2431 - Mein Jahr
von Emano
2431 – Mein Jahr! - von Emano
Wieder eine Arbeitswoche vorbei. Es ist anstrengend die Kristalle in den Laser- und Phaser-Präzisionswaffen ein zu bauen, so daß der Strahl nur eine maximale Abweichung von 0,002 Nanometer auf 1 Meter hat. Seit dem Jahre 2424 arbeite ich nun schon in der Rüstungsindustrie. Damals fing ich als Auszubildender in diesem Werk an. Ich habe mich mit politischen Äußerungen immer zurück gehalten und war bei jeder Pflichtveranstaltung anwesend. Manchmal sogar wenn ich krank war. Dann hat mich mein Chef wieder nach Hause geschickt.
Aber ich will mich erstmal vorstellen. Ich heiße Jan. Bin 28 Jahre alt und wohne in Euro-City 138. Das war früher mal ein Teil von Hannover, bevor Braunschweig, Celle, Hannover, Hildesheim Salzgitter und Wolfsburg zusammengefasst und in Euro-City 138 umbenannt wurden.
Ich bin Single und wohne in einer kleinen 2-Zimmer Arbeiter-Wohnung.
Samstags schlendere ich gerne durch die Stadt und schaue mich etwas um. In den meisten Schaufenstern gibt es nichts neues. Naja, bei dem Auto-Teile Händler schaue ich mir das beleuchtete Energy-Trasfer-Gate an. Man könnte sagen es ist eine Art Ultraschall- oder Röntgengerät, welches die inneren Abläufe des Energy Block direkt darstellt.
Das wäre vor 500 Jahren so gewesen, als könnte man in den sogenannten Motor-Block schauen und während der Fahrt den Ventilen und Kolben bei der Arbeit zusehen. Man würde im Wageninneren sehen wie es den einzelnen Dichtungen, Reglern und Sensoren geht. Somit wären Fehler schon vor dem Auftreten Bemerkbar.
Da fällt mein Blick beim Weitergehen auf einen neuen Laden. „Sklavenmarkt 2500“ - Ach ja. Seit letztem Jahr ist es erlaubt (oder sogar von der Regierung angeordnet) Kriegsgefangene Frauen und Männer nicht mehr einfach ab zu schlachten, sondern als Sklaven zu veräußern. So wie im alten Rom...
Aber zurück zu meinem Stadtbummel...
Nach dem ich den „Sklavenmarkt 2500“ neugierig betreten habe, kommt auch gleich ein Verkäufer auf mich zu. „Guten Tag. Waren Sie schon einmal Kunde in einem Sklavenmarkt? Entschuldigen Sie bitte die Indiskretion, aber ich muß einmal ihren Ausweis sehen.“
Nach dem mein Ausweis kontrolliert wurde und ich mich als „Bürger des S-K-E-ES“ legitimiert hatte, durfte ich mir die Sklaven und Sklavinnen ansehen.
Der Verkäufer teilte mir nur noch die Regeln mit:
Jede Ware darf frei angefasst werden! Die Ware muss dem Kunden jeglichen Zugriff gewähren.
Die Ware darf sich nicht wehren oder sträuben. Tut sie es doch, so hat der potentielle Käufer das Recht die Ware ab zu strafen mit bis zu 30 Rohrstock Hieben.
Gekaufte Ware ist Einwegware. Benötigt man die Ware nicht mehr, kann man sie weiter verkaufen oder entsorgen.
Jede Ware hat eine Seriennummer eingebrannt, die sie als Sklavin oder Sklaven identifiziert. Die Nummer darf mit einem Brandeisen unkenntlich gemacht werden, wenn man sein eigenes Wappen oder Eigentumsvermerk anbringen möchte – Jedoch MUSS die Ware mit einem Brandmal versehen sein, um die Ware als Sklavin oder Sklaven zu deklarieren.
Frei lassen von Ware ist nicht gestattet und wird vom Einheitsstaat verfolgt und geahndet.
Die Wortwahl des Verkäufers lies mich erschaudern... WARE.. Meine Güte, es sind Menschen!
Und dann redet er von „Abstrafen“, „Einwegware“, „Entsorgen“...
Mir wurde ganz anders... Am liebsten hätte ich die Jungen und Mädchen, die da splitterfasernackt zusammengekauert hockten gleich alle gekauft... Aber das würde wohl meine finanziellen Mittel bei weitem sprengen.
„Wie sind die Preise? Geht es nach Größe oder Alter?“, fragte ich den Verkäufer. „Nein, nein! Einheitspreise! Jede Ware kostet 200 Eu-Dollar“
Jetzt war ich baff... Das ist ein Bruchteil dessen, was ich erwartet hatte.
„Wo bekommen Sie die...“ - Jetzt mußte ich etwas schlucken, bevor ich weiter sprechen konnte... „... die Waren denn her?“, fragte ich. Der Verkäufer bemerkte, daß mir der Begriff wohl nicht ganz behagte und lenkte verständnisvoll ein. „Die Frauen und Männer hier kommen aus den verschiedensten Kriegsgefangenen Lagern Weltweit. Teilweise auch aus befreundeten Staaten, wie zum Beispiel die Afrikanischen dunklen Frauen dort drüben. Die Männer hier kommen aus dem aufständischen Osteuropa. Sie können gut arbeiten, aber man muß sie sehr an der kurzen Leine haben und oft züchtigen, denn sie neigen zu ungehorsam... Sind wohl die schlechten Gene...
Die Menschen dort drüben aus dem asiatischen Kriegsgebiet. Die haben alle einen Anti-Homicidum Chip in den Kopf eingepflanzt bekommen, da es ja gegen ihre Ehre verstößt gefangen zu sein und sie sich lieber selber umbringen würden. Manchmal versuchen sie es, aber wenn Sie zum Beispiel ein Messer in der Hand haben, dann können sie sich einfach nicht selber töten. Sie richten es gegen sich selbst, aber können einfach nicht zustoßen. Das gleiche passiert, sobald sie einen anderen Menschen, zum Beispiel den Hausherren töten wollen. Sie können es nicht! Der Chip bringt ihnen dann solche Kopfschmerzen, dass sie aufgeben müssen. Im Notfall würde der Chip einen Extremschmerz verursachen der den Sklaven ohnmächtig werden lässt.
Die Frauen und Männer hier drüben sind aus Europa. Es sind teilweise Diebe, Oder sie wurden überführt, wie sie Sklavinnen oder Sklaven frei ließen. Es können auch Mörder oder Ehebrecherinnen sein. Einige tragen ein Elektro-Schock Halsband. So wie man ungehorsame Hunde dressieren kann, lassen sich auch diese Frauen durchaus dressieren. Fühlen Sie sich frei die Frauen an zu fassen. Sie können ihnen jeden Befehl geben. Und wenn Sie wollen, dann haben wir hinten ein Zimmer mit einer Pritsche, wo sie die Sklavinnen ausprobieren können!“
„Aber 200 Eu-Dollar finde ich einen sehr niedrigen Preis! Wie kommt das?“, frage ich.
Der Verkäufer beginnt seine Ausführung: „Nun, unser Staat möchte die Kriegsgefangenen möglichst schnell in der Gesellschaft integrieren. Auch weniger verdienende Arbeiter und sogar Sozial unterstützte Familien sollen sich einen Sklaven oder eine Sklavin leisten können. Außerdem ist der Unterhalt der Sklaven noch zu bedenken. Das ist monatlich noch einmal bis zu 200 Eu-Dollar, je nachdem was man den Sklaven an Lebensqualität zugesteht. Natürlich könnten die Sklaven auch jeden Tag billige Instand-Suppe bekommen, während die Herrschaften Lachs und Kaviar essen. Das bleibt jedem Eigentümer selber überlassen.
Wir bevorzugen aber den Sklaven möglichst auch feste Nahrung und eine abwechslungsreiche Ernährung zukommen zu lassen, um ihre Gesundheit zu erhalten. Das ist für unser Empfinden Gesellschaftlich vertretbarer und angemessener.“
„Haben Sie auch ... ja wie soll ich sagen ... Ladenhüter? Mädchen die sie einfach nicht verkaufen können? Könnte man da vom Preis noch was machen?“, fragte ich einfach mal um den Verkäufer aus der Reserve zu locken... Und tatsächlich nahm mich der Mann bei Seite und wir gingen zu einer Kellertreppe... „Jetzt sage ich Ihnen mal was: Wir haben hier immer wieder Kunden, die Mädchen ausprobieren und die Ware dabei beschädigen. Der Staat möchte diese Frauen demütigen, aber manchmal gehen die Kunden zu weit. Ich habe im Keller einige beschädigte Waren, die sie sich ansehen sollten...“
Mir wurde jetzt etwas mulmig... Keller.. Wenn ich jetzt da runter gehe, werde ich vielleicht auch zu einem Sklaven gemacht, weil ich zu viele dumme Fragen stelle... „Ähm ich glaube ich schaue mir die Afrikanischen Frauen noch mal an... Die dunkle Haut gibt einen schönen Kontrast zu meiner Tapete!“, sagte ich mit etwas festerer Stimme, um überzeugend zu wirken.
„Ich hole Ihnen mal ein paar der beschädigten Exemplare hoch.“, sagte der Verkäufer amüsiert grinsend und verschwand im Keller. Ein weiterer Verkäufer beobachtete mich immer mal wieder aus dem Augenwinkel.
Ich ging also zu den Afrikanerinnen und befühlte ihre Brüste. Einige Frauen nahmen es teilnahmslos hin. Andere streckten sich meiner Hand regelrecht entgegen und setzten sich in den Schneidersitz, bzw. spreizten ihre Schenkel weit und gewährten mir offenen Zugang.
Eine sagte „Ich sehr gehorsam! Alles machen was Herr sagen! Bitte probieren! Ich alles tun!“
Sie bettelte regelrecht darum, dass ich sie in den Ausprobier-Raum mitnahm und mich an ihr verging. Sie wollte wohl unbedingt gekauft werden.
Andere Frauen zierten sich. Sie bedeckten ihre Brüste und Genitalien mit den Armen und Händen. Diese Frauen lächelte ich nur knapp an und berührte sie nicht weiter.
Plötzlich fiel mir ein Mädchen auf, Sie mochte wohl um die 17 Jahre alt sein. Eher ein Halb-Blut Typ, als afrikanisch. Sie zuckte bei meiner Berührung zusammen und ihr Blick wich mir aus. Aber sie ließ sich anfassen. Ich glitt gerade mit meiner Hand abwärts um zu sehen, ob sie freiwillig die Beine öffnen würde, als der Verkäufer mit 3 weißen Mädchen zurück kam.
Sie waren alle splitternackt. Ihre Körper waren übersät mit Blutergüssen, Schnittwunden, Striemen und eines hatte mehrere Abdrücke, die ich im Moment nicht zuordnen konnte.
Ich ging zu dem Verkäufer. Mein Gesicht muss mir wohl ziemlich entglitten sein. Ich hatte Mitleid mit diesen armen Mädchen. Jede von Ihnen war noch keine 20 Jahre alt. Der Verkäufer erklärte mir sehr leise: „Für diese armen Geschöpfe suchen wir immer Herrschaften mit guten Händen, wenn Sie verstehen, was ich meine...“
„Was ist mit den Mädchen passiert?“, fragte ich leise und etwas kopfschüttelnd. Mir ist klar, dass viele Menschen zu brutalen Sadisten mutieren, sobald sie die Macht über einen anderen Menschen erlangen. Aber diese Mädchen waren im Grunde sehr hübsch! Schlanke Körper, hübsche Brüste und sehr sexy anzuschauen, wären da nicht die ganzen Blutergüsse und Wunden.
Plötzlich stand der 2. Verkäufer neben uns. „Ich habe das Schild 'Privatvorführung – Einlass nur mit schriftlicher Einladung' in der LED-Tür aktiviert. So können wir Ihnen ungestört alles zeigen. Sie scheinen ein guter Mensch zu sein und wir hoffen persönlich immer, dass wir die Sklaven und Sklavinnen in gute Hände geben können. Es würde auch einem Auto-Verkäufer weh tun, wenn man ein Auto kauft um es einfach nur zu zerstören...
Wir haben die Anweisung von unserem Sozial-kapitalistisch-Europäischen Einheitsstaat, Kriegsgefangene Frauen und Männer zu demütigen und wenn nötig zu brechen, damit sie in dem Staat integriert werden können. Soweit sehe ich das ein. Aber dieses erste Mädchen hier, hat einen leichten Ladendiebstahl begangen und ist dann von dem Staats-Schutzdienst festgenommen worden. Bei der Festnahme hatte sie sich sehr gewehrt, weshalb ihr das Recht auf Selbstbestimmung aberkannt wurde. Sie wurde als Sklavin gebrandmarkt und uns zum Verkauf übergeben.
Neulich kamen einige Herren der Industrie- und Handelskammer in ihrer Mittagspause zu uns. Einer der Herren erkannte die Diebin und kaufte sie um ihr eine Lektion zu erteilen.
Seine Ehefrau brachte uns dann kurz vor Feierabend das Mädchen in diesem zustand zurück und bot uns zusätzlich 200 Eu-Dollar, wenn wir sie zurücknehmen und über den Vorfall schwiegen.
Da eine allgemeine Schweigepflicht zu Kriegsereignissen oder über Kriegsgefangene besteht, können wir diese Schweigepflicht natürlich immer etwas großzügiger auslegen, wenn Sie verstehen.
Dieses Mädchen ist noch nicht einmal eine Kriegsgefangene, sondern nur eine Diebin! Es ist eine Schande was mit ihr passiert ist und ich...“
„Komm runter! Du steigerst Dich wieder hinein!“, unterbrach der erste Verkäufer den zweiten.
Während der Ausführungen des 2. Verkäufers konnte ich meine Hände nicht stillhalten.
Ich griff dem Mädchen, auf welches der Verkäufer gedeutet hatte, an die Brustwarzen. Sie erschrak und zuckte kurz zusammen, danach rührte sie sich nicht mehr. Ich streichelte ihre Brust und glitt weiter runter zu ihrer Scheide. Bereitwillig spreizte sie ihre Beine. Sie war mäßig feucht und ich drang nur mit Mühe mit dem Mittelfinger in sie ein. Sie machte keine Anstalten sich zu wehren. So fickte ich sie etwas mit den Fingern und knibbelte mit der 2. Hand an ihren Brustwarzen. Sie wurde schnell feuchter und schloss ihre Augen. In ihr Gesicht schoss die Schamröte und sie begann hörbar zu atmen.
Nun, als der Verkäufer seine Ausführungen beendet hatte, ging ich zu dem zweiten Mädchen. Ich streckte ihr meinen nassen Finger vor ihr Gesicht. Sie nahm meinen Finger sofort in den Mund und lutschte den Saft ihrer Leidensgenossin von meinem Finger ab.
„Ja, und dieses Mädchen wurde von einem Kunden hinten im Ausprobier-Raum so zugerichtet. Er behauptete sie hätte sich übermäßig zur Wehr gesetzt, aber Sie sehen ja selbst, wie gehorsam und unterwürfig sie ist.“, teilte mir der erste Verkäufer mit, „Und das auch noch ohne einen implantierten Gehorsamschip“.
„Wie kommt das?“, fragte ich verdutzt.
„Ihre Mutter und ihr Vater waren Trickbetrüger. Und das Mädchen ist als Kind mit versklavt worden, als ihre Eltern von dem Staats-Schutz gefangen genommen wurden. Sie ist seit ihrem 5. Lebensjahr zur Sklavin erzogen worden. Jetzt, mit 19 Jahren, kennt sie nichts anderes mehr, als zu gehorchen.“
Nun war mein Finger sauber und ich wandte mich dem dritten Mädchen zu.
„Was ist mit diesem Mädchen passiert? Sie ist ja wirklich übel zugerichtet? Und was ist das für ein Abdruck?“, fragte ich.
„Wir wissen es nicht! Sie ist illegal importiert worden und spricht kein Wort. Sie versteht aber unsere Sprache! - Knie Dich hin!“, sagte der zweite Veräufer
Das Mädchen gehorchte sofort und ohne zu zögern. Sie blieb während des weiteren Gespräches knien und stand erst auf, als der Verkäufer es ihr befahl.
„Der Käufer muss sie so zugerichtet haben, oder die Soldaten, die sie illegal eingeschleppt haben. Jedenfalls war das Brandzeichen in ihrem Nacken gefälscht und sie ist nicht registriert. Wir haben sie von dem Staats-Schutz übergeben bekommen, nachdem sie orientierungslos im Hochgarten-Wolkenkratzer aufgegriffen wurde. Nach ihrem ehemaligen Eigentümer wird jetzt gefahndet und wenn sie ihn erwischen, dann lautet der Richterspruch hoffentlich auch auf Aberkennung der Selbstbestimmung.“, führte der zweite Verkäufer aus.
Daraufhin entgegnete der erste Verkäufer: „Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass der Käufer nur ein Bußgeld bezahlen muss, wegen illegalem Import und die Import Steuer nach zu zahlen hat. Dann kommt er mit ungefähr 100 Eu-Dollar weg. Was noch verwirrender ist, ist die Tatsache, dass dieses Mädchen ebenfalls kein einziges Implantat aufweist. Also muss Deutsch eine Sprache sein, die sie gelernt hat und Sie muss so gehorsam erzogen oder gebrochen worden sein.“
Ich war entsetzt. Menschenrechte und das, was wir in der Schule früher im Geschichtsunterricht über eine Genfer-Konvention gelesen hatten, wurde auf Grund eines Anti-Terror Gesetzes im Jahre 2083 ausgehebelt.
Aber das ist eine längere Geschichte: Irgendwo so um 2000 bis 2090 gab es schreckliche Glaubenskriege auf der Welt. Immer wieder haben sich Religionen gegeneinander bekämpft. Damals gab es eine Organisation, die sich „Vereinte Nationen“ nannte. Die haben Resolutionen und Handelsembargos gegen die kriegerischen Länder verhängt. Aber es stellte sich heraus, dass die meisten Mitgliedsländer der sogenannten „Vereinten Nationen“ selber religiös sehr aktiv waren und in diesen Ländern ebenfalls die freie Religionsausübung verhindert oder sogar kriegerisch bekämpft wurde.
Eben diese Vereinten Nationen haben durch das Anti-Terror-Gesetz Folter, Verschleppungen und Mord zum „Schutz vor Terror“, aber eigentlich für die Unterdrückung von Religionen, in ihren Ländern ermöglicht.
Die Vereinten Nationen verfielen und ein schrecklicher Krieg überzog die ganze Welt. Viele Länder hatten sich wieder auf ihren Nationalstolz besonnen und es gab viele national-radikale Bewegungen überall auf der Welt.
Kurz nach 2090 dann, gab es den „Warstorm“, den bis dahin größten Weltkrieg. Atombomben fielen und verwüsteten weite Flächen der Erde. Die wenigen Menschen, denen es vergönnt war in einen Schutzbunker Zuflucht zu finden, mussten einsehen, dass ihre Vorräte für die schrecklich lange Zeit der radioaktiven Strahlung unzureichend waren. Die Bunker hatten schlicht zu wenig Vorräte für die vielen Flüchtlinge.
Die meisten Menschen in den ausgebombten Ländern, die nicht gleich durch das Feuer und die Radioaktivität umkamen, starben später an den Folgen der Verseuchung und an Viruserkrankungen, sowie Hunger und Durst.
Aber der Warstorm überzog die ganze Welt! Kein Land blieb vor der radioaktiven Wolke verschont. Die Weltbevölkerung wurde drastisch reduziert. Auch in den Ländern, in denen kein Krieg herrschte, starben Menschen.
Doch irgendwie ging das Leben trotzdem weiter. Einige überlebten. Es wurde weiter geforscht und entwickelt und die früheren Nationen, wie England, Deutschland, Frankreich oder Norwegen, die schon immer neue Entwicklungen und Technologien hervorbrachten, erhoben sich wie ein Phönix aus der Asche und Europa blühte wieder auf.
Die stärksten Länder Europas schlossen sich sich zu dem Sozial-kapitalistisch-Europäischen Einheitsstaat zusammen.
Die „Anti-Religion“ Kampagne des neuen S-K-E-ES wurde gestartet. Sämtliche Religionen wurden per Gesetz gleich gestellt. Das hieß, dass es auf Grund religiöser Überzeugungen keine Einschränkungen mehr geben durfte. Auch war es Religionen verboten ihre Gläubigen in irgendeiner Art ein zu schränken. Speziell betraf das zum Beispiel die Heiratsrechte. Ein Christ konnte nun eine Muslimin ohne Einschränkung heiraten. Die Hochzeit wurde standesamtlich schriftlich durchgeführt. Ob man dann anschließend christlich, muslimisch oder gar nicht feierte, das war freigestellt.
Endlich konnten die Menschen, die sich liebten, auch ohne Glaubensgleichheit vereinen. Auch Außereheliche Beziehungen wurden mit der Zeit immer populärer. Es wurden sogar Fälle bekannt, wo Eltern hohe Strafen zahlen mussten, weil sie zu einer interreligiösen Heirat ihre Zustimmung verweigerten. Durch die Liberalisierung der Religionen sollten Glaubenskriege verhindert werden.
Die Bevölkerung wuchs langsam wieder und in den Jahren 2100 bis 2300 explodierten einige Ballungszentren in den Europäischen Ländern regelrecht. Die Geburtsraten waren hoch wie nie! Das lag auch mit an der Politik des S-K-E-ES, die Familien, aber vor allem auch alleinerziehende Menschen förderte.
Anstatt der verschiedenen Religionen wurde im Jahre 2130 die Einheitsreligion gegründet. Sie vereinigt die Gemeinsamkeiten aller einzelnen Religionen. Mittlerweile wurden die Existenzen von Jesus, Mohammed, Buddah und anderen Personen sogar wissenschaftlich belegt und es wurde vielen bewusst, dass es sich bei den verschiedenen Glaubensformen nur um Sekten handelt. Als der Vatikan seine Archive 2131, auf Grund des Druckes aller noch existierenden Regierungen, öffentlich zugänglich machte, und kurz danach auch die Tora aus Mekka veröffentlicht wurde, wurde das Ausmaß der Lügen, Verwicklungen und Intrigen des Altertums aufgedeckt.
Im Jahre 2135 meldeten sich die national-radikalen Staaten, die damals in den Krieg verwickelt waren, wieder bei dem Sozial-Kapitalistisch-Europäischen Einheitsstaat. Sie wollten Reparationszahlungen für ihre zerstörten Länder. Der Einheitsstaat verweigerte die Zahlungen. Die Geheimdienste meldeten, dass die national-radikalen Länder allmählich militärisch aufrüsten. Und so hat auch der Einheitsstaat seine Rüstungsindustrie vergrößert und mehr in Waffenforschung investiert.
Die Jahre 2135 bis 2300 waren geprägt von politischen Wirren! Einige national-radikale Staaten zerfielen, weil die Bevölkerung an Krankheiten litt, während die Machthabenden immer mehr ins Militär investierten. Schließlich gab es bald keine Bevölkerung mehr, für die sich das Kämpfen gelohnt hätte.
Der Einheitsstaat wurde von national-radikalen Elementen infiltriert. Sie versuchten den Staat von innen heraus zu zerstören. Daraufhin wurden viele Menschen, die im Verdacht standen zu den national-radikalen Staaten in Kontakt zu stehen, einfach ermordet.
Aber auch Diebe, Mörder, politische Staatsfeinde oder andere Verbrecher wurden immer wieder mit der Todesstrafe belegt.
Doch wie sich leider herausstellte, gab es auch Fehlurteile. So entschied man die Todesstrafe durch eine „Aberkennung des Rechts auf Selbstbestimmung“ zu ersetzen.
Und durch dieses Gesetz wurde es nun möglich jeden Verbrecher in einen Sklaven zu verwandeln. Nicht nur politische Staatsfeinde, auch andere Verbrecher und Verbrecherinnen wurden durch das Urteil der „Aberkennung des Rechts auf Selbstbestimmung“ in die Sklaverei verbannt.
Nach 2300 wurde dann schließlich allgemeine Entwarnung für die Bevölkerung gegeben. Der Warstorm war abgeklungen. Die Radioaktivität hatte sich wieder langsam normalisiert. Und so strömten einige Menschen wieder aus den Megastädten auf das ungeschützte Land.
Doch die Gesetze zur „Aberkennung des Rechts auf Selbstbestimmung“ bestehen weiter...
„Ich weiss nicht. Die drei Mädchen benötigen im Moment viel medizinische Versorgung und sind glaube ich bei ihnen in besseren Händen. Ich muss ja viel arbeiten.“, gab ich zu bedenken.
„Alle 3 für 400 Eu-Dollar, was sagen Sie?“
„Das ist ein verlockendes Angebot, aber ich würde gerne ein einziges Mädchen haben, mit dem ich... Naja... Heute Abend nicht so alleine bin... Verstehen Sie? … Ähm... Also die kleine Afrikanerin dahinten, das würde mein Budget aber schon fast sprengen. Und Ratenzahlung möchte ich nicht, denn man weiss ja nie, was in Zukunft passiert...“
„Entschuldigen Sie uns bitte einen Moment!“, sagte der erste Verkäufer und ging mit dem zweiten in die andere Ecke des Verkaufsraumes, um das zu besprechen.
Ich ging nochmals zu dem jungen Halb-Blut Mädchen. Ich fragte sie: „Sprichst Du denn überhaupt meine Sprache?“
Sie schüttelte den Kopf. Dann zeigte sie mir einen kleinen, beschrifteten Plastikstreifen an ihrem Handgelenk.
Darauf Stand:
Name, Vorname: Unbekannt, Jamala (freundlich, gute Manieren )
Genetische Herkunft Afrika-Russland-Europa
Genetische Erzeugung 2414/Mai/3
Übersetzungschip im Gehirn implantiert (DE, UK, FR)
Gehorsam Chip: Nicht implantiert
Wissenserweiterung: Keine (ISO 2371900.8 Schnittstelle)
Gehirn-Speichererweiterung: 2 PB
Sinnes-Memo: vorhanden, abgeschaltet
Ach Du Scheisse... Das Mädchen wurde mit Bio- und Wesensimplantaten ausgestattet.
Die genetischen Daten kann man heutzutage über eine einfache Blutanalyse auslesen.
Der Übersetzungschip lässt sie verstehen, was man zu ihr sagt. Jamala kann die drei angegebenen Sprachen verstehen. Oft ist es so, dass diese Erweiterung nach einigen Monaten dazu führt, dass der Mensch die Sprachen sogar von alleine sprechen kann. Je nachdem wie viele unterschiedliche Vokabeln er inzwischen gelernt hat und wie sich seine Sprache von den implantierten Sprachen unterscheidet.
Sie hat eine Schnittstellen implantiert bekommen, mit der man Jamala Wissen über eine kleine Steckkarte geben kann. Zum Beispiel Kochen, Auto-Reparatur, Altenpflege, Kinderpflege, Medizin, Auto fahren etc. Alles was auf der Karte ist, weiß sie dann so, als hätte sie es viele Semester lang studiert.
Für dieses Wissen stehen 2 Petabyte zur Verfügung. Aber man kann auch die 2 Petabyte nutzen, um ihre Sinne aufzeichnen zu lassen. Alles was Jamala sieht, hört, riecht oder fühlt kann auf dem Speicher festgehalten und später wieder abgerufen werden. Bild und Ton in 3D, und auch Gerüche, so wie im normalen Watchtech-TV. Aber zusätzlich wohl auch ihre subjektiven Empfindungen.
Einige grausame Geschichten erzählen, dass Menschen mit Aufzeichnungen von Folterungen gequält werden. Sie empfinden die Schmerzen so, als würden sie selbst gefoltert. Aber wenn man das Abspielen der Aufzeichnung stoppt, ist ihr Körper ganz unversehrt.
Andere Geschichten berichten über Superorgasmen, die Freundinnen miteinander austauschen und so die Gefühle der anderen hautnah miterleben.
Aber was mich sehr geschockt hat ist die Gehorsamschip-Erweiterung. Der Chip macht einen Menschen völlig hörig. Wie ein Roboter tut der Mensch mit dem Implantat das, was die geprägte Person verlangt. Die geprägte Person kann allein durch einen Satz wie: „Du gehorchst nun auch meinem Freund aufs Wort!“ die Prägung erweitern. Ein Löschen von Prägungen ist möglich, bis auf die erste Prägung. Darum hat sie auch noch keinen Chip. Würde ich sie kaufen, könnte ich einen Chip mit meiner Prägung ihr einpflanzen und sie wäre mir bedingungslos hörig! - Was für eine grauenvolle Vorstellung. Eine lebende Puppe! Ohne eigenen Willen. Solche Chip Implantate werden oft als Standard bei ausländischen Kriegsgefangenen eingesetzt, um Revolten zu verhindern und die Menschen möglichst schnell gesellschaftskonform einzustellen. In einem Technik Magazin habe ich gelesen, dass die Probanden bei den Tests zwar gehorsam waren, aber sich sehr wohl bewusst waren, dass ihre eigene Entscheidung von der Technik vergewaltigt wurde. Das Selbstmord Risiko ist hoch, wenn man den Gehorsamschip zu oft benötigt. Darum ist die gesamte Einsatzzeit des Chip remote auslesbar.
„Du hast keinen Gehorsamschip, würdest Du mir denn trotzdem gehorchen?“, frage ich das Mädchen. Sie schaut verlegen zu Boden und nickt. Ich schaue wohl sehr erstaunt. Da flüstert sie einem Mädchen neben ihr etwas ins Ohr. Das andere Mädchen ist etwas dicker und nicht so hübsch wie das kleine Halbblut. Außerdem ist ihr Körper pechschwarz und das turnt mich eher ab.
Das andere Mädchen sagt: „Jamala glaubt Herr hat gutes Herz! Darum Jamala alles machen wird was Herr sagt.“ - und wieder flüstert Jamala etwas in ihr ohr. Aber das andere Mädchen schüttelt energisch den Kopf und legt ihren Zeigefinger auf ihre Lippen um Jamala zu deuten, sie solle schweigen.
„Was hat sie gesagt?“, frage ich das schwarze Mädchen. Sie schaut mich mit riesigen angsterfüllten Augen an. „Bitte! Gnade! Jamala weiß nicht was gehört und was ist ungehört!“
Ich beuge mich zu dem Mädchen runter und flüstere ihr ins Ohr: „Du weißt es offenbar auch nicht! Willst Du 30 Rohrstockhiebe haben als Strafe, weil Du dem Herren keine Auskunft gibst?“
„Jamala fragte ob Herr wollen auch kaufen ihre kleine Schwester bitte. Weil sie Angst zu sein getrennt! - Gnade! Jamala nicht weiß was gehört und ungehört! Jamala erst kurz hier!“, die Augen des schwarzen Mädchens sind angsterfüllt.
Voller Schreck weiche ich zurück und stoße an den ersten Verkäufer. „Oh! ... Verzeihung!“, stammel ich.
Kommentare
Kommentare: 45
lässt sich interessant anlesen.
Bin einmal gespannt, in welcher Richtung sich die Geschichte entwickelt.«
Kommentare: 156
Kommentare: 21
[Ende]
[Oder Story-Anfang / Story Anregungen für Euch!?]«
Kommentare: 3
Danke!«
Kommentare: 37