Das Drachenweib - Teil 5
von Faith
Betroffen saß ich auf Tim und hatte nun doch etwas Mitleid mit dem toten Ritter. Hinter uns ertönte eine bekannte Stimme, es war Denysis:
“Herrje, den Ärmsten hat es ja ganz schön mitgenommen, was habt ihr ihm angetan?“
Tim sprang wütend auf:
“Warum schleichst du dich immer an. Kannst du nicht um Einlass bitten, wie jeder andere auch?“
Denysis segelte in ihrer Eulengestalt von einem Berg aus Schätzen zu Boden und kam in ihrer Frauengestalt auf dem Boden an. Sie antwortete nicht auf Tims Frage, denn ich stand schon mit ausgebreiteten Armen vor ihr. Herzlich umarmten wir uns und erzählten uns gegenseitig die Erlebnisse der letzten Zeit.
Berührt von meiner Erzählung, lauschte Denysis den Geschichten vom Spinnenangriff. Als ich ihr von dem Überfall des Ritters erzählte, lachte sie herzlich und beglückwünschte mich zu der Rettung von Tims Höhle.
Denysis berichtete von einer Reise zu einer fernen Insel, wo sie einen Magier besucht hatte. Sie hatte sich als „dumme“ Eule ausgegeben und so Zutritt zu dessen Bibliothek bekommen. In einer unbeobachteten Minute steckte sie den interessantesten Teil der Büchersammlung in ihre Tasche und war ausgerissen. Der Magier jagte sie wochenlang durch die ganze Welt bis er einsehen musste, dass er seine Bücher nicht wieder bekommen würde.
Tim mischte sich immer noch wütend in die Erzählung ein:
“Bist du immer noch auf der Flucht? Ich habe keine Lust, von einem wütenden Magier besucht zu werden.“
Denysis neigte den Kopf:
“Er wird mich hier nicht finden, und selbst wenn er es schafft, Seine Robe würde dir gut stehen.“
Tim blickte Denysis mit starrem Gesicht lange in die Augen. Sie hielt dem Blick stand. Minutenlang standen sich die beiden regungslos gegenüber, dann zuckte Tims Gesicht. Seine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben, bis er ein Grinsen nicht mehr unterdrücken konnte. Auch Denysis musste lächeln. Die beiden hielten dem Drang nicht mehr stand und es platzte aus ihnen heraus. Sie lachten sich schallend an und reichten sich die Hände zur Begrüßung.
Als sie sich wieder beruhigt hatten, äußerte Denysis eine Bitte:
“Kann ich für einige Zeit bei dir wohnen, um die Bücher zu studieren?“
“Nein“
“Bitte, ich würde dir auch so manchen Band überlassen“
“Nein“
In einigen Büchern wird über immense Schätze berichtet, die noch nicht gehoben wurden.“
Tim dachte nach:
“… es ist zu gefährlich.“
“Du hast nur Angst, dass ich Schalina beeinflusse.“
Tim wandte sich ab und nahm seine Drachengestalt an, laut schallte es durch die Höhle:
“Du hast Schalina schon beeinflusst. Schau sie doch an, sie ist so strahlend schön, dass selbst ich Mühe habe ihr zu widerstehen.“
Denysis breitete zum Zeichen der Unschuld die Arme aus:
“Was kann ich denn dafür? Sie sah ja vorher schon bezaubernd aus. Außerdem ist sie dir treu ergeben und zugleich dein größter Schatz geworden.“
Tim war schmollend hinter einem Berg Münzen gelandet und sortierte trotzig Goldtaler. Denysis schaute frustriert zu Boden.
Ich wollte nicht, dass sie wieder geht und nahm sie erneut herzlich in die Arme:
“Bleibe zumindest heute und leiste mir Gesellschaft.“
Denysis schmiegte sich an mich:
“Gerne bin ich in deiner Nähe und es ist mir eine Freude, noch ein wenig zu bleiben.“
Erfreut strich ich mit meinen Händen über ihr Rückengefieder. Der Flaum war so zart und weich, wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte. Denysis schienen meine Streicheleinheiten zu gefallen, sie gurrte genüsslich in meinen Armen. Als wir die Umarmung wieder lösten, blickte sie mich an, wie sie es noch nie getan hatte. Bisher kannte ich Denysis immer als gefasste Person, die allem mit einer höflichen Distanz begegnet, doch nun sah ich in ihren Augen eine regelrechte Gier. Leidenschaftlich nahm sie meinen Kopf in ihre Hände und gab mir einen Kuss, den ich nie wieder vergessen werde. Ihre Zunge war unglaublich schnell und zugleich sanft wie eine Feder. Meine Knie wurden schwach und ich sackte in die Arme der Vogelfrau. Immer noch durch den Kuss vereint, ließen wir unsere Körper langsam zu Boden sinken, bis wir nebeneinander vor dem Thron lagen und uns küssten. Es kam mir vor wie ein kurzer Augenblick, aber es muss eine Ewigkeit gewesen sein, bis sich unsere Lippen wieder trennten. Glücklich lagen wir nebeneinander und schauten uns mit glasigen Augen an.
Denysis ließ ihre Hände über meine Arme wandern:
“Wie ich sehe, hat dir Tim die Bänder der Sempia gegeben. Kennst du alle ihre Geheimnisse schon?“
Erfreut nickte ich:
“Ja ich kann damit springen wie ein Frosch und falle wie eine Katze immer auf die Füße.“
Denysis lächelte:
“Aber das ist doch nicht das wahre Geheimnis, die Bänder sind eigentlich für die schönen Künste gemacht.“
Verwundert blickte ich die Vogelfrau an, die weiter sprach:
“Die Bänder verleihen dir das Talent des Tanzes, wie es nicht einmal eine Elfe vermag.“
Mein Blick erhellte sich:
“Zeige mir wie es geht.“
Mit einem misstrauischen Blick zu Tim führte mich Denysis in die Nische, welche Tim und mir als Nachtlager diente. Sie schloss die Augen und wippte mit dem Kopf zu einem imaginären Rhythmus. Sogleich vernahm auch ich die süßen Klänge elfischer Musik. Feine Melodien mit einem klaren Takt erfüllten den Raum.
Denysis legte einen Arm auf meine Schulter und tanzte mit den Füßen:
“Bewege dich so wie ich und höre auf die Musik.“
Wie von selbst tänzelte ich leichtfüßig neben Denysis her, schon bald hatte ich den Bogen heraus und blieb im Takt. Die Vogelfrau ließ mich los und bewegte die Arme anmutig, auch ihren Körper bog sie akrobatisch zur Musik. Wieder versuchte ich den Tanz von Denysis zu kopieren, was mir auch nach kurzem gelang. Denysis beendete ihren Tanz und klatschte im Takt der Musik.Sie ermutigte mich:
“Mach weiter mit deinem Tanz, du hast wahrlich Talent.“
Immer sicherer wurden meine Bewegungen, ich versuchte neue Figuren zu tanzen. Wie von selbst stand ich auf den Fußspitzen und wirbelte mit hoch erhobenen Armen über den Boden. Kurz sank ich in die Knie und stieß mich schwungvoll vom Boden ab. Der Sprung erhob mich hoch in die Luft, grazil machte ich einen Spagat und kam in einer wirbelnden Drehung wieder auf dem Boden an. Mit katzenhafter Eleganz sprang und tanzte ich zu der Musik. Denysis wurde von meiner Euphorie mitgerissen und stimmte erneut in den Tanz ein. Sie umspielte mich, wie der Mond die Erde umkreist und wir genossen das Gefühl, Eins mit der Musik zu sein.
Ich weiß nicht, wie lange wir tanzten und sprangen, aber plötzlich fiel mir Tim auf, der in einiger Entfernung von uns saß und mit seinem langen Hals im Takt der Musik wippte. Verträumt schaute er mir und Denysis zu.
Auch die Vogelfrau sah den bezauberten Drachen und blieb abrupt stehen, die Musik verstummte. Ich hielt enttäuscht inne und blickte Denysis fragend an. Sie erwiderte meinen Blick mit ernsten Augen:
“Ich glaube der Drache möchte, dass ich gehe. Es tut mir leid, aber wir werden uns sicher wieder sehen.“
Tim schnaubte und machte einen großen Satz, er landete genau vor Denysis. Blitzschnell huschte sein Kopf zu ihr herab und er blies ihr seinen heißen Atem entgegen:
“Manchmal habe ich das Gefühl, du bist mit bösen Mächten im Bunde.“
Denysis zeigte keine Regung der Angst und erwiderte besänftigend:
“Wenn Tanz und Musik böse Mächte sind, bin ich das dunkelste Wesen in dieser Welt.“
Tim wandte sich wutschnaubend ab:
“Meinetwegen, bleibe und lese deine Bücher, aber einmal am Tag sollt ihr für mich tanzen.“
Denysis und ich blickten uns an wie Kinder, die gerade die Erlaubnis erhalten hatten, noch ein wenig spielen zu dürfen. Erfreut drückte ich die Vogelfrau an mich:
“Herrlich, jetzt kannst du mir noch mehr beibringen.“
Denysis blickte mich verschwörerisch an…
Wie abgesprochen tanzten wir einmal am Tag für Tim, gleichzeitig nutzten wir die Gelegenheit, neue Tänze zu erfinden und immer raffiniertere Figuren zu tanzen. Oft lockte ich Tim bewusst mit meinen Reizen, sodass die Tanzvorführung nicht selten in einer Vereinigung mit ihm endete. Tim spielte dann den bösen Drachen, der mich entführte. Wir verzogen uns dann in einen abgelegenen Winkel der Höhle, um Denysis nicht zu stören und liebten uns.
Wider einmal lag Tim in seiner Menschengestalt auf dem Rücken und ließ seinen Pfahl in mich hineinragen. Mal hob und senkte ich mein Becken so schnell ich konnte, um den Schaft in meinem Leib so heftig zu spüren wie möglich, dann wiederum ließ ich meine Lenden wie in Trance kreisen, um die Reize gerade so aufrecht zu erhalten, als Tim plötzlich seinen Oberkörper erhob und mich auf den Rücken legte. Heftig stieß er in mich. Mit seiner Bärenstärke drückte er gegen meine Beine, sodass meine Knie auf meine Brüste gedrückt wurden. Immer schneller und heftiger drang er in mich ein, endlose Wellen der Lust schlugen über meinem Kopf zusammen. Es war fast nicht auszuhalten vor Erregung. Ich gab Tim ein Zeichen, dass ich seine Leidenschaft nicht länger verkraften konnte und er verlangsamte seine Stöße auf ein erträgliches Maß. Durch mehrere Höhepunkte erschöpft, wischte ich den frischen Schweiß von meiner Stirn. Tim war nicht einmal außer Atem.frustriert ließ er von mir ab und legte sich neben mich. Tröstend nahm ich ihn in die Arme und ließ ihn all meine Zuneigung und Dankbarkeit spüren. Zaghaft fragte ich ihn:
“Was kann ich nur tun, um auch dir die Erlösung eines Höhepunktes zu ermöglichen?“
Tim verzog seine Mundwinkel und schüttelte den Kopf, leise presste er die Antwort durch seine Lippen:
“Nichts, du kannst gar nichts machen.“
Seine Antwort klang nicht vorwurfsvoll, sondern eher resigniert. Trotzig griff Tim nach einem Diamanten und zerbröselte den Stein zwischen seinen Fingern. Verächtlich warf er den Diamantstaub weg und eine wunderschön glitzernde Wolke rieselte zu Boden.
Es war besser, den Drachen jetzt alleine zu lassen. Ich gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und machte mich auf die Suche nach Denysis.
Es war gar nicht so leicht, die zierliche Vogelfrau in diesem weitläufigen Hort zu finden. Schließlich entdeckte ich sie in einer kleineren Nebenhöhle. Sie saß im Schneidersitz auf einem Kissen, das über dem Boden schwebte. In ihrem Schoß lag eines der Bücher, das sie dem Magier gestohlen hatte. Konzentriert las sie die Zeilen, murmelte unverständliche Worte und machte mit den Fingern seltsame Bewegungen. Plötzlich sah ich um mich herum ein halbes Dutzend Vogelfrauen auf schwebenden Kissen. Aber diese Trugbilder waren leicht von der echten Denysis zu unterscheiden, denn sie hatten einen leichten Blaustich. Unzufrieden blickte sich Denysis um und plötzlich verschwanden die Trugbilder und das Kissen plumpste mitsamt der Vogelfrau auf den Boden. Sie knallte das Buch zu und fluchte leise auf Elfisch. Elfisch ist sehr gut geeignet zum Fluchen, weil man auch unangenehme Dinge sehr detailliert beschreiben kann.
Instinktiv nahm ich die Zauberin tröstend in die Arme:
“Als meine jüngeren Geschwister das Laufen lernten, sind sie auch immer wieder hingefallen. Dann hab ich sie in den Arm genommen, bis sie wieder den Mut zum Aufstehen hatten und sie haben alle irgendwann das Laufen gelernt.“
Sichtlich bewegt durch meinen Trost fuhr mir Denysis durch die Haare und rieb ihre Wange an meiner Schulter:
“Obwohl du am wenigsten von uns ahnen kannst was die Zukunft bringt, bist du doch der größte Kraftquell in diesem Berg.“
Eng umschlungen saßen wir auf dem großen weichen Kissen und ich dachte über die Worte von Denysis nach:
“Was seht ihr denn in der Zukunft?“
Denysis erhob ihren Kopf und schaute mich traurig an. Es ist bald wieder so weit, Tim wird es sicher schon spüren und ich habe Berichte von anderen Drachen gehört, die sich auf den Weg machen.
Ich verstand nicht:
“Was meinst du mit –auf den Weg machen–?“
Denysis war nun sehr betrübt und blickte starr zu Boden:
“Hat es dir Tim immer noch nicht erzählt? Alle hundert Jahre brechen die weiblichen Drachen auf, um den Samen eines männlichen Drachen zu erobern.“
“Erin, die Elfe, hatte mir davon erzählt, aber sie konnte auch nicht alle meine Fragen beantworten.“
Denysis holte tief Luft und erzählte mir was sie wusste:
“Alle hundert Jahre sind die männlichen Drachen in der Lage ihren Samen zu spenden. Dann kämpfen die weiblichen um die größten und stärksten Männer. Die Siegerin dieser Kämpfe kommt dann zu dem männlichen Drachen. Wenn die Drachen sich „riechen“ können, kommt es zu der Paarung. Danach legt der weibliche Drache ein Ei in eine unbewohnte Höhle und überlässt es seinem Schicksal.
Neugierig fragte ich weiter:
“Was ist, wenn der Drache nicht mit der Partnerin zufrieden ist die zu ihm kommt?“
Denysis seufzte:
“Dann kommt es zum Kampf. Wenn der weibliche Drache gewinnt, kann sie den Mann dazu zwingen, seinen Samen zu spenden und ihn dann töten oder sie tötet ihn gleich im Kampf.“
Erschrocken blickte ich Denysis an, aber bevor ich etwas sagen konnte, fügte sie hinzu:
„Ganz gleich ob der weibliche Drache akzeptiert wird oder nicht, er wird keine Konkurrenz dulden, nicht mal eine hilflose Menschenfrau!“
Ich hatte Tränen in den Augen, anstatt ein ruhiges Leben führen zu können, wurde ich von einer Todesangst in die andere getrieben:
“Dann ist mein Schicksal besiegelt. Sobald ein weiblicher Drache auftaucht, bin ich dem Tode geweiht. Aber warum flüchtest du nicht? Du würdest doch sicher auch getötet werden.“
Nun war es Denysis, die mich tröstete:
“Na, Na, so schnell stirbt eine Eule nicht. Außerdem bin ich hier, um dich zu beschützen.“
Erstaunt blickte ich Denysis an, sie erwiderte den Blick und flüsterte:
“Dieser einfältige Drache kann dir nicht mehr bieten als diese kalte Höhle. Ich würde dir die ganze Welt zu Füßen legen.“
Während sie dies sagte, wanderte sie mit ihren Händen über meine Brüste, formte die Wölbungen sanft nach und wanderte langsam zwischen meine Beine. Mein lustvolles Stöhnen war zugleich ein Seufzer der Verzweiflung. Sollte ich mich zwischen Denysis und Tim entscheiden müssen? Ich wollte weder den einen noch die andere verlieren oder verletzen. In meiner Hin- und Hergerissenheit malte ich mir sogar aus, dass eine Entscheidung so oder so mein Ende bedeuten würde. Weder Tim noch Denysis würden eine Absage akzeptieren. Warum konnte es nicht alles so bleiben wie es war?
Denysis spürte meine hoffnungslose Unentschlossenheit. Umso leidenschaftlicher verwöhnte sie meinen Körper, als wollte sie mich durch diese Zuneigung auf ihre Seite ziehen. Sie streichelte mich einem unglaublich zärtlichen Höhepunkt entgegen. Diese sanfte und doch unendlich intensive Erregung vermochte Tim nicht bei mir zu wecken. Dafür war es seine stürmische Leidenschaft, die mich immer wieder in Ekstase versetzte.
Mit geschlossenen Augen lag ich auf dem großen Kissen und genoss Denysis Zunge zwischen meinen Beinen. Immer wieder zuckte die Wollust durch meinen Körper und doch lief die eine oder andere Träne durch meine geschlossenen Lider.
In dieser Nacht legte ich mich weder zu Denysis noch zu Tim, ich wollte alleine sein und machte es mir auf einem separaten Lager gemütlich. Lange lag ich wach und überlegte, wie es weitergehen sollte, aber meine Gedanken drehten sich immer im Kreis und ich fand keine Lösung.
Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und als ich erwachte, fühlte ich mich etwas besser. Warum soll man sich mit Problemen belasten, die man sowieso nicht ändern kann? Verdrängung war der einzige Ausweg, der mir zumindest kurzzeitig sinnvoll erschien.
Tim kam angeschlichen und kuschelte sich an mich:
“Warum hast du mich heute Nacht alleine gelassen?“
Ich wusste nicht ob es klug war, ihm den Vorfall mit Denysis zu erzählen, darum wich ich ihm erst einmal aus:
„Ich wollte einfach mal ein bisschen alleine sein, aber jetzt bin ich froh, dass du bei mir bist.“
Tim grinste über das ganze Gesicht, nahm mich und warf mich im hohen Bogen in die Mitte der Höhle. Automatisch landete ich sanft und lautlos auf dem Boden und sprang hinter einen Turm aus Holzkisten. Der Drache rannte in meine Richtung und versuchte mich zu fangen – Frühsport im Drachenhort. Da Tim das Spiel in seiner menschlichen Gestalt spielte, hatte er fast keine Chance, selbst fliegende Teppiche oder Hexenbesen halfen ihm nicht. Ich hatte mit den Bändern der Sempia nun so viel Übung, dass ich mich nach einiger Zeit fangen ließ, sonst würde das Spiel den ganzen Tag gehen. Lachend umklammerte er mich und riss mich zu Boden. Wie ein hungriger Tiger fiel er über mich her und sog an einer meiner Brüste. Geschickt wandte ich mich aus seiner Umklammerung und versuchte seinen Pfahl zu erreichen, der schon wieder beachtlich an Größe gewann.
Durch einen Furcht erregenden Schrei erstarrten wir in unserem Spiel. Mir blieb fast das Herz stehen, nur ein Drache konnte einen solch durchdringenden Schrei erzeugen.
Auch Tim war überrascht und erschrocken, Arm in Arm starrten wir den Höhlenschacht empor. Ein imposanter roter Drache segelte mit weit gespreizten Flügeln zu uns herab.
Im selben Moment huschte Denysis zu uns und ging vor Tim auf die Knie:
“Bitte Tim lass mich Schalina mitnehmen, ich werde sie beschützen und zurückbringen, wenn du das überlebst.“
Aus Tims Augen sprühte der blanke Hass:
„Niemals werde ich dich mit Schalina ziehen lassen. Du wirst sie niemals zurückbringen, alles was du dir nimmst, nimmst du für immer.“
Der Streit um mich ließ die beiden den roten Drachen vergessen, der nun schon fast bei uns war. Als ich nach oben schaute, riss das Monster gerade sein Maul auf und spie eine purpurrote Feuersäule auf uns. Instinktiv klammerte ich mich an Tim und aktivierte den Schutzring, den er mir geschenkt hatte. Ein gleißendes Licht umgab uns. Als uns der Feuersturm erreichte, lenkte ihn eine fremde Kraft um uns herum. Wir befanden uns in einer kugelförmigen Schutzhülle, die uns das Leben rettete. Panisch blickte ich dort hin, wo vor einem Augenblick noch Denysis gestanden hatte. Sie war außerhalb der Hülle und ich konnte sie nicht mehr sehen. War sie noch rechtzeitig davongeflogen, oder war die Asche um uns herum zum Teil von der geliebten Vogelfrau?
Ohne Unterlass schleuderte der rote Drache seine todbringende Magie gegen unsere Schutzhülle. Gewaltiges Feuer und Blitze hüllten unsere Kugel ein.
Tim blickte mich fassungslos an:
“Warum hast du das getan? Nun bin ich auch in der Schutzhülle gefangen und kann nicht gegen Sethika kämpfen.“
Beschämt blickte ich zu Boden:
“Aber nun sind wir doch in Sicherheit, uns kann nichts passieren.“
Tim wurde wütend:
“Natürlich, aber dieser Schutz hält nicht ewig und wenn die Kugel verschwindet, wirst du im Feuer verbrennen. Selbst wenn ich sofort zum Gegenangriff übergehe, kann ich nicht garantieren, dass wir dies überleben, du hast dein Schicksal selbst entschieden und meines auch.“
Verzweifelt warf ich mich um Tims Hals, die Tränen ließen mich kaum noch klar sehen:
“Ich wusste doch nicht was passiert, wenn ich den Ring benutze, ich weiß doch so wenig von deiner Welt und der Magie. Lass uns die letzten Stunden nicht im Streit verbringen.“
Obwohl Tim immer noch Zornesfalten auf der Stirn hatte, nahm er mich tröstend in die Arme und wiegte mich sanft zur Beruhigung.
Auch die größte Verzweiflung birgt den Keim der Leidenschaft. Jetzt wo alles verloren war, wollte ich ihn noch ein letztes Mal in mir spüren. Gierig presste ich meine Lippen auf seinen Mund, Tim war kurz überrascht, dann erwiderte er meine Leidenschaft. Durch die Feuerstürme um uns herum erwärmte sich auch das innere der Kugel allmählich. Unsere Körper glänzten schweißbedeckt, als wir uns eng umschlungen küssten. Als die große raue Hand des Kriegers nach meiner Brust griff durchströmte mich eine Hitzewelle, die nicht von außen kam, auch mein Körper glühte von innen heraus. Nur noch durch unsere Instinkte gesteuert, fielen wir übereinander her. Meine Hand umschloss seinen harten Dorn und massierte ihn, während er seine Finger ungestüm in meine Spalte schob. Dann warf ich mich um seinen Hals und umschlang seine Lenden mit meinen Beinen. Routiniert drang er in mich ein und ich ruhte auf seinem Pfahl. Langsam hob und senkte er mich – immer schneller und ruckartiger. Als ich dachte, mein Leib müsse zerreißen, hob er mich an und legte mich auf den Boden. Bestimmend drehte er mich auf den Bauch, hob meinen Po an und drang wieder von hinten in mich ein.
Wie zum Spott liebten wir uns im Schutz der Kugel, Sethika tobte nun nicht mehr, sie war rasend vor Wut. Unvorstellbare magische Entladungen verwandelten den gesamten Hort in einen todbringenden Ort. Obwohl mir Tim eine überwältigende Lust bereitete, verlangte er meinem Körper einiges ab. Ich gab ihm Zeichen, etwas langsamer zu werden, aber er ignorierte sie. Dann ließ er gänzlich von mir ab, um mich über sich zu ziehen. Jetzt konnte ich mich auf seinen Pfahl setzen und selbst das Tempo beeinflussen. Ich genoss es und nutzte diese Stellung zur Erholung, was der Erregung jedoch keinen Abbruch tat. Erstaunt erkannte ich in Tims Gesicht eine Erregung, die mir so noch nie aufgefallen war. Er hatte offensichtlich Mühe, die Beherrschung zu behalten -wild stöhnend riss er den Kopf hin und her. Ich erhöhte das Tempo und hob mein Becken schneller auf und ab. Ich steigerte das Tempo so lange, bis meine körperlichen Fähigkeiten an ihre Grenzen stießen. Tim zuckte immer wilder, er trieb einer Ekstase entgegen, wie ich sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Sollte es mir doch möglich sein, ihm einen Höhepunkt zu verschaffen?
Tim japste und presste atemlos einige Worte aus seinen Lippen:
“Du wirst, … meinen Höhepunkt, … nicht überleben.“
Vernebelt durch die zahlreichen Höhepunkte, welche mich bereits durchgeschüttelt hatten und die Gewissheit des sicheren Todes, gab ich mich dem Drachen hin:
“Lieber sterbe ich durch deine Leidenschaft, als durch den wilden Hass dieses anderen Drachen. Nimm mich wie du es noch nie getan hast und dann vernichte dieses Monster.“
Tim erstarrte kurz, reglos dachte er nach. Dann packte er mich mit beiden Händen an der Taille und hob und senkte mich immer schneller, schneller als ich es je aus eigener Kraft vermocht hätte. Wieder erreichte er die Grenzen des mir Erträglichen, aber ich sagte nichts. Schon bald würde es vorbei sein und ich würde nie wieder Schmerz, Leid oder Freude verspüren. Es war ein kurzes Leben und doch hatte ich Dinge erlebt und gesehen, die andere Menschen in hundert Jahren nicht erleben. Ich dachte an meine Familie und hoffte, es würde ihr gut gehen. Das Schicksal wollte nicht, dass ich sie je wieder sehen sollte – vielleicht war es auch besser so. Ich konnte nicht mehr unterscheiden, ob Tims Hammer in mir war oder nicht, es war ein lähmender Schmerz, aber bei weitem nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Unfähig, durch das rasend schnelle Auf
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Kommentare
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Die Geschichte ging unverhofft weiter, aber trotzdem steht immer noch die Frage aus -> WARUM ist SIE nun ein DRACHE?
War es sein heisser Saft, war sie es selbst -> Fragen über Fragen,
welche, hoffe ich zumindest, bald geklärt werden!
Tolle Fortsetzung -> weiter so!!
Update 19/08/2006
Nein natürlich MUSS nicht immer alles erklärt werden ABER,
sorry für meine Fragen -> war aber gerade so in der Geschichte gefangen und dann fragte ich mich wie es weitergeht! ;o(
mfG
Mancman«
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was ist magie ich würde sagen magie ist das was aus uns
selber kommt und magie ist das träumen nicht zu verlernen
mfg schlawiener«
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*seufz* einfach geil ...«
Kommentare: 142
Da freue ich mich, dass endlich eine Fortsetzung meiner Lieblingsgeschichte hier steht, lese, kommentiere und drehe mal kurz den Rücken ... und schon ist der nächste Teil da! Super! Kann ich noch ein wenig hier sitzen bleiben und auf Teil 6 warten? Oder dauert das doch ein wenig länger? ;-))
Dieser Teil ist wieder einfach bezaubernd, hinterlässt er aber doch auch große Traurigkeit.Ich mag mich so ungern von sehr liebgewonnenen Handelnden trennen und hoffe, dass die Magie schier Unvorstellbares schaffen wird ... wenn ich denn einen Wunsch frei hätte ...
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird!
Eine wunderschöne Geschichte! Ich wünschte, ich hätte auch so eine Phantasie und könnte nur annähernd so gut schreiben wie du. Auch dieses Mal ein herzliches Dankeschön für ein kurzweiliges und unterhaltsames Lesevergnügen.
Liebe Grüße
yksi
Edit 19.08.06:
Na ja gut, manche Wörter mag ich nicht so gerne (sorry, bin halt so ;-)) ), aber das macht in diesem Fall wenig. Deine Art zu schreiben ist trotzdem faszinierend und du schaffst es, Bilder vor den Augen entstehen zu lassen, so dass man glaubt, man wäre fast dabei. Dafür dir noch mal meinen Dank, es ist jedesmal ein ausgesprochenes Lesevergnügen für mich!
Liebe Grüße
yksi «
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redhairedangel
bis direkt davor war doch alles ok, und jetzt... *heul*
:-(«
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Ladyan
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auch der schlußsatz: extrem magic :)
es scheint ja beim 5. als letztem geglieben zu sein - was ich gut finde. das ende ist vielleicht nicht allzu happy - aber wirklich kugelrund.
vielen dank, faith, für dieses kleine, feine epos, das in vielfältiger hinsicht wunderbar unterhalten hat -
herzlich grüßt
magic«
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Ich bin sehr gespannt, ob und wie es weitergehen wird!
Tolle Fantasygeschichte,bin absolut begeistert!«
Kommentare: 56
Ich habe alle 5 Teile am Stück VERSCHLUNGEN und bin total begeistert!!!
Bist Du wirklich kein Profi? (Wobei jede andere Bezeichnung einer Beleidigung gleichkommen würde)
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mir eine Fortsetzung wünsche oder nicht... Eine gelungene Geschichte!!! Insgesamt 3 X 10!!!!«
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