Auf dem Weg zum Ich
von Hassels
Zu meiner Person, - ich heiße Senay (ausgesprochen Schenei) und bin siebenundzwanzig Jahre alt. Als in Deutschland geborene Türkin mit der Erziehung durch vom tiefsten Anatolien geprägten Eltern, deren muslimischer Glaube durch den Imam der Moschee noch konservativer wurde, hatte ich es ab dem Besuch der Grundschule nur mit Vorurteilen und Abneigung mir gegenüber zu tun. Hier möchte ich nun meinen Weg zum eigenen Ich beschreiben, mit Rückblicken und Einblicken. Vor einem Jahr hätte ich nicht zu Träumen gewagt einmal wirklich glücklich zu sein.
Es war vor etwas mehr als einem Jahr, da hielt ich die Trümmer meines Lebens in Händen. Mit meinem Lebensgefährten Angelo hatte ich ungefähr ein halbes Jahr zusammengelebt als ich mich von ihm trennte. Seine unkontrollierten Ausbrüche konnte ich nicht mehr ertragen. Meist war er trotz seiner dominanten Art, das hatte mich zu ihm hingezogen, sehr lieb zu mir. Aber immer wieder hatte er diese Ausbrüche in denen er unberechenbar wurde. Das erinnerte mich dann immer wieder an mein Elternhaus aus dem ich gleichermaßen verstoßen und geflüchtet war.
Seit einer Woche ging ich in die Tagesklinik zur Bekämpfung meiner Angstzustände, erste Sitzungen hatten mir zumindest schon ein wenig neues Selbstwertgefühl gegeben, aber ich fühlte das Damoklesschwert über mir. In Händen hielt ich die Abmahnung des Vermieters, in all dem Chaos hatte ich mich noch nicht beim Arbeitsamt gemeldet und folglich war ich finanziell auf der letzten Rille. Die Miete für die letzten beiden Monate hatte ich nicht überweisen können da ich sonst nichts zu Essen gehabt hätte. Die Frist von zwei Wochen zur Begleichung der Mietrückstände war schon fast verstrichen als ich mich in meiner Verzweiflung an Angelo wandte.
Mit seinem Sonntagsgesicht kam er vorbei, anschließend nahm er sich der Sache an. Er rief den Vermieter an und sprach ihm auf den AB. Dann gab er mir auf schnellstmöglich zur Arge zu gehen da die mir für jeden nicht gemeldete Arbeitslosentag die mir zustehenden Leistungen kürzen. Binnen weniger als zwei Stunden war ich Angelos Charme wieder erlegen und wir landeten im Bett. Doch am frühen Morgen des nächsten Tages hatte er wieder so einen Ausbruch, ich bat ihn zu gehen – diesmal ohne Wiederkehr.
Als ich gegen Mittag von der Tagesklinik heim kam, es war ein mordsmäßiger Krach im Haus zu hören, fand ich einen Post-It Zettel an meiner Wohnungstür vor. Der Vermieter hatte darauf vermerkt dass er heute bis sechzehn Uhr im Hause wäre, oben auf der zweiten Etage. Mit Angst im Bauch schlich ich mich dann um halb drei des Nachmittags nach Oben. Kurz nach meinem zaghaften Klopfen öffnete er, es war mir fast schleierhaft wie er das bei dem von ihm verursachten Baulärm hören konnte, mir die Tür und musterte mich von Oben bis Unten.
„Guten Tag Frau Öztürk. Ich hoffe ihnen und Herrn Bontelli ist die Situation bewusst in der sie sich befinden. Eine preiswertere Wohnung werden sie hier in der Stadt nur schwerlich finden. Und was haben sie mir zu sagen?“, seine Stimme klang warmherzig und doch bestimmt.
„Entschuldigung Herr Kürschner! Herr Bontelli und ich, - wir haben uns getrennt.“, nun war es raus.
„In dem ganzen Chaos habe ich mich nur noch auf die Tagesklinik konzentriert. Ich leide unter Angststörung. Ich hoffe sie geben mir Gelegenheit alles noch gerade zu Biegen?“, es war mehr eine Frage als das eine Antwort gewesen wäre.
In Erwartung eines mich überkommenden Gewitters schloss ich meine Augen, ich stand ja sowieso schon mit schlotternden Knien da. Ich spürte nur noch wie ich an die Hand genommen wurde und hörte wie die Wohnungstüre geschlossen wurde. Als ich vorsichtig die Augen öffnete stand ich inmitten einer Baustelle.
„Es ist gut dass sie sich in ärztliche Obhut begeben haben. Damit ist nicht zu Spaßen. Im Herbst als sie zusammen den Mietvertrag unterschrieben haben war mir schon die Dominanz von Herrn Bontelli aufgefallen. Da sie das offensichtlich brauchen habe ich auch nichts dazu gesagt. Aber ihr ganzes Verhalten zeigt es deutlich. Über die Lautstärke und Türenschlagen hatten sich ja schon einige Nachbarn beschwert. Und jetzt haben sie diese unkontrollierten Ausbrüche nicht mehr ausgehalten!“, ungläubig schaute ich Herrn Kürschner an.
Für eine ähnliche Analyse hatte die Psychologin fast zwei Wochen an täglichen Sitzungen benötigt.
„Ja da kommt wohl vieles zusammen, angefangen bei meiner Familie.“, schloss ich ab. Ich verwies darauf direkt am nächsten Tag einen Termin bei der Arge zu haben.
„Dann hoffe ich mal darauf dass sie mir Morgen mit positiven Nachrichten zurück kommen.“, wurde ich von Herrn Kürschner freundlich an der Wohnungstür verabschiedet.
Am Abend nahm ich die mir verordnete Medikation, zwei halbe Psychopharmaka und eine Schlaftablette, und promt verschlief ich meinen morgendlichen Termin. Mit schlechtem Gewissen rief ich bei der Dame bei der Arge an und die, unhöflich ist noch eine nette Formulierung, kanzelte mich sofort ab. Erst als ich zu Wort kam und etwas von meinem Attest erzählte wurde die Dame freundlicher und bot mir einen Termin außer der Reihe um neun Uhr des nächsten Tages an. Zu meinem Vermieter schlich ich die Treppe hoch, doch vor der der Tür machte ich mir vor Angst in die Hose und schnell schlich ich wieder nach unten. Schnell wechselte ich die Wäsche und lauschte dem was da kommen würde.
Kurz nach sechzehn Uhr hörte ich schwere Schritte im Treppenhaus. Es wurde jedoch weder geklingelt noch an die Tür geklopft. Mit einer gewissen vorübergehenden Erleichterung konnte ich durch das heruntergelassene Rollo meines Wohnzimmerfensters zur Straßenseite sehen, dass mein Vermieter für heute seiner Wege ging. Doch mein Gewissen holte mich schnell wieder ein ein. Also schrieb ich ihm eine SMS in der Hoffnung dass er diese erst später lesen würde.
„Hallo Herr Vermieter. Senay hier aus dem Haus Nr.7 . Ich habe meinen Termin heute verschlafen und mich nicht getraut ihnen das zu sagen. Ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen und hoffe darauf dass sie mir die Gelegenheit geben die Sache beim Amt morgen zu erledigen. Ich bitte noch tausendmal um Entschuldigung!“, danach stellte ich mir zwei Wecker und schlief noch vor siebzehn Uhr ein.
Den nächsten Tag gegen elf Uhr kam ich halbwegs zufrieden von der Arge zurück. Nur ein paar Unterlagen und eine Bescheinigung vom Vermieter müsste ich noch beibringen. Als ich die Wohnungstür aufschloss fand ich einen handgeschriebenen längeren Letter meines Vermieters. Er hatte sich meine SMS zu Nutze gemacht und sprach mich im gesamten Text mit du an. Das fühlte sich einerseits sehr wohlig an, andererseits überschritt es ja eigentlich die Persönlichkeitsrechte. Aber mit meiner SMS hatte ich ihm ja dazu Tür und Tor geöffnet. Ich ging also zum Rapport nach oben.
„Hallo Frau Öztürk. Wie ist es gelaufen? Ich wollte ihnen nur ein wenig die Angst nehmen, deshalb habe ich sie nach der SMS in dem Brief geduzt. Aber wie ich dort schon geschrieben habe, helfen kann ich ihnen nur wenn sie mit mir Reden.“, und wieder hatte mich seine sonore und warmherzige Stimme gefangen.
Freudig wie ein kleines Kind wedelte ich mit den Unterlagen von der Arge und erklärte was noch fehlte. Er versprach mir die Bescheinigung noch am nächsten Morgen in meinen Briefkasten zu werfen.
Einige Tage später bekam ich von der Arge den Bescheid zur Kostenübernahme. Von nun an konnte ich mich voll auf die Tagesklinik konzentrieren, aber so richtige Fortschritte konnte ich nicht wirklich wahrnehmen. Vielleicht war ich auch zu sehr gefangen in mir selbst.
Drei Wochen später waren meine Therapiestunden erst mal beendet. Leider wurde mir attestiert noch nicht wieder arbeitsfähig zu sein. Mit etwas Frust im Bauch, die Scheuklappen nichts rechts und links sehend hatte ich gerade die Straße zwischen Karstadt und Kaufhof überquert, da hörte ich eine mir bekannte Stimme hinter meinem Rücken. Es war mein Vermieter der mich nur kurz ansah und dann zu einem Kaffee einlud. Ohne weitere Worte folgte ich ihm in die Kantine des Kaufhauses. Auf Nachfrage bestellte ich einen Cappuccino und verschwand dann in der Toilette. Wenn er es eben vielleicht noch nicht gesehen hatte, sollte er nicht mitbekommen dass ich vorhin ein paar Tränen vergossen hatte. Als ich die Toilette verließ sah ich ihn schon an einem Tisch am Fenster. Zum ersten mal hatte ich ihn während der paar Meter nun eingehend in Augenschein genommen. Er war groß und breitschultrig, hatte auch einige Pfunde zu viel auf den Rippen, und sein gelichteter Scheitel wirkte wie eine Tonsur. Also wirklich kein Typ in den man sich verlieben könnte. Ich legte die Gedanken ad acta und während ich mich hinsetzen wollte war er aufgesprungen und schob den Stuhl für mich zurück und dann zum sitzen vor. Dann ging er wieder um den Tisch und setzte sich selbst.
„Na dann erzählen sie mal Frau Öztürk, wie es ihnen nun geht. Sie wirkten eben so niedergeschlagen und geweint hatten sie auch!“, er war wieder geradeheraus – kein Blatt vor den Mund nehmend.
Aber diese Herzlichkeit in seiner Stimme hatte etwas magisches. Warum auch immer, in der Nähe dieses älteren Mannes fühlte ich mich sicher, fast schon ein wenig geborgen.
„Also die Sitzungen sind jetzt erst mal beendet. Aber wirklich was gebracht hat es auf Dauer nicht. Aber darf ich sie auch mal etwas persönliches fragen?“, hatte ich all meinen Mut zusammen genommen und war froh als er nickte.
„Sie haben mich von Anfang an richtig zugeordnet ohne wirklich etwas von mir zu wissen. Wie ist das möglich?“
Ihn überkam ein leichtes Schmunzeln, dann hob er die Stimme und sprach in einem mir unter die Haut gehenden jovialen Ton:
„Ach Mädchen, du bist so jung und unerfahren. Dabei bist du auch immer an die falschen geraten. Nur das was du suchst wirst du so nicht finden. Ein guter DOM findet seine SUB immer selbst, nie umgekehrt.“
Eine Weile saßen wir danach schweigend da, ich dachte über seine Worte nach. Wirklich etwas anfangen konnte ich damit nicht, daher fragte ich nach.
„Was ist ein DOM und eine SUB? Ich kenne das nicht!“, gab ich ganz ehrlich zu.
Das er mich eben das erste mal in einem Gespräch geduzt hatte empfand ich sogar als angenehm.
„Also ganz vereinfacht dargestellt, der DOM ist der dominante Part in einer Sadomaso Beziehung und die SUB hat sich dem bedingungslos unterzuordnen. Allerdings wird vorher ein gemeinsamer Plan entwickelt da nichts gegen den Willen der SUB geschehen darf. Soll heißen, sie muss sich vorher klar darüber sein was sie denn gerne möchte. Die Variationen und die Art der Gestaltung liegen dabei ausschließlich in Händen des DOM`s.“, schloss er seine kurze Einführung ab.
Ich hatte dabei direkt eine Vorstellung, aber meine Neugier war noch nicht gestillt. „Und wie würde mich so ein DOM finden?“, sah ich ihn fragend an.
„Gibt es da besondere Orte wo ich präsent sein muss?“
Wieder hatte er dieses schelmische, ja magische Grinsen im Gesicht. Nun leuchteten seine Augen wie ich es noch nie zuvor bei einem Menschen gesehen hatte. Tief sah er mir in meine Augen und zog mich nun vollends in seinen Bann.
„Nun gut. Ich würde sagen der DOM hat seine SUB gefunden. Es gibt da nur ein Problem. Ich habe vor zwölf Jahren eigentlich damit aufgehört als meine Tochter fünf Jahre alt wurde. Wenn du es wirklich möchtest Senay, dann werde ich dein Meister. Aber kein 24/7 sondern nur zu ausgewählten Zeiten. Außerdem möchte ich dass du dich selbst kennenlernst bevor du den dazugehörigen Sklavenvertrag unterschreibst. Besorge dir für Freitag ein neutrales Massageöl, Babyöl würde allerdings auch reichen. Dann werde ich deine Sinne bearbeiten. Du solltest Bett oder Couch mit einer Plastikplane überziehen damit es keine Flecken gibt. Den Rest erkläre ich dir am Freitag.“
Vieles hatte ich ja erwartet, dass mein Vermieter ein DOM wäre hätte ich im Leben nicht geglaubt. Das musste erst mal sacken. Ob ich seine dabei immer präsentere Stimmlage richtig gedeutet hatte, ich wusste es nicht. Aber ich wollte ihm mein Vertrauen demonstrieren.
„Ich werde sie mein Meister am Freitag erwarten und alles vorbereiten. Für heute bedanke ich mich für das Gespräch und wünsche ihnen noch einen schönen Tag Herr Kürschner.“, worauf ich ihm die Hand reichte und dann verschwand.
Am Abend telefonierte ich noch mit einer Bekannten bei der ich mal die Akquise für ihren Massagesalon gemacht hatte. Der alte transportable Massagetisch wäre noch in ihrem Keller. Den würde sie mir schenken bevor er total verstaubt. Am nächsten Tag holte ich den Tisch ab und hatte dann noch ein nettes Pläuschchen. Dorothee gab mir auch noch ein Fläschchen naturbelassenes Massageöl mit und hatte ein Zwinkern in den Augen. So richtete ich alles im Gästezimmer, gespannt darauf ob mein Meister diesen Luxus erwarten würde. Jetzt sehnte ich nur noch den Freitag herbei. Meine Neugier war geweckt.
Freitag. Den ganzen Tag über hatte ich ihn im Haus werkeln gehört, pünktlich um neunzehn Uhr klingelte er bei mir. Ohne Begrüßung schob er mich in meine Wohnung zurück, ließ mich sofort seine Präsents spüren. Erst als die Türe geschlossen war sprach er mich an.
„Hallo Senay. Ich hoffe es geht dir gut, sonst macht es nämlich keinen Sinn. Dann zeig mir doch mal was du vorbereitet hast.“, schaute er mir nun wieder tief in die Augen.
Ich spürte wieder diese mich durchdringende Wärme, ein behagliches Gefühl. Ich ging voran und zeigte meinem Meister die Massagebank. Sein Gesicht erhellte sich, er war anscheinend zufrieden mit mir. Kurz darauf sprach er auch ein Lob aus und gab dann Anweisungen.
„Sehr schön, sehr schön! Das erleichtert es für mich ungemein. Nun gilt es folgendes zu beachten: Zuerst legst du bitte zwei lange Badetücher heraus, danach gehst du dich fünf Minuten bei 35° duschen. Zieh dir bitte wenn du abgetrocknet bist einen String an. Den Rest erzähle ich dir später.“
Ich tat wie mir geheißen und stand dann nach dem Duschen im Bademantel vor ihm. Er befreite mich von meinem Bademantel und wies mich an mich auf die Massagebank zu legen. Mit den großen Badetüchern deckte er mich dann zu. Seine Hände glitten über die Badetücher, deutlich war der Druck an diversen Stellen zu spüren. Ich merkte wie sich die Anspannung in mir löste. Jetzt hatte ich nur noch den Wunsch mehr zu spüren.
Nach einer Weile lüftete er den unteren Bereich des Badetuch bis zu den Kniekehlen. Mit ein paar Spritzern ölte er meine Waden und Fußsohlen ein. Die weichen Bewegungen seiner Hände in Verbindung mit dem Öl bereiteten mir ein wohliges Gefühl. Langsam strich er über die geölte Fläche, meine Waden strich er locker seitlich aus. Einen Fuß nach dem anderen. Selbst im Wellnessbad vor zwei Jahren hatte der Masseur nicht solch geschickte Hände. Dann hob er meinen rechten Unterschenkel an und Massierte dabei die leicht unter Spannung stehende Wade. Ein Schauer von Geilheit machte sich in mir breit, dabei waren wir ja noch immer in der ersten Stufe der Massage. Als er dann die Reflexzonen unten den Füßen bearbeitete hätte ich schon laut los Stöhnen können. Ein unglaubliches Gefühl durchzog meinen Körper. Ich hatte das Gefühl mein Kopf würde langsam zu Brei. Als dann noch jeder Zeh ganz langsam einzeln mit dem Öl in die Länge gezogen wurde konnte ich nicht mehr an mich halten und Stöhnte laut los.
Nachdem ich meinen Zehenorgasmus an beiden Füßen genossen hatte, packte er mich wieder warm mit dem Badetuch ein. Als nächstes legte er meine Haare vorn über, dann wurde nur ein kleiner Bereich bis an die Schulterblätter freigelegt. An meinem wohligen Schnurren erkannte er wie Wohl es mir tat. Zunächst scheinbar belanglos stellte er eine Suggestivfrage nach der anderen, die ich Wahrheitsgetreu beantwortete. Selbst als die Fragen intim wurden hatte ich keine Scheu diese zu Beantworten. Mit dem Wohlbefinden des Körpers wurde von mir auch jede Scheu in jeglicher Form abgelegt.
Immer wieder legte er Teile meines Körpers frei, die er dann mit dem Öl und seinen wunderbaren Händen bearbeitete. Geschlagene achtzig Minuten hatte er mit der Bearbeitung meiner Rückseite zugebracht, es gab wohl nichts was er mittlerweile nicht von mir wusste, dann kam der Moment auf den ich schon sehnsüchtig gewartet hatte.
„Und Senay, möchtest du mehr von dir und deinem Körper spüren? Dann solltest du jetzt den String ausziehen!“, sprach er mich wieder mit seiner warmen Stimme an.
So schnell wie in diesem Moment habe ich noch nie meinen String ausgezogen. Meine Gier nach mehr war ins Unermessliche gewachsen.
„Dann drehe dich jetzt auf den Rücken.“, lüftete er jetzt meinen Körper.
Ganz nackt lag ich jetzt vor ihm, aber er zeigte keine Regung. Sehe ich so schlecht aus? Hat er solch eine Körperbeherrschung? Viele Fragen kreisten durch meinen Kopf.
Als wenn er meine Gedanken durchkreuzt hätte sprach er dann mit einem Lächeln zu mir während er gerade ausgiebig meine Brüste massierte. Wieder durchzog mich ein Zittern. „Keine Gedanken machen. Du sollst nur genießen. Und ja du bist wunderschön, aber ich konzentriere mich Momentan nur auf dein Wohlbefinden. Heute geht es nur um dich!“, und schaute mir dabei wieder ganz tief in die Augen.
Ich genoss jede seiner Berührungen, mein Körper bebte und dann konnte ich es nicht mehr zurückhalten, der absolute Megaorgasmus hatte mich ereilt ohne dass er mit seinen Händen auch nur in die Nähe meines Schatzkästchens gekommen wäre. Er gab mir Zeit mich zu Erholen, legte seine Hände nur flach auf meinen Bauch. Ich sah wie sie sich schnell auf und ab bewegten. Erst als die Bewegung sich abgeflacht hatte bewegten sich seine Hände weiter. Schnell noch hier einen Strich über meine Knüppelharten Nippel, dann wanderte er in den tieferen Bereich.
Mit einer Hand wanderte er nun zwischen meinen Brüsten hin und her, sanfte Bewegungen brachten meine Nippel sofort wieder in volle Härte. Die andere Hand strich über meinen rechten Oberschenkel langsam nach Innen. Wie Fremdgelenkt öffnete ich nun meine Schenkel in Spreizstellung. Seine Hand formte sich zum Victory – Zeichen und dann, ja dann spürte ich seine Finger auf den Außenseiten meiner Schamlippen. Mehrfach strich er nun von Unten nach Oben über meine erregten Schamlippen, ich spürte wie sie angeschwollen waren. Als er dann meine Liebesperle umkreiste merkte ich schon wieder wie ich krampfte. Wieder legte er eine kleine Pause ein. Danach überkam mich ein nie da gewesener Schauer als er mit zwei Fingern in meine überflutete Spalte eindrang. Zielgenau rieb er mein inneres Lustzentrum, erhöhte dann stetig die Geschwindigkeit. Nicht lange konnte ich dagegen halten, dann überrollte mich ein unglaublicher Orgasmus. Ich sah noch wie die Fontäne aus meiner Muschi schoss, dann befand ich mich im Nirwana.
Wie lange ich weggetreten war, ich weiß es nicht. Als ich wieder zu Sinnen kam spürte ich nur dass ich in den Armen meines Meisters lag. Er erklärte mir anschließend dass ich wohl von der Massagebank gefallen wäre wenn er mich nicht hätte auffangen können. Noch nie in meinem bisherigen Leben fühlte ich mich so wohl wie in diesem Augenblick.
Den Rest des Abends kuschelte ich mich einfach nur in seine Arme. Ich wollte ja eigentlich noch vieles über den Ablauf und das gemeinsam zu erstellende Programm wissen, aber er schaute mir wieder nur in die Augen. Es war wieder dieses nicht beschreibbare Funkeln was mir sagte dass dafür jetzt nicht die Zeit wäre. Zwischendurch streichelte er mich immer wieder ganz zärtlich, es war mir als wäre mir eine zweite Haut gewachsen. Obwohl ich ja nackt war überkam mich keinen Augenblick das Schamgefühl was mich sonst zu ängstlichen Handlungen zwang. Gegen 22 Uhr trug er mich dann in mein Bett, gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Gute Nacht Senay, träum was schönes!“, dann stand er auf und ging. Kurz darauf hörte ich wie die Wohnungstür ins Schloss fiel.
Am nächsten Tag hörte ich ihn wieder auf der zweiten Etage arbeiten. Ich ging mit meinem neuen Selbstbewusstsein hoch und klopfte an der Tür.
„Trete ein mein glücklicher Mond!“, galant bat er mich hinein und schloss die Tür.
Woher er die Umschreibung für meinen Vornamen wusste war mir nicht klar, zeigte es aber wie sehr er sich mit mir befasst hatte. Meine innere Zufriedenheit wuchs damit weiter. „Um es auf den Punkt zu bringen, du wirst nie eine SUB im üblichen Sinne werden. Ich möchte auch nicht dass du seelischen Schaden nimmst. Lass uns nur ein paar deiner Wünsche realisieren, du sollst wie gestern auf Dauer deine Ängste abstreifen. Ich werde dir dabei helfen soweit ich dazu fähig bin, aber jetzt ist es wichtig weiter an deinen Problemen zu arbeiten. Ich glaube nämlich den Schlüssel zu deinem inneren Wirrwar gefunden zu haben.“, sein Blick verriet mir dass er recht hatte.
In der Folge hatte ich dann jeden Freitag eine Session. Jedes mal bereitete er meinen Körper mit einer Massage, legte so meine Seele frei. Immer gestaltete er die Massage anders, ich nahm meinen Körper als Lustobjekt wahr. Auch baute er immer ein paar kleine SM Spielchen die ich mir ausgesucht hatte mit ein. Innerhalb von acht Wochen hatte er meine Seele ‚seziert‘, mein Leben umgekrempelt. Meine Lust am Leben hatte ich zurückgewonnen, die Ängste waren verschwunden.
Ich war wieder arbeitsfähig und hatte durch mein sicheres Auftreten einen gut bezahlten Job bekommen. Die Kollegen und Kolleginnen waren nett, so gern war ich zuvor nie zur Arbeit gegangen. Am zehnten Freitag wurde ich dann allerdings von meinem Meister vollkommen anders behandelt.
„Hallo Senay, heute werden wir mal einen kleinen Ausflug machen. Ich denke es ist soweit!“, mehr sagte er nicht.
Schnell ging ich mich fertig machen und dann fuhren wir in ein Lokal wo auch drei meiner Arbeitskollegen verkehrten. Mein Meister schaute mir in die Augen und sprach dann zu mir. „So mein glücklicher Mond, es ist an der Zeit los zu lassen. Du hast so nette Kollegen, da sollte doch auch einer bei sein der dir gefällt. Du kannst mich jederzeit alles fragen, aber jetzt solltest du dir eine Zukunft aufbauen. Meine Arbeit ist getan.“, dann strich er mir noch kurz über die Wange.
Mein Gesicht dürfte in diesem Augenblick mit einem Regenbogen zu vergleichen gewesen sein. Mir kullerten ein paar Tränen aber ich konnte meinen Meister auch gleichzeitig Anstrahlen. Auf der einen Seite war ich traurig auf diese liebevolle Behandlung verzichten zu müssen, auf der anderen Seite hatte ich zum ersten Mal das Gefühl wirklich frei zu entscheiden.
Ohne ein weiteres Wort gewechselt zu haben stand ich auf und reichte meinem Meister die Hand. Dann ging ich zu meinen Kollegen und ließ mich auch zu der einen oder anderen Cola einladen. Mein Meister war nach kurzer Zeit dann auch aufgestanden, warf mir noch einen lächelnden Blick zu und verschwand. Ich freundete mich mit Olliver an, einem dreißigjährigen Arbeitskollegen. Noch vor Weihnachten wurden wir ein Paar.
Er ist eigentlich ein Traummann, lieb und einfühlsam, aber irgendetwas fehlte mir. Lange redete ich mit Olliver, erzählte ihm in groben Zügen mein Leben. Ich sah seine Stirn runzeln, befürchtete schon dass ich ihn deshalb verlieren würde. Aber es kam ganz anders. „Da unser Vermieter dir offensichtlich etwas geben kann was ich nicht kann, solltest du seine SUB an den Wochenenden sein wenn ich zu meinen Eltern nach Süddeutschland fahre. Ich möchte dass es dir gut geht, und er hat dir ja schon mal den Weg geebnet. Auf Dauer wird unsere Beziehung nur glücklich sein wenn wir beide glücklich sind!“, dabei nahm er mich in den Arm und gab mir einen Kuss.
Ende Januar konnte ich unseren Vermieter im Hausflur abfangen und bat ihn in unsere Wohnung. Im Beisein von Olliver formulierte ich meine Wünsche.
„Hallo Meister! Ich habe mir den Sklavenvertrag durchgelesen und den Neigungsbogen ausgefüllt. Ich möchte ihre SUB werden. Allerdings nur zu vorgegebenen Zeiten. Mein Partner ist einverstanden, weil er mich nur glücklich sehen möchte.“, sprudelte es aus mir heraus.
Mein Meister sah daraufhin erst Olliver tief in die Augen, dann wandte er sich mir zu und lächelte.
„Ich bin froh das es dir so gut. Also gut Senay, wir werden es miteinander versuchen. Aber sobald Olliver Einwände hat findet es ein Ende. Ihr seit ein so hübsches Paar, da möchte ich nicht als Streitpunkt dienen.“, dabei reichte er uns beiden die Hand.
Zum Fasching fuhr Olliver zu seinen Eltern nach Süddeutschland. Ich hatte meine erste Sitzung. Mein Meister ist einfach bombastisch. Die Mischung aus Schmerz einhergehend mit der sich steigernden Lust, Liebkosungen des malträtierten Körpers und das Wohlgefühl dabei sind einfach unbeschreiblich. Dieses erste Wochenende würde ich als Sternstunde meines Lebens bezeichnen.
Als Olliver am Aschermittwoch wieder zurück war hatte er ein schnurrendes Kätzchen im Arm, so wohl fühlte ich mich. Ich liebe Olliver, das habe ich ihm auch gesagt. Wir haben sogar Hochzeitspläne geschmiedet. Aber jetzt wo ich genau weiß was ich will, freue ich mich auch schon auf meine nächste Session im Mai zum verlängerten Wochenende mit Christi Himmelfahrt.
Meinen Olliver liebe ich wirklich über alle Maßen, einfach alles an ihm. Und doch sehne ich mich mich danach in meinem Meister aufzugehen. Da ich beides habe bin ich nun wohl der zufriedenste Mensch auf diesem Planeten.
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