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Kommentare: 6 | Lesungen: 958 | Bewertung: 7.00 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 01.01.2011

Blind Date

von

Es war ein wunderbares Blind Date, gestern. Ich war sehr gespannt auf dich, weil dein Brief zuvor dich zwischen den Zeilen manchmal recht mädchenhaft darstellte. Dann deine Stimme am Telefon. Ich war sofort warm mit dir und hörte kaum, was du sagtest, sondern fast nur auf das 'Wie'. Du sprachst sehr lebendig, manchmal ruhig und warm, manchmal fast lachend, voller Kraft und dann wieder sanft - ich fühlte mich wohl mit und in deiner Stimme.

Als wir uns dann gestern gegenüber standen, faszinierte es mich zunächst wie sehr deine Augen im Einklang mit deiner Stimme waren. Ja, so hatte ich sie mir vorgestellt. Innerlich grinsend, musste ich registrieren, dass mein zweiter Blick dann deinen kleinen Brüsten galt.


Ein merkwürdiger Moment war das. Weder mit Distanz, noch mit Nähe zunächst. Mit den Augen fingst du an zu lächeln, dann strecktest du mir die Hand entgegen. “Komm,” sagtest du und zogst mich in das Restaurant an einen ruhigen Tisch. Es war mir absolut unmöglich, so geistvoll zu sein, wie ich’s mir vorher vorgenommen hatte. Mir fehlten die Worte. Und du sagtest nix. Schautest mich nur an. Im Hintergrund war dein Blick abschätzend, konzentriert. Dann war es mir, als würdest du in meine Augen eintauchen wollen. Und dann die Erlösung: “Wollen wir was trinken?” fragtest du.

Von da an ging’s locker. Wir tauten beide auf und es wurde ein schöner Abend - mit viel Lachen, später tiefsinnige ruhige Gespräche und ganz später ein Gastwirt, der vor uns einen Stuhl auf den Tisch stellte.


Irgendwie passte es nicht, als ich dir zum Abschied nur die Hand gab. Deshalb umarmte ich dich, aber auch das passte irgendwie nicht so richtig. Verlegen gingen wir auseinander.


Als ich dann heute aufwachte, musste ich lachen. Über mich, aber auch über dich. Darüber, wie blöd ich dir manchmal vorgekommen sein musste und darüber, wie schön es mit dir war. Schade, dass ich es dir nicht sagen konnte. Ich hatte ja deine Telefonnummer nicht.


Ich hatte ein leichtes Kribbeln im Bauch, als ich ins Bad ging, um mich zu rasieren. Ich schnitt Grimassen im Spiegel, pfiff den Radetzky-Marsch, pupste ausgelassen und lachte wieder. Ich konnte mich selbst nicht ernst nehmen mit dem ganzen Schaum im Gesicht.


Glücklicherweise war dann der Kaffee fertig. Ich verzichtete auf den Toast, setzte mich mit dem Becher an den Küchentisch und begann zu sinnieren, wie ich es nannte. Mit anderen Worten stierte ich vor mich hin - mal nachdenklich blickend, mal blöde grinsend, aber ansonsten recht zufrieden mit meinem Leben. Außerdem war’s Sonntag, ich konnte es mir leisten.


Das Telefon unterbrach mich dann. Mutti rief an jedem Sonntagmorgen an und ich meldete mich so fröhlich wie immer, damit sie wusste, dass es mir gut geht. Aber es blieb stumm in der Leitung. Nur Sekunden. Aber ich hörte ein Atmen und dann deine Stimme: “Ich bin’s”, ein wenig gepresst und verhalten. “Halloooo…”, atmete ich aus und mein Bauch wurde hart.


“Es war schön gestern…,” leise und weich. Da war es wieder, diese mädchenhafte, das fast wie Unsicherheit wirkte. Es zeigte dich sehr verletzbar.


“Ja”, musste ich lächeln, “das war’s wirklich.”


Schweigen. Und atmen.


“… aber wir sind nicht fertig geworden gestern,” fügte ich dann hinzu.


“Nein?” Jetzt spürte ich dein Lächeln und ich erinnerte mich deiner Augen. “Was möchtest du denn noch tun?”


“Ich sag’s dir nicht”, antwortete ich schmunzelnd, wobei ich selbst so gar keine Idee hatte, was ich damit hätte gemeint haben können.


Aber es war wieder da, unser Lachen. Und unser Reden. Und du.


Erst nach Stunden - ich fühlte mich mittlerweile richtiggehend erschöpft - legten wir auf. Deine Nummer stand auf meinem Telefonblock, deine Adresse hatte ich und um sieben gab’s Abendessen bei dir…

Ich war pünktlich. Unterwegs hätte ich eigentlich noch Blumen besorgen sollen, aber als ich auf dem Bahnhof war, schien mir das denn doch zu “schlicht”. In der Drogerie kaufte ich dir einen wunderbaren Badezusatz von Shiseido, und einem Impuls folgend ein Fläschchen Massageöl. Erst unterwegs fiel mir dann ein, dass ich ja gar nicht wusste, ob du überhaupt eine Badewanne hast.


Die Treppen in den zweiten Stock nahm ich zu Fuß, der Fahrstuhl war viel zu langsam. So atmete ich etwas schwerer, als du mir in der geöffneten Wohnungstüre gegenüber standest. Ich freute mich sehr, als ich dich sah. Obwohl dein Blick mich dann wieder einbremste. Schon wie gestern signalisierte er mir warme Distanz. Heute allerdings etwas wärmer, wie mir schien. Du tratest auch nicht zur Seite, um mich herein zu lassen, sondern schautest mich weiter an, als ich auf dich zu kam, und so nahm ich dich in den Arm.


Nur eine kurze Umarmung war es, aber diesmal “passte” es. Ich sah das Lächeln in deinen Augenwinkeln, und wir gingen hinein.


Der Tisch war wunderbar gedeckt. Teller, funkelndes Besteck, glänzende Gläser, zwei Kerzen und ein Flasche Wein. Nur keine Blumen - innerlich trat ich mir in den A…


Und wieder dein Blick. Ruhig und offen, mit dem typischen warmen Lächeln in den Winkeln, und ein wenig fragend.


Deine Freude war offensichtlich, als du den Badezusatz auspacktest (inständig hoffte ich nun, dass du tatsächlich eine Badewanne hast). Du stelltest das Fläschchen vor dein Gedeck und dann fragtest du mich: “Machst du schon mal den Wein auf?”


Es war lecker, was du auftischtest. Doch obwohl wir uns Zeit ließen mit dem Essen und dabei viel redeten, konnte ich es nicht richtig genießen. Viel zu sehr war ich mit dir beschäftigt, achtete auf deine Sprache, deine Gestik, deine Bewegungen und deine Ausstrahlung. Außerdem bohrte noch deine unausgesprochene Frage in mir.


Ich bewunderte dich. Du hattest ein offenes Wesen, viel Gefühl und du strahltest wieder sehr viel Kraft aus. Ich freute mich sehr darüber, dass ich beginnen konnte, mit dir zu “spielen” - ich konnte dich zum Lachen bringen, ins Denken führen oder ins Spüren, und ich war sicher, dass du auch Neckereien mit Freuden annehmen würdest. Aber dafür war’s nicht die Zeit, zwischen uns war einfach zuviel Ruhe.


Gemeinsam brachten wir das Geschirr in die Küche. Ich nahm dein Angebot eines Cappuccinos gerne an, und dann saßen wir uns wieder am Wohnzimmertisch gegenüber.


Durch die Kerzen hindurch sah ich deine Augen schmunzeln - so, als würdest du dich wohl fühlen. Wahrscheinlich strahlte ich dich genauso an. Und dann kam irgendwann deine Frage. Leider nicht, die, über die ich mir gerade soviel Gedanken machte, sondern: “Du hast meine Frage von heute morgen immer noch nicht beantwortet: Was möchtest du tun?”


Ich zögerte, die Antwort war verdammt schwer. Aber deine Augen warteten, und so antwortete ich nach kurzem Zögern: “Ich möchte mit dir schlafen.”


Du schienst nicht überrascht. Allerdings sah ich auch kein Zeichen von Begeisterung. Und ich hörte kein Wort. Da war nur dein immerwährender Blick.


Dann erhobst du dich, lächeltest warm und sagtest wieder - wie gestern - ganz schlicht: “Komm!” Dabei strecktest du mir deine Hand entgegen. Und dann standen wir vor deinem Bett.


Eine merkwürdige Situation. Vor mir eine Frau, die ich begehrte, daneben einladend ihr Bett - und doch konnte ich sie nicht in den Arm nehmen, geschweige denn endlich küssen. Es ging nicht! Ihre Augen standen irgendwie immer zwischen uns.


Obwohl du zu mir aufschauen musstest, hatte ich nie das Gefühl, ich müsste hinabschauen zu dir. Eher empfand ich das Gegenteil. Im Ansatz amüsierte mich das, obwohl ich ein wenig unsicher war. Dann kam erneut die Frage aus deinem festen Blick: “Was möchtest du tun?”


Keine Ahnung, warum ich das sagte, aber ich riskierte es: Ich möchte deine Hände binden…”


Wieder ein langer Blick und dann ein lang gezogenes: “Okeeeeeeh…”


Ich war sehr überrascht. Zunächst von mir selbst. Und dann von Ihrer Antwort darauf.


Ich lächelte vor Erleichterung und bat sie: “Warte…”, ging hinaus, um das Massageöl zu holen und dann ins Bad (Gottseidank, eine Badewanne), um nach einem Frotteehandtuch zu schauen, das ich dann leider in Streifen reißen musste.


Als ich zurückkehrte, standest du immer noch so da, unverändert. Ich konnte nicht anders, als dich anzulächeln. Strahlend wahrscheinlich.


“Ziehst du dich aus?”, fragte ich und begann, langsam mein Hemd aufzuknöpfen. Ich sah dir dabei zu, wie du aus deiner Bluse schlüpftest, aus der Jeans. Und als ich selbst aus der Hose schlüpfte, öffnetest du schon deinen BH, stiegst aus dem Slip - ohne jedoch den Blick von mir zu wenden.


Dann standen wir uns nackt gegenüber. Wieder mit deinen Augen dazwischen und deren tiefem, unergründlichen Blick. Es war nichts Peinliches in dieser Situation. Ich genoss es sogar, deinen Körper betrachten zu können. Die weiche Haut, sanfte Rundungen, nicht zu große Brüste…


Und dann war die Reihe an mir. Ich sagte: “Komm!”, reichte dir meine Hand, führte dich zum Bett, auf das du dich dann legtest. Während der ganzen Zeit ließ dein Blick mich nicht los. Auch nicht, als ich deine Hände ans Kopfteil des Bettes band.


Ruhig lagst du da, aber dein Körper schien wie ein Brett, die Beine zusammengedrückt. Ich kniete mich neben dich, legte die rechte Hand auf deinen Bauch (und hoffte inständig, dass sie dir heiß vorkommen möge). Mit der linken Hand strich ich dir eine Haarsträhne aus der Stirn, schaute dich - immer noch lächelnd - an, nahm kurz deine Wange in meine Hand und küsste dich dann mit all meiner Zärtlichkeit auf eine deiner Brustwarzen.


Ich ließ dich nur die Lippen spüren, nicht die Zunge, und spürte dann unter meiner rechten Hand, wie sich dein Bauch ein wenig entspannte. Als ich mich erhob, waren deine Augen zunächst geschlossen, dein Mund schien weich.


Ich griff zum Massageöl, wärmte es ein wenig an, indem ich es in den Händen rieb, und begann dann auf deinem Bauch, es über den Körper zu verteilen. Ich war großzügig mit dem Öl, um meine Hände richtig gleiten lassen zu können. Fest spürtest du sie auf deinem Bauch, etwas leichter auf Unterbauch und Brüsten, ganz leicht auf Schultern und Hals. Bald begann dein Kopf sich leicht im Rhythmus meines Massierens zu bewegen, dein Atem, der bisher zuweilen stoßweise kam, wurde ruhiger und gleichmäßiger, und auch dein Bauch wurde weicher. Ich sagte nichts, ließ dich nur meine Hände spüren.


Nach einiger Zeit war das Öl fast eingezogen, das leichte Massieren an der Grenze zum Reiben. Noch einmal griff ich zum Öl, um es auf deine Beine zu streichen. Zunächst verteilte ich es bis zu den Füßen hinab und vergaß auch nicht die Zwischenräume deiner Zehen, doch dann konzentrierte ich mich zunehmend auf deine Schenkel. Auch sie schienen weicher geworden zu sein, und auf meinen Druck hin nahmst du sie etwas auseinander. So konnte ich dich auch innen streicheln, jedoch hütete ich mich davor, deine Scham zu berühren. Keine Frage, ich hätt’s gern getan - und vielleicht hätte ich es auch “wagen” können, denn zunehmend kamst du mir entgegen, atmetest tiefer, wenn meine Hände ihr näher kamen.


Bald war auch diese Portion Öls verbraucht. Ich nahm nichts neues, doch als ich fertig war, beugte ich mich noch einmal vor und küsste dich zwischen die Beine.


Dann ließ ich dich einen Moment ausruhen und löste die Fesselung.


Deine Augen blieben danach geschlossen. Noch einmal betrachtete ich dein Gesicht, dann erhob ich mich und ging ins Wohnzimmer.


Der Wein stand noch auf dem Tisch. Ich setzte mich auf meinen Stuhl, schenkte mir ein Glas Wasser zum Wein ein und verharrte dann im kerzenschimmernden Halbdunkel, um das eben erlebte sacken zu lassen. Da war nicht der kleinste Eindruck eines Fehls, obwohl ich mir das vorher alles irgendwie anders vorgestellt hatte. Es war einfach gut so, wie es war.


Kurz darauf hörte ich deine nackten Füße über den Dielenboden tapsen, dann spürte ich deine Hand leicht auf meiner Schulter. Ich schaute kurz auf zu dir, dann legte ich meinen Arm um deinen Po und meinen Kopf an deinen Bauch. So blieben wir dann einige Zeit.


Wir hatten kein Wort gewechselt, als ich dann aufstand. Ich ging ins Schlafzimmer, zog mich an, wusch dann erst meine noch leicht öligen Hände im Badezimmer. Und als ich den dunklen Flur betrat, kamst du - immer noch nackt - aus dem dämmerigen Wohnzimmer auf mich zu.


Jetzt konnten wir uns wie selbstverständlich umarmen. Und wir hie

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Kommentare


torven137
dabei seit: Dez '10
Kommentare: 53
Crazy Diamond
schrieb am 01.01.2011:
»Schön. Originell. Unterbewertet.«

luzi29
dabei seit: Nov '10
Kommentare: 4
schrieb am 02.01.2011:
»mein erster kommentar hier (bin ja auch noch nicht so lang da :-), weil es mich berüht hat. ich denke die geschichte ist eher was für frauen, als für männer - ich fand sie toll... voller gefühl..«

mariloise
dabei seit: Dez '10
Kommentare: 8
schrieb am 22.01.2011:
»Einfach schön!!!«

HexeGoe
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 39
schrieb am 04.04.2011:
»Wunderbare, gefühlvolle Story!!!!!!«

schwarzes_schaf
dabei seit: Jan '12
Kommentare: 3
schrieb am 15.01.2012:
»ich muss sagen, dass es eine sehr schöne geschichte ist. sie lässt sich unheimlich gut lesen!
Weiter so :)«

geebee2403
dabei seit: Aug '13
Kommentare: 9
schrieb am 07.10.2013:
»sehr schön und erregend aufgebaut, auch für Männer...«



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