abwesend. Dann wurde er auf die Tentakel von V’nyx dem IV. aufmerksam und griff sich einen, der so dick war wie sein Daumen.
»Kannst du damit Flüssigkeiten aufsaugen und wieder abgeben?«
‚Ja ... ja natürlich’, antwortete V’nyx der IV. und tauchte mit der Spitze in das Zuckerwasser ein. Sven beobachtete, wie sich das Glas langsam leerte.
Dieses Problem schien gelöst zu sein. Er ging zu Miriam und drehte sie in eine stabile Seitenlage. Ungeschickt öffnete er den engen Rock und zog den Bund über ihren Hintern. Sie trug einen Stringtanga, aber das spielte im Moment keine Rolle.
»Führe die Spitze vorsichtig in ihren Po ein und lass das Zuckerwasser in ihren Darm laufen«, sagte Sven.
Er schaute noch mal auf sein Handy und nickte dann.
»Der Enddarm nimmt die Nährstoffe schnell auf und gibt sie direkt an den Blutkreislauf ab. Das geht sogar schneller, als über den Magen. Zumindest ist das bei Menschen so. Hoffentlich funktioniert es auch bei ihr.«
‚Die Königin kann alles, was Menschen auch können und noch viel mehr’, sagte V’nyx der IV.
Während er Svens Anweisungen Folge leistete, fragte er, ‚hat dir das dein Telefon gesagt?’
»Ja, in gewisser Weise. Aber das Telefon steht in Kontakt mit einem Server, der dieses Wissen bereitstellt.«
‚Was ist ein Server?’, fragte V’nyx der IV. während er seinen Tentakel wieder aus Miriams Po zog.
»Das ist nicht so einfach. Das erkläre ich dir ein anderes Mal.«
Sven streichelte über Miriams Wange und hoffte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, denn ihr Zustand war noch unverändert.
Miriam lag leichenblass auf der Seite und ihr Gesicht wirkte so friedlich, als würde sie tief schlafen.
»Bitte wach auf«, flüsterte Sven und legte seine Hand auf ihre Stirn. Die Angst um Miriam verdampfte alle negativen Gefühle in Svens Verstand.
»Du musst die Augen aufmachen, bitte«, flehte er und fühlte ihren Puls. Das Herz schlug regelmäßig, aber sehr schwach. In der Onlinehilfe stand, dass es zehn Minuten dauern könne, bis sich der Zustand des Patienten verbesserte. Sven kam diese Zeit wie eine Ewigkeit vor.
Die letzten Stunden quälte ihn ein dumpfer Schmerz in der Magengegend, jetzt schmerzte sein Herz.
»Oh Gott, wie ich dich liebe!«, sagte Sven verzweifelt, weil er vielleicht schon bald keine Gelegenheit mehr haben würde, ihr das zu sagen.
‚Die Königin empfindet genauso für dich’, sagte V’nyx der IV. zu Sven.
»Woher weißt du, wie ich empfinde?«
‚Ich spüre es - eure Gefühle füreinander sind annähernd gleich irrational. Ihr könntet effektiver interagieren, wenn ihr euch nicht so wichtig nehmen würdet.’
»Er meint damit, dass wir auf unsere Herzen hören sollen«, flüsterte Miriam mit kraftloser Stimme.
Sven strich ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste sie auf die Wange.
»Oh mein Gott, es funktioniert.«
»Hallo«, hauchte Miriam.
»Du musst essen und trinken«, sagte Sven, dem jetzt doch Tränen über die Wange liefen. Jetzt, wo es wieder bergauf ging, musste er heulen.
»Bleibst du bei mir?«, fragte Miriam.
»Ja.«
Miriam war immer noch blass und schaute ihn traurig an, »ohne dich macht es keinen Spaß zu essen, ohne dich macht nichts Spaß.«
Sven legte seinen Finger auf ihre Lippen, damit sie schwieg und ihre Kräfte schonte.
Er fütterte sie mit Würfelzucker. Dann half er ihr, ihren Oberkörper aufzurichten und gab ihr die Flasche mit dem Fruchtsaft, den sie in kleinen Schlucken trank. Dabei setzte sich Sven hinter Miriam und schlang seine Arme um ihren Bauch.
Langsam wurde Miriam wieder lebhafter und verlangte nach mehr Essen. Sven merkte selbst, dass er zu wenig gegessen hatte, und holte alles, was er in der Küche finden konnte.
Schließlich saßen sie mitten in der Nacht in einem Nest aus Tentakeln und gaben sich einer Fressorgie hin, bei der sie sich kauend und mit verliebten Augen ansahen.
»Es tut mir leid«, sagte Miriam, als sie beide satt und träge nebeneinanderlagen. Sven gab ihr einen Kuss und streichelte ihre geschlossenen Augenlider, bis sie zufrieden an seiner Seite einschlief. Sven schaute nachdenklich an die Decke des Raums, die beiden Blüten schwebten an ihren langen Stielen über ihm wie ein Baldachin.
Sein Wunsch war in Erfüllung gegangen, denn er verbrachte die Nacht mit Miriam. Ihr Streit war noch nicht ausgestanden, aber er durfte sich für ein paar Stunden davon erholen und sie im Arm halten.
*
Am nächsten Morgen wurde Sven zuerst wach. Als er aufstehen wollte, weckte er Miriam.
»Bleib liegen, ich muss nur mal ins Bad«, sagte er zu Miriam, die brummelnd ihre Körperhaltung veränderte, damit er aufstehen konnte.
Sven kam frisch geduscht aus dem Bad zurück ins Schlafzimmer, er hatte ein Handtuch um seine Hüften geschlungen und wischte seine feuchten Haare aus der Stirn.
Miriam stand neben ihrem Bett. Sie trug nur noch die hochhackigen Pumps und die zerknitterte Bluse. Ihre langen blonden Haare waren von der Nacht zerzaust. Sie bückte sich nach einer Aktenmappe, die auf dem Boden lag.
Sven schaute auf ihre langen schlanken Beine und den halb verdeckten Hintern. Er hätte sie am liebsten auf das Bett geworfen und ihr den Schlaf aus den Augen gevögelt. Stattdessen strich er mit einer Hand über den zarten Stoff der Bluse, fühlte die Wärme ihrer Haut und empfand unbändiges Glück, überhaupt in ihrer Nähe sein zu dürfen.
»Entschuldige, aber ich weiß nicht immer, wie ich mit … mit diesen Dingen umgehen soll. Manchmal vergesse ich, dass du etwas ganz Besonderes bist«, sagte Sven.
Miriam schaute ihn über die Schulter an und wirkte traurig.
»Ich habe auch Mist gebaut. Ein Teil von mir versteht deine Eifersucht. Aber der andere Teil möchte seine Freiheit.«
Miriam drehte sich zu ihm und legte ihre Arme auf seine Schultern.
»Weil ich ganz genau weiß, dass nur du Platz in meinem Herz hast, dachte ich, es wäre O.K., wenn der andere Teil von mir ein bisschen Spaß hat, aber darauf werde ich zukünftig verzichten, wenn du damit ein so großes Problem hast.«
»Ich muss es vielleicht erst verstehen, um es zu akzeptieren«, sagte Sven.
»Ich zeige dir gerne noch mehr, damit du es besser verstehst. Aber das funktioniert nur, wenn du meine Liebe zu dir nicht infrage stellst.«
»Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden«, sagte Sven, »solange du mich mit diesen Augen anschaust, will ich glauben, was du sagst.«
»Das ist gut«, flüsterte Miriam. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter.
»Dein Outfit gefällt mir, also zumindest hat es mir gefallen, als es noch komplett war«, sagte Sven und trat einen Schritt zurück, um sie betrachten zu können. Miriam winkelte ein Bein an und wickelte sich eine Haarsträhne um den Zeigefinger.
»Schick, oder? Ich habe gestern das Haus gekauft. Also zumindest habe ich alle Formalitäten mit dem Notar und der Bank geklärt - der Rest sollte jetzt schnell gehen.«
»Das Haus gekauft. So schnell - einfach so?«, fragte Sven. Miriam schaute ihn irritiert an: »Ja, so schnell! Worauf soll ich denn warten?«
V’nyx der IV. senkte seine Blüten zu den beiden hinab und schob sie sanft aufeinander zu, sodass sie wieder dicht beisammenstanden.
‚Ihr sollt euch nicht schon wieder streiten, das hört man am Klang eurer Herzen.‘
Sowohl Miriam als auch Sven hörten die Stimme und über beide Gesichter huschte ein verlegenes Lächeln.
»Blumen sagen mehr als tausend Worte«, flüsterte Sven und Miriam küsste ihn grinsend.
Sie setzten sich je auf einen der Blütenränder, wobei die Füße noch fest auf dem Boden standen. Sven kam die Sitzgelegenheit wie ein rückenschonender Bürostuhl vor, bei dem das Becken immer in Bewegung war, um Haltungsschäden zu vermeiden.
»Also«, sagte Sven, um die Stille zu beenden, »du hast also das Haus gekauft.«
»Und du hast V`nyx dem IV. das Schachspielen beigebracht«, sagte Miriam und strich die Haare hinter die Ohren.
»Ja, seine Fähigkeiten sind beeindruckend. Ich habe mir die Auswertung seiner Spiele mal angeschaut: Er gewinnt auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, aber nur, solange er die Königin nicht verliert.«
»V`nyx der IV. ist der Meinung, dass du noch viel mehr Detailwissen über mich benötigst, um deine Vorbehalte zu überwinden«, erklärte Miriam, ohne weiter auf die Schachkünste ihres Cerebraten einzugehen.
»Aber ich bin halt nur ein Mensch.«
»Wenn es eine Möglichkeit gäbe, dich aufzuwerten, ohne dass du deinen freien Willen - deinen Dickkopf - verlierst, würde ich dir dieses Geschenk machen.«
Sven schaute Miriam mit schmalen Lippen an und nickte, »aber ...«
Er wurde von Miriam unterbrochen, »wir reden viel zu viel, anstatt zu verstehen.«
Sie erhob sich von ihrem Blütenrand und begann die Bluse aufzuknöpfen.
»Geht es dir wieder gut?«, fragte Sven und Miriam nickte, während sie sich ihre Bluse auszog und aus den Schuhen stieg.
»Du Schuhe kannst du ruhig anlassen«, sagte Sven und streichelte ihren Hals.
Miriam schüttelte den Kopf und biss sich verträumt auf die Unterlippe.
»Wir machen einen Ausflug, bei dem man keine Schuhe benötigt.«
Miriam gab ihm einen sinnlichen Kuss, bei dem er unweigerlich die Augen schloss. Als er die Augen wieder öffnete, schaute ihn die Blaue Königin an und zog ihm das Handtuch von den Hüften. Sven stand nackt im Raum und fühlte geschickte Hände zwischen seinen Beinen.
»Stelle dich breitbeinig hin. Das wird jetzt wieder ein bisschen abgefahren, aber es wird dir gefallen«, versprach Miriam.
Sven stellte sich mit gespreizten Beinen vor Miriam. Er schaute in ihr Gesicht und genoss ihre kundigen Hände zwischen seinen Beinen. Ein Kitzeln an den Innenseiten seiner Unterschenkel ließ ihn nach unten blicken.
Eine von den großen Blüten schwebte knapp über dem Boden zwischen seinen Beinen hindurch. »Setz dich bitte«, sagte Miriam.
»Da drauf?«, fragte Sven geschockt und zeigte auf den phallusartigen Blütenstempel.
»Nein, der ist für mich.«
Nach einem Moment des Zögerns setzte sich Sven breibeinig auf die Blüte, sodass der Stempel zwischen seinen Beinen emporragte und parallel zu seiner steifen Lanze nach oben zeigte. Jetzt stellte sich Miriam breitbeinig, mit dem Rücken zu Sven, über die Blüte. Die Blüte bewegte sich mit Sven langsam nach oben.
Die Spitze des Blütenstempels stieß gegen Miriams Schamlippen, teilte diese sanft und drang ein. Kurz darauf stieß Svens pralle Eichel gegen ihren Po und überwand den ersten Widerstand. Miriam stöhnte und warf einen Blick über die Schulter. Sie zwinkerte Sven zu, während beide Zapfen tiefer in ihren Unterleib glitten.
»Alles O.K. da hinten?«, fragte sie und Sven nickte ungläubig. Abgesehen davon, dass er auf einer riesigen Blüte saß, die sich wie eine Hebebühne in Zeitlupe mit ihm zusammen anhob, und abgesehen davon, dass sein Schwanz in den Arsch einer schwarzen Göttin eintauchte, während der Blütenstempel ihre Vagina ausfüllte, war alles O.K.
Die Blüte hob sich, bis Sven und Miriam keinen Bodenkontakt mehr hatten. Sven saß auf dem inneren Blütenkelch und Miriam ruhte direkt vor ihm im Zentrum der Blüte. Sein Schwanz und der Stempel waren mit voller Länge in die Königin eingedrungen.
Miriam gurrte vor Glück und griff nach Svens Händen.
»Berühr mich«, hauchte sie. Sven führte seine Arme um ihren Körper und krallte sich an ihren Brüsten fest. Miriam warf vor Lust den Kopf in den Nacken und gab Sven einen feuchten Zungenkuss.
Während des Kusses glaubte Sven, einen Stromschlag zu bekommen. In seinem Gehirn schlugen Funken, als ihm die Situation bewusst wurde.
»Ich habe mir Blümchensex immer langweilig vorgestellt«, sagte er, und in seinem erregten Gesichtsausdruck flammte ein Lächeln auf.
»Das kommt darauf an, mit wem man Blümchensex hat«, sagte Miriam und rollte fordernd ihr Becken.
***
Sven fand sich in der Anderswelt wieder, die ihm Miriam vor Kurzem das erste Mal gezeigt hatte. Sanftes Licht schien in dem Tal und ließ ihn blinzeln. Er saß gemeinsam mit Miriam auf dem Rücken eines großen Laufvogels. Die Konstellation entsprach der aktuellen Stellung in der echten Welt. Jedoch wurden sie jetzt nicht von einer Blüte, sondern von einem großen Laufvogel getragen. Er fühlte die heiße Enge in Miriams Hintern.
Als der Vogel die ersten Schritte ging, war es, als würde Sven sie mit kleinen Stößen ficken. Er musste vor Begeisterung grinsen, und Miriam warf ihm über die Schulter einen lüsternen Blick zu.
»Wenn ich abspritze - platzt der Traum dann?«
»Nein«, hauchte Miriam, »Spritz ab so oft du willst.«
»Wir haben in echt auch noch Sex?«, fragte Sven verwirrt.
»Ja«, hauchte Miriam, »du fickst mich echt in den Arsch. Alles andere hier ist eine Vision.«
Das reichte schon: Svens Schaft begann zu zucken und er krallte seine Hände noch fester in ihre Brüste, während er tief in ihren Po spritzte. Miriam genoss es mit geschlossenen Augen und sinnlich gespitzten Lippen. Als Sven zur Ruhe kam, sagte sie: »Halte dich gut fest.«
Er umschlang ihren Bauch mit seinen Armen und spürte einen kraftvollen Ruck, als der Vogel in schneller Schrittfolge antrabte.
Das prachtvolle Gefieder der Stummelflügel legte sich wie eine sanfte Decke über seine angewinkelten Beine. Sowohl Miriam als auch er schienen nur Oberkörper zu sein, die aus dem Rücken des Vogels ragten.
Die stoßartigen Erschütterungen in seinem Unterleib erzeugten einen steten Reiz, der ihm ein Grinsen ins Gesicht zauberte, ohne sich zu einer sinnesvernebelnden Lust zu steigern.
»Ist das die Art, wie ihr lebt: in einem ständigen Zustand der Erregung?«, fragte Sven und ließ seine Hände von ihrem Bauch zum Brustansatz gleiten.
»Vielleicht«, antwortete Miriam kühl, »vielleicht, wenn man uns lässt.«
Der Vogel trabte mit Miriam und Sven auf dem Rücken den Hang empor, auf den dunklen Wald zu. Er stoppte nicht, als er den Rand erreichte, sondern sprang durch das dürre Unterholz und landete mit seinen kräftigen Laufbeinen zwischen den dicht gewachsenen Stämmen.
»Hast du keine Angst vor diesem Monster, das den Wald bewacht?«, fragte Sven, denn er konnte sich noch gut daran erinnern, dass er bei seinem ersten Besuch in dieser Welt mit Kopfschmerzen aufwachte, weil ihm T’rion der II. einen kräftigen Schwinger verpasst hatte.
»T’rion der II. sollte langsam etwas Respekt vor mir bekommen, meinst du nicht auch?«
»Du muss mir nichts beweisen«, sagte Sven kleinlaut und schaute sich nervös um.
In den Schatten des Waldes sah er langsame, lauernde Bewegungen.
»Ich will dir nichts beweisen, aber ich habe vorgestern eine Cross-over-Mutation durchgeführt - danke für den Tipp mit der Ameisenkönigin.«
»Was?«
»Du hast doch erzählt, dass Ameisenköniginnen Sperma ein Leben lang aufbewahren können.«
»Und das kannst du jetzt auch?«, schlussfolgerte Sven.
»Weiß ich noch nicht, aber als Nebeneffekt, bekam ich noch ein paar nützliche Fähigkeiten von den Ameisengenen.«
Miriam erzeugte mit ihren Stimmbändern spitze, gepresste Laute, die wie Lockrufe klangen, und lauschte aufmerksam in der Dunkelheit.
Nach kurzer Zeit erhoben sich zahlreiche Kreaturen aus den Schatten. Vorsichtig schlichen sie sich an und bildeten einen dichten Kreis um den stolzen Laufvogel, auf dessen Rücken Miriam und Sven saßen.
»Hab keine Angst«, sagte Miriam zu Sven. Der Vogel winkelte seine Beine an und nahm auf dem Boden Platz.
Miriam erhob sich und ging auf die dunklen Kreaturen zu. Sven blieb auf dem Vogel sitzen und schaute der Königin nach. Die blauen Insignien ihres königlichen Standes leuchteten so kräftig auf ihrem Körper, wie es Sven noch nie gesehen hatte.
»Du bist die Blaue Königin«, sagte eine der Kreaturen und kniete vor Miriam nieder, »bitte führe uns! Führe uns hinweg von diesem Ort.«
»Siehst du!«, sagte Miriam zu Sven, »sie flehen auf Knien um meine Liebe, möchtest du so leben?«
Sven saß auf dem Rücken des Vogels, der ruhig auf dem Boden kauerte, schluckte und schüttelte mit dem Kopf:
»Das ist doch etwas ganz anderes, du kennst diese Wesen nicht …, warum lieben sie dich?«
»SIE WÜRDEN SICH JEDER KÖNIGIN VOR DIE FÜSSE WERFEN!«, sagte eine grollende Stimme aus der Tiefe des Waldes. Ein kühler Windhauch ließ Sven frösteln, als er die gigantische Blüte mit den schwarzen Blättern sah. Blutrote Linien zogen sich von den Blattinnenseiten zu den bedrohlich gezackten Rändern.
»M I R I A M: die kleine Blaue Königin, die es jedem recht machen will. Du warst mit Blindheit geschlagen und kannst nun wieder sehen. Komm zu mir uns lass uns reden«, sagte T’rion der II. und ließ seine Angriffsblüte hinabstoßen.
Miriam wich aus, rollte sich seitlich ab und verschwand in den Schatten der Bäume. Die Blattränder von T’rions Blüte bohrten sich donnernd in den Boden, da, wo eben noch Miriam gestanden hatte, und erhoben sich schwerfällig für den nächsten Angriff.
Svens Herz pochte bis zum Hals, er nahm beiläufig wahr, dass der Vogel, unbeeindruckt von dem Geschehen, ruhig sitzen blieb.
»Willst du Miriam nicht helfen?«, fragte Sven aufgebracht. Er war sich nicht sicher, ob er von dem Vogel absteigen, oder sitzen bleiben sollte.
‚Es gibt nichts, wobei ich der Königin helfen könnte‘, sagte der Vogel.
»Ich werde Miriam helfen!«, sagte Sven, als er die zahlreichen Tentakel sah, die aus der Tiefe des Waldes kamen und die Blaue Königin zusehends bedrängten.
‚Ich rate dir, bei mir zu bleiben. In dem Wald kann man sich leicht verirren und es gibt absolut nichts, womit DU der Königin helfen könntest.‘
»Ich dachte du und die Königin seid ein Team, aber scheinbar bist du ein Verräter!«, sagte Sven und sprang von dem Vogel.
Der Kampf zwischen Miriam und den Ausläufern des Roten Cerebraten erfolgte in schnellen, harten Schlagabtauschen, gefolgt von weitläufigen Katz & Maus-Spielen.
Sven lief durch das Dämmerlicht und versuchte, sich anhand der Kampfgeräusche zu orientieren. Er rannte, bis seine Lunge schmerzte und er glaubte, im Kreis gelaufen zu sein.
An dieser Stelle saß vor einigen Minuten noch der Vogel. Jetzt war die Stelle leer und dunkel. Er rief nach Miriam, da es plötzlich unheimlich still wurde.
Als er wieder zu Atem gekommen war, rannte Sven tiefer in den dunklen Wald auf der Suche nach ihr. Er irrte ziellos durch die Dunkelheit und verlor die Orientierung gänzlich.
Sven spürte die Einsamkeit dieses Orts. Diese Einsamkeit erzeugte Angst und die Angst lähmte ihn. Er konnte die Verzweiflung der dunklen Kreaturen nachempfinden je tiefer er in den Wald ging.
Mit Miriam an seiner Seite hatte er sich an diesem Ort weder einsam, noch ängstlich gefühlt. Er versuchte, die Angst mit Vernunft zu bekämpfen, war sich aber nicht sicher, ob Vernunft und Verstand an diesem Ort eine Rolle spielten.
Kampfeslärm ertönte vor ihm und näherte sich. Ein schwarzer Tentakel peitschte durch die Luft und kam direkt auf ihn zu. Sven erstarrte vor Schreck, schloss die Augen und erwartete einen harten Treffer gegen seinen Bauch.
Der Schmerz blieb aus. Er öffnete die Augen und sah eine archaische Kriegerin, die mit gekreuzten Klingen vor ihm stand und den Schlag des Tentakels parierte.
»Miriam?«, fragte Sven erschrocken und sah sein verzerrtes Abbild in dem schwarzen Spiegelglanz des Visiers, das ihr Gesicht bis unter die Nasenspitze verdeckte.
»Verlasse den Wald und suche V‘nyx!«, sagte sie im Befehlston und rang mit dem Tentakel.
»Nun lauf schon, ich weiß nicht, wie lange ich T’rion zurückhalten kann!«, rief Miriam und Sven eilte davon. Er wusste plötzlich, in welcher Richtung der Waldrand lag und eilte in diese Richtung, ohne noch einmal hinter sich zu blicken – er war in diesem Wald eher eine Belastung, als eine Hilfe.
*
»Rührend, wie du dich um die Menschen sorgst«, sagte T’rion der II. und führte weitere Tentakel ins Feld. Miriam wirbelte mit ausgestreckten Armen um ihre Längsachse und hielt die Angreifer auf Distanz. Ihre Bewegungen glichen einer Tänzerin oder einer Eiskunstläuferin. Sie führte die Klingen mit einer Anmut und einer Präzision, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Dabei stecke Miriam nur wenige Treffer ein, die von ihrer anatomisch perfekten Rüstung mühelos abgefangen wurden.
»Du kümmerst dich ebenfalls sehr intensiv um diese armen Kreaturen, die diesen Wald bewohnen, das hätte ich einem ehemaligen Diener der Roten Königin nicht zugetraut.«
»Ich kenne die Rote Königin nur aus der blassen Erinnerung, die T’rion der I. mir hinterlassen hat«, sagte T’rion der II. und ließ die weit geöffnete Angriffsblüte lautlos über die Kampfszene schweben, um im rechten Moment zuschlagen zu können.
»Du bist also erst nach dem Tod der Roten Königin erwacht?«, schlussfolgerte Miriam.
»Ja«, antwortete T’rion der II., während er mit seinen Tentakeln Scheinangriffe ausführte, »in der Nacht, als du meinen Vorgänger ermordet hast, hat er eine Datenkapsel erschaffen, aus der ich hervorgegangen bin.«
»Wo steht dein Wurzelstock? Wo auf dieser Welt ist Platz für dich?«, fragte Miriam.
»Ich würde es dir ja zeigen, wenn du nicht so rumzappeln würdest.«
»Wie soll ich dir vertrauen, solange du die Insignien der Roten Königin trägst?«, fragte Miriam und duckte sich sprungbereit auf den Boden.
»Ist dir aufgefallen, dass du mir noch keinen einzigen Strang abgeschlagen hast, obwohl du deine Klingen vortrefflich zu führen weißt?«, fragte T’rion der II.
»Ja, das ist mir aufgefallen«, sagte Miriam, »aber du hast mir auch noch nicht richtig wehgetan.«
»Wir können uns in der Anderswelt nicht ernsthaft verletzen oder töten, dies ist ein Ort der Zusammenkunft und der Beratung, du benimmst dich wie die Axt im Walde – dumme, kleine Königin!«
Miriam war es gewohnt, beleidigt zu werden und konnte das gut ignorieren, aber die Erkenntnis, dass ein Kampf in dieser visionären Welt sinnlos war, ließ sie kurz stutzen.
T’rion der II. stieß mit seiner geöffneten Blüte zu, umhüllte Miriam und schloss die Blätter zu einer bauchigen Knospe.
»Ich wusste, dass man dir nicht trauen kann«, rief Miriam und wand sich in der engen Umschließung.
»Hör auf zu zappeln!«, befahl T’rion der II., »wirf einen kurzen Blick nach draußen, aber verhalte dich unauffällig.«
Miriam drückte den Kopf an den Spalt zwischen zwei Blättern und blickte in einen sterilen, laborartigen Raum, der von Scheinwerfern in gleißendes Licht gehüllt wurde. Durch die Blüte gewährte ihr T’rion der II. einen Blick in die reale Welt - in seine Realität. Der Raum hatte die Form eines Tortenstücks. Die Rundung bestand aus einer grauen Betonwand. Die rechtwinkligen Seitenwände und die Decke sahen aus, wie Panzerglas.
Die unzähligen Tentakel des Roten Cerebraten waren in der Realität mit starken Ketten an der Betonwand fixiert. Im oberen Bereich erkannte Miriam mehrere Überwachungskameras.
»Das ist ja schrecklich«, sagte sie mitfühlend.
»Ich habe noch nie die wärmenden Strahlen der Sonne gespürt«, sagte T’rion der II. beiläufig, er war zu stolz, um sein Bedauern zu zeigen.
»Wer hat dir das angetan?«, fragte Miriam.
»Sie nennt sich Ellen«, antwortete T’rion der II.
»Ellen - Ellen Keens?«, sagte Miriam mit Entsetzen.
»Ja, Ellen Keens. Sie kontrolliert mein Leben, seit sich meine Knospe öffnete.«
»Bist du in Kalifornien?«, fragte Miriam.
»Dieses Wort habe ich schon gehört, wie kommst du darauf?«, fragte T’rion der II.
»Ellen Keens lebt dort, es liegt nahe.«
»Wenn ich deine Blüte jetzt verlasse, bin ich dann in der realen Welt, dort wo du bist?«
»Nein, wie kommst du darauf?«, antwortete T’rion der II.
»Es sieht so real aus«, sinnierte Miriam und versuchte, anhand der Gebäudestruktur zu erahnen, wo sich T’irion der II. befinden könnte.
»In der Anderswelt spielen Entfernungen keine Rolle, aber dein Körper kann nicht durch die Anderswelt zu anderen Orten der realen Welt reisen, hast du das nicht gewusst?«
Miriam ließ die Schultern hängen und sparte sich eine Antwort.
Stattdessen fragte sie: »Was sind das für Kreaturen in diesem dunklen Wald?«
»Sie gehören zu Ellens Forschungen. Ich glaube, Ellen weiß nicht, dass diese Menschen im Schlaf an diesen Ort kommen können, und ich werde es ihr nicht sagen.«
»Diese Menschen leiden, kannst du ihnen helfen?«, fragte Miriam.
»Nein, ich kann ihnen nicht helfen, ich kann nur versuchen, sie abzulenken, damit sie in dieser Trostlosigkeit nicht noch schneller den Verstand verlieren, als sie das ohnehin tun werden.«
»Leiden die Menschen hier sehr?«, fragte Miriam.
»Die Menschen leiden erst, seit du aufgetaucht bist, seit sie wissen, dass es eine Königin gibt und sie den Hauch deiner Liebe spürten. Vorher kam es ihnen lediglich wie ein schlechter Traum vor.«
Miriam schwieg betroffen, und T’rion der II. sprach mit vorwurfsvollem Unterton weiter, »du hast ihre Sehnsucht geweckt, als du zum ersten Mal diesen Wald betreten hast, und nur du kannst diese Sehnsucht stillen. Wie lange willst du noch so tun, als wärst du ein Mensch – du kannst vielleicht dich belügen, aber nicht die Welt!«
Miriam sank innerhalb der geschlossenen Blüte auf die Knie, ihre Rüstung und die Klingen weichten auf, gingen in ihren königlichen Körper über und wurden zu der weichen, schimmernden Latexhaut, die ihre übliche Erscheinung repräsentierte.
»Ich kann diese Menschen nicht erlösen, ich kann ja nicht mal mich selbst erlösen«, flüsterte sie und spürte die Last einer Verantwortung, vor der sie sich fürchtete.
»T’rion, kannst du mir helfen?«
»Ich liege in Ketten.«
»Ist das der Grund, warum du die Anderswelt nicht vollständig betreten kannst«, frage Miriam.
»Die Ketten hindern mich nicht daran«, antwortete T’rion der II., »aber die Wände, die mich umgeben, schränken mich ein. Zwischen mir und der Anderswelt ist eine ewige Nebelwand, die ich nur mühsam durchdringen kann. Du bist das einzige Wesen, das ich klar und deutlich erkenne. Die Blaue Königin strahlt wie ein Stern in dieser Finsternis.«
T’rion der II. öffnete seine Blüte und Miriam sah wieder die Baumgerippe des dunklen Waldes um sich herum. Sie sprang aus der Blüte und rief: »Vertreibe die Menschen von hier, wenn sie diesen Ort nicht mehr betreten, vergessen sie ihn vielleicht.«
»Die Liebe einer Königin vergisst man nicht und ich habe an diesem Ort nicht mehr Macht als du. Diese visionäre Welt ist ein Ort der Begegnung, niemand, der sie betreten kann, kann davon ausgeschlossen werden«, erklärte T’rion der II., ohne für Miriams Sorgen Verständnis zu zeigen.
»Dann darf ich nie wieder an diesen Ort kommen, in der Hoffnung, dass es nicht noch schlimmer wird«, sinnierte Miriam und kehrte T’rion dem II. den Rücken zu.
»Miriam!«
»Was?«
»Es tut gut, mit einer Königin zu reden, auch wenn es eine kleine, dumme Königin ist«, sagte T’rion der II. und strich mit einem Tentakel sanft über ihren Rücken.
Die Oberfläche des Tentakels war mit Milliarden von feinsten Sinneshärchen überzogen, die ihm einen samtenen Glanz verliehen und auf Miriams Rücken einen Schauer auslösten, der sich in mehreren Wellen über ihren Körper ausbreitete.
»Kannst du „klein und dumm“ durch „jung und unerfahren“ ersetzen?«, fragte Miriam und wandte sich T’rion dem II. wieder zu.
T’rion der II. antwortet nicht auf Miriams Frage. Er ließ seinen Tentakel mit der flachen Seite über ihr Pobacken kreisen. Miriam biss sich verlegen auf ihre kobaltblaue Unterlippe, als sie sich vorstellte, was dieser mächtige Strang tief in ihrem Körper auslösen könnte und spürte, dass die blauen Linien auf ihren Schamlippen zu erregten Mustern verschmolzen.
»Seit ich dich das erste Mal sah, habe ich wieder Hoffnung. Was hat dir die Rote Königin, angetan, dass du so schlecht über deine eigene Art denkst?«
»Sie hat mich alleine gelassen. Sie hat mich wie einen Bauern im Schach geopfert«, sagte Miriam.
»Dann solltest gerade du Verständnis für diese armen Kreaturen haben, mit denen ich diesen toten Wald teile.«
»Was?«, hauchte Miriam fassungslos, »ich habe ihnen das nicht angetan.«
T’rion der II. ging nicht auf diese Spitzfindigkeiten ein, stattdessen sagte er: »Es ist eine Ironie, dass ausgerechnet du als einzige Figur auf dem Spielbrett verblieben bis.«
Während er das sagte, ließ er seinen samtenen Strang zwischen Miriams Beine hindurch an ihrem Bauch empor gleiten. Ein Schauer der Erregung überkam Miriam, als die schwarze Samtspitze zwischen ihren Brüsten hindurchglitt, gegen ihr Kinn drückte und sie zwang, den Kopf anzuheben.
»Du bist kein Bauer mehr. In diesem Spiel bist du der König!«
»Königin«, korrigierte ihn Miriam mit sinnlich geschlossenen Augen.
»Beim Schach ist der König die höchste Figur«, erklärte T’rion der II. und hob Miriam sanft an. Die Last ihres Körpers ruhte auf dem Tentakel, der zwischen ihren Beinen hindurchführte und sie mühelos trug.
»Wenn du nicht aus deiner Ecke herauskommst, ist es eine Frage der Zeit, bis du keinen einzigen Zug mehr machen kannst, dann hast du verloren, ohne je gespielt zu haben, oder glaubst du ein menschliches Leben ist dir genug?«
»Ja, das glaube ich und es gibt Menschen, die an mich glauben«, sagte Miriam mit fester Stimme.
»Weil sie es selbst nicht besser wissen!«, konterte T’rion der II.
»Miriam!«, rief Sven aus der Ferne und zerstörte die ehrfürchtige Aura, die das Gespräch zwischen der Königin und dem mächtigen Cerebrat umgab.
»Ich war überzeugt, dass du mich töten wolltest«, sagte Miriam zu T’rion, dem II. ohne Sven zu beachten.
»Unter anderen Umständen hätte ich das vielleicht getan, immerhin hast du die Rote Dynastie so gut wie ausgerottet.«
»Ich erwarte nicht, dass du meine Absichten verstehst, aber verurteile mich nicht dafür«, sagte Miriam.
»Wir sind Kinder dieser Welt und doch ist sie uns fremd. Wir haben uns zu lange gegenseitig behindert, anstatt nach einer Lösung zu suchen.«
Sven schloss zu Miriam auf und sah, dass sie von einem Tentakel umschlungen war. Er sah die gewaltige Blüte, die bedrohlich über ihnen schwebte und warf sich der schwarzen Ranke entgegen, hieb mit seinen Fäusten darauf ein und versuchte, Miriam loszureißen. Seine Handlung war lediglich eine Geste der guten Absichten, ohne auch nur das Geringste zu bewirken.
»T’rion und ich haben Frieden geschlossen«, sagte Miriam zu Sven. Sie nahm Svens Hand und ließ sich von T’rion dem II. auf den Boden absetzen.
‚Du hast einen tapferen Gefährten …, er ist mehr als ein Bauer, wenn du ihm die Chance dazu gibst‘, sagte T’rion der II. auf telepathischem Weg, sodass es Sven nicht hören konnte.
»Wir sollten jetzt gehen. Ich habe heute viel gelernt. Das muss ich erst einmal verarbeiten«, sagte Miriam zu Sven, dann schaute sie noch einmal skeptisch zur Blüte von T’rion dem II.
»Komme bald zurück Blaue Königin und nimm dich in acht vor Ellen Keens. Sie weiß, dass es dich gibt«, sagte T’rion der II.
»Natürlich weiß sie, dass es mich gibt«, antwortete Miriam. Zum ersten Mal wusste sie mehr über einen Sachverhalt, als der rote Cerebrat.
»Ellen Keens war die wissenschaftliche Leiterin der Spezialeinheit, die Jagd auf die Brut der Roten Königin gemacht hat«, erklärte Miriam, »wir haben jahrelang zusammengearbeitet. Sie hat nur nie erwähnt, dass sie einen eigenen Cerebrat besitzt.«
Miriam nahm Svens Hand und machte den ersten Schritt.
»Grüße V’nyx den IV. von mir, ich würde mich gerne mit ihm austauschen«, sagte T’rion der II. zum Abschied.
Miriam lächelte sanft: »Ihr könntet Schach spielen. V`nyx der IV. hat gerade damit angefangen.«
»V‘nyx wartet am Waldrand, aber ich habe das Warten nicht mehr ertragen«, erklärte Sven und fragte verwundert, »Warum hat dir V’nyx nicht geholfen, ihr seid doch ein Team?«
»Bis vor ein paar Minuten habe ich mich das auch gefragt«, sagte Miriam, »aber V’nyx wusste die ganze Zeit, dass die Anderswelt ein Ort der Zusammenkunft ist – hier kann man nicht sterben.«
Miriam blickte lächelnd auf den Boden.
»Ich bin wirklich eine dumme Königin – ich weiß so wenig von meiner Art.«
Als sie den Rand des dunklen Walds erreichten, kam V’nyx der IV. zu Miriam gelaufen. Sie streichelte ihm über den Hals, während sie wehmütig zu Sven blickte.
»Bei all dem, was ich nicht weiß, bin ich mir aber sicher, dass du keine Drohne werden darfst.«
Sven blickte sie ratlos an und Miriam erklärte sich: »Ich habe Angst, dich zu verlieren. Und ich werde immer Angst haben müssen, dich zu verlieren, denn deine Liebe ist frei. Aber deine freie Liebe wiegt tausendmal schwerer, als die gebundene Liebe einer Drohne.«
»Genüge ich dir als Mensch?«
»Ja!«
Sven setzte sich auf den Vogel und ließ genug Platz, dass sich Miriam vor ihn setzen konnte. Sein Schwanz ragte wieder einladend zwischen seinen Beinen empor.
»Dann setz dich mal in deinen Sattel, damit wir den Ritt beenden können.«
Miriam stellte sich breitbeinig über den Vogel und gebot diesem, sich zu erheben. Langsam streckte V’nyx der IV. seine Beine durch, bis die Eichel von Sven gegen ihren Po drückte und eindrang. Ganz langsam nahmen sie wieder die Stellung ein, mit der sie die Anderswelt betreten hatten. Mit erregter Faszination genoss es Sven, wieder mit der Blauen Königin auf dem Vogel zu reiten. Er umfasste ihren Bauch und streichelte ihre Brüste, während sie sich in gemächlichem Trab vom Rand des dunklen Walds entfernten. Jeder Schritt ihres Reittiers zog sich als erregender Stoß durch ihre Körper und ließ sie leise stöhnen.
***
Es war später Abend, als Sven und Miriam aus ihrem Besuch in der Anderswelt zurückkamen. Sie saßen in der gleichen Konstellation auf der orangen Blüte von V’nyx dem IV., wie zu Beginn ihrer virtuellen Reise. Sven fühlte seinen prallen Pfahl tief in Miriams Po. Was er die ganze Zeit als lüsterne Erregung verspürte, steigerte sich spontan zur Wollust. Mit wippenden Beckenbewegungen schob er seinen Pfahl vor und zurück. Er fühlte das schlüpfrige Gleiten in ihrem engen Po und führte eine Hand von ihrer Brust zur Lustperle zwischen ihren Beinen. Mit der Fingerkuppe seines Zeigefingers vollführte er kreisende Bewegungen auf der Klitoris. Seine anderen Finger erfühlten ihre weit gespreizten Schamlippen, die von dem Blütenstempel geteilt wurden.
Während er mit seinem Becken kurze aber harte Stöße ausführte, kreiste sein Zeigefinger unbeirrt über den glitschigen Lustpunkt zwischen ihren Beinen. Miriam warf den Kopf in den Nacken, neigte den Oberkörper leicht zurück und kralle ihre Hände in Svens Oberschenkel. Ihr Unterleib begann zu zucken und sie schrie ihre Lust ungehemmt in den Raum. So ekstatisch hatte er Miriam noch nie erlebt. Ein Außenstehender hätte diese Laute als panische Angstschreie missverstehen können.
Sven schaute zu der anderen Blüte von V’nyx dem IV. und sagte: »Kannst du deine Königin bitte zum Schweigen bringen?«
Die zweite Blüte schwebte über Sven hinweg und der Blütenstempel positionierte sich vor Miriams Gesicht. Sven strich ihr mit der freien Hand die Haare nach hinten, bis das Gesicht frei war, und streichelte dann ihre Kehle.
Ihr Körper wurde anal, vaginal und klitorial erregt und jetzt öffnete sie ihren Mund, um den dicken Stempel der zweiten Blüte tief in ihre Kehle stoßen zu lassen.
Die Schreie verstummten und waren nur noch als erstickte Laute zu hören. Kurz darauf begann Miriams Körper zu zucken. Wenn sie nicht an beiden Körperenden durch harte Zapfen fixiert gewesen wäre, hätte Sven sie allein nicht halten können.
Sven wurde erst jetzt bewusst, welche Naturgewalten er entfesselt hatte. Sein eigener Höhepunkt wäre ihm in Anbetracht dessen fast entgangen.
Es dauerte viel länger als sonst, bis Miriam zur Ruhe kam und noch Minuten später zuckte ihr Unterleib unvermittelt unter einem Widerhall der erlebten Erregung.
Erst als mit keinen weiteren Nachbeben mehr zu rechnen war, zog V’nyx der IV. seinen Stempel schmatzend aus ihrem Mund.
»Was hast du mit T’rion dem II. so lange besprochen, fragte Sven, während er seine Hände in ihre Brüste krallte.
Miriam presste die Luft in einem lang gezogenen Stöhnen aus ihren Lungen und atmete dann wieder tief ein.
»Was?«, fragte sie.
Sven wiederholte seine Frage und fügte hinzu: »Erzähle es mir, während ich dich einfach weiterficke, bis es mir wieder kommt.«
Sven war sich sicher, dass Miriam seine Frage verstanden hatte. Aber sie hatte immer noch nicht die nötige Fassung zurückerlangt, um ein Gespräch zu führen, also erklärte Sven: »Ich war bis jetzt viel zu vorsichtig mit dir. Du bist purer Sex und ich weiß, dass du noch nicht am Ende bist - vielleicht werde ich dich nie an diesen Punkt bringen, aber alleine der Versuch ist das Geilste, was mir in meinem Leben wahrscheinlich passieren wird.«
»Genau das hat Ellen auch versucht«, sagte Miriam mit halbwegs klarer Stimme.
»Was?«
»Ellen ist besessen von mir, von allem, was mit meiner Art zu tun hat. Am liebsten wäre sie auch eine Königin.«
»Wer ist Ellen?«, fragte Sven. Er hatte doch nach T’rion dem II. gefragt.
»Ellen Keens. Sie hält T’rion den II. in einem bunkerartigen Versteck irgendwo in Kalifornien gefangen.«
»Damit er sie zu einer Königin macht?«, fragte Sven.
»Wenn ich T’rion dem II. glauben kann, wird er sie eher in Stücke reißen, als zu einer Königin zu machen.«
»Und wenn er es doch tut?«
»Sven, ich kann nicht mehr. In mir sind gerade mehrere Orgasmen wie ein Feuerwerk explodiert.«
»Ich habe dich geschafft?«, fragte Sven strahlend.
»Ja, mit der Hilfe eines Cerebraten - Glückwunsch!«, Miriam gab ihm einen schmatzenden Kuss auf den Mund.
»Und diese Ellen Keens kennt dich?«, fragte Sven.
»Ja.«
»Was ist, wenn ihr T’rion von V’nyx erzählt? Sind wir dann nicht in Gefahr?«
Miriam schaute ihn eindringlich an, ehe sie antwortete, »ich mag mich irren, aber T’rion schein mir näher zu stehen, als Ms. Keens. Dennoch werde ich V’nyx von hier wegbringen müssen, und es würde mich freuen, wenn du mir helfen könntest.«
»Natürlich helfe ich dir, aber wo willst du ihn denn hinbringen?«
»Zu Greg. Deswegen war ich bei ihm. Dort ist V’nyx besser versteckt, als hier am Stadtrand.«
Kurz darauf spürte Sven festen Boden unter den Füßen, da V’nyx der IV. die Blüte, auf der er und Miriam saßen, absenkte. Miriam erhob sich langsam, um die beiden Zapfen so vorsichtig wie möglich aus ihrem Unterleib zu entlassen. Noch ein letztes Mal zuckte ihr Körper vor Lust, dann stand sie aufrecht neben der Blüte und lächelte Sven mit charmantem Augenaufschlag an: »Jetzt ist es aber wirklich Zeit zum Schlafen.«
V`nyx der IV. formte aus seinen Tentakeln ein Schlafnest für die beiden, aber Sven hielt Miriam am Arm, »können wir mal wieder in einem ganz normalen Bett schlafen?«
»Ja.«
»Und kann ich mal wieder neben der Blondine mit der vornehmen Blässe einschlafen, die ich im Sommer kennengelernt habe?«
»Auch kein Problem«, sagte Miriam und veränderte ihre Erscheinung auf dem Weg zum Bett in ihr menschliches Aussehen.
*
Eng aneinandergekuschelt teilten sie sich eine Decke.
»Du bist so wandelbar«, sagte Sven zwischen zwei Küssen: »Du hast Fähigkeiten, die mir weit überlegen sind.«
»Nein Sven.«
»Doch, du bist überirdisch, bist eine Königin – kannst sogar mit Blumen sprechen.«
Miriam musste lachen, während sie von Sven gestreichelt wurde. Er küsste sie auf den lachenden Mund, bevor er weiter sprach, »aber ganz tief in dir ist ein Mädchen, das gehalten und geliebt werden will.«
»Ja«, hauchte Miriam. Die Heiterkeit verflog aus ihrem Gesicht und wich einem sinnlichen Blick, in dem auch etwas Wehmut lag.
»Und wenn ich diesem Mädchen nur ab und zu in die Augen sehen kann, um ihm Mut zu machen, dann will ich ein ganzes Leben mit dir verbringen – dann weiß ich, dass ich dir auch etwas bieten kann.«
»Warum verstehst du mich und sonst keiner auf dieser Welt?«, fragte Miriam mit feuchten Augen.
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Aber ich muss anmerken, dass die Erotik und der Sex etwas nachgelassen haben.
Das stört aber nicht, da die Story der HAMMER ist.
Bitte noch mehr Geschichten!!«
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Ihre geschichte macht süchtig .«
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lg
rie«
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