Blätter im Wind
von tyami takez
Draußen war es längst Nacht geworden, wie Fred durch die halb geschlossenen Gardinen erkannte. Die sechste Flasche Bier stand geleert vor ihm, daneben türmte sich ein Berg Kippen. Selbst die Lust auf einen Porno zur Krönung des Fernsehabends hielt sich heute in Grenzen, der Tag war sowieso nicht mehr zu retten. Der Prokurist, dieser Kasper, wälzte seine eigenen Dummheiten auf ihn ab und machte ihn dafür vor allen Leuten zur Schnecke, und Fred fehlte allmählich der Nerv, die Sache bis zum Ende auszustreiten. Alle lachten über ihn und wollten ihn gleich wieder loswerden, aber er brauchte den verdammten Job, nach einem halben Jahr verzweifelter Suche.
Sogar der alte Hausverwalter schien ihn zu hassen, grüßte ihn immer übertrieben freundlich, als wäre Fred zu blöd, Ironie zu erkennen. Die anderen hassten ihn sowieso, besonders Anita, mit der er das Büro teilte. Vor ihm hatten drei Frauen auf seinem Platz gesessen, und über keine verlor sie jemals ein gutes Wort. Die restliche Zeit verbrachte sie damit, über Männer zu schimpfen. Eine typische Zicke eben, obwohl sie gelegentlich auch nett sein konnte, so irgendwie.
Im Schlafzimmer wehte ein kühles Lüftchen, dafür konnte man hier sogar richtig atmen. Fred kippte das Fenster und schlüpfte ins Bett, bevor er die Unterhose abstreifte. Seine Hand hatte begonnen, den Schwanz zu massieren, noch ehe es ihm bewusst wurde. Allmählich verblasste die Erinnerung an den Alltagsfrust und er wurde wieder zu Fred dem Superstecher, wie jeden Abend.
Eine vollbusige Brünette wand sich unter seinem massigen Körper und stöhnte ihm ihre Lust entgegen, während er immer härter und tiefer in sie eindrang. Die geile Schlampe bevorzugte die brutale Gangart, was seinen eigenen Vorlieben durchaus entgegenkam. Sie war feucht und eng und keuchte ihm ihren ersten Orgasmus entgegen, ehe er richtig in die Gänge gekommen war.
„Du bist der absolute Wahnsinn, Fred.“ Nun erst erkannte er ihr Gesicht, die Stimme … oh mein Gott. Vor ihm lag Anita, ein wenig schlanker als im richtigen Leben vielleicht, aber ohne jeden Zweifel Anita. Fred merkte, wie seine Männlichkeit auf Halbmast ging, obwohl er nach wie vor heftig Hand an sich legte. Verfolgte ihn das Weib auch schon in seinen Träumen?
„Dreh dich um“, stieß er leise hervor. Sie folgte seinen Anweisungen ohne Widerrede, und er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken. Es ging um Wichtigeres als Prinzipien. Und rein äußerlich war sie ja ein Klasseweib, trotz ihrer rundlichen Formen. Nein, vielleicht genau deshalb. Wahrscheinlich angelte sie sich jede Woche einen Neuen, kannte man ja von diesem Frauentyp nicht anders. Früher hatte er sich mit Vorliebe auf die Männerhasserinnen gestürzt, weil die im Bett so richtig die Schlampe raushängen und fast alles mit sich machen ließen. Aber seit der Scheidung von Marlies und dem nachfolgenden Burnout lief das nicht mehr rund. Er war alt geworden, der Vierziger näherte sich mit Riesenschritten.
„Denkst du überhaupt noch an mich?“ Vor seinem geistigen Auge räkelte sich ein nackter Arsch, und die Stimme klang noch immer wie diejenige, die ihn durch den Arbeitsalltag begleitete.
„Mach ihn höher und die Beine ein wenig breiter“, befahl er und stellte zufrieden fest, dass sie immer noch gehorchte. Na also, dachte er, als neues Blut in seinen Schwanz schoss. Sie war sauber rasiert, kein Härchen beeinträchtigte den Blick auf ihre wulstigen Schamlippen, die längst im eigenen Saft schmorten. Erwartungsfroh drückte sie sich ihm entgegen, während er mit dem Finger in ihrem Schatzkästchen herumstocherte. Ein Finger schob sich in sie, ein zweiter stieß bereits auf Widerstand.
„Geile Fotze“, murmelte Fred anerkennend, und dankbares Keuchen antwortete ihm. „Und ein Wahnsinnsarsch.“
„Es freut mich, dass er dir gefällt, mein Herr.“ So weit waren sie also schon. Fred reduzierte das Tempo, um sich die Fantasie noch ein wenig zu bewahren.
„Du magst es doch, wenn dich jemand für deine Unartigkeit bestraft, du kleines, böses Mädchen?“
„Manchmal“, sie quietschte ein wenig, während er den zweiten Finger tiefer in sie rammte und den Daumen spielerisch auf ihrer Rosette platzierte. „Ich … oh … ich bitte um Bestrafung, mein Herr.“
„Wie du willst.“ Zwei Mal klatschte seine freie Pranke auf ihre Schenkel, rote Abdrücke hinterlassend, während sich ihre Möse vor Schmerz zusammenzog. Sie sprudelte dabei wie ein Wasserfall im Frühsommer.
„Danke, Herr, danke.“ Der Hintern ging noch etwas höher, was Fred dazu nutzte, mit einer Schraubbewegung bis zum Anschlag in sie einzudringen.
„Und du glaubst, du hast meinen Schwanz verdient?“
„Nein, Herr. Ich bin unwürdig, deine Lust in mir aufzunehmen.“ Na also, ging doch. Freds Gedanken liefen auf Hochtouren, während er sich langsam der Erlösung näherte.
„Das seh ich auch so. Aber ich habe heute meinen gnädigen Tag.“ Erneut traf sie ein Schlag, zugleich gab ihre Hinterpforte den Weg für seinen Daumen frei. Anita wimmerte und vergoss ein weiteres Mal ihre Lustsäfte.
„Danke, Herr.“ Er roch das herbe, würzige Aroma an seiner Hand, als er sich hinter ihr aufbaute und die Eichel an ihrer weit geöffneten Möse ansetzte. Sie hielt still, wusste sichtlich, was sich gehörte. Fred wartete, bis er sich nicht mehr beherrschen konnte, dann rammte er ihr den Hammer bis zum Anschlag in den Leib.
Nur mit Mühe ertastete er das Handtuch, das er für diese Zwecke bereithielt. Sein Körper zuckte, als er sich schwer atmend ergoss, und kribbelte immer noch, als Fred die Augen zufielen.
„Der Chef hat schon zweimal nach dir gefragt“, begrüßte ihn Anita gewohnt unfreundlich. Fred verzichtete darauf, sie an die vereinbarte Gleitzeit zu erinnern. Prokurist Leitner saß als Erster im Büro und ging als Letzter heim, denn nur so konnte er allen die gesamte Zeit über gehörig auf den Sack gehen. Dazwischen holte er sich wahrscheinlich einen auf sein großartiges Management runter. Zumindest gelang es ihm vorzüglich, den Umstand zu ignorieren, dass ausgerechnet sein eigener Schwager Willi für den Großteil des Bockmists verantwortlich war, der Fred und allen anderen einen täglichen Rüffel aus der Zentrale eintrug. Der Typ hatte keinen Dunst von Buchhaltung, konnte mit seinem Computer höchstens auf Pornoseiten surfen und stank nach Alk, egal, zu welcher Tageszeit Fred an seine Tür klopfte. Manchmal roch man seine Schnapsfahne sogar auf dem Gang, dann verschwand Willi für den Rest des Tages zu einer wichtigen Besprechung, und die Fragmente seiner Arbeit landeten bei Fred. So einfach lief das im Management.
Eigentlich tat er ihr leid. Sie hatte sich ehrlich Mühe gegeben mit Fred, wenigstens in den ersten Wochen, aber er hatte ihre Liebenswürdigkeit schroff zurückgewiesen. Natürlich wollte sie nichts Ernstes anfangen, na klar, trotzdem litt sie darunter. In ihrem Leben gab es genug Einsamkeit, und nach dem Zickenkrieg der letzten beiden Jahre hatte sie ein wenig Sympathie verdient. Mehr wollte sie doch nicht. Sympathie unter Kollegen. Aber in dieser Firma war die Lage hoffnungslos, und der Stellenmarkt gab nichts her. Mit achtundzwanzig immer noch am selben Platz wie vor zehn Jahren, ohne Mann, ohne Kinder, ohne Zukunft. Die Eigentumswohnung war noch nicht mal zur Hälfte abgezahlt, aber sie war kaum mehr zu ertragen in ihrer Leere. Hunde kamen nicht in Frage, und von Katzenhaaren bekam sie Juckreiz. Und Männer …
„War aber kurz heute“, bemerkte sie, als Fred von der allmorgendlichen Standpauke zurückkehrte. Er sah noch geknickter aus als üblich.
„Innenrevision“, brummte er und vergrub sich in seinen Akten. „Nächste Woche.“ Sie wechselten bis Mittag kaum fünf Sätze, denn er arbeitete wie ein Besessener. Erst als der Prokurist vor ihm stand, hob er den Kopf. Die Uhr zeigte zehn Minuten vor zwölf.
„Arge Wittgensteinplatz, brauch ich bis morgen Früh, also ein bisschen Dalli.“ Leitner ließ den dicke
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Kommentare
Kommentare: 156
Kojote
Also das Ende... ;-)
Der Rest der Geschichte hat einen herben Beigeschmack, aber das war auch offenbar so beabsichtigt.
Der erotische Funke wollte bei mir nicht so richtig zünden, aber ich finde die Geschichte trotzdem absolut gelungen. Die Alltagsqual, die Einsamkeit.... Die Kleinigkeiten sind stimmig.
Gewünscht hätte ich mir angesichts des Endes vielleicht noch jeweils ein oder zwei dieser Episoden der beiden Protagonisten. Einfach, um noch mehr über sie zu erfahren und vielleicht sogar einen oder zwei kurze Augenblicke zu erleben, in denen sie gleichzeitig über einander nachdenken, während der jeweils andere anwesend ist. So wäre das Ende noch runder für mich gewesen.
Aber süß ist es dennoch. Es brachte mich zum Schmunzeln.
In meinen Augen gut gemacht. ;-)«
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Lady MacKenzie
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EviAngel
Gruß Evi«
Kommentare: 164
Was dem Ganzen jedoch nicht abträglich ist.
(ist das Leben nicht genauso?)«
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Auden James
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Kommentare: 46
Dionysos
Kommentare: 4
Kommentare: 102
Faith
lg
F«