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Kommentare: 4 | Lesungen: 2728 | Bewertung: 8.69 | Kategorie: SciFi, Fantasy, History | veröffentlicht: 07.02.2008

Ascandia, Part 3

von

so, der dritte Teil meiner Ascandia-Story... nein, SAGA ^^ ist fertig


zunächst einmal: Entschuldigung für die lange Wartezeit


wenn ich eins gelernt habe, dann, dass mir Mehrteiler nicht passen (was nicht heisst, dass ich keine mehr machen würde; ich würde nur die einzelnen Teile -in gebührendem Abstand- erst nach Vollendung der Story veröffentlichen


naja, und was ich noch gelernt hab -und das ist das Gute- ist, dass die Story scheinbar gut ankommt, sowohl hier (Grüße an dieser Stelle an intimecy) als auch bei Lesern in meinem Freundeskreis... das freut mich und spornt mich weiter an

zur Geschichte: das Warten hat sich meiner Meinung nach gelohnt *sich selbst auf die Schulter klopf*


der dritte Teil ist bedeutend länger als der erste oder zweite... Action kommt nicht zu kurz, das Ende ist recht gut gelungen, wie ich finde und... ach ja.. die Erotik ^^

schreibt mir wie ihrs fandet/findet, ich freu mich über jede Kritik, positiv wie negativ

ASCANDIA , Part 3

Gordon ging in dem dunklen Zimmer auf und ab. Er wusste nicht genau, ob er nervös sein sollte oder nicht. Immer wieder schielte er zu dem Tisch mit der Glaskugel, vor der ein vermummter Mann saß. Die Kugel war wie mit dunkelgrauem Rauch gefüllt und doch ging ein seltsames Leuchten von ihr aus. Außer diesem erhellte nur die Fackel an der Wand den Raum schwach.


„Bist du dir sicher bei dem, was du siehst, Sarman?“


Der Verhüllte ließ sich nicht anmerken, dass er etwas gehört hatte und gab erst nach einigen Momenten Antwort: „Sicher sein kann man sich nie. Der Strom der Zeit ändert sich ständig. Keiner weiß, was in der Zukunft wirklich geschehen wird.“


„Werden sie zu uns kommen?“, fragte Gordon weiter.


„Davon bin ich überzeugt.“


Ein Junge von vielleicht zwanzig Jahren trat aus dem Zwielicht des Raumes hervor, stützte seine Hände auf den Tisch und sah die beiden Männer abwechselnd an.


„Dann müssen wir hier weg“, stieß er hervor. „Wir wären hier nicht mehr sicher. Wir müssen zurück nach Asca.“


„Beruhige dich, Lej, soweit sind wir noch nicht. Ich will wissen, wer diese Leute sind und warum sie herkommen.“ Gordon zwirbelte seinen grauen Spitzbart, wie immer, wenn er angestrengt nachdachte. „Sarman... glaubst du, dass wir in Gefahr sind?“


„Ich glaube, dass wir alle in Gefahr sind! Die gesamte Bevölkerung Ascandias ist in Gefahr! Die Wolken über Tascól werden immer dunkler. Doch es kommt ein Wind auf, der sie wegwehen könnte. Die Frage ist nur, ob Athmas auch die Macht über die Naturgewalten innehaben wird.“

Der Esqui, der von den Ascandianern als „Großer See“ bezeichnet wurde, lag inmitten von Ascandia und trennte das größere Südland, mit seinen dichten Wäldern und saftigen Wiesen und Ebenen von dem kleineren Nordland, das von felsigen und staubig-trockenen Arealen durchzogen war. Eigentlich konnt man den Esqui aber nicht als See bezeichnen, war er doch kein geschlossenes Gewässer. Im Westen, nahe der Stadt Marisconne, und im Osten bei Mesdinc befanden sich die Meerengen, durch die die Wasserstraßen ins Grüne Meer führten. Noch dazu wurde der Esqui durch den in Caredinc entspringenden Fluss Squinoi gespeist und durch den Kanal Vaeil, der die Banîto-Ebene von Orla trennte, floss das Wasser in den Ozean.


Nichtsdestoweniger war der Esqui gefährlich und nur die fähigsten Seefahrer befuhren dieses Gewässer. Hurrikans und Wasserhosen waren beinahe an der Tagesordnung und oftmals kamen Handels- und Fährschiffe, die nicht fachmännisch genug navigiert wurden, mit schweren Schäden in ihren Zielhäfen an. Gegen die größte Gefahr allerdings konnte auch der beste Kapitän nichts ausrichten: Manchmal verirrten sich gewaltige Unterwasserwesen durch die Meerengen in den Esqui und griffen selbst größte Schiffe an. Die Mannschaft war in solchen Situationen fast immer vollständig verloren.


Das alles ging in Yetos Kopf umher, als er auf Deck stand und über die Reling blickte. Er dachte an zahlreiche Geschichten, die er in Kneipen und Spelunken des Landes von ehemaligen Seefahrern gehört hatte. Vor einem knappen Jahrhundert soll es ein großes Frachtschiff gegeben haben, das samt fünfzigköpfiger Mannschaft von einem Leviathan restlos und ohne hinterlassene Spuren gefressen wurde. Oder das Handelsschiff vor dreißig Jahren, das nie an seinem Zielhafen ankam, weil es angeblich von einem Schwarm Piranhas angegriffen wurde, die so groß waren wie Pferde. Nur eine Hand voll heruntergekommener Besatzungsmitglieder entkam zufällig auf einigen der herumtreibenden Holzbohlen. Und dann waren natürlich noch die geschundenen Seelen, die ruhelos auf der Suche nach ihrem Schiff durch die Nebel auf dem Esqui zogen.


Natürlich konnte das auch alles Seemannsgarn sein; Mythen und zusammen gesponnene Märchen... aber steckte nicht in jeder Legende auch ein Fünkchen Wahrheit?


Bisher verlief die Fahrt glücklicherweise ruhig. In der letzten Nacht gab es einen leichten Sturm der das Halten des idealen Kurses unmöglich machte; insgesamt hatten die Abenteurer nicht mehr als zwei, maximal drei Stunden verloren.


Mittlerweile stand die Sonne wieder warm am Himmel, der Wind wehte aus günstiger Richtung und Yeto genoss die frische Meeresbrise, die er bisher in seinem Leben so selten genießen durfte.


Der Magier Danos und die Elfin Celestine kamen an Deck, traten auf den Krieger zu und blickten ebenfalls aufs Meer.


„Hallo Leute. Na, gut geschlafen?“, fragte dieser.


„Grässlich“, antwortete die Elfe, „ich bin dieses Schiffsschaukeln nicht gewohnt. Und dann noch dieser Sturm. Grauenvoll.“


„Dabei hatten wir noch Glück, dass es kein besonders schwerer Sturm war“, gab Danos zu bedenken. „Zu dieser Jahreszeit wurden hier schon Stürme beobachtet, die kleinere Schiffe wie unseres problemlos durch die Lüfte wirbeln könnten. Überhaupt läuft auf dieser Fahrt bisher alles nahezu perfekt für uns; bei gleich bleibender Geschwindigkeit sind wir in zweieinhalb Stunden in Tarle.“


„Ich habe bei so was immer ein ungutes Gefühl... wenn es zu glatt läuft. Wir dürfen uns nicht gehen lassen. Noch sind wir nicht sicher am Ziel“, sagte Celestine.


„Ach was, du Schwarzseherin, was soll jetzt noch groß passieren? Wir sind fast da und haben den vermeintlich gefährlichsten Teil unserer Reise hinter uns gebracht.“


„Vertrau mir, mein ungläubiger Gefährte“, raunte die Elfe düster, „ich habe eine Art siebten Sinn für derlei Sachen.“


„Mir geht es genauso“, erklang eine ruhige Stimme hinter den dreien. Niemand hatte bemerkt, dass Toshik und Alira hinzugekommen waren; bei dem sonst so auffälligen Hufgetrappel des Zentauren ein beachtliches Kunststück. Er schaute mit abwesendem Blick auf das weite Meer. „Auch ich verspüre, dass sich etwas zusammenbraut am Horizont.“


„Was du spürst, ist wahrscheinlich ein flaues Gefühl im Magen, weil der Seegang letzte Nacht etwas rabiat war“, echauffierte sich Yeto. „Du hattest doch selbst gesagt, dass dir bei Schiffsreisen mulmig wird. Und dein siebter Sinn, Celestine, vermochte es auch nicht, uns vor den Angriffen der Oger und Zentauren zu warnen. Also bitte, geht das Ganze doch nicht so pessimistisch an, wir müssen...“


„Keinen Streit jetzt, bitte!“ ging Alira dazwischen. „Ihr beiden habt wahrscheinlich recht, wenn ihr meint, dass uns auf den letzten Metern noch was widerfahren kann, aber Yeto hat auch recht, wenn er sagt, dass wir optimistisch sein müssen; vielleicht ein bisschen darauf vertrauen sollten, dass uns das Glück treu bleiben kann.


Stimmst du mir da nicht zu, Danos?“


„Doch, du hast recht, Alira... Leute, nehmt euch ein Beispiel an dieser tapferen, jungen Dame. Sie ist fast noch ein Kind -verzeih, wenn ich das so sage- und obwohl sie den Ernst dieser Lage zu begreifen scheint, bewahrt sie Ruhe, während ihr, allesamt erfahrene Kämpfer, zunehmend nervöser werdet. Also reißt euch am Riemen, wir benötigen alle Konzentration.“

Xara saß auf ihrem Bett und zitterte. Zum einen, weil es bitterkalt hier oben war, obwohl die Sonne schon längst hoch am Himmel stand, zum anderen, weil sie einen gewagten und nahezu lebensbedrohlichen Plan gefasst hatte. Wenn dieser allerdings gelingen würde, könnte sie aus ihrem Gefängnis entkommen. Sie sah aus dem Fenster. Die wenigen knorrigen Bäume warfen nur wenig Schatten, in einigen Minuten würde die Sonne auf ihrem Zenit stehen, immer genau der Zeitpunkt, an dem einer von Athmas’ buckligen Untertanen ihr irgendeinen schleimigen Fraß zu bringen pflegte. Dieser Augenblick war der einzige Moment, wenn überhaupt, zu dem ein Fluchtversuch möglich war. Xara hatte beschlossen, dieses riskante Wagnis wahrzunehmen, denn was hatte sie schon zu verlieren?! Das einzige, was ihr im weitesten Sinne als Waffe zur Verfügung stand, war ihre Haarspange, mit deren spitz zulaufendem Ende man wenigstens eine theoretische Chance hatte, jemanden ernsthaft zu verletzen. Worauf die Prinzessin allerdings mehr baute, war der Überraschungseffekt und ihre Schnelligkeit.


Sie wartete gespannt und lauschte aufmerksam, ob sie ein Geräusch vom Gang draußen wahrnahm. Und dann kam es: leise Schritte, die sich stetig in ihre Richtung bewegten. Sobald dieser hässliche Wicht wieder seine Visage durch die Tür steckte, würde sie ihm mit der Spange einen Stich in den Hals verschaffen.


Das Türschloss knackte und die Klinke wurde heruntergedrückt. Xara reagierte sofort und rammte dem Diener ihre Spange in den Hals. Sie achtete gar nicht darauf, wie schwer sie ihn verwundet haben könnte, ob er tot war, oder ihr sofort nachlaufen könnte. Sie hörte nur ein Ächzen und stolperte über ihn rüber, hinaus in den Gang. Sie lief den Korridor entlang, sich vage entsinnend, von wo aus sie hergebracht wurde. Doch nach jeder Abbiegung wurde sie unsicherer; ein Gang sah aus wie der andere, es schien gar keine Säle oder andere Zimmer zu geben. Nachdem sie eine Viertelstunde ziellos umhergeirrt und mittlerweile völlig außer Atem war, blieb sie an einer Abzweigung stehen. Sie war panisch; so hatte sie sich das nicht vorgestellt.


Angst erfüllt blickte sie herum, blinkende Lichtflecken und flimmernde Punkte erschienen vor ihrem Gesicht; ihre Augen waren angestrengt von der Dunkelheit. Erschöpft sank sie auf die Knie, sie zitterte schwach, ihr Kopf schien zu dröhnen.


„Ha ha ha ha ha! Hattest du wirklich gedacht, du würdest aus deinem Gefängnis entkommen? Noch dazu mit einem solch billigen Trick? Glaubst du, ich hatte nicht Tag und Nacht ein Auge auf dich?“


Die donnernde Stimme Athmas’ schallte durch die Korridore. Xara mühte sich, durch ihre halb geöffneten Augen etwas zu erkennen. Konturen eines hämisch grinsenden Gesichts schwebten in der Luft.


„Du hast meine Gastfreundschaft mit Füßen getreten, Prinzessin. Das wird dir noch Leid tun. Du wirst im dunkelsten Kerker schmoren, bis ich dich nicht mehr brauche. Und das kann noch sehr lange dauern...


Tarc, schaff sie fort!“


Wie aus dem Nichts tauchte der Hüne mit der Kapuze und der Axt, flankiert von zwei schwarzen Gestalten, auf und schleifte eine Kette hinter sich her. Er legte sie um den Hals der Prinzessin, die schwach und zusammengekrümmt auf dem Boden kauerte, und führte sie ab.


Unzählige Treppen ging es hinunter; Xara war es schleierhaft, wie sie die Kraft aufbrachte, diese ganzen Stufen hinter dem Riesen herzuschlurfen. Sie fühlte sich Elend, als hätte Athmas ihr irgendwie die Kräfte ausgesaugt.


Nach schier endloser Zeit hielten sie vor einer schweren Eisentür. Tarc öffnete sie und schubste die Prinzessin hinein und was sie dort sah, raubte ihr vor Schreck den Atem...

„Was ist das dort hinten?“


Alira stand jetzt schon einige Minuten an der Reling und blickte aufs Meer. Sie beobachtete etwas, das sie für sehr merkwürdig hielt.


„Was denn? Siehst du irgendetwas Ungewöhnliches?“ Danos stellte sich neben sie und sah mit zusammengekniffenen Augen in ihre Blickrichtung.


„Ja, schau mal. Das Wasser kräuselt sich so merkwürdig dort hinten. Zuerst dachte ich, das wäre nur so ein Hitzeflimmern, aber da scheint sich tatsächlich unter Wasser etwas zu bewegen. So als wäre dort eine gewaltige sprudelnde Quelle.“


„Hmm, seltsam“, gab der Magier zu bedenken, „in diesem Teil des Esqui dürfte es eigentlich keine vulkanischen oder seismischen Aktivitäten geben. Ich werde dem Kapitän bescheid geben, dass er diese Anormalität in gebührendem Abstand umfährt. Da kommt er gerade...


Käpt’n!“


„Zu Euch wollte ich, Danos. Ich habe schlechte Nachrichten.“


„Na, das klingt ja hervorragend... aber einen Moment noch, ich muss euch erst etwas von äußerster Dringlichkeit mitteilen. Dort hinten befinden sich Wasseraktivitäten, die mit sehr mysteriös vorkommen. Wir sollten sie schleunigst und in hohem Bogen umgehen.“


„Darüber wollte ich mit euch reden. Wir haben dieses Sprudeln schon bemerkt und versucht, rechtzeitig beizudrehen, aber das Schiff scheint trotzdem darauf zuzusteuern. Der Steuermann tut sein Bestes, aber es sieht so aus, als wären wir von einer Art Sog erfasst worden, der uns langsam aber sicher genau dorthin zieht.“


Die anderen Gruppenmitglieder waren inzwischen hinzugekommen und haben mit angehaltenem Atem den Worten des Kapitäns gelauscht. Yeto war der erste, der das Wort ergriff.


„Und was machen wir dagegen? Können wir kämpfen oder müssen wir abwarten, was passiert?“


„Gegen Wasser kannst du nicht kämpfen, Yeto, wir sind hier machtlos“, entgegnete Celestine.


„Aber Danos hatte doch eben selbst gesagt, dass es hier gar nicht so etwas wie Soge und so geben dürfte“, warf Alira ein.


„Sicher eine neue Teufelei Athmas’. Wir müssen auf alles vorbereitet sein“, sagte der Krieger.


„Magische Kräfte sind hier nicht im Spiel, das würde ich spüren“, sagte Danos. „Was immer sich dort befindet muss natürlichen Ursprungs sein.“


„Seht!“, rief Toshik plötzlich. „Es tut sich etwas. Das Wasser scheint sich aufzubäumen.“


Tatsächlich hatte sich das Blubbern verändert. Das Wasser war wieder ruhig geworden, aber es hatte sich aufgestaut; zwar nur wenige Fuß hoch, aber dennoch war es ein verunsichernder Anblick, wie dort ein langsam wabernder Hügel aus Wasser auf der Oberfläche thronte.


Die Abenteurer und die Schiffsmannschaft starrten gebannt auf das seltsame Schauspiel. Yetos Hand wanderte instinktiv zu seinem Schwertgriff.


„Das gefällt mir nicht, Leute. Was geht da verdammt noch mal vor sich?!“


Und plötzlich, als hätte es auf diese Frage gewartet, entlud sich eine ungeheure Kraft. Mit einem krachenden Platschen schoss ein riesiges Etwas in die Höhe. Es hatte eine irrsinnige Geschwindigkeit inne, als hätte man es aus einer Kanone geschossen. Das hünenhafte Schemen erzeugte eine Welle, die das Schiff umzuwerfen drohte.


Panik machte sich blitzschnell auf dem Schiff breit. Alle versuchten einen festen Halt zu finden, damit sie nicht über Bord gingen. Die Matrosen riefen in Angst umher, als das Schiff wieder in Balance war, doch Celestine war die erste, die handelte. Sie zog einen Pfeil und zielte in die gleißende Sonne, durch dessen Schein die mysteriöse Silhouette sprang.


„Nicht, Celestine!“ Danos senkte ihren Spannarm mit einer leichten Berührung. „Nicht schießen. Wir wissen noch nicht, womit wir es zu tun haben. Und wir wollen es nicht im Vorfeld anstacheln.“


Mit einem tosenden Klatschen landete das Ding einige hundert Meter weiter entfernt. Es schwamm umher und zog dabei einen langen Strudel hinter sich her. Drohend schlängelte es einige Male auf das Schiff zu und umkreiste es.


„Bei allen Göttern“, flüsterte der Kapitän mit zittriger Stimme, „wir sind verloren! Das ist ein Levywurm.“


„Ein Levywurm hier in diesen Gewässern?“, rief Yeto ungläubig. „Das ist unmöglich.“


Danos starrte mit bohrendem Blick auf das Wesen, das jetzt schon seit einigen Minuten dicht unter der Wasseroberfläche schwamm. Die Worte des Kapitäns hatten ihn in dem bestätigt, was er die ganze Zeit dachte, aber nicht für möglich gehalten hatte; er hatte gehofft, sich zu irren, aber der Kapitän war ein fähiger Mann und wusste, wovon er sprach.


Levywürmer waren eine Unterart der Leviathane, doch sie waren schmaler, wendiger und schneller. Sie hatten einen langen, schlangenartigen Körper mit vielen Flossen und einem giftigen Stachel an der Schwanzspitze. Anders als Leviathane griffen sie niemals große Schiffe oder sogar Fischerdörfer an, sie konzentrierten sich immer auf kleinere Kähne oder Boote. Man hörte wenig über Angriffe von ihnen, aber ganz gewiss hatte sich noch nie zuvor ein Exemplar in den Esqui verirrt und dort Schiffe angegriffen. So etwas passierte höchstens draußen auf dem Grünen Ozean.


Wie gebannt starrten alle auf das, was jetzt geschah. Das Wesen wurde langsamer und verharrte schlussendlich, bevor es mit einem gewaltigen Satz, wie von einem Katapult geschleudert, wieder aus dem Wasser sprang. Ein Schatten legte sich über das Schiff, als das Monster wie in Zeitlupe hinüber zu schweben schien. Die Blicke der Zuschauer, die gelähmt -teils vor Schreck, teils vor Faszination- an Deck standen, folgten ihm unablässig. Als es auf der anderen Seite wieder ins Meer hineintauchte, kam endlich Bewegung in die Gruppe.


„Zu den Waffen, Leute!“, rief Yeto laut. „Wir müssen was dagegen tun! Danos, lass dir was einfallen. Käptn, gibt es Kanonen an Bord?“


„Nur zwei oder drei.“


„Das muss reichen. An Deck damit! Celestine, ich glaube, jetzt ist es Zeit für deine Pfeile.“


Die Matrosen hasteten umher, scheinbar ohne Ziel, doch Yeto wusste, dass sie seine Anweisungen befolgen würden, wenn sie die Chance auf Überleben haben wollten. Die Elfe spannte ihren Bogen, sekündlich zum Schuss bereit, und auch Toshik, der als Zentaur ebenfalls ein guter Schütze war hatte sich einen Bogen und einen Köcher Pfeile aus der Waffenkammer besorgt. Danos hatte seine Arme ausgestreckt und brachte mit einigen fremdartigen Worten seine Zauberstabkugel zum Leuchten.


Alle starrten sie auf das Monster, das sich nun langsam zu seiner vollen Größe aufbaute.


Der Kopf des Levywurms ähnelte dem eines Drachen, die Zähne waren spitz und zahlreich vertreten und die Augen glühten in mattem Gold. Die Haut schien wie aus Gummi und doch sehr massiv; sie hatte die blaugrüne Farbe des Wassers und in der Sonne schimmerten einige Schuppen rot und orange. An den Flanken hatte es mindestens ein Dutzend Flossen, die jetzt wie Flügel ausgebreitet waren. Aus dem Maul ertönte ein Mark erschütternder Schrei, als sich eine lange Zunge Richtung Schiff heraus schlängelte.


„Achtung, es greift an! Schießt!“


Toshik und Celestine feuerten einen Pfeil nach dem anderen ab. Sie alle trafen den Körper der Seeschlange, doch nur die wenigsten fügten ihr Schaden zu. Sie schienen oftmals an der Haut abzuprallen.


Yeto und Alira hatten ihre Blicke auf die Zunge des Untiers gebannt, zum Schlag bereit, wenn sie zu nahe kommen würde. Doch dazu kam es momentan noch nicht; die Zunge war damit beschäftigt, die Lichtkugeln aus dem Weg zu schlagen, die Danos hervorrief.


„Verflucht, was soll das?“, schrie Yeto. „Danos, wieso kann das Vieh deine magischen Attacken abwehren?“


„Ich weiß es nicht, Yeto. Es muss eine unglaublich robuste Zunge haben.“


„Dann versuch was anderes. Nimm Feuer, oder Blitze, oder sonst was, aber mach.“


„Ja, ich mach ja schon.


Wo bleiben die Kanonen?“


Gerade kamen einige Matrosen, die eine Kanone vor sich her schoben. Sie war nicht besonders groß, aber vielleicht reichte sie aus, um das Untier zu vertreiben.


„Da seid ihr ja endlich“, rief Yeto gereizt. „Los, los, macht schon. Kugel rein und Lunte zünden.


Toshik, Celestine, so richtet ihr nichts aus! Zielt auf das Maul und die Augen!“


Der Levywurm ließ weiter seine Zunge durch die Luft schlackern und kam Yeto und Alira damit manchmal gefährlich nahe. Außerdem schlug er nun mit seinen Flossen, womit er so heftige Windböen erzeugte, dass das Schiff schwankend zurückgedrängt wurde.


In dem Moment, als die Matrosen die Kontrolle über die Kanone zu verlieren drohten, erschütterte ein grausamer Schrei das Szenario. Gleich zwei Pfeile hatten das linke Auge des Monsters getroffen. Dunkles Blut quoll daraus hervor. Der Wurm wand sich schmerzvoll und sah dabei aus wie eine tanzende Ranke.


„Gut, weiter so! Jetzt die Kanone!“


Gerade als das Ungeheuer sich zu beruhigen schien, schoss eine der Kanonen ihre Kugel ab und durchschlug eine der Flossen. Wütend tobte es und erzeugte immer heftigere Wellen und Windstöße.


„Lange geht das nicht mehr gut“, rief Alira über den Kampflärm hinweg. „Wir werden kentern, wenn das Vieh so weiter macht.“


Die Pfeile prasselten immer noch gut gezielt auf das Gesicht des Wurms nieder, doch mit seinen zuckenden Bewegungen entwich er den meisten von ihnen.


Dann auf einmal schoss er wieder in die Luft, aber nicht so hoch wie vorher; einen Moment lang schien er stillzustehen und dann plötzlich wuchtete er seinen Schwanz aus dem Wasser und schleuderte ihn dem Schiff entgegen.


„Vorsicht!!!“, schrie Yeto.


Alle duckten sich, als der Schwanz über das Schiff hinwegfegte und einen der Maste zerstörte, doch Yeto schwang im liegen sein Schwert und hinterließ eine meterlange Wunde im Fleisch. Das Vieh brüllte abermals auf und die kurze Unaufmerksamkeit nutzte Danos für einige Flüche. Feuer versengte drei weitere Flossen und brannte ein Loch in die dünne Bauchhaut.


Nun mutierte das Monster zur wahren Furie. Scheinbar ohne auf den Schmerz zu achten fuchtelte es wild mit den längeren Flossen und wirbelte das Wasser stärker auf.


Toshik sah gerade aus den Augenwinkeln, wie einer der Matrosen über Bord ging, als er mit einem Pfeil direkt in das zweite Auge des Wurmes traf.


Blind schlug es mit seiner Zunge um sich; nun konnte es auch nicht mehr allzu leicht den Pfeilen und Danos’ Flammenattacken ausweichen. Ein weiterer Kanonenschuss traf direkt in das obere Drittel des langen Körpers. Wütend fauchte das Tier einen langen Todesschrei; die Zunge sauste wieder auf das Deck des Schiffes zu.


„Nochmal runter!“, schrie Danos.


Nur wenige Fuß über ihnen flog schlackernd die Zunge hinweg; tastend berührte sie teilweise sogar die Planken des Decks, zuckte direkt auf Alira zu, die sich rechtzeitig genug zur Seite rollte, um nicht von dem mächtigen Tastorgan von Bord gewischt zu werden. Doch die Zunge streifte ihren rechten Arm; vor Schmerz schreiend ließ sie sich auf den Boden fallen. Ihr Arm war rot von Blut.


„Alira! Nein!“ Yeto hechtete zu ihr und kniete sich neben sie. Sie schien betäubt und wimmerte nur leicht, doch ihr Oberarm hatte dort, wo er getroffen wurde einen langen, blutigen Striemen.


„Verdammt! Na warte!“


Die Zunge kam zurück geschossen. Anders als alle anderen stand Yeto auf und hob sein mächtiges Schwert in die Höhe. Unaufhaltsam schnellte das rote, schlängelnde Etwas auf ihn zu. Mit entschlossenem Blick fixierte er es und als es sich nur noch wenige Schritt von ihm entfernt befand, schlug er zu.


Yeto durchtrennte die Zunge mit einem Hieb; klebrige Masse sprudelte hervor und beschmutzte das Deck. Doch nur kurz, denn Sekundenbruchteile später hatte sich der Levywurm schon heulend wieder aufgerichtet. Er schrie seinen Todesschmerz gen Himmel, das Blut aus seinen erloschenen Augen rann über sein scheußliches Gesicht, die wenigen unversehrten Flossen zuckten ziellos umher und schließlich kippte der mit Brandwunden übersäte Schlangenkörper nach hinten und tauchte mit einem letzten Platschen wieder in den Esqui ein, um nie wieder hervorzukommen.

Der Kampf lag nun schon mehr als zwei Stunden hinter ihnen, doch am Horizont konnte man immer noch das Wasser rötlich schimmern sehen. Sie kamen nicht mehr schnell voran, da der zweite Mast zerstört wurde. Der Weg nach Tarle schien auf einmal doppelt so weit geworden zu sein.


Sofort nachdem der Kampf mit dem Levywurm beendet war, hatten Yeto und Toshik Alira auf ein weiches Bett gelegt und waren seither nicht von ihrer Seite gewichen. Sie schien in einen unruhigen Schlaf gefallen zu sein; sie war nicht ansprechbar, doch sie gab gequälte und wimmernde Laute von sich.


Danos hatte die pulsierende Wunde untersucht. Sie war noch nicht lebensbedrohlich, aber sie würde es werden, wenn sie nicht so schnell wie möglich die entsprechende Arznei bekommen würde. Ihr Arm war taub und schwer, eine schleimige Schicht hatte sich um die Wunde gebildet; ganz sicher das Gift des Levywurms. Ein Balsam aus Karsalkräutern würde helfen, das Gift in ihrem Körper zu eliminieren. Sie mussten unbedingt so schnell wie möglich nach Tarle und dort einen Heiler aufsuchen.

Alira träumte. Es war der gleiche Traum wie immer. Diese im Mondlicht leuchtende Waldlichtung, der laue Sommerwind, der kräftige Unbekannte hinter ihr und ihr eigener nackter Körper, der vor Erregung angespannt war und zitterte.


Seine starken Hände massierten ihre Schultern; sie wusste, dass er ganz nah bei ihr war, denn sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken. Eine knisternde Spannung lag in der Luft. Sie genoss seine Berührungen und seufzte erleichtert leise auf.


Die Berührungen verlagerten sich. Er streichelte über ihre Schulterblätter, ihren Rücken, ihre Rippen, bis er ihre jungen Brüste erreichte. Zärtlich knetete er sie, drückte sie sanft zusammen und strich über ihre harten Nippel.


Entspannt schloss sie die Augen und ließ sich in seine Arme fallen. Seine Hand wanderte über ihren Bauch bis zu ihrem Lustzentrum. Sein Finger glitt widerstandslos in ihre feuchte Spalte hinein. Erleichtert stöhnte sie laut auf. Ihre Hand krallte sich in seinen Oberschenkel, die andere umfasste wie gelenkt sein Glied. Es war hart und pulsierte; sie konnte es nicht erwarten es zu sehen, zu spüren, zu schmecken. Sie wand sich in seinen starken Armen, während er seinen Finger immer wieder aus ihr herauszog und erneut hineingleiten ließ. Sie wollte ihn. Jetzt!


Und als würde er ihr stummes Flehen hören, stellte er sie plötzlich wieder auf ihre eigenen Beine und spreizte diese leicht mit seinen Händen. Sie zitterte und konnte kaum stehen bleiben, doch schon spürte sie seinen Penis an ihrer Öffnung. Langsam dehnte er sie; er ließ sich genüsslich Zeit, obwohl er viel schneller hätte eindringen können. Ihre Lippen umschlossen ihn perfekt und ließen ihn immer weiter in sie hinein. Ihre Erregung stieg ins Unermessliche, sie schrie sie hinaus, wollte ihren Liebhaber damit noch mehr anstacheln. Sein Gemächt steckte pulsierend in ihr, bewegte sich langsam vor und zurück, trieb sie in ungeahnte Höhen der Lust.


Seine Arme schlangen sich um ihre Taille um ihr einen Rhythmus vorzugeben. Er hob sie an, damit sie ihre Beine zurückstrecken und sich vollends fallen lassen konnte. Mit schnellen Stößen rammte er sein Glied tief in sie rein und mit jedem Stoß entwich ihr ein lautes Raunen. Er versprühte eine Wärme in ihr, wie sie es noch nie gespürt hatte; fast, als würde sie heißlaufen.


Je länger sie dieses Gefühl hatte, desto unangenehmer wurde es plötzlich. Es wurde tatsächlich heiß in ihr drin, unerträglich nach einer Zeit. Sie wollte etwas sagen, aber ihr kamen keine Worte über die Lippen; ganz so, als wäre ihre Kehle ausgetrocknet. Sie konnte nur lauter und immer lauter stöhnen. Die Grenzen zwischen Lust und Schmerz verschwammen. Mit unbändigen Stößen schien er einen glühenden Stab in sie rein zu treiben. Tränen rannen ihr über das Gesicht und der Schweiß glänzte auf ihrem Körper. Immer wieder entzog er sich ihr vollständig, was für Sekundenbruchteile Kühlung verschaffte, doch dann ließ er sie wieder auf sich fallen und füllte sie wieder bis zum Anschlag aus. Vielmehr als ein gutturales Keuchen vermochte sie nicht von sich zu geben, wenn er ein ihr an ihre Grenzen stieß. Sie sah an sich herunter; ihr Bauch zitterte, als sie einen Orgasmus bekam, doch der Schmerz betäubte dieses Gefühl. Ihre Scheide war wund und geschwollen und Lustflüssigkeit rann aus ihr heraus.


Dann urplötzlich hielt er inne. Alira verdrehte die Augen, vor Lust und Schmerz gleichermaßen. Es vibrierte in ihr und einen Augenblick später wurde sie aufgefüllt mit kochend heißer Flüssigkeit. Ihr Liebespartner ließ keinen Ton verlauten, doch sein Sperma schoss in gewaltigen Schüben tief in ihren Körper. Sie fühlte sich, als würde sie mit Lava aufgefüllt werden; doch gerade als sie glaubte, den Verstand zu verlieren, verebbte das Gefühl der Verbrühungen und sie schien von einer Sekunde auf die andere abzukühlen. Erleichterung und Befriedigung machte sich in ihr breit.


Erst jetzt bemerkte sie, dass sie auf dem Bauch auf dem kühlen Waldboden lag und wieder allein war. Doch als sie sich umdrehte, war das gar nicht mehr der kühle Waldboden... und sie war auch nicht mehr allein.

„Sie wacht auf, Danos.“


Ein alter, sehr schrumpeliger, glatzköpfiger Mann erschien in ihrem Blickfeld. Sie hätte ob diesem plötzlichen Anblick sicher vor Schreck geschrieen, wenn sie nicht den Namen Danos gehört hätte.


„Alira, Gott sei Dank, du lebst. Wir hatten schon das Schlimmste befürchtet.“ Der Magier sah erschöpft aus, als hätte er einige Zeit nicht geschlafen. Doch in seinen Gesichtszügen breitete sich Erleichterung aus.


„Das Schlimmste? Was... was ist denn geschehen?“


„Weißt du nicht mehr? Das Gift aus der Zunge des Levywurms. Du warst besinnungslos. Fast einen ganzen Tag lang. Dein Zustand hatte sich in den letzten Stunden verschlechtert, deshalb haben wir uns gesorgt.“


„Wo sind die anderen?“, fragte Alira aufgeregt.


„Draußen. Medicus Rontra hier“, Danos wies auf den verhutzelten Mann, der lächelnd in der Ecke stand, „meinte, dass nicht allzu viele Leute bei dir sein sollten. Nur mir, als kundigen Alchimisten, hat er die Erlaubnis gegeben. Wir hatten Glück, dass wir hier so schnell jemanden gefunden haben, der Karsalkraut vorrätig hatte.“


„Dann haben sie mir das Leben gerettet?“, fragte das Mädchen an Rontra gewandt. „Ich danke ihnen dafür...“


Der Medicus lächelte nur zufrieden und sagte: „Ich werde dann mal ihren übrigen Freunden Bescheid geben.“

Die Stadt Tarle war nicht besonders groß. Sie war eher wie ein großes Fischerdorf. Doch für den Handel und die Schifffahrt, war der Ort wegen seiner Lage (am Nordufer des Esqui und als letzter großer Ort vor den unwirtlicheren Gegenden Ascandias) sehr wertvoll.


Die Gruppe suchte Anemas’ Bruder Salomas am Hafen auf und übergab ihm das Schiff. Den entstandenen Schaden mussten sie wohl oder übel zahlen, aber immerhin waren sie einem gigantischen Seeungeheuer entkommen und das war schier unbezahlbar.


Die vergangenen Stunden waren hart gewesen. Alle waren sie erschöpft vom Kampf und ermüdet, weil sie die letzte Nacht aus Sorge nicht geschlafen hatten, darum suchten sie sich für ein paar Stunden ein gemütliches Quartier.


Als sie ihre Rast beendet hatten und den Ort in Richtung Norden verließen, war es bereits später Nachmittag. Die Gruppe machte sich auf in die Richtung der Wüste El Sahad-dibh, jenseits eines schmalen, nicht allzu hohen Gebirgskamms. Wenn sie das staubtrockene Land erreichten, würde es sicherlich schon Nacht sein. Bekanntermaßen war die Wüste eh schon heiß genug, doch in dieser Jahreszeit herrschten dort schier unerträgliche Temperaturen um die fünfzig Grad. Nachts jedoch war er geradezu angenehm; oft wehte der kühle Ostwind eine Meeresbrise hinüber und der Sand gab seine Wärmereserven des vergangenen Tages ab.

Der Weg über die Berge, an dessen Ausläufen Tarle gebaut war, war recht beschwerlich. Zwar waren diese nicht höher als einige hundert Meter, jedoch gab es keine befestigten Wege, auf denen sie die Anhöhen überqueren konnten, sondern nur schmale Trampelpfade durch Äste und Gebüsch, sowie Flächen, die mit Schotter und Geröll bedeckt waren. Doch als die Sonne im Grünen Meer zu versinken schien, hatten die Fünf den höchsten Punkt dieser Hürde erreicht. Vor ihnen lagen jetzt nur noch ein nicht minder beschwerlicher Abstieg und dann die Wüstenregion El Sahad-dibh. Über dem brennend heißen Wüstensand flimmerte die über den Tag hinweg aufgestaute Hitze; dutzende Kilometer weit war nichts weiter zu sehen als die wellenartigen Wanderdünen. Wäre es jetzt noch taghell gewesen, hätte man ganz entfernt am Horizont die schwachen Schemen der Tascól-Berge sehen können.


Glücklicherweise war die Wüste breiter als lang; sie reichte von Küste an Küste, doch von Tarle aus Richtung Norden konnte man sie in wenigen Tagen durchqueren. Es gab einige Oasen und mit etwas Glück traf man auf einige davon. Mit etwas Pech allerdings traf man auf kriegerische Völker, über die man nichts weiter wusste, als dass man froh sein konnte, wenn man als lebender Mensch wieder die Wüste verlassen konnte.


Am Rande der Wüste entdeckten die Fünf ein Kamelgehege, das an ein heruntergekommenes Haus angebaut war. Davor stand ein Zelt. Ein Typ kam heraus, der ihnen anbot, die Kamele gegen eine verhältnismäßig geringe Gebühr zu verleihen. ‚Ohne diese wäre es glatter Selbstmord, sich in die Wüste hineinzutrauen’, waren seine Worte. Sie könnten einfach freigelassen werden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden; sie würden von allein zurück finden.

Schon eine Stunde später befand sich die Gruppe inmitten der Wüste, umgeben von nichts als Sand und Dunkelheit. Toshik trottete schwerfällig neben den beiden Kamelen her, die sich die anderen vier teilten.


„Es ist wirklich mühsam, hier in dem weichen Sand zu laufen. Ich glaube, wir müssen demnächst mal eine Pause machen.“


„Es tut mir leid“, sprach Danos, „dass du allein neben uns hergehen musst, Toshik, aber du siehst ja bestimmt ein, dass es keine andere Lösung dafür gibt. Wir werden auch bald eine Pause einlegen, aber ich bitte dich, noch ein wenig durchzuhalten; wir haben erst einen sehr kleinen Teil der Strecke durch dieses Gebiet zurückgelegt.“


„Ich finde, es ist immer noch unerträglich heiß“, stöhnte Alira. „Dabei ist die Sonne doch schon vor einiger Zeit untergegangen.“


„In wenigen Stunden wirst du froh über jede Wärme sein“, belehrte sie Yeto. „Wenn das letzte Sandkorn seinen Rest Wärme abgegeben hat, wird es hier mehr als nur kühl. Das glaubt man gar nicht, wenn man bedenkt, was für Temperaturen hier tagsüber herrschen.“


Und tatsächlich wurde es nur kurze Zeit später merklich kälter. Die Gruppe hatte sich grad ein provisorisches Lager für einige Stunden im Schutze einer Felsformation aufgebaut, als Alira die erste war, die sich eine seichte Decke aus dem Gepäck holte.


„Die Temperaturen können in diesem Teil der Wüste blitzschnell um vierzig Grad abfallen“, sagte Danos. „Ich glaube, es gibt mehr Leute, die diese Wüste durchquert haben und danach einen kräftigen Schnupfen hatten, als welche, die hier verdurstet sind.“


Alira lachte leise. „Es ist wirklich unglaublich, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Celestine, willst du auch eine Decke? Deine Kleidung scheint mir nicht so, als würde sie viel Wärme spenden.“


„Nicht nötig, Kleine. Ich bin ziemlich resistent gegen die Kälte. Wir waren schon oft mit Kriegern unseres Volkes in Wolfenheim und in der Eiswüste und außer Klamotten, wie meinen hier, hatte ich nie mehr als ein dünnes Fell dabei. Mit der Zeit hat mich das abgehärtet.“


„Versucht, ein bisschen zu schlafen, Mädels“, warf Yeto ein. „Morgen haben wir einen langen heißen und anstrengenden Tag vor uns. Danos, Toshik und ich werden abwechselnd Wache halten.“

Die restliche Nacht war weiterhin kühl, jedoch erträglich. Am nächsten Morgen allerdings brachten schon die ersten Sonnenstrahlen die sengende Hitze über die Wüste. Bereits vor dem ersten Licht war die Gruppe aufgebrochen, nun stapften sie durch den tiefen Sand, ringsherum nichts weiter als die schier endlosen Sandmassen und die in der Hitze flimmernden, noch viel zu weit entfernten Tascól-Berge.


Sie hatten sich in Tarle noch genügend Wasser und Proviant mitgenommen, da sie wussten, welche Tortur sie hier erwarten würde, aber dennoch gingen sie sparsam mit allem um; niemand wusste, wie lange es wirklich dauern wird... ob der Orientierungssinn ihnen vielleicht einen Streich spielen würde.


Nach abertausenden Schritten und zwei viel zu kurzen Pausen erklommen die Abenteurer am späten Morgen gerade eine besonders hohe Düne, da blieb Alira plötzlich zögernd stehen.


„Hey, wartet mal! Hört ihr das auch?“


„Da ist nichts, Alira. Das wird nur Einbildung sein“, rief Yeto. „Geh weiter, schnell. Wir müssen immer in Bewegung bleiben.“


„Nein, Yeto, sie hat recht“, entgegnete Toshik. „Ich höre es auch. Dort hinter der Düne herrscht Kampflärm.“


„Hmm, jetzt wo ihr es sagt...“ Der Krieger lauschte kurz und hielt die Hand ans Ohr. Nach wenigen Sekunden spurtete er rasch weiter die Düne hinauf. Oben angelangt winkte er die anderen heran.


„Schaut euch das an; tatsächlich ein Kampf. Aber verhaltet euch ruhig. Nicht, dass die auf die Idee kommen, uns dort mit einzubeziehen.“


Die Düne hinab und ungefähr einhundert Meter weiter kämpften zwei Gruppen von schwer erkennbaren Männern miteinander. Die einen waren in langen, schwarzen Gewändern gekleidet, die den gesamten Körper und große Teile des Gesichts verdeckten. Scheinbar Angehörige eines Tuareg-Stammes, von denen es so viele in dieser Wüste geben soll; sie waren mit einem halben Dutzend ihren Gegnern zahlenmäßig fast eins zu drei unterlegen. Die anderen Kämpfer wirkten sehr viel wendiger und es schien so, als hätten sie eine Art hautenge Rüstung, die mit ihrer grünlich-silbrigen Farbe Lichtreflexe von der Sonne widerspiegelten.


„Was für ein unfairer Kampf“, entrüstete sich Alira. „Da müssen wir eingreifen, oder?“


„Bist du von Sinnen?“, fuhr Yeto sie an. „Das Wurmgift hat dich wohl um deinen Verstand gebracht. Das sind Tuareg dort unten. Wir wissen nicht, wie sie gesinnt sind! Wahrscheinlich kennen sie keine Ehre oder Dankbarkeit. Wenn wir ihnen helfen würden, wer garantiert uns dann, dass die uns sich nicht Untertan machen würden? Und was die anderen Typen für welche sind, weiß ich überhaupt nicht. Wie kann es sein, dass sie in dieser Hitze so schnell und wendig sind?“


„Ich weiß es“, sprach Danos leise. „Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich sie jemals zu Gesicht bekomme. Ich hielt sie bisher für eine Legende.“


„Du redest von den Lizzkaras?“ unterbrach ihn Celestine plötzlich.


„Ganz genau. Die Echsenwesen, die Ascandia angeblich schon seit Jahrmillionen bevölkern. Aber woher weißt du...“


„Ich bin bei Serah auf dem Ostkontinent schon welchen begegnet. Allerdings schienen sie nur entfernte Verwandte von diesen hier zu sein. Sie waren kräftiger und hatten dunklere Haut und waren auch lange nicht so schnell. Wir hatten sie sehr schnell besiegt.“


„Und was machen wir nun?“, fragte Toshik und fügte etwas vorwurfsvoll hinzu. „Warten wir ab, bis das Gemetzel vorbei ist?“


„Nein, wir werden helfen“, antwortete der Magier.


Yeto stand auf. „Nein, Danos, das kannst du...“


„Sieh genau hin, Mann“, unterbrach dieser ihn. „Auf der Kleidung der Männer ist das königliche Wappen. Sie werden sich uns loyal gegenüber verhalten und uns für die Hilfe dankbar sein.“


„Und wenn es ein Trick ist?“


„Das Risiko bin ich bereit einzugehen“, sagte Alira.


„Ich auch“, meinte Celestine und stand ebenfalls auf. „Und ich habe auch die richtigen Mittel dafür.“ Sie griff in den Köcher und holte einen Pfeil hervor, dessen Spitze silbern zu leuchten schien. Sie spannte flugs den Bogen, zielte kurz und Sekundenbruchteile später steckte der Pfeil im Rücken einer der Lizzkaras. Das Wesen schrie kurz auf und verpuffte in einer türkisfarbenen Dampfwolke. Kurz schien das Szenario stillzustehen, doch dann war das Gebrüll umso lauter. Fünf oder sechs der Monster stürzten sich aus dem Gewimmel auf die Düne zu.


„Sag mal, Celestine, was war das denn?“


„Schuppentöter... hab ich organisiert... Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass sie so schnell zum Einsatz kommen.“


„Nicht soviel reden, Leute“, rief Yeto, „jetzt wird erstmal gekämpft.“


Die fünf Kämpfer stürzten sich den angreifenden Lizzkaras entgegen, doch noch bevor sie sich auf weniger als zwanzig Meter genähert hatten, hatte die Elfe schon drei von denen mit ihren Pfeilen ins Jenseits befördert. Einen weiteren streckte Yeto mit einem sauberen Schlag nieder. Die beiden letzten kämpften mit Alira und Toshik, der sich mit einer Lanze ausgerüstet hatte, bis Danos aushalf, und die beiden Echsenwesen mit einem Zauberspruch erstarren ließ. Die Gruppe stieß weiter vor zu den Tuareg, die sich weiterhin mit einer Übermacht herumschlagen mussten. Aus der Ferne schoss Celestine noch zwei weitere Echsen ab, als sich wieder einige aus der Kampftruppe lösten und den Neuankömmlingen entgegenliefen.


„Helft uns, bitte!“, rief einer der mittlerweile in Hörweite befindlichen Tuareg. „Wir halten nicht mehr lange durch.“


„Keine Sorge, wir sind schon dabei“, entgegnete Danos, während er den Angreifer einen feurigen Fluch entgegenschickte. Yeto schlug einem weiteren Monster den Kopf ab und auch Toshik und Alira konnten wieder einen besiegen, womit auch die zweite Ausreißergruppe passé war. Die Lizzkaras bekamen es nun mit der Panik zu tun und ließen von ihren Opfern ab. Kurzzeitig zögerten sie und schienen zu überlegen, ob und wen sie bekämpfen sollten; schlussendlich kamen sie aber doch zu dem Ergebnis, dass sie nun kämpferisch unterlegen waren und flüchteten auf ihren flinken, schlanken Beinen in die nächste Düne, nicht ohne dass Celestine noch zwei von ihnen mit ihren Schuppentötern erlegte.


„Seid ihr in Ordnung?“, rief Yeto und lief zu den Tuareg.


„Ja, nichts Schlimmeres passiert“, antwortete einer, „nur Achon wurde von einem der Dolche verletzt. Die Wunde ist nicht sehr tief, aber es könnte sein, dass die Waffe vergiftet war.“


„Lasst mich mal sehen“, sagte Danos, bückte sich zu dem Verletzten und nahm die Wunde in Augenschein; sie hatte eine leicht grünliche Färbung angenommen.


„Ja, in der Wunde ist Gift. Ich habe die geeigneten Kräuter für ein Gegenmittel dabei, aber wir müssten die Verletzung mit frischem Wasser säubern.“


„Unser Dorf ist hier in der Nähe, in der Oase al-Charaf. Höchstens eine Stunde Fußmarsch... Ich... ich habe euch noch gar nicht gedankt. Ohne euch wären wir des Todes gewesen.“


„Dankt unserer elfischen Gefährtin und ihrer Voraussicht; hätte sie nicht diese speziellen Pfeile im Gepäck gehabt, wären wir nicht so überlegen den Echsen gegenüber gewesen.“


„Nicht so bescheiden. Ich habe gesehen, wie ihr alle mutig gekämpft habt. Ich will euch einladen; stärkt euch und ruht euch bei uns aus, ihr werdet eine reichhaltige Bewirtung erfahren. Mein Name ist übrigens Kechat, ich bin Stammesführer der Charaf-Tuareg. Kommt mit uns, ich bestehe darauf.“

Fauliger Gestank stieg in Xaras Nase. Sie fror und spürte die kalte Atmosphäre. Langsam erinnerte sie sich wieder. Ihre missglückte Flucht... die vielen Stufen... dieser unheimliche Keller... sie fragte sich, wie sie in dieser unkomfortablen Position schlafen konnte. Aber wahrscheinlich war sie einfach nur ohnmächtig vor Schwäche geworden. Sie war mit den Händen nach oben gefesselt und mit den Füßen an die Wand gekettet. In der Dunkelheit konnte sie langsam wieder die Angst einflößenden Gerätschaften erkennen, die in diesem Raum verteilt waren; Streckbänke, Guillotinen und eiserne Jungfrauen waren zu sehen, auf dem Boden lagen menschliche Knochen und der Gestank erinnerte immer mehr an Verwesung.


Xara konnte nicht mehr, als ihren Kopf hängen lassen. Was sollte sie jetzt mehr machen, als abzuwarten. Tränen rannen über ihre Wangen.


„Bitte“, wimmerte sie, „bitte helft mir...


Oh, ihr Götter, steht mir bei. Sendet mir eine Rettung... ich bin am Ende...“

Das Dorf Charaf entpuppte sich als eine kleine Siedlung, die aus Sandstein und Lehm erbaut wurde. Sie war von einer quadratischen Mauer und einigen Palmen und Farnen umgeben. Inmitten der Siedlung stand eine Art kleiner Palast, in dessen Zentrum ein Garten angelegt war, in welchem sich wiederum ein Teich klaren Wassers befand.


Die Tuareg führten die Gruppe durch das Tor des Dorfes und die schmale Straße zu Kechats Unterkunft entlang. Die wenigen anwesenden Einwohner, die allesamt in schwarz gekleidet waren, blickten den Neuankömmlingen hinterher. Bis auf Kechat und dem verletzten Achon bogen die übrigen Tuareg allesamt in Hauseingänge und kleinere Gassen ein.


„Willkommen in meinem bescheidenen Hause“, sprach Kechat, als sie den kleinen Palast betraten. Es wirkte gemütlich und vergleichsweise kühl hier. Danos und Kechat brachten Achon in Richtung Garten hinaus.


„Es wird sich gleich jemand um euch kümmern“, rief der Tuareg im Hinausgehen und verschwand kurz darauf um die Ecke.


„Wow, was für ein Palast“, flüsterte Alira erstaunt.


„Sieht echt nicht übel aus“, entgegnete Yeto. „Ich habe von alten Wüstenvölkern gehört, die noch größere Paläste gebaut haben. Sie gleichen Tempeln und stehen weit im Westen von El Sahad-dibh. Dagegen wäre das hier gar nichts.“


„Ich bin schon zufrieden damit“, antwortete Celestine. „Wir scheinen Glück gehabt zu haben, dass wir an einen friedlebenden Stamm geraten sind. Und wir bekommen Unterkunft und etwas zu Essen. Was willst du noch mehr?“


„Seid gegrüßt, Effendi.“


Eine junge Frau mit langen, schwarzen Haaren in einem sandfarbenen, seidenen Kleid stand in der Tür, die weiter ins Innere des Palastes führte. Ihr Gesicht war von einem halbdurchsichtigen Schleier verdeckt, dafür waren die Beine von dem tief eingeschnittenen Kleid umso weniger bedeckt.


„Kechat hat mir von eurem Erscheinen berichtet. Mein Name ist Halija und wenn ihr es wüscht, werde ich euch in den Speisesaal geleiten. Das Festmahl wird gleich angerichtet sein.“


Halija führte die vier durch einige kurze Gänge bis in einen großen Raum, an dem für nicht weniger als zwanzig Personen gedeckt war. Kurze Zeit später stießen auch Kechat und Danos hinzu; der Tuareg-Anführer nahm zu Yetos Rechten Platz.


„Wir waren auf einer vierwöchigen Handelstour unterwegs und da wir unsere Rückkehr für heute angekündigt hatten, wird soeben ein großes Bankett angerichtet“, beantwortete Kechat die fragenden Blicke der Abenteurer ob des groß vorbereiten Essens. „Aber nun werden wird dieses Festessen natürlich zu euer Ehren abhalten.“


„Wir danken für eure Großzügigkeit“, entgegnete Danos.


„Ihr sagtet, ihr wart auf Handelsfahrt. Womit handelt ihr?“, fragte Yeto.


„Mit Gewürzen und seltenen Früchten. Einmal im halben Jahr ziehen einige von uns gen Westen bis zur Küste; dort haben wir ein kleines Handelsschiff in einer Höhlenbucht versteckt. Unsere Ware verschiffen wir dann nach Avalé und Marisconne.“


„Nach Avalé?“, fragte Alira. „Da wollte ich schon immer mal hin; dort soll es wunderschön sein.“


„Ein Paradies ist es. Einer der schönsten Flecke dieses Reiches.“


So plätscherten die Gespräche einige Zeit dahin. Nur wenige Minuten später kamen weitere Leute, allesamt in schwarzen Gewändern gekleidet, die diesmal allerdings nicht das Gesicht verdeckten. Es waren Kechats Gefährten, die zusammen mit ihren Familien erschienen. Wiederum nur kurze Zeit später war der Raum erfüllt von lachenden Stimmen, ruhiger Musik und dem Duft des Essens, das gerade auf großen Tellern und Platten hineingebracht wurde.


„Danos, mein Lieber“, nuschelte Kechat, nachdem er sich ein besonders großes Stück Fleisch in den Mund geschoben hat, „nun erzählt doch mal: was treibt eine Gruppe wie euch in diese gefährliche Wüste?“


Der Magier lehnte sich vor und flüsterte: „Es ist eine geheime Mission, die uns der König aufgetragen hat. Viel dürfen wir nicht verraten, aber wir müssen weiter nach Norden bis zu den Tascól-Bergen.“


„Ich verstehe“, antwortete der Tuareg. „Können wir euch dabei irgendwie behilflich sein?“


„Ich denke nicht, nein, danke. Ihr helft uns aber schon sehr damit, dass ihr uns hier so fürstlich bewirtet und eine Unterkunft bietet...“


„Moment, Danos, mir fällt da doch etwas ein“, unterbrach ihn Yeto. „Kechat, wär es möglich, dass ihr uns, wenn wir von unserer Mission zurückkehren, euer Schiff leiht? Wir würden direkt an euren versteckten Anlegeplatz kommen und ihr fahrt uns runter. Dann setzt ihr uns irgendwo an einer Küste der Banîto-Ebene ab, oder in Pellinta, wenn es euch nichts ausmacht.“


„Es wäre uns eine Freude“, sprach Kechat lächelnd. „Nichts ist mir für die Retter meines Lebens und das meiner Gefährten zu teuer. Einen Moment, ich hole euch eine Karte und zeichne euch den Lageplatz ein.“


Und damit stand Kechat auf und eilte aus dem Saal.


„So bliebe uns schon mal der Weg durch die Sümpfe und über diesen unsäglichen See erspart.“


Danos blickte den Krieger ungläubig an und Celestine sagte mit ruhiger Stimme und unverändert ernster Miene: „Du scheinst dir deiner Sache sehr sicher zu sein, hab ich recht, mein Freund? Du meinst, wir hätten schon gewonnen.“


„Was ist falsch daran, an den Sieg zu glauben? Vertraust du nicht auf deine Fähigkeiten?“


„Ich denke, sie meint, dass wir nicht zu überheblich an die Sache rangehen sollten“, ging Toshik dazwischen. „Wie oft seid ihr jetzt dem Tod von der Schippe gesprungen? Das was uns erwartet, wird kein Kinderspiel.“


„Hast du Angst, Zentaur“, fuhr Yeto ihn an. „Warum bist du dann mitgekommen? Ich bin losgezogen, um Athmas das Handwerk zu legen. Er ist nur ein Mensch, genau wie ich, und wenn ich nicht mit Selbstsicherheit in diesen Kampf reingehen werde, erst recht nach dem, was ich in den letzten Tagen und Wochen überstanden habe, dann würde ich mich selbst verraten.“


Mit diesen Worten schob Yeto seinen Stuhl zurück und verschwand energischen Schrittes nach draußen.

Es war inzwischen eine laue Nacht angebrochen; in dem kleinen Teich, der inmitten des Gartens lag, spiegelte sich das Mondlicht und das Zirpen der Grillen war von überall her zu hören. Dieses Fleckchen üppige Vegetation, das sich zwischen den Mauern von Charaf ausbreitete, wirkte beinahe surreal bei dem Gedanken, dass sich außerhalb dieser Mauern kilometerweit der trockene Wüstensand erstreckte.


Im hinteren Teil des Gartens stand ein großer Pavillon, dessen Fenster mit großen seidenen Gardinen verhüllt waren und von dem ein schwacher Lichtschein und murmelnde Stimmen ausgingen.


Yeto versuchte, aus dem Stimmengewirr etwas herauszuhören, doch der Pavillon stand zu weit entfernt um etwas Genaueres zu verstehen. Jedenfalls schien auch dort eine Art Feier abzugehen.


„Ihr scheint sehr gestresst zu sein, junger Freund, ist es nicht so?“


Kechat kam aus dem Halbdunkel an Yeto herangetreten und stellte sich neben ihn.


„In der Tat, Kechat“, antwortete der Krieger, „wir haben eine lange Reise hinter uns und mussten zahlreichen Gefahren trotzen. Ich bin vielleicht etwas aufgerieben.“


Der Tuareg lächelte verständnisvoll. „Dann kommt mal mit, ich will euch etwas zeigen.“


Kechat führte Yeto durch den Garten. Orchideen und andere außergewöhnliche Gewächse standen links und rechts eines steinernen Weges, ein leicht süßlicher Geruch lag in der Luft und auch das klare Wasser, das den Teich speiste, konnte man fast riechen. Der Tuareg stieg die Stufen zum Pavillon hinauf und schob einen der seidenen Vorhänge zur Seite. Der Anblick, der sich Yeto nun bot, raubte ihm fast den Atem: ein gutes Dutzend junger Frauen waren hier versammelt. Sie schwatzten und lachten und versprühten diesen betörenden Duft. Staunend trat der Krieger näher.


„Gefällt es euch?“, fragte Kechat. „Mein Harem. Mögt ihr euch eine aussuchen?“


„Aussuchen?“, antwortete Yeto verdutzt. „Ihr meint, ich... aber... das kann ich doch nicht annehmen.“


„Ich bestehe darauf. Sie werden euch jeden Wunsch von den Augen ablesen. Sie sind alle wunderbar; sucht euch eine aus und entspannt euch in dieser Nacht.“


„Nun ja...“ Yeto sah sich in dem kleinen Raum um. Eine Menge Schönheiten tummelten sich hier; auch Halija, die die Helden vorhin empfangen hatte, befand sich unter ihnen. Sie trug die gleiche Kleidung, doch das Oberteil verbarg diesmal deutlich weniger von ihren großen Brüsten. Neben ihr saß eine große, dunkle Frau mit nacktem Oberkörper; ihre Oberweite war gigantisch und ihre Nippel so groß wie Kirschen. Sie stammte sicher von den Ureinwohnern der Inseln Sasua oder Mili ab und Yeto war schon fast so weit, sich für sie zu entscheiden -er stand wahnsinnig auf diese Exotinnen- doch dann erblickte er eine andere Schönheit; sie stand im hinteren Teil des Pavillons und blickte ihm direkt in die Augen. Sie trug ein hellblaues Gewand, das ihre schlanke Figur betonte; ihr schwarzes Haar fiel über ihre Schultern bis auf die Brüste.


„Wie wäre es mit der dort drüben in blau?“, fragte Yeto.


„Oh, eine gute Wahl. Sie ist noch relativ neu, ich habe sie erst seit einem Monat hier. Ihr Name ist Salmiya; Ihr werdet viel Freude mit ihr haben.


Ich lasse euer Schlafgemach herrichten und sie dorthin bringen.“

Zehn Minuten später lag Yeto auf einem fast drei mal drei Meter großen, weichen Bett. Er hatte sich bis auf seine Unterwäsche entkleidet und wartete gespannt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen. Für ein paar Stunden würde er den ganzen Stress der letzten Tage vergessen und sich nur auf sein Vergnügen konzentrieren.


Nur wenig später betrat Salmiya den Raum; und sie sah Atem beraubend aus: ihr langes, schwarzes Haar hatte sie zu einem Zopf hochgesteckt, der nun über ihren Nacken fiel. Sie trug immer noch das blaue, seidige Gewand; es hob ihren vollen Busen und gewährte einen Blick auf ihren Bauchnabel. Yeto lächelte schelmisch; er war sich nicht sicher, ob sie seine Sprache sprach, doch mit lockendem Finger bat er sie zu sich. Mit ruhigen federnden Schritten ging sie auf seinen Schlafplatz zu und setzte sich auf die Bettkante. Er konnte tief in ihre Augen sehen, sich in ihnen verlieren; ihr Gesicht war regungslos, doch der Blick spiegelte tausende Emotionen wider. Er konnte Nervosität sehen, ja fast schon Angst, aber auch Spannung und freudige Erwartung. Sie war noch sehr jung, vielleicht achtzehn oder neunzehn Jahre; ihre ockerfarbene Haut war zart und glatt. Yeto setzte sich auf und näherte sich dem Mädchen mit seinem Gesicht. Er küsste sie sanft und strich über ihre Wangen; mit seiner rechten Hand streifte er ihr Oberteil ab und fuhr über ihren Rücken. Salmiyas Atem stockte leicht, doch sie ließ ihn ohne weiteres gewähren und erwiderte nach wenigen Augenblicken seinen Kuss. Ihre Haut fühlte sich wunderbar an; seine Hände bewegten sich über ihren flachen Bauch auf die Brüste zu. Sie schloss ihre großen Augen und atmete tief ein, als er mit dem Kopf ihren Hals entlang wanderte und schließlich ihre dunklen Brustwarzen küsste. Er merkte, dass sie langsam in Fahrt zu kommen schien, also legte er sie nach einigen Momenten vorsichtig auf den Rücken und liebkoste weiterhin ihre Brüste und den Bauch. Ein süßlicher Duft, der seine Sinne zu betäuben schien, ging von ihr aus und schaffte es auch, ihn völlig begierig nach ihr zu machen. Er erreichte ihren Schoß und fuhr mit der Zunge durch ihre gestutzte Scham bis hin zu ihrem Kitzler. Ein kurzes Zucken ging durch ihren Körper, gefolgt von einem tiefen Seufzer aus ihrer Kehle. Yeto strich genüsslich seine Zunge die Innenseiten ihrer Schenkel bis an ihre Schamlippen entlang und tauchte sie hin und wieder in die feuchte Spalte ein. Als er merkte, dass sie für ihn bereit war und ihr erregtes Zittern nicht mehr verbergen konnte, wollte auch er es nicht mehr länger herauszögern; rasch entledigte er sich seiner Kleider und richtete sich auf.


Mit seinem Glied in der Hand kniete er zwischen ihren leicht gespreizten Beinen und suchte ihren Blick. Sie wirkte auf einmal nicht mehr verängstigt, sondern eher in aufgeregter Erwartung; um ihre Lippen kräuselte sich ein zögerliches Lächeln.


Yeto beugte sich vor bis er ihren Atem an seinen Lippen spüren konnte und dirigierte sein Glied an ihre Spalte. Mit leichtem Druck dehnte er sie und entlockte Salmiya damit einen weiteren erregten Laut. Unerwartet leicht drang er weit in sie ein; sie war ungewöhnlich feucht und ihr Inneres erschien heiß wie der Wüstensand. Mit langsamen Stößen bewegte er sich in ihr, entzog sich ihr fast komplett und drang wieder tief in sie ein. Sie küsste ihn innig um ihr Stöhnen zu ersticken während sie gleichzeitig ihr Becken im Stoßtakt mitbewegte. Der Krieger hob die Beine seiner Gespielin leicht an und drückte sie weiter auseinander, was ihm ein tieferes Eindringen ermöglichte. Er genoss ihre ekstatischen Lustbekundungen, die von tiefem Raunen bis zu lauten Schreien reichten und von ihr nicht mehr zurückgehalten werden konnten. Im gleichen Rhythmus fuhr er immer weiter fort, bis sie unter seinem Körper zu zittern begann und ihr Stöhnen zu einem fordernden Intervall von kurzem Keuchen wurde. Ihr Orgasmus durchfuhr sie wie ein Blitz und in ihrem Zucken stieß sie Yeto sogar von sich, so dass er ihr entglitt.


Zitternd rollte sich Salmiya auf die Seite, während der Krieger ihren verschwitzen Körper begutachtete. Einige Momente ließ er ihr, um sich wieder zu entspannen; dann umfasste er ihren Unterleib und zog sie wieder zu sich heran. Er drehte sie vollständig auf den Bauch und liebkoste ihre Pobacken. Mit zwei Fingern drang er wieder in ihre Spalte ein und fühlte, dass sie noch so feucht war, wie zuvor. Ohne Umschweife drückte er sein pulsierendes Glied wieder an ihre Pforten und drang erneut tief in sie ein. Mit jedem Stoß brachte er sie mehr auf Touren und es dauerte nicht lang, bis sie sich wieder im Takt ihm entgegenstreckte und anfing, genussvoll zu stöhnen. Seine Schenkel klatschten an ihr apfelförmiges Hinterteil und ihre großen Brüste wackelten unter seinen Händen. Als Yeto spürte, dass es ihn ihm zu Brodeln begann, bereitete er sich auf den letzten Akt vor: er drückte ihren Oberkörper herunter und ergriff ihre Handgelenke; er entzog sich ihr, ging in die Hocke und drang wieder tief in sie ein. Mit rasend schnellen und heftigen Stößen bewegte er sich in ihr; ihre Lustbekundungen waren ein einziges hoch erregtes Kreischen. Sie streckte sich ihm weit entgegen, als er mit seinem Oberkörper immer weiter über sie kam und sie ins Bett nageln zu wollen schien. Fast komplett entzog er sich, als er mit seinen letzten Stößen bis zum Anschlag in sie eindrang. Liebessaft tropfte aus ihrer Scheide und rann seinen Schaft und die Hoden entlang, als er vollständig in ihr verharrte und seinen heißen Samen in ihr verschoss. In dieser erstarrten Haltung spürte er das vibrieren in ihrem Schoß; mehr als ein erschöpftes Wimmern vermochte sie nicht verlauten lassen, während er sich noch immer mit einem Dutzend Schüben in ihr ergoss.


Er blieb in ihr, bis er vollständig erschlafft war. Wortlos ging er in sein kleines Bad, um sich zu waschen. Als er zurückkehrte, war Salmiya verschwunden.

Die Gefährten schienen stillschweigend darin übereingekommen zu sein, dass der abendliche Wortwechsel am nächsten Tage unkommentiert bleiben sollte, denn als Yeto am nächsten Tage sein Schlafgemach verließ, traf er draußen auf dem breiten Gang auf Danos, der ihn freudig grüßte.


„Guten Morgen, Yeto. Du siehst richtig erholt aus.“


„Ja, da magst du recht haben. Das war meine beste Nacht seit langem. So ein komfortables Bett ist doch was anderes als schaukelnde Schiffskojen, Wüstensand oder harter Waldboden.


Wie spät ist es?“


„Bereits zehn durch“, antwortete der Magier. „Wir haben uns viel Zeit gelassen, aber das haben wir uns auch mal verdient. Nun sollten wir und aber langsam auf den Weg machen. Toshik und Celestine warten bereits draußen, Alira kommt gleich. Kechat wird uns noch verabschieden.“


Der Anführer der Tuaregs bedankte sich noch einmal überschwänglich bei der Gruppe und verabschiedete sich mit seinen Leuten wortreich und zeitaufwendig. Er sicherte noch einmal zu, dass er ihnen das Schiff zur Verfügung stellen würde, wenn er eine Nachricht erhält. Außerdem ließ er reichlich Köstlichkeiten als Proviant einpacken und schickte eine Karawane von sechs Reitern mit ihnen mit.

Mehr als einen halben Tagesmarsch ging es weiter gen Norden. Die Tascól-Berge erstreckten sich schon über einen großen Teil des Horizonts und auch der größte Gipfel, der Mt. Goarok, war bereits zu erkennen.


Die Abenteurer standen auf der letzten großen Düne; vor ihnen waren nur noch wenige Erhebungen.


„Seht ihr den Mast dort hinten?“, sprach einer der Tuareg und deutete in die Ferne. „Dort ist das Areal El Sahad-dibh offiziell abgegrenzt. Es ist nur noch ungefähr eine Stunde entfernt. Wir werden euch jetzt allein weiterziehen lassen. Eine gute Reise noch und viel Glück... und danke für alles.“


„Wir danken euch ebenfalls“, antwortete Danos und Yeto fügte hinzu: „Ihr versteht es, eure Gäste zu bewirten und wenn es die Götter wollen, sehen wir uns eines Tages wieder.“

Der fast einhundert Meter hohe Mast war mit gelben und roten Fahnen geschmückt, in der Höhe sah man so etwas wie hölzerne Flügel und eine runde Plattform mit Geländer; ein Überbleibsel der alten Kulturen, die einst die Wüstenregion belebt hatten. Die Umgebung änderte sich hier langsam; leichte Vegetation wie Gräser oder kleine Büsche standen verstreut in der Gegend und nach wenigen Meilen tauchten auch die ersten größeren Bäume auf. Wolken zogen auf und verdeckten die Sicht auf den Mond. Es wurde dunkel und kalt. War es Einbildung, oder lag es daran, dass sie den Tascól-Bergen immer näher kamen? Schnee bedeckte Gipfel und bewachsene Hänge erstreckten sich von Ost nach West – nur noch ein Tag und sie würden den Aufstieg in dieses Gebirge wagen.


Im Schutz des Waldes legten die Fünf noch einige Kilometer zurück, bis es anfing zu regnen. Zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch erlebte die Gruppe ein derartiges Wetter. Sie bauten in Windeseile ihre Zelte auf, schützten diese zusätzlich gegen Nässe und gingen zur Ruhe.


Der Regen wurde immer stärker; das Wasser prasselte mit einer solchen Lautstärke auf das Zeltdach, dass man sein eigenes Wort nicht verstehen konnte.


Erst tief in der Nacht ließ der Regen nach; Yeto rieb sich seine müden Augen. Er wollte schlafen, doch das Prasseln lenkte ihn immer wieder davon ab. Und wenn er dann endlich einmal im Halbschlaf war, dann riss ihn nach kurzer Zeit ein Donnergrollen wieder daraus hervor. Der Krieger hoffte, dass er wenigstens jetzt noch ein paar Stunden Schlaf bekommen könnte. Doch er fühlte sich unwohl; sein geschärfter Instinkt verriet ihm, dass dort draußen noch etwas anderes war, als dieses vermaledeite Scheißwetter.


„Danos. Hey, Danos! Wach auf; da draußen ist irgendwas. Ich höre Schritte.“


„Ach, das ist nur das Wasser, das von den Bäumen tropft“, antwortete der Magier verschlafen. „Leg dich wieder hin und schlaf weiter.“


„Was heißt hier ‚weiter‘? Ich hab noch kein Auge zugetan.“


„Dann tu es jetzt, Yeto, wir haben einen Nerven aufreibenden Tag vor uns.“


„Nichts da. Ich werde da jetzt rausgehen und nachsehen, wer oder was hier umherschleicht. Wenn du weiterschlafen willst, dann bleib halt hier, du Feigling.“


„Tu, was du nicht lassen kannst“, erwiderte Danos murmelnd, während Yeto sich aufsetzte und seinen Oberkörper aus dem Zelt steckte.


Er spähte in die Dunkelheit. Der Mond war noch immer von Wolken verdeckt, so dass fast kein Licht durch die Bäume fiel. Es roch angenehm nach nassem Laub und Waldboden; nichts erweckte den Anschein, als würde sich hier jemand herumtreiben.


Doch plötzlich gab es rechts neben Yeto einen dumpfen Aufschlag und noch bevor der Krieger realisierte, dass eben jemand von irgendwo oben herab gesprungen sein muss, sah er sich mit einer spitzen Lanze vor seinem Gesicht konfrontiert.


„Guten Abend“, sagte eine ruhige Stimme. „Wir haben euch bereits erwartet. Aufstehen, aber langsam!“


Yeto sah sich zu dem Zelt der Mädchen um; zwei dunkle Gestalten verschafften sich gerade unerlaubten Zutritt. Aliras Schrei gellte durch die Nacht. „Was fällt euch denn ein, verdammt. Wer seid ihr?“


„Ruhe!“, sagte ein anderer leise, aber energisch. „Wir tun euch nichts, wenn ihr es nicht provoziert. Aber wenn ihr zu laut seid, könntet ihr von Leuten gefunden werden, bei denen ihr es bereuen werdet.“


„Also seid ihr keine von Athmas‘ Schergen?“, fragte Toshik.


„Beileibe nicht“, antwortete ein Dritter. „Und wir sind hier, um uns zu überzeugen, dass auch ihr keine seid. Kommt mit, dort entlang. Und macht keine falschen Bewegungen oder es könnten eure letzten sein.“

Mit Lanzen und gezückten Messern führten die unbekannten Männer die Gruppe vor sich her. Der Größte von ihnen ging mit leisen Schritten voran. Niemand sagte ein Wort; wenn dies keine Untertanen Athmas’ waren, wer waren sie dann und was hatten sie vor?


Der Marsch schien fast endlos zu dauern; es ging immer weiter in den Wald hinein und dabei in nordöstliche Richtung. Dann, als der erste violette Schein des Tageslichts am Himmel zu sehen war, kamen sie an eine große Lichtung. Auf der gegenüberliegenden Seite waren ein paar Häuser gebaut... wenn man sie denn so nennen konnte. Sie waren aus altem, teilweise morschem Holz errichtet und große Stofflaken wurden zudem als Baumaterial verwendet: nur die wenigsten der maroden Hütten wiesen stabileres Material auf.


In der Mitte der Lichtung stand ein Mann. Bis auf seine Augen war er komplett in Leinen gehüllt und trug einen schäbigen braunen Umhang. Er bewegte sich nicht, doch Yeto spürte, dass seine Augen ihm folgten.


Als sie noch circa dreißig Meter von den Häusern entfernt waren, drehte der Anführer der Fremden sich um: „Wartet hier! Ich hole den Ältesten. Er wird entscheiden, was mit euch geschieht.“

„Gordon, sind sie das?“


„Ja, ich glaube schon, Lej. Sarman hatte recht. Sie sind bis in diesen Wald vorgedrungen. Ich wünschte, ich wüsste, wer sie sind und was sie vorhaben.“


„Ich... ich glaube nicht, dass wir uns vor ihnen fürchten müssen. Schau, da ist eine Dunkelelfe dabei; über die hat der dunkle Graf doch noch keine Gewalt. Und schau, den Blonden da: sein Umhang trägt das königliche Wappen.“


„Gut beobachtet Junge, sie könnten uns tatsächlich freundlich gesonnen sein, aber wir müssen trotzdem misstrauisch bleiben.


Dort, Aztor löst sich aus der Gruppe. Er kommt hierher. Lass uns rausgehen.“

Yeto beobachtete, wie der große Kerl auf eine der Hütten zuging, aus der in diesem Moment ein bärtiger Mann und ein blonder Junge in Ritterkleidung herauskamen.


„Danos, sieh dir das an. Der Junge dort trägt die Rüstung der ascandischen Armee. Was sind das für Leute? Wo sind wir und was geht hier vor?“


„Ich weiß es nicht“, antwortete der Magier nachdenklich. „Ich wusste bisher auch nichts von einer Siedlung so nah an den Bergen.“


Die Männer sahen sich um; aus den Fenstern der kleinen Häuser sahen verstohlen Leute hinaus. Sie alle wirkten ziemlich schmutzig und verschreckt.


Nach nur wenigen Sekunden Unterhaltung mit dem Großen kam der andere Mann mit energischen Schritten auf die Truppe zu. Seine Augen weiteten sich und er bedeutete seinen Männern, die Waffen sinken zu lassen.


„Nehmt die Lanzen runter, Männer, lasst ab! Was ist los mit euch? Erkennt ihr denn nicht, wer das ist?“


„Wie sollten wir, Gordon?“, sagte einer der Männer und schritt an den anderen vorbei. „Es war bis eben dunkel und wir liefen die ganze Zeit hinter ihnen her. Wer... oh mein Gott!“ Er verstummte, als er in Yetos Gesicht sah.


„Yeto!“, sagte der Mann namens Gordon laut. „Zelodans Sohn, ehemaliger Kommandeur der Armee. Was führt euch hierher?“


„Ähm...“, Yeto war etwas verwirrt, begriff aber die Situation so allmählich.


„Und Danos, der königliche Alchimist. Entschuldigt diese Unannehmlichkeiten, ihr müsst ja wahrlich was durchgemacht haben in der letzten Nacht. Das ist reine Vorsichtsmaßnahme, versteht ihr?“


Danos blickte in die Runde und sah in den Gesichtern seiner Freunde, dass keiner so richtig verstand. Er beobachtete aus den Augenwinkeln, dass die Leute langsam aus ihren Häusern kamen. Sie wussten alle nun scheinbar, dass sie nichts zu befürchten hatten.


„Was führt euch hierher, Yeto? Schickt euch der König zu uns?“


„Ähm... ja... also, nein... nun, das ist eine lange Geschichte“, fand Yeto seine Worte wieder, „die wir natürlich gern bereit sind, zu erzählen. Aber klärt uns doch bitte auf, was hier vor sich geht.“


„Nochmals, mir tun die Unannehmlichkeiten furchtbar Leid. Seit Tagen leben wir alle in stetiger Angst. Ich werde euch alles erklären. Kommt mit in meine Hütte; willkommen in Neu-Kôr.“

„Majestät!“


Das Eichenportal schwang auf und Racar und Sarik kamen, halb gehend, halb rennend, in den Thronsaal geplatzt. König Evras III. stand vor einem großen Tisch mit dutzenden Karten und Plänen und sah auf.


„Was ist passiert?“, rief er aufgeregt. „Gibt es Neuigkeiten?“


„Schlechte Neuigkeiten“, antwortete Racar außer Atem und strich sich eine schweißnasse Strähne von der Stirn. „Es kam eben ein Bote aus dem Osten.“


„Von unserem Lager in den Sevellin-Hügeln?“


„Ja, genau... es ist schrecklich... die schwarzen Reiter haben das Lager überrannt. Sie waren zahlenmäßig nicht einmal überlegen, aber es gab heftige Verluste auf unserer Seite.“


Evras III. schluckte. „Wie... wie hohe Verluste?“


„Um die 250 gefallene Krieger“, antwortete Sarik. „Und mehr als doppelt so viele schwer verletzt. Die Reiter sind fast ohne Einbußen weiter gezogen und haben die Zwillingsstädte angegriffen.“


„Borkissa und Boressa? Da werden sie sich einige Zeit die Zähne ausbeißen“, sagte der König und schlug mit der Faust in die flache Hand, „die Städte haben eine hervorragende Verteidigung. Das gibt uns die Zeit, Verstärkung zu schicken. Am besten von hier aus per Schiff in die Elfenbucht und dann...“


„Majestät...“, unterbrach ihn Sarik. Der König verstummte.


„Borkissa ist bereits gefallen. Nach weniger als einem Tag. Und Boressa wird dem Angriff wohl auch nicht mehr lange Stand halten.“


„Meine Güte.“ König Evras war fassungslos. „Was für Monster. Was können wir tun?“


„Ich habe leider noch eine schlechte Nachricht“, sprach Racar zaghaft.


„Noch eine Hiobsbotschaft?“


„Es geht um die Botschafter, die mit Gesandten Athmas’ verhandeln sollten.“


„Was ist mit ihnen, Racar, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.“


„Ihre Leichen wurden in der Banîto-Ebene gefunden.“


Evras seufzte. „So etwas hatte ich schon befürchtet. Ich hätte es niemals dazu kommen lassen dürfen.


Gibt es Neuigkeiten von Danos?“


„Nichts. Aber eure Majestät hatten auch angeordnet, dass er keine Spuren hinterlassen soll, also auch keine Botschaften, die eventuell abgefangen werden können.“


„Ich weiß, Sarik. Aber ich mache mir Sorgen. Sie sind jetzt seit einem Monat unterwegs. Ich möchte nicht, dass etwas passiert. Und ich möchte meine Tochter wieder in meine Arme schließen können.“


„Majestät, ich bin davon überzeugt, dass der Prinzessin kein Schaden zugefügt wird. So hart es auch klingt, aber Athmas braucht sie als Druckmittel gegen Euch, welches er entwerten würde, wenn er sie tötet.“


„Ich verstehe schon. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als abzuwarten. Jetzt lasst uns überlegen, was wir mit den Truppen in Boressa machen. Der Waffenstillstand ist nun offiziell vorüber!“

„Neu-Kôr? Ich verstehe das nicht.“ Yeto war sichtlich verwirrt. „Wer seid ihr?“


„Wir sind die einzigen Überlebenden vom Angriff auf Kôr vor einigen Wochen“, erklärte Gordon. „Nur etwa zwanzig Bewohner des Dorfes und ein Dutzend Soldaten.“


„Ich denke, die Schwarzen Reiter dachten, sie hätten alle umgebracht“, fuhr Altor fort. „Die Meisten von uns lagen unter Trümmern oder in Gebüschen. Erst als die Angreifer abgezogen sind, haben sich die Überlebenden zusammengefunden.“


„Und warum seid ihr dann nicht geflohen?“, fragte Alira.


„Wohin sollten wir denn gehen?“, entgegnete Gordon. „Die großen Städte sind zu weit entfernt, es wäre viel zu gefährlich gewesen. Viele von uns waren verletzt und wir hatten fast keine Waffen.“


„Das Risiko, dass einige eine längere Reise nicht überstehen würden, weil sie zu schwach waren, war zu groß. Und wir waren eventuellen Angreifern beinahe schutzlos ausgeliefert. Also kamen wir zu dem Schluss, dass wir erstmal untertauchen sollten und verschanzten uns hier.“


„Aber warum ausgerechnet hier?“, wollte Danos wissen. „Ihr müsst drei oder vier Tage gelaufen sein. Tarle wäre näher gewesen. Und obendrein seid ihr in unmittelbarer Nähe der Tascól-Berge – ein gefährliches Gebiet.“


„Wir mussten so weit reisen“, sprach Gordon. „Wenn die Reiter zurückgekommen wären und uns in der Nähe von Kôr aufgefunden hätten, wäre es aus gewesen. Hier oben im Norden, so nah am größten Feind, vermutet uns keiner.“


„Selbst wenn sie wüssten, dass wir überlebt haben, würden sie nicht denken, dass wir gen Norden geflohen sind“, meldete sich der blonde Junge zu Wort. „Also bauten wir uns diese notdürftige Siedlung zusammen. Wir hatten keine andere Wahl, als zu warten.“


„Aber worauf?“, fragte Yeto weiter. „Keiner weiß bisher, dass ihr hier seid und fliehen könnt ihr auch nicht. Ihr habt keine Pferde für Boten und wenn der Feind euch findet seid ihr geliefert. Ihr sitzt hier fest und lebt in ständiger Angst.“


„Aber wir haben unser Leben!“ Die Stimme kam vom Eingang; in der Tür stand der vermummte Mann, den sie bei ihrer Ankunft gesehen hatten. „Unser Leben und unsere Hoffnung. Die Hoffnung, dass der Krieg irgendwann endet und wir das Glück gehabt haben, das vielen unserer Freunde, Familienangehörigen und Kameraden verwährt blieb.“


Stille erfüllte für einige Sekunden den Raum. Gordon war derjenige, der sie mit einem Räuspern brach: „Nun erzählt, Danos, Yeto, was euch hierher führt, so hoch in den Norden. Und wie geht es auf dem Südkontinent zu?“


Die beiden Männer sahen sich an. Würden sie die Hoffnungen der Leute hier zerstören, die sie durch ihr Auftauchen geschürt haben, wenn sie berichteten, in welch fataler Lage das Königreich steckt?


„Wir...“, begann Danos, „wir sind im Auftrag von König Evras III. persönlich unterwegs.“


„Um es kurz zu machen:“, fuhr Yeto fort, „Athmas hat die Prinzessin entführt, scheinbar als Druckmittel; und wir wurden ausgesandt, sie zu retten.“


Die Dorfbewohner, die sich mittlerweile in der kleinen Hütte angesammelt hatten, keuchten fast synchron auf, Gordon vergrub sein Gesicht in den Händen, der blonde Junge ließ einen Becher Tee fallen und der Vermummte setzte sich schweigend in eine Ecke des Zimmers.


„Wann seid ihr aufgebrochen?“, fragte der Junge.


„Genau wissen wir das nicht“, antwortete Danos. „Es ist schon ein paar Wochen her. Wir reisten zu Fuß und mieden große Städte außer Casat und Esquitakis. Wir haben zahlreichen Gefahren gegenübergestanden und sind den Göttern dankbar, dass wir es bis an die Ausläufer der Tascól-Berge geschafft haben.“


„Das klingt schrecklich“, sagte Gordon mit geweiteten Augen. „Wir werden euch Proviant geben und euch bis zum Aufstieg eskortieren. Der schwerste Teil eurer Odyssee soll euch noch bevorstehen.“


„Ich danke euch, Gordon, aber ich muss ablehnen. Wir gehen alleine. Bisher konnten wir ohne großes Aufsehen durch das Land ziehen und so soll es auch weiterhin bleiben. Und Proviant haben wir noch genug...“


„...nur, dass er noch in unseren Zelten im Wald liegt“, unterbrach ihn Alira.


„Wir werden jemanden danach schicken.“ Gordon bedeutete zwei Leuten mit seiner Hand und sie verschwanden mit einem Kopfnicken nach draußen. „Das ist das Mindeste, was wir für euch tun können.“


„Ich kann noch mehr tun!“, sagte der Blonde mit geballten Fäusten und entschlossener Stimme. „Ich will euch begleiten. Ich kann euch helfen.“


„Lej, sei vernünftig“, entgegnete Gordon. „Du kannst nichts tun...“


„Nichts tun?!?! Wenn ich nichts tun könnte, würde ich nicht in einer kalten Baracke in einem Wald weit von der Heimat leben, nachdem ich dem Tod von der Schippe gesprungen bin. Wenn ich nichts tun könnte, würde ich in Asca sitzen und das unbeschwerte Leben eines Goldschmieds bei meinem Vater führen. Aber ich konnte genug tun, um für die Armee eingezogen zu werden; dafür war ich alt genug, also kann ich auch meine eigenen Entscheidungen treffen.“


„Aber warum willst du das tun?“, warf Altor ein. „Warum willst du dein Leben schon wieder riskieren? Dies hier sind erfahrene Kämpfer; welchen Grund hättest du, dich ihnen anzuschließen.“


„Ich habe Gründe genug“, antwortete Lej leise, „auch wenn ich sie euch nicht mitteile.


Und ich weiß, dass ich stark genug bin, um meine Kräfte richtig einzuschätzen“, fügte er etwas lauter hinzu.


„Das mag ja alles sein“, sprach Gordon, weiterhin mit ruhiger Stimme. „Aber die schlussendliche Entscheidung liegt nicht bei dir.“


Das schien Lej einzusehen, denn er blickte einige Momente hilflos umher. Dann wandte er sich an Yeto:


„Bitte lasst mich mit euch ziehen. Ich werde euch kein Hindernis sein. Ich kann gut mit dem Schwert umgehen. Vielleicht seid ihr mit mir nicht besser dran. Aber auf keinen Fall schlechter.“


„Nun ja...“ Yeto schien einen Augenblick um eine Antwort verlegen. „Ich weiß nicht... ich meine, einer mehr oder weniger auf den letzten Meter macht ja den Kohl auch nicht mehr fett... was denkst du, Danos?“


„Du kannst mitkommen, Lej. Aber ich möchte, dass du dir im Klaren bist, auf was du dich einlässt. Vielleicht wirst du deine Heimat nie wieder sehen, vielleicht wirst du im Kampf schwer verletzt oder verstümmelt. Vielleicht gerätst du in Gefangenschaft, vielleicht stirbst du, oder noch schlimmer. Diesen Gefahren musst du dir bewusst sein!“


„Ich danke euch, Danos.“ Der Junge verbeugte sich leicht. „Wann zieht ihr weiter?“


„Sofort, wenn unser Proviant da ist. Bereite dich auf die Reise vor.“

Von Neu-Kôr waren es nur wenige Stunden, bis die inzwischen sechs Streiter fassende Gruppe über die felsigen Hänge des Tascól-Gebirges schritt. Es war später Nachmittag und die Sonne war hinter einer dicken Wolkendecke verschwunden. Es nieselte leicht und der steinige Untergrund war feucht und rutschig.


Mehr als einmal rutschten sie aus und zogen sich Schrammen oder blaue Flecke zu, Toshik hatte seine Mühe, auf dem unebenen Boden zu laufen und je weiter der Tag voran schritt, desto heftiger schien es zu regnen.


Nach scheinbar stundenlangem, stetigem Bergauf erschien ein schwaches Licht in der Ferne. Im letzten Schein der untergehenden Sonne zeichnete sich die Silhouette des höchsten Berges, Mount Goarok, ab. Hoch oben, fast auf dem Gipfel, leuchteten hell die Fenster einer Burg: die Festung Athmas’.

Sie waren fast die ganze Nacht hindurch unterwegs, mit Ausnahme einer kleinen Pause, in der sie in einer Höhle ein Feuer machten, aßen und sich von den Strapazen der vorherigen Tage erholten.


Durch das unwegsame Gelände war ein schnelles Vorankommen unmöglich; der Burg, die immer nur schwach im Nebel oder Nieselregen zu erkennen war, schienen sie nicht näher zu kommen. Über die felsigen, unsteten Wege und die steinernen Hänge führte die Reise immer wieder in kleinere Täler und durch enge Schluchten.


Doch je länger sie wanderten, desto unheimlicher wurde die Atmosphäre; es schien, als würde eine geisterhafte Aura von der Burg ausgehen, die einen erhaschte, wenn man ihr allzu nahe kam. Die Luft flimmerte in der Ferne, wie an einem heißen Tag, die Wolken verformten sich schnell, wie als würde ein Unwetter nahen und der Himmel schien langsam ein blasses Orange anzunehmen, wie in der Abenddämmerung, und dass, obwohl es noch früher Tag war.


„Danos, schau dir mal das dort hinten an“, sagte Yeto; alle schauten ihn an. Sie sprachen nicht viel und mit seinen Worten schien der Krieger die anderen aus einer Art Lethargie zu wecken. Er zeigte mit dem Finger gen Süden. „Dort hinten fliegt irgendetwas, siehst du? Es scheint näher zu kommen.“


Der Magier blickte in dieselbe Richtung. Ein Schemen zeichnete sich am Himmel ab; er erahnte ihn mehr, als dass er ihn sah, aber er kam tatsächlich nach Norden geflogen.


„Mmh, ich sehe es. Ich denke wir sollten uns irgendwo unter einem Felsvorsprung verstecken. Wenn etwas so Großes in dieser Gegend herumfliegt, kann das nichts Gutes bedeuten.“


„Was glaubst du, was das ist, Danos?“, fragte Alira. „Ein Drache?“


„Mir jedenfalls würde nichts einfallen, was derartig groß ist“, sagte Toshik.


„Oh, da irrst du dich aber, mein zentaurischer Freund“, antwortete Danos lachend. „Weit im Westen auf dem Kontinent Xanga’ard, wo au

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Kommentare


don_camillo
dabei seit: Mär '05
Kommentare: 4
schrieb am 07.04.2008:
»Echt klasse geworden
freu mich schon auf neue geschichten von dir«

isi05
dabei seit: Nov '02
Kommentare: 36
schrieb am 08.09.2011:
»Wohl eine der besten Geschichten. Vielen Dank.«

gabriel-m
dabei seit: Aug '02
Kommentare: 14
schrieb am 23.03.2014:
»außergewöhnlich gute Geschichte! Insbesondere für Fantasy Freunde.«

Blol
dabei seit: Dez '15
Kommentare: 26
schrieb am 09.02.2016:
»Eine wirklich gute Story, die Mischung aus Erotik/Sex und Abenteuer/Fantasy war perfekt.
Dies ist eine großartige Geschichte und ein wirklich guter Abschluss eines tollen Mehrteilers.
Großes Lob an den Autor.«



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