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Kommentare: 7 | Lesungen: 2594 | Bewertung: 5.40 | Kategorie: Schwul | veröffentlicht: 19.01.2008

Bluetooth in der U-Bahn

von

Es muss etwas vor 9 gewesen sein, als ich an diesem Abend mit der U-Bahn auf dem Weg nach Hause war. Es waren noch recht viele Leute unterwegs, und obwohl noch Plätze frei gewesen wären und ich doch relativ weit fahren musste, stellte ich mich erst einmal lieber an den Rand der Plattform bei der Tür. Ich erinnerte mich daran, dass ich unlängst einmal den Punkt "Gekoppelte Geräte" im Bluetooth-Menü von meinem Handy ausprobiert hatte. Leer, aber nachdem ich den Punkt "Neu" ausprobiert hatte, der dann erschienen war, wurden nach einigen Sekunden drei, vier Modellbezeichnungen von irgendwelchen Telefonen


angezeigt. Ein paar Leute in meiner Umgebung hatten also anscheinend standardmäßig Bluetooth aktiviert und die vorgegebene Bezeichnung so stehen gelassen. Ich hatte dann aber lieber nicht versucht, mich mit einem davon zu verbinden, weil dann womöglich jemand verärgert auf mich zu gekommen wäre, oder vielleicht bei mir das Adressbuch ausgelesen hätte oder so etwas in der Art. Als ich es diesmal wieder probierte, tauchte zwischen den Namen einiger Telefon-Modelle auch "Maffia", willficken" und "31m.will.AVp.w.T-Sh." auf.

Schlagartig wurde ich nervös und schaute mich um. Zwei, drei andere standen um mich herum, auf den Sitzplätzen Business-Männer, Hausfrauen, Discoboys und Kichertussis, ein Querschnitt durch die ganze Stadt eben. Ich versuchte, unauffällig die Anzeige zu verdecken, so dass ja niemand vielleicht mitlesen konnte, und machte noch einen Suchlauf. Ein, zwei der Kennungen waren verschwunden, aber die auffälligste war noch da.

Nächste Haltestelle, ein paar stiegen aus, fast niemand ein. Auf die Beschreibung passte eher niemand davon. War das wirklich wahr? Auch wenn ich 10 Minuten davor wirklich noch nicht so sehr an Sex gedacht hatte, so dachte ich jetzt die ganze Zeit daran. Aber sogar wenn das kein Witz war, und ich das als einen 31-jährigen in einem weißen T-Shirt interpretieren konnte, der gefickt werden wollte, so wusste ich ja nicht einmal, was ich sagen sollte.

Die Türen schlossen sich, der U-Bahn-Zug beschleunigte, und ich machte noch einmal einen Suchlauf. Noch immer da. Ich hielt das Telefon ganz nebenbei in der Hand, so als ob ich gerade nach der Zeit geschaut hätte, und ging ein Stück weiter. In einer der Sitzgruppen saß wirklich jemand mit einem weißen T-Shirt, und er schaute abwechselnd auf seine Handy-Anzeige und durch die Gegend.

"Hallo", sagte ich, als er gerade aufblickte, und er war zuerst etwas verwirrt, aber als ich ihm auch noch das Telefon in meiner anderen Hand hinhielt, veränderte sich sein Gesichtsausdruck, und wir gaben uns nach kurzem Zögern die Hand. Ich blieb daneben stehen, und wir schwiegen uns an. Kurz vor der nächsten Station sagte er aber plötzlich "steigen wir hier aus?", ich sagte nur "gut", und die anderen ließen ihn vorbei. Wir stellten uns zur Tür, und blieben dann am Rand des Bahnsteiges stehen, während die anderen Fahrgäste zu den Ausgängen strömten.

"Hey, das war eigentlich nur Spaß, ich wollte schauen, was passiert", sagte er und war jetzt fast etwas nervös und schien leicht zu zittern.


"Kein Grund zur Panik", versuchte ich ihn zu beruhigen, "aber jetzt hast du ja gesehen, was passieren kann".


"Ich hätte aber schon Lust, also wenn du willst", sagte er.


"Ja gern, warum nicht? Hast du Gummis da?"


"Ja schon - aber gleich da?"


"Schauen wir halt einmal."

Wir gingen der Beschilderung nach in Richtung Ausgang, während ich nach der Aufschrift "WC" suchte. Ich hatte zwar schon früher mit jemand auf einem öffentlichen Klo Sex gehabt, aber das war nur, weil es gerade weder bei ihm noch bei mir ging und keine sponane Aktion. Obwohl ich ihm in diesem Moment fast lieber vorgeschlagen hätte, mit zu mir zu kommen, so war ich wie besessen davon, ihn jetzt möglichst in den nächsten Minuten hier irgendwo durchficken zu können.

Im Zwischengeschoß war auf der rechten Seite ein Fahrkartenautomat und ein jetzt geschlossener Auskunftsschalter, und auf der linken Seite eine Toilette. Ich öffnete die Tür mit dem Männersymbol und ging voraus, er folgte mit etwas Abstand und wollte sich wohl vergewissern, dass uns niemand folgte. Es wirkte halbwegs sauber, und niemand außer uns schien hier zu sein. Ich ging in die Kabine, die ganz hinten war, und als ich die Tür hinter uns beiden versperrte, wurde meine Erektion, ich hatte schon die ganze Zeit vorher einen Halbsteifen gehabt, auf einen Schlag kräftiger. Ich griff vorsichtig auf seine Hose, wo es sich recht hart anfühlte. Mit einem Mal umklammerte ich ihn und küsste ihn, er griff unter mein T-Shirt, weiter zu meiner Hose, versuchte den Gürtel aufzumachen. Ich half ihm, und vorsichtig aber doch griff er in mein

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Kommentare


MarcLelky
(AutorIn)
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 76
MarcLelky
schrieb am 29.09.2011:
»Wie schon im Nachwort gesagt, ist es fraglich, ob es das, obwohl technisch einfach machbar, schon wirklich einmal gegeben hat. Wer würde sich das schon in einem allgemeinen öffentlichen Bereich trauen?«

Schnecke24
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 8
schrieb am 15.12.2010:
»Sehr hübsche Idee, die technischen Neuerungen für solche Spielchen zu nutzen... sehr gut und realitätsnah geschrieben!«

lovin
dabei seit: Jul '11
Kommentare: 140
schrieb am 28.08.2011:
»Unabhängig vom Sex recht informativ !
Ansonsten - welche U-Bahn-Linie war's denn ?
Wenn da sowas abgeht - mitfahren.«

pejoth
dabei seit: Jul '12
Kommentare: 58
schrieb am 11.07.2012:
»Nettes Erlebnis, mit einer ganz guten Beschreibung.«

marcel33
dabei seit: Sep '13
Kommentare: 3
schrieb am 13.09.2013:
»deine Geschichte war schön. und freu dich auf ein zweite lg«

moondy
dabei seit: Aug '12
Kommentare: 126
schrieb am 27.06.2016:
»Viel Phantasie. In der U-Bahn hätte ich vor lauter Aufregung, keine Erektion bekommen.«

olbers
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 183
schrieb am 11.11.2017:
»Nicht schlecht, Herr Specht. Etwas fehlt die Stimmung beim Akt.«



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