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Kommentare: 11 | Lesungen: 12127 | Bewertung: 8.80 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 13.07.2004

Bikerfreuden

von

Mit einem letzten tiefen Blubbern verstummt der Motor meiner Honda VTX 1800. Seit fünfundvierzig Minuten kurve ich nun schon durch die engen Straßen und lasse Fensterscheiben durch das Motorengeräusch zittern. Ehrlich, ich stehe nicht auf diese Marotte einiger Biker, die ihre Maschinen extra so tunen, dass sogar Seismographen Alarm geben, weil die Erde bebt, nur weil der Typ seine Maschine angeworfen hat. Das ist Schwachsinn. Die Leistung und den Fahrspaß eines Bikes muss man doch nicht an der Lautstärke und der Erderschütterung messen können.


Leider bleibt mir in dieser lauen Sommernacht nichts anderes übrig, als die Bewohner dieser kleinen Stadt mit meinem Motorenlärm zu nerven, denn ich hatte mich hoffnungslos in der Altstadt verfahren. Irgendwo war eine Baustelle gewesen, dann eine Einbahnstrasse und ein wegen Markttages gesperrter Platz und schon hatte ich mich verfahren. Es war dunkel geworden und ich konnte mich noch weniger orientieren. Zumindest hatte ich jetzt den Weg aus dem Straßenlabyrinth geschafft und war am Hafen angekommen.


Leicht frustriert löse ich den Verschluss meines Helmes und schüttle meine langen blonden Haare aus und streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht. Eigentlich ist es hier am Hafen um diese Uhrzeit sehr schön. Leise schwappen die Wellen gegen die Hafenmauer und von irgendeinem der Fischerboote dringt das Läuten einer Glocke herüber. Ansonsten ist es still – kein Kinderlärm, keine Händler, die etwas anpreisen, kein Gekeife alter Frauen oder der Lärm eines arbeitsreichen Tages.


Ich bocke die Maschine auf und lehne mich gegen den Sattel. Wenn man auf der Maschine sitzt und durch die wundervolle Landschaft fährt, dann kann man es in der Lederkombi aushalten, aber kaum steht man, dann bricht man fast unter der Hitze zusammen. Aber ich habe nun mal nur diese Kombi. Gebraucht gekauft. Der Reißverschluss klemmt etwas und ich freue mich darauf, dass ich in der nächsten Saison endlich das Geld für einen neuen Anzug zusammen habe. Kein Leder mehr, auch wenn es stilistisch vielleicht besser zu meiner Maschine passt, sondern eine Kombi aus modernen Stoffen, die atmungsaktiv sind und einen trotzdem schützen. Ich musste nach dem Kauf meiner Maschine auf eine gebrauchte Lederkombi zurückgreifen, weil ich es mit den kleinen Extras für die Maschine übertrieben hatte. Aber das ein oder andere musste einfach noch sein.


Vorsichtig, damit der Reißverschluss nicht wieder klemmt, ziehe ich die Jacke auf. Eigentlich ist mir die Jacke ja fast schon zu eng, zumindest im Brustbereich. Das ist auch der Grund, weshalb ich beim Motorradfahren auf einen BH verzichte, um ‚die wogenden Massen’ zu bändigen, wie es mein Ex einmal beschrieben hat. Unter dem Leder trage ich nur ein sehr dünnes helles Shirt, um zu vermeiden, dass sich meine Brustwarzen an dem Leder wund reiben. Ich bin schon mal ohne Shirt gefahren und habe das hinterher bereut. Diese Lederkombi war wahrscheinlich schon antik, als die Vorbesitzerin sie gekauft hat.


Zumindest kann ich mir auf diese Weise etwas Abkühlung verschaffen und auch mal wieder tief durchatmen. Zum Glück kann mich keiner sehen, denn das Shirt ist mittlerweile durchgeschwitzt und klebt an meinem Körper. Mit den Fingerspitzen zupfe ich den Stoff von meiner Haut, aber er legt sich anschließend wieder formvollendet über meine Rundungen. Noch zweimal versuche ich den Stoff so zu ziehen, dass er nicht an meinen Busen klebt, dann gebe ich mit resigniertem Seufzen auf.


Aus der Seitentasche hole ich eine Flasche mit Wasser. Schon seit einiger Zeit quält mich der Durst, aber ich hatte gedacht, ich käme früher zurück zu meinem Zelt, wo ich dann ein gekühltes Getränk gehabt hätte. Jetzt bleibt mir also nur das mittlerweile warm gewordene Wasser. Ohne hinzuschauen ziehe ich den Verschlussstopfen auf und setze die Flasche an. In dem Augenblick fällt der Deckel ab und das Wasser läuft mir über Kinn, Hals und Brust.


„Shit!“, fluche ich leise. Einen kleinen Schluck Wasser konnte ich noch retten, denn ich schnell trinke, bevor ich mich bücke und unter meinem Bike nach dem Deckel suche.


„Pardonez-moi, mademoiselle.“, höre ich da plötzlich eine angenehm männliche Stimme hinter mir. „Ou est-ce que une… äh… cabine téléphonique?“


Ich richte mich auf und drehe mich zu dem Unbekannten um. Der Mann vor mir ist Motorradfahrer unübersehbar, denn er trägt eine dieser Schutzkombis für Endurofahrer. Und an seinem Arm baumelt ein entsprechender Helm. Seine schwarzen Haare sind etwas zerzaust und stehen wild in alle Richtungen ab. Als ich dem Blick seiner blauen Augen folge, wird mir bewusst, dass mein Shirt mittlerweile durchsichtig geworden ist und ich dem Mann gerade meine Brüste präsentiere.


Peinlich erschrocken will ich den Reißverschluss zuziehen, doch meine Finger rutschen von dem Metall ab. Da ich ja weiß, wie schwer der Anzug zu schließen ist, habe ich viel Kraft eingesetzt. Und diese Kraft wird direkt auf das Kinn meines Gegenübers übertragen, denn bis dahin fliegt meine Hand.


„Au… oh… hoppla, aber das habe ich wohl verdient!“, ruft der Schwarzhaarige auf Deutsch.


„Entschuldigung, das war keine Absicht!“, beruhige ich ihn. „Ist es sehr schlimm?“


„Du sprichst ja Deutsch!“, stellt er fest und reibt sich die Kinnspitze.


„Stell dir vor, ich schreibe sogar Deutsch!“, antworte ich spitz.


„Ja, deine Handschrift habe ich gerade gespürt.“, brummt er.


„Tut mir leid, das war wirklich keine Absicht, aber der blöde Reißverschluss klemmt und ….äh…“, beginne ich und suche nach Worten, um den Satz zu vervollständigen ohne mein sympathisches Gegenüber zu verletzen.


„…weil ich so auf deine Brüste geglotzt habe, wolltest du die Jacke schließen.“, vervollständigt der Mann den Satz für mich. „Wie gesagt, ich glaube, den Kinnhaken habe ich auch verdient.“


„Ja, genau. Ich meine, nein… also… schon…“, stammle ich und komme mir gerade vor wie ein Teenager und nicht wie eine junge Frau Mitte zwanzig, die beruflich doch recht erfolgreich ist.


„Wie bitte?“, fragt er und lächelt mich an, das mein Herz zu rasen beginnt. Mit einem tiefen Atemzug versuche ich mich zu beruhigen und nutze den Moment, um ihn kurz aber intensiv zu mustern.


Er ist ein kleines Stück größer als ich, was aber auch an seinen schweren Motorradstiefeln liegen kann. Trotzdem muss er so schon über einen Meter fünfundachtzig sein, denn ich bin schon so groß. Sein freundlich markantes Gesicht ist braungebrannt und um die Augen hat er Lachfalten. Er trägt einen Drei-Tagebart, der ihm ein verwegen abenteuerliches Aussehen verleiht.


„Lass uns noch mal von vorne beginnen, ja?“, frage ich ihn und werfe ihm ein strahlendes Lächeln zu. Dabei ignoriere ich einfach meine kaputte Jacke und mein nasses T-Shirt. Ich habe kein Problem mit meinem Körper und wenn es ihn stört, dann muss er woanders hinsehen.


“Okay, aber lass diesmal den Kinnhaken weg, bitte.“, sagt er mit einem Grinsen, das zu einem Lausbuben passt, aber nicht zu einem so charismatischen Mann. Obwohl, es hat etwas Jugendliches. Mir gefällt es - irgendwie zumindest.


„Mach ich. Hallo, ich bin Angelique.“, stelle ich mich vor und reiche ihm die Hand, wobei sich meine Jacke weiter öffnet und ihm Gelegenheit bietet, mehr von meinen Brüsten zu sehen. Kurz fällt sein Blick auch in die Öffnung meiner Jacke, aber wirklich nur kurz, dann hat er sich wieder zusammengerissen.


„Tom. Bist du Französin?“


„Nein!“, beantworte ich die unvermeidliche Frage, wenn ich jemanden meinen Vornamen nenne. „Meine Mutter hat nur einen Faible für französische Namen. Vielleicht hat es auch etwas mit dieser Romanreihe zu tun, die es gibt. Weiß bloß nicht, ob die bei meiner Geburt schon auf dem Markt war. Ich komme aus Hamburg!“


„Ah, Hamburg. Die schönste Stadt der Welt, wir eure Radiosender ja immer so unbescheiden verlauten lassen.“, lacht er.


„Hm, ja. Aber um deine Eingangsfrage zu beantworten: Nein, tut mir leid, ich weiß nicht, wo eine Telefonzelle ist.“


„Merde. Mein Bock ist liegen geblieben und ich wollte mir ein Taxi rufen, um in die Nachbarstadt zu kommen.“, erklärt er.


„Weißt du, wie man aus diesem hübschen Städtchen herauskommt?“, frage ich ihn.


„Ja, sicher! Warum?“


„Weil ich mich total verfahren habe und meinen Weg zum Zeltplatz nicht finden kann.“, offenbare ich ihm mein Problem. „Als Friedensangebot biete ich dir an, dich in die Nachbarstadt zu fahren. Wenn ich erst einmal aus diesem Labyrinth heraus bin, finde ich anschließend meinen Weg zurück.“


„Das wäre echt nett von dir.“, freut sich Tom. „Können wir vorher noch bei meiner Maschine vorbei?“


„Kein Problem. Sprit ist genug im Tank.“, meine ich und versuche, meine Jacke zu schließen. Doch vergebens, denn der Reißverschluss scheint jetzt endgültig den Geist aufgegeben zu haben.


„Kann ich dir helfen?“, fragt Tom.


„Ich krieg die Jacke nicht zu. Blöder Verschluss. Ja, probier mal, ob du ihn zu bekommst.“


Tom tritt näher und versucht sein Glück. Erst versucht er es vorsichtig, aber dann wird er etwas energischer. Dabei berührt er mehrfach die Unterseite meines Busens. Jedes Mal murmelt er dann „Entschuldige, war keine Absicht!“. Plötzlich gibt es einen kleinen Ruck und er hat den Verschluss etwas weiter zugezogen, wobei er mit seinen Händen über meine Brüste gestrichen ist.


„Entschuldige, das war keine Absicht.“, wiederholt er zum was-weiß-ich-wie-vielten Mal.


„Ist schon okay.“, beruhige ich ihn. Der Reißverschluss klemmt jetzt direkt über meinen Brüsten, die jetzt zusammengepresst werden. Der einzige Weg, der noch bleibt ist aus dem Jackenausschnitt und den versuchen beiden zu nehmen. Die Ränder des Reißverschlusses pressen sich tief in meine Brüste. Ich greife unter den Rand des Leders und rücke sie an den richtigen Ort zurück. Doch noch immer sieht es merkwürdig aus. Tom ist verlegen geworden, als ich meine Oberweite so resolut in Ordnung gebracht habe und steht etwas verloren vor mir.


„Tja, ich denke, da können wir nicht mehr erreichen.“, sage ich. „Du weißt ja: Wo rohe Kräfte sinnlos walten, kann kein BH die Brüste halten! Hier ist es zwar ein Reißverschluss, aber das Prinzip ist das gleiche.“


Er lacht. „Hm, das stimmt, aber hier geht es ja nicht um einen BH, der euch Frauen im Kampf gegen die Schwerkraft helfen soll, sondern um eine Motorradjacke, die dich schützen soll. Sag mal, ist die nicht etwas eng?“


„Schon, aber finde mal eine Kombi für Frauen in meiner Größe. Und dann noch gebraucht in gutem Zustand.“, erkläre ich ihm. „Und das sie dann beim Anziehen meine Brüste etwas einengt, habe ich da in Kauf genommen. Nächste Saison soll es aber eine neue Kombi geben.“


Er nickt. „Ist dann wohl auch fällig, wenn sich bei dir nichts ändert. Körperlich, meine ich.“, sagt er und deutet mit einem Blick und mit seinem Zeigefinger Fingern auf meine Brüste.


„Was soll das denn heißen?“, frage ich mit einem gespielt gekränkten Tonfall. „Gefällt dir etwa nicht, was du da gesehen hast und berühren konntest?“


Plötzlich, ich kann es nicht beschreiben, ist zwischen uns eine ganz besondere Atmosphäre. Eine Spannung, die man nur schwer in Worte fassen kann. Da stehe ich vor einem Mann, den ich gerade vor ein paar Minuten kennen gelernt habe, und frage ihn, ob ihm meine Brüste gefallen. Auch wenn die Frage mehr spielerisch als wirklich ernst gemeint war, bin ich doch auf seine Antwort gespannt. In meinem Herzen schreit alles danach, dass er etwas romantisch-dichterisches sagt, aber gleichzeitig habe ich Angst davor, denn dann erwartet er von mir eine Reaktion, eine Antwort auf eine Frage, die ich nicht einmal mir beantworten kann.


Ein Blick in Toms blaue Augen sagt mir, dass er ebenso verzweifelt nach einer Antwort sucht. Die Spannung zwischen uns wächst, aber verschiebt sich leicht in Richtung peinlich. Ich halte es kaum noch aus, will selber die Initiative ergreifen und die Spannung mit einem blöden Spruch abbauen und die Situation retten, da lächelt Tom.


„Auch wenn es keine Absicht war, Angelique, deine Brüste zu berühren, so hat es mir dennoch gefallen, das kann und will ich nicht leugnen. Und ich war wirklich in Versuchung, es extra herbeizuführen.“, sagt er leise mit seiner warmen Stimme. „Und dein Anblick lässt mich auch nicht kalt, ganz bestimmt nicht. Aber das reduziere ich nicht nur auf deine Brüste.“


Sprachlos gucke ich diesen Mann vor mir an. Keine Ausflüchte, kein dummer Spruch, kein Stottern – einfach nur die nackte Wahrheit und das Eingeständnis, dass er mich attraktiv findet. Ich bin baff. Halt suchend lehne ich mich an meine Maschine.


„Danke!“, hauche ich, denn mehr will mir nicht von den Lippen kommen. Noch immer ist diese Spannung zwischen uns vorhanden, aber sie droht nicht mehr ins Peinliche abzurutschen.


„Danke?“, fragt er. „Wofür?“


„Ich weiß auch nicht.“, sage ich und lache verlegen. „Vielleicht dafür, dass du eine Berührung nicht absichtlich herbeigeführt hast. Und das du mich nicht nur auf meine Brüste reduzierst und mich als Motorrad fahrendes süßes Tittenmäuschen siehst.“


Er nickt und schweigend stehen wir uns einen Moment gegenüber. Es herrschen keine Peinlichkeit und kein Druck, etwas sagen zu müssen. Wir stehen nur einen Schritt auseinander und schweigen uns an. Doch in diesem Schweigen teilen wir uns mehr mit, als in einem minutenlangen Gespräch, das durch Belanglosigkeiten gekennzeichnet wäre. Unsere Blicke treffen sich und irgendwie kann jeder bei dem anderen in die Seele schauen.


Ich habe noch nie an dieses Märchen von der Liebe auf den ersten Blick geglaubt, und hier war es ja auch nicht wirklich der erste Blick, aber so, wie wir uns gerade anschauten, muss sich auch der Urheber jenes Satzes damals gefühlt haben.


„Komm,“, höre ich mich sagen, „lass uns zu deinem Bock fahren und dann bringe ich dich in die Stadt.“


„Hm, okay!“


Meine Gefühle sind total durcheinander und in meinem Kopf schwirrt alles durcheinander, während in meinem Bauch plötzlich der Hauptknotenpunkt des Luftverkehrs ist, denn ich habe hunderte von Flugzeugen in meinem Bauch. Schnell setze ich mir den Helm auf, stopfe meinen Pony unter den Helmrand und wende die Maschine. Tom hat ebenfalls seinen Helm aufgesetzt und setzt sich hinter mich. Er rückt an mich heran und legt seine Arme um meine Hüften.


„Bereit?“, frage ich.


„Ja, bereit!“, höre ich seine Stimme dumpf durch den Helm und spüre sein Nicken.


Ich betätige den Starter und dröhnend erwacht die VTX 1800 zum Leben. Mit der Hand weist Tom in eine Straße auf der anderen Seite des Hafenbeckens und ich lasse die Maschine anrollen. Dann drehe ich etwas auf und rasch sausen wir durch den Hafen. Meine offene Jacke bläht sich etwas auf und ich spüre, die Kälte aus Kombination von Fahrtwind und nassem Shirt auf der Haut.


Zielsicher weist mich Tom durch das Gewirr der Strassen und schon bald erreichen wir seine Maschine. ‚Wow!“, denke ich. ‚Eine BMW R 1150 GS Adventure!. Nicht schlecht.’


„Schöne Maschine!“, sage ich laut.


„Danke! Macht auch viel Spaß damit zu fahren, wenn es auch nicht ganz so ein Sofa ist, wie deine VTX.“


„Sofa?“, frage ich entrüstet. „Pah!“


Er lacht und beginnt in den Seitenbehältern zu kramen. „Eigentlich stinkt es mir, die Maschine hier stehen zu lassen.“, brummt er.


„Versuch doch noch mal zu starten!“, ermuntere ich ihn.


„Das habe ich doch schon oft genug versucht. Es klappt nicht.“, sagt er kopfschüttelnd. „Aber wenn du es versuchen möchtest.“


„Super, gerne.“, bin ich sofort Feuer und Flamme.


Ich setze mich auf die BMW und drücke den Starter. Klaglos springt die Maschine an und schnurrt vor sich hin. „Da fehlt die sanfte und gefühlvolle Hand einer Frau.“, sage ich grinsend.


Sprachlos steht Tom vor seiner Maschine und staunt. Ich lasse sie laufen und steig wieder auf mein Bike um. Tom wirft die Sachen, die er aus dem Behälter genommen hatte wieder zurück und schwingt sich auf seine Maschine.


„Du hast versprochen, mich in die Nachbarstadt zu fahren, wenn ich dich aus dem Labyrinth führe.“, sagt er. „Jetzt musst du dich auch an dein Versprechen halten.“


Erleichtert atme ich unter meinem Helm aus und bin froh, dass Tom nicht bemerken kann. Meine Enttäuschung wäre abgrundtief gewesen, wenn sich unsere Wege jetzt hier so einfach getrennt hätten. Aus einem kleinen Beutel zieht Tom ein kleines Kästchen und einen Stab. Beides reicht er mir. Als ich die Sachen in der Hand halte, stelle ich fest, dass es eine Sende- und Empfangseinheit mit Mikrofon und Ohrstöpsel ist. Ich nehme meinen Helm ab und will mir gerade den Ohrstöpsel ins Ohr stecken, da reicht Tom mir ein kleines Polster für den Lautsprecher.


„Nimm den Überzieher. Ist besser!“, meint er.


„Hm, ich finde es ohne Überzieher eigentlich immer schöner!“, sage ich grinsend.


„Lass es mich anders ausdrücken.“, gibt er mein Grinsen zurück. „Wenn ich andere Biker treffe und mich während der Fahrt unterhalten will, dann verleihe ich immer die Geräte. Das ist angenehmer als zu schreien. Da ich aber nicht nach jedem Fremden die Ohrstöpsel reinigen kann, sollen die Benutzer immer ein frisches Polster darüber ziehen. Was aber die von dir angedeuteten Empfindungen betrifft, bin ich ganz deiner Meinung, aber im Zuge der Gesundheitsfürsorge bin ich immer bereit, auf Nummer sicher zu gehen.“


‚Freut mich zu hören.’, denke ich und laut sage ich, während ich den Sender am Gürtel befestige. „Wie viele von den Teilen hast du denn?“


„Meinst du von den Geräten oder von den Überziehern?“


„Beides!“, antworte ich und grinse ihn wieder an.


„Ein Sender ist in meinem Cockpit eingebaut, und dann habe ich noch fünf weitere Sender. Von den Schaumstoffüberziehern habe ich wohl zweihundert Stück und von denen aus Latex wohl so an die sechs Stück!“


Irre ich mich, oder hat er die ‚sechs’ etwasschärfer als normal ausgesprochen. Um seine Augen ist ein leicht spöttischer Zug und ich sehe, wie es in ihnen funkelt. Sein Blick fällt demonstrativ in meinen Jackenausschnitt, dann setzt er seinen Helm wieder auf.


Auch ich habe den Stöpsel jetzt mit dem Überzieher versehen und klemme mir die Ohrhörer- Mikrofonkombination hinter mein Ohr. Dann setze ich meinen Helm auf, richte das Mikrofon richtig aus und schalte den Sender ein.


„Bzzz… drei…vier…bzzz…fünf…bzzz…“, höre ich Tom zählen


„Bzzz….Sex…bzzz…!“, zähle ich weiter und sehe, wie Tom stutzt.


„Okay, dann lass uns fahren.“, sagt er dann. „Übrigens, ich kenne da ein vorzügliches Restaurant, da lade ich dich zum Essen ein. Für die Pannenhilfe.“


„Hahaha!“, lache ich, während wir über die Landstraße fahren.. „Gerne würde ich deine Einladung annehmen, aber in meinem Outfit kann ich wohl schlecht essen gehen. Am Ende steckt der Kellner mir dann noch Geld zu!“


„Hm, würde dir ein T-Shirt und ein paar kurze Hosen reichen?“, fragt er vorsichtig. „Dann fahren wir vorher bei mir vorbei und ich gebe dir Klamotten zum Wechseln.“


„Interessanter Trick. Nicht mehr die Briefmarkensammlung zeigen, sondern den Kleiderschrank!“, necke ich ihn.


„Hey, das war ein ernst gemeinter Vorschlag.“, entrüstet er sich.


„Und ich nehme sowohl Essen, wie auch die Kleidung gerne an.“, beruhige ich ihn.


„Prima. Dann lass uns mal etwas aufdrehen, damit wir noch etwas zu essen bekommen.“, schlägt er vor. Ich nicke und dann lassen wir unsere Maschinen über die Landstraße fliegen.


In der Stadt angekommen, folge ich Tom durch die Straßen. Hier ist mehr los als in der Stadt, wo wir uns getroffen hatten, Das liegt vor allen daran, dass diese Stadt touristisch interessanter ist. Viele Menschen laufen noch durch die Straßen oder bevölkern die kleinen Tavernen, die hier mit hübschen Terrassen die Gäste locken. Aus dem einen oder anderen Lokal dringt Musik von kleinen Bands auf die Strassen und überall wird geredet, gelacht und geknutscht.


Noch immer hänge ich hinter Toms Maschine, der den Weg zum Hafen eingeschlagen hat. Ich wundere mich etwas, warum wir hierher fahren, bleibe aber dicht hinter ihm. An einem Schlagbaum endet unsere Fahrt vorübergehend, bis Tom mit dem Wachmann gesprochen hat, der diesen Teil des Hafens bewacht. Da Tom das Sendegerät kurz ausgeschaltet hat, bekomme ich von ihrer Unterhaltung nichts mit, aber Tom zeigt einmal auf mich und der Wachmann nickt. Nachdem der Wächter einen Knopf gedrückt hat, hebt sich der Schlagbaum und der Wächter winkt uns durch.


Rechts und links von dem Kai auf dem wir entlang rollen liegen wunderschöne Segelboote und Yachten in allen Größen. Tom fährt mit seiner Maschine hier durch, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, denn sein Helm bewegt sich kaum nach rechts oder links.


Mir stockt der Atem, als er ohne langsamer zu werden auf eine Rampe zuhält, die an Bord einer Segelyacht führt. Kurz vor der Rampe beschleunigt Tom noch einmal, dann fährt er auf das Deck des Schiffes. Abgesehen davon, dass ich mich nicht sofort traue, meine schwere Maschine diese schmale Rampe hinauf zu fahren, würde ich das auch nicht wollen. Zu groß ist meine Scheu und Ehrfurcht vor dem Schiff.


Tom steigt oben von seiner BMW und nimmt den Helm ab. Dann winkt er mir zu, ich solle auch die Rampe hochfahren. Ich schüttle den Kopf.


„Bzzz… Komm hoch… Bzz… Das ist ganz einfach. Fixier einen Punkt an Bord

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Kommentare


klaun
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 22
lucky
schrieb am 13.07.2004:
»Gratuliere zu dieser wunderschönen Geschichte!
Es hat richtig Spaß gemacht sie zu lesen und es ist dir hervorragend gelungen, den Spannungsbogen schön langsam bis zum ersehnten Höhepunkt herauszuzögern.«

Selene1985
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 18
schrieb am 21.07.2004:
»Wow, das ist mal wirklich ne Geschichte die was hermacht!Sprachlich schön, inhaltlich sehr gelungen. Nicht nur das typische Rein-Raus (sorry für den Ausdruck) sondern spannend bis zum Ende, baut sich schön auf und hat dann einen tollen Höhepunkt!
Mehr davon :)
gruß
Selene «

sleepwalker
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 17
schrieb am 18.07.2005:
»«

Sledgie
dabei seit: Mär '06
Kommentare: 1
schrieb am 09.04.2006:
»Wow die Geschichte ist schlichtweg der HAMMER! Ich schreibe ja sonst nie Comments zu den Stories aber hier muss ich einfach mal danke sagen! bewertung 3x10!!!«

Big_Ben
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 259
schrieb am 16.07.2007:
»Nachdem ich diese Geschichte inzwischen wohl schon zum fünften mal gelesen habe, muss ich doch endlich auch mal einen Kommentar ablassen.
Ein bisschen Angst macht es mir ja fast, dass hier ein Autor schreibt, dessen Fantasien mich so sehr ansprechen, als wären es meine eigenen Träume. Ich träume einfach mal weiter und hoffe auf viele weitere Geschichten.«

Kormoran
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 59
schrieb am 23.08.2010:
»Einfach: Spitze!«

ernst1946
dabei seit: Nov '10
Kommentare: 1
schrieb am 18.11.2010:
»Eine wunderschöne und einfühlsam geschriebene Geschichte«

Auden_James
dabei seit: Aug '10
Kommentare: 87
Auden James
schrieb am 28.04.2012:
»Das ist der erste Text, den ich überhaupt von dir las. Und dass ich ihn las, ist auch schon etwas länger her. Warum ich ihn bis dato weder kommentierte noch bewertete? Weil die Differenz zwischen der hiesigen Begeisterung und meiner Ernüchterung mich davon abhielt. Aber da allerorts nach wie vor nur in den höchsten Tönen von dir geschwärmt wird, ist für mich mittlerweile der Punkt des Erträglichen überschritten, und also sehe ich es als meine Aufgabe an, zu den völlig vermessenen Lobhudeleien endlich die dringend nötige Prise Salz hinzuzufügen.

Wenn ich "Bikerfreuden" auf einer 10-Punkte-Skala bewerten sollte, so würde ich mit 3 Punkten werten. Der vorliegende Text ist also ähnlich überbewertet wie die anderen, die ich von dir las. Und das hat im Prinzip dieselben Gründe: Du gibst dir zwar Mühe, das Setting auszustaffieren, aber letztlich ist es bloße Kulisse für einen so vorhersehbaren wie abgegriffenen und unglaubhaften Romance-Plot, ferner die Sprache zwar selbst Hauptschulabbrecher vor keine Herausforderung stellen dürfte, schätze ich, sie aber somit auch nicht dazu beitragen kann, dem Text irgendeine Qualität zu verleihen, die ihn aus der Masse der Erotika-Angebote im I-Net herausheben würde, und dasselbe trifft auch zu auf die Erotik, die ein weiteres Mal so glaubhaft daher kommt wie die orgiastischen Schreie einer x-beliebigen Porno-Aktrice beim DVDA, und zu schlechter Letzt, ich bin geneigt "typischerweise" zu sagen, die ganze Chose in Sachen Tiefe Richtung Null läuft.

Also ist klar: "Bikerfreuden" ist entgegen der hiesigen Höchstbewertungen weiter davon entfernt, ein herausragendes Erotikon zu sein, als ein Bantam-Kämpfer vom Schwergewicht.

-AJ«

Krystan
dabei seit: Jan '03
Kommentare: 74
Krystan
schrieb am 30.04.2012:
»Ich find die Geschichte gut. Dank AJ bin ich auch mal zu dem Vergnügen gekommen, sie zu lesen. Also danke AJ ;)«

salamander69
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 246
schrieb am 18.08.2012:
»Wau! Noch so ein Hammer! Nur schade, dass ich nicht Motorrad fahre. Aber so schoen geschrieben, Kopfkino laeuft ohne Rucken durch. Weiter so...«

PEER13
dabei seit: Sep '12
Kommentare: 76
schrieb am 27.11.2012:
»Nicht ganz so zerstörerisch wie Auden-james aber es stimmt, das ganze hat etwas von Schottischem Grafenschloß oder Südsee. Es ist aber "scheeeen" verletzt niemanden und nichts.
let it bee!«



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