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Kommentare: 6 | Lesungen: 3055 | Bewertung: 7.60 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 10.08.2003

Außenlandung

von

Gespanntes Warten. Der letzte Check ist gemacht. Der Wind kommt leicht von vorne rechts. Der Himmel ist wunderschön: tiefblau mit Straßen von weißen Cummuluswolken. Ein Helfer hält die Tragfläche waagerecht. Sein erhobener Arm zeigt allen umstehenden, daß wir startbereit sind. Es dauert noch einen Moment, erst dann geht ein Ruck durch das Seil. Es spannt sich und schon werden wir von der Winde, die in fast 1.000 Metern Entfernung auf der anderen Seite des Flugplatzes steht, angezogen. In wenigen Sekunden haben wir so stark beschleunigt, daß wir bereits abheben. Leicht ziehe ich am Steuerknüppel und bringe das Flugzeug damit in einen rasanten Steigflug. Wie im Fahrstuhl geht es aufwärts, bis auf dem Scheitelpunkt eines großen Bogens die Flugbahn immer flacher wird. Als das Seil mit einem lauten „Klack“ ausklinkt, haben wir eine Höhe von 400 Metern erreicht.

Leider erlaubt es mir die Enge im Cockpit nicht, mich soweit umzudrehen, daß ich meinen Fluggast ansehen kann, aber jetzt habe ich endlich etwas Zeit und Ruhe, mich ausgiebiger mit ihm zu beschäftigen.

Ein ausgesprochen hübsches Mädchen namens Michaela hatte sich schon den ganzen Vormittag lang am Flugplatz aufgehalten. Sie wollte sich schon früh morgens für einen Gastflug anmelden, leider war die Warteliste aufgrund des herrlichen Wetters entsprechend lang. So hatte sie stundenlang ausgeharrt. Sie mischte sich neugierig unter die Piloten, half beim Aufbauen von Maschinen, sie war nach etlichen Landungen anderer Flieger mitgelaufen und hatte geholfen, die Flugzeuge wieder an den Start zu schieben. Sie faßte eigentlich überall mit an, als sei es das Selbstverständlichste für sie. Nicht einmal ein Brüller von einem älteren Piloten, nachdem sie ein Flugzeug irrtümlich an den Ruderklappen angefaßt hatte, konnte sie davon abhalten, uns hilfreich zur Hand zu gehen.



Deswegen hatte ich mir jetzt vorgenommen, sie quasi als Dankeschön auf einen etwas längeren Flug über die Umgebung mitzunehmen, zumal das Wetter so aussah, als hätten wir die Chance, auch etwas auf Entfernung vom Platz gehen zu können. Bis jetzt hatten wir uns kaum unterhalten, aber immerhin hatten wir uns schon ein paar Mal freundlich zugelächelt. Und jetzt saß Michaela hinter mir, und sie schien mir Glück zu bringen, denn gleich nach dem Ausklinken zeigte das Variometer ein deutliches Steigen an. Also kreiste ich ein und gewann in dem Aufwindschlauch auch schnell an Höhe.

„Ich weiß ja nicht, ob dir das enge Kreisen etwas ausmacht. In der Tasche neben Dir sind Papier-Beutel. Falls Dir schlecht werden sollte, kannst Du die benutzen. Und bitte sag mir dann auch bescheid, dann kann ich ja, wenn’s nicht besser werden sollte, auch direkt wieder landen.“

„Nee, ist doch großartig so. Flieg du nur weiter deine Runden, bis du dich endlich für eine Richtung entscheiden kannst.“

Na wunderbar. Ich hatte also einen Frechdachs im Cockpit. Aber diesen Ton mag ich eigentlich. Dennoch blieb ich erst mal ganz der freundliche Fremdenführer in der Luft. „Wenn Du mir sagst, wo Du wohnst, können wir gerne mal dorthin einen Abstecher machen, dann kannst Du in Euren Kamin spucken.“

„Na du gehst aber ran. Ist deine erste Frage immer gleich die nach der Adresse deiner Angebeteten? Ist ein riskantes Spiel, das du mit mir da spielst.“

Danke, das saß! 1:0 für sie. Während sie sich hinter mir über mich amüsierte, bekam ich bestimmt rote Öhrchen.

„Ja, meinst Du denn, ich will Deine Spucke bei uns auf dem Platz haben?“ versuchte ich etwas kläglich zu kontern. „Außerdem, irgendwie muß ich ja anfangen.“

Sie nannte mir die Ortschaft, in der sie wohnte. Das Dorf war nicht weit entfernt und ich überlegte schon, welche Route wir denn nehmen könnten, um ihr einen abwechslungsreichen und spannenden Flug zu bieten. Währenddessen waren wir unaufhörlich in der Thermik gestiegen und hatten bereits mehr als 1400 Meter über Grund erreicht. Noch 200 bis 300 Meter und wir würden die Wolkenbasis erreichen. Das nennt man Glück.

„Du solltest häufiger mitfliegen, wenn ich dann so einen Bart finde. Vielleicht sollte ich Dich als Talisman ins Cockpit kleben.“

„Du findest einen Bart? Hast Du heute morgen nicht in den Spiegel geschaut oder wieso?“

„’Bart’ nennt man die Aufwindschläuche wie diesen, in dem wir gerade so gut gestiegen sind“, erklärte ich. Flieger haben eben ihre eigene Sprache. „Wir können jetzt über Dein Heimatdorf fliegen und dann einen Abstecher in die Eifel machen, was hältst Du davon?“

„Ja gerne, das wäre schön.“

Also steuerte ich in die besagte Richtung und erklärte ihr dabei noch dies und das. Michaela hörte interessiert zu und stellte auch immer wieder die ein oder andere Frage oder bombardierte mich auch wieder mit irgendwelchen kessen Bemerkungen. Michaela wurde mir dabei immer sympathischer. Ich mag freundliche und unkomplizierte Menschen, mit denen man sich scherzhaft necken kann, ohne daß jedes Wort gleich falsch verstanden wird.

Inzwischen hatte sie ihre Heimat ausführlich von oben betrachtet und auch fotografiert, und wir flogen vom Rhein her in die Eifel ein. Bei dem guten Wetter hatten wir immer wieder Thermik gefunden, so daß wir uns meist gut an der Wolkenbasis, zumindest immer über 1000 m halten konnten. Dabei fingen wir dann auch an, von uns zu erzählen. Ich erfuhr, daß Michaela 25 Jahre jung war. Sie war vor einigen Jahren von hier aus nach München gezogen um dort Germanistik zu studieren. Diese Vorlage reizte mich natürlich gleich zu dem bösen Kommentar, seit wann man in Bayern die deutsche Sprache kennen würde. Sie war nun in ihre Heimat zurückgekehrt, da sie nach dem Studium noch keine Anstellung gefunden hatte.

Westlich des Nürburgrings war der Himmel blau, dort würden wir höchstwahrscheinlich gnadenlos „absaufen“, und so wollte ich es weiter im Norden probieren, wo einige verheißungsvolle Wolken am Himmel zu sehen waren. Während wir uns mit größerer Geschwindigkeit diesen Cummulanten näherten, zeigte sich, daß diese sich bereits auflösten. Unter ihnen war also auch kein Aufwind mehr zu erwarten.

Auf dem letzten Abschnitt hatten wir Einiges an Höhe eingebüßt, und wenn wir sorglos nach Hause kommen wollten, mußten wir sehr schnell wieder Thermik finden. Der Himmel indes zeigte immer weniger Wolken, an denen wir uns hätten orientieren können. Etwas weiter nordwestlich schien es noch bessere Vorraussetzungen zu geben, aber wir waren inzwischen nur noch knapp 600 m über Grund. Schon ein wenig verzweifelt suchte ich, ob uns nicht irgendein sonnenbeschienener Hang noch etwas Höhe schenken könnte. Es fand sich auch noch der ein oder andere kleine Bart, aber dort konnten wir kaum etwas gewinnen. Zu zerrissen waren die wenigen Thermikblasen.

„Hast du heute abend eigentlich noch etwas vor?“ fragte ich schon einmal vorsichtig.

„Wieso fragst du? Du willst dich doch nicht noch zu mir einladen, um zu sehen, ob meine Spucke den Kamin tatsächlich getroffen hat? Oder hast Du etwa eine interessante Briefmarkensammlung?“

Das war ja nett, aber danach war mir im Moment gar nicht zumute. Ich machte mir Vorwürfe, daß ich den Flug nicht besser geplant hatte und dieses Risiko eingegangen war. „Ehrlich gesagt, wenn ich jetzt nicht bald einen guten Bart finde, weiß ich nicht, ob wir es zurück zum Flugplatz schaffen.“

„Und das heißt?“ Die Frage war glücklicherweise sehr ruhig gestellt.

„Das heißt schlimmstenfalls, daß wir uns eine schöne Wiese suchen müssen und dann außenlanden. Das heißt aber auch, daß wir dann hier solange festsitzen, bis jemand vom Platz kommt und uns mit einem Anhänger zurückholt.

„Ist das gefährlich?“

„Außenlandungen sind zwar immer mit einem Risiko verbunden, weil man ja das Gelände nicht kennt. Da können plötzlich Steine liegen oder so was. Aber das betrifft mehr das Flugzeug. Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen.“ Hoffentlich hatte ich jetzt nicht zuviel gesagt und sie damit in Angst versetzt. Deswegen hakte ich nochmals nach und ergänzte wahrheitsgemäß: „Wenn man auf Strecke geht, also versucht, eine bestimmt Distanz mit dem Segelflugzeug zu erfliegen, dann sind Außenlandungen an der Tagesordnung. Und da passiert auch nichts. Sei also unbesorgt, schließlich bin ich ja bei Dir.“

„Oh, wenn das so ist ... Ich habe heute nichts mehr vor. Wir haben also jede Menge Zeit.“

Leider bestätigte sich meine Befürchtung. Wir sanken immer tiefer und es war nichts mehr zu finden, was uns noch hätte Höhe bescheren können. Also hielt ich Ausschau nach einer guten Landemöglichkeit, bat meinen Passagier, die Anschnallgurte noch einmal gut feste zu ziehen und gab über Funk unsere Position durch. Gut erreichbar fand ich eine große Wiese. Offensichtlich war sie vor kurzem gemäht worden und langsam setzte sich dort wieder das kräftige Grün frischen Grases durch. Es schien also so, als müßten wir nicht mit Maulwurfshügeln oder größeren Steinen rechnen. Auch Zäune waren weit und breit nicht zu sehen, und daß die Heuballen sorgsam am Rand zu einer Pyramide aufgetürmt waren, kam mir sehr entgegen.

Ich flog ein Stück mit dem Wind an dem ausgewählten Gelände vorbei und inspizierte es zum wiederholten Male. Die Ausganghöhe stimmte, ich drehte in den Queranflug. Die Wiese lag jetzt fast querab auf der linken Seite von uns. Ich drehte ich die letzte Kurve und fuhr die Bremsklappen etwa zur Hälfte aus. Wie sanken gleichmäßig unserem Landefeld entgegen. Wenige Meter über Grund zog ich langsam am Knüppel, um das Flugzeug sanft abzufangen. Wir schwebten eine Weile parallel zum Boden, die Flu

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Kommentare


dummdidumm
(AutorIn)
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 73
dummdidumm
schrieb am 10.08.2003:
»Eigentlich wollte die Geschichte zuerst nicht recht "rund" werden. Vielen Dank meinen lieben beiden Helfern, Sabbi und Tom, die mich auch angespornt haben, an den ursprünglichen Fragmenten weiterzuschreiben und mir die entscheidenden Tips gegeben haben. Danke!«

Onkel-Tom
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 1
schrieb am 14.08.2003:
»Endlich mal eine Geschichte aus dem wirklichen Leben - Gefühl statt Technik. Danke.«

defender
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 8
schrieb am 22.08.2003:
»Eine wirklich ansprechende Geschichte. Frei von wildem und sinnlosem Sex. Sehr romantisch und gefühlvoll. Ich hoffe es gibt eine Fortsetzung ;)«

Sabbi
dabei seit: Mai '03
Kommentare: 154
Sabbi
schrieb am 19.11.2003:
»:-))))))))))))))))))

@ dummdidumm: *zungezeig*
Du übertreibst maßlos. Ich hab das Dings eben noch einmal gelesen. Es ist und bleibt wunderschön. Aber du hättest die Nuance, die ich dazu beigetragen habe, damit du das Werk "rund" bekommen hast, durchaus verschweigen können. Ehrlich. Es ist Dank genug, wenn sich die Leser mit Freude und Eifer darauf stürzen und nette Komplimente machen.

Ich freue mich dann einfach im Hintergrund ein klein wenig mit und wachse mit jedem Kommentar um einen Millimeter hinter meinem Bildschirm.

Bussi von Sabbi. :-)«

yksinäisyys
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 142
schrieb am 17.11.2005:
»Eine unwahrscheinliche schön erzählte Geschichte! Ein wahrer Lesegenuss! Zärtlich, mit sehr viel Gefühl, man hat fast das Gefühl, dabei zu sein.

Wie sieht es denn hier mit einer Fortsetzung aus? Dass Handys aber auch immer im falschen Moment klingeln müssen! ;-))

Ganz liebe Grüße und weiter so, du bist auf dem richtigen Weg!

yksi«

Jogie335
dabei seit: Dez '19
Kommentare: 252
schrieb am 20.12.2019:
»Einfach eine gute Erzählung!«



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