Adams Töchter: Die Geschichte zweier Schwestern
von Krystan
Mit 13 änderte sich Angelikas Leben für immer. Es war der 14. Juni gewesen. Die Sommerferien standen lockend vor der Tür, als sie von der Schule nach Hause kam. Ihre jüngere Schwester Magdalena hatte an diesem Tag etwas länger Unterricht.
Sie drehte den Schlüssel und öffnete die Haustür zu ihrer elterlichen Wohnung in Sachsenhausen. Ihr blauer Rucksack baumelte lässig von ihrer Schulter. Ihr langes, dunkelblondes Haar war glatt gekämmt und reichte ihr bis zum Po. Sie trug ein luftiges weißes Shirt, wie es bei Mädchen ihres Alters so Mode war. Ihre engen Jeans war mit Japanischen Mangaikonen verziert.
Froh, den Schultag hinter sich zu haben, ging Angelika in die Küche um sich ein Glas Cola zu holen. Gedanken verloren öffnete sie den Kühlschrank und goss das braune Zuckerwasser in ein Glas. Die Sucht nach dem leckeren süßen Getränk war bei ihr so ausgeprägt, wie bei fast allen Kindern. Angelika führte den Becher an ihre Lippen, ohne auch nur daran zu denken, die Flasche in den Kühlschrank zurückzustellen. Dabei fiel ihr Blick ins Wohnzimmer. Augenblicklich ließ sie das Glas zu Boden fallen. Ein Schrei entsprang ihren Lippen und das Glas zerbrach in 1000 Stücke. Der Schrei war so wild und laut, dass man ihn wohl noch auf der Straße hörte.
Im Wohnzimmer war ihre Mutter. Ihre Augen waren weit aufgerissen und starrten das Mädchen leblos an. Die ansonsten lebenslustige Frau von 32 Jahren verharrte regungslos. Ihr sportlicher Körper war nur von ihrer schwarzen Unterwäsche bekleidet. Schlaff hing ihr Körper an dem Seil, welches sich um ihren Hals geknotet hatte.
Angelika wollte losstürmen, um ihrer Mutter zur Hilfe zu kommen, doch in dem Moment ergriff sie eine kräftige Hand von hinten. Das Mädchen schrie erneut.
Das rhythmische Hämmern drang tief in ihren Leib. Jeder Stoß erfolgte in einem fast monotonen Rhythmus und schien gezielt ihr zu gelten. Angie beugte sich Beat und ergab sich ganz seiner Umarmung. Ihr hübsch geformter Busen presste sich gegen das brauchfreie Top. Hart starrten ihre Nippel hervor, zeichneten sich an den durchnässten Stoff deutlich ab und offenbarten jedem ihre innere Erregung.
Wie eine Weide im Sturm der Lüste wurde ihr Körper hin und her geworfen, während das flackernde Discolicht sie immer wieder in ein schwarzbläuliches Licht tauchte. Hier im Skylight war sie eine Königin der Nacht. Sie war jener Hauch von knisternder Erotik, welchen man sonst nur aus Filmen kannte. Ihr junger Körper gehörte zu den begehrtesten der ganzen Szene.
Mit 20 Jahren war sie nicht die Jüngste, die sich in dem Frankfurter Jetset bewegte. Etwas anderes machte den Reiz der platinblonden Frau aus. Sie war bekannt für ihre intelligente lockere Art, mit denen sie die meisten abgebrühten Banker beeindruckte. Sie hatte ihr Abitur mit 1,1 bestanden, und die Welt lag ihr zu Füßen. Inzwischen studierte sie Wirtschaftswissenschaften an der Goethe Universität.
Von hinten griffen die starke Hand nach ihr und presste Angie an den durchtrainierten Körper eines Mannes in weißem Hemd und mit langer schwarzer Hose. Ihre Brustwarzen rutschten zwischen seine Finger und er spielte aufreizend mit ihnen. Führte sie als seinen Besitz vor den anderen Gästen der Nobeldisco vor.
Angie war der Besitz von Mick, er war ihr König, den zu jeder Königin gehörte auch ein König der Nacht. Mick war 27 und Fondsmanager einer US-Investmentbank. Er gehörte zu den jungen Wilden, die sich nach der Bankenkrise wieder nach oben kämpfen konnten. Zwar hatte er nicht Millionen auf seinem Konto, doch war er gewiss kein armer Schlucker, wie der mit Brillanten besetzte Verlobungsring aus Platin an ihrem Finger zeigte.
Seine Hand wanderte in ihren Schritt und streichelte ihre Scham durch den dünnen Stoff ihres Rocks. Angie ließ sich das gefallen. Sie genoss es, so vor den Augen der Reichen und Schönen vorgeführt zu werden. Wobei hier Reich und Schön selten auf eine Person vereint waren.
Mick war einer von ihnen. Sein kurzes schwarzes Haar lag über einem markanten Gesicht. Wüsste sie es nicht besser, hätte sie Mick auch als Model für ein Modemagazin halten können. Er spielte weiter mit ihren Reizen. Schob den durchnässten Stoff leicht zur Seite und offenbarte seinen Kollegen und Konkurrenten einen kurzen, aufreizenden Blick auf sein Weibchen und heizte so die geladene Stimmung in der Disco weiter an.
Ein Mann in Micks Alter senkte seinen Kopf in den Busen seiner eigenen Gespielin. Er arbeitete soviel sie wusste mit Mick zusammen und war mit ihm gemeinsam aus den USA nach Frankfurt gekommen. Nun hatte er etwas Kokain auf den durch Silikon erweiteren Vorbau des Eskortmädchens gekippt und schnupfte es mit seiner Nase unter ihrem Beifall ein.
Kokain war auch 2011 noch die Droge der Banker. Seine Wirkungen und Nebenwirkungen ließen sich eins zu eins auf ihr Geschäftsverhalten übertragen. Kokain bewirkt eine Stimmungsaufhellung, Euphorie, ein Gefühl gesteigerter Potenz und Attraktivität sowie das Verschwinden jeder Müdigkeit. Irgendwann führt es jedoch zu Psychosen und Depressionen. Aber das schien niemand zu interessieren. Diese Männer waren auf Erfolg getrimmt, potent und duldeten weder im Beruf noch im Privatleben widerspruch.
Vermutlich hatte Angie einen besseren Schulabschluss als die meisten der Anwesenden, und wenn sie es wollte, könnte sie bestimmt auch einen genauso guten Uniabschluss erreichen. Trotzdem würde keiner der sie lüstern angaffenden Männer je als Kollegin oder Konkurrentin ansehen. Für jeden von ihnen war sie vor allem ein wertvolles Sammlerstück.
Das Mädchen machte sich darüber keine falschen Vorstellungen. Sie genoss es sogar. Sie wollte nicht wie diese Männer sein. Sie wollte keine Jägerin in einem Haifischbecken der Macht sein. Viel lieber war sie die begehrteste Beute. So konnte sie ihr Leben genießen und zugleich in der Welt der Haie leben.
Auf einmal stöhnte Angie auf. Mick hatte seine Hand unter ihren Rock geschoben und ein Finger streichelte nun an ihrem String vorbei das empfindliche Fleisch der jungen Frau. Er streichelte ihre feuchte blanke Spalte und ließ sich nicht von ihren halbherzigen Versuchen ihn davon abzubringen, irritieren.
„Lass das“, mahnte sie so laut, dass nur er es hören konnte. „Dafür haben wir später noch Zeit.“
„Müssen wir wirklich zu dir?“ Er schon ihr einen Finger in die feuchte Grotte und Angie biss sich auf die Lippen.
„Uhm, ja. Ich hab es versprochen.“
„Dafür will ich aber eine extra Portion Sex, mit Nachschlag und Vorspeise.“
„Und die Vorspeise willst du hier?“, lächelte sie ihn lüstern an, wobei sie ihren zarten Hals leicht nach hinten verreckte.
„Oder auf dem Parkplatz.“
„Du bist pervers.“
„Du auch.“
Lena konnte nicht schlafen. Wie denn auch. Sie lebte in einem Horrorfilm. Einem Film in dem ihre Tante, ihr Onkel und die große Schwester die Hauptrolle spielten. Seit dem Tod ihrer Eltern lebte sie bei Onkel David und Tante Leia. Der gewaltsame Tod ihrer Schwester hatte Leia in eine besonders gläubige Frau verwandelt. Sie gab der Schwester die Mitschuld für das Geschehene und wollte deshalb deren Kinder vor diesem verdorbenen Erbe beschützen.
Bei Lenas großer Schwester hatte sie versagt. Was Tante Leia nicht wusste, war, dass Angie seit ihrem vierzehnten Lebensjahr heimlich mit Jungs rum machte. Lena hatte geschwiegen. Aus Loyalität ihrer großen Schwester gegenüber, aber auch aus Angst. Tief in Lena Unterbewusstsein war dieses dunkle, unbestimmte Geheimnis der Vergangenheit, ein Schatten, der sich über ihre Seele gelegt hatte.
Leider hatte Angie nie gelernt zu schweigen. Laut schrie die junge Frau ihre Lust hinaus, während sie und Mick, ihr neuer Freund, ihr angeblicher Verlobter, es wild im Gästezimmer trieben. Eigentlich wohnte ihre Schwester nicht mehr bei ihnen. Da Onkel und Tante auf einer Urlaubsreise in Israel waren, und Lena nicht mitnehmen konnten, sollte ihre große Schwester auf sie aufpassen und babysitten.
Ausgerechnet Angie sollte über ihre Tugend wachen. Vor einem halben Jahr hätte Onkel David und Tante Leia vermutlich genauso über diesen Vorschlag gelacht wie, sie. Angie war immer das schwarze Schaf der Familie. Mit 15 kam sie eines Morgens vollkommen betrunken nach Hause. Mit 17 hatte sie der Onkel beim Kiffeen auf dem Balkon erwischt. Mit 19 hatte sie ihr Abitur und verließ das Haus im Streit mit Onkel David. Sie wohnte jetzt in einer Studenten-WG.
Dann hatte sie sich vor ein paar Monaten mit diesem Macho aus Amerika verlobt. Onkel und Tante nahmen diesen Lebenswandel sehr Positiv auf. Lena wusste jedoch genau, dass ihre Schwester sich nicht wirklich geändert hatte. Im Gegenteil – immer noch war sie von einer Art sexuellen Todessehnsucht befallen, während Lena unter der strengen Obhut ihrer Verwandten koscher leben musste. Das Leben war so verdammt ungerecht.
Lena zappte gelangweilt durch das Fernsehprogramm. 300 Kanäle und auf keinem kam irgendwas Brauchbares. Warum hatten sie kein Pay-TV? Überall sonst lief wie immer nachts nur Schrott, aber immerhin übertönte es das penetrante Keuchen und Stöhnen ihrer versauten Schwester.
Zu ihrem Leidwesen konnte Lena nicht einmal ins Internet ausweichen. David hatte den Router deaktiviert, bevor er ging. In seinen Augen war das Internet nichts für kleine Mädchen. Dass sie inzwischen 18 Jahre alt war, schien ihm dabei wenig zu interessieren. In solchen Momenten sehnte sie sich danach, endlich ihr Abiturzeugnis in Händen zu halten und für immer aus diesem Käfig verschwinden zu können.
Die Monotonie der Fernsehbilder reichte nicht aus, um sie abzulenken. Schließlich bekam sie Durst und ging in die Küche. Auf dem Weg dahin kam sie am Gästezimmer vorbei. Ein kleiner Raum, der einmal Angies Kinderzimmer gewesen war. Nun war sie zu Besuch hier.
Lena hatte das Licht im Flur nicht angemacht, und so konnte sie durch die geöffnete Tür unbemerkt einen Blick auf ihre Schwester erhaschen. Ihr nackter Körper kniete vor auf dem Bett. Schweiß glänzte auf ihrem Rücken, der vom durchs Fenster scheinenden Vollmond erhellt wurde. Eine kräftige Hand hatte sich in ihr wie Geschmeide glänzendes Haar gegraben und zerrte ihren Kopf in den Nacken.
Die Hand gehörte
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Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 74
Krystan
Was eine Fortsetzung angeht, hab ich hier bis jetzt noch nicht nachgedacht.
Was die Ähnlichkeit zwische Die Skaterin und Lena angeht sind diese wohl mehr zufällig. Da die beiden Figuren doch sehr unterschiedlich sind. Aber sicher, als Autor hat man natürlich gewisse vorlieben.«
Kommentare: 156
Kojote
Inhaltlich und thematisch bin ich von dir immer wieder begeistert. Du triffst für mich ganz persönlich den richtigen Ton und greifst Dinge auf, die ich interessant und/oder faszinierend finde.
Nicht mit allen deinen Geschichten, aber insbesondere mit denen, die sich in unserer heutigen Zeit bewegen.
Technisch ... Naja ...
Du weißt schon ...
Trotzdem bist du ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Technik nicht alles ist. Und zumindest die kann man ja vergleichsweise leicht erlernen.
Schwerer zu greifen sind die inhaltlichen und thematischen Qualitäten. Und da hast du einfach das richtige Gefühl und deine Gedankengänge sind mit meinen Kompatibel.«
Kommentare: 7
alles gut durchdacht und stimmungsvoll beschrieben«
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Ketzer
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Peter Herb
Inhaltsvoll und mit Stil geschrieben, dabei unheimlich erotisch. Ich würde mi sehr eine Fortsetzung wünschen.«
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schreib gerne weiter so«
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Weiter so.«
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