Ascandia, Part 1
von Eskobar
Es ist Nacht geworden in den Straßen von Asca, und mit der Dunkelheit legte sich auch die Stille über die Stadt. Die Händler schlossen ihre Buden und Stände auf dem Marktplatz schon vor Beginn der Dämmerung und selbst Hunde, die oft noch bis in die frühen Morgenstunden durch die Gassen streunten, sah man in dieser besonders düsteren Nacht nicht.
Sessan patrouillierte durch die Straßen. Oder besser gesagt, er ging hin und wieder die Hauptstraße auf und ab, gab sich aber ansonsten anderen spärlichen Beschäftigungen hin; im Moment, zum Beispiel, polierte er seinen Schild. Sessan hielt es nicht für unbedingt nötig, mit Argusaugen in jeden schmutzigen Winkel oder hinter jede Kiste zu schauen. Dieser Tage tat sich hier, zumindest nachts, sowieso nichts. Seit zwei Wochen herrschte Waffenstillstand. Gegnerische Truppen hatten sich seitdem in meilenweiter Umgebung der Stadt nicht gezeigt, und innerhalb der Stadtmauern erst recht nicht. Den Bürgern Ascas sah man eine zeitweilige Erleichterung an; das Treiben in der Stadt war in den letzten Tagen wieder bunter geworden. Gaukler trieben auf den großen Plätzen ihre Späße, Frauen und Kinder trauten sich wieder häufiger auf die Straßen und es kamen sogar wieder Händler aus den umliegenden Orten, um seltene Ware feilzubieten. Dennoch... die Ausgangssperre nach Einbruch der Dunkelheit hatte weiter bestand. König Evras war es wichtig, die Sicherheit der Bevölkerung zu wahren, und sei die Gefahr auch noch so gering.
‚Was gab es hier schon groß zu patrouillieren’, dachte sich Sessan immer wieder. Er hatte sich zwar kurz nach Beginn des Krieges freiwillig beim König als Wache gemeldet, aber auf Grund jahrelanger Erfahrung als Oberbefehlshaber der Wache am Hofe des Herzogs von Cevitanien hatte er sich einen Wachposten im Schloss, näher am Geschehen erhofft, nicht als mickriger Nachtwächter.
Zurück nach Hause wollte er aber auch nicht; er wusste ja nicht einmal, ob es noch ein Zuhause gab. Sein Heimatdorf lag nicht weit mehrerer Schlachtfelder, daher wies er seine Frau an, sie solle sich mit den Kindern zu seinen Eltern nach Kôr begeben, das weit entfernt der eigentlichen Krisengebiete lag, doch vor einigen Tagen erreichte ihn die Nachricht, dass Kôr in einem Feuersturm dem Erdboden gleichgemacht wurde. Ob die Bewohner Zeit hatten zu fliehen, wusste man nicht, jedenfalls hatte man keine Überlebenden gefunden.
Gerade lief Sessan mit seinem auf Hochglanz polierten Schild um die Ecke und fragte sich, ob Jesse’s Schenke noch offen hatte (gegen ein Tässchen Met hätte er nichts einzuwenden), da sah er einen dunklen Schatten durch die Gasse flitzen. Sofort hob Sessan seine Lanze: „Halt! Wer da?“ Doch niemand rührte sich. Vorsichtig schlich er um die nächste Ecke, da sah er den Schatten wieder um eine Häuserecke verschwinden. Langsam ging er voran, sein Herz pochte, nie hätte er damit gerechnet, auf seiner Schicht etwas derart Verdächtiges anzutreffen. Vorsichtig lugte er um eine Mauer herum. Nichts. Kein Schatten mehr zu sehen, vor allem war nichts zu hören. Sessan ging den Weg, den der flinke Schatten eingeschlagen hatte, plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz im Rücken. Er tastete hinter sich und zog ein scharfes Messer aus seinem Fleisch. Sich krümmend drehte er sich um, da sah er schon ein weiteres Messer auf sich zu sausen, offensichtlich geworfen von der schwarzen Gestalt an der gegenüberliegenden Hauswand. Es traf Sessan in die Brust; schockiert und mit leerem Blick sank er zu Boden...
Xara schritt mit schnellen, energischen Schritten in ihr Gemach und lies die schwere Eichentür mit einem lauten Schlag hinter sich zufallen. „Lasst mich allein!“, rief sie ihren Zofen zu, die sich unverzüglich in ein Hinterzimmer begaben. Sie öffnete die großen Balkontüren und lies die laue, sommerliche Nachtluft einströmen. Sie blickte in die Ferne, vermochte aber nichts zu erkennen, außer einigen Sternen, die schwächer als sonst am Firmament funkelten. Xara seufzte und wandte sich mit resignierendem Blick ihrem großen Spiegel mit dem kleinen goldenen Tischchen zu. Sie griff nach einem Kamm in der Schublade und begann, sich ihr langes blondes Haar zu bürsten.
Wieder einmal hatte sie sich ein Streitgespräch mit ihrem Vater geliefert, und wieder einmal zog sie sich beleidigt ob seiner Ignoranz und seines Unverständnisses in ihr Zimmer zurück.
„Frauen haben sich aus Kriegsahngelegenheiten raus zuhalten“, hatte er gesagt. „Zerbrich dir nicht deinen schönen Kopf über Sachen, die du nicht verstehst“, hatte er ihr mit höhnischem Grinsen geraten, „ich habe ein Dutzend Minister und Ratgeber, die das besser können als du.“
Lächerlich! Von wegen besser können... seit fast drei Monaten tobte dieser Höllenkrieg. Tausende Menschen, ob Soldaten oder einfache Bürger, mussten schon ihr Leben lassen. Die meisten der Zivilisten wussten nicht einmal wofür, und wie sich zeigte, wusste es sogar die vermeintliche Thronfolgerin nicht, nur weil ihr starrköpfiger Vater es nicht erklären wollte... oder konnte. Ja, wahrscheinlich konnte er selbst nicht sagen, wieso. Nur soviel wusste sie: eines Abends kamen mysteriöse Ritter, im Auftrag eines gewissen Graf Athmas, wie sich später herausstellte, und griffen die Stadt Asca an. Es wurden von Tag zu Tag mehr, sie waren den Armeen des Schlosses weit überlegen, obgleich sich schon zahlreiche mutige Männer aus allen Provinzen des Königreichs angeschlossen haben.
Seit knapp zwei Wochen nun herrschte Waffenstillstand und es gab keine Angriffe mehr, man könnte fast sagen, es herrscht wieder Alltag, wenn da nicht die Angst wäre, dass alles weitergehen könnte. Eine handvoll Boten trafen sich mit Gesandten des mysteriösen Athmas an einem angeblich neutralen Ort, um Verhandlungen zu führen, bisher gab es aber noch keine neuen Erkenntnisse.
Xara hielt inne. Sie blickte in ihre eigenen, azurblauen, traurigen Augen. Wie wird das Reich aussehen, wenn sie es eines Tages zusammen mit ihrem Gemahl regieren würde. Wird es überhaupt soweit kommen, oder würden sie alle von den dunklen Reitern ausgelöscht werden? Die Prinzessin legte ihren Kamm wieder zurück und strich über ihre Haare. Eben noch waren sie zerzaust und wuschlig gewesen, weil sie sich vor Aufregung über ihren Vater fast die Haare gerauft hatte, nun waren sie wieder glatt und seidig. Sie legte sich auf ihr Bett und dachte noch eine Weile nach. Aber eigentlich war sie noch viel zu aufgebracht, als dass sie sich über irgendetwas einen klaren Kopf hätte machen können.
Sie brauchte eher etwas Ablenkung...
Xara setzte sich auf und wühlte in ihrer Kommode. Schnell fand sie, was sie suchte: ihren golden glänzenden Luststab. Genüsslich lächelnd lehnte sie sich wieder zurück auf ihre Kissen und schob ihre Hand unter ihren Unterrock. Langsam fing sie an, den Stab zwischen ihren Beinen zu reiben. Ihre weichen Schamlippen zeigten sogleich eine erfreuliche Reaktion. Die Prinzessin ließ ein erleichtertes Stöhnen hören, als würde die Anspannung der vergangenen Stunden von ihr abfallen. Sie führte den Stab in ihre feuchte Spalte ein, woraufhin ihr ein erregtes Seufzen entfuhr. Mit der linken Hand knetete sie ihre weichen Brüste, während sie mit der rechten weiterhin ihr Liebesspielzeug vor und zurück schob. Sie hatte ihre Beine angewinkelt und ausgebreitet, nachdem sie sich ihr wallendes Kleid bis zu den Oberschenkeln hoch gezogen hatte, um nun auch ihre straffen, glatten Waden zu streicheln. Gerade hatte sie einen geeigneten Rhythmus gefunden und begann, etwas auf Touren zu kommen, da hörte sie plötzlich ein Geräusch...
Es schien von draußen zu kommen; Xara ließ sofort von ihrem erregten Körper ab und ging rasch ans Fenster. Wieder blickte sie in die Nacht, aber es war nichts zu sehen und nichts zu hören. Wahrscheinlich hatte ihr ihre Wahrnehmung einen Streich gespielt. Die Prinzessin ging zu ihrem Bett zurück und legte sich hin. ‚Es ist doch besser, ich versuche ein wenig zu schlafen; der Tag war doch sehr stressig’, dachte sie noch, als sie sich auf die Seite drehte, ihr Augen schloss und sofort einschlief.
„Musstest du diesen Nachtwächter umlegen, du Idiot? Das war viel zu riskant, man hätte uns bemerken können.“
„Hat aber keiner. Ich hab keinen Laut von mir gegeben. Was regst du dich eigentlich auf? Das war das einzig Richtige. Wir brauchen keinen Soldat, der uns nachschnüffelt.“
„Du hättest dich auch einfach ruhig in eine Ecke hocken und warten können bis er wieder abzieht. So wie dieser Geistesblitz aussah, hätte er sicher gedacht, er hätte eine Katze gesehen, oder so was. Nun aber wird man ihn finden.“
„Jetzt halt mal die Luft an, du Nervensäge. Es ist keine Menschenseele auf der Straße. Wenn man ihn morgen früh findet, sind wir schon längst über alle Berge. Und nun halt die Klappe und hilf mir. Ich kann dich auch zur Kutsche zurückschicken, wenn du Schiss hast.“
„Du kannst mich gar nicht zurückschicken. Alleine wirst du den Auftrag nicht erledigen können.“
„Ganz genau. Und wenn ich Athmas erzähle, an wem die Mission gescheitert ist, wird er dir Feuer unter deinem dreckigen Hintern machen. Und jetzt hilf mir da rauf.“
Die beiden Assassinen hievten sich an der dunklen Südmauer des Schlosses hoch. Sie hatten eigentlich die Order gehabt, nur im äußersten Notfall Waffengewalt anzuwenden, um nicht allzu sehr aufzufallen, wenn sie innerhalb der Schlossmauern umher schlichen.
In dieser besonders dunklen Nacht waren die beiden schwarz gekleideten Männer beinahe gar nicht zu erkennen. So konnten sie genau abpassen, wann sie von der Mauer springen und zu einer unbeachteten Ecke laufen konnten, ohne von den Wachposten entdeckt zu werden.
„Schau, dort hinten ist nur eine Wache. Wenn wir davor rechts gehen und in die dunkle Ecke da verschwinden, könnten wir unentdeckt bleiben.“ Vorsichtig kletterten die beiden Männer von der Mauer und schlichen, den Wachsoldaten immer im Auge, durch den dunklen Schlossgarten. Leise verschwanden sie um eine Ecke und standen nun in einem schmalen, unbeobachteten Blumenbeet, circa 4 Meter breit, welches von der Schlossmauer bis zur Wand reichte.
„Hol den Enterhaken raus. Wir können da oben auf das Sims klettern. Dort wird man uns sicher nicht entdecken, und wenn die Karte vom Grundriss des Schlosses so stimmt, haben wir es auch nicht mehr weit zum Ziel.“ Der Assassine kramte aus einer schwarzen Tasche einen kleinen Anker heraus, der an einem langen Seil befestigt war. Vorsichtig lies er es durch die Luft kreisen und warf es schließlich mit einem kräftigen Schwung nach oben. Am schmalen Rand, ungefähr sieben Meter über den beiden Männern, hakte es sich mit einem leisen Klimpern fest. Hintereinander zogen sie sich langsam aber geschickt hoch und standen schließlich, den Rücken an die Wand gepresst, auf dem Sims. Behutsam bewegten sie sich auf die Ecke zu.
Mit aufmerksamem Blick spähte einer der Beiden hinab.
„Kannst du was sehen?“, fragte der andere.
„Ja. Da unten im Schlosshof stehen noch zwei Wachen. Und da drüben sehe ich auch den Balkon. Wenn wir uns geschickt anstellen und leise im Dunklen an der Wand entlang schleichen, haben wir’s problemlos geschafft.“
„Na dann mal los. Lass es uns hinter uns bringen.“
Die Assassinen pressten sich noch näher an die Wand und gingen weiter, immer darauf bedacht möglichst so dunkel wie die Nacht zu sein. Die Wachen im Hof schienen sie nicht zu bemerken, jedenfalls machten sie keine Anstalten Alarm zu schlagen. Ungefähr zwei Duzend Meter weiter vor den Eindringlingen lag der Balkon mit seiner gewaltigen Brüstung, die hohen Glastüren dahinter schienen offen zu stehen; jedenfalls wehten im lauen Sommerwind helle, seidige Gardinen leicht nach innen.
„Meine Güte, ich fass es nicht. Die dumme Kuh hat die Balkontür offen gelassen. Ich sag’s dir, das wird ein leichtes Spiel für uns.“
„Jaja, ich weiß. Trotzdem solltest du die Klappe halten, sonst werden die Nachtkappen da unten doch noch auf uns aufmerksam.“
Fast ohne zu atmen, und auch sonst nicht das leiseste Geräusch verursachend, kamen die beiden Männer an der Brüstung des Balkons an. Immer noch lag die Westseite des Schlosses im Dunkeln, da der Mondschein aus einer anderen Richtung kam. Vorsichtig kletterten sie über das Geländer und bewegten sich gebückt auf die offene Tür zu.
Im großen Raum dahinter erhoben sie sich langsam und schauten sich um. Er war so groß, dass die kleine Ölfunzel an der Wand ihn nur schwach erhellte. An der rechten Wand stand ein riesiges Bett, und darauf...
„Okay, da ist sie, jetzt gilt’s...“, flüsterte einer der Assassinen. „Ganz leise und vorsichtig. Halt die Betäubungsspritze bereit.“
Die schwarzen Schatten schlichen auf das Bett zu, auf dem die Prinzessin lag. Friedlich sah sie aus, ruhig atmend, in ihrem weiten weißen Kleid, ihre blonde Mähne auf der Decke ausgebreitet. In dem Moment als ihr eine Hand auf den Mund gepresst wurde, schlug sie die Augen auf und blickte schockiert in die stahlblauen Augen des Eindringlings. Nur Sekundenbruchteile später stieß ihr einer der Entführer die kleine Spritze in die Seite. Ihre Augen fielen langsam und schläfrig wieder zu.
„Das ging ja schneller, als ich dachte. Jetzt schnell wieder raus hier“, sagte der andere, als er die Prinzessin ins Bettlaken einwickelte.
„Ähm... warte mal. Hast du dir mal überlegt, wie wir hier wieder rauskommen sollen. Mit dem Schätzchen hier auf der Schulter können wir nicht so einfach übers Sims klettern.“
„Na, dann hol doch deine Armbrust raus. Du bist doch immer so scharf darauf, andere aus dem Weg zu räumen. Jetzt hast du die Gelegenheit dazu; unser einziger Ausweg führt an den Wachen unten im Schlosshof vorbei, geradewegs in Richtung Haupttor.“
„Puh, also doch nicht so einfach...“
Der Assassine schritt wieder zurück auf den Balkon und hielt nach den Wachen Ausschau. Er legte die kleine Armbrust an, die er aus der schwarzen Tasche geholt hatte, und zielte.
Srrrrrrr...
Der erste Pfeil traf, und...
Srrrrrrr...
Der zweite gleich hinterher. Beide Wachposten gingen zu Boden.
„Geschafft, jetzt lass uns hier abhauen.“
Die beiden Männer seilten sich mit dem Enterhaken von der Brüstung ab, warfen sich die eingewickelte Prinzessin über die Schulter und flohen durch das Haupttor. Sie rannten durch die menschenleeren Straßen; niemand schien das nächtliche Verbrechen zu bemerken. Wenige Augenblicke, nachdem sie das Stadttor passierten, verschwanden sie in der Dunkelheit...
Sonnenstrahlen fielen in das helle, gemütliche Zimmer direkt auf das kleine Bett in der Ecke. Alira blinzelte, sie strich sich eine Strähne roten Haares aus dem Gesicht und stand auf. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schritt sie ans Fenster. Sie freute sich, ob des schönen Morgens. Lange schon hatte es keinen solch sonnigen Morgen gegeben. Alira streckte sich und setzte sich wieder auf ihr Bett. Wieder hatte sie diesen verrückten Traum... sie und ein wildfremder junger Mann, allein auf einer mondhellen Waldlichtung, eine frische Sommernachtsbrise, seine rauen, aber feinfühligen Hände auf ihren Brüsten und Oberschenkeln... nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen wachte sie nach diesem Traum morgens auf und fühlte, dass sie ganz feucht im Schritt geworden war. Langsam lehnte sie sich auf ihr Kissen zurück, krempelte ihr Nachthemd ein Stück hoch und strich dabei sanft über ihre Oberschenkel. Sie lächelte leicht. Denn sie liebte dieses schöne Gefühl, dass sie sich bescherte, wenn sie begann, sich selbst nach und nach mehr in Ekstase zu streicheln.
Zärtlich lies sie ihre Fingerspitzen um ihre Brustwarzen kreisen. Erregt atmend sah sie, wie sich ihr flacher, heller Bauch und ihr Brustkorb mit den jungen, rosigen Brüsten hob und senkte. Mit ihren flinken Fingern kitzelte sie sich näher an ihr Lustzentrum; ein erstes Mal keuchte sie leise. Vorsichtig schob sie mit zwei Fingern ihre Schamlippen auseinander und rieb seicht mit der anderen Hand darüber. Ein leidenschaftliches Seufzen entfloh ihrer Kehle. Unter ihrer Handfläche spürte sie den weichen, rötlichen Flaum, der über ihrem empfindlichen Kitzler wuchs; die kleine Fläche Behaarung die sie sich bei der Rasur immer stehen lies.
Schneller und schneller bewegte sie ihre Hand, dann und wann drang sie mit ein oder zwei Fingern, jedoch nicht zu tief, in sich ein. Keuchend beugte sich Alira nach hinten, stützte sich mit einem Arm ab und bearbeitete sich mit der anderen Hand weiter. Mit vier Fingern knetete sie ihre nassen Schamlippen, mit dem Daumen massierte sie ihren Kitzler. Sie bäumte sich auf, sie biss sich auf die Lippen, um nicht zu laut zu werden; sie spürte, wie kleine Tropfen ihrer Liebesflüssigkeit ihre Pobacken entlang bis auf das Bettlaken rannen. In ihrem Unterleib brodelte es; sie spürte, dass es gleich wieder soweit war. Mit schnellen Bewegungen reizte sie ihre Klitoris, nun konzentrierte sie sich völlig auf die empfindlichste Stelle ihres Unterleibs. Dann, wie ein Blitz durchzuckte sie der Orgasmus. Alira drückte sich ein Kissen auf das Gesicht und stöhnte ihre gesamte Lust hinein. Sie spürte wie ihre Hüfte und Schenkel zitterten.
Mehrere Minuten lag sie regungslos da, immer noch vibrierte ihr Unterleib leicht, und immer noch waren ihre Atemzüge wie leise, lustvolle Seufzer.
Wie aus einer stundenlangen Lähmung stand sie schließlich auf und schritt zu ihrem Kleiderschrank. Sie tupfte sich ihren Unterleib mit einem Tuch ab, das über einer Stuhllehne hing und wühlte anschließend in einem Kleiderhaufen auf dem Fußboden. Sie kramte einen dunklen, knielangen, weiten Rock und einen ledernen Gürtel hervor, danach holte sie ein grünes Wams und einen weißen Schlüpfer aus dem Schrank. Während sie sich anzog, überlegte sie, wo sie heute trainieren würde. In letzter Zeit war man ja nirgendwo mehr ungestört; sie musste sich wohl wieder irgendwo einen abgelegenen Hinterhof suchen.
Alira war eine hervorragende Fechterin. Seit sie zu ihrem siebten Geburtstag von ihrem Großonkel einen Degen geschenkt bekam, der seit Generationen in der Familie weitergegeben und gepflegt wurde, war sie von dieser eleganten Art zu kämpfen so fasziniert, dass sie fortan regelmäßig trainierte. Ihre Mutter war zunächst gar nicht davon begeistert, denn sie war der Meinung, dass sich so was einfach nicht für ein Mädchen ziemte. Aber Alira war schon immer anders. Schon als kleines Kind wollte sie nicht von biederen Weibern gelehrt werden, wie man sich damenhaft zu verhalten hatte, um irgendwann mit den feinen Herrschaften am Hofe speisen zu dürfen. Nein, zu so etwas bekamen sie ihre Eltern nie; Alira raufte lieber mit Jungen im Schlamm, während ihren Freundinnen Benimm gelehrt wurde.
Nun besaß sie den Degen schon so lange, und er sah noch aus wie neu, sie trainierte oft an Vogelscheuchen und Kartoffelsäcken und vor drei Jahren gewann sie sogar in Verkleidung eines Jungen ein Nachwuchs-Fechtturnier auf dem Dorf. Die Verwunderung damals war groß und einige Tage war dieses Ereignis Gesprächsthema Nummer Eins in den Straßen von Asca. Aber irgendwie wollte sie sich richtig beweisen, Anerkennung gewinnen, zeigen, dass Waffenkämpfe keine Männerdomäne sein müssen. Doch wie? Die großen Krieger waren natürlich Männer und auch zu Turnieren waren nur Männer zugelassen.
Während sie so in Gedanken versunken war und in ihre Stiefel schlüpfte, hörte sie plötzlich aufgeregtes Treiben draußen auf der Straße. Und als sie genau hinhörte, vernahm sie die Alarmfanfaren aus Richtung Schloss. Alira trat ans Fenster und sah eine Menschenmenge, die sich zum Schloss hoch bewegte.
„Hey! Was ist denn los? Gibt es wieder Angriffe?“, rief sie mit erschrockener Miene hinaus.
„Nein, nein! Keine Panik“, antwortete eine Frau aus der Menge. „Aber man hat einen erstochenen Nachtwächter in den Gassen gefunden. Und es wird gemunkelt, dass auch im Schloss zwei Wachen getötet wurden.“
„Und warum laufen die Leute jetzt zum Schloss?“
„Na ja, sie hoffen vom König zu hören, was geschehen ist, und ob wir uns Sorgen machen müssen.“
Alira entfernte sich vom Fenster. Sie nahm ihren Degen aus der Halterung an der Wand und ging aus dem Haus.
„Mutter, ich bin weg. Ich will sehen, was da draußen los ist. Warte nicht auf mich.“
Die Menschenmenge schlängelte sich den Weg entlang zum Schloss. Das Mädchen schloss sich ihr an. Irgendetwas ging in dieser Stadt vor. Drei getötete Wächter innerhalb der Stadtmauern? Das war reichlich beunruhigend in Zeiten angeblichen Waffenstillstands.
König Evras III. von Ascandia schritt unruhig in seinem Thronsaal auf und ab. Immer wieder schlug er die Hände vors Gesicht oder fuhr sich durch die Haare. Kanzler Racar und Sarik, der Oberbefehlshaber der königlichen Garde, standen beinahe regungslos da und warfen sich immer wieder hilflose Blicke zu, ebenso wie einige Mitglieder des Gefolges, die alle schweigend im Hintergrund standen.
„Verdammt, wie konnte das nur passieren“, rief der König auf einmal. „Kanzler! Warum hab ich die besten Wachen des Landes, wenn sie sich so einfach übertölpeln lassen? Wie, zum Donnerwetter, konnte es Fremden gelingen, in mein Schloss einzudringen und meine Tochter zu entführen?“
„Ich... ich weiß nicht... eure Hoheit...“, stotterte der Kanzler. „Die Nacht war ungewöhnlich, wie ihr wisst. Ihr sagtet selbst noch letzten Abend, die Nacht schien ihnen düsterer als sonst.“
„Na und? Ist das eine Ausrede für die Wachleute, weniger wachsam zu sein? Im Gegenteil. Extra aufmerksam hätten sie sein sollen. Ich frage euch noch einmal, Kanzler, wie konnten Menschen ungesehen hier einsteigen? Die Wachleute hatten schon streunende Köter aus dem Schlossgarten geworfen, wie konnten ihnen Menschen entgehen?“
„Nun ja, eure Hoheit... vielleicht... ähm... vielleicht Assassinen. Ihr wisst, wie lautlos und unbemerkt sie sich bewegen. Und es ist allgemein bekannt, dass Athmas welche beschäftigt... und ich bin sicher, dass er es war, der die Prinzessin entführen ließ, wer sonst könnte einen Vorteil daraus ziehen... Oder jemand aus dem Schloss hat ihnen geholfen... ein Maulwurf quasi...“
„Das wollen wir doch nicht hoffen, Kanzler“, entgegnete der König. „Wir müssen...“
„Entschuldigt, wenn ich einfach so forsch dazwischen rede, eure Majestät“, beschwichtigte ihn Sarik, „aber wir müssen einen Plan entwerfen. Wir müssen einen Weg finden, die Entführer dingfest zu machen. Und das möglichst schnell. Wir wissen nicht, was für einen Plan Athmas verfolgt, sollte er dahinterstecken. Kanzler Racar kann nichts dafür, dass die Prinzessin entführt wurde, und er ist ebenso ratlos wie wir alle.“
„Ja. Ja, Sarik, du hast recht. Ich habe mich hinreißen lassen. Entschuldigt, Kanzler, aber ich bin so aufgebracht. Meine ist Tochter verschwunden, meine einzige Tochter, mein Augapfel, mein größter Schatz...“
Der König wandte sich ab, die Augen mit der Hand bedeckt, und senkte den Kopf. Racar und Sarik sahen sich wortlos an. Laut einatmend hob König Evras wieder den Kopf. „Sarik, du sprachst von einem Plan. Was schlägst du vor?“
„Nun, eure Majestät, wenn wir tatsächlich davon ausgehen, dass Athmas hinter dieser Heimtücke steckt, sollten wir einen Trupp aussenden, die sich in Richtung Norden zu den Tascól-Bergen begeben. Dort wird Athmas’ Versteck vermutet. Ich könnte meine besten Leute und die fähigsten Soldaten herbeiholen. Zusammen wären wir eine kampfstarke Legion.“
„Nein, Sarik, keine Legion, kein Trupp. Je mehr Krieger losziehen, desto auffälliger ist es. Athmas hat überall seine Späher, und wenn eine Gruppe Soldaten durch die Lande zieht, wird er früh gewarnt sein.“
„Aber Majestät, verzeiht wenn ich widerspreche, meine Soldaten sind die besten Leute im Land, wir würden...“
„Eben deshalb brauche ich dich hier, Sarik. Versteh doch, wir sind nicht mehr sicher. Der Waffenstillstand ist gebrochen. Wer weiß, was nun folgen mag. Ich brauche jeden Mann hier. Ganz besonders dich und deine Soldaten. Ihr werdet mein Schloss verteidigen, sollte es zu einem Angriff kommen... oder höre ich Widerworte?“
„Nein, mein König. Ich werde mit meinen Männern hier bleiben und das Schloss samt Bewohnern mit meinem Leben verteidigen. Aber, gestattet mir nur diese eine Frage: Wen gedenkt ihr stattdessen zu den Tascól-Bergen zu schicken?“
„Lass das nur meine Sorge sein. Ich habe da schon eine Idee...“
Auf dem Schlosshof wurde die aufgebrachte Menge immer größer und staute sich jetzt schon bis hinter die schweren Eisentore. Die Menschen tuschelten aufgeregt und warfen immer wieder verstörte Blicke zum Balkon hinauf. Dann, auf einmal, trat der König hinaus und die murmelnden Scharen verstummten augenblicklich, als Evras III. mit einer Bewegung seiner ausgebreiteten Hände Ruhe gebot und mit lauter Stimme zu sprechen begann: „Bürger von Asca! Ich habe eine ebenso traurige wie entsetzende Nachricht bekannt zu geben. In der vergangenen Nacht sind Unbekannte in das Schloss eingedrungen und haben Xara Alessia II. Prinzessin von Ascandia, meine Tochter, entführt.“
Sofort schwoll das Gemurmel auf dem Platz wieder an. Die Bewohner Ascas wechselten erschrockene Blicke, nicht wenige Frauen stießen einen entsetzten Schrei aus. Wieder breitete der König seine Arme aus, wieder wurde es ruhig im Hof, diesmal allerdings deutlich langsamer, als beim ersten Mal.
„Es besteht, nach dem Wissensstand des königlichen Beraterstabes zu urteilen, keinerlei Gefahr für die Stadt Asca und ihre Bewohner. Der Feind hat uns keine Informationen über eine Auflösung des Waffenstillstands zukommen lassen. Dennoch heißt es, wachsam sein: die Ausgangssperre bleibt weiter bestehen und ich werde Kundschafter in die umliegenden Regionen schicken. Ferner wird ein von mir höchstpersönlich zusammengestelltes Team zur Rettung der Prinzessin aufbrechen. Und ich bin sicher, dass sie erfolgreich sein werden.“
Mit diesen Worten kehrte der König der sprachlosen Menge wieder den Rücken zu. Die Leute wussten nicht so recht, was sie von dieser Ansprache halten sollten. Ratlos waren sie. War es wirklich noch sicher in der Stadt? Oder war es nicht viel wahrscheinlicher, dass das nur der Vorbote zu einem neuerlichen Angriff der dunklen Reiter war. Langsam löste sich der Pulk wieder auf. Auch Alira, die ebenso wie die anderen entsetzt den Worten des Königs lauschte, wandte sich langsam Richtung Heimweg, bis ihr Blick auf etwas Ungewöhnliches gelenkt wurde.
Durch eine kleine Hintergasse, die vom Schloss über den Marktplatz und von dort aus weiter zur alten Wassermühle führte, sah sie einen schnellen Reiter in Botentracht auf einem großen Schimmel. Dies kam ihr zwar weniger verdächtig, vielmehr jedoch aufschlussreich vor. Wenn sie diesem Reitersmann folgte, würde sie sicher herausfinden können, wer dieses vom König erwählte Team sein sollte, denn dieser Bote war sicherlich auf dem Weg zu ihnen. Alira spurtete los, in der Hoffnung, dem Reiter möglichst schnell folgen zu können.
Yeto saß in dem kleinen Schuppen hinter seinem Haus und betrachtete sein Schwert. Beinahe ehrfürchtig starrte er auf die auf Hochglanz polierte Klinge. Er schloss die Augen, atmete tief durch und drehte sich mit einem kräftigen Schwung um seine Achse. Das Schwert trennte einer Strohfigur den Kopf ab; mit einem weiteren Hieb schlitzte Yeto einer zweiten den Torso auf und fast im selben Zug landete die Klinge im Brustkorb einer dritten Figur. Der Schwertkämpfer wandte sich um, während er aus seinem Gürtel einen Dolch zog und einen von der Decke hängenden Sack durchtrennte. Er sprang einen Schritt nach vorne und stach in einen auf dem Boden stehenden Kartoffelsack, zog ihn sofort wieder heraus und warf im Drehen den Dolch direkt in den Mittelpunkt einer Zielscheibe am Türrahmen.
In der Tür stand ein blonder Junge mit schütterem Haar und blauen Augen, der mit erstarrtem Blick auf den noch schwingenden Dolch blickte.
„Verdammt, Bastian“, schrie Yeto, “ich hab doch gesagt, dass du hier nicht einfach so unangekündigt reinplatzen sollst, wenn ich übe. Wenigstens anklopfen hättest du können.“
„Ähh... öhm... ja, Yeto...“, stammelte der Junge und wandte seinen Blick von der Waffe ab, „ich, äh, ich wollte nur kommen, um zu sagen... äh, da draußen is’n Bote des Königs, der dich sehen will.“
„Schick ihn weg.“
„Das geht nicht, Yeto, er sagt, es sei dringend und... oh Mann, du weißt ja gar nicht was in der Stadt los ist. Lass den Boten reinkommen, was kann schon passieren.“
„Na gut, schick ihn halt zu mir.“
Bastian verschwand wieder schnell und kam wenige Augenblicke später mit einem sehr offiziell aussehenden Typen im Schlepptau zurück, der kurz salutierte und auf Yeto zukam.
„Kommandeur Yeto, ich bin erfreut, euch zu sehen. Meine Hochachtung, ich...“
„Spart euch die Floskeln, Bote. Kommt zum Punkt und sagt, warum ihr hier seid. Und steckt euch den Kommandeur; die Zeiten sind vorbei.“
„Nun gut, Yeto, ich will mich kurz fassen. Seine Majestät, König Evras, bittet euch um seine Hilfe. Prinzessin Xara wurde in der vergangenen Nacht entführt, vermutlich von Schergen Athmas’. Der König hofft auf eure Mithilfe, bei der Rettung seiner Tochter in einem Team Auserwählter, die in die Tascól-Berge ziehen werden.“
Yetos Augen weiteten sich bei den Worten des Boten. Er überlegte kurz, schritt einige Meter im Schuppen auf und ab und sprach: „Des Königs Vertrauen in meine Fähigkeiten ehrt mich, jedoch gehöre ich nicht mehr der königlichen Streitmacht an. Ich habe nichts mehr mit den Soldaten und deren Aufgaben zu tun. Dieser Krieg, weiß Gott um was es dabei geht, geht mich nichts an.“
„Aber Yeto, Herr, es geht nicht um einen militärischen Sturmtrupp, dem ihr beitreten sollt. Es ist eine größere Aufgabe, als als Soldat in einem Bataillon zu sein. Es wird eine kleine Gruppe aus königlichen Vertrauten sein, die den Unterschlupf von Athmas ausfindig machen wird. Und außerdem ist es mit diesem Krieg schon so weit gekommen, dass es mittlerweile jeden Bewohner der Stadt etwas angeht“
„Nein, Bote, es tut mir Leid. Richtet dem König beste Grüße, Dank für sein Vertrauen und bestes Gelingen für sein Vorhaben aus. Aber ohne mich. Ich bin seit geraumer Zeit raus aus dem Spiel.“
Der Bote erhob sich still und wandte sich der Tür zu, doch bevor er hinaus ging blickte er sich noch einmal zu Yeto um und sagte: „Ihr solltet nur wissen, dass der König euch bittet. Er befiehlt nicht, sondern bittet euch um einen Gefallen. Und vergesst nicht, dass er euch einst selbst einen Gefallen getan hat. Wenn ihr es euch anders überlegt habt, kommt gegen Abend ins Schloss.“
Mit diesen Worten verschwand er und lies Yeto wortlos zurück. Nach einigen Momenten des Schweigens fragte Bastian, der sich die ganze Zeit dezent im Hintergrund gehalten hatte: „Was meinte der mit dieser Bemerkung? Welchen Gefallen hat dir der König getan?“
„Ich weiß es nicht, Bastian... jedenfalls nicht genau.“
Doch Yeto wusste es, und er wusste es sogar ganz genau. Das alles war vor fünf Jahren. Mit 19 war Yeto der jüngste Befehlshaber einer ascandischen Legion, die das Reich je hervorgebracht hatte. Er kämpfte unter dem Oberbefehl seines Vaters Zelodan im dritten Bataillon in den Schlachten von Mesdinc. Dieses kleine Fürstentum hatte damals Hilfe bei König Evras III. erboten, als sie von den Ork-Kriegern aus den Mesdinc-Grotten angegriffen wurden. Es war Yetos erster Krieg, doch er kämpfte tapfer und furchtlos Seite an Seite mit seinem Vater. Bis zu jenem Tag, zwei Tage bevor den Orks die endgültige Niederlage beigebracht wurde, an dem das gefürchtete Kriegerpaar mit einem kleinen Sturmtrupp durch die Toten Wälder marschierte. Sie hatten abgemacht, in jedem Falle zusammen zu bleiben, da im Nebel schlecht zu erkennen war, ob eventuell hinterm nächsten Baum der Feind lauert. Das war dann auch der Fall. Der Trupp lief den Orks direkt in die Falle, von allen Seiten kamen sie angestürmt. Die Männer schlugen sich wacker, doch es waren einfach zu viele. Yeto zog immer gleich drei Angreifer auf sich und drängte sie weg von seinen Männern. Doch ohne es zu merken, entfernte er sich dabei auch immer mehr von ihnen. Ein Loch war in die Deckung gerissen und die Orks kamen so zahlreich über die matschigen Wälle, dass die Streiter nicht mehr lange Stand gehalten hätten. Aber als Yeto zurückkehrte, um seinen Männern auszuhelfen, stürmten die Orks plötzlich davon. Rasend schnell stoben sie auseinander und zogen sich wieder ins Unterholz zurück. Der Grund dafür war schnell zu erkennen: der Trupp war geschlagen. Zwei Männer waren schwer verletzt und konnten erst später im Lazarett wieder einigermaßen ausgepäppelt werden, für zwei weitere Männer kam jede Hilfe zu spät. Und auch Zelodan lag schwer verletzt auf dem feuchten Waldboden. Yeto war zu ihm gerannt; mit Tränen in den Augen hatte er ihn auf seine Knie gelegt, ihn angeschrien und gefleht, durchzuhalten. Doch es half nichts. Vier Stiche der giftigen Ork-Dolche in die Brust waren selbst für den stärksten Kämpfer zuviel. Zelodan starb in den Armen seines Sohnes.
Yeto trug seinen Vater den gesamten Weg bis ins Lager zurück und noch am gleichen Abend verlies er es in Richtung Asca-Stadt. Er gab sich die Schuld am Tod seines Vaters und zwei weiteren Soldaten, weil er die Deckung vernachlässigte.
Nach seiner Rückkehr in die Stadt hatte sich die Tragödie schnell herumgesprochen, doch kaum einer machte Yeto dafür verantwortlich. Dennoch erbat er beim König die Freistellung von der ascandischen Armee. Der psychische Druck, mit dem er sich auseinander setzen würde, würde sich negativ auf seine Fähigkeiten als Kämpfer und Führungsperson auswirken, so berichtete er es dem König. Mit wehmütigem Blick, jedoch mit Verständnis für die Situation, gewährte Evras III. diese Bitte, wohl wissend, dass er den wohl besten Krieger des Landes verlor.
Yeto saß mit leerem Blick auf einem Schemel in seiner Hütte. Diese vergangenen Momente schwirrten in seinem Kopf umher. Von Bastian wurde er in die Gegenwart zurückgeholt.
„Yeto? Yeto, was hast du? Worüber denkst du nach?”
„Ach, nichts weiter. Ich überlege nur grad, ob der Bote nicht vielleicht doch recht hatte.“
„Du meinst, wegen dem Gefallen? Hm, na ja, wenn dir der König wirklich mal einen Gefallen getan hat und du ihm jetzt bei einer so großen Sache helfen kannst, dann würde ich an deiner Stelle meine Entscheidung noch einmal überdenken.“
„Ich weiß, was du meinst, Bastian. Vielleicht sollte ich das wirklich tun.“
Die letzte Viertelstunde war Alira beinahe ziellos durch die Straßen geirrt. Zuerst konnte sie noch mit dem Reiter mithalten, aber schon bald hatte sie ihn aus den Augen verloren. Nun aber sah sie dieses weiße Pferd des Boten vor einer Scheune; gerade noch rechtzeitig, denn kurze Zeit später trat ein Mann aus der Tür, setzte sich auf den Schimmel und ritt davon. Entschlossen trat Alira zum Schuppen, klopfte kurz an und trat hinein.
Drinnen fiel ihr Blick sofort auf einen jungen Mann, der an einem Schleifstein saß und ein Kurzschwert bearbeitete. Er kam ihr sehr vertraut vor, jedoch hatte sie ihn mehrere Jahre nicht gesehen. Er war recht gut aussehend, hatte etwas längere schwarze Haare und einen muskulösen Körper, den er spärlich mit einer hellen Weste verdeckte. Sie machte einen erstaunten und überraschten Eindruck. „Yeto?“
Der junge Mann sah auf. „Alira?“, fragte er ungläubig, erhob sich langsam und trat näher an sie heran, „bist du das? Was machst du denn hier? Meine Güte, bist du groß geworden.“
„Du hast dich auch ganz schön verändert. Gut, wir haben uns ja schließlich auch seit Jahren nicht gesehen. Nicht, seit damals, als... na ja, lassen wir das...“
Als Alira noch ein Kind war, traf sie sich oft mit Yeto auf irgendwelchen Hinterhöfen, um zu trainieren. Er war bereits als Teenager ein guter Kämpfer und brachte ihr so einige schwierige Schwerttechniken bei. Er war schon immer beliebt gewesen: die Jungs eiferten ihm nach, die Mädchen himmelten ihn an und Alira bewunderte ihn, weil er soviel Zeit für sie aufbrachte in der er doch soviel Besseres hätte tun können.
Nur dann kam der Tag vor mehr als fünf Jahren. Von heute auf morgen wurde Yeto vom König, dem die Fähigkeiten dieses Jungen nicht verborgen blieben, in die Armee geholt, um mit seinem Vater Seite an Seite zu kämpfen. Sie sah ihn nur noch kurz am nächsten Tag, als die Krieger von den jubelnden Bürgern der Stadt verabschiedet wurden.
„Ja, lassen wir das... es ist wirklich schon einige Zeit her“, sagte Yeto.
„Mein Gott, also da hätte ich wirklich von allein drauf kommen können.“
„Worauf?“
„Na, dass dich der König aussenden will.“
„Wie kommst du denn darauf, Kleine?“
„Ach komm, Yeto, ich weiß, dass der König einige kräftige Leute zu den Tascól-Bergen schicken will, um seine Tochter zu retten. Und ich habe eben einen königlichen Boten von deiner Scheune weg reiten sehen. Ich kann eins und eins zusammenzählen.“
„Na gut, du hast ja recht. Aber ich bin mir noch unschlüssig, ob ich gehen soll“, sagte Yeto und wandte sich wieder dem Schleifstein und seinen Messern zu. „Mein Gewissen sagt mir, dass es richtig wäre, loszuziehen. Aber...“
„Dann werde ich dir die Entscheidung erleichtern... indem ich dir meine Begleitung anbiete.“
Yeto lachte kurz auf: „Ha, das würde mir die Entscheidung tatsächlich leichter machen, Kleine, denn dann würde ich hier bleiben. Du glaubst doch nicht, dass ich ein Kind, und obendrein noch ein Mädchen, auf eine solch gefährliche Mission mitnehme.“
„Na hör mal“, echauffierte sich Alira, „erstens bin ich achtzehn und damit eigentlich kein Kind mehr, und zweitens müsstest du am Besten wissen, wie gut ich kämpfen kann und dass es ganz gleich ist, ob ein Schwertkämpfer männlich oder weiblich ist. Weißt du, ich hab in den letzten fünf Jahren eine Menge dazugelernt.“
„Tut mir Leid, Kleine, keine Chance. Ich werde...“
KLING
Mit einem rasend schnellen Hieb schlug Alira ihrem Gegenüber mit dem Degen sein Messer aus der Hand. Sekundenbruchteile später steckte es in der Holzwand. Yeto schaute einige Augenblicke verdutzt auf seine Hand. Dann sah er das Mädchen an.
„Okay, du lässt ja eh nicht locker, oder?“
„Ganz genau, Yeto. Ich werde dir beweisen, dass ich einiges mehr drauf hab, als du dir vorstellen kannst.“
Yeto griff nach seinem Kurzschwert und blickte die zum Kampf bereite Alira mit ihrem Degen an. Er sprang einen Schritt nach rechts und lies mit der linken Hand seine Waffe auf das Mädchen zuspringen. Blitzschnell ging sie in eine Defensivposition über und wehrte den Angriff locker mit der Rückhand ab. Sofort danach sprang sie auf und ließ die Klinge auf seinen Brustkorb zuschnellen, Yeto parierte seinerseits mit einem Schwung nach oben. So kämpften sie sich einige Minuten durch den Raum, beide wehrten die Angriffe des vermeintlichen Trainingspartners ab.
„Du hast tatsächlich eine Menge dazugelernt, Kleine, ich bin erstaunt.“
„Du solltest weniger reden und dich mehr konzentrieren, Yeto, ich habe dich gleich am Rande einer Niederlage.“
Dann plötzlich ging Alira in die Hocke, Yetos Angriff ging ins Leere. Sie drehte sich an ihm vorbei, legte ihren Arm um seinen Hals und schlug gleichzeitig mit dem Degen gegen Yetos Schwertgriff. Der Kämpfer schrie kurz auf, als er seine Waffe verlor, die klingend auf dem Boden landete. Sie schwang sich wieder um ihn herum, stieß ihn zu Boden und hielt ihm den Degen an die Kehle. Sie keuchte und lächelte verschmitzt.
„Na, wer ist jetzt der große Schwertkämpfer?“
„Okay, okay... du hast gewonnen. Ich... ich werde dich mitnehmen.“
„Kluge Entscheidung“, sprach Alira und half Yeto wieder auf die Beine. „Wann geht’s los?“
„Der König erwartet meine Entscheidung heute Abend“, sagte Yeto, während er sich die Klamotten sauber klopfte. „Also werde ich nachher zum Schloss gehen. Und ich werde ihn von deinen Fähigkeiten überzeugen. Allerdings unter einer Bedingung.“
„Und die wäre?“
„Deine Waffe. Mit diesem Zahnstocher wirst du nicht weit kommen, Kleine. Du kannst eines meiner Kurzschwerter haben, damit du wenigstens eine gescheite Klinge dabei hast.“
„Danke, kann ich vielleicht gebrauchen. Aber meinen Degen werde ich trotzdem mitnehmen. Damit kämpfe ich seit neun Jahren, kein Schwertgriff wird jemals so gut in meiner Hand liegen, wie dieser.“
„Wie du meinst...“
„Ach, und noch was... verkneif dir die ‚Kleine’. Ich hab dir eben aufgezeigt, wer hier im Schwertkampf klein ist“, sprach sie mit einem Augenzwinkern und ging zur Tür hinaus.
Ein rumpelndes Grollen ging durch den dunklen Wald. Kleinere und größere Tiere wurden aufgeschreckt und dann und wann stoben Vogelschwärme aus den Baumwipfeln. Eine große dunkle Kutsche ratterte über den harten Waldboden, vorne auf dem Bock saßen die beiden schwarz gekleideten Assassinen. Und im Inneren der Kutsche lag Prinzessin Xara. Gefesselt und geknebelt sah sie aus den tränenden Augen nur die Baumwipfel am Fenster vorbeihuschen.
Seit Stunden ging die hektische Fahrt nun schon und Xara wusste genau, wo sie hingebracht wurde und dass der herrische Graf Athmas hinter dieser Gräueltat steckte.
Die Prinzessin dachte nach. Immer wieder gingen ihr die Worte durch den Kopf, die sie im Streit zu ihrem Vater sagte. Und nun würde sie ihn vielleicht nie wieder sehen. Sie dachte an viele Diener und Zofen im Schloss, die sie eigentlich oft viel zu schlecht behandelt hatte. Sie dachte an ihre Mutter, die schon viel zu früh von ihr gegangen war.
Nach einem Urlaub in exotischeren Gefilden des Landes kehrte sie mit einer rätselhaften Krankheit wieder. Dutzende Ärzte des Landes waren ratlos und konnten den Tod der Königin nicht verhindern. Xara war damals 8 Jahre und sie dachte, sie würde nie wieder Lächeln können; vielleicht würde sie sie ja schon bald wieder sehen.
Sie dachte an Lej, den jungen Sohn des Goldschmieds, mit dem sie sich oft nachts in der Stadt heimlich traf, als noch Frieden herrschte und sie sich problemlos aus dem Schloss schleichen konnte. Sie verbrachten herrliche Stunden am Dorfteich; sie verliebten sich ineinander, obgleich sie doch wussten, dass dieses junge Glück keine Zukunft haben könnte. Dennoch erlebten sie in einer lauen Sommernacht auf einer grünen Wiese ihre erste körperliche Liebe; hätte jemals ihr Vater davon erfahren, er hätte Lej sicherlich öffentlich köpfen lassen. Umso abrupter endete die Liebe, als Lej für den Krieg eingezogen wurde. Sie hatte keine Chance, ihn noch einmal zu sehen. Zehn Tage später kam die Meldung, dass der Ort Kôr, in dem sich auch Lej aufhielt, wie sie wusste, in einem Inferno dem Erdboden gleich gemacht wurde. Ein weiterer Schicksalsschlag in Xaras Leben.
Das alles ging im Kopf der Prinzessin umher: die emotionalsten Momente ihres noch jungen Lebens. Und nun? Was würde sie nun ereilen? Was hatte Athmas mit ihr vor? Konnte er mit ihr in Gefangenschaft einen Trumpf ausspielen und vielleicht ihren Vater aus der Reserve locken? Xara wandte sich ratlos zur Seite und versuchte zu schlafen. Wer weiß, wann sie das nächste Mal ungestört dazu Gelegenheit hatte...
Der Thronsaal des ascandischen Königsschlosses war so voll wie lange nicht mehr. Der König saß auf seinem Thron, flankiert von Racar und Sarik. Er hatte alle Berater des königlichen Stabes, Diener und Gefolge, hohe Bürger der Stadt, Soldaten und Ritter geladen, um bei diesem Ereignis dabei zu sein. Gemurmel erfüllte die Halle. Die Leute waren gespannt, ob der große Yeto von Asca tatsächlich wieder in den Dienst des Königs treten wird, wenn auch nur für diese eine Aufgabe. Evras III. war sich ganz sicher, dass er Yeto für sich gewinnen konnte, auch wenn der Bote mit keinem eindeutigen Ergebnis zurückkehrte.
„Eure Majestät“, sprach Sarik, „verzeiht, wenn ich frage, aber warum seid Ihr Euch so sicher, dass Yeto eurer Bitte nachgehen wird?“
„Ja, deine Frage ist berechtigt, Sarik, aber ich kann keine definitive Antwort geben. Ich denke einfach, dass mir der Junge diesen Gefallen nicht abschlagen wird. Zumal ich noch was gut bei ihm hab. Ich bin sicher, schon in wenigen Augenblicken wird er durch das Tor schreiten.“
„Aber, Majestät, ist das nicht ein Risikofaktor? Warum nicht jemanden auf diese Mission schicken, der Euch zur Treue verpflichtet ist...“
„Das Thema hatten wir doch schon. Ich brauche dich hier. Außerdem werde ich Yeto nicht allein ziehen lassen. Ein vertrauter des Schlosses wird ihn Begleiten.“
„Ein Vertrauter des Schl... oh, nein. Doch nicht etwa....?!“
„Doch, doch... Danos, der Alchimist, wird ihn begleiten.“
„Aber Majestät, dieser Waschlappen... entschuldigt meine harten Worte... jedoch, er kann nicht einmal kämpfen.“
„Zügel deine Zunge, Sarik, ich weiß, dass ihr euch nicht besonders mögt, aber Danos ist ein sehr fähiger Magier, auch wenn er mit Waffen nicht umzugehen weiß. Er wird Yeto hilfreich zur Seite stehen. Außerdem wird noch jemand mitkommen... aber dazu später. Genug jetzt der Widerworte, ein Wachposten kommt gerade herein.“
„Eure Hoheit“, sagte die junge Wache, die gerade durch das schwere Eichenportal kam. „Yeto... er ist eingetroffen.“
„Na, worauf wartest du noch. Geleite ihn herein.“
Der Wachmann verschwand eilig, das hohe Holztor hinter sich zuschlagend, nur damit es wenige Augenblicke später wieder aufgestoßen werden konnte. Yeto kam herein. Das Gemurmel wurde leiser, bis es fast gänzlich erstarb; alle Blicke folgten dem ehemaligen Schlachthelden, dessen Auftreten irgendwie was Sicheres und jetzt schon Triumphales an sich hatte.
Der König erhob sich. Er versuchte, ruhig zu wirken, jedoch konnte er nicht verhindern, dass seine Augen sich weiteten. Nur wenig erinnerte diese Erscheinung ihn an den jungen Krieger von vor fünf Jahren.
Yeto hatte schulterlange, dunkle Haare, gepflegten Bartwuchs, trug eine schwarze Kutte und schwere Lederstiefel. In seinem Gürtel steckte ein langes Schwert, welches hell zu leuchten schien und an seiner Hose trug er ein großes, scharfes Messer. Neben Yeto schritt eine junge Frau, ja beinahe noch Mädchen. Sie hatte lange rötliche Haare und trug helle, grünliche, seichte Kleidung. In ihrem Gürtel steckten ein mächtiges Kurzschwert und ein antiker Degen. Das Faszinierendste an ihrer Erscheinung war aber der entschlossene Blick aus ihren smaragdgrünen Augen.
Die beiden schritten vor den Königsthron und gingen auf die Knie.
„Erhebt Euch!“, sagte Evras III.
„Ich danke Euch, Yeto, dass Ihr meinem Ruf gefolgt seid. „Ich bin froh, einen solch mächtigen Kämpfer für mein Vorhaben gewonnen zu haben.“
„Ich habe zu danken, Majestät. Es ist eine große Ehre für mich, dass Ihr mir eine derartige Aufgabe anvertraut.“
„Ich konnte mir niemand Besseren dafür erdenken, als Euch. Doch sagt, wer ist die junge Dame in Eurer Begleitung?“
„Ich bin froh, dass Ihr das zur Sprache bringt. Das ist Alira, die einzige Bedingung, unter der ich meine Aufgabe annehmen werde. Ich kenne sie, seit ich ein kleiner Junge war und ich kenne niemanden mit herausragenderen Kenntnissen über die Schwert- und Fechtkunst als sie. Auf eigene Verantwortung werde ich sie mit auf die Reise nehmen.“
Der König schaute etwas verdutzt, wollte aber nicht diskutieren, abgesehen davon, dass es nichts gebracht hätte.
„Nun gut“, sagte er, „das ist Eure Entscheidung, junge Dame. Aber Ihr seid Euch darüber im Klaren, dass dies eine gefährliche Reise werden wird und es nicht klar ist, ob und mit welchem Ergebnis Ihr zurückkehrt.“
„Ja, Majestät, über diese Fakten bin ich mir im Klaren“, antwortete das Mädchen, immer noch mit entschiedenem Blick, „doch ich werde mich zu beweisen wissen.“
„Nun gut, so sei es denn. Lasst mich nun eure Wegbegleiter vorstellen. Denn Ihr werdet nicht alleine losziehen, ich will meine Gesandten nach allen Seiten abgesichert wissen.“
Hinter dem Thron kam ein groß gewachsener, blonder Mann mit Brille hervor. Er trug einen ausladenden roten Umhang und hielt einen hölzernen Stab mit einer türkisblauen Kugel in der Hand. Er mochte so um die dreißig Jahre alt sein.
„Das ist Danos, Magier und Alchemist am Hofe von Asca. Er kann Euch mit seinem umfassenden Wissen über die Welt der Mystik und Magie sowie seinen faszinierenden Künsten sicher weiterhelfen.“
Danos schritt auf Yeto zu und reichte ihm die Hand.
„Erfreut, Euch kennen zu lernen, Yeto.“
„Ebenso, ich habe schon einiges von Euch gehört.“
„Ich hoffe, nur Gutes“, entgegnete der Magier und wandte sich Alira zu. „Auch Euch zu treffen, junge Dame, ist mir ein Vergnügen. Man begegnet nicht oft jemandem mit solch großem Mut.“
Auch Alira schüttelte dem Magier die Hand, sagte jedoch nichts, blickte nur in seine Augen. Sie waren groß, dunkel und mysteriös; das ganze Universum schien sich in ihnen wiederzuspiegeln.
Der König lächelte. „Freut mich, dass Ihr euch gleich zu gut versteht. Das ist eine gute Grundlage für Euer Vorhaben. Nun möchte ich, dass Ihr das letzte Mitglied in Eurem Team kennen lernt...“
Er wies in eine dunklere Ecke des Raumes. Dort stand, halb im Dunkeln, eine Frau, die nun langsam vortrat. Yeto fragte sich, wie er sie nur übersehen konnte, denn sie war eine gänzlich auffällige und ungewöhnliche Erscheinung.
Die Frau war eine Elfe. Sie hatte spitze Ohren, helle Haut und glänzend schwarze Haare, die ihr fast bis zur Hüfte reichten. Über die Schultern hatte sie sich einen silbernen Bogen geschnallt und trug ein ledernes Gewand, dass sie fast wie eine Amazone wirken lies. Die großmaschigen Netzstrümpfe und ein kurzer Rock untermalten diesen Eindruck; ihr Oberteil war unter den großen Brüsten zusammengeschnürt, sodass ihr ohnehin schon enormes Decolletée nahezu mächtig wirkte.
Sarik verdrehte die Augen und flüsterte Yeto hinter vorgehaltener Hand zu: „Na toll, dieser Stümper von einem Zauberlehrling und zwei Weiber; ich hoffe, Ihr wisst, auf was Ihr Euch da einlasst, mein Freund.“
Doch er achtete nicht weiter auf ihn, denn die Elfe schritt auf Yeto und die anderen zu und musterte ihn genau.
„Du bist also der berühmte Krieger Yeto von Asca. Ich bin gespannt darauf, dich im Kampfe zu sehen, und ob du wirklich das hältst, was dein Ruf verspricht.“ Sie reichte ihm ihre zarte aber kräftige Hand, die mit zahlreic
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(AutorIn)
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Eskobar
@Lethao: okay, touché... gut aufgepasst... aber warum sollte sie auch kein Schwert dabei haben... sie muss ja nicht ausschließlich mit dem Bogen kämpfen... oder vielleicht hat sie das Schwert auch nur zu 'eben diesem Zweck' dabei... und wohin es verschwindet? nun, es hatte bisher noch keinen Grund, weiter erwähnt zu werden...«
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mehr!«
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catsoul
liebe Grüße
cat«
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die Story gefällt mir sehr gut. Endlich wieder eine schöne Verbindung zwischen Fantasy und Erotik. Bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Den Teil mit dem Tanz um das Schwert fand ich allerdings etwas seltsam. Passte meiner Meinung nach nicht so ganz in die Handlung. (Was macht die Bogenschützin mit nem Schwert, wo kommt es her, wo ist es hin?) Für sich genommen hat aber auch dieser Teil etwas ;-))
P.S
Ich finde das Maß an Erotik übrigens in Ordnung.«
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