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Kommentare: 3 | Lesungen: 1948 | Bewertung: 8.55 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 05.05.2020

Clara VII - Geburtstagsfeier

von

Die Arbeitsteilung im Betrieb machte sich für mich bezahlt, Herr Müller führte die Personalabteilung, ich kümmerte mich um meine akademische Karriere. Praktisch nebenher bekam ich ein Gehalt, von dem ich während des Studiums nur hätte träumen können.


Die Masterarbeit war vollendet, sie brauchte nur noch einmal Korrektur gelesen zu werden, meine Dissertation war ebenfalls in groben Zügen fertig. Alle Recherchen und Fakten waren zusammengefügt, ich musste die gesamte Arbeit noch in lesbare Form bringen und sie drucken lassen.


Die Neuausrichtung meiner Lebensziele, die durch Joschi angestoßen worden war, hatte mich Zeit gekostet. Das war nicht weiter schlimm, ich bedauerte keine Sekunde mit Joschi. Nun, vielleicht abgesehen von der Zeit in dem bizarren Festival, darauf hätte ich gern verzichtet. Obwohl mir auch der Abend Klarheit gebracht hatte, Klarheit über den zweiten Mann in meinem Leben, dem ich mein Herz geschenkt und der es mir in schlechtem Zustand zurückgegeben hatte.


Dadurch, dass ich mit Joschi klar war, konnte ich mich wieder auf die wichtigen Dinge konzentrieren und meine Karriere vorantreiben.


Am Montag erschien ich im Betrieb farbenfroher und deutlich freizügiger gekleidet, als man es von mir gewohnt war. Das blaue Sakko, das weiße Hemdchen darunter und der, für meine Verhältnisse, kurze Rock und die eleganten Schuhe mit den hohen Absätzen kleideten mich sehr gut, wie ich aus dem Spiegel wusste. Der Lidschatten und der Lippenstift passten zu dem Gesamtbild, so in etwa hatte ich mir mein neues Outfit vorgestellt.


Wenn ich dachte, dass mein neues Erscheinungsbild großartig kommentiert werden würde, dann hatte ich mich getäuscht. Die Reaktionen, die mein ungewohntes Aussehen hervorrief, waren typisch männliche. Die Vorstandsmitglieder schauten nur, erst einmal erstaunt, weil die graue Maus plötzlich Farbe zeigte. Als das Erstaunen vorüber war, zu dem sich niemand äußerte, versuchten sie, mir in den Ausschnitt zu schielen, sahen mir nach, sahen mir auf den Po und die Beine, versuchten gar, ob sie einen Blick unter meinen Rock erhaschen konnten.


Auch Herr Müller schaute, der besaß allerdings die Courage, mich darauf anzusprechen. Wir saßen in meinem Büro zusammen, er klärte mich über einige Neuerungen auf, über die er mich erst briefen wollte, bevor ich sie den Vorstandskollegen vorstellen konnte. Normalerweise übte er mit mir den Vortrag, den ich im Vorstand halten sollte, damit ich in der Materie so sicher war, dass sie mir glaubten, dass alles meine Ideen waren. Die vorbereitete Rede brauchte ich nur blindlings vorzutragen. Was sie beinhaltete, nahm ich wahr, ich übte allerdings keinerlei Kritik daran. Was Herr Müller sagte, war gut und wurde so umgesetzt wie er es vorschlug.


Heute wollte er zum ersten Mal meine Meinung zu der neuen Richtung hören, die wir seinem Vorschlag entsprechend einschlagen sollten. Mir war es fremd um Rat gefragt zu werden, ich sah mich ihm gegenüber manchmal immer noch in der Rolle der Praktikantin.


Herr Müller erläuterte mir seine Gedanken, er ging davon aus, dass wir bald so weit expandieren würden, dass wir entweder im Dreischichtbetrieb arbeiten lassen müssten oder dass wir eine zusätzliche Produktions-Linie aufbauen müssten. Wenn nicht heute, dann sicher in vier-bis fünf Jahren.


Dafür wollte er Vorsorge treffen und bereits jetzt Facharbeiter ausbilden. Dazu brauchten wir eine Lehrwerkstatt und Lehrkräfte, die die infrage kommenden Auszubildenden speziell für unseren Bedarf unterrichten könnten. Er kam mit der Idee, Kollegen, die sich bereits im Ruhestand befanden oder kurz davor standen, als Ausbilder zu gewinnen.


Die Idee fand ich grandios. Man könnte Kollegen, die die 65 Lebensjahre erreicht hatten und damit eigentlich in Rente gehen könnten, wegen der geänderten Rentenregelung jedoch bis zum 67sten Geburtstag arbeiten mussten, für die überstehende Zeit als Lehrkräfte einsetzen. Freiwillig natürlich, es ist ja nicht jeder zum Lehrer berufen. Diese Idee gab ich zu seinem Vorhaben dazu.


Davon war er begeistert. Er sagte:


„Du machst dich wirklich, das habe ich gehofft, als ich dich zur Chefin vorgeschlagen habe. Außerdem siehst du in dem neuen Outfit umwerfend aus. Wenn ich nicht verheiratet wäre ….“


Was dann wäre ließ er vielsagend offen.


Ich zwinkerte ihm zu, bedankte mich auf dem Weg für das Kompliment und wandte mich der Dissertation zu. Die Fernuni hatte sich damit einverstanden erklärt, dass ich gleichzeitig das Masterstudium und meine Dissertation betrieb, das war zwar immens viel Arbeit, jedoch sparte ich mir dadurch mindestens ein Jahr. Mein Doktorvater, der BWL-Prof, war mit meinem Vorschlag des Themas einverstanden gewesen. So lautete der Titel der Doktorarbeit:


‚Die Änderung des Personalwesens in mittelständischen Betrieben durch den demografischen Wandel unter Berücksichtigung der Zuwanderung aus nicht EU-Staaten‘


Ich stützte mich weitgehend auf Herrn Müllers Arbeit und seine Innovationen, selbstverständlich mit seinem Einverständnis. Was der Mann für Ideen hatte war wirklich toll. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte, desto spannender fand ich es und desto mehr bewunderte ich den Kollegen. Jede Möglichkeit, ihm Gratifikationen und/oder Gehaltserhöhungen zukommen zu lassen, nutzte ich und reizte sie bis an die Schmerzgrenze der anderen Vorstandsmitglieder aus. Herr Müller dankte mir das durch seine guten Leistungen. Wir zwei waren ein eingeschworenes Team, über dessen genaue Strukturen außer uns beiden niemand Bescheid wusste. Der Mann war ein Genie, daran gab es für mich keinen Zweifel.


Am Dienstag kamen die ersten beiden Bleistiftkleider mit der Post. Passend zu denen kamen gleichzeitig einige Bolero-Jäckchen an. Die empfand ich als notwendig, um die Kleider in Vorstands-kompatible Business Kleider umzuwandeln. Solo getragen wirkten sie leicht wie das Outfit einer Sekretärin.


Das Kleid, das ich den Kollegen am Mittwoch präsentierte, ließ etliche von ihnen trocken schlucken. Ein schwarz-graues, elegantes Kleid, das meine Kurven wunderbar zur Geltung brachte, so wunderbar, dass es den ältesten Vorstandskollegen sabbern ließ. Er vergaß seinen Kaffee umzurühren, er vergaß was er sagen wollte, er starrte mich nur an. Selbst der CEO, von dem gemunkelt wurde, dass er mehr auf junge Männer, als auf Frauen stand, unterbrach den Satz, den er im Begriff war zu sprechen, als ich den Konferenzraum betrat. So wünscht sich eine Frau das, dass die Männerrunde, die sie betritt, alles andere vergisst und nur sie anschauen kann. So war ich es nicht gewohnt, schon allein deswegen erwärmte mich die Aufmerksamkeit über alle Maßen.


Das Kleid saß einfach wunderbar, elastisch, körpernah, ohne eng zu sein. Von dem Blick in den Spiegel wusste ich, dass sich meine Hinterbacken deutlich einzeln unter dem Kleid abzeichneten und sich auch einzeln bewegten. Man sah, dass sie nicht durch ein Höschen zusammen gehalten wurden. Was das an Fantasien auslöste, konnte ich an den Augen der Kollegen ablesen.


Als ich mit meinem Vortrag an der Reihe war, hörten mir alle aufmerksam zu und sahen mich aufmerksam an, aufmerksamer als sonst, wie ich mit Genugtuung bemerkte. Kleider machen Leute, das war damals so, es war heute so und es wird auch so bleiben. Wie ich mich fühlte, kann sich sicher jeder vorstellen.


Alles war gut und richtig so wie es war.


Joschi rief an, ob wir uns zum Mittag sehen. Auf meine Nachfrage schlug er die Tapas-Bar vor. Dort dauerte die Essenszubereitung verhältnismäßig lange, das Verspeisen der unterschiedlichen Gerichte ebenfalls, die dafür benötigte Zeit würde nicht in meine Mittagspause passen. Mich beim Essen zu beeilen war nicht in meinem Sinn, aus dem Grund schlug ich den Italiener vor, bei dem wir uns am Samstag getroffen hatten. Der war ihm nicht recht, wir einigten uns auf ein Steakhouse, ein rustikales Restaurant, etwas abseits gelegen und mir bisher nicht bekannt.


Er pfiff bewundernd, als er meiner ansichtig wurde.


„Alter Schwede!“, sprach er ein Kompliment aus, küsste mir die Hand und schob mir den Stuhl unter, als ich Platz nahm.


„Eine echte Lady und dermaßen sexy, dass man dir die Klamotten vom Leib reißen möchte!“, berichtete er mir von dem ersten Eindruck. Gegen ‚Klamotten vom Leib reißen‘ war grundsätzlich nichts einzuwenden, ich gab ihm das mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.


Unsere Seelenverwandtschaft und die Gedankenübertragung war nach wie vor vorhanden. Dass wir zusammen gehörten, stand für mich fest, allerdings würde ich mich nie mehr in dem Maße auf ihn einlassen, wie ich mir das vor dem bizarren Festival gewünscht hatte. Um ihn auf den Boden der Tatsachen zu holen, fragte ich so unbefangen wie mir das bei dem Thema möglich war:


„Was macht die Beisitzerin?“


Er warf mir einen raschen und verlegenen Seitenblick zu, berichtete jedoch offen:


„Stell dir vor, die will bei mir einziehen!“


„Und? Bist du damit einverstanden?“


„Um Gottes Willen! Das brutale Weib? Das überlebe ich nicht einmal ein halbes Jahr. Nee, nee, die soll mal schön da wohnen bleiben wo sie jetzt wohnt.“


„Mich hast du diesem brutalen Weib ausgeliefert.“


Er wand sich verlegen.


„Ja, Schatz, das war ein Fehler, das weiß ich jetzt auch. Ich wollte, ich könnte ihn ungeschehen machen. Du kannst mir glauben, ich war der festen Überzeugung, dass dir das gefallen würde. Deine Zwangslage habe ich nicht erkannt, auch nicht, dass du dich so sehr gefürchtet hast. Allerdings habe ich nicht geahnt, dass Antonia dermaßen hart zur Sache gehen würde. Es sollte nur Sex stattfinden, ausgefallen, so wie du es magst.“


Das fand ich empörend. Wie konnte er auf die Idee kommen, dass ich es auf absonderliche Sexpraktiken anlegen würde?


Er wechselte das Thema, bevor es uns zu peinlich wurde.


„Du siehst echt scharf aus, das Kleid und die Art wie du es trägst ist echt der Hammer.“


Ein ehrliches Kompliment, ich nahm es majestätisch lächelnd entgegen.


„Wie sieht es mit deiner Unterwäsche aus? Trägst du welche?“


Es ging ihn nichts an, ich äußerte mich nicht dazu, lächelte nur weiterhin, majestätisch, wie ich hoffte.


Das Essen wurde serviert. Wir sprachen wenig und gingen danach jeder an seine Arbeit.


„Es gibt morgen einen Geburtstag zu feiern, kommst du?“, meldete er sich kurz vor meinem Feierabend telefonisch.


Das konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Die Hexe und ich bei derselben Geburtstagsfeier? Nein, danke.


Er las mal wieder meine Gedanken, er führte aus:


„Sie kommt nicht, keine Sorge. Ich hab mit ihr Schluss gemacht und sie in den Wind geschossen, du wärest die Prinzessin.“


Nach einigen Anläufen und einer geballten Charme-Offensive seinerseits erklärte ich mich einverstanden. Er bat noch, ich solle den Skaterrock und das dazu passende Oberteil tragen. Wenn es ihm Spaß macht! Insgeheim hoffte ich, dass wir an seinem Geburtstag wieder diesen wunderbaren Sex haben würden. Darauf freute ich mich sehr. Sogar sehr-sehr.


Die Schneiderin rief an, das bestellte Kleid war fertig. In der Mittagspause des folgenden Tages fuhr ich hin, um es abzuholen. Es passte einfach perfekt, der Schnitt war sehr business-like, dabei ausgesprochen sexy. Die Länge des Rockes entsprach genau meinen Vorgaben, anderthalb Handbreit über dem Knie. Ich fand es einfach wunderschön. Das dazu passende Jäckchen saß ebenfalls perfekt, was fehlte, war eine Handtasche. Die besorgte ich in einer Boutique in der Nähe auf ihre Empfehlung hin. Es war wie ein Zwang, dass ich das Kleid anbehielt, ich musste es unbedingt meiner Umgebung vorführen. Sabine fiel aus allen Wolken, als sie mich in dem neuen Outfit sah.


„Ist bei dir der Reichtum ausgebrochen oder wie? Hast du geerbt oder im Lotto gewonnen? Du kommst seit einer Woche jeden Tag mit neuen Klamotten hier an, heute wechselst du sogar in der Mittagspause die Kleidung. Geht es dir zu gut oder wie? Beschenkt dich dein Richter oder wie muss ich mir deinen plötzlichen Reichtum erklären?“


Sie war wirklich verärgert, das sah ich deutlich.


„Oder hast du als einzige eine Gehaltserhöhung bekommen? Wie viel verdient man denn im Vorstand?“


Ihre Anwürfe kosteten mich nur ein müdes, jedoch majestätisches Lächeln.


„Also, es gefällt dir? Danke, du bist eine echte Freundin!“


„Verarsch mich noch!“, erwiderte sie verärgert. „Jetzt sag schon, was ist in dich gefahren?“


„Ach Bienchen, ich gönne mir halt mal etwas, sei nicht sauer, es hat doch nichts zu bedeuten!“


„Nichts zu bedeuten? Du stellst dein gesamtes Leben auf den Kopf. Hier, hier ist ein Foto, das zeigt dich einen Monat nach Roland, hier, schau es dir an. Jetzt sieh dir das an!“


Sie trat drei Schritte zurück und schoss ein Foto von mir mit dem Tablet, auf dem sie mir auch das Ergebnis ihrer Mühe vorführte, wobei sie beide Fotos nebeneinander stellte.


„Sieh es dir an. Zwischen den Fotos liegen gerade mal drei Monate. Siehst du den Unterschied?“


Es waren zwei völlig verschiedene Frauen auf den Fotos. Auf dem ersten eine verklemmte, gehemmte, unselbständige, beinahe verhärmte Frau in einem schlecht sitzenden Hosenanzug, mit strenger und straffer Frisur, blass und mit tiefen Kummerfalten im Gesicht, Runen nicht unähnlich. Das zweite Foto zeigte ein selbstbewusstes, sehr elegant und damenhaft gekleidetes sexy-Model, das einen auch in der Fotografie deutlich spürbaren Sexappeal ausstrahlte. Die Verwandlung war in diesem Ausmaß von mir bisher nicht wahr genommen worden. Sie machte mich stolz, denn in dieser neuen Aufmachung stellte ich etwas dar, so war ich wer, eine starke Persönlichkeit, eine, die wusste was sie wollte, eine, deren Bekanntschaft jeder machen will.


Die Verwandlung fand ich ganz großartig. Jedoch war das nicht die Gelegenheit, die Nase in die Luft zu strecken und sich etwas einzubilden, sondern es war die Zeit, selbst fest zu legen, was ich wollte und in welche Richtung meine Entwicklung gehen sollte. Um mir ein größeres Fundament zu geben, musste ich die Masterarbeit und die Dissertation zum Erfolg bringen. Eine Frau Doktor mit dem Aussehen eines Models? Eine glücklich machende Vorstellung.


Mich dabei als Luder zu geben, dazu hatte ich die rechte Garderobe bereits und auch die rechte Einstellung, ohne Zweifel.


Naiv, wie ich immer noch war, glaubte ich Joschi, dass er mich zu seinem Geburtstag eingeladen hatte. Als besonderes Geschenk dachte ich mir etwas aus, das auch mir Freude bringen würde. Mit diebischem Vergnügen, roten Wangen und leichtem Herzklopfen bereitete ich alles vor.


Am Morgen erwachte ich ein paar Minuten vor dem Wecker. Das verwunderte mich, jedoch nur so lange, bis ich merkte, was oder besser wer mich geweckt hatte. Die Furie räkelte sich in meinem Unterleib, sie drückte die Vorfreude darüber aus, dass ich mich heute Abend in dem leichtsinnigen Aufzug meinem Joschi zum Geschenk machen würde. Den ganzen Tag über steigerte sich diese Erregung, die das vorhersehbare Ereignis bei mir auslöste.


Um deutlich zu machen, dass ich bereit für das war, was er sich vorstellte, band ich um den Bund des Skater-Rockes ein breites rotes Geschenkband, mit einer großen Schleife dominant vorne vor, genau so eines, wie ich es um eine einzelne rote Rose gebunden in der Hand hielt.


Derartig ausgestattet stand ich mit klopfendem Herzen vor der Tür seiner Wohnung und läutete.


Er kam hinunter und öffnete die Haustüre. Wir küssten uns, ich übergab ihm die Rose. Er besah sich das Geschenkband daran und das Geschenkband um den Rockbund. Er erkannte den Zusammenhang sofort, lächelte von verstehend hin zu lüstern und bat mich mit einer albernen Verbeugung hinein. Auf der Treppe ließ er mir den Vortritt. Wohl wissend, dass er auf der steilen Treppe unter das kurze Röckchen schauen konnte, stolzierte ich vor ihm her die Stufen hinauf. Unter meinem Rock und in meinem Hinterkopf, dort wo sich der Kopf der Furie und die Fantasie befanden, entstand eine höchst unanständige Hitze, die mir einen Teil meines kritischen Verstandes raubte. Via Gedankenübertragung versuchte ich ihm klar zu machen, dass ich willens war, es jetzt sofort mit ihm zu tun, Sex meine ich, körperliche Liebe, dieses wunderbar heiße Spiel, das uns beide so glücklich machte.


Seine Blicke streichelten mich unter dem Rock, sie machten, dass mein Hirn beinahe vollständig das eigene Denken aufgab und auf reinen Sex-Modus schaltete, auf anpassen und auf willig, auf lieb sein, auf das einfühlen, was er brauchte um glücklich zu sein.


Als wir seine Wohnung, diesen riesigen Raum betraten, schalt ich mich eine dumme Gans, denn natürlich war ein Mann an seinem Geburtstag nicht allein. Seine beiden Freunde, Tommi und Daniel, sahen mir grinsend entgegen.


„Da ist sie ja!“, sagte der eine, „Boh, was ne geile Alte!“, der andere.


„Herzlich willkommen, Süße, was möchtest du trinken?“


Das wusste ich nicht, ich war noch damit beschäftigt, anzukommen. Es kostete mich etliche Sekunden, um zumindest einen Teil meines Hirns wieder hochzufahren und unter dem liederlichen, safttriefenden Sex-Modus die Fähigkeit für Freundlichkeit und smalltalk hervor zu arbeiten.


„Hi!“, begrüßte ich die Freunde. „Wie ist es?“


Mehr fiel mir nicht ein. Joschi drückte mir ein Glas Sekt in die Hand, auch seinen Freunden gab er eines, nahm selbst ebenfalls einen Kelch mit der perlenden Flüssigkeit und stellte sich für eine Rede in Positur. Ich war gespannt was er sagen würde, souverän wie er war, würde er eine solche Ansprache locker aus dem Ärmel schütteln, vor mir und seinen Freunden. Er würde wahrscheinlich auf seine schnoddrige Art in seinem Ruhrgebietsslang einige ironische Bemerkungen über sein Alter machen, eventuell würde er unsere Beziehung hervorheben.


Es kam ganz anders als erwartet.


Er umfasste meine Taille, sah mir in die Augen, zwinkerte und sprach in der Hauptsache zu mir, jedoch so, dass auch seine Freunde angesprochen wurden:


„Es war eine Täuschung von mir, dich einzuladen als sei es mein Geburtstag. Dabei ist es deiner, Claras Geburtstag. Und der ist auch nicht heute, sondern der war letzten Freitag. Herzlichen Glückwunsch nachträglich, meine Süße!“


Er zog mich an sich, gab mir seinen festen, muskulösen Körper zu spüren und küsste mich. Er hielt mich weiterhin an der nackten Taille fest. Seine unmittelbare Nähe, die warme Hand auf der bloßen Haut und seine Wärme zu spüren, machten mich so wuschig, dass ich kaum realisierte, was er sagte.


Ich blickte ihn an und wartete auf eine Erklärung. Am Freitag hatte dieses bizarre Festival stattgefunden. Da soll etwas geschehen sein, auf das man mit Sekt anstoßen konnte?


„Lass mich ein wenig ausholen“, fuhr er fort, er sprach nur zu mir: „Obwohl du verheiratet warst und auch dein Ehemann nicht der erste Mann in deinem Leben war ….“


Was der Mann alles wusste! Hatte ich ihm das verraten? Ihm das erzählt zu haben, konnte ich mich nicht erinnern. Allerdings trübten unsere wundervollen sexuellen Erlebnisse mit ihm nicht nur mein Erinnerungsvermögen, sondern der Überschwang der Gefühle unterband in einem solchen Moment jeden Versuch, meine Äußerungen in dieser Situation kritisch zu betrachten. Dass ich im Sexrausch irgendetwas von mir preisgeben könnte, was mit nüchternem Verstand nie über meine Lippen kommen würde, darüber war ich mir im Klaren. Also, werde ich es ihm in meinem grenzenlosen Vertrauen und der mir immer noch innewohnenden Naivität zu der Zeit wahrscheinlich erzählt haben, woher sollte er das auch sonst wissen?


„ … obwohl du nicht unerfahren warst, hat es bei dir bis zu unserem ersten, intimen Date nie zu einem absoluten Höhepunkt gereicht.“


Er schaute mich an.


„Stimmt doch so, oder?“


Mir war das peinlich, sogar extrem peinlich. Musste er unsere intimsten Ereignisse vor seinen Freunden ausbreiten? Was ging die das an? Vor Verlegenheit glühten meine Wangen. Es wäre dringend angeraten gewesen, seinem Vorgehen Einhalt zu gebieten, jedoch fühlte ich mich weder von der Stimmung her dazu in der Lage, noch gab mir mein Outfit den notwendigen Rückhalt. So wie ich mich präsentierte, konnte ich nicht moralische Entrüstung ins Feld führen. Ich lief hier halbnackt herum, in dem Zustand die unnahbare Dame hervorzukehren wäre wirklich unpassend gewesen.


Er schaute mich weiterhin an, weil er eine Antwort von mir erwartete. Was blieb mir anderes übrig? Er hatte ja recht, so nickte ich zur Bestätigung. Jawohl, es stimmte so, wie er es sagte. Erst durch ihn wurde mir bewusst, dass Sex erfüllend sein kann. Vor ihm war körperliche Verbindung mit einem Mann für mich eine lästige Pflicht als Ehefrau und hatte nur ganz entfernt etwas mit Lust zu tun. Seine wunderbare Technik und unsere Seelenverwandtschaft erweckten erstmalig die Furie in mir, die Furie, die mich aus meinem Inneren heraus erhitzte, die mir das Glück, den Genuss und letztlich den allerersten, nun, nennen wir es beim Namen, den ersten Orgasmus brachte. Und danach noch so viele mehr, nicht nur im Bett, sondern sogar auch außerhalb. Das Ereignis auf der Herrentoilette brachte mir bei jeder Rückbetrachtung Hitze in die Wangen. Was für eine Sünde! Was für eine Befreiung!


Er war es, der mit der Einführung in das Lustvolle der Sexualität mein ganzes Leben herumwirbelte und durcheinanderbrachte. Das alte Leben würde ich nicht wieder haben wollen, obwohl ich mit der strikten Ordnung in der Vor-Joschi-Zeit leichter zurecht gekommen war, es gab davor einfach viel weniger Möglichkeiten als jetzt.


Man denke nur an die Kleidung.


Mit Roland als Partner wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen solchen Rock, solch Oberteil oder Schuhe mit solch hohen Absätzen zu tragen, wie ich sie im Moment trug. Geschweige denn, dass ich jemals auf den Gedanken gekommen wäre, ohne Unterwäsche herum zu laufen, nur um mich und bestenfalls andere zu erregen.


In der damaligen Zeit war die Struktur meines Lebens einfacher zu erkennen, und es war zu jener Zeit leichter als jetzt, den vorgezeichneten Weg zu gehen und die Schritte in die Zukunft zu planen. Das ganze Gefüge, gesellschaftlich und privat, der tägliche Ablauf, die Lebensperspektiven, alles das war vorher deutlich einfacher zu durchschauen als es das jetzt war.


Nun, in der Nach-Joschi-Zeit, hing bereits der nächste Moment von vielen Faktoren ab. Er war nicht mehr auf Logik, auf vorgegebenen, fest gebauten Wegen zu erreichen und damit leicht vorhersehbar, sondern jetzt war alles frei wählbar. Sowohl die Richtung, die Geschwindigkeit, als auch das Ziel wurden von kurzfristigen Faktoren wie Gefühlen und Meinungen beeinflusst und waren immerzu deren Auswirkungen unterworfen.


Jetzt, zum Beispiel, hatte ich keine Idee, welche Ereignisse es in den nächsten Minuten auf mich abgesehen hatten. Dass sich etwas anbahnte, war von mir leicht zu erahnen. Es würde mit Sex zusammenhängen, das war eigentlich klar. Weswegen sonst sollte ich in dieser leichtsinnigen Kostümierung antreten?


Wegen all der Unwägbarkeiten klopfte mir das Herz. Es stellte sich eine Spannung ein, die deutliche Ähnlichkeit mit Stress in sich trug, jedoch auch die Aussicht auf höchstes Vergnügen, das ungeahnte Überraschungen und Handlungen gegen Verbote beinhaltete. Es kamen ganz gewiss süße Verstöße gegen die guten Sitten auf mich zu, die zu erleben konnte ich kaum erwarten.


Ihm mich, meinen Körper, für die Lust zur Verfügung zu stellen fiel mir leicht, immer noch, trotz der Ereignisse, denn ich wusste ja, welches Glück mich am Ende erwartete. Von den Bedingungen, die er zu stellen pflegte um die Lust zu erleben, waren manche nach meinem Dafürhalten und bei meiner Vorgeschichte zu hart an der Grenze, sogar teilweise jenseits dessen, was ich zu vertreten in der Lage war.


Für mich stand es fest, dass ich nicht mehr alles auf die gleiche, unbekümmerte Art mitmachen würde, wie vor dem bizarren Ereignis mit dieser Beisitzer-Tussi. Denn ich war nicht gefügig, sondern eine Frau mit freiem Willen. Wobei ich mir eingestand, dass ich mich weniger von rationalen Überlegungen leiten ließ, als dass ich viel mehr den Emotionen folgte, meinen, jedoch auch seinen. Erfüllender Sex hing von ihm ab, daran gab es für mich keinen Zweifel.


Mich engte die Angst ein, die ich vor dem empfand, was er jetzt von mir erwartete. Außerdem befiel mich ein Gefühl der Hilflosigkeit, wenn ich daran dachte, wie ich gegen seinen starken Willen ankommen könnte.


Der dringende Wunsch nach sexueller Erfüllung war im Moment die stärkste Emotion, die mein Denken und Handeln beeinflusste und meine Vorbehalte aushebelte. Es galt so lange geduldig zu sein, bis die Freunde gegangen waren. Bis dahin wollte ich ihm meine Sinnlichkeit und alles das was er in mir sah, herausstreichen. Vielleicht kam er ja selbst auf die Idee, die Freunde loszuwerden. Vielleicht hatte er ja sogar selbst einen Plan?


Eine Vorstellung, wie ich das bewerkstelligen könnte, besaß ich nicht, aber um einen Mann für mich einzunehmen, dazu war ich eine Frau.


Während ich diese Überlegungen anstellte, schwärmte Joschi so ein wenig und allgemein vor sich hin, dabei lauerte irgendetwas im Hintergrund, mit dem er noch hinter dem Berg hielt.


„Weißt du, wir haben so wunderschöne Höhepunkte erlebt, wie ich sie vorher selten erlebt habe. Mit einem so sinnlichen Menschen, einer so sinnlichen und schönen Frau wie du es bist die körperliche Liebe zu praktizieren und erleben zu dürfen, das ist ein Privileg. Dafür bin ich sehr dankbar und werde immer dafür dankbar sein.“


Er küsste meine Hand. Es war ein Kompliment, das ja, aber doch eines, das nur uns beide anging und keineswegs seine Freunde, geschweige denn, dass meine Sinnlichkeit öffentlich gefeiert gehörte. Sinnlich zu sein bedeutete in diesem Falle, sündig zu sein. Das war nichts, auf das man stolz sein konnte, im Gegenteil. Obwohl die Auswirkungen dieser Sünden so verlockend waren, dass ich nicht bereit war, ihnen zu widerstehen. Dem Lockruf dieser wunderbaren Ereignisse würde ich jederzeit zu folgen versuchen.


Die Gewissheit darüber, dass ich mich nicht gegen eine solche Versuchung wehren würde, färbte meine Wangen rot und ließ sie glühen.


„Du warst bisher der Meinung, dass diese Sinnlichkeit nur zwischen uns beiden besteht, stimmts?“


Er schaute herüber, um eine Bestätigung zu erhalten. Natürlich stimmte das. Worauf er hinaus wollte, war mir nicht klar. Für mich war es ein unveränderlicher Fakt, dass unsere Seelenverwandtschaft und der Gleichschritt unserer Gedanken und Wünsche maßgeblich war für das, was er meine Sinnlichkeit nannte. Das war nicht meine Sinnlichkeit, sondern das war unsere Sinnlichkeit, die kam aus uns beiden. Allein oder mit jemand Fremdem wäre dieses erotische Gefühl auf keinen Fall in dem Maße erlebbar, wie wir es empfanden. Für mich war das eine ganz offensichtliche Tatsache.


Joschi sah meine Zustimmung, er hatte sie erwartet. Dass er all das vor seinen Freunden ausbreitete, wärmte meine Wangen. Es war unser intimstes Geheimnis, so sah ich das, unsere Geheimnisse gingen niemanden etwas an.


In dem Moment rüstete er sich, jetzt würde er das sagen, worauf er die ganze Zeit hin steuerte, das spürte ich sehr deutlich.


„Nun hat es bei dem denkwürdigen Festival bei der bizarren Prinzessin Wolters ein Ereignis gegeben, das einer Geburt gleichkommt.“


Er machte eine Pause, ich hatte keine Ahnung, worauf er hinaus wollte.


„Denn du, meine Liebste, hast selbst den Beweis erbracht, dass diese Sinnlichkeit in dir wohnt, in dir allein, und dass es die Möglichkeit für jeden Menschen gibt, diese Sinnlichkeit mit dir mitzuerleben.“


Für jeden Menschen? Das war es, was er sagen wollte? Dieser Unsinn?


Dieses Festival hatte nur gezeigt, dass meine Willenskraft geringer war, als der Rausch der Hormone, geringer, schwächer als die Furie in mir und kleiner als der Wunsch, ein geregeltes Leben mit dem besten Liebhaber aller Zeiten zu führen. Das war bewiesen worden und nicht das, was sich der oberschlaue Richter Herr Doktor Brenner gerade aus den Fingern sog. Meine Wangen glühten nach wie vor, sie wurden nun durch den Ärger befeuert, den diese unsinnige Behauptung in mir hervorrief. Was wollte er erreichen?


„Du lehnst das ab, wie ich deiner Reaktion entnehme. Ich jedoch habe den Beweis dafür, dass du diese Sinnlichkeit jeden erleben lässt, der sich darum bemüht.“


Er schaute, ob er mich noch weiter verärgern konnte. Natürlich wuchs mein Ärger über den Unsinn, den er da verzapfte. Seine Freunde hörten mit, sie mussten alles für bare Münze nehmen, was er erzählte, ihre Mienen sagten aus, dass sie ihm alles glaubten.


Unsere tollen Erlebnisse, meine sexuelle Erfüllung fand ich ausschließlich mit ihm, das stand absolut fest. Für mich war das klar und es müsste auch für ihn offensichtlich ein. Warum er jetzt hier vor seinen Freunden alles das ausbreitete und die Notwendigkeit der Seelenverwandtschaft leugnete, verstand ich nicht.


Mir war klar, dass die Freundschaft der drei eine sehr intime war, wie sie in manchen Männergemeinschaften vorkommt. Männer teilen sich in solchen Gemeinschaften alles mit. Alles, wirklich alles, alle geheimen Wünsche, alle Neigungen, alle Erlebnisse und, das was mich am meisten störte, alles über die jeweiligen Sexualpartnerinnen. Alles über deren Maße, über deren Fähigkeiten und die Perversitäten, zu denen sie sich hinreißen oder überreden ließen.


Was diese beiden über mich wussten, wollte ich nicht wissen, das malte ich mir nicht einmal aus. Wenn ich solche Männerfreundschaften richtig beurteilte, dann wüssten sie sogar, wenn ich einen Leberfleck in der Leiste haben sollte, übertrieben ausgedrückt.


„Dieses Ereignis, diese Geburt betrifft dich, mein wertvollster Schatz! Denn dort hast du erlebt, dass du diese Sinnlichkeit sogar dann entfaltest, wenn dir der Sexualpartner nicht einmal sympathisch ist.“


Meine Wangen glühten, du lieber Himmel, was er für einen peinlichen Unsinn erzählte.


„Quatsch!“, erlaubte ich mir zu widersprechen. Mein ganzer Kopf brannte, ob jetzt vor Ärger oder weil mich seine seltsamen Offenbarungen hier vor seinen Freunden in Verlegenheit brachten.


„Quatsch, Oberquatsch!“, ereiferte ich mich.


Joschi blieb der Souveräne, der er immer ist. Ich ärgerte mich wie verrückt, dass ihn mein Eifer und meine Ablehnung in keinster Weise beeindruckte.


„Nein, nein, Schatz. Ich habe den Beweis. Außerdem sehe nicht nur ich das so.“


Auf den Beweis war ich nun sehr gespannt, was sollte das wohl sein? Seine Zuversicht machte mich ein wenig unsicher, vor allem, weil ich eben diesen Filmriss hatte, diesen Gedächtnisverlust. Ich wusste noch, dass das Beisitzer-Biest mich in Rückenlage auf dem Tisch bearbeitet hatte und ich mit dem Unterleib voraus durch das Lustuniversum geflogen war. Das konnte jedoch auch ein wüster Traum anschließend gewesen sein, durch Drogen verursacht oder durch was weiß ich.


Die schwarzhaarige Bestie war mir nicht sympathisch gewesen, trotzdem hatte sie mich zum Orgasmus gebracht. Meinte er das?


Mein Kopf glühte, die Hitze strömte vom Kopf auf die Brust und färbte sie ebenfalls rot, ich bekam Schweißausbrüche.


Das berechnende und brutale Biest war mir nicht nur nicht sympathisch gewesen, ich fand und finde sie immer noch verabscheuungswürdig. Dass sie mich zum Orgasmus gebracht hatte, das stand nun mal fest. Auch wenn ich es am liebsten geleugnet hätte.


„Deine Ausrichtung ist ja mehr oder weniger hetero, nicht wahr?“, fragte Joschi mit berechnendem Seitenblick.


Was sollte die Einschränkung ‚mehr oder weniger‘? Er regte mich immer mehr auf!


„Nicht mehr oder weniger!“, widersprach ich hitzig.


Dass er das hier vor seinen Freunden ausbreitete, machte mich immer verlegener und das machte mich immer ärgerlicher. Der Ärger führte dazu, dass ich zu heftig und zu laut reagierte.


„Ja, komm, Schatz!“, widersprach er völlig unnötigerweise. „Du bist bei Antonia ganz schön heftig abgegangen, das kannst du nicht leugnen. Auch bei den anderen Miezen bist du richtig ausgerastet, und auch bei dem Kerl.“


Bei den anderen Miezen? Was meinte er damit? Dass auch andere Frauen sich an meinem wehrlosen Leib vergangen hatten? War das so? Was meinte er ‚mit dem Kerl‘? Ein Mann hatte sich an mir vergnügt? Und ich sollte dabei etwas Positives empfunden haben? Das wüsste ich aber!


„Wie bitte?“, fragte ich völlig überrascht und empört.


„Du weißt es nicht mehr? Sie haben es gefilmt, hier!“


Er nahm eine Fernbedienung vom Tisch, drückte darauf und ein großer Fernseher erstrahlte, darauf war ich zu sehen! Sie hatten den gesamten Vorfall bei dem bizarren Ereignis gefilmt! Meine Kostümierung entsprach in keinster Weise dem, wie man sich bei einer normalen Party kleidete. Meine Brüste sprangen über der extrem schmalen Taille auf höchst provokante Art hervor, die Warzen schauten heraus. Darunter waren lang und nackt meine Beine über den extrem hohen Absätzen zu sehen. Es war offensichtlich, dass der Kettchen-Vorhang der einzige Gegenstand war, der meine Scham vor den Blicken der Umgebung schützte. Ein sehr unanständiger, allerdings auch sehr erotischer Anblick. So betrachtet, passte ich in das Ambiente der Party, keine Frage.


Es wurde gezeigt, wie ich auf Joschi zuging, die schwarzhaarige Hexe bedachte ich mit einem verächtlichen Seitenblick. Es war klar zu erkennen, dass ich sie ablehnte. Es wurde im Verlauf des Videos alles das gezeigt, was mit mir dort geschah. Es ging ganz klar aus der Videosequenz hervor, dass ich dem ausgeübten sexuellen Reiz nicht zu widerstehen in der Lage war. Ich weiß noch, wie es sich anfühlte, als ich zu schweben begann und der Unterleib der höchste Punkt war, an dem ich durch das Lust-All flog.


Hier nun sah ich, wie ich allen Umstehenden meinen Unterleib entgegen reckte und sich alle daran bedienten. Mein Stöhnen, die Laute die ich von mir gab, waren mir in diesem Moment so peinlich, dass ich sie nicht beschreiben werde. Es war deutlich zu sehen, dass mich die Lust absolut im Griff hatte, dass ich dem erotischen Empfinden keinen Einhalt gebot, sondern immer noch mehr davon verlangte.


Ein Mann schließlich stellte sich zur Verfügung. Er nahm sich meine Schenkel und drückte mir seinen Phallus in die Scheide. Die Geräusche, die ich in dem Moment von mir gegeben habe, erinnerten mehr an Primaten, als an menschliche Laute.


Obwohl ich nicht länger auf den Bildschirm schauen mochte, sondern lieber vor Peinlichkeit in den Erdboden versunken wäre, war ich nicht in der Lage, den Blick abzuwenden. Ebenso erging es Joschi und fatalerweise auch den beiden Freunden.


Die sexuelle Spannung, die uns alle erfasste, war deutlich zu spüren und steigerte sich von Sekunde zu Sekunde. Unsere Blicke hingen gebannt an dem Bildschirm, wegzuschauen war unmöglich.


Der Mann auf dem Bildschirm verging sich nicht an mir, sondern ich forderte ihn auf, schneller, härter und länger zu agieren. Ich bettelte mit den abstoßendsten Ausdrücken darum, er möge mir seine Kraft und seinen Samen schenken. Während diese unglaublich unanständigen Bilder über den Bildschirm flimmerten, wand ich mich vor Verlegenheit. Gleichzeitig räkelte sich die Furie in mir, die selbstgefällig das Ergebnis ihrer schändlichen Handlungen betrachtete.


An all das hatte ich keinerlei Erinnerung.


„Du hast mir etwas in den Drink gemischt!“, behauptete ich lautstark, als der Film an seinem Ende angelangt war. Das letzte Bild zeigte mich, wie ich mit einem seligen Lächeln auf den Lippen auf dem Tresen lag und einschlief oder das Bewusstsein verlor.


„Ach was, das war ein ganz gewöhnlicher Gin-Fizz.“ Joschi schaute mich mit einem spöttischen Lächeln an, das mich verrückt machte.


„Diese Sinnlichkeit braucht keine Drogen, sie ist selbst DIE Droge schlechthin“, meinte er erläutern zu müssen. „Die wohnt in dir, du kannst sie mit jedem erreichen, mit jedem Mann und jeder Frau.“


„Das ist doch Unsinn!“, widersprach ich immer noch, obwohl die Behauptung nicht nur falsch sein konnte. Fest stand nur, dass ich dieses Glück und diesen Rausch der Gefühle mit Roland nicht empfunden hatte und auch davor nicht.


„Die bizarre Prinzessin Wolters und ihre Jury haben dich und deine Darbietung als das sinnlichste und erotischste Ereignis des Abends gekürt, und mir während deiner Bewusstlosigkeit stellvertretend den Pokal übergeben. Hier nun überreiche ich ihn dir.


Herzlichen Glückwunsch zur erotischsten Frau des Jahrhunderts!“


Er überreichte mir eine Metallplatte, auf die eine sehr ausgeprägte weibliche Brust modelliert war, hoch glänzend vergoldet, mit der Inschrift ‚Prinzessin Bizarr‘ und das Datum vom letzten Freitag.


Mein Kopf glühte, meine Brustwarzen stachen hart und deutlich sichtbar durch das Oberteil. So verlegen war ich im ganzen Leben noch nicht. Was genau ich empfinden sollte, war mir nicht klar. Allerdings verspürte ich die Wärme in den Wangen, die die Verlegenheit brachte, und die Hitze, die die Furie in meinem Unterleib erzeugte. Die gezeigten Bilder schwangen in mir nach, die Furie war nun nicht mehr leicht zu besänftigen. Ich hoffte auf schnelle Erleichterung durch Ihn.


„Glückwunsch, Schatz, auf die Auszeichnung kannst du stolz sein!“, meinte der Mann, den ich bisher für den besten und liebsten Mann meines Lebens gehalten hatte.


Man stelle sich vor, ich würde diese Auszeichnung meiner Mutter zeigen, mit stolzgeschwellter Brust diese Trophäe vorführen und erzählen wofür ich sie bekommen hatte.


Nicht auszudenken.


Jetzt fiel mir ein, dass dieser tuntenhafte Mann etwas von einer ‚Filmaufnahme meiner Session‘ gesprochen hatte, die er mir zugesteckt haben wollte. Joschi schien davon eine Kopie zu besitzen, die hatten wir uns gerade angeschaut. Als wenn er wieder einmal meine Gedanken lesen könnte, berichtete er:


„Unter dem Namen der bizarren Prinzessin kannst du dir den Film jederzeit bei YouTube anschauen.“


Das war der Supergau! Meine Entgleisungen wurden öffentlich gezeigt! Das musste ich dringend unterbinden, es war ja unmöglich, dass ein Vorstandsmitglied der Firma in einem Sexvideo viral gehen würde. Absolut unmöglich.


Er las wieder meine Gedanken:


„Das Video ist bereits mehr als zwanzigtausendfach geteilt worden, das kriegst du nicht mehr weg. Du solltest nicht verlegen, sondern stolz darauf sein.


Stolz darauf, dass dir solche wunderbaren Eigenschaften geschenkt wurden. Eine solche Sinnlichkeit ist ein Gottesgeschenk, ein Geschenk an dich und an all deine Sexualpartner.“


All meine Sexualpartner! Mir stand der Sinn nach nur einem Sexualpartner, von jetzt an bis der Tod uns scheidet! Stattdessen wurde ich zum Sexualobjekt degradiert, das jedem Notgeilen als Vorlage dienen konnte.


Dass diese Sinnlichkeit, meine Sinnlichkeit, die im Film deutlich zum Ausdruck kam, auch mich beeindruckt hatte, das stand allerdings fest.


Joschi nannte es Sinnlichkeit, ich nannte es ‚die Furie‘. Für mich war dieses ein eigenständiges Lebewesen, das mich beeinflusste und ab einem gewissen Grad auch dominierte, es war etwas Bedrohliches, für Joschi ein Gottesgeschenk.


Was war es denn nun in Wirklichkeit?


Hemmte mich die verklemmte Sichtweise, in die ich durch meine Erziehung gepresst worden war am wirklichen Leben? Oder war dieses ‚wirkliche Leben‘ etwas, was nur in Joschis Welt existierte?


Dass es lustvoll war, Joschis Leben, das war klar. Dass ich auf die diversen Spielarten der Sexualität, die ich durch ihn kennen gelernt hatte, nicht mehr verzichten wollte, das war ebenfalls klar. Ich brauchte nur daran zu denken, wie es sich angefühlt hatte, als ich oben lag. Das war wunderbar, das würde ich gern wieder tun. Oder sich spontan irgendwo zusammenfinden, um Sex zu erleben, um Liebe zu machen, das würde ich auch gern weiterhin erleben, es musste ja nicht auf dem Herrenklo sein.


Er las wieder meine Gedanken.


„Das für dich Wichtigste müsste eigentlich sein, dass du dir sicher sein kannst, diese wunderbare Sinnlichkeit mit jedem Sexualpartner ausleben zu können. Vielleicht nicht mit jedem Menschen auf der Welt, aber ganz gewiss mit sehr, sehr vielen.


Jeder, dem du den Zugriff auf deinen Körper erlaubst, kann dir die Erfüllung bringen. Das ist doch eine neue Facette in deinem Leben, das erweitert deine Möglichkeiten ins Unendliche.“


Er schaute mir zu, wie ich seine Gedankengänge nachvollziehen und sie in mein Weltbild einzugliedern suchte.


„Um diese Sinnlichkeit zu genießen, brauchst du nicht eine bestimmte Person, jeder kann sie wecken. Ist dir das klar?“


Es hörte sich für mich an wie eine gewöhnliche Männerfantasie. Jede Frau war immerzu bereit sich zu paaren, man musste sie nur an den richtigen Stellen anfassen und den nötigen Schmalz in die Ohren flüstern. Schon konnte sie keinem Mann widerstehen.


Mein Kopf glühte vor Verlegenheit. „Blödsinn!“, knurrte ich.


„Sicher, für die meisten Menschen ist es Blödsinn, da gebe ich dir Recht. Aber in dir steckt so viel natürliche Sinnlichkeit, beneidenswert. Es kann sein, dass ein gewisses Maß an Nachholbedarf deine Handlungen und Gefühle ebenfalls positiv beeinflusst, aber das Meiste kommt von dir, von innen heraus. Lass dir gesagt sein, diese deine Erotik zu erleben, ist ein Naturereignis, das einem Erdbeben oder einem Vulkanausbruch gleich kommt. Es ist ein Gottesgeschenk, so etwas erleben zu dürfen.“


In mir nagten Zweifel. Einerseits machten mich seine Komplimente ratlos, weil ich nicht wusste, ob ich mich darüber freuen oder mich empört abwenden sollte. Andererseits empfand ich das, was er so pathetisch beschrieb als etwas ganz Natürliches, als etwas, auf das ich nicht mehr verzichten wollte. Nur war es natürlich an den Haaren herbei gezogen, dass ein solches Ereignis wie dieses heiße Erleben auch mit anderen Menschen erlebbar wäre. Das bizarre Ereignis klammerte ich einfach aus, das war irgendein Sonderfall, über den ich nicht wusste, wie ich ihn einsortieren sollte und über den ich auch nicht weiter nachdenken und auf keinen Fall reden wollte.


Was ich ganz geheim für mich behielt, war, dass mich die Rückbesinnung auf unsere wunderbaren Liebesabenteuer noch schärfer machte, als ich sowieso schon war. Mit aller Macht mühte ich mich, meinen Gemütszustand vor Joschi zu verbergen, obwohl mich der sehr stark beeinflusste. Als er fort fuhr, bemerkte ich, das es sinnlos war, er wusste es.


„Schau mal“, fuhr er in seinem Monolog fort. Wie er mich anschaute! Die Gedankenübertragung funktionierte selbst dann, wenn ich sie zu blockieren versuchte.


„Schau nur, wie sinnlich du deinen Körper präsentierst. Du erweckst den Anschein, als würdest du jedem erlauben, deinen Körper zu benutzen, er müsste sich nur trauen, ihn in Besitz zu nehmen. Es scheint so, als wartetest du darauf, dass er sich an dir und deiner Sinnlichkeit labt.“


Er sah es falsch. Ihm präsentierte ich meinen Körper, für Ihn hatte ich mich so gekleidet, Ihm wollte ich erlauben, meinen Körper zu benutzen.


Jetzt wurde er so eindringlich wie ein Zeuge Jehovas:


„Es ist ein Geschenk von Gott an dich. Ein Geschenk verpflichtet, dieses Geschenk verpflichtet dich, Clara, diese Gottesgabe für andere erlebbar zu machen. Dazu musst du dich anderen zur Verfügung stellen. So wie du es signalisierst, so wie dein Habitus es verspricht, solltest du es umsetzen. Schon der Fairness halber.“


Was er sich jetzt da wieder ausgedacht hatte, war natürlich vollkommen lachhaft. Er versuchte allen Ernstes, mir weiszumachen, dass ich mich für jedermann öffnen und jeden Menschen als Sexualpartner akzeptieren sollte, der sich mir anbot.


„Was für ein Quatsch!“, wiederholte ich.


„Kein Quatsch, Schatz. Dafür hat dir Gott diese Gabe geschenkt.“


Er meinte wohl, mir als katholisch erzogenem, naiven Mädchen einreden zu können, dass meine lustvollen Momente ein Geschenk an mich waren, das ich der Welt weiter geben müsste. Warum sonst betonte er dauernd ‚Gott‘ und ‚Gottesgeschenk‘? So naiv war ich nun nicht.


Im Moment war ich sexuell erregt, das konnte ich nicht verhehlen. Ich wollte unbedingt mit ihm Sex machen, ich musste nur abwarten, bis die Freunde gingen, dann konnte er zur Sache kommen. Das Gerede über meine Verfügbarkeit regte mich nur auf, es regte mich nicht an. Langsam verlor ich die Geduld. Bisher war es nur seine Veranstaltung. Ich stand die ganze Zeit mit wechselnden Gesichtsfarben neben ihm und stürzte von einer Verlegenheit in die nächste.


Er bemerkte meine Entschlossenheit, mich seinem Zugriff zu entziehen und selbst zu handeln. Wie ich handeln wollte, das wusste ich noch nicht. Bevor ich einen Entschluss fassen konnte, bat er mich um etwas, was ich ganz bestimmt nicht richtig gehört hatte. Was ich verstand war dieses hier:


„Zeig bitte meinen Freunden die Farbe deines Höschens.“


Das konnte ich nicht richtig gehört haben, unmöglich. Er wusste es von der Eingangstreppe, dass ich unter dem kurzen Skater-Röckchen nur die blanke Sinnlichkeit trug und kein irgendwie gefärbtes Höschen.


Mittlerweile hatte ich meinen Po an die Tischkante gestützt, um die Füße zu entlasten. Das Stehen auf den hohen Absätzen bereitete mir nach wie vor nach einiger Zeit Unbehagen.


Seine Freunde schauten wie auf Kommando in meinen Schoß. Sie schienen das Gleiche gehört zu haben wie ich. Meine Blicke trafen seine. Er wollte tatsächlich, dass ich seinen Freunden das zeigte, was sich unter meinem Rock verbarg.


Ich runzelte die Stirn, um ihm meinen Unglauben und die Ablehnung zu verdeutlichen. Er jedoch war entschlossen, seinen Willen zu bekommen. Um ihm auszuweichen, brachte ich mein stärkstes Argument vor:


„Diese Sinnlichkeit, von der du die ganze Zeit redest, ist ein Ding zwischen uns beiden und niemals mit anderen erreichbar.“


Nun musste ich mir doch Gedanken darüber machen, wie der bizarre Abend abgelaufen war und musste eine einleuchtende Theorie entwickeln. Mit reichlich Gestik unterstrich ich meine Worte, um ihnen mehr Nachdruck zu verleihen. Um ihn nicht zu Wort kommen zu lassen und ihn daran zu hindern, mich seinem starken Willen auszusetzen, machte ich möglichst viele Worte um den heißen Brei herum.


„Zu dem Zeitpunkt, den du hier ansprichst, war ich nicht ganz zurechnungsfähig. Ich kam dort völlig ausgehungert an, den ganzen Tag über hatte ich keine Zeit etwas zu essen. Anstatt gleich hinein gelassen zu werden, musste ich mich erst mit deiner Schminkakrobatin auseinandersetzen, die mich anmalen wollte wie ein Graffitikünstler einen Eisenbahnzug. Als ich mich da durchgesetzt hatte, wurde ich in dieses unmögliche Korsett gezwängt.“


Er griente selbstgefällig, weil er meine Absicht durchschaute. Er rüstete sich, mich zu unterbrechen, um ihn nicht zu Wort kommen zu lassen, hob ich die Stimme ein wenig und fuhr schnell fort:


„Weil ich in dieser völlig fremden Umgebung in dieser ungehörigen Aufmachung so unsicher war und all die Leute um mich herum so ungehörige Handlungen an einander vollzogen, ganz offen und ohne Scham, aus dem Grund war ich nicht ganz bei mir, es passte ja nichts von dem was ich sah in den normalen Alltag.


Hast du den Brunnen gesehen, um den die erregten Jünglinge herum tanzten? Mich verwirrt so etwas.“


Er wollte antworten, ich sprach schnell weiter.


„Nach einigem Herumirren habe ich dich in der Menge entdeckt, intim zugange mit diesem schwarzhaarigen Monster. Das war ein Schock für mich, kannst du dir ja vorstellen. Weil mein Hunger überwältigend war, war ich eh schon durcheinander, dann fast nackt durch die sexlüsterne Meute hindurch zu gehen und dich in dieser verfänglichen Situation zu sehen, hat mich vollends aus der Spur gebracht. Ich war rein auf dich konzentriert, du warst mein einziger Fixpunkt in dem Sodom und Gomorrha. Und dann entdeckte ich dich, wie du mit diesem raubtierartigen Vamp zugange warst. Bevor ich noch richtig schalten konnte, hat mich deine schwarzhaarige Tussi regelrecht überfallen und überwältigt. Als ich da mitging, als ich mich unter der willig zeigte, da meinte ich eigentlich dich.“


Er griente sehr überlegen und versuchte, mich mit etwas mehr Kraft zu unterbrechen. Unbeirrt fuhr ich fort:


„Hast du schon vergessen, dass du mich als erster so sehr gereizt hast? Weißt du das noch? Nein? Du hast mich im Stich gelassen, als du mich bis beinahe zum Äußersten gereizt hattest und mir der anstehende Höhepunkt, den nur du in dieser Form hervorrufen kannst, die Sinne vernebelt hat. In dem Moment ist sie über mich hergefallen und hat das fortgesetzt, mit dem du mich hilflos gemacht und mich allein gelassen hattest.“


Seine Miene wurde sehr selbstgefällig. Er meinte mich berichtigen zu müssen:


„Nicht sie ist über dich, sondern du bist über sie hergefallen, soll ich dir die Stelle noch einmal zeigen?“


Er arbeitete an der Fernbedienung herum, das wehrte ich ab und stellte mich vor den Fernseher. Dass sich alle Anwesenden den peinlichen Vorgang noch einmal anschauten, wollte ich unbedingt verhindern.


„Nicht nötig. Sie hat sich zuerst an mir vergriffen, ich habe sie abgewehrt und versucht, sie fest zu halten. Das ist mir nicht gelungen, weil sie viel stärker war und sehr viel brutaler vorgegangen ist als ich. Sie hat mir gedroht, im Ernst. Sie drohte damit, mir das Gesicht zu zerkratzen wenn sie frei käme. Ich war damit beschäftigt, das Biest fest zu halten, damit sie mich nicht kratzt, währenddessen hat sie mich sehr unanständig bearbeitet. Da wird jeder schwach, das kannst du mir glauben. Als sie mich so weit erregt hatte, dass ich mich nicht mehr wehren konnte, ist sie über mich hergefallen.


So ist das entstanden. So und nicht anders!“


Ich atmete schwer und schaute ihn an, ob er mir folgte, ob ihn meine Argumente und meine Darstellung überzeugt hatten.


Hatten sie nicht, er lächelte überlegen.


„Schatz, sieh es als das was es ist. Deine Sinnlichkeit ist einzigartig. Wieso willst du dich dagegen sträuben? Das macht doch keinen Sinn. Nimm es als das was es ist, es ist ein Gottesgeschenk, du bist ein Geschenk des Himmels, glaub mir.“


Er betrachtete mich lächelnd.


„Jetzt zeig den Jungs schon die Farbe deines Höschens, lass dich nicht lange bitten.“


Seine Bitte zu erfüllen war absolut unmöglich. Er wusste genau, dass ich seiner Vorgabe gefolgt war und kein Höschen trug, da war ich mir sehr sicher. Er war mir beim Hereinkommen die Treppe hinauf so dicht gefolgt, dass er über ‚die Farbe meines Höschens‘ Bescheid wissen musste.


Jetzt hatte er mich im Griff, sein starker Wille prallte ungeschützt auf meine schwache Seele.


„Ich soll was? Joschi, das kann … ich mein, ich kann doch nicht …. Ich hab doch gar kein … Joschi!“


„OK“, sagte er mit seiner Souveränität gegen die kein Kraut gewachsen war, jedenfalls kein Kraut, das Clara mit Vornamen hieß.


„Du hast mir ein Geschenk mitgebracht, weil du dachtest, ich hätte Geburtstag“, er deutete auf die Rose mit der Schleife, die auf dem Tisch lag. Über Rosen zu sprechen war mir deutlich lieber, als mich mit der Bitte zu befassen, die er geäußert hatte und die ich ihm unmöglich erfüllen konnte.


„Und mit dieser Schleife hast du das zweite Geschenk verpackt? Ja?“


Er deutete auf die rote Schleife, die ich um den Rockbund geschlungen hatte und die groß und leuchtend das kurze, weiße Skaterröckchen dominierte. Er zog mich an sich und zupfte die Schleife auf.


„So, dann will ich mal mein Geschenk auspacken“, meinte er ganz entspannt dazu.


So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt, als ich die Schleife umband, allerdings ohne die Anwesenheit der Freunde. Er schickte sich tatsächlich an, mir den Rock auszuziehen. Ich bot ihm mit einer hektischen Geste Einhalt. Er durchschaute sofort meine Bedenken, auf seine unnachahmlich souveräne Art sagte er:


„Oh, Schatz, meine Freunde würden schon ganz gerne sehen, was ich zum Geburtstag geschenkt bekommen sollte. Und ich würde es gern sehen, dass du es ihnen zeigst. Ganz im Ernst, ich würde zu gern damit angeben.“


Er schaute mich an, als wollte ich ihm etwas verwehren auf das er ein gutes Recht besaß.


„Bitte, Clara, mach es für mich.“


„Joschi, ich ….“


„Bitte!“


Er schaute mich an, er drang in meine Gedanken vor. Er versprach mir vollkommene sexuelle Erfüllung, ich brauchte nur seinem Wunsch Folge zu leisten.


Es wurde mir klar, dass ich meinen Widerstand gegen ihn nicht lange aufrecht erhalten können würde. Als letztem Ausweg verlegte ich mich aufs Bitten.


„Bitte, Joschi, du weißt doch ….“


Er lächelte nur so mit einem Mundwinkel. Er wusste haargenau, wie peinlich mir das war, was er von mir verlangte. Ebenso haargenau wusste er, dass ich ihm nicht länger widerstehen konnte.


Es blieb mir nichts anderes übrig als nachzugeben.


Ganz zaghaft fasste ich den unteren Saum des Röckchens mit beiden Händen. Ein letzter bittender Blick von mir an ihn, eine letzte Aufforderung, seiner Bitte Folge zu leisten von ihm.


Wir behielten Blickkontakt, bloß nicht seine gaffenden Freunde anschauen. Ganz langsam hob ich das Röckchen an, hob es an bis in Bundhöhe, zeigte alles was es eigentlich verbergen sollte und strich es sofort wieder hinunter.


Sehr selbstgefällig ordnete er an:


„Nun lass sie doch mal in Ruhe schauen. Du brauchst dich doch nicht zu schämen, du bist wunderschön. Zieh das Röckchen am besten aus.“


So ganz langsam wurde ich verrückt. In mir sträubte sich alles dagegen, den Rock auch nur noch einmal anzuheben und er verlangte, ich sollte mich völlig schutzlos seinen Freunden und ihm zeigen, mich ihren Blicken aussetzen, komplett ohne alles.


Andererseits gab mir die Furie zu verstehen, dass sie das Hin und Her satt hatte, sie verlangte ihr Recht. Mit ihrer Hitze bedeutete sie mir, dass ich mich anbieten sollte, damit sie sich ausleben konnte. Sie verlangte von mir, das Liederliche, das Verderbte und das Leichtsinnige heraus zu kehren und mich auf alles einzulassen, was Er von mir verlangte, um Ihn zu erleben, Ihn und die Befriedigung durch Ihn.


Hitze stieg mir vom Unterleib bis in die Wangen.


Er sah, dass ich mit mir kämpfte. Seine Freunde folgten gebannt der Auseinandersetzung. Aus ihren Augen sprach die Sensationslust, die Gier danach, mehr zu bekommen. Sie begehrten, meinen Körper zu sehen, sich an seinem Anblick zu erregen. Vielleicht wollten sie auch nur beobachten, wie weit seine Macht über mich ging. Der Gedanke kam jedoch nur als ganz kleiner Nebeneffekt und wurde gleich wieder verworfen. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte.


„Komm, Schatz, ich helfe dir!“, meinte mein Joschi. Gegen seine Überredungskunst war ich machtlos. „Du hast einen perfekten Körper, es ist nicht fair, wenn du ihn versteckst.“


Er trat auf mich zu und küsste mich. Er übernahm damit die Initiative und damit die Verantwortung. Was weiter folgte, hatte nicht ich zu vertreten, es war seine Entscheidung, gegen die ich nicht anzukommen die Kraft besaß. Alles lag in seiner Macht, nicht in meiner.


Ich umschlang seinen Nacken mit beiden Armen und bot mich ihm dar, stellte mich ihm zur Verfügung, seinem Willen unterwarf ich mich. Er durfte mit dem Geschenk unternehmen, was er für richtig hielt, ich willigte ein.


Sanft schob er mir den elastischen Rockbund über die Hüfte hinab, über den Po hinunter, bis er von allein zu Boden rutschte. Unsere Augen versanken ineinander, seine starke Persönlichkeit führte mich, wie ich wusste, zu meinem Glück. Wenn ich ihm bisher gefolgt war, so war das immer gut für mich, jetzt würde es ebenfalls gut sein.


Meine Wangen glühten, es galt, trotz meiner Nacktheit Contenance zu bewahren. Ich lächelte ihn an, nur ihn, niemand sonst, alles andere blendete ich aus. Wie eine Tänzerin hob ich die Arme über den Kopf, trippelte geziert einige Schritte rückwärts und präsentierte mich ihm.


Seine Blicke und die Blicke der Freunde brannten mir auf der Haut, als würden heiße Finger darüber streichen. Ich mied den Augenkontakt zu seinen Freunden, was ich tat, war nur für ihn gedacht, alles andere ging mich nichts an.


„Wunderschön!“, er applaudierte leise. „Ist sie nicht wunderschön?“, fragte er seine Freunde. Die schluckten und konnten den Blick nicht abwenden. Mich machten die Reaktionen der drei Männer trotz meiner Verlegenheit stolz.


„Jetzt zeige ihnen noch deine wundervollen Brüste. Männer, ihr habt so perfekt geformte Brüste noch nie gesehen.“


Er sah mir in die Augen und bat:


„Bitte, meine Schönheit.“


Seiner Bitte nicht zu folgen vermochte ich nicht. Außerdem wäre es Unsinn, mich weiter zu sträuben. Er trug die Verantwortung für das was passierte, ich hatte es nicht zu vertreten. Mit angemessener Verzögerung zupfte ich das Top über den Kopf und präsentierte mich völlig nackt. Verlegen war ich immer noch, stolz auch. Die gierigen Blicke der drei Männer meinte ich auf der Haut zu spüren.


Was immer jetzt passieren mochte, ich war, so nackt wie ich war, völlig machtlos dem ausgeliefert, was Er mit mir tun wollte. Es war jetzt sein Ding, was mit mir passierte. Wenn es sündig und noch sündiger wurde, dann hatte er es zu vertreten, ich folgte nur, gegen seinen Willen war ich machtlos.


„Ist sie nicht wunderschön? Sagt selbst, ist sie nicht wunderschön?“


Mit Mühe und voller Angst schaute ich zu den Freunden hinüber. Waren sie so begeistert von dem was sie sahen, wie es Joschi war?


Ihre Augen brannten in den Höhlen, gierig schauten sie auf all das, was ich ihnen anbot.


Die Hitze, die während der ganzen Zeit bereits in mir ganz im Verborgenen schwelte, trat mit Wucht zutage. Durch meine Nacktheit strömte kühle Luft über meine Scham. Die wurde von innen erhitzt durch die Furie. Das Biest war mit großer Begeisterung dabei, das Kommando zu übernehmen. Was sich abzeichnete machte mich schwindeln.


Joschi drehte mich zu seinen Freunden, um ihnen meine Vorderseite zu präsentieren. Sie gafften auf das kurz geschorene Dreieck, dem Kleineren quollen die Augen aus dem Kopf, Tommi grinste anzüglich.


„Ist das schön?“, wiederholte Joschi.


„Und ob, Alter!“, stammelte Daniel. „Boh, geil!“ ergänzte Tommi.


Zwischen Scham und Stolz wurde ich hin und her gerissen, mir war abwechselnd warm und kalt. So richtig glauben konnte ich die ganze Aktion nicht, weder dass ich mich mit völlig nacktem und ungeschütztem Körper Joschis Freunden präsentierte, noch dass ich äußerst unanständige Hitze in mir verspürte.


„Und das sollte meines sein?“, fragte Joschi. Er kniete sich vor mir nieder und versenkte seine Nase in das, was ich ihm anbot. Erst durchschaute ich nicht, was ihn dazu bewegte, mich derartig zu berühren.


Mit einem Mal leuchtete mir ein, warum er sich dort versteckte, er war verlegen! Erst nach und nach sickerte es bei mir ein, dass er sich überwinden musste, das in die Tat umzusetzen, was er sich vorgenommen hatte. Ob er sich schämte, mich so weit gebracht zu haben? Seine Zweifel gaben mir etwas Oberwasser, ich ließ das Liederliche in mir antworten, Hitze durchströmte meinen Leib, die Furie sprach und handelte durch mich hindurch:


„Zu deiner freien Verfügung, zumindest heute!“


Es entrang sich meiner Kehle ein Lachen, wie ich es noch niemals von mir gegeben habe. Es hörte sich verrucht und erotisch an, so, als würde ich alle Welt davon in Kenntnis setzen wollen, dass ich hier zur Verfügung stand. Das war nicht ich, das konnte nur die Furie gewesen sein, anderes war nicht vorstellbar. Sie hatte sich anscheinend mit Joschi verbündet, sie war einverstanden mit dem, was geschah.


„Ihr hab es gehört!“, sagte Joschi und nahm die Nase aus meinem Schambereich. Er fasste sich jetzt ein Herz, die Furie hatte ihn eingeladen, nun setzte er das um, was er sich vorgenommen hatte.


„Ihr habt es gehört, zur freien Verfügung, ihr seid meine Zeugen!“


Die Freunde gafften nach wie vor auf meine Scham. Das Liederliche in mir, in Verbindung mit der Furie, besiegten das Korrekte mit Leichtigkeit, ich reckte ihnen meinen Unterleib ohne Hemmung entgegen. Es heizte mich auf, die liederliche Person heraus zu kehren und mich ihnen anzubieten, die Furie war begeistert. Mir war klar, dass ich Joschi gern zur Verfügung stand und sie sollten eine Ahnung davon bekommen, was ihn erwartete.


Nun wurde ich mit dem konfrontiert, was er sich vorgenommen, jedoch erst einmal nicht getraut hatte. Er sagte etwas, das nicht wahr sein konnte, es ging nicht anders, ich musste mich verhört haben. Was ich hörte war dieses hier:


„Ihr könnt sie haben, hier und jetzt. Gebt mir jeder dreihundert Euro und ihr könnt sie euch nehmen!“


Das konnte er ja so nicht gesagt haben. Ich schaute von ihm zu den Freunden, was die verstanden hatten. Oder wie hatte er das gemeint? Er hatte sich versprochen, oder?


Tommi schaltete als erster, der Grund für mein Entsetzen wurde bestätigt:


„Du meinst, wir können sie ficken? Für dreihundert Euro können wir sie ficken?“


Joschi war nun nicht mehr verlegen, sondern wurde wieder der souveräne Träger der Verantwortung. Er verfügte über mich, ohne auf meine Befindlichkeit großartig Rücksicht zu nehmen. Er organisierte sein Vorhaben mit viel Übersicht und unmissverständlich:


„Ja, sicher, ist so gemeint. Anal ist sie noch Jungfrau, geblasen und geschluckt hat sie auch noch nie, das mache ich selbst. Aber ansonsten könnt ihr sie ficken wie ihr wollt.“


Ich stand herum wie ein Möbelstück und versuchte zu verarbeiten was hier vor sich ging. Das Liederliche war perplex, das Korrekte empörte sich. Hurtig bückte ich mich, um den Rock wieder anzuziehen.


„Nee, nee!“, wehrte Joschi ab, sehr souverän, ohne Widerstand zu erwarten. Den brachte ich auch nicht auf. Nun gut, er trug die Verantwortung, dann musste er auch mit den Konsequenzen leben. „Geschenkt ist geschenkt, das kannst du nicht wieder einpacken und zurück fordern!“


„Ja, aber … !“ stammelte ich. Selbst den leisesten Versuch meinerseits, zumindest etwas Kontrolle zu behalten, wischte er in seiner souveränen Art beiseite:


„Aber, aber, aber!“, äffte er mich nach. „Geschenkt ist geschenkt.“


Meine Wangen, das ganze Gesicht färbte sich rot. Vor Scham und wegen der Konfrontation mit meinem Joschi. Mich machte es verlegen, auf meinem Recht beharren zu wollen, das machte man als folgsames Mädchen nicht, man ließ es gar nicht erst so weit kommen, dass es notwendig wurde. Man blieb zuhause, trug langweilige, schlecht sitzende Kleidung und beschied sich mit dem, was sich von allein einstellte.


Das war mir zu wenig, deswegen musste ich ja unbedingt die Liederliche unter Beweis stellen. Ich musste ja unbedingt in dem leichtsinnigen Outfit und ohne Unterwäsche hier erscheinen, nur weil ich mir diese sehr, sehr sündige sexuelle Befriedigung wünschte. Ich hatte mich selbst in diese Situation hinein manövriert und jetzt hatte ich die Konsequenz zu tragen. Es war zu leichtsinnig von mir, ich bin einfach mehrere Schritte zu weit gegangen. Wie kam ich da wieder heraus?


Allerdings, er trug die Verantwortung, er hatte es nicht nur initiiert, sondern trieb es jetzt auch noch auf die Spitze.


„A .. aber, das war ein Geschenk für dich!“, versuchte ich noch einen Einwand.


„Wäre gewesen!“, fügte ich hinzu. Mein Kopf glühte. Die Bemerkung nahm er gar nicht wahr. Wenn ich es richtig sah, dann waren seine Hormone so weit ausgeschüttet, dass es für ihn kein Zurück mehr gab.


„Mit meinem Geschenk kann ich machen was ich will.“


Entschlossen beharrte er auf seinem Recht.


„Ich will, dass meine Freunde selbst einmal erleben, was ich erleben darf. Die kleine Freude wirst du mir wohl nicht verwehren oder?“


Kleine Freude!


Allein die Vorstellung, dass ich hier nackt herum stand und darüber diskutierte, mit wem ich Liebe machen wollte und mit wem ich Liebe machen musste, war so absurd, wie man es sich nicht vorstellen konnte. Es war unmöglich, dass dies hier real war, es war unmöglich, dass ich das hier tatsächlich erlebte.


„Du hast dich zur Verfügung gestellt, nun musst du zu deinem Wort stehen!“, er beendete damit jede weitere Diskussion. Es war ein Argument, das mir einleuchtete. Sicher muss man zu seinem Wort stehen, logisch. Aber, es ging doch trotzdem nicht, dass….


„Also, dreihundert? Hier, ich hab dreihundert!“, unterbrach einer der Freunde die peinliche Diskussion. In der Stresssituation jetzt konnte ich nicht mehr sagen, welcher der beiden Freunde wer war, Daniel oder Tommi. Ich achtete auch nicht weiter darauf, das Ganze war absolut absurd, auf keinen Fall real und auf gar keinen Fall umsetzbar.


Joschi nahm das Geld in Empfang, er verwies den Freund mit einer Handbewegung an mich, er möge sich bedienen.


„Also, Joschi!“, erhob ich einen Einwand, halbherzig, denn das konnte ja nicht wahr sein! Der, der bezahlt hatte, zog mich in Richtung Schlafabteil.


„Nix da!“, wehrte Joschi ab. Er behielt das Kommando, gegen seine Anweisung gab es keine Möglichkeit, weder für den Freund noch für mich. „Hier, vor uns, von mir aus auf dem Tisch oder da vorne auf der Recamiere. Wir wollen zusehen. Außerdem geht sie so richtig ab, wenn man ihr zusieht, da ist sie extrem geil drauf, wirst du sehen.“


„Aber, Joschi!“, rief ich laut und deutlich. Was er sagte war verletzend und verleumderisch. Er behauptete noch immer, ich sei exhibitionistisch veranlagt.


„Komm, Süße, die Diskussion ist vorbei. Steh dazu, was du angezettelt hast. Sei eine gute Geliebte für meinen Freund, blamiere mich nicht.“


„Äh, Joschi, ich kann doch nicht ...“, es konnte ja nicht wahr sein!


Der Freund, ich glaube, es war Daniel, verschloss mir den Mund indem er mich küsste. Ich war nackt und hilflos, mein Körper stand ihm zur Verfügung, ich konnte nichts machen. Er berührte die Brüste mit seinem T-Shirt, er nahm sie sich vor. Er massierte sie auf eine gekonnte, auf beherrschende Art und Weise, man merkte ihm gleich eine gewisse Routine an.


Man möge mir verzeihen, ich erkläre mir meine fehlende Gegenwehr damit, dass ich mir bewusst machte, unter welchen Voraussetzungen ich hierher gekommen war. Angeheizt mit der Erwartung, meine Begierde von Joschi befriedigt zu bekommen, war ich angereist. Als ich hier her kam war ich zum Sex mehr als bereit, dadurch waren meine kognitiven Eigenschaften bereits stark eingegrenzt, fokussiert auf das eine Ereignis. Joschi hatte mich in der Diskussion besiegt, ich musste nachgeben, ob ich wollte oder nicht. Es war einfacher sich zu fügen, als stets Widerstand zu leisten, das war ich von meinem vorherigen Leben so gewohnt.


Nun bekam ich den ersehnten Sex, nicht so wie erwartet, jedoch war ich bei Joschi immer auf Überraschungen gefasst.


So erkläre ich mir meine Einwilligung in das, was geschah, im Nachhinein.


Ganz egal, wie die Erklärung lautet, in dem Moment ging die Post bei mir ab, denn nun küsste mich einer gekonnt und massierte mir auf aufreizende Art die Brüste. Völlig nackt und hilflos wurde ich in Rückenlage gebracht, lag beinahe vollständig unter ihm, was blieb mir übrig? Ich ließ zu, dass mich die sowieso bereits vorhandene Hitze im Unterleib überschwemmte, dass sie meinen Körper dominierte.


Mein Partner wand sich nach und nach aus den Kleidern, widmete sich jedoch in der Hauptsache mir und meinem Lustgewinn. Ändern konnte ich jetzt nichts mehr, keine Chance. Er hatte Geld für mich bezahlt, da nahm er sich das Recht heraus, das ihm auch Joschi eingeräumt hatte und somit zustand.


Mir war klar, dass der Sex nicht gut werden würde, gut war er nur mit Joschi. Aber ich hatte schon so viel schlechten Sex in meinem Leben, auf einmal mehr kam es nicht wirklich an. In meinem Leben hatte ich schon so oft die schlechteren Karten und wurde dadurch immer wieder zum Nachgeben gebracht, das war ich gewohnt, mich damit abzufinden war ganz normal für mich, damit konnte ich umgehen, nun kam es auf das eine Mal mehr nicht an. Ich begab mich bereitwillig in mein Schicksal, die Furie hatte sich verkrochen und ließ mich allein. Mir blieb die Hoffnung, dass Joschi mich später, unter uns, als Belohnung für sein gefügiges Weibchen sozusagen, unseren wunderbaren Sex mit mir zelebrieren würde.


Daniel näherte sich vorsichtig meinem Gefühlemittelpunkt, darauf grunzte die Furie ungehalten. Vor Joschi war sie nie in Erscheinung getreten, jetzt meinte sie wohl, sie habe ein Recht darauf, mir immer wieder dazwischen zu funken. Sie erschien ungehalten.


Ihr stand der Sinn nach Hitze, nach Orgasmus und den konnte nur Joschi herbeiführen. Daniel streichelte mich auf eine sehr zarte und rücksichtsvolle Art, die hätte ich bei ihm nicht vermutet. Er kannte meine Punkte und bediente sie auf eine Art, der ich mich machtlos hingeben musste. Zu meiner Überraschung behandelte er mich ähnlich sachkundig wie Joschi.


Er wusste, wie er bei mir die Hitze steigern konnte und gab sich alle Mühe damit. Ich schaute zu Joschi, der sah mich an, unsere Blicke begegneten sich. Er forderte von mir, dass ich mich fallen ließ, dass ich Daniel die Bekanntschaft mit der Furie ermöglichte. Er wollte mich mindestens so hemmungslos haben, wie letzten Freitag auf der Fete der bizarren Prinzessin Wolters.


Das schwarzhaarige Monster hatte mich da um den Verstand gebracht, jetzt verlangte er von mir, dass ich bei Daniel den Verstand verlor. Ich suchte seinen Blick, während sich Daniel um meine süße Kleine bemühte. Die üblichen Ressentiments sollte ich fahren lassen, das verlangte Er von mir. Ihn weiterhin im Blick ließ ich mich darauf ein, ich ließ die Furie vom Zügel. Ihren Atem spürte ich gleich, sie fauchte ungehalten, weil sie nicht wusste, was auf uns zu kam.


Der Reiz, dieses zarte, zärtliche Gefühl ging weiter. Sich dagegen zu wehren oder anderen Einfluss zu nehmen, war, einmal losgelassen, völlig unmöglich. Plötzlich war die Hitze da, ich stieg aus dem Morgennebel der Ungewissheiten, der Vorbehalte und der Ängste heraus, hinauf ins Licht des Glücks. Der Reiz war wunderbar, dass Joschi mir zusah und von meiner Lust trank, war stimulierend und einfach unglaublich erotisierend. Tommi stand vor mir, er sah sehr genau zu, was Daniel mit meinen Reizpunkten anstellte, auch das brachte die Hitze in Wallung.


Das was Daniel unternahm war ganz herrlich wunderbar, die Hitze nahm kontinuierlich zu, ganz-ganz wunderbar. Ich schaute von Joschi zu Tommi, von Tommi zu Joschi, von Joschi zu Tommi. Was ich tat, tat ich für sie, was mir geschah, erlebte ich für sie. Und für mich.


Ohne Übergang war ich bereit für Sex, fand es wirklich extrem scharf, mich hinzugeben um mich fort zu pflanzen. Es war extrem fordernd, so begehrt zu sein, solcher Begierde zu begegnen, mich dem Männchen unterzuordnen. Jede Vernunft ging mir verloren, ich war nur noch heiße Emotion, nur noch paarungswilliges Weibchen, rein Tier, rein mit der Erde verbunden.


So langsam wurde ich verrückt. Die Furie begann zu rasen, sie keuchte und brüllte durch mich hindurch, sie riss mich auf der Unterlage hin und her, ich verlor den Kontakt zu meinem Körper, der Reiz brandete über mir zusammen. Die Furie kreischte, bis mir die Stimmbänder wehtaten.


Daniel küsste mich, er gab enorme Hitze in meinen Mund, umschlang meine Zunge mit seiner, streichelte, reizte, kurz nur.


Joschi schaute zu, Tommi schaute zu.


Die Furie nahm neuen Anlauf, ihr Fauchen wurde zum Kreischen. Ich krallte mich in einem Haarschopf fest, der sich in meiner Mitte bewegte, etwas sehr Zartes und Zielbewusstes regte meine heiße Kleine an, immer weiter, immer weiter. Der Reiz überrannte mich, überwältigte mich, riss mich mit. Der Gipfel raste auf mich zu, die Furie raste in mir, atmete, rief, stöhnte durch mich hindurch. Im freien Fall hinunter, in der Schwerelosigkeit des Gipfels der Lust schwebte ich dahin.


Immer noch im Lustrausch schwebend bekam ich das Gewicht und die Dominanz. Ein heißes Glied drang in mich ein, die Furie versuchte gleich, es zu verschlingen.


„Kerl ist die Alte geil!“, hörte ich jemanden sagen der nicht Joschi war. Die Liebeswurzel beglückte mich mit ihrer Hitze, mit ihrer Größe und ihrer Härte. Sie drang tief ein und bewegte sich. Nicht hektisch, wie Roland früher, so wie ich dachte, dass es allgemein üblich war, sondern zärtlich, mit Gefühl, genussvoll, so dass die Furie hörbar zu atmen begann.


Ohja, so mochten sie und ich es, ohja. In mir schnurrte die liederliche Sinnlichkeit erotisch, ich wühlte mich durch den Haarschopf über mir. Die Bewegungen reizten die Furie, sie war bereit, mich zu verschlingen, mit Haut und Haar. Mit lauten Rufen hieß ich sie willkommen. Sie sollte sich an mir delektieren, wie ich mich an ihr erfreute.


Der heiße Stift glitt mit wachsender Geschwindigkeit an meinen Reizpunkten entlang, der Körper auf mir bewegte sich wild, die heiße Haut rieb sich an meiner, das Kreischen der Furie wurde zum Crescendo. Ich presste den Mann, der all das Wunderbare hervorrief, mit aller Macht an mich, schnellte mich ihm entgegen, erhöhte die Reibung, den Genuss, das Gefühl, bis wir gemeinsam über die Klippe sprangen, der Furie in den brennenden Rachen hinein. Nie mehr wiederkehren, nie mehr etwas anderes fühlen, immerzu Ekstase, immerzu Glück.


Schwer atmend kam ich in die Gegenwart zurück, immer noch schwebend, immer noch bar jeder Kontrolle.


„Meine Fresse!“, sagte Daniel schwer atmend und schaute mich an. „Meine Fresse, das glaub ich aber jetzt nicht!“


Wir waren beide in Schweiß gebadet. In mir brannte die Furie, sie machte mein gesamtes Innenleben aus, für nichts anderes war mehr Raum. Mein Hirn war leer, allein die Lust regierte. Ich war nicht Clara, ich wurde beherrscht von der Furie, die mir keinerlei Spielraum ließ.


Daniel löste sich von mir, darauf wandte sich die Furie mir zu, sie konzentrierte ihre Kraft auf mich. Mir wurde kuschelig zumute, ich rollte mich zusammen wie ein Embryo. Entspannt versank ich in mir, warm und geborgen, noch voll der glücklich machenden Hormone. Solange, bis mich jemand berührte, mit viel warmer Haut, es legte sich jemand hinter mich. Er wärmte mich, die Furie schnurrte. Noch nicht wieder bei Sinnen von dem gerade Erlebten, wurden mir neue Streicheleinheiten zuteil. Denen öffnete ich mich, ich musste mich ihnen öffnen, weil die Furie es anordnete. Etwas Heißes, Hartes berührte mich dort, wo sich der Schlund der Furie und damit der Auslöser der Hitze befand.


Es streichelte mich etwas dort, warm und wunderbar. Die Furie wärmte mich, schnurrte in Erwartung dessen, was sich anbahnte, öffnete sich und damit mich, für alles was mich berühren und verwöhnen wollte. Clara war ein hohles, bedeutungsloses Gebilde, nicht mehr, als ein Etui für die Lust und die Leidenschaft. Ich befand mich nicht mehr auf dieser Welt, das was ich wollte, das was ich an Vorgaben als unabdingbar vorausgesetzt hatte, war ab dem Moment ohne jede Bedeutung. Die Furie gab die Richtung vor und fällte die Entscheidungen.

Kommentare


EviAngel
(AutorIn)
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 127
EviAngel
schrieb am 12.05.2020:
»Zitat: Also: Joschi muss in den Knast.
Zitat: Joschi gehört in den Knast. Persönlichkeitsrechte missbraucht. Pfui!

Eigentlich ja schön, wenn einen eine Geschichte so mitreißt.
Jedoch scheint mir hier die Rechtsabteilung ein wenig übermotiviert zu sein. Zwinkersmilie
Vor dem Haus der Bizarren Prinzessin Wolters hängt ein Schild: Haus und Grundstück sind Video-überwacht, das Schild hat Clara übersehen oder nicht registriert. Damit ist der Videodreh und damit die Veröffentlichung legitimiert. Streng genommen.
Im zweiten Punkt, dass Joschi der Zuhälter Claras ist, sie nimmt es selbst nicht so wahr. Lasst euch gesagt sein, es kann niemand eine Frau zu etwas überreden, was sie ethisch und moralisch ablehnt. Damit ist nicht gesagt, dass man sie nicht zwingen kann, jedoch überreden kann man sie nicht zu etwas, was sie vollständig ablehnt.
Wenn Clara nicht unterm Strich oder prinzipiell oder teilweise einverstanden gewesen wäre, dann hätte sie das nicht mitgemacht.
Einen Rechtsverstoß Joschis sehe ich nicht. Dass er nicht nett ist und sich nicht gentlemanmäßig benimmt, darin sind wir uns einig.
Aber auf ihn kommt es nicht an, es kommt auf Clara an.«

wohltat
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 64
schrieb am 08.05.2020:
»Wer eine Frau ohne Ihre Einwilligung beim Liebesspiel oder profanem Sex aufnimmt und diese Bilder ins Internet stellt, gehört in den Knast. Wer sein Geschenk an andere Menschen weiterverkauft, ist ein Zuhälter. Also: Joschi muss in den Knast. Und Clara wird einen Anderen finden, der die Furie pflegt und füttert.«

Blacketblanc69
dabei seit: Jan '16
Kommentare: 115
schrieb am 11.05.2020:
»Das ist für mich nicht erotisch, sondern nur erniedrigend. Im wahren Leben wäre Clara gefeuert, würde auf der Straße als Nutte landen und wäre vollkommen erledigt. Schade, dass sie in dieser Story dem Joschi nicht den echten Marsch geblasen hat. Joschi gehörten den Knast. Persönlichkeitsrechte missbraucht. Pfui!«


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