Benji
von Skelettja
Mal wieder ein langweiliger Tag im Büro. Alles ist so wie immer. Nein, stopp es gibt etwas Neues. Ein neuer Mitarbeiter wurde mir ins Büro gesetzt. Das wars jetzt wohl auch mit meiner Ruhe…schade eigentlich. Er sieht ja echt ganz gut aus. Blonde haare, die er leicht mit Gel durchwuschelt hat und ein paar Gramm zu viel. So was ist für eine sportliche Frau wie mich eigentlich indiskutabel.
Aber nun mal zu mir, ich bin Pia und arbeite seit einigen Jahren als Buchhalterin. Nichts besonderes also und ich treibe Sport, viel Sport. Nun daraus folgt wohl, dass ich schlank bin und leichte Muskelansätze an meinen Armen habe.
„Hey Frau Ham, könnten sie mir mal bitte ihren Locher ausborgen?“
Ich schrecke aus meinen Gedanken.
„Bitte was wollen sie?“, frage ich Herrn Zack.
Herr Zack ist mein neuer Kollege. Eigentlich heißt er ja Benjamin, zumindest steht das so auf seinem Namensschild.
Nun ja ich stehe auf, streiche mir elegant die lila Haare zurück. Nehme mir den Locher und gehe zu ihm, um ihn den Locher auf den Tisch zu stellen. Dabei bemerke ich seine verschämten Blicke auf mir. Meine leichte Bluse mit dem knielangen Rock scheint ihm zu gefallen.
ich lasse mir nichts anmerken und gehe wieder zu meinen Schreibtisch. Der Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich bald Mittagspause habe.
Wo gehe ich heute mal hin? Zum Bäcker nebenan? Wohl kaum, da geht Ronny immer hin und auf meinen Exfreund hab ich heute nun wirklich keine Lust. Aber wie wäre es ich gehe ausnahmsweise mal in die Kantine. Heute soll ja Salattag sein.
Ein leises plopp reißt mich wieder aus den Gedanken. Ich schaue auf meinen Bildschirm und sehe eine E-mail. Ich öffne sie und beginne zu lesen…
Sehr geehrte Frau Ham,
da ich mich hier überhaupt nicht auskenne, würde ich sie bitten mir in der Mittagspause einige Locations zu zeigen. Ich würde mich auch dankbar zeigen und ihnen ihr Mittagessen spendieren.
Mit freundlichen Grüßen
Benjamin Zack
P.S. Sie sehen echt heiß aus…
Diese E-mail treibt mir die röte ins Gesicht und ich brauche einen Moment ehe ich antworte.
Sehr geehrter Herr Zack,
da sie so charmant fragen, werde ich ihrem Wunsch gerne nachkommen. Allerdings bin ich nicht bedürftig und kann mein Mittag ganz gut allein bezahlen.
Mit freundlichen Grüßen
Pia Ham
Ich drücke auf senden und höre wie es bei ihm plopp macht. Ein weiterer Blick auf die Uhr zeigt, dass ich mich so langsam für die Mittagspause fertig machen sollte. Ich beginne meine Ordner mit Ein- und Ausgaben zu sortieren und räume die fertig bearbeiteten Ordner zurück in den Schrank.
Als ich aufstehe spüre ich seine Blicke auf meinen langen Beinen die unter einen knielangen Rock verschwinden. Wie ich mich jedoch umdrehe scheint er schwer beschäftigt und tippt wieder auf seiner Computertastatur rum.
Pünktlich um 13:00 hört er damit auf, nimmt sich seine Jacke und steht auf. Sein Blick ruht auf mir.
„Frau Ham wollen wir nicht los?“, fragt er mich mit seiner tiefen aber samt weichen Stimme.
Mir läuft ein Gänseschauer den Rücken runter.
„Nennen sie mich doch Pia Herr Zack, da fühle ich mich nicht so alt“, antworte ich ihm hoffentlich ruhig.
„Klar ich bin Benjamin, aber alle nennen mich Benji.“
„Gut Benji dann gehen wir mal los. Um die Ecke gibt’s nen guten Bäcker. Der hat leckere Sandwiches und guten Kaffee.“
Gesagt getan, ich gehe heute also doch wieder zu meiner stamm Bäckerei.
Ich nehme ein Sandwich mit einem Kaffee und setze mich etwas versteckt hinter einer großen Palme ans Fenster und sehe hinaus.
Ich bin so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mitbekomme, wie Benji sich neben mich setzt. Er scheint mich schon eine ganze weile zu beobachten, ehe es mir auffällt.
„Gehen sie oft hierher?“, fragt er mich.
„Ja, bin öfters hier. Das Essen ist echt lecker.“
In dem Moment fällt mir erst auf, dass er sich gar nichts geholt hat, außer einen Kakao.
„Wollen sie nichts essen, Benji?“
„Ich habe momentan einfach keinen Appetit.“
Ich lasse seine Aussage so im Raum stehen und genieße mein Mittag. So sitzen wir schweigend bis zum Ende unserer Pause voreinander. Genauso wortlos wie unser Mittag lief, war auch der Rückweg.
Im üro angekommen widme ich mich wieder meiner arbeit und ordne weiter Rechnungen. Auch Benji sieht schwer beschäftigt aus. Schade eigentlich. Plötzlich macht es wieder plopp. Ich schaue nach. Wieder eine E-mail von Benji. Ich öffne sie und beginne zu lesen…
Hallo Pia,
vielen dank, dass sie ihre Mittagspause mit mir verbracht haben. Eine so gute Mittagspause hatte ich schon lange nicht mehr!
Ich würde mich sehr darüber freuen, ihnen heute Abend mal eine Location meiner Wahl zeigen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Benjamin Zack
Ich schaue zu ihm rüber. Es wäre schon eine Verlockung, aber heute Abend werde ich wieder alleine im Wald joggen gehen. Es ist so was von anstrengend, wenn man die ganze zeit die Möchtegern Läufer mit ihren Hunden vor sicht hat die einen aus dem Takt bringen.
Sein Angebot klingt verlockend aber ich werde es wohl ablehnen. Schließlich ist er weder mein Typ noch hab ich Interesse an einer Beziehung. Ronny liegt mir da noch schwer im Magen.
Ich beginne also zu tippen…
Hallo Benji,
vielen dank für dein Angebot, aber ich werde heute Abend im Wald joggen gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Pia Ham
Ich drücke auf senden und höre von seiner Seite das plopp. Unauffällig blicke ich zu ihm herüber. Seine Reaktion interessiert mich ja schon. Aber warum eigentlich? Ich kenne ihn ja kaum. Um genau zu sein kenne ich ihn, seit er heute Morgen an dem leeren Schreibtisch in meinem Büro platz nahm.
Attraktiv sieht er ja schon aus, aber seine Figur spricht nicht gerade für Sportlichkeit und das ist ein absolutes No Go für mich.
Ganz in Gedanken vertieft bekomme ich gar nicht mit, dass es wieder plopp gemacht hat. Erst als ich von der anderen Seite ein räuspern höre, realisiere ich das ich Benji noch immer anstarre.
Ich widme mich wieder meinen Abrechnungen und bemerke erst nach dem zweiten plopp, dass ich eine E-mail habe.
Hallo Pia,
schade das sie joggen einen treffen mit mir vorziehen.
Dürfte ich denn mitkommen? Ich stelle es mir sehr aufregend vor mit ihnen joggen zu gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Benjamin Zack
Pia?
Warum antworten sie mir nicht sondern starren mich an? Sollten sie sich nicht ihrer Arbeit widmen?
Mein Angebot war durchaus ernst gemeint. Ich bin vielleicht nicht der Sportlichste aber ein wenig joggen kann ich durchaus auch.
Außerdem sehen sie sicherlich scharf aus in Jogginghose und Top.
Mit freundlichen Grüßen
Benji
Wieder fällt mein Blick auf ihn. Süß aussehen tut er ja mit seinen blonden Haaren und seiner Stupsnase. Auch seine Lippen. Sie sehen schon zum anbeißen aus.
Ich beginne ihm zu antworten…
Hallo Benji,
wie sie bereits wissen, sind wir hier an der Arbeit und da hab ich auch anderes zu tun als permanent privat E-mail zu schreiben.
Wenn sie meinen mit mir schritt halten zu können, werde ich sie gerne mitnehmen.
Ich werde sie um 19:00 bei ihnen abholen. Würden sie mir bitte ihre Adresse geben?
Mit freundlichen Grüßen
Pia Ham
Ich drücke auf senden und höre wieder das plopp.
„Wiener Ecke 5. Ich freue mich schon.“
Und so vergingen die restlichen Stunden bis zum Feierabend wortlos. Auf meine Arbeit kann ich mich trotzdem kaum konzentrieren und so erledige ich Schreibkram um mich auf andere Gedanken zu bringen. Bringen tut das allerdings recht wenig. Immer wie
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Kommentare
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bolle
ehrlich gesagt konnte ich pias meinungsumschwung nicht so richtig nachvollziehen. so wie die geschichte anfing, hätten ein oder zwei seiten mehr annäherung sicherlich sinn gemacht. die idee mit den mails finde ich gut aber irgendwie hängt das in der luft.«
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Bitte weiter so!!!«