Blind Date
von Lady MacKenzie
Sie war fertig! Ein letzter, prüfender Blick in den Spiegel… ob ihm wohl gefiel, was er sah? Sie hatten sich zum Essen verabredet und sie hatte sich für ein schlichtes beigefarbenes Strickkleid entschieden. Schöne, weiche Wolle mit durchgehenden Zopfbahnen, hochgeschlossen mit einem kleinen Rollkragen. Der breite Gürtel saß locker und tief auf der Hüfte… ein wenig Wimperntusche, Lipgloss und natürlich ihr Lieblingsduft. Schnell noch die hautfarbenen Strümpfe zurecht gezupft, dann schlüpfte sie in die weichen braunen Lederstiefel und besah sich noch einmal. Nun ja… besser würde sie es wohl nicht hinkriegen.
Sie war sehr nervös… immerhin war es das erste Treffen und ihr gingen tausend Fragen durch den Kopf. Was, wenn sie sich nicht verstanden? Oder schlimmer noch… was, wenn sie es taten? Ein Blick auf die Uhr… sie war ein wenig zu spät… auch das noch. Seufzend straffte sie sich und verließ ihr Zimmer. Im Fahrstuhl auf dem Weg nach unten klingelte ihr Handy und er war dran.
»Ich bin schon auf dem Weg nach unten. Wo bist du?« Er erklärte ihr gerade, wo er in der Lobby auf sie wartete und dass sie ihn kaum verpassen könnte, als sich die Fahrstuhltüren öffneten und er direkt in ihrem Blickfeld stand. Sie hatte ihn sofort erkannt. »Ich sehe dich«, lächelte sie in ihr Handy. Er drehte sich zu ihr um, ihre Blicke trafen sich und sie hörte sein leises Keuchen durch den Hörer. War das gut? Sie hasste die Vorstellung, dass er enttäuscht von ihr sein könnte. Weiter… bloß nichts anmerken lassen.
Während sie ihr Handy verstaute, glitten ihre Augen über ihn. Na toll, er trug Jeans… sie hatte es übertrieben mit ihrer Kleidung und so wie er sie ansah, war es ihm natürlich sofort aufgefallen. Sie ging auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen, ihre Nervosität nahm unbekannte Ausmaße an. »Hallo! Schön, dass wir uns endlich treffen« plapperte sie drauf los »Wie ich sehe, bin ich overdressed… wenn du mir 5 Minuten Zeit gibst, gehe ich hoch und ziehe mich nochmal um?!« Seine Augen bohrten sich in ihre als er sagte: »Auf keinen Fall! Bleib genau so wie du bist… du siehst toll aus!« Unmittelbar stieg ihr heiße Röte in die Wangen. Er lachte leise, als er das sah und zog sie an ihrer Hand in seine Arme. Ein wenig überrumpelt überfluteten sie tausend Eindrücke… sein Geruch, seine Wärme… aber dennoch… sie fühlte sich unbestreitbar wohl in seiner Umarmung.
Beinahe noch verlegener als zuvor machte sie sich los und betrachtete ausgiebig einen Fleck auf dem Boden um dann forsch zu fragen: »Und? Wo gehen wir hin? Was hast du ausgesucht?« Er lächelte nur und meinte, sie solle sich überraschen lassen… sie konnte nicht anders, als zurück zu lächeln und gemeinsam wandten sie sich dem Ausgang zu. Draußen führte er sie zu seinem Auto und öffnete ihr die Wagentür. Wow… sie mochte aufmerksame Männer. Sie fühlte seinen Blick auf sich und versuchte möglichst elegant einzusteigen. Hoffentlich sah sie nicht so aus, wie sie sich fühlte?! Wenn sie es nur mal schaffen würde, diese verflixte Unsicherheit abzustreifen und sich zu entspannen. Er warf die Tür sachte ins Schloss und stieg kurz darauf auf seiner Seite ein.
Wahrend der Fahrt versuchte er charmant und hartnäckig ein Gespräch in Gang zu bringen, doch sie war nur zu einsilbigen Antworten in der Lage. Ihre Phantasie ging spazieren, während sie den Blick auf seine Hände geheftet hatte. Seine Hände am Lenkrad… gestikulierend in der Luft… am Schalthebel… jetzt drehte er das Radio leiser und fragte sie irgend etwas. Was hatte er gesagt? Sie nickte… herrje… ihr war entschieden zu warm. Mit Macht riss sie ihren Blick los und lies ihn unbestimmt umher streifen… wenn sie es nur schaffen würde, mal etwas halbwegs Intelligentes von sich zu geben. Es war ein Fehler… sie hätte gar nicht herkommen sollen. Ihr Blick senkte sich und sie zog sich immer mehr in sich zurück.
Plötzlich legten sich warme Finger auf ihre… irritiert betrachtete sie seine Hände, die so viel kräftiger und größer als ihre eigenen waren. »Wir sind da. Ist alles in Ordnung mit dir?« Aufgeschreckt aus ihren Gedanken, nickte sie, um dann eilig auszusteigen. Draußen atmete sie tief ein und versuchte erneut, sich zu entspannen. Wer hätte gedacht, dass er eine solche Wirkung auf sie haben würde?
Immer noch lächelnd kam er auf sie zu… wie schaffte er es nur, so verdammt ruhig zu sein, während sie sich wie eine stammelnde Idiotin aufführte? Eine Hand sanft in ihrem Rücken dirigierte er sie das kurze Wegstück zu einem sehr kleinen, gemütlichen italienischen Restaurant.
Der Ober brachte sie zu einer ruhigen Nische und sie nahmen einander gegenüber Platz. Dankbar nahm sie ihre Karte entgegen, um sich sofort dahinter zu verschanzen.
Er war wirklich nett! Er schaffte es, eine kleine Unterhaltung über Nichtigkeiten in Gang zu bringen und sie entspannte sich ein klein wenig. Sie hatten oft telefoniert und viele schier endlose Gespräche geführt… warum sollte ihnen das jetzt nicht auch gelingen? Sie bemerkte, wie sich ganz langsam der Knoten in ihrem Bauch zu lösen begann. Sie mochten sich, sie verstanden sich… egal, wie der Abend weiter verlaufen würde, es gab keinen Grund, sich so unter Druck zu setzen. Tief Luft holend, straffte sie sich… sie würde diesen Abend genießen!
Aufblickend sah sie seine Augen prüfend auf sich ruhen und schenkte ihm ein zögerliches Lächeln, dass er sofort strahlend zurück gab. Sie konnte nicht anders, sie musste lachen… über sich selbst und diese absurde Situation. Er grinste nur, als hätte er in ihren Kopf schauen können und vertiefte sich wieder in seine Karte. Merklich entspannter suchte sie sich ihr Essen aus und als der Ober an ihren Tisch trat konnte sie sogar flüssig ihre Bestellung aufgeben.
Der erste Moment danach, als sie wieder alleine am Tisch saßen, war erneut etwas merkwürdig, der intensive Blick seiner Augen ging ihr jedes Mal unter die Haut und machte sie nervös. Auch unter dem Tisch war sie sich der unmittelbaren Nähe und Wärme seiner Beine viel zu bewusst.
Sie sprach ihn an auf seine Arbeit… sie wusste, er würde diesen Faden mit Begeisterung aufnehmen und ihr damit die Gelegenheit geben, weitere Sicherheit zu gewinnen. Wie erwartet berichtete er sehr lebhaft, sie hörte ihm zu und fühlte sich allmählich wieder wie ein Mensch.
Sie mochte es, wenn er von seiner Arbeit sprach… mochte es zu sehen, wie wichtig ihm das war, wie es ihn beschäftigte und wie genau er alles nahm. Sogar die Eitelkeit des Künstlers, die dann und wann aufblitzte, fand sie sympathisch. Sie stellte ziemlich viele Zwischenfragen und kam sich ein wenig dumm vor, weil sie auf diesem Gebiet wirklich recht unwissend war. Aber er war geduldig und erklärte ihr alles ganz genau!
Es entspann sich eine lebhafte Unterhaltung, wie schon so oft zuvor, die auch von dem gebrachten Essen kaum unterbrochen wurde. Ihr war warm, sie fühlte sich wohl… sie beobachtete ihn… seine lebendigen Gesten, die strahlenden Augen… er liebte, wovon er sprach und nahm sie damit völlig für sich ein. Seine Art, den Kopf zu neigen und ihr zuzuwenden, wenn sie etwas einwarf… als würde er all seine Aufmerksamkeit nur auf sie konzentrieren.
Warum war sie überhaupt nervös gewesen? Die Zeit verging wie im Flug… sie verstanden sich wunderbar und lachten viel. Sie hatte den Verdacht, dass er sich manchmal ein wenig über ihre oft schnoddrige Art oder ihre Angewohnheit viel zu schnell zu reden und dabei wild zu gestikulieren im Stillen amüsierte… aber auch damit konnte sie leben. Gerade lachte er über etwas, das sie gesagt hatte und breit grinsend senkte sie ihren Blick in seine lachenden Augen. So viel Einvernehmen…
Die Kerze zwischen ihnen war fast herunter gebrannt, als er auf seine Uhr blickte und erschrocken feststellte, wie spät es inzwischen war. Sie bezahlten, er half ihr in ihre Jacke und legte auf dem Weg zum Auto leicht den Arm um sie. Die Fahrt zum Hotel war schnell vorbei und sie sah ihn von der Seite an, als sie ihn fragte, ob er noch Lust auf einen Cocktail an der Hotelbar hätte. Sein Lächeln war Antwort genug!
Sie fanden tatsächlich noch zwei freie Barhocker und bestellten sich etwas zu trinken. Sie schlug die Beine übereinander und wandte sich ihm lächelnd zu. Nun war er derjenige, der ihre Frage überhörte… seine Augen wanderten von ihren Stiefeln über die bestrumpften Beine nach oben. Der Teufel ritt sie… sonst hätte sie sich sicher nicht so auf ihrem Hocker zurecht gerückt, dass ihr Kleid noch weiter nach oben rutschte und den Ansatz ihrer halterlosen Strümpfe sichtbar machte. Sie sah ihn deutlich schlucken und als er aufschaute, brannte das Begehren in seinem Blick.
Ihre Unterhaltung floss weiterhin mühelos und doch… die unterschwellige Spannung nahm zu. Sie waren sich der Gegenwart des anderen nur allzu bewusst und die Erwartung breitete sich wie warmer Honig zwischen ihn aus. Die Gläser waren leer und das erste Gähnen stieg in ihr auf… es war schon sehr spät.
Er streckte ihr seine Hand entgegen, sie legte ihre hinein und er zog sie von dem Hocker. »Du bist müde. Ich bringe dich zu deinem Zimmer.«
Ein kurzer Weg durch das Foyer, in den Fahrstuhl… sie sah die Türen sich schließen und sie waren allein. Sie standen dicht beieinander, die Spannung war greifbar und sie machten sich auch nicht mehr die Mühe, so zu tun, als würden sie es nicht spüren. Ihre Gedanken überschlugen sich… wollte sie das wirklich tun? Hier? So schnell? Das war nicht ihre Art… sie wusste, dass er dazu neigte, manchmal allzu schnell über das Ziel hinaus zu preschen. Wie würde er reagieren, wenn der Abend nicht nach seinen Wünschen verlief?
Ein leises Rucken, die Türen öffneten sich und sie traten heraus. Den Schlüssel in der Hand wandte sie sich an der Zimmertür zu ihm um, holte tief Luft und öffnete den Mund. Doch sie kam nicht dazu etwas zu sagen. Ein warmer Finger legte sich sanft auf ihre Lippen und er sagte: »Du musst mir nichts erklären. Der Abend war wunderschön und ich freue mich darauf, dich morgen wiederzusehen.« Dann zog er sie in seine Arme, flüsterte ein »Schlaf gut!« in ihr Ohr und wandte sich ab. Sie stand fassungslos an der Tür und schaute ihm hinterher.
Einfach so? Ohne dass sie sich erklären musste? Ohne, dass sie mit einem unangenehmen Gefühl ins Bett gehen musste? Diese Geste machte sie endgültig völlig wehrlos… Hätte er sie bedrängt, dann hätte er alles zerstört… aber das? Was sollte sie dem entgegensetzen? Gerade lächelte er ihr ein letztes Mal zu und verschwand im Fahrstuhl. Bevor sie groß nachdenken konnte, begann sie zu laufen und rief ihm hinterher. Sofort schaute er sich nach ihr um und sie fiel ihm regelrecht in die Arme. Einen kurzen Moment genoss sie einfach nur seine Nähe und Wärme. Dann legte sie sanft die Hand auf seine Wange, reckte sich ihm entgegen, hauchte ein »Danke« und presste ihm einem weichen Kuss auf die Lippen.
Ehe er reagieren konnte, wandte sie sich schon wieder ab und ging zurück. Ein letztes Umschauen… ein Lächeln und sie war in ihrem Zimmer. Glücklich vor sich hin summend entledigte sie sich ihrer Kleider und putzte ihre Zähne. Dann kroch sie zwischen die Laken, träumte ein Weilchen vor sich hin, um dann mit einem warmen Gefühl im Bauch einzuschlafen.
Der nächste Morgen brach mit strahlendem Sonnenschein an, sie räkelte sich zufrieden im Bett und freute sich auf den Tag, als auch schon ihr Handy klingelte. Sie schaute auf das Display und ein Lächeln kroch über ihr Gesicht. »Hey… ich hoffe, du hast schön geträumt?« Ihre Stimme war noch rau vom Schlaf. »Ja, das habe ich. Und du?« Sie quittierte die Frage mit einem zufriedenen Brummen.
»Ich habe mich gefragt, ob du vielleicht Lust hättest, dich ein wenig früher als vorgesehen mit mir treffen? Wir könnten zusammen frühstücken?«
Sicher konnte er ihr Strahlen durch das Telefon noch spüren. »Gerne, aber ich liege noch im Bett, ich bin gerade erst aufgewacht! Hältst du es noch aus bis ich geduscht bin?«
»Natürlich, es ist ja noch früh. Sagen wir, ich hole dich in einer Stunde ab? Reicht dir das?«
»Locker! Ich freu mich!« Merkwürdig… das Grinsen schien heute chronisch zu sein. Sie schwang sich glücklich aus dem Bett und verschwand erstmal im Bad.
Kurze Zeit später stand sie nackt vor ihrer mitgebrachten Garderobe und rätselte. Hm… mal sehen… eine Jeans… ein weißes Top und dazu die schlichte Bluse in rot-weißem Vichykaro, die sie nur halb zuknöpfte… wohl wissend, dass dies ihre üppigen Brüste hervorhob. Dazu die grauen Stiefel… ja, das würde gehen. Jetzt noch Unterwäsche… dazu passte eigentlich nur weiß… wie gut, dass sie die hauchzarte Spitzenwäsche eingepackt hatte. Bald darauf war sie angezogen und tuschte sich noch schnell die Wimpern… Parfum nicht vergessen und fertig.
Na super… viel zu früh. Sie beschloss, dass sie auch in der Lounge mit einem Buch warten könnte, warf eines in ihre Tasche und machte sich gut gelaunt auf den Weg nach unten.
Kaum aus dem Fahrstuhl getreten, sah sie ihn. Sie sah erschrocken auf die Uhr… hatte sie sich geirrt? Da hörte sie ihn auch schon reumütig sagen: »Du musst dir keine Sorgen machen. Ich war einfach viel zu früh da!«
Sie grinste nur: »Na, dann passt es doch gut, dass ich auch so ungeduldig war?!« Mit einem Lächeln zog er sie in seine warme Umarmung, die sie nur zu gerne ein wenig ausdehnte und raunte in ihr Ohr: »Wunderschön siehst du heute morgen aus.« Mit hochrotem Gesicht schaute sie verlegen zu Boden und würgte ein »Dankeschön« heraus. Er kannte sie wohl schon ein bisschen besser, denn er lachte, fasste sie um die Taille und zog sie einfach mit sich.
Bald schlenderten sie nebeneinander Richtung Innenstadt und waren schon wieder mitten in einer lebhaften Unterhaltung. Das Frühstück war sehr lecker und verging wie im Flug. Es war ein wundervoller Tag. Sie bummelten über den Wochenmarkt, besahen sich Schaufenster, er zeigte ihr schöne Gebäude, ein wunderbares Museum und sie holten sich im Vorbeigehen köstliche Kleinigkeiten, die sie auf einer Bank im Park sitzend einmütig aßen… es war schon fast unheimlich, wie gut sie sich verstanden. Als sie wieder nebeneinander über die Waldwege gingen meinte er lächelnd: »Für den Nachmittag darfst du dir aussuchen, was wir machen. Hast du einen Wunsch?« Sie wandte sich um, schlang die Arme um seine Mitte und lehnte sich an ihn. »Ja! Zeig mir den Pfau!«
Sein Kopf ruckte… er wusste genau, was sie meinte. Sie hatten sich lange über den Pfau unterhalten, dieses Stück seiner Arbeit hatte ihr besonders gut gefallen und sie hatte gesagt, sie würde ihn gerne mal in Natura sehen. Er hatte nur erwidert, dass er ihr dieses Stück in seinem Atelier zeigen würde. Seine Augen blickten prüfend in ihre. »Wenn du das möchtest, dann mache ich das gerne!« Sie nickte und sie machten sich auf den Rückweg zu seinem Auto. Dann saß sie wieder auf dem Beifahrersitz und grübelte. War das richtig gewesen? Was dachte er nun? Vorsichtig schielte sie zu ihm rüber… er wirkte recht unbeteiligt. Hm… sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, sich gerade lächerlich zu machen.
Nach kurzer Fahrt rollte der Wagen vor einem schönen Haus aus. Sie gingen gemeinsam zur Tür, er schlos
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Kommentare
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Lady MacKenzie
Ich weiß inzwischen, dass so viele Kommentare nicht immer üblich sind und es ist sehr schön, an euren Gedanken, Anregungen und Kritiken teilzuhaben.«
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Kommentare: 97
Toll geschrieben...
Sie hat mich begeistert...«
Kommentare: 6
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Helios53
Sie unterhielten sich gut und sie lachten.
Ich hätte gern den Dialog und die Pointen gelesen, dann hätte ich vielleicht auch was zu lachen gehabt.
Mit deinem schon oft gelobten Talent hättest du da mehr draus machen können. Das ist nur meine Ansicht, andere - wie man ja sieht - sind hellauf begeistert.
Viel Erfolg weiterhin!«
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Kojote
Schlicht und ergreifend.
Aber so wenige Worte werden deiner Geschichte - deinem Märchen - nicht gerecht.
Ich habe um mehr gebeten und mehr bekommen, also lässt sich mit Fug und Recht sagen, dass du mir meinen Wunsch erfüllt hast. Danke dafür.
Ich habe gelesen, wie ich selten lese: Vorgebeugt, angespannt und so versunken, dass ich die zweimalige Störung durch die Außenwelt am liebsten auf die stille Treppe verbannt hätte. Und beim zweiten Mal habe ich im Prinzip genau das getan.
Du hast für meinen ganz persönlichen Geschmack exakt den richtigen Ton getroffen, den richtigen Stil gewählt, das richtige Tempo angeschlagen und die richtigen Worte gefunden.
Ich habe lange überlegt, wie ich dir konstruktive Kritik geben könnte. Und ich habe genau zwei Dinge, die ich ansprechen möchte:
Zum einen ist es für Online-Texte besser, mehr Absätze zu verwenden. Wurde mir gesagt, obwohl es mir nichts ausmacht, denn ich lese gerne und viel am Bildschirm.
Zum anderen hast du ein Mal ein Wort verwendet, dass ich mir anders gewünscht hätte:
--Immer noch stand er still und ließ sie machen,[?]--
gewähren wäre meine Wahl an dieser Stelle gewesen, denn 'machen' ist für den beschriebenen Moment einfach zu... banal.
Mehr habe ich nicht. Weniger als die vollen Punkte kann ich nicht geben. Weitere Geschichten dieser Art kann ich nur erhoffen.
Für mich ist das Poesie. Die Art von Poesie, mit der ich etwas anfangen kann, wo ich oft vor Gedichten stehe, wie der Ochse vor dem sprichwörtlichen Berg. Das hier ist für mich Kunst.«
Kommentare: 106
tyami takez
Kommentare: 96
Schlafloser Single
Es beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich deine sprachliche Gewandtheit sehe. Jeder Satz scheint wohl ügerlegt, jedes Wort bedacht und geprüft worden sein. Beneidenswert, wie gekoont es dir gelingt, Namen zu vermeideen, ohne dass es zu Verwirrungen kommt.
Aber es stimmt auch, dass darin eine gewisse Kühle mitschwingt. Denn Namen identifizieren einen Menschen und das Fehlen eines solchen führt zu einem Abstand zum Protagonisten, der einige Leser irrritieren kann. Wie gesagt, ich bin sehr angetan von deinem Talent und beneide dich dafür.
Allerdings frage ich mich, ob es dir gelingt, deine Settings und deinen Plot zu erweitern. Deine sch'öne Art zu schreiben würde ich gern in einer Geschichte lesen, die über 20-30 Seiten geht. Ich frage mich, ob du das aufrechterhalten kannst. Denn ich weiß, dass ich es nicht schaffe und immer wieder der Action den Vorzug vor schönen Worten gebe.«
Kommentare: 164
Eine Erzählung, die sehr viel Feingefühl zum Leser transportiert und ihm Gelegenheit gibt ? sofern er es auch will ? sie weiter zu spinnen.
Das? bekommt man nicht sehr oft geboten!
Für diesen Lesegenuss möchte ich mich bei Lady MacKenzie bedanken«
Kommentare: 153
Kommentare: 87
Auden James
- Was sollen die ständigen "..." Auslassungen? Abgesehen von einem stotternden Erzähler hinterlassen sie keinen überzeugenden Eindruck in Betreff des Handwerkszeugs der Autorin.
- Wie passt IHRE Sorge "overdressed" zu sein zusammen mit dem jeweils gewählten Outfit: Wollstrickkleid vs. Jeans? Oder hätte er IHRER Meinung nach im Schottenrock auftreten sollen?
- Es finden sich Blähwörter und Abschwächer en masse. Starte einmal eine Suche nach: "(kl)ein wenig", "ein bisschen" und dem Unwort "sehr". Dann wirst du sehen, was ich meine.
- Ebenfalls überdenken solltest du deinen beliebten Gleichzeitigkeitsanzeiger "während". Ich schätze, du könntest die entsprechenden Ereignisse eins nach dem anderen Schildern, ohne irgendetwas zu verlieren.
- Du übertreibst es eindeutig mit den klischeehaften Phrasen, z.B.: "[I]n seinem Blick brannte das Begehren" oder "Seine Welt bliebt einfach stehen" etc. pp.
- Am Ende widersprichst du dir selbst. Zuerst stellst du fest, dass "die letzte Anspannung aus ihr wich", um kurz darauf zu sagen: "ihre Anspannung brach sich in einem Stöhnen Bahn". Was denn nun?
- Es fehlen anschauliche Schilderungen. Stattdessen verlegst du dich aufs bloße Behaupten. Z.B.: "[S]ie verstanden sich wunderbar und lachten viel." Du behauptest das zwar, aber der Leser e r l e b t nicht, dass sie sich wunderbar verstanden und viel lachten. Stichwort: show don't tell.
- Alles geschieht voller Harmonie. Schön für SIE und IHN, aber langweilig für den Leser. Autorinnen sind nicht die Barmherzigen Schwestern. Geschichten leben von Konflikten, davon, dass ER und SIE sich nicht (auf Anhieb) verstehen. Du liebst vielleicht deine Figuren und wünschst ihnen alles Gute, aber das ist aus Sicht einer interessanten Geschichte leider falsch: Ein vorweggenommenes Happy-End ist todlangweilig.«
Kommentare: 1
Kein Wunder also, dass ich von deiner Geschichte begeistert bin und alles weitere von dir vorhabe zu lesen.«
Kommentare: 1
Vielen lieben Dank dafür!«
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Realistisch und glaubwürdig geschrieben und sich wohltuend steigernd.«