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Kommentare: 20 | Lesungen: 2862 | Bewertung: 9.30 | Kategorie: SciFi, Fantasy, History | veröffentlicht: 18.11.2017

Das Ende der Welt ist ein neuer Anfang

von

Schwere Stiefel marschierten im Gleichschritt durch die graugrünen Stahlbetongänge und bildeten den Takt zu vielen anderen leiseren Schritten. Männer und Frauen rannten zu ihren Stationen, schalteten Monitore ein und sprachen hastig Koordinaten in Mikrofone.

„Bestätigung!“, brüllte plötzlich ein Offizier. „Der Angriff erfolgte um sechs Uhr. Alles in Alarmbereitschaft.“

Irgendwer haute mit der flachen Hand auf den Alarmknopf und sofort schrillte der Alarm mit durchdringender Lautstärke durch die vollen Gänge. In der Barackensektion flogen Türen auf und Männer und Frauen kamen mit müden Augen und wilden Haarfrisuren aus den Ruheräumen. Im Rennen schlossen die meisten noch ihre Overalls. Keiner der Männer hatte dabei einen Blick für die Brüste der Frauen übrig, obwohl nicht wenige Soldatinnen sehr ansehnlich waren. Viele waren nur halb angezogen, die Uniformteile über den Arm tragend.

Das Alarmschrillen riss auch Garth „Rhinoturtle“ P’Keoy aus seinem Schlaf. Kurz darauf wurde er auch schon von einer Untergebenen an der Schulter gerüttelt.


„Sir, wir werden angegriffen!“, schrie die junge Frau. Ein vollkommen überflüssiger Satz, denn die schweren Explosionen der einschlagenden Geschosse ließen den Bunker noch in vierhundert Meter Tiefe erbeben.

„Danke, Donna, aber das spüre ich selber“, sagte Garth und gähnte herzhaft. „Wie sehen die Berichte aus?“

„Schlecht, Sir“, antwortete die junge Frau ehrlich. „Der Feind rückt mit Antigravjägern und Spaltbomben gegen unsere Stellungen vor. Es gab erhebliche Verluste auf unserer Seite. Dazu setzen sie ihre Weltraumwaffe ein. Äh, Sir, die fünfte gibt es nicht mehr…“

MacRimes Truppe. „Scheiße! Keine Überlebende?“ Garth Stimme klang sachlich, aber innerlich trauerte er um den Verlust seines alten Freundes.

„Sir, nein, Sir. Dort ist nur noch ein fünfzig Meter tiefer Krater. Auf einem Gebiet von annähernd neunhundert Meter Durchmesser ist alles verdampft.“

Garth schüttelte den Kopf. „Wieso weiß die Aufklärung nichts über diese neue Waffe? Wozu sind die eigentlich da?“ schimpfte Garth. „Wie soll man etwas bekämpfen, über das man nichts weiß?“

„Äh, Sir, es sind Meldungen eingegangen, wonach das Hauptquartier und auch die Aufklärung komplett vernichtet worden sind.“

Als Veteran hatte Garth schon einiges erlebt und gehört, aber jetzt wurde er bleich. Seit zwanzig Jahren war er Soldat. Kurz nachdem er die Schule verließ, hatte er sich unter falschen persönlichen Angaben rekrutieren lassen. In den letzten zwei Jahrzehnten war es ein erbitterter Kampf gewesen, aber nie hatte es so schlecht für Garths Truppen ausgesehen, wie jetzt.


„Dann ist dieser Bunker der letzte Rückzugspunkt, der noch übrig ist!“ stellte Garth fest.

„Sir, wahrscheinlich ist er das. Wir erhalten keine weiteren Mikrofunk-Nachrichten von anderen Einheiten“, erklärte die junge Soldatin.

„Na toll. Warum wecken Sie mich dann?“ schnauzte Garth. „Dann kann ich doch liegen bleiben. Ist eh gleich alles vorbei.“

„Sir!“ Entsetzt blickte die Frau den Veteranen an.

„Schon gut. Ich zieh mir nur eben mal was an.“


Mit einem kraftvollen Sprung schwang sich Garth aus seinem Bett. Es stört ihn nicht, dass die junge Soldatin ihn nackt sah, auch wenn ihre Augen aufblitzten, als sie sein großes Glied über dem schweren Hodensack sah, das bei dem Sprung heftig zu pendeln begann. Im Laufe der Jahre hat sich Garth den Luxus eines Schamgefühls abgewöhnt. Als Kämpfer in einer Extra-Heavy-Duty-Rüstung (XHD-Rüstung) musste er jederzeit einsatzbereit sein.

Nackt wie er war, ging Garth zu seiner ‚Ankleidekabine’ und bemerkte Donnas Blicke. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte er sich wahrscheinlich auf sie eingelassen und ihr gezeigt, wieso er den Spitznamen „Rhinoturtle“ trug.

Damals, als er noch mit McRimes in einer Einheit war, war sein Spitzname nur „Turtle“, gewesen. Aber nach mehreren Nächten in einem Bordell hatten die Frauen ihn „Rhino“, genannt, weil sein Glied so groß war und er schier endlose Ausdauer hatte. McRimes hatte dann beide Spitznamen zusammengefasst und bevor Garth etwas dagegen hatte tun können, hatte die Einheit den Namen übernommen. Doch das Bordell und die dort beglückten Mädchen waren Geschichte- ausgelöscht bei einem Angriff zwei Wochen später.


Und jetzt war auch McRimes Geschichte.

Im Spiegel warf Garth einen kurzen Blick auf seinen muskulösen Körper und die unzähligen Narben, die er im Laufe der Jahre erhalten hatte. ‚Was ich wohl zu erwarten habe, wenn sie mich gefangen nehmen?’ überlegte er. ‚Ich bin zwar kein hoher Offizier, aber immerhin weiß ich genug und habe auch genug Befehlsgewalt, um als wichtiger Gefangener zu gelten. Wahrscheinlich Gehirndigitalisation und dann auf den Müll mit dem Rest.’

Kopfschüttelnd stieg Garth in die schweren Stiefel seiner Kampfrüstung, die auf dem Platz standen, wo das Einrüsten ablaufen würde. Dass er dabei frontal der Soldatin gegenüberstand, störte ihn nicht. Und die junge Frau scheinbar auch nicht, denn sie grinste nur und betrachtete neugierig Garths Glied.

„Einrüsten!“ befahl er dem Computer und nannte seine Autorisationsnummer. Aus der Decke kamen Roboterarme, die Rüstungsteile an Garths nackten Körper anlegten. Wie jedes Mal hatte er das Gefühl, seine Haut würde brennen, wenn sich das Neurointerface mit seinen Nervenbahnen verband. Diese Verbindung von Mensch und Rüstung, bzw. dem Computer, ließ zu, dass Garth sich mit der Rüstung fast so gut bewegen konnte, als würde er einen Trainingsanzug tragen. Sogar sein Tastsinn blieb durch die Rüstung erhalten. In Ausnahmesituationen leitete der Computer Empfindungen nicht an den Menschen weiter, was diesen vor Schäden oder Schmerzen schützte.

Binnen weniger Minuten war er von einer autarken schweren Kampfrüstung umgeben. „XHD- Rüstung für Garth P'Keoy bereit und aktiv. WARNUNG! Maximum Output wurde über die kritische Grenze gefahren. XHD- Rüstung läuft mit 130 Prozent!“

Garth nickte grimmig, als er die Computerstimme hörte. Es war nicht empfehlenswert, den Output der Rüstung so zu erhöhen, aber Garth hatte festgestellt, dass er noch nie lange genug in der Rüstung gewesen war, um wirklich durch den hohen Energieoutput gefährdet zu werden. Und sollte es trotzdem einmal der Fall sein, so ließen sich die Folgen von den Medizinern leichter behandeln, als ein Treffer durch feindliche Waffen. Deswegen wollte Garth nicht auf die dreißig Prozent zusätzlicher Kraft verzichten. Zu oft hatte ihm das schon geholfen und in letzter Sekunde gerettet.

Mit einem Surren aktivierten sich die Servos, als Garth seine Beine bewegte und aus der Kabine stapfte. „So, dann wollen wir mal nach oben und sehen, was noch zu retten ist.“ Seine Stimme klang scheppernd aus dem Lautsprechergitter am unteren Rand seines Helmes. Die Soldatin öffnete ihm die Tür und Garth rannte zum Aufzug, der ihn zur Spitze des Berges bringen sollte.

Zischend sauste der Aufzug den Schacht nach oben und Garth verfolgte die leuchten Punkte, die jede Etage anzeigten. Tief im Berg waren die sensiblen Bereiche verborgen, während weiter oben die weniger kritischen Bereiche untergebracht waren.

Plötzlich stoppte der Aufzug und Garth spürte, wie der gesamte Berg bebte. „Achtung! Die Basis wird angegriffen! Alles Personal wird ersucht, die Schutzräume aufzusuchen! Dies ist keine Üüüühhhbuuuuunnnnn…“

Die Computerstimme starb langsam ab, als die Energiezufuhr abnahm. „Scheiße! Und ich sitze in einem Aufzug fest“, fluchte Garth. Mit dem Sichtfiltersystem der im Helm eingebauten Kamera versuchte er einen Ausgang aus seiner Falle zu finden. Im magnetischen Spektrum fiel ihm ein Spalt in der Wand des Aufzuges auf und er rammte seine gepanzerten Fäuste gegen die Metallplatte. Kreischend gab das Material etwas nach, aber Garth musste mehrmals zuschlagen, bis er eine Öffnung hineingeschlagen hatte, die groß genug war, damit er mit beiden Händen das scharfkantige gezackte Metal fassen und weiter aufreißen konnte. Mit einem markerschütternden Geräusch teilte sich die Wand, als die Kraft der XHD-Rüstung den Widerstand des Materials überwand.

„Achtung, an alle Einheiten.“, drang plötzlich Donnas Stimme über Funk in sein Ohr. „Der Fusionsreaktor der Basis schmilzt durch. Seht zu, dass ihr Abstand gewinnt. Vielleicht habt ihr Glück und schafft es. Macht’s gut und tretet den Säcken in den … arghhhh.“

Stille.

‚Scheiße!’, fluchte Garth erneut und schaut auf seine Anzeigen. Der Temperaturmesser warf immer höherer Werte auf das Display der Sichtscheibe seines Helms. Die Temperatur war noch nicht kritisch. Mit der Rüstung hätte Garth durch Lava waten können, ohne dass er schwitzen würde, aber im Aufzugsschacht von flüssigem Lava eingeschlossen zu werden, wäre keine sehr angenehme Vorstellung. Vor allem nicht die Aussicht darauf, dass die Lava erstarrte, bevor er die Oberfläche erreichen könnte.

Verzweifelt versuchte Garth, den Aufzug weiter aufzureißen, um im Inneren des Schachtes hinaufzuklettern, da spürte er unter sich ein Beben. Ein Blick nach unten zeigte ihm, was er befürchtet hatte. Der Reaktor war geschmolzen und hatte eine Kettenreaktion ausgelöst. Die Explosion und die von ihr ausgehende Druckwelle suchte sich ihren Weg durch die gewundenen Gänge der Anlage. Jede Ecke brach die Wucht der Druckwelle etwas, aber hier im Aufzugsschacht hatte sie freie Bahn. Eine Feuerwalze stieg im Schacht nach oben und wirbelte Stahlstreben wie dürres Laub vor sich her. Mit einem letzten Funken Hoffnung knallte Garth die herausgerissene Stahlwand auf den Boden des Aufzugs, dann warf er sich rücklings darauf. Nur Sekundenbruchteile später erfasste die Wucht der Detonation die Kabine. Wie ein Korken aus der Sektflasche schoss der Aufzug mit seinem Passagier den Schacht hinauf. Felsbrocken, Stahlträger und –seile schlugen gegen den Kabinenboden und verformten ihn. Hätte Garth nicht in seiner XHD- Rüstung gesteckt, wäre er schon längst verbrannt oder der gewaltige Druck hätte ihn zerquetscht.

Einer feurigen Knospe gleichend platzte das Stahlbetontor, das den Schacht verschloss unter dem Druck im Schacht auf. An der scharfkantigen Öffnung blieb Garths Kabine hängen und schlug zur Seite auf den Felsboden, während glühendes Gestein und verdampfende Stahlträger aus dem Schacht in den Himmel hinauf schossen. Die Öffnung, die er geschaffen hatte, war für Garth jetzt ein Fenster und er zog sich hoch, um hinaus zu blicken. Trotz der XHD- Rüstung hatte Garth sich bei dem Aufprall einige Rippen gestaucht, aber er zwang die Benommenheit nieder und es gelang ihm, einen Blick aus der Kabine zu werfen.

„Nein!“, keuchte er entsetzt. „Was haben wir getan?“

Überall schlugen Raketen in den Boden ein, explodierten und stiegen als riesige Pilze aus Staub und Radioaktivität wieder in den Himmel. Die Erde riss auf und aus den Spalten stieg flüssiges Gestein auf, das sich träge ins Meer wälzte und dort unter gewaltiger Dampfbildung abkühlte. Und in diesem ganzen Inferno fuhren immer wieder rot glühende Strahlen aus den Wolken auf die Erde und rissen weitere Löcher in den Boden, in dem sie alles dort verdampfen.

Benommen setzte Garth sich auf den Boden der Kabine. „Was haben wir getan?“, schluchzte er in seinem Helm, während er bei der Zerstörung des Planeten zusah. „Wir vernichten alles. Nichts wird mehr bleiben. Irgendwer war so feige und hat den letzten Knopf gedrückt. Jetzt stoppt niemand mehr den Untergang und es spielt keine Rolle, ob es der Feind oder wir waren. Die Schöpfung Mensch ist ein Fehlschlag und hat ihre Pubertät nicht überlebt.“

Die Computerstimme der Rüstung unterbrach Garths Gedanken. „Warnung! Alle Systeme werden für die Cryophase abgeschaltet. Energieschild für Einschlag voll aufladen. Externe Energiegewinnung aktiviert. Achtung, Garth P’Keoy, Cryophase beginnt in fünf Sekunden-vier Sekunden- drei Seku…“

Ein gewaltiger Schlag traf Garths Kopf und ein heftiger Schmerz durchzuckte seinen Schädel. Seine gesamte rechte Seite schmerzte und Garth drohte, die Besinnung zu verlieren. Dennoch begriff er mit Entsetzen, was der Computer der Rüstung plante.

Die Rüstung war so konstruiert, dass sie alles erdenkliche tun würde, um den Träger zu schützen. Eine der extremsten Maßnahmen war, den Träger in eine künstliche Starre zu versetzen, sollte er verschüttet werden oder in eine Situation geraten, aus der er sich nicht selbst befreien könnte. Chirurgische Nanosysteme könnten den Träger sogar mit schwersten Verletzungen am Leben erhalten und medizinisch versorgen, bis ein Rettungsteam ihn aus seiner Lage befreit. Theoretisch konnte die Rüstung ihn so lange am Leben erhalten, wie sie Energie zur Verfügung hat. Durch die externe Energiegewinnung kann sie Sonnenenergie, Wasser- oder Windkraft nutzen, um die Energiespeicher immer wieder zu laden. Hier, an diesem Lavaschlot konnte sie genug Energie aus der Hitze gewinnen, um Garth bis in alle Ewigkeit für die Ankunft eines Rettungsteam in Cryostarre zu halten.


Doch für Garth würde kein Rettungsteam kommen.

„Nein!“, schrie Garth in Panik auf, und sein Schädel schien bei dem Schrei zu platzen. „Nein, Computer!“

„Zwei Sekunden!“

„Nein! Veto. Autorisation Garth P’Keoy, 55789Alpha…“


Ein schwerer Einschlag ganz in Garth Nähe brachte die Kabine zum Wanken und warf Garth um und unterbrach ihn, bevor er den Code aussprechen konnte.

„Eine Sekunde!“

„Nein, Computer. Veto! Veto! VETO!“, schrie Garth verzweifelt.

„Schlaf gut, Garth ’Rhinoturtle’ P’Keoy!“, sagte der Computer mit der Stimme seines Freundes MacRimes. Dann folgte emotionslos die Information „Cryostarre aktiviert!“

Garth hörte ein Zischen, dann verlor er sein Bewusstsein.

***

„…ktiviert. Weckzyklus aktiviert. Alle Werte normal!“, drang die Stimme des Computers in Garths Bewusstsein. „Warnung! Energielevel niedrig. Weckzyklus aktiviert. Medizinische Versorgung unnötig. Strahlenkrankheit dididiagnostiziertziertziert und behandelt. Frakturen dididiagnostiziertziertziert und behandelt. Prothesen voll funtkionsfähig. Naniten funktionsfähig und autark. Gesundheitszustande von Garth P’Keoy sehr gut.“

Es dauerte bis Garth die Stimme und deren Worte zu einem Sinn zusammenfügen konnte. Mit krächzender Stimme befahl er dem Computer zu schweigen. Er fror erbärmlich und ihm war schlecht. In seinem Kopf schien jemand mit einem Hammer gegen die Schädeldecke zu schlagen. Jeder Pulsschlag löste einen neuen Schmerz aus. „Computer, Schmerzmittel injizieren“, flüsterte Garth.

„Negativ. Kein Mittel vorhanden!“

‚Na, toll! Danke!’ stöhnte Garth innerlich auf. Laut befahl er die Zufuhr von frischer Luft. Es war fürchterlich eng in der Rüstung geworden und er hatte das Gefühl, in eine Blechbüchse gepresst worden zu sein.

„Negativtivtiv! Keine Zufuhr möglich!“, lautete die niederschmetternde Antwort.

„Computer, Statusbericht!“, forderte Garth an, der langsam die Geduld verlor.

„Hülle intakt ... takt …takt. Lufterneuerung in … inta …intakt. Strahlenschutz intaktiv. Waffen inaktiv und defdefdefdefekt“, begann der Computer die wichtigsten Daten zu herunterzuleiern, wobei es häufig zu Störungen kam. „Medizinische Versorg… des Piloten unununnötig, aufgrund von Verstrahlungengengengen gengengenetische Veränderungen. Prothththesen funktionieren … Energie bei 20 Prozent. Multiple Systemdefdefdefdefdefekte im Computer. Versagen der XHD- Rüstung innerhalb der nächsten 24 Stunden. Notevakuierung empfohlen.“

„Klasse, Blechbüchse. Erst frierst du mich ein und dann ist dein Saft alle. Computer, wie lange war ich in der Cryostarre?“, fragte Garth bibbernd.

„Anfrage nicht ver … ver … verarbeitbar“, antwortete der Computer. „Betreffende Datenbank nicht verfügbarbar.“

Garth fluchte und versuchte die Rüstung zu bewegen. Er fühlte, wie einige Servos reagierten, aber von irgendwo kam ein warnendes Knirschen. „Computer, Status der Motionservos.“

„90 Prozent der Servos defdefdefdefekt.“

„Ach, Scheiße!“, schimpfte Garth. „Nicht mal eine Bewegung ist möglich!“

„Korrektur. Der rechte Arm ka … ka …nn bewegt werden. Aberberber nicht empfohlenlenlen.“

„Warum nicht empfohlen?“

„Neu … Neu … Neuroverbindbindbindung des rechten Arms dauerhafthafthaft …. Medizizizinische Versorgung unnötig.“

„Computer, Antwort wiederholen!“, befahl Garth. „Und erklären.“

„Neuroverbinbinbindung des rechten Arms dauerhaft. Medidididizinische Versorgung unnötig. Verstrahlung und Verbrennung des Unterarms machten den Einsatz einer Prothese nötig“, gehorchte der Computer. „Nanobots wurddden aktivierviert.“

„Danke, vielen lieben Dank!“, seufzte Garth und bewegte den rechten Arm probehalber vorsichtig zum Helm. Es funktionierte und da er sich auf den Arm konzentrierte, spürte er auch Wärme und Wind.


Doch schon bald traf er auf Widerstand. Mit der Hand tastet er den Gegenstand ab und stellte fest, dass es sich um Gestein handelte. Soweit es möglich war, tastete er weiter. Schockiert begriff Garth, dass er Teil eines Felsen war. Er formte eine Faust und begann, sich frei zu schlagen.

„Warnung! Energielevel sinkt durch die Bewegung rapide.“

„Wenn ich mich nicht bewege und Platz für einen Notausstieg schaffe, dann sterbe ich hier drin.“

„Analyse der Situation ist korrekt… orekt… rekt… rekt…“

Wie besessen hämmerte Garth weiter mit der Faust gegen den Fels, bis plötzlich ein blendender Sonnestrahl durch das Helmvisier fällt. Er kniff die Augen zusammen und wischte mit der freien Hand über die Durastahlscheibe des Visiers. Als sich seine Augen wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah er auf ein blaues Meer, das ein paar hundert Meter unterhalb seiner Position an die schroffe Felsküste brandete.

„Mein Gott!“, entfuhr es ihm. „Das Meer. Die Basis war über tausend Meter hoch im Gebirge. Der Krieg muss die Polkappen geschmolzen haben.“

Einen Augenblick starrte er noch auf das Wasser, das sich bis zum Horizont erstreckte, dann erregte ein Vogel seine Aufmerksamkeit. Das Tier glitt auf großen Schwingen durch die Luft und nutzte geschickt die Aufwinde, um Kraft sparend zu segeln.


Garth aktivierte den Zoom, um das Tier genauer in Augenschein zu nehmen. Als er es mit der Kamera einfing, stutzte er. Der vermeintliche Vogel war gar keiner, sondern eine riesige fledermausähnliche Kreatur.


Der Körper wurde von zwei ledernen Schwingen in der Luft gehalten, die aus dem Rücken des Tieres wuchsen. Aus dem geschuppten Leib strecken sich vier Gliedmaßen nach hinten, die jeweils in Schwimmfüße endeten. Der Kopf des Tieres erinnerte an den Kopf eines Hundes, wäre er nicht ebenfalls von Schuppen bedeckt gewesen. So ein Tier hatte Garth noch nie gesehen.

„Eine Mutation“, murmelte er. „Aber wenn das eine Mutation ist, wie lange habe ich dann in Cryostarre verbracht?“

„Anfrage nicht ver … ver … ver …arbeitbar. Datenbank defdefdefdefekt“, stotterte der Computer.

„Schon gut. Vergiss es und überanstreng dich nicht!“, meinte Garth genervt und begann wieder damit, das Gestein von der Rüstung zu schlagen. Nach drei Stunden hatte er den oberen Teil der Rüstung soweit freigelegt, dass er den Notausstieg initiieren konnte. Knirschend öffnete sich die Rüstung und frische Luft drang ein. Garth bemerkte sofort, dass der Sauerstoffgehalt höher als gewohnt war.

„War … War … Warnung“, plärrte der Computer wieder los. „Aufgrund von medmedmedizinischen Komplikatiotiotionen ist ein Ausstieg nicht mögmögmöglich.“

„Welche Komplikationen?“, fragte Garth, der sich eigentlich gesund fühlte, wenn er von den Kopfschmerzen absah.

„Verstrahlungen und dadurch … bzzzzkrzz … und dauerhafte Neuroverbindbindbindung im rechten Arm …rm … rm…“

Im Rauschen war ein Großteil der Informationen untergegangen, und Garth ahnte, dass die Energieleistung nicht mehr lange ausreichen würde.

„Computer, kopple den rechten Arm ab“, befahl er.

Erst hörte Garth nur ein leises Knacken, dann spürte Garth das Gewicht des Arms an seiner Schulter ziehen. Als er versuchte, seine Hand zu bewegen, passierte nichts. Garth hatte nicht einmal Gefühl in seinem eigenen Arm, alles war irgendwie taub und hing nur schlaff herunter.

„Computer, kann der Arm unabhängig vom Rest der Rüstung betrieben werden?“

„Positiv. Im Unterarm … rm …rm kann eine Fusionsbatterieieie eingelegt werden, die einen Betrieb … trieb des Arms unter Volllast fürrrr mehre Jahrhunderte garantierttierttiertiert.“, antwortete die Computerstimme. „Aufffladddung möglich.“

„Computer, ist in der XHD-Rüstung noch eine solche Batterie zu finden?“

„Positiv. Armaturenbeleuchtungungungung und Fäkalienverarbeitungungungung werden durch solche Fusionsbatterie gespeist. Energielevelvelvelvel der Batterien ist hoch.“

Mit einiger Mühe gelang es ihm, sich aus der Rüstung zu zwängen und auf einen Haufen gesplitterten Gesteins zu fallen. Völlig ermattet blieb Garth ein paar Sekunden mit geschlossen Augen liegen. Die spitzen Steine auf der nackten Haut ignorierend, schöpfte Garth langsam neue Kraft. Dann blickte er sich um.


Erst jetzt registrierte er, dass er noch immer Daten in sein Sichtfeld eingespielt bekam. Entfernung, Richtung und Tempo wurden in sein Headup-Display projiziert, obwohl er nicht mehr durch das Helmvisier blickte. Verstört tastete Garth mit der linken Hand sein Gesicht ab. Unter seinen Fingern fühlte Metall.

„Was ist mit meinem Gesicht geschehen?“, fragte er entsetzt.

„… erstörung der Schädeldecke, der Augenhöhle und Fraktur des Kiefers“, verkündete die emotionslose Stimme des Computers. „Durch Nanobotsbotsbots und sekundärdär Systeme der XHD-Rüstung wurden Prothesen angefertigt. Keineneine medizinische Versorgung nötig. Dauerhafte neurale Verbindungen wurden etabliiiiiert. Status der Prothesen: Aktiv und voll funkfunfunktionsfähigigigig. Leilwilistung bei 130 Prozent. Keine Gefahr für den Pilotetententen.“

Schockiert ließ Garth den Arm sinken. Langsam wurde ihm klar, was die Rüstung vollbracht hatte. Und wie lange er in der Starre gefangen war. Die Rüstungen waren so gebaut, dass sie den Piloten mit allem Notwendigen versorgen konnten. Das reichte von Nahrung und Wasser bis zu einer medizinischen Versorgung. Normalerweise war das eine einfache Versorgung, da man davon ausging, dass der Pilot rasch gefunden und versorgt wurde. Und wenn nicht, wurde der Pilot eingefroren.


In Garths Fall musste der Computer allerdings zu dem Schluss gekommen sein, dass es keine Hilfe geben würde und hatte begonnen, Nanobots zu programmieren und herzustellen. Garth überlegte, welche Mengen an Bots der Rüstung zur Verfügung standen und wie viele wohl nötig gewesen waren, um die Prothesen zu bauen. Er überschlug die Zahlen und rechnete aus, dass allein die Herstellung der Nanobots hunderte von Jahren gedauert haben musste. Dazu kam dann noch die Zeit, die zur Anfertigung der Prothesen nötig war.

Garth stöhnte auf. Die vergangene Zeit war unvorstellbar. Es müssen Jahrhunderte gewesen sein, die er in der Rüstung gesteckt hatte. Kein Wunder, dass alles so fremdartig war. Garth ließ seinen Blick erneut umherschweifen.


Der Berg, der einst die Basis darstellte, war eine hohe große Insel in einem riesigen Ozean geworden. Dichte Vegetation überwucherte überall das Gestein und ein warmer Wind wehte den Duft von blühenden Pflanzen heran. Das Geschrei nistender Vögel erfüllte die Luft und von tief unten hörte Garth das Donnern der Brandung an die Felsen.

Seine XHD- Rüstung steckte bis über die Hüfte im Fels fest. Die ganze linke Seite war vom Fels eingeschlossen. Garth untersuchte die Rüstung und war erstaunt, dass sie an vielen Stellen, die frei lagen, Korrosionsschäden aufwies. Im Geiste stellte Garth eine Rechnung auf, denn er kannte die spezifischen Eigenschaften des Materials aus dem die Rüstung gefertigt war, genau. Wenn das Material solche Schäden aufwies, dann müsste er…

‚Nein, das wäre zu fantastisch’ verwarf er die Vorstellung. ‚Die chemischen Niederschläge, die Strahlung und die Hitze der Lava müssen die Korrosion beschleunigt haben.’

Aber er bezweifelte seine eigene Erklärung, denn die Rüstung war komplett im Lavagestein eingeschlossen gewesen. Und wie er aus der Archäologie wusste, konservierte Lava hitzebeständige Gegenstände recht gut. Da er jetzt keine genauere Überprüfung anstellen konnte, begann er damit, nach verwertbaren Dingen zu suchen. Dabei stieß er auf ein Fach mit Werkzeug und einer autarken Atemmaske, die Sauerstoff aus verseuchter Luft filtern und sogar atembare Gasverbindungen aus Flüssigkeiten lösen konnte.

„Wusste gar nicht, dass das in der Rüstung liegt. Müssen sie vergessen haben, in der Bedienungsanleitung zu erwähnen“, grinste er und nahm die Maske an sich. Mit der linken Hand baute er die Fusionsbatterie der Beleuchtung aus und setzte sie in den rechten Arm der Rüstung ein. Sofort kehrte das Gefühl in seinen Arm zurück. Probehalber bewegte Garth die Finger und der Handschuh folgte seinen Bewegungen. Für einen winzigen Moment ruckte der Arm, aber dann reagierte er geschmeidig auf Garths Muskelimpulsen. Mit der linken Hand stellte Garth den Energieschild des Handschuhs ein, dann schlug er mit voller Wucht gegen den Fels. Es blitzte und ein Teil des Felsens brach ab. Garth griff nach dem Felsbrocken und presste ihn zusammen, bis nur noch Staub in seiner Faust lag.

Aus einem Notfallbehälter entnahm er ein fusionsbetriebenes Vibromesser in einer dafür vorgesehenen Scheide. Die schnallte Garth sich an den Oberschenkel. Einen Beutel mit verschimmelten Medikamenten fand er im Notfallfach. Die Medikamente warf er weg und behielt nur den Beutel. Eine Kunststofflasche für Wasser lag dort ebenfalls. Er schnitt den Gurt ab, und band ihn sich als Gürtel um die Hüfte. So fanden Beutel und Wasserflasche ihren Platz.


„Perfekt. Der gepanzerte Arm zusammen mit dem Vibromesser sollte eine ausreichende Bewaffnung gegen etwaige Raubtiere darstellen“, meinte er und blickte sich um. „Tja, viel bleibt mir ja nicht. So stehe ich hier im Adamskostüm und blicke auf eine jungfräuliche Welt, die dem Paradies ähnelt. Wäre schön, wenn Eva mich erwartet.“

Erst jetzt fand Garth die Zeit und Ruhe und schaute an seinem Körper herunter um sich auf weitere versorgte Verletzungen zu untersuchen. Es war ihm vorher nicht aufgefallen, weil einfach zu viel auf ihn einströmte, aber jetzt stellte Garth mit Erschrecken fest, dass sich sein Körper verändert hatte.


Seine Arme und Beine waren dicker geworden. War er schon immer kräftig und durchtrainiert gewesen, so lagen jetzt schwere Muskelpakete auf seinen Knochen. Wenn er die Muskeln anspannte, zeichneten sie sich überdeutlich unter seiner Haut ab.


Auch seine eigentlich helle Haut hatte sich verändert. Sie wies jetzt einen ungesunden Farbton auf und Garth überlegte, ob dies auf die Cryostarre zurückzuführen sei.

„Computer“, wandte er sich an die Rüstung und hoffte, die Informationen noch erhalten zu können. „welche Folgen hatte die Strahlenverseuchung für den Piloten?“


„Die … die Folgengengen waren vielfältig, einige waren unbehandelt tödtödtödlich. Der Tod des Piloten konnte aber durch durch durch massiven Einsatz von vorhandenenenenenen medizinische Ressourcen der XHD-Rüstungungung verververhindert werden. Es wurde empfohlen, den den den Pilotetenten zur weiteren medizinischen Unteruntersuchung auf die Krankenstationionion zu bringen, um nicht behandelte Auswirkungungungen zu untersuchen.“

„Was waren diese nicht behandelten Auswirkungen?“

„Massenzunahme im Bereich des Skelettststststs. Die Knochen des Piloten sind um sind um 75 Prozent stärker als bei der letzten medizinischen Untersuchungungung. Desweiterenweiteren vergrößerte sich die Masse des Muskelgewebesbesbes um 84 Prozent. Veränderungen der Hautschicht nochchchch nicht abgeschlossensensen. Aufgrund von Ressourcenmangel war … es nichttttt möglich, zu behandeln. Veränderungenenen haben aber mit einererer Wahrscheinlichkeiteiteit von 99 Prozent keine lethalen Folgen.“

Die Computerstimme verstummte und Garth hatte mit wachsendem Erstaune zugehört und seinen Körper dabei untersucht. Alles an ihm war gewachsen, wirklich alles. „Die blöde Blechbüchse versetzt mich in Cryostarre, lässt zu, dass sich mein Körper im Laufe der Zeit verwandelt und jetzt, wo ich aussehe wie zwei Mister Universum in einer Person, weckt sie mich auf, nur damit ich feststelle, dass ich der einzige Mensch auf Erden bin, und niemand da ist, der mich bewundern kann“, schimpfte Garth lautstark und fing dann lauthals zu lachen an. „Scheiße! Scheiße!“

Nach dem Garth sich wieder beruhigt hatte, siegte sein Überlebenswille und er überdachte seine Situation. „Computer, sperre alle Daten und die Rüstung gegen unbefugten Zugriff.“

„Daten gesperrt“, bestätigte die Computerstimme. „Rüstung wird versiegelt.“

Die Rüstung klappte wieder zusammen und der Armstumpf wurde durch eine Durastahlblende versiegelt. Nichts konnte jetzt in die Rüstung eindringen oder Daten abrufen, es sei denn mit Garth Autorisationscode. Aber Garth glaubte nicht, dass er noch einmal zur Rüstung zurückkehren würde. Er wandte sich ab und stieg vorsichtig die Felsen hinab. Nach ein paar Metern drehte er sich noch einmal um.

Die Rüstung stand wie ein Mahnmal auf dem Gipfel des Berges. Das Denkmal eines kriegsversehrten Soldaten, der auf das schaute, was der Krieg aus ihm und der Welt, die er gekannt hatte, gemacht hatte.


Garth wandte sich endgültig ab und begann seine Klettertour hinab in die Waldregion.

****

Die stickig warme Luft stand zwischen den Stämmen der Urwaldbäume. Es dauerte nicht lange, und der Schweiß rann Garth aus jeder Pore. Insekten schwirrten durch die Luft und ließen sich auf seiner Haut nieder. Anfangs schlug er nach ihnen, aber bald sah er die Sinnlosigkeit ein und wischte nur noch die hartnäckigsten Tiere fort. Mit Hilfe des Vibromessers in der linken Hand und der Armprothese bahnte sich Garth seinen Weg durch die dichte Vegetation.

Schon in seinen Jugendjahren waren viele Tiere und Pflanzen ausgestorben. ‚Nach dem fürchterlichen Krieg’, schätzte Garth, ‚dürften nicht viele Arten überlebt haben.’

Umso mehr erstaunte ihn der Artenreichtum an Pflanzen, den er hier vorfand. Die Natur musste in der langen Zeit seines Cyroschlafes Überstunden geleistet haben, um die Schäden wieder auszugleichen, welche die engstirnige Menschheit angerichtete hatte. Wie viele Jahre das gedauert hatte, war eine der Fragen, auf die Garth nur zu gern eine Antwort hätte.


‚Ich muss das älteste Lebewesen auf diesem Planeten sein’ ging es ihm durch den Kopf, während er mit der rechten Hand eine Bresche in das Unterholz riss.

Immer tiefer drang er in den Wald ein, wobei er einfach dem Gefälle folgte, um zum Meer zu gelangen. Garth hoffte, im Meer Fische als Nahrung zu finden und eventuell einen Bach, der ins Meer mündete. Der Gedanke an Nahrung und Wasser brachten Garth dazu, auch über seine eigene Sicherheit nachzudenken. Denn wenn er nicht als Abendessen eines Raubtieres enden wollte, musste er sich nach einem sicheren Schlafplatz umsehen.


Die Stämme der Bäume ließen sich leicht erklettern und Garth ergriff einen Ast und schwang sich hinauf. Mit einer ihm noch ungewohnten Kraft und Leichtigkeit kletterte er immer weiter nach oben, bis er in luftiger Höhe eine Astgabel fand, die stark genug war, ihn trotz seines Körpergewichtes zu tragen und ihm den nötigen Halt bot, damit er in der Nacht nicht abstürzte.

„Wie ein Primat“, lachte er leise vor sich hin. „Ein nackter Mann im Baum, der sich vor Raubtieren fürchtet und einen sicheren Schlafplatz sucht. Muss genetisch bedingt sein. Was beweist, dass der Mensch doch vom Affen abstammt. Im meinem Fall war Papa wohl ein Gorilla- und meine Mutter eine Blechbüchse.“

Noch immer war Garth fasziniert von seinem neuen Erscheinungsbild und wünschte sich zum wiederholten Male einen Spiegel, um sich betrachten zu können. Sein Verstand hatte noch Schwierigkeiten, sich mit der neuen äußeren Form abzufinden, aber sein „Bauchgefühl“, beruhigte ihn immer wieder und versicherte, dass alles richtig war, auch wenn es dem Mann schwer fiel, das zu akzeptieren. Die in sein Sichtfeld eingeblendeten Daten erinnerten immer wieder daran, dass Teile seines Körpers Prothesen waren, selbst wenn er nicht auf seinen Arm schaute.

Mit dem Vibromesser schnitt Garth einige Zweige und Luftwurzeln zurecht, um sie als Unterlage nutzen zu können. Dabei entdeckte er eine Mulde zwischen Stamm und Ast, in der sich Wasser gesammelt hatte. Vorsichtig prüfte er den Geruch und Geschmack des Wassers. Es roch frisch, aber es schmeckte etwas harzig, doch Garth konnte nicht allzu wählerisch sein. Ein Blatt diente Garth als Kelle und er schöpfte damit das wertvolle Nass in seine Flasche, um anschließend einige Schlücke zu trinken. So konnte er zumindest den schlimmsten Durst stillen.


Mit der Dämmerung frischte der Wind etwas auf und brachte Abkühlung. Garths Baum schwankte, aber es bestand keine Gefahr, dass er abstürzen könnte. Das Konzert der Tierstimmen, das den ganzen Tag über gellend in Garths Ohren geklungen hatte, war leiser geworden und wich den Geräuschen der Nacht. Weit entfernt ertönte ein lautes Brüllen, das Garth nicht wenig beunruhigte, denn es deutete auf ein großes Tier hin, das in der in der Dämmerung oder Nacht zu jagen schien. Garth hoffte, dass das fremde Tier nicht seine Witterung aufnahm und ihn auf den Speiseplan setzte.

Gähnend rutschte Garth an den Stamm des Baumes und schloss die Augen. Die Geräusche des Urwaldes beunruhigten ihn und immer wieder schreckte er aus seinem leichten Schlaf hoch, wenn er ein Knacken hörte oder glaubte, das Kratzen von Krallen auf der Rinde des Baumes gehört zu haben. Doch irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlaf und träumte von Feuer, Robotern und Tigern in XHD-Rüstungen, die ihn durch einen Dschungel aus brennenden Stahlträgern jagten.

Am Morgen wurde Garth durch niederprasselnden Regen geweckt. Schnell baute er einen Trichter aus mehreren Blättern, den er in den Flaschenhals steckte und fing das Regenwasser auf, bis die Flasche voll war. Dann steckte Garth sich den Trichter in den Mund, legte sich auf den Rücken und ließ sich den warmen Regen direkt in den Mund fließen. Mit gierigen Schlücken löschte er seinen Durst. Er rieb sich den Dreck und die Insektenüberreste von der Haut, kontrollierte, ob sich irgendwo Blutsauger festgesetzt hatten und wenn er etwas Verdächtiges fand, entfernte er es vorsichtig. Dann machte er sich an den Abstieg.

Der Urwaldboden war durch den Regen ein Morast geworden. Mühsam kämpfte Garth sich vorwärts. Die Vibroklinge seines Messers zischte jedes Mal auf, wenn ein Regentropfen darauf fiel, während sich Garth seinen Weg durch die dichten Pflanzen bahnte.


Am späten Vormittag ließ der Regen dann nach und die Sonne brannte wieder vom Himmel. Ihre Strahlen drangen nur selten durch das Blätterdach bis auf den Boden, aber dennoch wurde es bald erneut stickig zwischen den Bäumen und der Boden gab dampfend die gespeicherte Feuchtigkeit an die Luft ab. Erschöpft gönnte sich Garth eine Pause, steckte das Vibromesser in die Scheide am Oberschenkel und nahm einen langen Schluck aus seiner Flasche. Schweiß rann in seine Augen und er wischte die salzigen Tropfen fort. Dadurch hätte er beinahe die Bewegung schräg neben sich übersehen.

Aus dem fleckig grünen Schatten sprang ein gewaltiges Tier auf Garth zu. Mit den geschulten Reflexen eines erfahrenen Soldaten ließ Garth sich fallen und wich den Pranken des Monstrums aus. Mit einer geschmeidigen Bewegung landete das Tier hinter Garth. Als er sich umwandte, konnte er gerade noch sehen, wie die Umrisse des Tieres verschwanden und sein Fell die Farbe des Hintergrundes annahm.


Garth musste sich konzentrieren, um die langsamen Bewegungen des Tieres wahrzunehmen. Er wagte nicht, den Blick von den flirrenden Umrissen zu nehmen, aus Angst, das Tier danach nicht wieder zu finden.


Aus einem antrainierten Reflex zur Bedienung der XHD-Rüstung und deren Sichtmodi aktivierte Garth den Infrarotmodus der Prothese. Sofort wurde das Raubtier als roter Schemen sichtbar. Es war ungewohnt für Garth, denn er nahm mit seinem natürlichen Auge die Umgebung wie gewohnt war, aber das künstliche Auge lagerte die Infrarotsicht darüber.


Plötzlich sprang das Tier vor und mehr durch Glück als bewusstes Handeln wehrte Garth das Tier mit der rechten Hand ab. Krachend schlossen sich die Kiefer um Garths Hand, doch die Zähne waren nicht in der Lage, die Panzerung des Handschuhs zu durchdringen. Blitzschnell zog Garth sein Vibromesser, um dem Tier die Klinge in den Körper zu treiben, aber das grelle Leuchten der Klinge verschreckte das Raubtier und es wich zurück, bevor Garth es verletzen konnte.

Die beiden Kontrahenten umkreisen sich langsam und ließen sich keinen Augenblick aus den Augen. Durch das gleißend helle Licht der Vibroklinge konnte Garth jetzt das Tier leichter erkennen, denn sein Fell konnte sich der kalten Farbtemperatur des künstlichen Lichts nicht anpassen. Entfernt erinnerte das vier Meter lange Tier an die Abbildung eines Tigers, die Garth einmal gesehen hatte.


Es bewegte sich geschmeidig, aber sehr langsam, um seinem Fell, das sich der Umgebung anzupassen versuchte, die benötigte Zeit zu geben. Die Krallen des Räubers waren leicht nach Innen gebogen, was es ihm ermöglichte, an Bäumen empor zu klettern.

„Ha, verschwinde!“, schrie Garth und hoffte, das Tier dadurch verwirren zu können, aber das Tier schien keinen ausgeprägten Fluchtinstinkt zu haben. Statt zurückzuweichen, duckte es sich und sprang Garth entgegen. Diesmal hatte der erfahrene Kämpfer nicht soviel Glück und eine Kralle schrammte über seine Brust und riss die Haut auf.

Garth ignorierte den brennenden Schmerz und schlug mit der Vibroklinge zu. Kurz flammte das Fell auf, dann kreischte das Tier vor Schmerz auf und ein Stück des Schwanzes fiel auf den Boden. Irre vor Schmerz kreiste das Tier mehrmals um sich selbst, dann erstarrte es und wandte sich Garth zu. Es riss seinen gewaltigen Rachen auf und brüllte Garth an.

Diesen Moment nutzte Garth und ging selber in den Angriff über. Er stürmte auf das das völlig überraschte Tier zu. Garths rechte Faust traf es vor die Brust und schleudert es einige Meter zurück. Von dem Schlag benommen, wankte die Kreatur einen Moment, dann stand sie wieder fest auf den Beinen. Garth war erschüttert, denn der Schlag hätte das Tier eigentlich außer Gefecht setzen müssen, aber stattdessen stand es jetzt angriffsbereit vor ihm. Es schüttelte seinen schweren Schädel, dann griff es mit einer Geschwindigkeit, die Garth nicht erwartet hatte, an. Erschien es bisher träge und langsam, so waren seine Bewegungen jetzt derart schnell, dass Garth kaum folgen konnte. Das Tier sprang vor, streifte Garths Bein und riss ihn um.

Flach auf dem Rücken liegend sah Garth, wie das Tier sich umdrehte und wieder auf ihn zusprang. Krallen zerfetzen den Boden an der Stelle, an der Garth noch kurz zuvor gelegen hatte, bevor er sich blitzartig zur Seite rollte. Seine linke Hand mit der Vibroklinge schoss vor und zischend schnitt sie eine lange Wunde in die Flanke des Tieres. Aufjaulend brachte das Monstrum ein paar Meter Abstand zwischen sich und seinen Gegner. Mit einem Satz war Garth wieder auf die Beine.

„Ein zu eins, Bestie!“, keuchte er und warf einen flüchtigen Blick auf die blutige Wunde auf seiner Brust, die schon von den in seinem Körper treibenden Nanobots versorgt wurde.

Sein Gegner fauchte und griff erneut an. Garth wartete bis zum letzten Augenblick, dann ließ er sich auf die Knie fallen und schlug von unten mit der rechten Faust gegen die Brust der Kreatur. Ein Röcheln drang aus dem Maul des Tieres, als es so plötzlich aus seiner Flugbahn gerissen und senkrecht nach oben geschleudert wurde. In diesem Moment schoss Garth linke Hand vor und das Vibromesser schlitzte den Bauch des Tieres auf. Garth war einen Sekundenbruchteil zu langsam und im Todeskampf kratzten die langen krallen über seinen Unterarm und hinterließen eine weitere blutige Spur.


Konvulsiv zuckten die Beine des Tieres im Todeskampf. Garth wich ihnen aus und brachte sich in Sicherheit. Der Todeskampf dauerte mehrere Minuten, dann bäumte sich das Tier ein letztes Mal auf und blieb still liegen.

Erschöpft lehnte sich Garth an einen Baum. Sein Puls raste und mit gierigen Zügen pumpt er Luft in seine Lunge. Als er sich beruhigt hatte, untersuchte er seine Verletzungen. Die Wunden waren nicht tief, brannten aber heftig. Mit Wasser aus seiner Flasche spülte Garth die Wunden aus, um den Dreck heraus zu waschen. Einen Augenblick wollte Garth gerne schreien, so brannte es, aber er presste seine Lippen aufeinander und kämpfte den Drang nieder.

‚Idiot’, schimpfte er anschließend mit sich selbst. ‚Wenn die XHD-Rüstung Nanobots zur medizinischen Versorgung in meinen Körper injiziert hat, dann brauche ich mich um die Wunden nicht zu sorgen. Das wertvolle Trinkwasser hätte ich sparen können.’

Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte, ging Garth neugierig zu dem Tier, um es zu untersuchen. Obwohl er es eben noch in Aktion gesehen hatte, fiel es ihm schwer, diesem Koloss aus Muskeln und Knochen die Geschwindigkeit der letzten Angriffe zu zugestehen. Er stieß das Tier vorsichtig mit der gepanzerten Prothese an, aber es war kein Leben mehr in dem riesigen Körper. Interessiert betrachtete er das Fell des Tieres, dass jetzt eine aschgraue Färbung annahm und auf den Waldboden rieselte. Immer mehr Stellen am Körper des Tieres wurden blank und gaben den Blick auf die darunter liegende Haut frei.

Garth tippte mit dem Finger gegen die blanke Haut und stellte überrascht fest, dass die Haut kleinen Schuppenplatten glich. Hart und fest hatte sie das Tier wahrscheinlich im Kampf immer gut geschützt, nur der Vibroklinge hatten sie nichts entgegen zu setzten. Einen Moment überlegte Garth, ob er die Haut des Tieres abziehen soll, um sich daraus Kleidung herzustellen, aber er verwarf den Gedanken sogleich wieder. Erstens war er darin nicht geübt und zweitens würde er die Haut hier nicht trocknen können. Aber auf eine kleine Trophäe wollte er trotzdem nicht verzichten.


Mit der gleißenden Klinge schnitt er drei Krallen aus der vorderen rechten Pfote und brach zwei Zähne aus dem gewaltigen Maul. Dann verließ Garth den Kampfplatz, denn er befürchtete, dass durch den Geruch des Blutes weitere Räuber angelockt werden könnten. Und er hatte wenig Lust, sich mit dem ganzen Urwald anzulegen.

Wieder schlug sich Garth durch das dichte Unterholz. Stunde um Stunde suchte er sich seinen Weg den Berg hinab, bis er plötzlich auf einen kleinen Wasserlauf traf.


Neugierig und zugleich ängstlich suchte er eine ruhige Stelle in dem Bachlauf, um sein Gesicht zu betrachten. Er kniete an am Ufer nieder und beugte sich langsam über die stille Wasseroberfläche.

Was er sah, erschreckte ihn. Silbern glänzte das Metall in seinem Gesicht. Von der Nase ausgehend waren Teile der Stirn und des Wangenknochen ersetzt worden und bildeten die Augenhöhle für das blau glühende künstliche Auge. Das Metall hatte eine ovale Form und zog sich als schmaler Streifen über die Schläfe bis hinter das Ohr. Garth begriff, dass der letzte Schlag, den er in der Aufzugskabine gespürt hatte, sein Gesicht und seine Schädeldecke getroffen und zerstört haben musste. So sehr er sich auch bemühte, er konnte sich kaum an einen solchen schlimmen Treffer erinnern.

„Zumindest hat die Rüstung versucht, die Form meines Kopfes beizubehalten und das Metall angepasst“, meinte Garth, während er vorsichtig an den Übergängen zwischen Haut und Metall mit den Finger der linken Hand entlangfuhr. „Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.“

Dass er aussah wie eine Mischung aus Maschine und Mensch störte Garth nicht. Er wusste von kybernetischen Implantaten und viele Soldaten, hatten künstliche Gliedmaßen, weil sie im Krieg verletzt worden waren. Ändern konnte er nichts daran, also musste er das Beste aus der Situation machen.


Garth erhob sich und stieg in den flachen Bach und folgte dem Wasserlauf. So kam er schneller und leichter voran, außerdem verwischte das Wasser seine Spuren. Das Wasser selbst war frisch und kühl und so hatte Garth eine Sorge weniger. Wann immer er wollte, konnte er etwas trinken und musste nicht mehr sparen. Mit neuem Mut folgte er dem Lauf des Baches, bis er am späten Nachmittag überraschend auf eine große Lichtung trat.

Der kleine Bach floss in einen Teich, der sich mittig in einer Mulde der Lichtung gebildet hatte. Eine flache große Felsscheibe ragte schräg aus dem Boden über das Wasser, das ansonsten von niedrigem Buschwerk gesäumt war.


‚Vielleicht gibt es in dem Teich ja Fische!’, hoffte Garth und näherte sich dem Teich.

Doch plötzlich erstarrte Garth. Hinter einem niedrigen Busch hockt eine Frau. Sie musste so groß wie Garth sein und schien sehr kräftig zu sein, denn ihre Muskeln zeichnen sich deutlich unter ihrer Kleidung ab.


Garth konnte es kaum glauben. Da hockte ein menschenähnliches Wesen, eine Frau, an der Einmündung des Baches im Teich und hielt eine Hand in das Wasser. Mit der anderen hielt sie einen langen Speer in Schulterhöhe und starrte auf die Wasseroberfläche. Ganz ruhig saß sie dort und lauerte auf eine Bewegung im Wasser. Obwohl Garth keinen Laut von sich gegeben oder sich bewegt hatte, fuhr die Frau mit dem Speer plötzlich herum und war bereit den Speer zu werfen.

„Nein!“, schrie Garth und machte eine abwehrende Handbewegung. „Nicht! Ich bin ein Freund!“

Die Fremde schaute Garth überrascht an und ließ die Spitze des Speeres etwas sinken. Garth entspannte sich leicht. Witternd schnupperte die Fremde in der Luft und Garth begriff, wodurch er sich verraten hatte. Mit neugierigen Augen musterten sich die Frau und Garth.


Mit Hilfe seines künstlichen Auges zoomte Garth die Frau heran, wobei er sein linkes Auge schloss, denn das Bild, das sein natürliches Auge sah verwirrte ihn zu sehr. Erstaunt erkannte Garth, dass das, was er für Kleidung gehalten hatte, in Wirklichkeit die nackte Haut der Frau war. Fast durchgängig türkise Haut bedeckte ihren muskulösen Körper, der an verschiedenen Stellen auffällige Farbmuster aufwies. Im Sonnenlicht schillerte die Haut wie die Schuppen eines Fisches.

Das Gesicht der Frau wurde von blonden langen Haaren eingerahmt, die ihr über die Schultern auf den Rücken fielen. Um die gelben Augen mit den geschlitzten Pupillen schimmerte die Haut in einem grünlichen, dunklen Ton, genau wie die vollen Lippen. Über den hohen Wangenknochen reichten kleine hellblaue Flecken fast bis zum Kinn hinunter. Die gleichen hellblauen Flecken hatte die Frau auch auf der Stirn. Auf den Oberarmen, den Oberschenkeln, den Waden und auf den Füßen mischten sich zwischen die hellblauen Flecken auch vereinzelte grüne Flecken.

Nach der ersten Überraschung blieb Garths Blick an den Brüsten der Frau hängen. Auch sie waren von den hellen Flecken bedeckt, allerdings begannen sie sich oberhalb der Brüste erst schwach abzuzeichnen, bis sie dann auf und zwischen den Brüsten ganz sauber abgesetzt waren.


Auf der Innenseite zwischen den Brüsten schillerte die Haut in einem grünen Streifen, der sich von der Unterseite der Brüste bis zu den Schultern zog, aber oberhalb der Brüste an Intensität verlor. Dennoch betonte er Form und Größe der Brüste. Durch die geschickte Färbung erschienen die Brüste größer, obwohl sie eigentlich klein waren. Die Höfe um die Brustwarzen waren gelbgrün. Die Farbe bildete einen scharfen Kontrast zu der umgebenden Hautfarbe und wirkten wie ein Signal, dass den Blick immer wieder auf die Brüste zog.

Die Wirkung dieses Anblicks auf Garth war stark und er spürte, wie das Blut in sein Glied schoss. Doch der Soldat kämpfte seine Erregung nieder, während er weiter die Frau musterte, die noch immer völlig ruhig am Rand des Baches stand.

Unterhalb der Brüste war die Haut wieder bis zum Schambein türkis. Auf ihrem Schambein war die Haut mit hellblauen Punkten besetzt, die zu den Schamlippen hin größer wurden und wie ein Pfeil wirkten. Die gleichermaßen gefärbten Schamlippen konnte Garth deutlich erkennen.

Trotz der angespannten Situation begann Garth darüber nachzudenken, warum die Menschen sich so dermaßen verändert hatten und wie viel Zeit eine solche Veränderung benötigt hatte. Was dann natürlich auch auf ihn selbst zutraf, wenn er genauer darüber nachdachte. Welchen Zweck die Hervorhebung der Geschlechtsmerkmale der Frau hatte, war Garth dagegen relativ klar, denn die Wirkung spürte er am eigenen Leib, musste er doch sehr viel Selbstbeherrschung aufbringen, um seine wachsende Erregung zu unterdrücken. Obwohl die Frau so fremdartig ausschaute, fand Garth sie sehr attraktiv.

„Hallo!“, begrüßte Garth die Fremde freundlich, um das lange Schweigen zu brechen, und öffnet seine Arme. Seine Handflächen wiesen nach oben, um zu zeigen, dass er friedliche Absichten hegte. „Ich bin Garth.“

Die Ohren der Frau zuckten beim Klang seiner Stimme. Jetzt bemerkte Garth erst die Schlitzte, die am Hals der Frau, knapp unter dem Ohr, lagen. Sie bewegten sich leicht und Garth vermutete, dass es sich dabei um Sinnesorgane handelte. Die Frau wartete ab, aber ihr Blick blieb misstrauisch. Garth löste seine Messerscheide vom Oberschenkel und legte sie zu seinen Füßen. Bei der Bewegung griff die Frau ihren Speer wieder fester, blieb aber friedlich.


Nach dem sich Garth wieder aufgerichtet hatte, deutete er mit der Hand auf sich. „Garth!“, sagte er wieder. Dann deutete er mit der Hand auf die Frau. Einen Augenblick guckte die Frau, als würde sie nicht begreifen, dann hellte sich ihre Mine auf.


„Garss“, sagte sie mit einer rauchigen Stimme und deutete mit ihrer Hand auf Garth. Sie wiederholte Garth Geste und deutete auf sich. „Cos’ma.“

„Cos’ma. Garth“, wiederholte Garth die Namen und zeigte dabei auf sich und die Fremde.

Die Frau lächelte und senkte ihren Speer. „Hret wto kommen?“, sagte sie und winkte Garth hinter sich her, während sie auf die schräge Felsplatte zuging. Überrascht stellte Garth fest, dass die Frau auf dem Rücken einen langen Flossenkamm hatte, der vom Nacken bis zur Pospalte reichte. Zwischen ihren Fingern hatte er Schwimmhäute gesehen und ihre Füße waren verhältnismäßig breit.

„Was?“, fragte Garth irritiert, folgte aber dann der Frau. Ihr geschmeidiger Gang war fast schon lasziv und Garth kam nicht umhin, ihre schmale Taille und ihren festen knackigen Po zu betrachten. Auf den Pobacken hatte die Fremde ebenfalls helle Flecken, nur das sie größer waren, als am Rest des Körpers. Alte Berichte über Tiere fielen Garth ein. Den Tieren dienten die hellen Stellen am Po als Signal auf der Flucht und der Orientierung im Rudel.

‚Ob die Evolution den Menschen auf ein solches Niveau reduziert hat?’ fragte sich Garth. Trotz seines wissenschaftlichen Interesses machte ihn der Anblick des knackigen Pos und der wiegenden Hüften nervös und er musste sich noch mehr anstrengen, seine wachsende Erregung unter Kontrolle zu bringen.


Auf der Felsplatte drehte sich Cos’ma um, wobei ihre Brüste, die Garth plötzlich größer erschienen, leicht schaukelten. Die schillernden Flecken zogen sofort Garths Blick auf sich und das Blut schoss ihm wieder in die Lenden.

Langsam ließ sich Cos’ma mit einer geschmeidigen Bewegung auf den Knien nieder und deutete Garth an, auch Platz zu nehmen. Der ließ sich etwas unbeholfener auf den warmen Felsboden sinken, war aber froh, dass es keine Feindseligkeiten mehr gab und die Frau den Speer neben sich legte.


Außerdem konnte er so sein anschwellendes Glied etwas verdecken, denn Cos’mas Sitzhaltung offenbarte ihm einen guten Blick zwischen ihre Beine auf die leicht geöffneten Schamlippen.

Sie saßen sich stumm gegenüber und Garth konnte es nicht vermeiden, dass sein Blick über den Körper der Frau wanderte. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie sein Blick etwas zu lange auf Brüsten oder Scham der Frau ruhte. Als ein Insekt auf Cos’mas Oberschenkel landete, verscheuchte sie es mit der Hand. Dabei schaukelten ihre Brüste und Garth stellte jetzt fest, dass die Brüste wie große Birnen an dem Oberkörper der Frau hingen.

‚Das war vorher nicht so gewesen’ stellte Garth fest. ‚Auch ihre Haut ist heller geworden, nur in Nuancen, aber doch sichtbar.’

Das Insekt war hartnäckig und versuchte in Cos’mas Gesicht zu landen. Mit einem Fauchen schlug sie danach und traf das Tier, sodass es vor ihren Knien auf den Boden viel. Die Frau beugte sich vor und zerquetschte es mit den Fingern.


Als Cos’ma sich wieder aufrichtete, waren die Brüste zwar noch groß, lagen aber fest am Körper. Diese Veränderung war Garth nicht entgangen und er folgerte daraus, dass die Brustmuskulatur sich ebenfalls verändert haben musste und die Frauen die Festigkeit ihrer Brüste steuern konnten, wenn auch nur unbewusst. Waren sie angespannt, dann zogen sich die Muskeln zusammen und hielten die Brüste fest und dicht am Körper, um die Frauen bei ihren Bewegungen nicht zu behindern. Waren die Frauen dagegen entspannt, konnten die Brüste frei schwingen und ihre normale Größe annehmen. Und die normale Größe war beachtlich, wenn Garth Cos’mas Brüste mit denen der Frauen aus seiner Vergangenheit verglich.

Nervös und mit einem schlechten Gewissen blickte Garth der Frau wieder ins Gesicht und versuchte zu ergründen, was sie dachte, aber er konnte es nicht. Als Cos’ma sich auch wieder entspannte, wurden ihre Brüste noch ein klein bisschen größer und sanken dann wieder herab. Fasziniert beobachtete Garth dieses Schauspiel.

Doch dann rief er sich wieder zur Ordnung, stellte aber er überrascht fest, dass der Blick der Frau zwischen seinen Beinen ruhte. Jetzt wurde Garth unruhig. Es war keine Scham, die er empfand, so nackt vor einer fremden Frau zu sitzen, aber er hatte noch nie einen solchen Blick gesehen.

Garths Glied war angeschwollen, aber noch nicht steif. Doch während Cos’ma ohne Scheu das große Glied und den schweren Hodensack musterte, breitete sich in dem harten Soldaten ein Gefühl der Unsicherheit gepaart mit Stolz und einem kleinen Schuss Exhibitionismus aus. Die Situation erregte und verwirrte Garth gleichermaßen, denn er hatte seinen neuen Körperbau noch nicht voll akzeptieren können und kam sich sehr unsicher vor. Nicht nur seine Knochen und Muskeln waren gewachsen, sondern auch sein Glied hatte erheblich an Länge und Umfang zugenommen.

Um irgendwie abzulenken griff Garth zu seiner Wasserflasche, schraubte den Verschluss auf und reichte Cos’ma die Flasche. Zögernd nahm sie den Kunststoffbehälter entgegen, prüfte ihn vorsichtig und schnupperte am Flaschenhals. Dann nickte sie und nahm einen Schluck. Anschließend reichte sie die Flasche zurück.

„Taake!“, sagte sie und lächelt Garth an.

„Bitte“, antwortete Garth, dem bei der rauchigen Stimme der Frau ein kleiner Schauer über den Rücken läuft.

Cos’ma legte den Kopf schief und zog fragend eine Augenbraue hoch. „Wto manc Spiek?“

Garth verstand nicht, was Cos’ma meinte. Sie lächelte über seine Verwirrung und deutete wieder das Geben und Nehmen der Trinkflasche an. Als sie die imaginäre Flasche nahm, sagte sie „Taake.“, und als sie die Flasche zurückreichte „Bitte.“ Jetzt begriff Garth.

„Du meinst: Danke!“, sagte er. „Taake bedeutet Danke!“

Cos’ma nickte, beugte sich vor und klopfte Garth auf die Schulter. Garth forderte Cos’ma auf, ihm weitere Wörter beizubringen. Die Frau erhob sich und zog Garth hoch. Zusammen gingen sie über die Lichtung und die Frau lehrte Garth alles, was er wissen wollte. Als die beiden an der Stelle vorbeikamen, wo sie sich zum ersten Mal gesehen hatten, bückte sich Cos’ma und hob das Vibromesser auf. Dabei fielen die Krallen und die Zähne der Bestie aus der Tasche, die auf der Messerscheide aufgenäht war.

Neugierig hob Cos’ma sie auf und betrachtete sie. Dann schaute sie Garth fragend an, als sie ihm das Messer reichte.


Pantomimisch erklärte er ihr, wie er gegen das Monster gekämpft hatte. Aufmerksam verfolgte Cos’ma jede Bewegung Garths, vor allem die hell strahlende Klinge. Als seine Beschreibung endete und er andeutete, wie er die Klauen und die Zähne an sich genommen hatte, stieß Cos’ma ein Heulen aus. Garth zuckte zusammen und ganz automatisch nahm er eine Abwehrhaltung ein.

Das brachte Cos’ma zum Lachen und sie versuchte Garth zu erläutern, dass sie damit einen großen Jäger oder Krieger ehren wollte. Mit viel Geduld und Mühe gab sie dann zu verstehen, dass dieses Tier einer der größten Jäger auf dem Eiland sei und für ihr Volk sehr gefährlich, wenn sie sich zu weit in den Dschungel wagten. Das war eine Neuigkeit, die Garth aufhören ließ und er begann nach dem Volk zu fragen, aber alles was er herausbekam war, dass Cos’ma hier allein lebte. Als er fragte wieso das so sei, malte sie mit dem Speer einige Bilder in den Schlamm des Ufers und Garth verstand.

Cos’ma war irgendwann bei der Jagd auf das Meer hinausgetrieben worden. Mit Müh und Not hatte sie sich auf diese Insel retten können und lebte seitdem allein hier.


Im Anschluss erklärte sie, dass sie noch ein paar Fische fangen wollte, damit sie und Garth etwas zu essen haben. Garth nickte und überließ ihr die Jagd, während er sich auf dem Felsen ausstreckte und versuchte, das Gehörte in ein logisches System zu bringen.

„May koont danda Warrer“, erklärte Cos’ma und deutet auf das Wasser und sich.


Garth schaute sie fragend an. Ein wilder Schwall Worte folgte, aber als er ein immer dümmeres Gesicht machte, schüttelte Cos’ma den Kopf. Sie beugte sich zu Garth, ergriff seine Hand und zog ihn hoch. An der Hand führte sie ihn zu einem Uferstück mit weichem Lehm.

Sie griff nach einem stabilen Zweig und kniete sich hin. Dann tippte sie sich gegen den Kopf. „Khaed“, sagte sie und zeichnete einen Kopf in den Sand. Garth nickte verstehend.

Erfreut über die Reaktion zeichnete Cos’ma Arme. „Wartam“, meinte sie dazu. Garth wiederholte die Wörter und nickte.

Cos’ma zeichnete einen kompletten Menschen und nannte jeweils die entsprechenden Körperteile, die Garth dann wiederholte. Doch Garth wollte mehr wissen. Er kniete sich hin und begann Augen, Mund, Nase und Ohren zu zeichnen. Cos’ma lachte und nannte auch die Namen. Aus einer plötzlichen Laune heraus deutete Garth auf Cos’mas Brüste.

„Wie nennst du das?“, fragte er.

„Sahtit?“, Cos’ma war unsicher, ob Garth die ganze Brust oder nur die Höfe mit den Brustwarzen meinte, auf die sein Finger gedeutete hatte.


„Das ganze!“, Garth deutete einen Griff an Cos’mas Brust mit beiden Händen an.


Die Frau ergriff seine Hände, wobei sie Garths rechte Hand mit dem Handschuh erst zögerlich anfasste, und drückte sie gegen ihre Haut. Garth war überrascht, wie warm sie war und wie weich sie sich anfühlte. Er hatte erwartet, dass Cos’mas Haut sich härter anfühlen würde.

„Sahtit!“, erklärte sie bestimmt und ein leises Seufzen schwang in ihrer Stimme mit. Unter seiner linken Hand spürte Garth, wie sich die Brutwarzen aufrichteten und er behielt seine Hände noch etwas länger an der Brust der Frau. Dann wiederholte er den Begriff.

Cos’ma nahm dann seine linke Hand und führte sie über ihren Bauch. „Basto“, erklärte sie. Auch das wiederholte Garth brav wie ein Schuljunge.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Garth seine Erregung unterdrücken können, doch als Cos’ma seine Hand jetzt zu ihren Schamlippen führte und sie dagegen presste, war es mit der Selbstbeherrschung des Soldaten vorbei. Garth Glied schwoll an und wurde steif. Groß und fest ragte es jetzt Cos’ma entgegen, die es fasziniert anschaute.

„Phartanx“, erklärte sie und tippte zu Garths Überraschung mit der Fingerspitze auf die Eichel, die in der Sonne glänzte. „Phartanx bet Brubal.“

Bei dem letzten Wort nahm sie seinen Sack in die Hand und massierte kurz Garths Hoden. Garth stand ganz still und bewegte sich nicht. Auf eine so hautnahe Erklärung war er nicht vorbereitet gewesen und zu dem überraschenden Griff der Frau kam noch die Überraschung über die Größe seines steifen Gliedes, das Garth plötzlich so fremd und gigantisch erschien.

Dann drückte Cos’ma seine Hand noch einmal gegen ihre Schamlippen. „Foli“, erklärte sie, dann ließ sie Garth Hand los. Noch immer war der verunsichert, was diese direkten Berührungen jetzt bedeuteten, aber Cos’ma machte keine weiteren Anstalten, sich zu erklären. Erst als Garth Magen hungrig knurrte, lachte sie ihn an und deutete auf sich und das Wasser.

Mit einem Blick auf die Zeichnung, mit der sie Garth die Körperteile genannt hatte, zeichnete sie ein paar Wassertropfen daneben. Von dem Menschen ausgehend zeichnete sie einen Pfeil durch die Tropfen und dann einen Menschen, der einen Fisch in der Hand hielt. Von dieser Zeichnung führte ein Pfeil durch eine Sonne und einen Felsen zu einem weiteren Menschen. Die beiden Menschen verband Cos’ma wieder mit einem Pfeil.

Garth starrte die Zeichnung an, begriff sie aber nicht. Cos’ma schien zu verzweifeln, denn sie stand auf, deutete auf sich und die Wasseroberfläche hinter ihr. Dann hinauf zur Sonne.


Garth schüttelte den Kopf, worauf Cos’ma resignierend die Schulter hängen ließ. Dann blickte sie ihm fest in die Augen und machte einen Schritt auf ihn zu. Sie nahm ungeachtet der Rüstung auf dem Arm, seine rechte Hand in die ihre. Legte ihren Unterarm an den seinen und griff dann soweit sie konnte mit der linken Hand um beide Handgelenke.

„Garth bet Cos’ma? Cos’ma bet Garth?“, fragte sie hoffnungsvoll.

Garth hatte keine Ahnung, was dieses Ritual bedeutete, aber er verstand, dass es irgendwie eine Bindung zwischen Cos’ma und ihm darstellen sollte.

„Cos’ma bet Garth! Garth bet Cosma!“, sagte er mit fester Stimme und griff ebenfalls an die Handgelenke.

„Taake!“, antwortet Cos’ma.

Dann ging sie zum Wasser und sprang hinein. Sie tauchte unter und Garth konnte an der Oberfläche erkennen, mit welch irrwitziger Geschwindigkeit sich Cos’ma unter Wasser bewegen musste. Dann durchstieß Cos’ma die Wasseroberfläche und sprang hoch in die Luft.

„Ich glaube, ich spinne!“, entfuhr es Garth und er blieb mit offenem Mund am Ufer stehen.

Cos’ma hatte sich hoch in die Luft geschraubt, drehte eine Rolle und fiel wieder dem Wasser entgegen. Klatschend schlug Cos’ma auf der Wasseroberfläche auf und tauchte unter. Doch schon ein paar Minuten später kam sie zurück zum Ufer geschwommen und warf Garth mehrere große Fische vor die Füße, die zappelnd liegen blieben. Mit den Armen schob sich Cos’ma ans Ufer, dann blickte sie ängstlich zu Garth.

„Garth bet Cos’ma?“, fragte sie bittend, nachdem sie Wasser aus den Schlitzen unter ihrem Ohr gepresst hatte.

Garth stand wie vom Blitz getroffen am Ufer und starrte die Frau im flachen Wasser. ‚Die Schlitzte sind Kiemen, keine Sinnesorgane. Sie lebt amphibisch.’


Noch einmal rief Cos’ma, aber Garth begriff nicht, was sie wollte, zumal er völlig von den neuen Erkenntnissen überwältigt war. Sein Hirn suchte nach einer Erklärung für diese Verwandlung, fand aber keine.

„Garth bet Cos’ma?“, Die Stimme der Frau war flehend und sie streckte einen Arm nach Garth aus. Sie deutete auf das Ufer, auf die Sonne und auf das Wasser. „Garth bet Cos’ma?“

Garth Blick fiel auf die Fische und auf die Zeichnung im Lehm. Dann begriff er endlich, was Cos’ma ihm zu sagen versucht hatte. Sofort eilte er zu der Frau, die schon vor Verzweiflung weinend im Wasser lag.

Mit ruhiger Stimme redete er auf sie ein. „Hey, ruhig, Cos’ma“, sagte er, als er die schluchzende Frau hoch hob. „Garth bet Cos’ma. Garth bet Cos’ma!“

Cos’ma klammerte sich an seinen Hals und ließ ihn erst los, als er sie auf der Felsplatte direkt über dem Wasser hinlegte

„Taake“, sagte sie matt und blickte Garth an. Der nun begriff, warum Cos’ma so verzweifelt gewesen war, als er nicht reagierte, während sie im Wasser lag. Erst außerhalb des Wassers konnte Cos’ma ihre Atmung von Wasser auf Luft umstellen. Innerhalb dieser Zeit war sie an Land geschwächt und somit leichte Beute für eventuelle Raubtiere. Sie hatte Garth vertraut, dass er sie beschützt und an Land zog, aber als er nicht reagiert hatte, war die Panik in ihr aufgestiegen, denn das Ufer war zu seicht gewesen, um Bestien von einem Angriff abzuhalten.

„Es tut mir leid“, entschuldigte er sich. Auch wenn Cos’ma die Worte nicht verstand, begriff sie dennoch, was der Mann ihr sagen wollte. Sie ging zu ihm und streichelte ihm über das Gesicht. Dann lächelte sie und deutete auf die Fische am Ufer.

„Mya muk kigen?“

Garth nickte und rannte los, um sie zu holen. Als er zurückkam, reichte er sie an Cos’ma.

„Bitte!“ sagte Garth und hoffte, er hatte Cos’ma richtig verstanden.

Die Frau nahm die Fische und zog einen flachen Stein unter einem Laubhaufen hervor. Dann nahm sie mit geübten Handgriffen die Fische aus. Mit einer Geste machte sie Garth klar, dass Holz für ein Feuer gesucht werden musste und der Soldat machte sich auf, welches zu besorgen.

Als er zurückkam, hatte Cos’ma schon einen Steinring und ein Gestell zum Braten der Fische gebaut. Doch als sie das Holz aufgeschichtet hatte und versuchte, mit zwei Steinen das Feuer zu entfachen, schob Garth sie mit sanfter Gewalt zur Seite.


Er zog die Vibroklinge und ließ sie etwas über dem trockenen Holz schweben. Nach ein paar Sekunden fing das Holz Feuer und brannte. Mit bewundernden Blick schaute Cos’ma auf die Waffe und nickte dann Garth zu.


Während sie die Fische brieten, brachte Cos’ma dem Soldaten weitere Wörter und begriffe ihrer Sprache, lernte aber auch gleichzeitig von Garth. Nach dem Essen saßen sie zusammen auf dem warmen Fels und schauten zu, wie die Sonne am Horizont versank.

Die Stunden, die sie zusammen verbrachten, wurden zu Tagen, und die Tage wurden zu Wochen.

****

„Garth, willst du mir nicht endlich sagen, welchem Volk du angehörst?“ Es war an einem Morgen, ungefähr zwei Monate nach ihrer ersten Begegnung, als Cos’ma diese Frage erneut stellte. Sie und Garth lagen in einer Hütte, die sie sich gebaut hatten, um nicht jeden Morgen vom Regen nass zu werden. Cos’ma störte der Regen nicht, daher hatte sie sich nie die Mühe gemacht, eine Behausung zu errichten, aber Garth wollte nicht jeden Morgen nass aufwachen. Seine Begleiterin hatte die Frage schon oft gestellt, aber Garth hatte sich geweigert, sie zu beantworten.

„Ich bin ein Mensch“, antwortete er ausweichend wie immer, „reicht das nicht?“

„Nein, furdenop!“, schimpfte Cos’ma und benutzte ein Wort, das Garth noch nicht kannte. Es musste aber ein Fluch sein, so wie die Frau sich aufrichtete und ihn anfunkelte. Ihre sonst so prallen Brüste zogen sich zusammen und wurden kleiner. Ein sicheres Zeichen für ihre Wut. „Nein, es reicht nicht. Ich bin auch ein Mensch, wenn ich dich richtig verstanden habe, auch wenn wir uns selbst Leaurianer nennen. Aber ich sehe ganz anders aus als du.“

„Du bist ja auch eine Frau!“ grinste Garth breit und schaute Cos’ma auf die Brustwarzen. Wie erwartet reagierte die Frau sofort darauf und ihre Brustwarzen richteten sich auf.

„Ach, lass das“, schimpfte sie und rieb über die aufknospenden Warzen. „Lenk nicht ab. Ich will wissen, wo dein Volk lebt.“

„Mein Volk ist tot“, sagte Garth ernst. „Zumindest sollte es so sein.“

„Das tut mir leid“, sagte Cos’ma mitfühlend.

„Sie … wir … haben es uns selbst zuzuschreiben.“ Garth Blick wurde hart. „In blindem Hass und Ignoranz haben wir uns und alles andere getötet. Zumindest fast alle getötet.“

„Ihr habt Euch gegenseitig getötet?“ Entsetzt blickte Cos’ma den ehemaligen Soldaten an. „Warum? Und Wieso?“

„Warum? Weil der andere anders dachte, lebte oder liebte, eine andere Meinung hatte oder mehr besaß als man selbst“, erklärte Garth. „Wir entwickelten Waffen, die so mächtig waren, dass sie diese Insel mühelos zerstören konnten. Wir, und auch die anderen, haben sie eingesetzt und alles zerstört und getötet.“

„Aber ein Volk, das gegen sich selbst kämpft?“

„Nicht gegen sich selbst, Cos’ma. Ich gehörte dem östlichen Bündnis an, der Feind war das westliche und das südliche Bündnis.“

„Aber du sagst, ihr ward alle Menschen … also ein Volk!“, irritiert schaute die blauhäutige Frau Garth an, dessen eigene Haut im Verlauf der letzten Wochen einen leichten Grünton angenommen hatte, was ihn mehr irritierte, als jede andere Veränderung seines Körpers.

Einen Augenblick schwieg Garth, dann schüttelte er traurig den Kopf. „Vielleicht sollte ich dir wirklich erzählen, woher ich stamme. Du wirst mich danach hassen, aber du verdienst es zu wissen, Cos’ma.“

„Cos’ma für Garth. Garth für Cos’ma! Hast du das vergessen?“, fragte die Frau.

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Kommentare


Schlafloser Single
(AutorIn)
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 96
Schlafloser Single
schrieb am 19.11.2017:
»Ich habe über eine Weiterführung der Geschichte nachgedacht und auch schon ein paar Zeilen geschrieben. Ob das eine eigenständige Geschichte wird oder in eine andere einfließt, weiß ich aber noch nicht.«

petera
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 11
schrieb am 19.11.2017:
»Einfach gut.Bitte nicht nur über die Fortsetzung Nachdenken.«

michael150848
dabei seit: Apr '07
Kommentare: 14
schrieb am 19.11.2017:
»Ganz toll! - Und ein typischer "Schlafloser Single"
Ich finde, Deine Geschichten gehören zu den Besten auf Sevac!
Ich habe mir schon so einige Geschichten als eBook gekauft. Wenn ich die (angeblich professionell lektorierten) mit Deinen vergleiche, was Stil, Rechtschreibung und Inhalt betrifft, gehören Deine zu den besten 10 Prozent. Das einzige was mir nicht gefällt, ist Deine Vorliebe für 'Atombusen', aber damit kann ich gut leben.
Vielen Dank - hoffentlich kann ich bald wieder was von Dir lesen.
Michael«

roterbsc
dabei seit: Okt '02
Kommentare: 63
schrieb am 20.11.2017:
»Einfach perfekt. Du solltest einen Roman daraus machen. Die Geschichte hat einfach das gewisse Etwas.«

fantasio23
dabei seit: Jan '05
Kommentare: 4
schrieb am 20.11.2017:
»Sehr gut, hat mich echt gepackt! Du erzählst wirklich fantasievoll und spannend! Bitte schreib doch weiter, bin sehr neugierig, wie die Geschichte weiter- und ausgeht!«

SirFelidae
dabei seit: Dez '01
Kommentare: 80
schrieb am 22.11.2017:
»Danke, danke, danke.
toll geschrieben,spannende Geschichte. Wenn das so weiter geht, kann sie meiner Lieblingserotik-sf-story noch den Rang abkaufen.«

piemur
dabei seit: Jan '05
Kommentare: 34
Michael
schrieb am 24.11.2017:
»Super Geschichte, mal sehen ob eine Fortsetzung kommt, wäre bestimmt interessant zu lesen«

perry123
dabei seit: Jul '03
Kommentare: 14
schrieb am 27.11.2017:
»Super Geschichte , hoffe auf ein Fortsetzung bin von deinen Geschichten sehr angetan finde sie allen super«

tom91207
dabei seit: Aug '02
Kommentare: 215
schrieb am 28.11.2017:
»So wie man es vom 'Schalflosen Single' gewohnt ist, eine klasse Geschichte.
Natürlich warte ich auf jedes weitere Werk, ob als Fortsetzung oder als eigenständige Geschichte.
Trotzdem wünsche ich dem Autor eine gute Nacht, auch wenn dadurch vielleicht auf die nächste Geschichte etwas länger gewartet werden muß! :-)«

pauli1974
dabei seit: Nov '12
Kommentare: 1
schrieb am 04.12.2017:
»Wow. Gute Geschichte. Würde ich sehr gerne eine Fortsetzung zu lesen.«

charlie1
dabei seit: Apr '01
Kommentare: 28
schrieb am 06.12.2017:
»Super wie immer. Hoffentlich kommt eine Fortsetzung«

reibe
dabei seit: Mai '01
Kommentare: 281
schrieb am 14.12.2017:
»Eine gut geschriebene Geschichte, es macht Spass sie zu lesen.
Muss unbedingt weiter gehen.«

Wilon
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 2
schrieb am 11.01.2018:
»Wie immer bestens. Ich warte sehnsüchtig auf eine Fortsetzung. Bitte weiter so. Danke für die wunderbaren Geschichten.«

Hannoverpaar
dabei seit: Sep '02
Kommentare: 37
schrieb am 30.01.2018:
»wie immer ein hochgenuss zu lesen.. die grüne bestie erinnert stark an die grünen panther.. ;-)«

Protonicon
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 5
schrieb am 30.01.2018:
»Das ist wohl die beste Geschichte die ich gelesen habe...das sollte genauso verfilmt werden....echt der Wahnsinn. Vielen Dank«

LIM90
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 32
schrieb am 31.01.2018:
»Nachdem man dem Bann der Story entkommen ist, erinnert man sich an die Raumpilotin. Aber die völlig neue und eigene Handlung fordert mehr mehr mehr«

Impuditia
dabei seit: Okt '17
Kommentare: 68
schrieb am 21.02.2018:
»Interessant,hat das Zeug zu einer Fortsetzungsgeschichte.Hat ein bischen was von Robinson und Freitag.«

lucky8202
dabei seit: Aug '02
Kommentare: 3
schrieb am 27.08.2018:
»Eine Fortsetzung wäre super!«

Major-Tom
dabei seit: Mai '05
Kommentare: 21
schrieb am 15.10.2019:
»Wieder einmal eine sehr schöne Geschichte.
Ich hoffe mit der Fortsetzung wird es noch was.«

kleki11
dabei seit: Mai '13
Kommentare: 11
Levaldo
schrieb am 14.01.2021:
»Eine klasse Geschichte. Vor lauter Plot und Spannung kommt der Erotik/Sex-Teil aber dann ein wenig zu kurz für meinen Geschmack.

Am Ende war ich aber enttäuscht. Zu Beginn scheint Garth geläutert. Garth erkennt, wie furchtbar und sinnlos Krieg ist, dass Krieg nicht beherrschbar ist. Er ist entsetzt, was seine Generation angerichtet hat. Als sie auf das Schiff des kleinen Volks stoßen, ist das alles vergessen. Kein einziger Gedanke wird daran verschwendet, die Situation gewaltlos zu lösen, gar einen Wandel der Versöhnung anzustoßen. Der Plan ist direkt, das Schiff zu versenken und das kleine Volk damit zwangsläufig zu töten. Vielleicht ist das die Botschaft dieser Geschichte: Einmal Soldat, immer Soldat. Aber irgendwie glaube ich das nicht (will es nicht glauben).

Das Ende der Welt ist KEIN neuer Anfang«



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