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Kommentare: 12 | Lesungen: 6420 | Bewertung: 8.93 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 21.01.2009

Das Ewa Projekt

von

© by n8aktief (2008)

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Kapitel 1: Ontario / Kanada

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Wann immer die alte Frau den Kopf neigt und aus dem Fenster schaut, sieht sie dieses kleine Wunder. Nicht, dass sie an Wunder glauben würde. Das hat sie nie getan. Als Naturwissenschaftlerin, Ex-Marine und Ex-Agentin hat sie mit dem Übernatürlichen nichts zu schaffen. Für die alte Frau zählt immer nur das Greifbare, das Erklärbare. Aber jetzt, mit 92 Jahren, durch einen Schlaganfall vom Hals an halbseitig gelähmt, kommen ihr die ersten Zweifel. Vielleicht ...

Im Nordwesten der kanadischen Provinz Ontario, umgeben von dichten Wäldern, liegt das wohl am besten bewachte Seniorenheim der Welt. Oberirdisch zeigt es sich als schmuckloser Betonquader. Die Gäste, niemand wird hier als Patient bezeichnet, genießen den Blick aus dem dritten Stock. Jedem Gast steht ein Team aus Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern zur Seite.

Vor dem Zimmer der alten Dame steht ein Ahorn. Ein mächtiger Baum. Einer, der viel erzählen könnte. An der Spitze eines Astes ein einsames Blatt. Nicht braun, nicht verwelkt, trotzt es der eiskalten Jahreszeit in frischem Grün. Eine Laune der Natur? Oder vielleicht doch ein Wunder? Die alte Dame weiß es nicht. Ein schwerer Hustenanfall schüttelt ihren Körper, während draußen der Eiswind am letzten, dem Baum verbliebenen Blatt, zerrt.

Es gibt nicht viele Menschen, die über das wahre Ausmaß der Anlage informiert sind. Neben den Aufzügen für die drei Obergeschosse, gibt es separate Aufzüge. Sie führen bis tief in die Eingeweide des Komplexes hinab. Farblich voneinander getrennt fünf Zonen: A1, A2, A3 bis A10. B1, B2, B3 bis B10. ... Nur das E steht ohne zusätzliche Zahlen da. Hinter vorgehaltener Hand hört man es manchmal tuscheln:


"Kennst du einen, der schon mal auf E gedrückt hat?" Aber niemand kennt so einen Menschen, oder hat gar einen dabei beobachtet.

Langsam taucht die Sonne am Horizont auf. Wirft ihre Strahlen gegen die Fenster, die sich automatisch verdunkeln. Die alte Frau hat schlecht geschlafen. Immer wieder ist sie aufgewacht, von Krämpfen geschüttelt. Eine Schwester hat an ihrer Seite gewacht und ihre Hand gehalten. Der erste Blick der alten Dame gilt dem letzten verbliebenen Blatt. Wild um die eigene Achse flatternd, trotzt es dem eiskalten Wind. 'Sei stark', fleht die Liegende stumm. 'Dann kann auch ich stark sein.'

Das Schneemobil frisst sich mit seinen Ketten mühelos durch die vom Wind aufgeworfenen Verwehungen. Ein Spezialfahrzeug, konstruiert für extreme Bedingungen. Der Fahrer kontrolliert die Klimaanlage für den hinteren Bereich. Normalerweise ist ihm der ziemlich egal. Die heutige Fracht aber will gut behütet sein. Acht Menschen, sechs Männer und zwei Frauen. Wissenschaftler, so vermutet der Fahrer. Arrogantes Pack, wie er weiß. Grimmig steuert er auf eine Gruppe armdicker Bäume zu. Das Rumpeln des Kettenfahrzeuges und die entsetzten Aufschreie der Zicken befriedigen ihn für einen kurzen Augenblick.


"Hoffentlich nicht schon wieder ein falscher Alarm", quetscht einer der Männer hervor.


"Die Alte ist zäh. Verdammt zäh", antwortet ein anderer.

Mittagszeit. Der Pfleger, ein dunkelhäutiger Hüne von gut und gerne zwei Meter Größe, breit wie ein Kleiderschrank, schiebt ein Wägelchen vor sich her. Ein Rad kreiselt quietschend um sich selbst. Er zieht Blicke auf sich. Die alte Dame hasst den Brei, der ihr den Mund verklebt und sie zu Hustenanfällen nötigt. Aber noch mehr hasst sie es, wenn das Essen durch die Nadel kommt. Bevor sie den Mund öffnet, schaut sie noch einmal zum Fenster hinaus. Der grüne Flecken beruhigt sie.

Kein Mensch beobachtet, wie die acht Frauen und Männer in den Aufzug steigen. Und niemand sieht, wie ihr Anführer eine Chipkarte in den Schlitz des Lesegerätes schiebt, einen Moment verharrt und dann die Taste mit dem eingravierten E drückt. Gemeinsam ziehen sie sich in einem schmucklosen Raum aus. Hier gibt es nichts Privates. Nichts Intimes ist ihnen aneinander fremd. Dafür arbeiten sie schon zu lange miteinander. Nach mehreren Dekontaminationsschleusen steigen sie in ihre papierenen Overalls. Diesmal ist es kein falscher Alarm, das spüren sie.

Der Pfleger taucht den Löffel in den grünen Brei. Die Liegende öffnet ihre Lippen. Aus dem Augenwinkel heraus sieht sie wie das Blatt losreißt. Einem Surfer gleich reitet es im Wind. Schlägt Purzelbäume, dreht sich um die eigene Achse, verharrt für den Bruchteil einer Sekunde, bevor es eine neue Welle findet und aus ihrem Blickfeld verschwindet. Die alte Dame seufzt. Schließt die Augen. Frieden liegt auf ihrem Gesicht.


Der Arzt nickt. Der Pfleger zieht die Bettdecke über den Kopf der Greisin. Währenddessen greift der Arzt in die Tasche seines Kittels und holt einen kleinen Karton hervor. Am spitzen Ende ist ein Bindfaden befestigt.


"Rufen Sie unten an. Aber schnell. Jetzt geht es um jede Minute."


Der Pfleger nickt und hastet hinaus.

Vier Minuten später befindet sich das Bett mit der alten Dame im Fahrstuhl. Der Mann drückt auf E. In der Hektik ist das Betttuch verrutscht. Am Fuß der Liegenden baumelt ein kleiner Zettel. Vivian Holland, geb. 12. Januar 1952, gest. 11. Januar 2042, 12 Uhr 31. Die Tinte schimmert noch ein wenig feucht.

*

Rückblick

Frankfurt Airport. 2010. Im Minutentakt landen die Maschinen mit den wichtigsten Köpfen der Welt. Politiker, Generäle, Wissenschaftler. Gepanzerte Limousinen fahren vor. Sofort bildet sich ein Kokon von Elitesoldaten um sie herum. Dunkle Schatten verschwinden hastig hinter schnell zugeschlagenen Autotüren. Dann rast der Konvoi quer übers gesperrte Rollfeld und verschwindet in einem leeren Hangar am Rand des Flughafens. Wie auf einer Wendeltreppe schrauben sich die Limousinen in die Tiefe, bis sie in einer mit edlen Hölzern getäfelten Tiefgarage anhalten. Diesmal fehlt der Pulk der Beschützer. Gut fünfzig Meter unter der Oberfläche fühlen sich die Staatsvertreter in Sicherheit. Sie werden in ihre Quartiere geleitet, wo sie sich frisch machen. Die Zeit drängt. Das Pensum, das vor ihnen liegt ist enorm. Noch am Abend werden sie von der deutschen Bundeskanzlerin empfangen. Dies ist die Geburtsstunde der PO. Der PoliceOne.

Während die Politik die ultimative Antwort auf Terrorismus, Kriminalität und Korruption gebiert, gibt Wolfgang, kopfüber seinen ersten Schrei von sich. Wenig später, gebadet und in ein flauschiges Tuch gehüllt, wird er auf den Bauch seiner Mutter gelegt. Goldig sieht er aus. Krauses Blondhaar, rote Bäckchen. Seine großen Augen rollen neugierig hin und her. Ein Lächeln umschmeichelt seine vollen Lippen. Maria Sawatzky spürt es überdeutlich. Ihr Sohn wird einmal etwas ganz Besonderes werden.

*

Das Jahr 2045 beschert der Provinz Ontario einen Sommer, wie es ihn noch nie gegeben hat. Der Klimawandel, zu Anfang des Jahrhunderts noch immer belächelt, hat mit aller Macht zugeschlagen. Extreme Wetterlagen sind an der Tagesordnung. Das globale Klima ist endgültig aus den Fugen geraten.

Wolfgang Sawatzky ist der einzige Passagier an Bord des Kampfjets neuester Generation. Dem Fliegen sonst sehr angetan – in einem seiner wenigen Urlaube hat er aus einer Laune heraus selbst den kleinen Flugschein gemacht – lenken ihn heute seine Gedanken von der Schönheit der Landschaft ab. Es ist keine vierundzwanzig Stunden her, da wurde er zur Forschungsabteilung der PO zitiert. Und zitiert werden hat immer einen faden Beigeschmack. Das weiß Wolfgang aus Erfahrung.

Man empfängt Wolfgang formlos. Ein junger Mann in der schlichten Uniform der PO, ohne Rangabzeichen, ohne Lametta, führt Wolfgang in einen fensterlosen Raum. Seine Iris wird gescannt, ebenso beide Handflächen. Ein DNA-Sequenzer braucht für das Ergebnis keine zwei Minuten. Im Fahrstuhl drückt der junge Mann die Taste A7.

Der Mann, Wolfgang schätzt ihn auf Ende Sechzig, trägt schwarze Jeans und einen schwarzen Pullover. Seine Haare schimmern silbern, das Gestell seiner Brille leuchtet in knalligem Rot. Sein Händedruck ist fest, sein Blick offen. Auch er trägt keine Rangabzeichen, aber seine Körperhaltung verrät Wolfgang einiges.

"Schön, dass Sie kommen konnten."


"Hatte ich denn eine Wahl?"


"Hat man nicht immer eine Wahl?"


"Meiner Erfahrung nach: Nein."


Der Ältere lacht. "Sagen Sie Karl zu mir." Wolfgang zieht eine Augenbraue hoch, was Karl nicht entgeht. "Zweihundert Meter unter der Oberfläche sind Hierarchien nicht mehr wirklich wichtig."


"Natürlich."


"Darf ich Ihnen etwas anbieten?", fragt Karl und zeigt auf einen Beistelltisch, auf dem mehrere Flaschen stehen.


"Ein Wasser. Bitte."


Karl wartet bis Wolfgang einen Schluck genommen hat, dann sieht er sein Gegenüber mit undefinierbarem Blick an.


"Wissen Sie, warum man sie hergebeten hat?"


"Nein. In dem Schreiben stand nichts darüber. Und bis jetzt hat niemand mit mir geredet."


"Das ist gut so", nickt Karl bedächtig. Sein Blick ruht eine Weile auf Wolfgang. "Wir haben Sie für ein ganz spezielles Projekt ausgesucht. Sie erfüllen alle Voraussetzungen dafür."


Wolfgang ist klug genug nichts darauf zu antworten.


"Sie wurden uns von ihren Vorgesetzen wärmstens empfohlen", fährt Karl unbeeindruckt fort. "Ich habe gehört, Sie beherrschen die meisten Kampfsportarten?" Die Frage hängt für eine Sekunde in der Luft.


Wolfgang nickt bedächtig. Noch immer ist ihm nicht klar, was man von ihm will.


"Ihr Kampftrainer hat mir erzählt, Sie haben sogar eine eigene Kampfsporttechnik entwickelt?"


"An diesem Punkt übertreibt er ein wenig", stapelt Wolfgang tief.


"Wie auch immer. Zusammen mit Ihren anderen Fähigkeiten scheinen Sie der richtige Mann für uns zu sein." Karl bestätigt das Gesagte mit einem Kopfnicken. Er steht auf. "Haben Sie Lust auf ein bisschen Spaß?"

Das Dojo ist eine Halle von fünfzehn mal dreißig Metern. Auf dem Holzfußboden unterteilen breite Linien den Raum in mehrere Zonen. Die Galerie ist mit einer Glasscheibe gesichert.


"Panzerglas", lächelt Karl und klopft mit dem Knöchel dagegen. Wolfgangs Blick schweift über die Ausstattung. An den Wänden hängen alle erdenklichen Kampfsportgeräte. Silbern funkeln Samuraischwerter, schwarz glänzen die Ebenholzstöcke, wie sie für Tescao, einer alten tibetischen Kriegskunst verwendet werden. Profan dagegen die Boxhandschuhe.


"Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten." Aus dem Augenwinkel sieht Wolfgang, wie Karl einen Signalgeber aus der Tasche zieht und eine Taste drückt. Eine vorher verborgene Tür öffnet sich und eine Frau betritt das Dojo.


"Ich möchte, dass Sie hinuntergehen und mit ihr kämpfen. Versuchen Sie ihr meinetwegen eine Ohrfeige zu geben. Oder etwas in der Art."


Wolfgang stockt der Atem. "Sie erlauben sich einen Scherz mit mir. Nicht wahr?"


"Sehe ich aus, als ob ich scherze?" Karls Blick hat plötzlich etwas Eisiges.


"Nein. Natürlich nicht."

Wolfgang hat sich umgezogen und instinktiv eine weite Hose und ein knapp sitzendes T-Shirt gewählt. Er hält das Ganze immer noch für einen schlechten Scherz, will aber, wenn es denn wirklich ernst wird, seine Kampftechnik nicht durch seine gewählte Kleidung verraten. Täuschung ist Wolfgangs zweiter Vorname.

Je näher Wolfgang der Fremden kommt, umso hübscher wird sie. Er schätzt ihr Alter auf Anfang Zwanzig. Ihre aschblonden Haare hat sie im nostalgischen Stil der Siebziger hochgesteckt. Ihr Gesicht hat eine leichte V-Form, die Augen sind leicht schräg gestellt. Die Lippen voll, der Mund sinnlich. Mittelgroß. Schlank. Ihre Kleidung besteht aus einer pinkfarbenen Hose aus weichem Plüsch. Das Oberteil aus dem gleichen Material verbirgt trotz seiner Weite ihre üppigen Formen nur mangelhaft. Ihre Füße stecken in pinkfarbenen Plüschpantoffeln mit schwarzen Hasenohren. Wolfgang weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll. Sein Blick geht hoch zur Galerie. Lässig lehnt Karl gegen die Panzerglasscheibe. Genüsslich saugt er an seiner Zigarette.

"Weißt du, was das hier soll?"


Der Plüschhase überkreuzt im Stehen die Beine, neigt den Kopf zur Seite. Ein Lächeln, aber kein einziges Wort verlässt ihre wundervoll geschwungenen Lippen. In Wolfgangs Kopf überschlagen sich die Gedanken. 'Ein Test? Sicherlich. Aktion – Reaktion. Oder: Reaktion – Aktion? Wie soll ich mich verhalten?' Wolfgang geht einen weiteren Schritt auf den pinkfarbenen Engel zu. 'Sie ist so verdammt schön', denkt er und streckt seine Hand zum Gruß aus. Wieder keine Reaktion. 'Scheiß drauf', denkt Wolfgang. Ohne sie aus den Augen zu verlieren deutet er den typischen Gruß aller Kampfsportler an. Langsam geht er in Kampfstellung. Ihre Augen blitzen für einen Sekundenbruchteil. Ihr verführerisches Lächeln weicht einem spöttischen. Wolfgang will dem Spiel ein Ende setzen. Ohne erkennbaren Ansatz prescht er einen Schritt nach vorne, sein Arm schießt nach oben. Seine Absicht ist dem zarten Geschöpf eine leichte Backpfeife zu verpassen. Damit die Farce ein Ende hat.


Blondchen duckt sich und Wolfgangs Attacke läuft ins Leere. Während er versucht zu begreifen, sieht er den gelangweilten Blick der jungen Frau zur Galerie schweifen. 'In Ordnung', denkt Wolfgang. 'Du hast es nicht anders gewollt.' Er lässt sich fallen, nutzt die dadurch entstehende Energie für einen Beinfeger. Eine seiner stärksten Techniken. Der Plüschhase hüpft über sein Bein wie ein kleines Mädchen beim Gummitwist. Wolfgang ist schnell wieder auf den Beinen, reißt ein Bein hoch, versucht ihren Kopf zu treffen. Die Blonde taucht unter seinem Bein weg. Fassungslos sieht Wolfgang, wie sie mit Engelsgeduld ihre Fingernägel betrachtet. Mit gespitzten Lippen pustet sie über die gefächerten Nägel. Als ob sie den Lack trocken pusten würde. Wolfgang ist nun endgültig mit seiner Geduld am Ende. Mit einem Kampfschrei stürmt er auf das Mädchen zu, feuert mehrere Salven von Armstößen und Hieben ab. Die Blonde wehrt sie alle ab. Und das mit einer Hand. Die andere hat sie in der Tasche ihrer Plüschhose vergraben. Fünf Minuten rackert sich Wolfgang ab. Versucht alle Tricks, auch die fiesen. Aber er kommt dem pinkfarbenen Teufel nicht bei. Inzwischen ist sein Körper schweißnass. Blondchen dagegen atmet noch nicht einmal schwer.

Eine Weile stehen sie sich gegenüber. Belauern sich. Wolfgang fühlt sich vorgeführt. In seinem Ego zeigen sich erste Risse. Und dann geht auf einmal alles sehr schnell. Der blonde Plüschknäuel springt in die Luft, nimmt Wolfgangs Oberkörper in die Beinschere und reißt ihn zu Boden. Sofort sitzt sie breitbeinig auf seiner Brust. Wolfgang weiß, dass er geschlagen ist. Mit einem breiten Grinsen rutscht die junge Frau ein Stück höher. Ihr Schoß berührt sein Kinn und Wolfgang atmet ihren süßen Duft.

Das Klackern von Schuhen auf dem Holzboden lässt Wolfgang zur Seite schauen. Karl steht neben ihnen. Seine Mimik ist ausdruckslos.


"Gib den armen Mann wieder frei", sagt Karl und berührt die Blonde vorsichtig an der Schulter. "Ich habe gesehen, was ich sehen wollte."


Blondchen nickt unmerklich, beugt sich tief zu Wolfgang hinunter. "Du bist süß", haucht sie in sein Ohr. Als sie sich wieder aufrichtet, fällt Wolfgangs Blick auf das Namensschildchen, welches am Plüsch haftet. Vivian Holland steht darauf.

Die junge Frau ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Karl hat die Hände hinter dem Rücken verschränkt und schaut Wolfgang an.


"Wer ist sie? WAS ist sie?"


"Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir erst noch ein paar Daten auswerten müssen", lächelt Karl. "Aber Sie bekommen Antworten auf alle Ihre Fragen. Versprochen." Er geht eine paar Schritte und schaut sich dann auffordernd nach Wolfgang um. "Wir haben ein Zimmer für Sie vorbereitet. Ruhen Sie sich erst einmal aus."

Im Umkleideraum nimmt Wolfgang seine Sachen und folgt Karl hinaus auf den Flur. Links, rechts, wieder links und dann lange geradeaus. A7 gleicht einem Labyrinth. Sein Zimmer entpuppt sich als ausgewachsene Suite mit allem erdenklichen Komfort.


"Bitte erschrecken Sie nicht wenn sich die Tür hinter Ihnen verriegelt. Eine Sicherheitsmaßnahme. Sie verstehen?"


"Vor dem pinkfarbenen Hasenteufel?", versucht Wolfgang seinem Frust Luft zu machen.


"Wieso kommen Sie darauf? Vivian mag sie."


"Ach ja?", klingt es spöttisch. "Wie kommen Sie darauf?"


"Nun. Sie leben noch. Oder etwa nicht?"

Die Minibar entpuppt sich als ausgewachsener Kühlschrank. Voll gestopft mit allem was das Herz begehrt. Wolfgang reißt sich eine Dose Bier auf, trinkt sie in einem Zug leer. Dann geht er ins Badezimmer, kickt seine verschwitzten Sachen achtlos in eine Ecke. Der Frust über seine Schmach lässt seine Halsschlagadern pochen. Die Dusche ist ein Mehrstrahler und schnell hat Wolfgang die richtige Temperatur eingestellt. Vor dem mannshohen Spiegel sucht er seinen durchtrainierten Körper nach Spuren des Kampfes ab. Dutzende blaue Blutergüsse findet er. Außerdem schmerzen ihn die unteren Rippen. Wolfgang macht einen Schritt nach vorne und tritt unter den warmen Regen.

Vivians Erscheinen trifft Wolfgang völlig unvorbereitet. Auf einmal steht sie in seinem Badezimmer. Zu jeglicher Reaktion unfähig, schaut er sprachlos zu, wie sie sich aus ihren pinkfarbenen Sachen schält. Ihr Körper ist nahtlos braun. Die fein gezeichnete Furche ihres Geschlechts teilt das aufgeworfene Dreieck ihres haarlosen Schoßes. Mit niedergeschlagenen Augen wartet sie seine Reaktion. Wolfgang ist ein gesunder Mann und natürlich reagiert er. Mit einem Lächeln auf den Lippen tritt sie zu ihm in die Kabine.


"Wie bist du hereingekommen? Karl deutete an, die Türe würde sich automatisch verriegeln."


Auf Vivians Gesicht erscheint wieder dieser spöttische Zug, den Wolfgang schon kennt. Sie legt den Zeigefinger über seine Lippen. "Pst!" Dann geht sie langsam vor ihm auf die Knie. Ihre Fingernägel graben sich schmerzhaft in seine Backen. Wolfgang schließt die Augen, um sich kurze Zeit später am Wasserhahn festzuhalten. Er hat ja schon das eine oder andere erlebt. Aber nun eröffnet sich ihm eine neue Dimension.

Einige Etagen tiefer. Vor einer Wand aus Monitoren stehen eine Handvoll Menschen.


"Wenn die kleine Nymphomanin ihm den Schwanz nicht abbeißt, dann ist das unser Mann", sagt Karl mit fester Stimme. Und mit einem spöttischen Seitenblick auf die Wissenschaftler um ihn herum: "Egal was eure Daten sagen. Verstanden?"

*

Wolfgang erwacht aus einem tiefen Schlaf. Sein erster Blick gilt seinem besten Freund. Der reckt sich einem Fahnenmast gleich zur Decke. Letzte Zweifel am Vorgefallenen zerstreuen sich, als er die Spuren spitzer Zähne an seiner Schwanzwurzel sieht. Dabei ist Wolfgang ein von Gott reichlich beschenkter Mann. Schwerfällig rollt er zur Seite und steht auf.

Wolfgang tritt er aus dem Bad, geht in das angrenzende Zimmer. Seine Lebensgeister sind zurückgekehrt. Frisch rasiert, trägt er nichts als ein herbes Aftershave am Körper. Als er Vivian an dem kleinen Tischchen sitzen sieht, begibt sich sein bester Freund erwartungsfroh in Habt–Acht-Stellung. Vivian fährt sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Im Gegensatz zum Abend zuvor ist sie heute geschminkt. Dezent. Verführerisch.


Vor ihr ein reich gedecktes Frühstückstablett. Aufreizend langsam nimmt sie einen Schluck vom dampfenden Kaffee, bevor sie den Becher an Wolfgang weiterreicht. Der hat inzwischen seine Hose angezogen. Ihre lüsterne Mine ist verschwunden. Mit nacktem Oberkörper geht er zur Tür. Verriegelt.


"Wie ... ?" Wolfgang ist sichtlich abgelenkt von der üppigen Busenfurche in ihrem Dekollete.


"Die Dummköpfe glauben immer noch, sie könnten mich einsperren." Ihre Stimme ist glockenhell. Kindlich und doch erwachsen. Eine Mischung, die aus gestandenen Männern Idioten machen kann. Wieder befeuchtet sie ihre Lippen. Wolfgang schluckt. Greift zum Croissant um sich abzulenken.


"Kannst du mir erklären, was hier abgeht?"


"Klar könnte ich das." Lässig schlägt Vivian ein Bein über das andere. "Aber ich will Karl den Spaß nicht verderben." Sie streicht sich eine Locke aus der Stirn. Wolfgang beugt sich vor, greift nach dem zweiten süßen Gebäck. Für einen Sekundenbruchteil ist sein Gesicht schmerzverzerrt. "Hoffentlich habe ich es nicht übertrieben. Ich habe mich gestern Abend ziemlich zurückgenommen."


Wolfgang bleibt der Bissen im Hals stecken. 'Die Kleine hat es drauf einen Kerl fertig zu machen', denkt er. "Nicht der Rede wert. War ein Mordsspaß", erwidert er um Selbstvertrauen ringend. Vivian steht auf, bleibt einen Moment vor ihm stehen. Sie trägt eine hautfarbene Stretchleggins. Wolfgang erkennt jede Falte ihres Schosses.


"Wenn du schlau bist, kann das alles dir gehören." Ihr Lächeln ist zärtlich und verheißungsvoll. An der Tür dreht sie sich noch einmal um. "Ich glaube, ich werde dich Wolf nennen."

*

Karl trägt schwarze Jeans und ein ausgewaschenes T-Shirt der Lakers. Auf dem Weg zu seinem Büro wird er von Entgegenkommenden respektvoll gegrüßt. Wolfgang ist sich inzwischen sicher: Nur wer hier das große Sagen hat, gibt sich derart leger. Im Vorzimmer seines Büros sitzt eine Sekretärin, die das Faltblatt jedes Männermagazins zieren würde.


"Keine Störungen, bitte." Der Hardbody nickt abwesend, während schwarz lackierte Fingernägel über ein Keyboard huschen.

"Sie haben Sicherheitsstufe vier?", fragt Karl, als sie sich gesetzt haben.


"Das ist richtig. Ja."


"Ich stufe sie ab sofort in sechs ein. Ihren neuen Ausweis bekommen Sie, wenn unser Gespräch zu Ende ist."


Wolfgang ist sprachlos. Sicherheitsstufe Sechs? Damit befände er sich eine Stufe höher als sein direkter Vorgesetzter in der Heimat. 'Was ist hier bloß los', fragt er sich im Stillen.


"Egal wie Sie sich nach unserem Gespräch entscheiden. Ihnen ist bewusst, dass Sie niemals ein Wort davon verlauten lassen?"


"Selbstverständlich. Sir."


"Hören Sie auf mit dem 'Sir' - Quatsch", sagt Karl nicht wirklich erzürnt. Er fährt fort: "Ihr Frage gestern zielte übrigens in die richtige Richtung: WAS ist sie?" Ein schalkhaftes Lächeln legt sich auf Karls Gesicht. "Was ich Ihnen jetzt mitteile, wird Ihnen den Boden unter den Füßen wegziehen. Trinken Sie lieber noch einen Schluck."


Wolfgangs Nerven sind zum Zerreißen gespannt, als er sein Glas abstellt und Karl neugierig betrachtet. Er scheint Spaß am Kommenden zu haben. Wolfgang sieht es ihm förmlich an.


"Es wäre nicht ganz richtig, Vivian als Klon zu bezeichnen. Aber diese Beschreibung streift für uns Laien die Wahrheit am nächsten. Unsere Wissenschaftler haben eine Menge an ihr herumgebastelt."


Wolfgangs Augen sind weit aufgerissen. Ein Stöhnen dringt aus seinem gewaltigen Brustkorb.


"Geil. Nicht?" Für einen kurzen Augenblick ist Karl das Kind unterm Weihnachtsbaum. Dann wird er schlagartig wieder sachlich. "Ihre Knochen wurden verdichtet, sind praktisch unzerstörbar. Die Leistungsfähigkeit ihrer Muskulatur wurde um dreihundert Prozent gesteigert. Den größten Fortschritt aber haben wir bei ihrem Gehirn gemacht. Vom Ursprung her immer noch humanoid, haben die Schrauber es mit neuester Elektronik ein wenig aufgepeppt. Die Speicherkapazität ist gigantisch." Karl beugt sich verschwörerisch nach vorne. "Die Zahl hat so viele Nullen, dass ich sie mir nicht mal merken kann." Wieder lächelt er.


Wolfgang hat es für den Moment die Sprache verschlagen. Fieberhaft überlegt er, ob dies ein weiterer Test ist. Seines Urteilsvermögens? Innerlich in heller Aufruhr, streicht er mit der Hand lässig eine Falte aus dem Hosenstoff. "Und sonst? Sonst noch etwas was ich wissen müsste?"

Mit dieser Frage hat Wolfgang Karl kalt erwischt. Es dauert eine Sekunde, dann lacht Karl aus voller Brust und klatscht sich auf die Schenkel. "Sie sind mir ja einer", prustet er los. Als Karl sich wieder beruhigt hat, nickt er. "Ja. Etwas kann ich Ihnen noch verraten: Vivian altert nicht. Sie ist jetzt fast drei Jahre bei uns, aber noch keinen Tag gealtert." Nach einem Schluck Kaffee fügt er hinzu: "Dafür wird sie mit jedem Tag schlauer."


Wolfgang hat die Worte gehört, ihre wahre Bedeutung aber noch nicht realisiert. "Und was hat das jetzt alles mit mir zu tun?", wagt er die entscheidende Frage.


"Das ist ganz einfach. Wir wollen Vivian im Feld erproben. Vivian und sie werden ein Team bilden. Für uns kleinere Aufgaben erledigen. Sozusagen."


"Sie suchen also einen Babysitter?"


"Wenn Sie es so nennen wollen. Ja."


"Und wie sähe das im Einzelnen aus?"


Karl weiß inzwischen, dass er Wolfgang am Haken hat. Zufrieden lehnt er sich zurück, schlägt die Beine übereinander. "Wir brauchen noch eine Woche um bei Vivian gewisse Feineinstellungen vorzunehmen. Sie werden in dieser Zeit ebenfalls ein Spezialprogramm durchlaufen." Als Karl Wolfgangs nervösen Blick sieht, beruhigt er ihn sofort. "Keine Angst. Niemand wird an Ihnen herumbasteln."


Wolfgang atmet erleichtert auf.


"Nach dieser Woche haben wir für Sie ein sicheres Haus reserviert. Dort können Sie beide sich dann richtig kennen lernen und aufeinander abstimmen. Es ist wichtig, dass Sie hundertprozentig harmonieren."


Wolfgang ahnt, dass der weitere Fahrplan schon bis ins Kleinste festgelegt ist. Er vermutet, dass man ihm die Details absichtlich vorenthält, damit er sich davon unbelastet mit der neuen Situation auseinandersetzen kann.


"Gefällt Ihnen Ihre Bleibe?", wechselt Karl abrupt das Thema. "Wir hätten durchaus noch Komfortableres anzubieten."


"Das ist schon in Ordnung so. Danke."


Karl steht auf und reicht Wolfgang die Hand. "Wir werden uns noch öfters sehen." Die Tür öffnet sich. Hardbody geleitet Wolfgang hinaus.

Seinen neuen Ausweis wirft Wolfgang achtlos auf das Nachttischchen. Auf dem Bett streckt er sich aus und denkt nach. Wolfgang hat viel nachzudenken.

*

Seit zwei Tagen sitzt Wolfgang mehrmals am Tag in einem für ihn reservierten Büro. Eine Wand wird von einem riesigen Bildschirm fast völlig verdeckt. Der Datenhelm hilft ihm, die gigantische Flut an Informationen zu verarbeiten. Man hat ihm das erklärt. Die Rede war von Informationsfeedback, Wahrnehmungsschleifen, progressiver Rückkopplungsstrategie und so weiter. Wolfgang nickt, versteht aber nur die Hälfte. Umso erstaunter ist er, als er sich mit einem Fachmann über die Materie unterhält. Die richtigen Antworten sprudeln nur so aus Wolfgang heraus.


"Die Fakten haben Sie intus. Unser Gespräch dient jetzt nur noch dazu, die losen Enden zu verknüpfen", erläutert der Wissenschaftler.


Wolfgang nickt. Anscheinend weiß der Mann wovon er spricht. Auf die Frage, warum er sich so intensiv mit der Materie der globalen Finanzströme auseinandersetzen soll, zuckt der gemütlich wirkende Experte mit den Schultern.


"Ich mache hier nur meinen Job."

*

Es ist später Abend. Jedenfalls sagt das die Uhr an der Wand. Wolfgang hat weder Lust zu lesen noch einen Film anzuschauen. Seit zwei Tagen hat er den Code, der seine Tür öffnet. Bei seinen gelegentlichen Streifzügen hat er herausgefunden, dass er sich in der Zone A ungehindert bewegen kann. Natürlich hat er keinen Zugang zu den Büros oder Wohnungen. Zu der Kantine, dem lauschigen Bistro, dem Kino oder den Sportstätten dagegen schon. Wolfgang bestellt sich ein Bier und flirtet ein wenig mit der Bedienung hinterm Tresen. Aber er ist mit seinen Gedanken nicht bei der Sache. Als er ausgetrunken hat, verabschiedet er sich von der Brünetten mit einem lauen Scherz. Er hätte auch kein zweites Bier bekommen. Eines der vielen ungeschriebenen Gesetze in Zone A. Wolfgang macht sich auf den Heimweg.

Stutzig wird er, als er seine Zimmertüre öffnet. Das Licht ist nun herunter gedimmt, auf seinem Nachttisch flackern mehrere Teelichter im Luftstrom der Klimaanlage. Die Beine übereinander geschlagen, sitzt Vivian auf seinem Bett und strahlt ihn an. Angezogen mit einem seiner Hemden, reicht das Licht gerade aus, um ihre Nacktheit darunter zu erkennen.


"Wo warst du?"


"Wo warst DU?", fragt Wolfgang freudig erregt. "Ich habe dich seit zwei Tagen nicht gesehen."


"Sie stopfen meinen Kopf mit Informationen voll. Deinen aber auch, wie ich gehört habe."


"Ich weiß nicht warum, aber es funktioniert", grinst Wolfgang und sieht sich satt an Vivians jugendlichem Körper. "Inzwischen könnte ich eine eigene Bank leiten. Ich weiß nur nicht, wofür das alles gut sein soll."


"Wirst du schon noch erfahren", antwortet Vivian geheimnisvoll.


"Weißt du mehr darüber?", fragt Wolfgang neugierig.


"Ich verrate dir etwas, wenn du dich zu mir legst."


Wolfgang macht Anstalten sich neben sie zu legen.


"Doch nicht so", entrüstet sich Vivian mit einem kessen Lachen. "Mit Klamotten ins Bett. Tz, tz, tz." Sie schüttelt energisch den Kopf. Die hochgesteckte Frisur löst sich in Wohlgefallen auf.


"Ich steige doch nicht nackt zu einer angezogenen Dame ins Bett." Gespieltes Entsetzen liegt in seiner Stimme.


"DAME", kichert Vivian belustigt. Sie packt mit beiden Händen die Revers des Hemdes, reißt es sich mit einem Ruck vom Körper. Die abspringenden Knöpfe pfeifen Schrapnellen gleich um seinen Kopf.


Wolfgang starrt gebannt auf ihre Brüste. Sie sind einfach nur perfekt. In jeder Hinsicht. Völlig symmetrisch, hängen sie aufgrund ihrer Schwere ein wenig. Der Ring um die Höfe ist auffallend dunkler, zwei harte Warzen verführen Wolfgang dazu mit der Zunge zu schnalzen. Achtlos reißt er sich die Kleider vom Leib.

Vivian hat die Bettdecke über ihre Köpfe gezogen. Ohne den optischen Reiz konzentriert sich Wolfgang auf ihren Duft. Ihre Hand liegt auf seiner Brust. Wolfgang spürt ihren Atem am Hals.


"Du wolltest mir etwas erzählen?"


Vivian zupft an seinem Brusthaar. Kichert mädchenhaft, erforscht mit der Zungenspitze seine Ohrmuschel. "Willst du das jetzt wirklich hören? Wir könnten ... "


Hin und her gerissen zwischen Neugier und Geilheit siegt seine Neugier. Im Augenblick will er nur ihre Nähe genießen. Die Kombination aus nüchternem Dialog und verführerischer Intimität reizt Wolfgang. Mit masochistisch anmutender Gelassenheit will er diesen Zustand auskosten.


"Im Gegensatz zu dir, du bekommst ja deine Informationen über optische Reize und ein bioelektrisches Feedback, werden bei mir die Informationen direkt ins Gehirn eingespielt."


"Wie ... ?"


"Unterbrich mich nicht", meckert Vivian und reißt ihm ein paar Brusthaare aus.


"Aua!"


"Stell dich nicht so an", wird Wolfgang mit einem Kuss ruhig gestellt. "Stell dir einfach vor, du kopierst Daten von einer Festplatte auf eine andere."


"Und das zwei Tage lang?"


"Das geht schon seit zwei Jahren so." Vivians Hand wandert unmerklich tiefer. Liegt jetzt über seinem Bauchnabel.


"Wahnsinn! Dir muss doch bald der Kopf platzen." Wolfgang spürt wie sie an seiner Seite mit den Schultern zuckt.


"Nö. Eigentlich nicht. Ich bekomme davon ehrlich gesagt so gut wie nichts mit."


"Wie das?"


"Kann ich dir auch nicht genau erklären. Hm. Ein Beispiel: Irgendwann habe ich mich mal fürchterlich über ein versalzenes Essen geärgert. Ich habe mir überlegt, dass es ganz praktisch wäre selbst kochen zu können. Und auf einmal wusste ich wie es geht. Innerhalb einer Sekunde. Karl hat einmal gesagt, draußen bekäme ich für meine Kochkünste einen Stern, oder sogar zwei."


"Whow."


"Ja. Die Informationen und das Können waren schon lange in meinem Kopf. Aber sie wurden mir erst in dem Moment bewusst, als ich sie brauchte."


"Cool. So lernst du also das Leben?"


"Es gibt noch eine zweite Variante", fährt Vivian unbeeindruckt seiner Begeisterung fort. "Das war vor einem Test. Sie machen viele Tests mit mir. Na jedenfalls hatte ich Null Ahnung von dem, was von mir verlangt wurde. Ich wartete auf den Geistesblitz, der sonst immer in solchen Momenten kommt. Nichts! Nada! Ich war kurz davor alles zu vermasseln, als mir ein Zettel gereicht wurde. Als ich den zwanzigstelligen, aus Ziffern und Buchstaben bestehenden Code memorierte, machte es da oben Klick. Ich bestand den Test mit Bravour." Mit der flachen Hand drückt sie seinen Steifen gegen seine Bauchdecke.


"Geil! Was wohl noch alles in deinem Kopf schlummert?" Wieder spürt er ihr Schulterzucken.


Abrupter hätte ihr Stimmungsumschwung nicht sein können. Von der nüchternen Analytikerin zum schmachtenden Schulmädchen in Nullzeit. "Ach Wolfi", kuschelt sie sich näher an ihn heran. Selbst ihre Stimme hat sich verändert. Warm und weich schmeichelt sie seinen Ohren. "Ach Wolfi."

Für einen Moment zuckt Wolfgang zusammen. Ihre Hand umschließt seine Hoden. Er denkt an die Kraft, die in dieser schmalen Hand steckt. Ein Schweißtropfen rinnt seine Schläfen hinab. Plötzlich wird ihm der Altersunterschied bewusst. Er fünfunddreißig. Sie einundzwanzig, wie er inzwischen weiß. Eigentlich kein Problem beruhigt er sich sofort wieder. Inzwischen liegt ihr Kopf in seiner Achselhöhle. Mit nasser Zunge leckte sie sie aus.


"Ich möchte mit dir schlafen." Seine Stimme ist brüchig. Heiser vor Verlangen.


"Ich muss dir noch etwas beichten". Vivian macht sich klein an seiner Seite. Wolfgang schnürt es die Kehle zu. "Ich bin noch ... Ich habe noch nie ... Äh ... Du verstehst?", stammelt Vivian.


Wolfgang ist verwirrt. Ungläubig dreht er ihr den Kopf zu. Ohne sie zu sehen legt er seinen Arm um sie. Drückt Vivian zärtlich an sich. "Entschuldige. Ich wusste nicht, dass ... "


"Du wirst es mir zeigen. Ja?", flüstert sie. Ihre Fingernägel kratzen die empfindliche Haut seines Hodensacks. "Versprich es mir!"


Wolfgang weiß was er zu tun hat. Aber nicht heute. Heute ist nicht der Tag dafür. Stattdessen nimmt er ihren Busen in die Hand. Drückt das weiche Fleisch und entlockt ihr ein Stöhnen. "Wenn die Zeit gekommen ist", schmeichelt er mit zärtlicher Stimme. "Ich will, dass es ein ganz besonderer Tag wird."


"Du bist nicht böse?"


"Warum solle ich? Ich freue mich über dein Geschenk. Aber lass es uns in vollen Zügen genießen. An einem schöneren Ort, zu einer schöneren Zeit."


"Du kennst dich damit besser aus", flüstert sie kaum hörbar.


Wolfgang hört zum ersten Mal so etwas wie Demut in ihrer Stimme. Er fühlt sich stark. Und wird noch stärker. "Aber vielleicht könnte ich dir einen kleinen Vorgeschmack geben?"


"So wie ich dir auch schon einen Vorgeschmack zuteil habe werden lassen?" Ihre Sachlichkeit zerreißt für einen Sekundenbruchteil den Zauber der über ihnen liegt.


"Ja. So in etwa."


"Was muss ich tun?" Vivians Stimme vibriert vor Erwartung.


"Erinnerst du dich noch an unser erstes Treffen im Dojo? Als du mich so hinterlistig aufs Kreuz gelegt hast?"

Natürlich weiß Vivian wovon er spricht. Mit einem kräftigen Armschwung reißt sie das Bettdeck weg. Es fliegt durch den halben Raum, reißt krachend einen Stuhl um und bleibt an der Kante des Sideboards hängen. Vivian schwingt sich über Wolfgang. Kommt auf seiner Brust zu sitzen. Das Flackern der Kerzen erzeugt bizarre Schlangenmuster auf ihrem flachen Bauch.

Durch die gespreizten Schenkel hat sich Vivians Geschlecht ein wenig geöffnet. Mit geschlossenen Augen atmet Wolfgang ihren Duft. Glaubt inmitten einer blühenden Wildwiese zu liegen. Seine Hände legen sich auf ihre festen Backen. Langsam zieht er das Mädchen näher an sich heran. Der Geruch von Blumen wird intensiver, mischt sich mit anderen Gerüchen, die er nicht wirklich benennen kann. Vanille? Zimt? Noch weiter zieht er Vivian an sich heran. Seine Zungenspitze schnellt hervor, berührt den Saum ihrer Schamlippen. Kitzelt, neckt sie. Vivian seufzt. Versucht sich noch weiter für ihren Geliebten zu öffnen. Wolfgangs Zunge taucht ein in einen Topf aus Honig. Er saugt, schmatzt, lutscht an der empfindlichen Perle, bis sie kleine, spitze Schreie ausstößt. Wolfgang sieht, wie Vivian ihre Brüste massiert. Die Warzen zwischen den Fingerspitzen hin und her zwirbelt. Sie beugt sich nach vorne. Stützt sich mit den Händen am Kopfteil des Bettes ab. Rutscht dabei mit ihrem Schoß weiter nach vorne. Beabsichtig? Wolfgangs Mund ist nun völlig von Vivians Geschlecht bedeckt. Seine Nasenspitze drückt sich gegen ihre Klitoris. Wolfgang braucht nur den Kopf zu schütteln, um den Engel über ihm weiter aufzuheizen. Vivian lernt schnell. Vorsichtig schiebt sie ihren Unterleib vor und zurück. Verhindert so ein ums andere Mal seine Atmung. In diesem Augenblick weiß Wolfgang, dass er gegen Vivian immer den Kürzeren ziehen wird. Er ist ihr verfallen. Keine Frage. Und eigenartigerweise missfällt ihm diese Vorstellung kein bisschen.



Instinktiv registriert Vivian seinen Gemütszustand. Sie nimmt immer weniger Rücksicht auf Wolfgang und bald lastet ihr ganzes Gesicht auf seinem Kopf. Allein die Geräuschkulisse spornt beide immer weiter an. Mit einem Schrei, der so gewaltig ist, dass Vivian erschrocken ihren Mund mit der Hand verschließt, entladen sich ihre lustvollen Krämpfe in einem gewaltigen Orgasmus. Wolfgangs Schwanz zuckt ohne weitere Stimulans immer heftiger. Als sein Gesicht von ihrer klebrigen Lust überschwemmt wird, zieht sich sein Hodensack ein letztes Mal lustvoll zusammen. In mehreren Schüben spritzt sein Samen gegen ihren Rücken.

Ein fester Klaps auf ihren Po signalisiert Vivian seine Luftnot. Sie spielt mit ihm, lässt ihn noch drei, vier Sekunden zappeln, bis sie ihn endlich freigibt.


"Du bist der Teufel in Person", stöhnt Wolfgang. "Du machst mich fertig."


"Ach Wolfi." Alle Zärtlichkeit dieser Welt liegt in ihren Augen.

*

Vivian wartet, bis Wolfgang eingeschlafen ist. Während dieser zwei Minuten schaut sie ihn liebevoll an.

Geschmeidig rollt sie sich zur Bettkante, steht auf und greift nach ihrem Plüschoverall. Wie erwartet sind um diese Uhrzeit die Gänge ausgestorben. Auf dem Weg zum zentralen Kern – hier befinden sich die Aufzüge – begegnet sie drei Putzfrauen, die sich in ihrer Pause am Kühlschrank des Bistros zu schaffen machen. Vivians Zugangsberechtigung beschränkt sich auf die Zonen A und B. Vor einigen Wochen aber ist es ihr gelungen, im Zentralcomputer einen Zugang für Zone C zu installieren. An den unteren Zonen arbeitet sie noch.

C3 ist die abgeschlossene Welt der Programmierer. Hier geht es zu wie in einem Bienenstock. Und jedes Klischee, das über diese eigene Spezies in Umlauf ist, wird hier bedient. Kein Büro ohne einen Tisch mit angebrochenen Pizzaschachteln. Der Duft von still vor sich hinblubbernden Kaffeeautomaten erinnert an eine Rösterei unter Volllast. Übernächtigte, unrasierte Männer in zu großen Shirts hasten von einem Büro zum nächsten. Die Türen stehen offen, wenn sie nicht ausgehängt in irgendwelchen Abstellkammern stehen. Jegliche Disziplinierungsversuche seitens der Obrigkeit wurden bis jetzt erfolgreich abgeblockt.

Louis Harfuch, ein Franzose von gut und gerne zwei Meter Größe, dabei schlank und schlaksig in seinen Bewegungen, sitzt mit dem Rücken zur Tür. Der dreißigjährige Programmierer gilt unter den Besten als der Beste. Eine von ihm entwickelte Programmiersprache brachte den Durchbruch beim Projekt Ewa. Ein Programm, vor Jahren für Ewa4 geschrieben, verlieh ihm den Spitznamen 'der Schlüpfrige'. Darüber glücklich ist Louis nicht gerade.

Vivian geht auf den Mann zu, der vor einem Bildschirm sitzt und sich auf Codezeilen konzentriert, die in irrsinniger Geschwindigkeit über den Schirm huschen. Vivian packt Louis an den Schultern und dreht ihn mitsamt Stuhl um einhundertachtzig Grad. Ein erschrockener Aufschrei, dann entspannt sich der Programmierer und grinste Vivian an. "Ewa7! Dass ich dich hier sehe."


"Vivian! Du Ignorant." Vivian knufft Louis an die Schulter. "Vivian! Merk es dir endlich."


"Klar, Ewa. Was führt dich in die Abgründe der Zivilisation."


"Du weißt doch noch nicht einmal, wie das geschrieben wird", lästert Vivian und setzt sich breitbeinig auf seinen Schoß.


Louis starrt in ihre Busenfurche und bekommt einen knallroten Kopf. Was das Zwischenmenschliche, besonders der Umgang mit dem weiblichen Geschlecht betrifft, befindet sich Louis auf dem Stand eines Pennälers. Wenn überhaupt.


Vivian zieht den Reißverschluss ihres Overalls ein Stück weiter auf. "Du musst mir einen Gefallen tun", schnurrt sie. "Das ist jetzt sehr wichtig für mich."


"Für dich tue ich doch alles. Ewa. Das weißt du doch", grinste Louis und starrt mit hochrotem Kopf weiter auf die nackten Brüste, die vor seinen Augen blitzen. Ein weiterer Knuff trifft seine Schulter.


"Du hast doch das Programm geschrieben, für die Ewas4. Kannst du mir das einspielen?"


"Das Sexprogramm? Bist du verrückt geworden?"


"Louis! Schätzchen!"


"Kommt nicht in Frage. Wenn das rauskommt, bin ich ein toter Mann."


"Ich wäre auch bereit, dir dafür einen Gefallen zu tun", flüstert Vivian verschwörerisch.


Louis' Fassade beginnt zu bröckeln. "Alles?", keucht er.


"Alles", nickt Vivian und bekräftigt ihre Worte, indem sie mit ihrer Hand über seinen Hosenschlitz fährt. Gleichzeitig formen sich ihre Lippen zu einem großen O.


"Wann willst du das Programm haben?"


"Sofort!"


"Unmöglich! Gib mir eine Stunde."


"Fünfzehn Minuten."


"In Ordnung."

Vivian liegt entspannt in einem Kippstuhl. Louis tritt an sie heran und reicht ihr ein Kabel. Vivian ertastet mit dem gut zehn Zentimeter langen Klinkenstecker ihre Ohrmuschel. Ein kräftiger Stoß. Vivian und der Computer sind verbunden.


"Du bist jetzt online", sagt Louis nüchtern. Für einen Moment hat er ihre Brüste vergessen. Wieselflink tippen seine Finger über den Touchscreen. Zuerst gilt es seinen Arbeitsplatz gegen die allgegenwärtigen Spionageprogramme abzuschotten. Kein Problem für Louis, hat er die kleinen Teufel doch selbst erschaffen. Nach zehn Minuten wischt sich Louis den Schweiß von der Stirn. "Geschafft. Ich beginne sofort mit dem Upload."

Die Serie Ewa2 war körperlich überlebensfähig, verfügte aber nur über den IQ von Plankton. Die Ewas3 bekam als erste das neue, aufgemotzte Gehirn. Das Zusammenspiel von eigenen Erfahrungen und implementierten Dateninhalten führte aber zu gelegentlichen Kurzschlüssen. Ewa4 war ein Zwischenschritt. Ihnen wurden ausschließlich Fremddaten eingespielt. Den ursprünglichen Gedächtnisspeicher hatte man vorher restlos gelöscht. Warum wurde niemals restlos geklärt, aber die Ewas4 waren durchweg hemmungslos. Zeitweise machten sie regelrecht Jagd auf die männlichen Wissenschaftler. Oder besser: auf jeden männlichen Vertreter der Spezies Homo Sapiens. Noch heute kursieren darüber die wildesten Geschichten. PoliceOne machte aus der Not eine Tugend, stopfte die halbsynthetischen Gehirne voll mit allem was über Sexualität jemals erforscht, geschrieben oder sonst wie veröffentlicht wurde. An eben dieser Stelle bekleckerte sich Louis Harfuch mit dem Ruhm, der ihm bis heute anhaftet wie Klebstoff.

Nach drei Minuten ist der Download abgeschlossen. Vivian entfernt das Kabel, braucht einen kurzen Moment zur Orientierung. Innerhalb Sekundenbruchteile sind ihr alle Informationen zugänglich. Jede nur erdenkliche Stellung, unzählige Verführungstaktiken, jeder Fetisch. Jede Schweinerei, die man sich nur vorstellen kann.

Louis sitzt schweißnass vor seinem Terminal. Schaut Vivian an. Als diese aufsteht und Louis aufreizend die Hand entgegenstreckt, legt sich ein gequältes Lächeln auf sein Gesicht. "Ehrlich? Du hast mich nicht verarscht?"

Vivian wartet einen günstigen Moment ab, dann zieht sie Louis hinter sich her ins Damenklo. Dies wird deutlich weniger frequentiert als das der Männer. C3 ist eine Männerwelt.

*

Seit einer halben Stunde befindet sich Wolfgang im Dojo. Er hat seine Muskeln gelockert, einen Sandsack arg zugerichtet. Immer wieder schaut er auf die große Wanduhr. Er wartet auf Vivian.

Vivian kommt weitere zehn Minuten später. "Hallo mein großer, starker Hengst", begrüßt sie ihn. "Alles senkrecht?"


Wolfgang zieht die Stirn kraus. "Äh. Ja. Alles in Ordnung. Und selbst?"


Vivian greift sich mit einer obszönen Geste zwischen die Beine. "Dicke Eier. Weihnachtsfeier. Wie?" Sie strahlt übers ganze Gesicht.


"Was ist denn los mit dir? Ist dir nicht gut?"


Vivian wechselt in Sekundenbruchteilen in einen anderen Modus. Das Anmachszenario AZ1517 bekommt einen Vermerk: Funktioniert nicht bei Wolfgang Sawatzky. "T'schuldigung. Wollte nur mal was ausprobieren."

Die beiden erweisen sich mit einem leichten Kopfnicken den nötigen Respekt. Dann gehen sie aufeinander los, dass die Funken fliegen. Nach einer knappen Stunde ist Wolfgangs Vermutung zur Gewissheit geworden. Er hat keine Technik auf Lager, die Vivian auch nur annähernd in Bedrängnis bringt. Sein mentales Gleichgewicht nimmt deswegen aber keinen Schaden. Im Gegenteil. Wissbegierig saugt er ihre teilweise arg unorthodoxen Techniken auf, versucht sie gegen sie einzusetzen. Auf diese Weise lernt er, der kampferprobte Spezialagent, von der jungen Frau. Bald übersteigt die Anzahl der neuen blauen Flecken die Zahl der alten. Wolfgang bleibt kurzerhand auf dem Holzboden sitzen. "Ich hab' fertig", zitiert er einen Spruch, den er vor kurzem irgendwo aufgeschnappt hat.


"Weichei", neckt ihn Vivian. Diesmal aber so liebevoll, dass Wolfgang in ein befreites Lachen ausbricht.

Wie selbstverständlich folgt Vivian Wolfgang in sein Zimmer. Verführungsszenario VZ0130 besagt, dass manche Männer Frauen gerne beim Wasserlassen zuschauen. Während Wolfgang die Temperatur der Dusche einstellt, flötet Vivian: "Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich vorher noch einmal für kleine Mädchen bin?" Ohne seine Reaktion abzuwarten, setzt sie sich mit geöffneten Schenkeln auf die Toilette. Während Wolfgang verschämt zwischen ihre Beine schielt, betrachtet Vivian interessiert seine Körpermitte. Vermerkt: Volltreffer!

Vivian hat in ihrem Gedächtnisspeicher ein passendes Lied gefunden. Leise summt sie: I'm singing in the rain, I'm singing in the rain ... "


Wolfgang genießt den Augenblick. Ihre seifigen Hände, die über seinen Körper wandern. Ihren verführerischen Blick, der alles und noch einiges mehr verspricht. Als sie seine Hoden in der Hand hält, schaut sie zu ihm auf. "Wir haben übrigens morgen einen Termin bei Karl. Ich bin mal gespannt, was er uns zu sagen hat."


"Beim Big Boss?"


Vivian lacht. "Karl ist nicht der Big Boss. Allerdings sitzt er ziemlich weit unten."


"Woher weißt du das alles?"


"Ich habe da so meine Quellen", grinst Vivian und beschäftigt sich weiter mit seinem Hodensack. "Fühlt sich gut an", schmeichelt sie ihm.


"Kann ich nur zurückgeben, das Kompliment."


"Weißt du, was ich mir wünsche?"


"Nein. Was denn?"


"Können wir heute Abend zusammen einschlafen. So ganz eng aneinandergekuschelt?"


Wolfgang nickt, während er die Shampooflasche über ihrem Kopf ausdrückt. "Natürlich können wir das. Aber wird man dich nicht vermissen? Wo auch immer?"


"Wenn sie mich brauchen, werden sie mich finden."


"Wie das?"


"Hast du etwa geglaubt, es gäbe in dem ganzen Komplex auch nur einen Raum, der nicht kameraüberwacht ist?"


"Willst du damit sagen, dass wir ständig beobachtet werden?"


"Natürlich werden wir das." Vivian zuckt gelangweilt mit den Schultern. "Und du und ich natürlich ganz besonders intensiv."


"Dann gibt's heute aber keine Kerzen", stellt Wolfgang im Brustton der Überzeugung klar.


"Au ja. Das machen wir." Vivian kann die Naivität, die Wolfgang manchmal an den Tag legt, nicht fassen. Die Infrarotkameras mit Restlichtverstärker erwähnt sie deshalb auch mit keinem Wort.

*

Karls Gesicht spricht Bände. Wolfgang lässt sich sein Unwohlsein nicht anmerken. Schauspielert, wie er es gelernt hat.


"Vivian muss jeden Moment eintreffen", lächelt Karl und bietet Wolfgang einen Platz an. "Unser bestes Pferd im Stall ist noch in der Maske." In seinem Blick liegt etwas Kumpelhaftes, als er seinem Gegenüber eine Zigarette anbietet. "Im Vertrauen: Ich würde gerne mit Ihnen tauschen. Noch einmal raus, einen richtigen Einsatz. Hach ... "


'Du Lüstling', denkt Wolfgang. 'Ich weiß genau, warum du gerne an meiner Stelle wärest.'

Die Tür geht auf, für einen kurzen Moment sieht Wolfgang die Silhouette von Hardbody. Dann betritt Vivian den Raum. Wolfgang erkennt sie im ersten Augenblick kaum wieder.

Vivian trägt ein Businesskostüm. Grau, mit dezenten Nadelstreifen. Der Rock ist schmal geschnitten, endet knapp über dem Knie. Ein kaum wahrnehmbarer Schimmer liegt auf ihren Beinen. 'Lieber Gott', schwärmt Wolfgang, 'lass es Strapse sein.' Graue Pumps. Die Höhe der Absätze schätzt Wolfgang auf neun Zentimeter. Unter dem Jäckchen eine weiße Bluse. Ihre Brüste wohlgeformt in festen Körbchen. Die Haare silbergrau gefärbt. Die Frisur ein wenig hochgesteckt, über die Stirn fällt wie zufällig eine honigblonde Strähne. Ein perfektes Make-up lenkt den Blick auf eine randlose Brille, die keck ihre Stupsnase ziert. Die Farbe der Fingernägel harmoniert mit dem Lippenstift. An ihren Ohrläppchen baumeln kleine Silberplättchen. Ungefragt setzt sie sich, schlägt die Beine übereinander. Strapse! Die Männer schlucken trocken.

"Ja. So habe ich mir das vorgestellt", bricht Karl das Schweigen. "Einfach perfekt. Was denken Sie, Vivian?"


"Wenn ich noch ein wenig am Make-up arbeite, dann wird's noch besser." Geschäftsmäßig legt sie ihre Hand auf Wolfgangs Arm. "Was meinst du? Gehe ich so als fünfundzwanzigjährige Universalerbin durch?"


"Natürlich." Wolfgang ist über Vivians Verwandlungskünste wieder einmal überrascht. Selbst ihre Stimme hat eine andere Klangfarbe. Unter einer Oberfläche von Coolness ein Ozean aus Leidenschaft. Wolfgang verändert seine Körperhaltung. Vivian hat den Grund dafür gesehen, lächelt.

"Also gut. Dann mal Schluss mit lustig." Karl steht auf, nimmt ein dickes Kuvert vom Schreibtisch und kehrt zu den beiden zurück. "Nachdem ihr euch kennen gelernt habt, geht der Spaß jetzt in die zweite Runde." Er schaut Vivian und Wolfgang der Reihe nach an. "Ich denke ihr habt nichts dagegen, wenn wir zu einem etwas vertraulicheren Umgangston übergehen. Wir werden in Zukunft viel miteinander zu tun haben, und das vertrauliche Du entschärft die eine oder andere, äh, sagen wir mal delikate Situation." Vivian und Wolfgang nicken etwas überrascht. "Ich bin übrigens Karl. Aber wem sage ich das?"

'Er hat mich noch nicht einmal gefragt, ob ich überhaupt mit an Bord bin', denkt Wolfgang. Sein Blick fällt auf Vivian, die gerade eine unsichtbare Falte aus dem Nylon streicht.

"In dieser Akte", Karl deutet auf den Umschlag, der zwischen ihnen auf dem Tisch liegt, "sind alle Unterlagen, die ihr fürs Erste benötigt. Ich habe für euch ein sicheres Haus in Nevada reserviert." Ein breites Grinsen legt sich über sein Gesicht. "Genau das Richtige für euch. Kein Mensch im Umkreis von 100 Meilen." Karls Blick bleibt an Wolfgang hängen. Mit einem leisen Aufstöhnen flüstert er kaum hörbar: "Ach, ich beneide dich wirklich!" Zwei, drei Sekunden scheint Karl der Welt entrückt, dann geht ein Ruck durch seinen Körper. Er greift nach einem Zettel in der Brusttasche seines Hemdes und reicht ihn an Vivian weiter.


Wolfgang erkennt aus dem Augenwinkel eine endlose Kolonne von wild gemischten Ziffern und Buchstaben.


Vivian überfliegt das Geschriebene. Sie lässt den Zettel sinken, schaut erst Wolfgang, dann Karl an. "Ach du heilige Scheiße!", flucht sie wie ein Hafenarbeiter.


Wolfgang sieht zum ersten Mal, wie sich Vivians Gesicht mit einer leichten Röte überzieht.

*

Kapitel 2: Nevada / USA

*

Das sichere Haus steht inmitten eines zirka 60 Hektar großen Geländes, welches wiederum Teil einer gesicherten militärischen Anlage der United States Air Force ist. Auch unter dem Namen Area 51 bekannt, ranken sich die wildesten Gerüchte um dieses Fleckchen Erde, dessen Existenz bis heute von der amerikanischen Regierung geleugnet wird.

*

Wolfgang parkt den Wagen unter einem Schattendach, dreht den Zündschlüssel um. Mit einem letzten Rülpser verabschiedet sich der Motor und mit ihm die kühle Brise der Klimaanlage. Vivian nimmt ihre Füße vom Armaturenbrett, sucht ihre Schuhe, findet sie unter ihrem Sitz, wohin sie während der Fahrt gerutscht sind.


"Dann wollen wir mal", sagt sie leise und öffnet die Tür.


Wolfgang steigt ebenfalls aus und öffnet die Heckklappe. Beide haben nur eine große Tasche bei sich. Die anderen Sachen haben das Ziel vor ihnen erreicht.


Die Luft flirrt bei einer Temperatur von über vierzig Grad. Die zehn Meter bis zum Hauseingang sind schon eine Qual. Sofort ist Wolfgangs Hemd durchgeschwitzt, selbst Vivian transpiriert leicht. Das Haus empfängt sie erfreulicherweise mit einer angenehmen Kühle.


"Im Keller gibt es ein Schwimmbecken."


Wolfgang stellt seine Tasche auf den Boden. "Warst du schon einmal hier?"


"Nein. Aber ich weiß alles über das Haus."


Wolfgang schaut Vivian an, hält sie am Arm fest. "Willst du mir nicht endlich sagen, was mit dir los ist? Seit wir Ontario verlassen haben, hast du keine zehn Sätze mit mir gesprochen. Habe ich dir etwas getan? Etwas Falsches gesagt?"


"Darf ich dir eine Frage stellen?"


Wolfgang zieht erstaunt die Stirn kraus. "Natürlich!"


"Wenn man ahnt, dass etwas Schönes plötzlich aufhört zu existieren, nennt man dann das Gefühl, das man empfindet, Angst?"


"Das könnte man so sagen", antwortet Wolfgang vorsichtig.


"Dann habe ich ganz schreckliche Angst."


Wenn Wolfgang es nicht besser wüsste, würde er sagen, Vivian weint.


"Ich muss dir eine ganze Menge erzählen", sagt Vivian. "Aber zuerst lass uns duschen. In Ordnung?"


Wolfgang nickt. "Das hatte ich auch vor. Und frische Klamotten habe ich auch dringend nötig. Aber vorher ein Bier. Mal schauen, ob es hier so etwas gibt."


"Die Küche ist dort drüben", zeigt Vivian mit einer Handbewegung. Das Haus ist im Bungalowstil erbaut. Die offene Bauweise verleiht ihm optische Weite.

Nach der Dusche, angetan mit kurzen Hosen – Vivian trägt dazu noch ein von Spitze durchbrochenes, bauchfreies Top – flegeln sie sich in eine Sitzlandschaft von bizarren Ausmaßen. Wolfgang nötigt Vivian ihren Kopf in seinen Schoß zu legen.

"Was gibt es denn so Schlimmes zu beichten?"


Vivian füllt ihre Lungen mit dem Rauch ihrer Zigarette. Nervös nestelt sie am Stoff ihres Oberteils. Sie blickt hoch in Wolfgangs Augen. "Ich glaube, für dich ist das, was mit mir passiert, völlig normal", beginnt sie mit leiser Stimme. "Aber ich komme damit noch nicht klar."


Wolfgang fährt mit der Hand über ihre nassen Haare. "Wie kann ich dir helfen? Verrate es mir und ich fange sofort damit an."


"Du bist lieb", lächelt sie und drückt seinen Arm. "Es hängt mit der letzen Datenübertragung zusammen. Ich hatte doch nie vor irgendetwas Angst, das weißt du doch. Oder?"


"Ich kann ein Lied davon singen", meint Wolfgang. "Erinnerst du dich noch, wie ich bei unserem ersten Treffen auf dich losgegangen bin? Ich habe ausgewachsene Männer gesehen, die sich in diesem Moment in die Hosen gemacht haben. Du aber hast nur gelächelt."


Einen Augenblick lang grinst Vivian. "Ja. Ich erinnere mich. Das war lustig."


"Na, so lustig nun auch wieder nicht", sagt Wolfgang und denkt dabei an seine angeknackste Rippe.


"Aber jetzt ist das ganz anders", nimmt Vivian den Faden wieder auf. "Ich weiß, dass man bei der Temperatur, die bei unserer Abreise herrschte, im Freien nicht lange überlebt. Als wir dann auf das Schneemobil warten mussten, dachte ich wir würden jeden Augenblick sterben."


"Wir haben doch keine drei Minuten warten müssen."


"Eben", sagt Vivian. "Es war völlig irrational von mir. Im Flugzeug hatte ich Angst abzustürzen, auf der Fahrt hierher Angst mit dem Wagen liegen zu bleiben und zu verdursten."


"Haben sie dir nichts davon gesagt, dass so etwas passieren kann?"


"Nicht direkt. Nur soviel, dass ich lernen würde, damit umzugehen."


Wolfgang legt seine Handfläche auf ihren nackten Bauch. "Im Grunde brauchst du dir darüber überhaupt keine Gedanken zu machen", versucht er sie zu beruhigen. "Du durchlebst momentan eine Phase, die jeder Mensch durchmacht. Angst zu haben ist etwas sehr Menschliches, wenn dich das beruhigt. Angst ist sogar überlebenswichtig. Ein Schutzreflex, wenn du so willst."


"Wirklich?"


"Natürlich."


"Hast du auch manchmal Angst?"


Wolfgang nickt. "Jeden Tag. In den allermeisten Fällen sind es läppische Dinge. Eine Prüfung, für die ich nichts getan habe. Eine Aufgabe, der ich nicht glaube gewachsen zu sein, oder mich vor meinen Männern zu blamieren." Seine Hand wandert ein Stückweit höher, liegt auf ihrem bebenden Busen. "Oder einen sehr lieben Menschen zu verlieren."


Ein dankbares Lächeln liegt in Vivians Augen, als sie zu ihm aufschaut. "So ist das also. Ich muss alleine damit fertig werden!?"


"Willkommen im wirklichen Leben."

Eine ganze Weile fällt kein Wort zwischen den Beiden. Wolfgang sieht wie Vivian angestrengt nachdenkt. Zärtlich streicht er über ihre Haare, wickelt Strähnchen um die Fingerspitzen. Ab und zu lächelt Vivian ihn an, während sie versucht das Gefühlschaos zu ordnen, das in ihrer Brust tobt.

"Ich muss dir noch etwas erzählen", bricht Vivian endlich das Schweigen.


"Ja?"


"Es hängt mit dem Auftrag zusammen, den wir erledigen sollen."


"Na, das ist ja mal ganz was Neues", lästert Wolfgang. "Wir werden informiert!"


"Freu dich nicht zu früh. Mir macht das, äh, Angst eben."


"Einen Job zu haben, ist immer gut", antwortet Wolfgang. Und genauso meint er es auch. "Worum geht es denn bei unserem Auftrag?"


"Das weiß ich auch nicht", sagt Vivian leise. Mit den Fingerspitzen fährt sie die Linien seiner Handfläche nach. "Du weißt doch, wie ich meine Informationen erhalte?"


"So in etwa. Ja."


"Mit dir hat man etwas Ähnliches gemacht." Als sie Wolfgangs erschrockenes Gesicht sieht, versucht sie ihn sofort zu beruhigen. "Nein, nein. Nicht was du denkst. Mit deinem Kopf haben sie natürlich nichts angestellt. Erinnerst du dich noch an die Filme über das Finanz- und Bankwesen?"


Wolfgang nickt stumm.


"Nebenbei haben sie dir dabei noch etwas ganz Anderes vermittelt. Nur weißt du davon noch nichts. Bist dir dessen noch nicht einmal bewusst."


"Wie Recht du hast!" In Wolfgang steigt langsam der Stresspegel.


"Du darfst dir wirklich keine Sorgen machen. Es ist nichts was dir wesensfremd ist. Das hat schon immer in dir geschlummert."


"Und was wäre das", zweifelt Wolfgang.


"Hast du schon einmal einer Frau den Po versohlt? Oder zumindest daran gedacht?"


Sofort fällt Wolfgang Helma ein. Ein heißer Feger aus alten Studententagen. Sie mochte genau das sogar sehr. Und erst einmal auf den Geschmack gekommen, wurde aus Wolfgang ein begeisterter Poklatscher.


"Ich sehe schon", grinst Vivian verlegen. "Du hast!"


Wolfgang räuspert sich, schaut für einen Moment zur Seite.


"Ich weiß nicht, was das mit unserem Auftrag zu tun hat", beginnt Vivian aufs Neue, "aber man hat uns beiden so gut wie alles Wissenswerte über Sadomasochismus und jeden erdenklichen Fetisch eingebläut."


"Scheiße!", stöhnt Wolfgang.


"Genau. Scheiße!", pflichtet Vivian ihm bei. Sie macht einen langen Arm, nimmt eine dünne Aktenmappe vom Tisch. Sie schaut Wolfgang tief in die Augen. "Küss mich noch einmal."


Ihre Lippen verschmelzen. Hart drängt sich Vivians Zunge in Wolfgangs Mund. Hemmungslos zeigt sie ihm ihre Lust. Als sich nach einer Ewigkeit ihre Münder trennen, schnappen beide nach Luft. Wie Fische, die ihren Lebensraum verlassen haben. Wolfgang sieht ihre feuchten Augen.


"Hier. Schau." Vivian reicht ihm den Aktendeckel.


Es liegt nur ein einzelnes Blatt in der dünnen Mappe. Auf den ersten Blick erkennt Wolfgang nur ein wirres Muster aus schwarzen Linien. Ein Vexierbild, bei dem ich das eigentliche Bild erst suchen muss, denkt Wolfgang. Er konzentriert sich auf die Linien. Ein Ruck geht durch seinen Körper. Sein Oberkörper strafft sich. Er schaut Vivian an, deren Kopf demütig in seinem Schoß liegt. "Hol mir noch ein Bier!", hört er sich mit strenger Stimme sagen.

*

Vivian schlägt nach wenigen Stunden Schlaf die Augen auf. Wolfgang, neben ihr liegend, schläft tief und fest. Seine Brust hebt und senkt sich im Takt seiner Atmung. Ein dünnes Laken kaschiert die Konturen seines Unterleibes. Deutlich zeichnet sich sein großes, schlaffes Geschlecht ab. Seine hochgezogenen Mundwinkel formen immer noch das wohlgefällige Grinsen, mit dem er eingeschlafen ist. Vivian befeuchtet mit der Zungenspitze ihre Lippen, schmeckt das Salzige in ihrem Mund. 'Egal ob jung oder alt, schwarz oder weiß, wenn es darum geht, wollen alle das Gleiche', denkt Vivian. Vorsichtig hebt sie die Beine aus dem Bett. Noch einmal schweift ihr Blick über den Schlafenden. Sie hat wieder Angst. Nicht um sich, sondern um Wolfgang. Sie steht auf, durchquert den spärlich möblierten Wohnbereich, bis sie auf der Veranda steht.

Die Nächte sind eiskalt in Nevada. Während Vivian den Kopf in den Nacken legt, schlingt sie die Arme um ihren Körper. Im matten Licht von abermillionen Sterne sieht sie, wie sich ihre Vorhöfe verhärten. Die ansonsten unscheinbaren Warzen sind plötzlich hart wie Südseeperlen. Vivian fällt in einen leichten Trab, läuft einfach los, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen. Sie denkt an die kommenden Tage, und das, was sie bringen werden. Sie hätte Wolfgang gerne die ganze Wahrheit erzählt. Denn sie weiß deutlich mehr, als sie weitergeben darf. Noch immer knabbert sie an dem letzten Datenpaket, welches ihr in den schier unerschöpflichen Biospeicher eingespielt wurde. Die Flut von Gefühlen, die urplötzlich über sie gekommen sind, hat sie kalt erwischt. Zuvor war alles so einfach gewesen. Jede Menge Spaß ohne Konsequenzen. Jetzt hat sie Angst. Angst um Wolfgang. Angst ihn zu verlieren. So oder so. Von ihrer Angst hat sie Wolfgang erzählt, nichts aber von dem Gefühl, das ihr manchmal die Luft abschnürt. Sie seltsame Dinge träumen lässt, ihr Magenschmerzen verursacht. Sie hat dieses Gefühl inzwischen als Liebe identifiziert. Vivian hat sich hoffnungslos in ihren Partner verliebt.


Sie bleibt stehen und schaut in den Himmel. Lange betrachtet sie die leuchtenden Sterne. Irgendwann, das spürt sie in diesem Moment, werde ich auf einem dieser unscheinbaren Pünktchen meinen Fußabdruck in den Sand drücken. 'Wo wird Wolfgang dann sein?', denkt sie sofort und schlägt sich vor Kummer die Hände vors Gesicht. Sie spurtet los. Schneller und immer schneller. Zum ersten Mal in ihrem Leben tangiert sie die Grenze, welche die Natur auch ihrem Körper gesetzt hat.

Als sie das Haus erreicht, werfen die ersten Lichtstrahlen lange Schatten auf den Sand. Nicht lange und ein neuer, heißer Tag beginnt.

*

Seit einer Stunde kniet Vivian auf dem Boden. In beiden Händen ein Tablett, den Blick auf Wolfgang gerichtet. Sein Grinsen ist verschwunden, dafür schmatzt er gelegentlich. Wie ein Baby, welches stumm die milchgefüllt Brust einfordert. Als er die Augen öffnet, sieht er Vivian vor dem Bett knien. Schlaftrunken wälzt er sich zu Seite, macht Platz für Vivian. Unschlüssig wie sie reagieren soll, klopft Wolfgang mit der flachen Hand auffordernd auf die Matratze. "Auch wenn wir ein SM-Pärchen spielen sollen, heißt das nicht, dass du auf dem Boden knien musst." Freudig erhebt sich Vivian. "Außer ich befehle es dir", fügt Wolfgang gähnend hinzu. Ihre, für einen Sekundenbruchteil sichtbare Zungenspitze, sieht er sehr wohl. "Na warte. Dir wird das Lachen schon noch vergehen", droht er mit ausgestrecktem Zeigefinger.


Wie egal das Vivian ist! Hauptsache sie ist ihrem Wolfgang nahe.

*

Die beiden sitzen unter einem Sonnendach. Wolfgang in kurzen Hosen, Vivians Oberkörper bedeckt mit einem XXL-Shirt. Je nach dem wie sie sich bewegt, blitzt ihr türkisfarbener Slip hervor. Seit Stunden unterhalten sie sich. Wolfgang hört mit Erstaunen, wie Vivian über das Marine Corps redet. Während des Gespräches tauchen bei Vivian Erinnerungen auf. Fast scheint es so, als ob sie selbst eine Agentin wäre. In einem früheren Leben vielleicht sogar gewesen ist? Außerdem ist sie in den verschiedensten Naturwissenschaften bewandert. Erklären kann sie sich dieses Wissen allerdings nicht.


Nach einer Weile wechselt ihr Gesprächsstoff.


"Wusstest du eigentlich, dass es Frauen gibt, die ihre Harnröhre so weit dehnen, bis sie ihren eigenen Finger einführen können?"


"Möchtest du, dass ich das auch tue?", fragt Vivian.


"Vielleicht. Ich weiß nicht. Auf jeden Fall finde ich den Gedanken daran ziemlich irre."


"Erzähle mir etwas über das Poversohlen", wechselt Vivian zu einem anderen Fetisch. "Und sag nicht, du hättest das noch nie gemacht. Ich habe es in deinen Augen gesehen."


Wolfgang zögert, dann erzählt er von Helma. Von der Zeit, in der sie ein Paar waren. Und von ihren Vorlieben, die schnell auch die seinen wurden. Als er seinen Kopf dreht und Vivian anschaut, ist diese ganz fahl im Gesicht. "Du bist ja eifersüchtig", stellt er verwundert fest.


"Quatsch", giftet Vivian sofort los. Dabei ist ihr zum Heulen zumute. Und zum Davonlaufen. "Weißt du, was mich noch viel mehr interessiert?", wechselt sie abrupt das Thema.


"Was denn?"


"Das Ficken mit der Faust. Das interessiert mich wirklich."


"Vaseline habe ich im Bad gefunden", grinst Wolfgang. "Daran wird es also nicht scheitern."


"Aha."


Wolfgang streckt die Arme weit von sich. Stöhnt genüsslich. "Gehst du mir eine Zigarette holen?"


"Kannst du das nicht selbst?"

Der Startschuss ist gefallen. Das Spiel beginnt.

*

Eine Stunde später.

Wolfgang liegt wieder in seiner Sonnenliege. Räkelt sich im Schatten, während wenige Meter vor ihm die Sonne den Sand zum Kochen bringt. Neben ihm, auf einem kleinen Beistelltischchen, eine Karaffe mit frisch gepresstem Saft. Weiter ein Aschenbecher und seine Zigaretten. Durch die Hose hindurch kratzt er sich ausgiebig den stoppeligen Hodensack.

Sein Blick fällt auf Vivian. Sie steht mit einer Schaufel in der Hand in der prallen Sonne. Ihr Po leuchtet wie der eines Pavians. Einige dunkelviolette Striemen zieren ihre Kehrseite. Wütend schaufelt sie Sand in eine Schubkarre, fährt mit ihr ein paar Meter, häuft einen Hügel auf. Bis auf schweres Schuhwerk und derbe Lederhandschuhe ist sie völlig nackt. Ströme von Schweiß rinnen ihren Körper hinab. Die nassen Haare hat sie mit einem Band zusammengebunden. Ab und an wirft sie Wolfgang einen wütenden Blick zu.

Als Wolfgang die Augen aufschlägt, kann man hinter dem aufgeworfenen Hügel einen Jeep verstecken. Vivian sieht, dass Wolfgang aufgewacht ist, nimmt einen Schluck Wasser, schüttet den Rest über ihren Kopf. Trotzig will sie die Arbeit wieder aufnehmen, aber sein Ruf lässt sie innehalten. Auf sein aufforderndes Winken hin schmeißt sie die Schaufel in den Sand, geht auf ihn zu und stellt sich dicht neben ihn. Wolfgang berührt ihre nassen Oberschenkel. Grinst, als er seine Hand zwischen ihre Schenkel zwängt. Widerwillig öffnet sich Vivian seinem Begehren. Sie empfängt ihn mit klebriger Feuchte, die ihr in diesem Moment peinlich ist.


Wolfgang steht auf, nimmt Vivian an die Hand. An der Hauswand hängt aufgerollt ein Schlauch. Der Wasserstrahl ist so hart, dass er kleine Dellen in Vivians weiche Haut drückt. Sie steht da, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Schnell findet Wolfgang seine Lieblingsstellen. Vivian stößt kleine, spitze Schreie aus. Spielt die Entrüstete, die ungerecht Behandelte. Tief in ihrem Innersten aber brennt ein Feuer, das mit Wasser nicht mehr zu löschen ist.

*

Am nächsten Morgen sitzen Vivian und Wolfgang am Frühstückstisch. Sie genießen die Zweisamkeit, albern herum, necken sich. Vivian ergeht sich mehrfach in unklaren Andeutungen, auf die Wolfgang aber nicht eingeht. Bis Vivian ihn mit patzigen Antworten provoziert, zum Schluss ihren Becher umstößt und Wolfgang daraufhin der Tollpatschigkeit bezichtigt. Wolfgangs Arm schießt nach oben, seine flache Hand trifft mit einem lauten Klatschen ihre Wange. Sofort zeichnen sich die Male seiner Finger auf ihrer zarten Haut ab.


Wolfgang kann seine Überraschung nicht verbergen. Was da gerade passiert ist, hätte nie passieren dürfen. Einer Frau Gewalt anzutun passt einfach nicht in sein Weltbild. So etwas ist ihm fremd. Und zutiefst verhasst. 'Ich sitze doch hier gemütlich mit Vivian und plaudere. Das hat doch nichts mit unserem Rollenspiel zu tun', denkt Wolfgang. Und noch etwas fällt ihm siedendheiß ein. Nie und nimmer hätte er Vivian unter normalen Umständen treffen können. Ihre Reaktionszeit ist im Vergleich zu seiner um Lichtjahre kürzer. Unter normalen Umständen! In Wolfgang reift eine Vermutung zur Gewissheit. Vivian weiß viel mehr über ihren kommenden Einsatz, als sie ihm gesagt hat. Wahrscheinlich sagen durfte. Wolfgang fühlt sich übergangen, manipuliert. Wütend schaut er Vivian an.


"Ich sollte jetzt eigentlich heulen. Nicht wahr?", schaut sie Wolfgang an, als ob nichts gewesen wäre. "Aber ich bekomme es einfach noch nicht hin."


Wolfgang schüttelt ungläubig den Kopf.


"Wir müssen das noch üben", sagt Vivian sachlich. Sie steht auf, drückt ihrem konsterniert dreinschauenden Partner einen Kuss auf die Wange. "Aber DU warst richtig gut. Es tut richtig weh."

*

Das Loch in dem Vivian steht ist inzwischen so tief, das Wolfgang gerade noch ihren Kopf erkennen kann. Fluchend, sich permanent den Schweiß von der Stirn wischend, gräbt und schaufelt sie, als gäbe es einen Preis zu gewinnen.


Wolfgang schaut ihr noch eine Weile zu, dann verlässt er seinen Schattenplatz und geht ins Haus. Neugierig inspiziert er jeden Raum, bis er in den Keller hinuntersteigt. Vivian hat ihm zwar das Haus gezeigt, aber in Wolfgang keimt ein Verdacht, dem er unbedingt auf den Grund gehen will. Und er wird nicht enttäuscht.

Bei wie vielen Hausdurchsuchungen Wolfgang zugegen war, entzieht sich seiner Kenntnis. Hat er sich bei Vivians Führung noch auf sie verlassen, schaut er diesmal mit den Augen eines Profis. Und prompt fällt ihm ein Schrank auf, der irgendwie nicht ins Bild des Raumes passt. Als er die beiden Flügeltüren öffnet, verstärkt sich sein Verdacht. Der Schrank ist leer. Ein stabiles Gerippe, sonst nichts. Kratzspuren auf dem hölzernen Boden lenken seinen Blick auf die Rückwand. Nach einigem Suchen entdeckt Wolfgang die haarfeine Linie, die sich von oben bis unten zieht und die hintere Wand in zwei Teile teilt. Von hier ist es nur noch einen Katzensprung bis Wolfgang den Mechanismus findet, der die beiden Teile aufspringen lässt. Sofort erstrahlt der Raum in hellem Licht. Die Wände sind völlig mit Regalen zugestellt. Wolfgang braucht eine Weile, bis er realisiert, was er vor sich hat. Mit einem Lächeln auf den Lippen schreitet er die Regalwände ab. Ein Warenhaus des Sadomasochismus und Fetischismus liegt vor ihm.


Einer inneren Stimme folgend fällt seine Wahl auf den in Einzelteile zerlegten Longshaft Sulky. Den passenden Body Harness aus drei Millimeter starkem Leder, die benötigten Riemen und Fesseln, sogar die passenden Glöckchen findet er auf Anhieb. Bald liegt die komplette Pony Ausrüstung vor ihm auf dem Boden. Er greift nach den beiden Rädern des Sulkys, verlässt den Raum und steigt die Treppe hinauf.

Wolfgang steckt sich eine Zigarette an, inhaliert den Rauch und lehnt sich entspannt zurück. Vivians Kopf ist schon nicht mehr zu sehen, aber dass sie seinem Befehl gehorcht, erkennt er an dem Sand, der in immer gleichen Abständen aus dem Loch geschleudert wird. Er ruft sie.

Vivians nackter Körper ist von Staub bedeckt. Feine Bahnen von Schweiß haben diesen wieder fortgeschwemmt. Ein Streifenmuster hat sich gebildet, das Wolfgang zu einem breiten Grinsen verführt. Vivian nimmt ihm die Zigarette aus dem Mund, saugt gierig. Ihr Blick fällt auf die beiden Räder, die angelehnt an einem Pfosten auf dem Boden stehen. "Hast du es endlich gefunden", kommentiert sie mit emotionsloser Stimme seinen Fund. "Gott sei Dank! Hat die blöde Buddelei endlich ein Ende."


Wolfgang steht auf. Zornig. KLATSCH! KLATSCH! Sofort werden Vivians Augen feucht. Tränen rinnen über ihre staubigen, sich rötenden Wangen. "Du hast davon gewusst!", giftet Wolfgang.


"Natürlich."


Wolfgang dämmert es. "Wieder so ein Scheißtest", stellt er mehr fest, als das er fragt.


"Hier ist alles ein Test", erklärt Vivian. Sie wischt sich die Tränen ab. Wolfgang meint so etwas wie Stolz in ihren Augen zu erkennen. 'Endlich kann ich heulen', sagt ihm ihr Blick. "Wir werden es mit Menschen zu tun haben, die jeden Fehler sofort bestrafen. Wir haben jede Information, alles Wissen da drin", tippt sie sich mit dem Finger an die Schläfe. "Aber wir müssen erst lernen, damit umzugehen. Es muss uns in Fleisch und Blut übergehen. Du machst gute Vorschritte. Schneller als man vorausgesagt hat. Aber du lässt dich noch zu sehr von deinem Kopf leiten. Akzeptiere die Rolle, die man uns zugedacht hat. Nur so werden wir Erfolg haben. Und überleben!"


Wolfgang sitzt auf seiner Liege. Vivian hat sich vor ihm in den Sand gekniet. Die Einundzwanzigjährige, verdreckt, verheult, aber mit wachen und zärtlich glänzenden Augen, legt beruhigend die Hände auf seine Knie.


"Als ich dir heute morgen die Ohrfeige gegeben habe, war ich über mich selbst erschrocken", sagt Wolfgang leise.


"Das habe ich gemerkt", nickt Vivian. "Ich versuche dir so gut ich kann zu helfen. Aber es gibt Dinge, die müssen von dir ausgehen. Von dir ganz alleine." Sie sieht sein Nicken. "Glaube nicht, in kenne das Programm, das man dir ins Unterbewusstsein gespielt hat. Jedenfalls nicht in allen Einzelheiten. Und das ist auch gut so. Unsere Handlungen müssen uns selbst widerspiegeln. Nur so sind wir authentisch."


Wolfgang streicht mit der Hand über ihre rote Wange. "Seit Tagen träume ich die wildesten Dinge", sagt er fast schüchtern. "Und darin sind Ohrfeigen noch das Harmloseste."


"Dann lebe deinen Traum!"


Eine Weile schweigen beide, dann ergreift Wolfgang die Initiative. "Mit der Buddelei ist ab sofort Schluss. Komm", sagt er und steht auf. "Hilf mir die Sachen aus dem Keller zu holen. Bestimmt kannst du das Teil ordentlich zusammenbauen."


"Natürlich kann ich das."


Erwartungsgemäß schreit Vivian auf, als sie der harte, eiskalte Wasserstrahl trifft.

*

Mit aller Brutalität wird Wolfgang die Richtigkeit von Vivians Worten bewusst, als der Sulky anruckt und er fast von dem winzigen Sitz geschleudert wird. Alles darüber zu wissen ist etwas gänzlich anderes, als real auf dem wackeligen Teil zu sitzen. Sofort bremst er Vivians Schrittfrequenz, indem er kräftig an den Zügeln zieht, die er fest in den Händen hält. Während Vivian in einen langsamen Trab zurückfällt, betrachtet Wolfgang das nackte Mädchen vor ihm. Breite Ledergurte ziehen sich über ihre Schultern, führen hinunter zu einem fast zehn Zentimeter breiten Hüftgurt. Durch zwei links und rechts angebrachte Metallringe laufen die Führstangen des Sulkys. Ein deutlich schmalerer Ledergurt teilt ihre Backen, verschwindet zwischen ihren Beinen. Am Kopfgeschirr befestigt die Leinen, mit denen er die Richtung vorgeben kann. Auch Vivian merkt man an, dass sie das erste Mal so ausgeführt wird. Noch tut sie sich schwer, vieles sieht linkisch und gewollt aus. Wolfgang zeichnet mit den Rädern eine Acht in den Sand. Versucht beim zweiten Durchgang die Spur zu treffen. Was er in diesem Moment nicht sehen kann, ist, wie Vivian trotz ihrer Anstrengung lächelt. 'Er ist auf dem richtigen Weg', denkt sie. Dann konzentriert sie sich wieder auf ihren eigenen Rhythmus.

Am Abend ist Wolfgang plötzlich verschwunden. Vivian geht durchs Haus, aber erst als sie auf die Terrasse hinaustritt, sieht sie ihren Partner. Der hat sich die Schaufel geschnappt und füllt gerade die Schubkarre mit Sand. Ohne ein Wort zu sagen geht Vivian auf ihn zu, reißt sich im Gehen die Klamotten vom Leib. Ein dankbarer Blick von Wolfgang. Gemeinsam füllen sie den Krater wieder auf.

*

Eine Woche ist vergangen und noch immer keine Nachricht. Wolfgang klappt den Deckel seines Taschencomputers zu, legt ihn zurück in die Lade des Schreibtisches. Die Uhr an der Wand zeigt neun Uhr dreißig in der Früh. Ein Sonntag. Der Blick auf das Außenthermometer lässt Wolfgang trotz des klimatisierten Raumes augenblicklich schwitzen. Vierunddreißig Grad. Das bedeutet weit über Vierzig am Nachmittag.



Vivian hat die Reste des Frühstücks beiseite geräumt. Sie steht am Fenster und betrachtet die Landschaft. Müde und abgespannt sieht sie aus. Trotz ihrer kaum vorstellbaren Kraftreserven.


"Wir nehmen uns heute mal frei", sagt Wolfgang und legt ihr zärtlich die Hände auf die Schulter. Vivian dreht sich um, schmiegt sich an seine Brust, umgreift ihren Partner mit ihren so zerbrechlich aussehenden Armen.


"Können wir uns das leisten?"


Wolfgang zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung. Aber wir haben einen Tag Erholung nötig. Auch du", fügt er hinzu.

Die beiden verbringen den Vormittag im Schatten, schlafen zur Mittagszeit. Etwas, das sie seit Ewigkeiten schon nicht mehr getan haben.

Wolfgang streckt sich auf seiner Liege. Betrachtet Vivian, wie sie sich die Beine vertritt. Sie hat an Gewicht verloren, erscheint muskulöser. Ihr Teint goldbraun. Die Haare von der Sonne gebleicht. Wolfgang hat sie sich nicht ein einziges Mal rasieren sehen. Trotzdem ist ihr Körper, ihr Geschlecht haarlos. Wolfgang sieht sich noch eine Weile an ihr satt, dann steht er träge auf.


"Wohin gehst du? Kann ich helfen?"


Wolfgang schüttelt den Kopf. "Eine Überraschung." Sein Weg führt ihn in den Keller. Hinein ins Spielzeugparadies.

*

"Ich dachte heute ist Ruhetag", scherzt Vivian, als Wolfgang ihr am frühen Abend den Harness reicht. Das schwere Leder hat inzwischen ihren Duft angenommen. Riecht verführerisch nach Frau und Versuchung. Der Schrittgurt, getränkt von ihren Säften, glänzt wie poliert.

Der Zug an den Riemen zwingt Vivian zu einem ruhigen Schritt. Ihr Weg führt hinaus in die Dämmerung. Ihr Ziel ist eine kleine Felsengruppe. Hierher waren sie in den letzten Tagen oft gekommen. Hier durfte sie Luft schöpfen, sich für wenige Minuten erholen. Freudig scharrte sie dabei mit den Füßen im Sand. Die Temperatur beträgt angenehme achtundzwanzig Grad. Ein leises Lüftchen sorgt für zusätzliche Erfrischung. Vivian hat eine Ahnung, was der Abend für sie bereithält. Neugierig hat sie vor dem Ausritt Wolfgangs Rucksack betrachtet, ohne seinen Inhalt erraten zu können. Lustvoll verbeißt sie sich in die Trense. Speichelt. Ein aufmunternder Klaps mit der Peitsche. Vivian stellt sich Wolfgang vor, wie er hinter ihr sitzt, ihren Po anstarrt. Er hat ihr verboten noch einmal die Toilette aufzusuchen. Jetzt lässt sie es laufen. In das heiße Leder hinein. Sie spürt die Nässe an ihren Beinen hinunterlaufen. Wieder ein Klatscher mit der Peitsche. Zärtlich. 'Ich schlage ihn mit seinen eigenen Waffen', denkt Vivian. Sie presst die letzten Tröpfchen aus ihrer Blase.

Die Felsen umschließen einen hufeisenförmigen Platz, der mit besonders feinem Flugsand bedeckt ist. Der Longshaft Sulky steht etwas abseits. Vivians Harness liegt mit den anderen Utensilien quer über dem Sitz. Wolfgang kniet vor dem offenen Rucksack, nimmt Gegenstände heraus, die Vivians Herz höher schlagen lassen. Bald trägt sie an Hand- und Fußgelenken starke Ledermanschetten. An den vier Ecken einer schwarzen Decke schlägt Wolfgang lange Pflöcke in den Sand. Karabiner klicken metallisch in die Ösen der im Boden festsitzenden Metallstäbe. Während Wolfgang sich eine Zigarette ansteckt, betrachtet er ihr erfolgloses Ziehen und Zerren.

Die Enden der Peitsche klatschen auf ihren Bauch, hinterlassen sofort Spuren, die ihn erregen. Wieder und wieder schlägt er auf sie ein, vorsichtig natürlich. Wolfgang will das aufgespannte Mädchen nicht verletzen. Es geht um ganz etwas Anderes. Es geht um Macht.

Breitbeinig sitzt Wolfgang auf ihrem Schoß. Seine Fingerspitzen streichen über ihre sanft geröteten Striemen. In ihren Augen liegt stilles Einverständnis, auch wenn sie schimpft wie ein Rohrspatz.


"Das wagst du nicht!", faucht sie Wolfgang an. "Du willst ein wehrloses Mädchen schlagen? Du doch nicht!"


KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH! Vivians Kopf fliegt von einer Seite zur anderen. Wolfgang lächelt. 'Endlich lebt er seinen Traum', denkt sie.

Wolfgang hat Vivians Beinfesseln gelöst. Er greift unter ihre Knie, hebt ihre Beine an, bis er tief in ihr Geschlecht schauen kann. Die Lippen klaffen blutgefüllt auseinander. Ihr Innerstes ist rosig und feucht. Ohne sein Zutun findet die pralle Eichel ihren Weg. Vivians Bauchdecke flattert. Mit großen Augen schaut Vivian Wolfgang an, schiebt, soweit es ihr möglich ist, das Becken nach vorne. Wolfgang lässt ihre Beine auf den Boden sinken. Beugt den Oberkörper und stützt sich oberhalb ihrer Schultern ab. Sofort umschließen ihn Vivians Beine. Mit unmenschlicher Kraft zieht sie Wolfgang näher an sich heran. Gleichzeitig dringt sein Schwanz tiefer in ihre Vagina.


"Fick mich", stöhnt sie. "Fick deine kleine Schlampe."


Wenn ihre Arme nicht seitlich fixiert wären, würde sie mich auf den Rücken werfen, denkt Wolfgang. So aber liegt er mit seinem ganzen Gewicht auf ihr. Zwei tektonischen Platten gleich reiben sie sich aneinander.


KLATSCH! KLATSCH! Ihre Augen sprühen Funken.


KLATSCH! KLATSCH! Spitze Schreie reißen lange Risse in die aufkommende Dunkelheit.


KLATSCH! KLATSCH! Wolfgang spürt einen heißen Strahl gegen seinen Unterleib spritzen. 'Die Schlampe pisst mich an', staunt Wolfgang über soviel Schamlosigkeit.


KLATSCH! KLATSCH!

Völlig ausgepumpt lassen sie voneinander ab. Wolfgang schafft es noch ihre Arme zu befreien, dann lässt er sich matt auf die Decke sinken. Für einen Moment wird ihm schwarz vor Augen. Vivian, deutlich weniger mitgenommen, wälzt sich an seine Seite.


"Das werde ich nie vergessen", flüstert sie und küsst seine schweißnasse Haut. "Danke!"


Wolfgangs Kopf kippt zur Seite. Er grinst übers ganze Gesicht. "Woher wusstest du ... ?"


"Verführungsszenario VZ0130"


"Wie bitte?"


"Ach nichts."


"Nun sag schon!"


"Du stehst drauf, Mädchen beim Pinkeln zuzuschauen."


Nachdem sich sein Hustenanfall gelegt hat, nickt Wolfgang matt. "Ja. Das war schon immer so."


"Wie weit gehen denn deine Vorlieben in dieser Richtung?"


Noch einmal hustet Wolfgang heiser. "Noch ein Stück weiter."


"Aha." Vivian grinst. "Gut zu wissen."

Wolfgang schielt an sich herunter. "Wir können es jetzt noch einmal hier treiben und dann auf dem Rückweg erfrieren", grinst er, "oder wir machen, dass wir nach Hause kommen und treiben es gemütlich im Bett."


"Alternativvorschlag:", lächelt Vivian verschmitzt. "Wir ficken im Whirlpool. Ich stehe nicht so auf voll gepisste Matratzen."


"Du Sau!"


"Selber!"

*

Am nächsten Tag.

Vivian schwitzt in ihrem Body Harness. Wolfgang, mit einem luftigen Strohhut auf dem Kopf, lässt sich vom Fahrtwind erfrischen. Sein Blick fällt auf den knapp einen halben Meter langen Schweif, der nervös hin und her schlägt. Befestigt ist das Echthaar an einem Kunststoffstöpsel, der in Vivians After steckt. 'Wenn schon Pony, dann auch richtig', denkt Wolfgang. Vivian hat, ihrer Rolle gemäß, natürlich Zetermordio geschrieen. Jetzt aber genießt sie das herrliche Gefühl, welches der Stöpsel in ihrem Darm verursacht. Innständig hofft sie, dass dies nur das Vorspiel ist.

Zurück im Haus gehen sie in den Keller, schwimmen, werfen sich lachend einen Ball an den Kopf. Vivian taucht durch Wolfgangs Beine, zwickt ihn in den Hodensack. KLATSCH! Vivian strahlt! Taucht. Zwickt. KLATSCH! Taucht. Zwickt. KLATSCH!

Wolfgang zerrt sie an den Haaren haltend hinter sich her. Wie ein Stück Vieh. Sie keift, er lacht.

Auf der Veranda, zwischen zwei mächtigen Pfosten, befindet sich ein waagerechter, armdicker Holzstamm. In den Saloons früher Zeit wurden hieran die Pferde gebunden. Heute aber hängt Vivian darüber. Hand- und Fußgelenke miteinander verbunden, drückt das Rundholz gegen ihre Körpermitte. Ihr nackter Hintern reckt sich ihm entgegen. Zwischen den Oberschenkeln presst sich obszön ihre Möse heraus. Vivians After zuckt nervös, als Wolfgang mit der Fingerspitze eindringt.


"Das wagst du nicht!", schreit Vivian. "Du Wüstling! Du, du, Mistkerl!"


Seelenruhig geht Wolfgang ins Haus zurück. Sucht und findet in der Küche das Schneidebrett. Zwei Zentimeter stark, länglich, mit einem anatomisch geformten Griff. 'Genau das Richtige', denkt Wolfgang und tritt den Rückweg an.

Bald darauf schmerzt Wolfgangs Arm. Vivians Schreie verhallen ungehört in der Wüste. Wolfgang hat nicht den Eindruck, dass sie ihm etwas vorspielt. Ihre fleischigen Backen leuchten in den Farben des Regenbogens. Aus Vivians Möse rinnt ein weißlicher Faden ihren Oberschenkel hinab. Manifestierte Fleischeslust. Wolfgang lässt das Brettchen fallen, tritt hinter sie. Vivian zappelt so gut es geht, will ihm das Eindringen erschweren. Ohne auf ihr Strampeln zu reagieren, zieht Wolfgang seine dunkelrot schimmernde Eichel durch ihre aufklaffende Wunde. Zweimal, dreimal. Dann setzt er ein Stück höher an, presst gegen den runzeligen Eingang, welcher nach einigem Zögern nachgibt. Ein Moment der Ruhe, dann werfen seine kraftvollen Stöße die Einundzwanzigjährige gegen das Holz. Vivians Hüften schaben über die raue Oberfläche. In ihrem Schoß entzündet sich ein Feuer, lange bevor Wolfgang seinen Samen tief in ihren Darm pumpt. Und es brennt noch lichterloh, als Wolfgang - sein bester Freund hängt schwer, aber im Augenblick ziemlich nutzlos zwischen seinen Beinen - mit der ersten Zigarette die zweite ansteckt. Trotz ihres lautstarken Protestes kann er sich nicht aufraffen seine Partnerin loszubinden. Zu verlockend, zu aufreizend die Pose, in die er sie gezwungen hat. Und so dauert es auch nicht lange bis sich sein bester Freund wieder zu Wort meldet. Als sie ihn wenig später einnässt, brüllt Wolfgang seine Lust gen Himmel.

*

Zwei Monate sind vergangen, in denen Vivian und Wolfgang mehr oder weniger alles ausprobiert haben, was das Spielzeugparadies zu bieten hat. Das Eingesperrt sein in einem Eisenkäfig von einem Meter Kantenlänge, das Penetrieren sämtlicher Körperöffnungen mit den verschiedensten Utensilien, das tagelange Dehnen der gleichen Öffnungen und Fesselungen mit unterschiedlichen Materialien und in allen erdenklichen Positionen. Sie haben abwechselnd gelacht, geflucht, sich beschimpft und wieder versöhnt. Inzwischen sind ihre Gedanken eins geworden. Sie sind zu einem Team herangewachsen, das jeder Gegner fürchten muss.

Und ihr stetig wachsender Wunsch diesen Ort zu verlassen scheint angekommen zu sein.

Eines Morgens, Vivian steht vor den Sulky gespannt im Sand und wartet, dass es losgeht, sieht Wolfgang in der Ferne eine Staubwolke auf sie zukommen. Er macht Vivian darauf aufmerksam.


"Mach mich los. Sofort!"


"Warum? Schauen wir doch erst einmal, was das zu bedeuten hat."


"Ich will aber nicht, dass mich jemand in dem Aufzug sieht", schimpft die nur mit dem Harness bekleidete Vivian und zerrt an ihren Fesseln.


"Halt den Mund!"


"Aber ... "


KLATSCH! KLATSCH!

Der Wagen hält ein paar Meter abseits. Zwei Männer steigen aus und kommen auf die beiden zu. Einer von ihnen trägt etwas, das wie ein Pilotenkoffer aussieht.

Vivian schimpft wie ein Rohrspatz, bis Wolfgang von der Wäscheleine einen ihrer Slips nimmt und ihr zwischen die Zähne schiebt. Die schnell übergestreifte Trense verhindert das Herauswürgen.

Die beiden Agenten nicken Wolfgang zur Begrüßung zu, betrachten für einen kurzen Moment das nackte Mädchen, dessen Kopf eine ungesunde rote Farbe angenommen hat. Während sich der eine neben Wolfgang stellt, tritt der andere vor Vivian. Mit der flachen Hand streicht er den Sand zu ihren Füßen glatt, dann malt er mit dem Finger Zahlen und Buchstaben auf den Boden. Er tritt zur Seite, schaut Vivian in die Augen. Auf ihr Nicken hin verwischt er sein Geschreibsel mit dem Fuß. Noch einmal schaut er auf ihre kraftstrotzenden Brüste, dann nickt er seinem Kollegen zu und beide gehen zu ihrem Wagen zurück. Kein Wort ist gefallen, als sie mit durchdrehenden Rädern davon preschen. Wolfgangs Blick fällt auf den Koffer zu seinen Füßen. Bevor er ihn aber öffnet, befreit er Vivian von ihrem Harness. Als er ihr den Slip aus dem Mund zieht, zischt sie: "Das hat noch ein Nachspiel, Freundchen! Irgendwann! Irgendwann wirst du dafür bezahlen!"

Sie gehen ins Haus, reißen sich jeder ein Bier auf, schauen auf den Koffer, der zwischen ihnen auf dem Tisch steht.


"Wir haben unseren ersten Auftrag", sagt Vivian immer noch sauer. "Und in dem Koffer ist alles was wir brauchen."


"Wann geht es denn los?", fragt Wolfgang so vorsichtig wie möglich.


"Übermorgen. Wir werden abgeholt."


"Dann bleibt uns noch ein Tag", versucht Wolfgang gute Stimmung zu machen.


"Ist nur noch die Frage, ob du diesen Tag auch überlebst?"


Wolfgang schluckt.

*

Der letzte Tag im sicheren Haus.

Der Inhalt des Koffers entpuppt sich auf den ersten Blick als Enttäuschung. Papiere über Papiere.


Wolfgang schaut sich die Pässe an, die er gefunden hat. "Hey. Wir sind ja verheiratet!"


"Ja. Das weiß ich schon."


"Du wusstest es von Anfang an. Nicht wahr?" In Wolfgangs Stimme liegt Enttäuschung.


"Nein. Das weiß ich erst, seit mir der Affe auf die Titten gestarrt hat", sagt Vivian immer noch mächtig in Rage.


"Frieden?"


"Pah!" Und dann: "Kennst du Deutschland?"


"Da bin ich geboren", antwortet Wolfgang freudig erregt. "Wo soll es denn hingehen?"


"Obladen. Hm, nie gehört."


"Du weißt doch sonst alles", meint Wolfgang erstaunt.


"Willst du wirklich Stress?" Vivians Gesicht ist ernst genug um Wolfgang einlenken zu lassen.


"So habe ich das jetzt echt nicht gemeint."


"Ein Vorort von Köln. Jedenfalls sieht das auf der Karte so aus."


"Köln kenne ich natürlich."

Nach zwei Stunden haben sie die Papiere durchgesehen. Legen sich Strategien zurecht, wohl wissend, dass es am Ende doch immer anders kommt.

*

Aus dem Badezimmer klingt leise Musik. Vivian steht auf und geht der Musik entgegen. Als sie die vielen Kerzen sieht löscht sie das Licht und sieht ihren Partner im Blubberbad lange an.


"Wieder Freunde?"


Vivian lacht. Ihr Zorn ist verraucht. Ein neues Musikstück erklingt. Eine wohlbekannte Melodie: I'm singing in the rain ... 'Wenn das kein Zeichen ist', denkt Vivian. Vorsichtig stellt sie einen Fuß zwischen Wolfgangs Oberschenkel, den anderen auf den Wannenrand. Wolfgang schaut hoch, eine Welle der Erregung durchdringt ihn. Aufreizend langsam teilt Vivian mit beiden Händen ihre Lippen. Wolfgang schließt die Augen, bevor ihn ihr nasses Friedensangebot trifft.

In dieser Nacht spielt Vivian ihre Rolle als Dreilochstute wieder einmal perfekt. Als Wolfgang erschöpft aufgibt, beugt sich Vivian über ihn und flüstert ihm ins Ohr:


"Ich habe noch eine Überraschung für dich."


"Was?", stöhnt Wolfgang.


"Ich habe für dich geübt. Heimlich." Sie greift neben sich, nimmt eine kleine Tube vom Nachttisch. Sorgfältig cremt sie sich den kleinen Finger ein, bevor sie sich auf Wolfgangs Brust setzt. Geschickt teilt sie ihre Schamlippen, tastet mit der Kuppe des kleinen Fingers nach dem kleinen Löchelchen, welches zwischen der Klitoris und dem Scheideneingang inmitten den feucht schimmernden Falten verborgen ist. Fasziniert sieht Wolfgang, wie ihr Finger immer tiefer eindringt. Vivian stöhnt wie aufgezogen. Wolfgangs Schwanz erhebt sich und schlägt hart gegen ihren Rücken. Vivian rutscht ein Stück nach hinten, nimmt das harte Fleisch tief in sich auf, bevor sie die Muskulatur ihres Pos zusammenkneift. Nach einer Weile zieht sie ihren Finger heraus, schmiert Wolfgangs kleinen Finger ein. Aufmunternd nickt sie ihm zu. Sie schreit vor Lust, als Wolfgangs Finger in ihr kleines Löchelchen eindringt. Wolfgang hat noch nie erlebt, dass eine Frau mit solch einer Urgewalt kommen kann.

*

Kapitel 3: Obladen / Deutschland

*

Der Stadtteil Obladen ist eine Eremitage des Geldes. Umgeben von einer unüberwindbaren Sicherheitsanlage, führt nur der Weg am bewachten Checkpoint hinein in die durch breite Straßen durchzogene Siedlung. Autos sieht man kaum, und wenn sind es Wagen des privaten Sicherheitsdienstes, der rund um die Uhr Streife fährt. Die prächtigen Villen verstecken sich hinter meterhohen Mauern und altem Baumbestand. Allgegenwärtige Kameras, die ihre Bilder zur Sicherheitszentrale übermitteln, ergänzen ein fein gesponnenes Netz aus Bewegungsmeldern und Infrarotsensoren. Bewaffnete Fußstreifen folgen ihren festen Routen.

Karl hat es sich nicht nehmen lassen, sein Topteam vom Flughafen abzuholen. Zusammen mit der einundzwanzigjährigen Vivian und dem fünfunddreißigjährigen Wolfgang sitzt er im hinteren Teil der geräumigen Limousine. Der Agent am Steuer hält sich penibel an die in der Siedlung vorgeschriebene Geschwindigkeitsbeschränkung.

"Ich würde euch ja gerne ausführlich euer neues Zuhause zeigen", sagt Karl fast traurig, "aber ich bin sowieso schon zu spät dran. Diese ständigen Meetings machen mich langsam aber sicher fertig." Während der ganzen Fahrt hält er Vivians Hand. Wie Daddy Cool, ist er stolz auf sein Gewächs, seine Schöpfung, ja, fast schon seine Tochter.


"Es war jedenfalls schön, dich einmal wieder zu sehen, Karl. Die Monate mit Vivian alleine waren, äh, anstrengend." Wolfgangs Blick fällt auf seine Partnerin, deren Mundwinkel sofort einen spöttischen Zug annehmen.


"Hör nicht auf ihn", schmeichelt Vivian Karl. "In Wahrheit hat er jede Minute genossen."


"Davon bin ich überzeugt", nickt Karl und zwinkert der jungen Frau verschwörerisch zu. "Ja, er ist schon ein Glückspilz."


"Aber einer, der es nicht wahrhaben will", setzt Vivian nach.

Der Wagen stoppt vor einem massiven Tor. Langsam, ja fast in Zeitlupe rollt es zur Seite. Nach einhundert Metern ist die Fahrt dann zu Ende. Der Agent öffnet die hinteren Türen, seine Passagiere steigen aus. Karl greift in die Tasche, bietet Vivian und Wolfgang eine Zigarette an. Wolfgang reibt das Rädchen seines Zippos, gibt der Runde Feuer.

"Knapp achthundert Quadratmeter Wohnfläche", schwärmt Karl ein wenig neidisch. "Nicht eingerechnet der überdachte Pool und der Fitnessbereich." Er hat sich bei Vivian eingehakt, atmet ihren verführerischen Duft. "Wie ihr aus dem Unterlagen wisst, sind eure Zielpersonen Fanatiker. Fitnessfanatiker, Freiluftfanatiker, Gesundheitsfanatiker. Letzteres wohl aber eher nur nach außen. Überhaupt klaffen in unserem Wissen über die beiden erhebliche Lücken. Sie sind äußerst diskret in dem was sie tun. Speziell über das, äh, äh, Zwischenmenschliche ist kaum etwas Konkretes bekannt. Wir haben da allerdings ein paar Vermutungen." Karl hüstelt. "Deshalb auch das breit gefächerte Trainingspensum. Äh, ja."


Vivian und Wolfgang schauen sich an. Grinsen wissend.


"Hinter dem Haus habt ihr noch einen Garten und das Wäldchen dahinter gehört ebenfalls zum Grundstück. Aber das wisst ihr ja schon alles aus den Unterlagen." Der Chauffeur tippt demonstrativ mit dem Finger auf das Glas seiner Armbanduhr. "Ja, ja. Ich weiß", sagt Karl unwillig. "Ihr seht ja selbst", zuckt er entschuldigend mit den Schultern. "Eines noch: Gärtner, Putzkolonne und noch ein paar andere dienstbare Geister, das sind natürlich Leute von uns. Einfach ignorieren."


Von Wolfgang verabschiedet sich Karl mit einem festen Händedruck. Vivian stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt Karl einen Kuss auf die Wange. Beide winken ihrem Chef nach, bis der Wagen außer Sichtweite ist.


"Eigentlich ist er ganz in Ordnung", meint Wolfgang und dreht sich zum Haus um.


"Er ist mehr als nur in Ordnung", beansprucht Vivian das Recht des letzten Wortes. Grinsend hakt sie sich bei ihrem Partner und Ehemann ein.

Das Haus ist modern eingerichtet und natürlich hat Vivian die Baupläne im Kopf. Beim ersten Rundgang entscheiden sie sich, wer welches Zimmer als Büro nimmt. Die Wahl fällt allerdings nicht schwer, beide sind identisch eingerichtet, liegen nebeneinander und haben Fenster zur Gartenseite hinaus. Nachdem der erste Stock inspiziert ist, gehen sie wieder hinunter. In der Küche, Vivian reklamiert sie sofort als ihr alleiniges Heiligtum, zeigt das Display am Kühlschrank zwei abgelaufene Milchtüten.


Wolfgang reißt sich eine Bierdose auf, verzieht nach dem ersten Schluck das Gesicht. "Wir müssen die Biermarke ändern. Die Plörre kann doch keiner trinken." Ein zweiter Schluck bekräftigt seine Meinung.


"Du hast doch an allem etwas auszusetzen", nörgelt Vivian. "Ist doch gar nicht so übel."


"Ich will aber meine Hausmarke."


"Mach doch was du willst."


"Sowieso."


Beide lachen. Setzen ihren Erkundungsgang Hand in Hand fort.

Der Pool entpuppt sich als mittlere Wettkampfstätte. Wolfgang juckt es in den Fingern, sich die Klamotten vom Leib zu reißen und in das wohltemperierte Wasser zu springen. Vivian ist derweil im Fitnessraum angekommen, der mit allen erdenklichen Geräten voll gestopft ist. Sie kneift Wolfgang in den Po, als er neben sie tritt. Sie lacht, als sie seinen Blick sieht.


"Weißt du eigentlich", doziert Wolfgang mit todernster Mine, "dass du dich zu einer echten Nymphomanin entwickelt hast?"


"Das verlangt meine Rolle von mir", behauptet Vivian mit der gleichen Ernsthaftigkeit.


"Du beherrscht so ziemlich alles, Liebste, aber lügen kannst du immer noch nicht." Und sofort darauf: "Aua! Nein! Lass das bleiben!"


Vivian hat eine Hebeltechnik gegen seinen Arm angewandt, zwingt ihren einen Kopf größeren Mann auf den Boden. "Entschuldige dich", lacht sie aus vollem Hals. "Na los!"


"Niemals! Aua ... "


"Ich gebe dir noch eine letzte Chance", lächelt sie und rafft mit der freien Hand ihren Rock. Langsam tritt sie näher an den auf dem Boden Knienden heran.


Wolfgang heult wie ein getretener Hund. Gleichzeitig steigt ihm ihr Duft in die Nase. Vivian trägt einen unspektakulären Slip. Der schmale Zwickel ist ein wenig zur Seite gerutscht, gibt den Blick frei auf eine leicht gerötete Schamlippe. Der süßliche Geruch von frischem Schweiß erregt Wolfgang, trotz der misslichen Lage, in der er sich befindet. Oder vielleicht auch gerade deswegen. Längst wissen beide, dass Wolfgang gelegentliche Ausflüge ins devote Lager sehr zu schätzen weiß. Wie auch Vivian gerne einmal die Seiten wechselt. Sie hat sich inzwischen umgeschaut und mit Bedauern festgestellt, dass der ganze Raum mit Teppichboden ausgelegt ist. Wenn nicht, dann wüsste sie was sie tun würde. So aber gewährt sie Wolfgang noch eine Schonfrist. Als er vor der Wahl steht, tagelang mit verdrehtem Schultergelenk herumzulaufen, oder ihr zu Willen zu sein, küsst er zärtlich ihre Lippen.


"Na also. Geht doch", lächelt Vivian süffisant, als Wolfgang wieder vor ihr steht.


"Na warte, du Biest." Mit Armkreisen lockert er sein strapaziertes Schultergelenke.

Das Wohnzimmer ist riesig. Zwei Sitzgruppen aus festem Leder verströmen einen maskulinen Geruch. Große Pflanzkübel mit halbhohen Palmen lockern das Ensemble aus Leder, hellem Holz und Edelstahl angenehm auf. Vivian befühlt die Erde. 'Vor kurzem erst gegossen', denkt sie und wendet den Blick dem Garten zu. Wolfgang hat inzwischen eine der bis zur Decke reichenden Türen beiseite geschoben. Steht auf der Veranda und streckt einladend die Hand nach Vivian aus.


"Schön hier", sagt Vivian und hakt sich bei Wolfgang ein.


Sie betreten den Rasen, der jedem Golfplatz gut stehen würde. Links und rechts türmen sich hohe Mauern auf. Mit Natursteinen verblendet, teilweise von wildem Wein berankt, wirken sie mehr natürlich als bedrohlich. Gut fünfzig Meter geradeaus beginnt ein Waldstück mit altem Baumbestand.


Wolfgang klopft mit der flachen Hand gegen einen der mächtigen Stämme. Sein Blick fällt auf den nächsten Baum, gerade mal ein paar Meter entfernt.


"Die richtige Entfernung, um einen waagerechten Stamm anzubringen. Was meinst du?"


Vivian sieht in Wolfgangs feixendes Gesicht. "Das wäre dein Todesurteil!" Dass diese Drohung Wolfgang nicht abhalten wird ist Vivian sehr wohl bewusst. Sie dreht sich um und geht ins Haus zurück. Lächelnd.

Im Keller eine Abstellkammer, eine gut ausgerüstete Heimwerkerwerkstatt, der schallisolierte Heizungsraum und die Waschküche. Wolfgang lacht, als er an der hinteren Wand einen Schrank erblickt, der dem im sicheren Haus bis auf die Maserung gleicht. Der Raum dahinter die perfekte Kopie eines schon bekannten Spielzeugparadieses. An der Innenseite der Tür klebt ein Zettel:


- Diskrete Nachbestellungen bitte nur über folgende Nummer: PO 555 513 959 -

*

Drei Woche sind vergangen. Vivian und Wolfgang haben das Haus endgültig in Besitz genommen, ihm an vielen Stellen ihre persönliche Note aufgedrückt. Kontakte zur Außenwelt haben sie keine geknüpft. Dies sieht ihr Auftrag auch nicht vor. In den Fallunterlagen ist von einer langfristig angelegten Operation die Rede. Und die kann mehrere Monate, ja Jahre dauern. Vivian und Wolfgang sind dazu auserkoren, in die Organisation der Zielperson einzudringen, sie zu unterwandern, um dann als Informanten wertvolles Insiderwissen zu sammeln und weiterzugeben.

*

Wolfgang schlägt die Augen auf, als Vivian mit etlichen Designertüten bewaffnet das Schlafzimmer betritt.


"Schläfst du etwa immer noch?"


"Nein, du hast mich gerade geweckt", murmelt Wolfgang schlaftrunken und streckt sich mit einem wohligen Stöhnen. "Warst du einkaufen?"


"Soll ich etwa nackt herumlaufen?", stichelt Vivian. Sie streift sich die Schuhe von den Füßen, öffnet die Tür ihres Ankleidezimmers, beginnt ihre Einkäufe auszupacken. Inzwischen weiß sie, was die Frauen in ihrer Umgebung tragen. Sie versucht sich diesem Stil anzupassen. Die Edelboutiquen im Zentrum Obladens kennt sie inzwischen in- und auswendig. Vivian ist eine gerngesehene Kundin mit schier unerschöpflicher Kreditkarte.


"Ich glaube, ich muss langsam anbauen", murmelt Vivian leise vor sich hin. Sie verteilt sündhaft teure Dessous über unzähligen Schubladen. Als ihr Blick auf Wolfgang fällt, droht sie ihm mit dem ausgestreckten Finger: "Kein Wort! Sonst spielst du mit deinem Leben."


Wolfgang geht in Deckung, denkt sich mit einem breiten Grinsen sein Teil. Wieder greift Vivian in eine der Tüten, wirft ihrem Pseudoehemann ein Päckchen in den Schoß.


"Warst du in der Buchhandlung?"


"Nach was sieht es denn aus?", schüttelt Vivian nachsichtig den Kopf.


Wolfgang betrachtet das Buch von allen Seiten. "Ich finde, ich sehe gut auf dem Bild aus. Findest du nicht auch?"


Vivian hat sich sein Bild auf dem Klappentext natürlich schon längst angesehen. Wolfgang sieht sogar sehr gut darauf aus. Attraktiv, seriös, trotzdem frisch und unverbraucht. "Geht so."


Natürlich hat Wolfgang nicht einen Satz selbst geschrieben. Aber dies ist seine Legende. Wolfgang ist Schriftsteller. Er zieht die Decke zur Seite, will aufstehen.


"Hui!"


Wolfgang schaut an sich herunter. Grinst über ihr Erstaunen. "Hart ist der Zahn der Bisamratte, noch härter ist die Morgenlatte!"


"Manchmal bist du so schrecklich ordinär." In Windeseile streift sie sich den Slip über die Schenkel, drückt Wolfgang auf die Matratze zurück und schwingt ein Bein über ihn. "Ich liebe das!"


"Aua." Er versucht dem Druck auszuweichen, der plötzlich auf seiner Blase lastet. Vivians Möse stülpt sich wie ein Handschuh über seinen wild zuckenden Schwanz. "Hilfe! Polizei! Vergewaltigung!", ruft er laut.


"Wir sind die Polizei, du Doofmann", lacht Vivian und stützt sich mit den Händen auf seiner breiten Brust ab.


Wolfgang sieht seiner jungen Frau verliebt in die Augen, während sie ihn kompromisslos zum Orgasmus treibt. Ihre Brüste schwingen schwer vor seinen Augen. Ihre Spitzen glänzen nass von seinem Speichel. "Manchmal wünsche ich mir, ich könnte davon trinken", stöhnt er.


"Muh!"


Mit aller Kraft spritzt er in sie hinein. Füllt sie aus mit seiner Lust. Ihre Stöße gehen über in langsames Kreisen. Als er schlaff aus ihrer Möse heraus gleitet, rutscht sie ein Stückweit nach vorne, kommt auf seiner Blase zu sitzen. Hin und her gerissen zwischen Schmerz und Ekstase sieht Wolfgang, wie sein Sperma zwischen ihren Lippen hervorquillt. Seinen Nabel füllt. Ein schmales Rinnsal läuft quer über den Bauch, versickert im Laken.


"Ich muss pissen!" Undamenhaft zwar, aber es verfehlt seine Wirkung nicht.


"Ich auch", stöhnt Wolfgang. "Lass uns schnell unter die Dusche gehen."

*

Unter der Woche scheint der Stadtteil wie ausgestorben. Zumindest in den Randbezirken, in denen keine Geschäfte geduldet werden. Vivian und Wolfgang öffnen die schmale Tür neben dem Rolltor in dem Moment, als zwei Wachleute vorbeigehen. Ein kurzes Nicken, dann gehen die Uniformierten weiter. Inzwischen sind Vivian und Wolfgang im Stadtteil bekannt.

Hand in Hand schlendert das Ehepaar die Straße hinauf. Schaut sich interessiert um. Registriert jede noch so scheinbar unbedeutende Kleinigkeit. Später werden sie dann darüber einen Tagesbericht anfertigen.

Im Park setzen sie sich auf eine Bank, strecken die Beine weit von sich, genießen die Sonne auf ihrer Haut. In einiger Entfernung laufen ein paar Jungen im Vorschulalter einem bunt gefleckten Ball hinterher. Lachen und Jauchzen unter den aufmerksamen Blicken ihrer Mütter, die auf Decken sitzen und sich unterhalten. Neben ihnen kleine Mädchen, die mit ihren Puppen spielen.

Ein kindliches Lachen zieht die Aufmerksamkeit der beiden auf sich. Ein Mädchen, höchstens zehn, läuft vorbei. An ihren Handgelenken sind bunte Bänder befestigt, deren anderes Ende ein zweites Mädchen in den Händen hält.


"Hüh mein Pferdchen! Hüh!"


Vivian und Wolfgang schauen sich an, greifen nach ihren Händen, stehen auf. Sie haben es auf einmal sehr eilig nach Hause zu kommen.

*

Wie so oft übernimmt auch diesmal der Zufall die Regie.

Vivian schlendert auf der Suche nach ausgefallenen Zutaten für ihr neuestes Rezept durch die Gänge des Supermarktes. Natürlich könnte sie ihre Besorgungen auch über das Internet erledigen. Aber mit kindlich anmutender Freude nimmt sie jedes Produkt aus dem Regal, dreht und wendet es, liest die aufgedruckten Informationen. Manchmal tippt sie mit ihrem personalisierten Datenstift auf eine ganz bestimmt Stelle des Etikettes. Der Bringdienst wird ihren Einkauf innerhalb kürzester Zeit im Haus abliefern.

"Gar nicht so einfach. Bei der Auswahl. Nicht wahr?"

Vivian schaut von der Vielzahl verschiedener Pfeffersorten auf. Als sie die Person neben sich erkennt, läuft Vivian ein Schauer über den Rücken. Der weibliche Part ihrer Zielperson.

Venezuela Akkermann. Fleischgewordene Männerfantasie. Mittelgroß, mandelförmige Augen, blonde Haare bis zum Poansatz. Weit ausladende Kurven, schmale Taille. Feminin. Ein Blick, der verzaubert. Vivian spürte Venezuelas Blick über ihre Oberweite wandern. Im Schoß angekommen, fließen Vivians Säfte.

"Entschuldigung. Ich wollte Sie nicht stören."


"Macht doch nichts. Ich war nur in Gedanken."


"Venezuela Akkermann."


Vivian drückt die ihr entgegen gestreckte Hand. Warm und weich ist Venezuelas Händedruck. Von hunderten Fotos kennt Vivian Frau Akkermann, aber ihr in Natura gegenüberzustehen bringt sie leicht aus dem Gleichgewicht. Noch nie hat Vivian so auf eine andere Frau reagiert.


"Vivian Sawatzky."


"Ich weiß."


"Wie?"


"Wir hatten noch keine Gelegenheit uns bekannt zu machen", entschuldigt sich Venezuela. "Sie und ihr Mann sind vor kurzem neben uns eingezogen."


"Dann wohnen Sie in dem Haus neben uns? Das mit den verspielten Erkern?"


"Ja. Richtig."


"Das ist aber ein netter Zufall." Vivian beschließt die Gelegenheit zu nutzen. "Wollen wir vielleicht einen Kaffee zusammen trinken?"


"Sehr gerne sogar. Auf der anderen Straßenseite gibt es ein vorzügliches Cafe. Mit einer wirklich göttlichen Moccatorte." Venezuela verdreht genießerisch die Augen. Vivian lacht.

Venezuela und Vivian schwingen auf der gleichen Wellenlänge. Bei Moccatorte – sie ist in der Tat ein Gedicht – und einem Kännchen Kaffee kommen sie sich schnell näher.


"Was macht eigentlich Ihr Mann? Wenn ich das überhaupt fragen darf."


"Wolfgang? Mein Mann hat gerade sein erstes Buch veröffentlicht."


"Ach deshalb ... "


"Ja?"


"Aber Sie halten mich jetzt nicht für neugierig?"


"Nein. Bestimmt nicht."


"Ich habe mich nur gewundert, dass bei Ihnen oft die ganze Nacht das Licht brennt." Venezuela beugt sich leicht vor, schlägt einen verschwörerischen Ton an. "Vom Dachgeschoss aus kann ich den Lichtschein in der Nacht sehen."


Vivian lässt sich für einen Moment von Venezuelas Brüsten ablenken, die in ihrem Dekollete weich jede ihrer Bewegungen begleiten. "Oh!", legt Vivian verschämt die Hand vor den Mund. "Ich hoffe, Sie sehen nicht noch mehr?"


Lachen. "Nein, nein. Nur das schwache Licht durch die Bäume hindurch. Versprochen!" Ihr Busen bebt. "Ich bin doch keine Spannerin!"


Aber wie sie das sagt!


"Wo wir gerade dabei sind. Was macht denn Ihr Mann?"


"Marius? Marius leitet eine kleine Privatbank."


'Jetzt stapelt sie aber ganz schön tief', denkt Vivian. Immerhin ist seine Bank die einflussreichste im Land. "Interessant. Wolfgangs Buch spielt in der Finanzwelt. Das ist aber jetzt ein lustiger Zufall."


"Ich muss das Buch unbedingt lesen."


"Ich kann Ihnen den Link geben. Sie können es sich herunterladen."


"Ach, lieber nicht. Ich mag es gerne auf die altmodische Art. Das Knistern der umgeschlagenen Seiten, den Geruch von Papier." Venezuela schüttelt energisch den Kopf. "Ich mag diese digitalen Lesegeräte überhaupt nicht."


"Für die morgendliche Zeitung finde ich sie nicht schlecht."


"Ja. In Ordnung. Aber wenn überhaupt, dann nur dafür."

Venezuela lässt sich nicht davon abbringen die Rechnung zu begleichen. Vivian gibt sich lachend geschlagen, schlägt vor, den Weg nach Hause gemeinsam zu gehen.

Im Park finden sie eine Bank, die gerade frei wird. Vivian sucht in ihrer Handtasche, zieht ein verknautschtes Zigarettenpäckchen heraus.


"Möchten Sie auch eine?"


"Wollen wir nicht mit dem Siezen Schluss machen? Ich darf das vorschlagen. Immerhin bin ich die Ältere", lächelt Venezuela kokett.


Vivian lacht. "Wie alt bist du denn?"


"Fünfundzwanzig."


Wieder lacht Vivian, drückt Venezuelas Arm. "Ich auch."


Erstaunen. "Das hätte ich nicht gedacht. Verzeih, aber ich habe dich auf Zwanzig geschätzt. Wenn nicht jünger."


"Das passiert mir öfters." Geflissentlich unterschlägt Vivian ihr wahres Alter, hält sich an ihre Legende. "Hoffentlich hält sich das noch lange."


"Wie wahr." Venezuela lacht, ihr Busen hüpft leicht auf und ab. Für einen kurzen Moment legt sie ihre Hand auf Vivians Schenkel.


Ein Mann geht an ihnen vorbei. Für einen kurzen Moment verdüstert sich Venezuelas Blick. "Für die sind wir nur Titten und Ärsche." Ihre Stimme klingt hart, abweisend.


"Gott sei Dank haben wir mit unseren Männern da ein besseres Los gezogen. Nicht wahr?"


Venezuela zuckt mit den Schultern. Stumm. Sie steht auf, schaut Vivian aufmunternd an. "Wollen wir?"


Vivian ist schlau genug das Thema nicht zu vertiefen. Obwohl Venezuelas Reaktion sie dazu reizt.

Vor Vivians Haus bleiben die beiden Frauen stehen.


"Hast du morgen Zeit? Ich würde mich gerne für die Einladung revanchieren. Und ich könnte dir Wolfgangs Buch geben."


Es scheint so, als ob Venezuela nur auf diesen Vorschlag gewartet hat. "Aber stören wir deinen Mann nicht bei seiner Arbeit"


"Vorlesungsreihe. Zwei Tage."


"Geschäftsreise. Vier Tage", lacht Venezuela und meint damit ihren Mann.


"Also Mädchen unter sich."


"Genau." Venezuela grinst. "Ein Schelm, wer Schlimmes dabei denkt."

*

In Wolfgangs Arbeitszimmer.

"Wo warst du so lange?"


"Ich habe mit Venezuela Akkermann einen Kaffee getrunken."


"Wir sollten doch keinen Kontakt zu den beiden aufnehmen."


"Sie hat mich im Supermarkt angesprochen. Sollte ich diese Gelegenheit nicht nutzen?"


Wolfgang packt Vivian an den Hüften, zieht sie auf seinen Schoß. "Nein. Nein. Das war schon in Ordnung. Erzähl mal. Wie ist sie so."


"Ich glaube sie steht auf mich", grinst Vivian.


"Wie kommst du denn darauf?"


"Sie hat mich angeflirtet."


"Davon steht aber überhaupt nichts in ihrem Dossier."


"Ich möchte jetzt nicht wissen, was noch alles darin fehlt."


"Jedenfalls macht das unseren Auftrag nicht einfacher." Wolfgangs Stirn legt sich in Falten. Angestrengt denkt er nach. "Aber vielleicht ist es auch von Vorteil für uns."


"Was?"


"Wenn sie wirklich lesbisch ist, oder besser bi, könnte das eine weitere Möglichkeit sein, näher an die beiden heranzukommen."


"Du meinst, ich soll mit ihr in die Kiste springen?"


"Immer noch besser als mit dem alten Sack."


"Hey! Du bist ja eifersüchtig!"


"Das ist mein gutes Recht", verteidigt sich Wolfgang. "Immerhin bin ich dein Ehemann!"


Als Vivian seinen todernsten Gesichtsausdruck sieht, lacht sie laut auf. "Natürlich ist das dein Recht, Wolfi", gluckst sie und kneift zärtlich in seine Wange.


"Und weiter. Was gibt es noch zu erzählen?"


"Sie hat wahnsinnig scharfe Möpse."


"Du denkst wohl nur an das eine."


"Ach so. Du meinst das Andere", neckt sie ihn. "Ich glaube, sie hat einen Hass auf Männer. Wohl auch auf ihren eigenen. Sie ist gebildet, mag nostalgische Dinge, liest gerne und hat alles in allem ein offenes Wesen. Wir haben uns übrigens für Morgen verabredet."


"Ach ja?"


"Und deshalb musst du auch aus dem Haus. Du bist zwei Tage auf Vorlesungsreise."


"Bin ich?"


"Eine Nacht im Hotel wird dich schon nicht umbringen."


"Ich könnte meine Mutter besuchen."


"Dürfen wir so etwas denn?"


"Ich passe schon auf." Wolfgang zuckt mit den Schultern.

*

Venezuela trägt einen luftigen Faltenrock und ein eng sitzendes Top mit Spaghettiträgern, das den Blick unwillkürlich auf ihre prächtigen Kurven lenkt. Ihre Haare hat sie zu einem faustdicken Zopf geflochten. In der Hand hält sie eine runde Dose mit Henkel.


"Ich habe uns einen Kuchen gebacken", lächelt sie.


"Komm doch herein", bittet Vivian ihren Gast. "Ein Gläschen Sekt?"


"Da sage ich niemals nein." Neugierig schaut sie sich in der Küche um. "Du kochst?"


"Ja. Leidenschaftlich gerne sogar."


Gläser schlagen aneinander.


"Ich habe es nicht so mit dem Kochen. Das Nötigste. Ja. Aber als Leidenschaft würde ich das nicht bezeichnen."


"Möchtest du das Haus sehen?"

"Hier also entsteht das neue Meisterwerk?", fragt Venezuela, als sie in Wolfgangs Arbeitszimmer stehen. Die Wände sind mit Büchern bedeckt, auf dem Schreibtisch ein überdimensionaler Bildschirm. Überall liegen Papiere herum. An einem Clipboard haften unzählige, verschiedenfarbige Zettel. Alles nur Show, wie Vivian weiß. Aber Venezuela atmet den Geist des neuen Buches, blättert in Gedanken schon durch die Seiten. Vivian hat inzwischen Wolfgangs Erstlingswerk in den Händen. "Hier. Für dich."


"Whow! Super! Danke schön."


Sie gehen über den Flur, betreten Vivians Büro.


"Sieht man gleich, dass hier die Dame des Hauses arbeitet." Venezuela bestaunt die zahlreichen Blumen. "So eine hatte ich auch mal. Aber bei mir geht alles ein. Sogar Kakteen", lacht sie. "Unser Gärtnereiservice verzweifelt schon."


Auch auf Vivians Schreibtisch steht ein großer Computermonitor. "Was machst du eigentlich beruflich?"


"Ich habe ein bisschen was geerbt", schwindelt Vivian. "Und ein bisschen Glück an der Börse hatte ich auch."


"Ich kümmere mich ja nur um das Haus. Und um Marius natürlich."


"Muss anstrengend sein, mit so einem wichtigen Mann verheiratet zu sein."


"Seine Macken sind anstrengend. Ja, das sind sie."

"Und hier geht sie ab, die wilde Luzie." Venezuela verdreht gekonnt die Augen.


"Wie bitte?"


"Vergiss es." Venezuela hat das Schlafzimmer der beiden nicht betreten, aber vom Flur aus das riesige Bett gesehen.


"Noch einen Sekt?"


"'Gut, dass du fragst. Ich bin schon fast am Verdursten." Sie lacht.

Die beiden jungen Frauen sitzen auf der Terrasse. Ein quietschbunter Sonnenschirm spendet Schatten. Allen Befürchtungen zum Trotz ist Vivian von Venezuelas Torte begeistert.


"Das Rezept musst du mir unbedingt geben. Einfach göttlich!"


Venezuela strahlt, bietet ihrer Gastgeberin ein zweites Stückchen an. Als sie an Vivian herantritt, berühren sie sich für einen kurzen Moment.


"Hoppla."


"Ist doch nichts passiert", lächelt Vivian. Sie geht auf Venezuelas Spiel ein. Schlägt die Beine übereinander. Für einen Sekundenbruchteil klebt Venezuelas Blick am hoch gerutschten Saum des Minirockes.


"Ist ja eigentlich überhaupt nicht mehr in Mode", beantwortet Vivian Venezuelas Blick. "Aber ich trage diese kurzen Dinger gerne."


"Bei den Beinen wäre auch alles andere eine Sünde."

Langsam verschwindet die Sonne hinter den Bäumen. Venezuela drückt ihre Zigarette aus. "Ich glaube, ich mache mich mal auf den Heimweg."


"Schade. Musst du schon gehen?"


"Nein, eigentlich nicht. Aber ich kann doch nicht deine ganze Zeit beanspruchen. Bestimmt hast du Besseres zu tun."


"Überhaupt nicht. Wie wäre es mit einem Likör?"


"Aber erst räumen wir ab. In Ordnung?" Venezuela beginnt die Teller zusammenzustellen.


In der Küche räumt Vivian das Geschirr in den Spülautomaten.


"Hast du Kerzen?"


"Da hinten. Im vorletzten Schrank." Vivian nimmt zwei Gläser aus dem Schrank, stellt sie auf ein Tablett. "Wir haben nur noch Kirsch. Ist das dein Geschmack?"


Venezuela lacht. "Hauptsache es reicht für zwei." Vivian spürt ihre neue Freundin dicht im Rücken. "Mir ist nach Unsinn zumute", flüstert sie mit rauchiger Stimme.

Die halbleere Flasche steht auf dem Tisch. Es ist inzwischen dunkel geworden, die Teelichter flackern unmerklich, werfen bizarre Muster auf den Stoff des Sonnenschirms. Eine leichte Brise schiebt die Hitze des Tages vor sich her. Venezuelas Brustwarzen drücken sich aufgeregt durch den dünnen Stoff. Immer öfter beobachtet Vivian, wie sich ihre Nachbarin über den Busen streicht. Es sieht unbeabsichtigt aus, aber Vivian weiß es besser.


"Ich bin mal für kleine Mädchen." Vivian steht auf, geht ins Haus. Dicht gefolgt von Venezuela. Die beiden wechseln kein Wort miteinander, bis sie in Vivians Badezimmer stehen. "Woher weißt du es?", fragt Vivian.


"Ich wusste es, als ich dich im Supermarkt sah. Frage nicht warum. Ich sehe so etwas."


In Sekundenschnelle fragt Vivian ihren Gedächtnisspeicher ab. Mit Frauen hat sie noch keine eigenen Erfahrungen gemacht. Jetzt muss sie improvisieren. Sie rafft ihren Rock, schiebt den Slip bis an die Knie. "Bist du deshalb mitgekommen?"


"Ich mag viele unanständige Sachen", sagt Venezuela geheimnisvoll. Ihre Hand wandert in ihren Schoß. "Und je feuchter die sind, um so besser."


Vivian strullt geräuschvoll in die Toilette. Venezuela kneift durch den Stoff des Tops ihre Brustwarzen. "Wir hätten zusammen die Blumen düngen können."


Vivian nickt. "Ja. Das hätten wir. Aber der Abend ist noch nicht vorbei. Oder?"


"Mein Kerl ist nicht da", meint Venezuela. "Ich kann machen was ich will."


"Sieht bei mir nicht anders aus." Vivian weiß, dass sie bis jetzt alles richtig gemacht hat. Der Abend entwickelt sich anders als sie vermutet hat, aber es gefällt ihr mit einer Frau zu flirten. Und sie weiß auch schon, worauf es hinauslaufen wird.

Die Flasche ist inzwischen leer. Eine zweite steht daneben, angebrochen.

"Gibt es eigentlich etwas, was dich von Null auf Hundert bringt. Innerhalb einer Sekunde?"


"Der einzige Grund, warum ich noch mit Marius zusammen bin. Na ja. Vom Geld abgesehen natürlich."


"Jetzt machst du mich neugierig."


Venezuela prustet auf einmal los. Erschrocken schimpft ein Schwarm Spatzen, der sich irgendwo in den Bäumen versteckt hält. Vivian fällt in ihr Lachen ein, ohne zu wissen warum. Venezuela ist aufgestanden, rafft ihren Rock, bis Vivian ihren weißen String sieht. Venezuelas Hintern schimmert rötlich. Violette Striemen ziehen sich bis auf die Oberschenkel herab.


"Genug gesehen?", fragt Venezuela über die eigene Schulter schauend. "Noch irgendwelche Fragen?"


"Nein, nein", lacht Vivian erheitert. "Ich habe alles gesehen. Pack wieder ein."


"Und du?" Venezuela hat sich inzwischen wieder gesetzt, schaut neugierig Vivian in die Augen.


"Soll ich es dir zeigen?"


Sofort pustet Venezuela die Kerzen aus.

Im Badezimmer angekommen streift Vivian den Rock über die Hüften, kickt den Slip hinterher. Von der Frisierkommode nimmt sie einen Puderpinsel. Auf einem fingerdicken Stiel thronen pinkfarbene Härchen. Breitbeinig setzt sich Vivian auf den Rand der Wanne.


"Soll ich mich nicht besser ausziehen?", fragt Venezuela mit heiserer Stimme.


"Das könnte von Vorteil sein."


Nackt sitzt Venezuela auf dem gefliesten Boden zu Vivians Füßen. Starrt bebannt auf Vivians nackten Unterleib. Als Vivian das stumpfe Ende des Pinsels tief in ihre Möse schiebt, stöhnt Venezuela auf. Vivian lutscht den verschleimten Griff ab, sucht und findet das kleine Löchelchen ihrer Harnröhre.


Fassungslos sieht Venezuela, wie Vivian den fingerdicken Schaft immer tiefer treibt. "Gütiger Gott!", stöhnt die am Boden Sitzende. "Das ist das Geilste, was ich jemals gesehen habe. Und ich habe weiß Gott schon viel gesehen."


Vivian lässt den Pinsel los, legt ihre Hände unter ihre Brüste. Bis zum pinkfarbenen Puschel steckt der Pinsel in Vivian. Venezuela verdreht die Augen, kneift sich derb in die Warzen.


"Magst du ihn herausziehen?"


"Darf ich?"


"Ja, mach ruhig."


Vorsichtig zieht Venezuela an den feinen Härchen. Ein Stück des Stieles wird sichtbar. Mit einem Blick aufwärts versichert sich Venezuela Vivians Zustimmung. Vorsichtig schiebt sie den Schaft wieder zurück. Vivian stöhnt laut auf. Übervorsichtig schiebt Venezuela den lackierten Stiel vor und zurück. Sie fickt Vivians Harnröhre, und steht dabei selbst in Flammen.


Vivians Oberschenkel fangen an zu flattern. "Oh ja. Oh ja. Machs mir! Oh, oh, oh."


Venezuela zieht den Pinsel nun ganz heraus. Sofort klatscht ein dicker Schwall gegen ihre Brust. Überreizt stößt sie kleine spitze Schreie aus. Es rinnt aus Vivians Blase, bis die Muskeln sich wieder zusammengezogen haben. Das Rinnsal versiegt.

"Das ist jetzt nicht wirklich passiert. Oder?"


"Dir hat es also gefallen?"


"Whow! Eine Minuten länger und ich wäre gekommen", stöhnt Venezuela.

Die beiden liegen auf dem Bett des Gästezimmers. Sie haben sich gereinigt, für flüssigen Nachschub gesorgt. Sie rauchen und betrachten sich dabei.

"Ich glaube, du bist eine richtige Schlampe", kichert Venezuela.


"Du meinst so eine wie du?" Dabei fährt Vivian mit der Fingerspitze die Striemen nach, die quer über den Hintern laufen.


"Ja, so in etwa." Venezuelas Stimme ist schwer. Jetzt noch verführerischer.


"Na warte", keucht Vivian. Sie nimmt ihrer Nachbarin die Zigarette aus der Hand, packt sie an den Hüften und legt die Strampelnde quer über ihre Beine.


Venezuela schreit überrascht auf. "Das wagst du nicht", zischt sie und versucht sich aus Vivians Haltegriff zu befeien. Natürlich hat sie nicht den Hauch einer Chance. Aufreizend wackeln ihre gezeichneten Backen. Vivian holt aus.


KLATSCH!


"Ach du Scheiße!", flucht Venezuela. "Ach du große Scheiße!"


KLATSCH!


"Himmel hilf", stöhnt Venezuela. "Deine Handschrift ist ja noch besser als Marius'"


"Soll ich aufhören?", fragt Vivian zur Sicherheit nach.


"Bloß nicht!"


KLATSCH! KLATSCH!


"Aua! Aua! Aufhören! Bitte, bitte, verschone mich!"


"Aufhören?"


"Fick dich, Schlampe!"


KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH!


Vivian sieht, wie Venezuela abspritzt. Nass läuft es ihr über die Hand, als sie der über ihr Liegenden zwischen die Schenkel greift. Venezuelas Möse steht sperrangelweit offen. Eine Einladung, der Vivian nicht widerstehen kann. Zuerst vorsichtig, schiebt sie im zweiten Anlauf ihre Faust bis zum klirrenden Armband in Venezuelas Möse. Es schmatzt unanständig, schaumige Blasen zerplatzen, um durch neue ersetzt zu werden. Vivian zieht ihre Faust zurück.


KLATSCH! KLATSCH!


Diesmal füllt Vivian die Wimmernde mit Anlauf aus. Ein paar kräftige Stöße. Dann:


KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH!


Wieder spritzt ein wasserklarer Strahl aus Venezuelas Möse. 'Sie gebiert sich unersättlich', denkt Vivian stößt mit der Faust tiefer und fester.


KLATSCH! KLATSCH!

Venezuela heult wie ein Schlosshund. Tief hat sie ihren Kopf in Vivians Schoß vergraben. Schaut ab und zu hoch, lächelt, um gleich wieder ein paar Tränen zu zerquetschen.


"So hat mich noch keiner fertig gemacht", stöhnt sie und reibt sich die feuerrote Kehrseite.


Vivian lächelt. Streich liebevoll über Venezuelas Haare. Der Zopf hat sich inzwischen in Wohlgefallen aufgelöst.


"Ich gehe jetzt besser."


"Musst du?"


Venezuela schüttelt den Kopf.


"Ich mache uns morgen ein schönes Frühstück", sagt Vivian. Sie zieht das dünne Federbett über sich und Venezuela. "Schlaf gut."


"Hm", stöhnt Venezuela und kuschelt sich dicht an Vivian.

*

"Und? Wie war euer Abend?"


Vivian weiß nicht so recht wie sie reagieren soll. Sie weiß wie eifersüchtig Wolfgang sein kann. 'Aber hat er nicht gesagt, besser mit ihr als mit ihm', denkt sie. Fürs Erste flüchtet sie sich vage Umschreibungen, während sie ihm hilft die Sachen aus dem Auto zu tragen. In seinem Zimmer dann wirft Wolfgang seine Liebste aufs Bett, kniet sich über sie.


"Ich gebe dich nicht eher frei, bis du mir alles erzählt hast", sagt er mit fester Stimme.


Vivian sieht, wie Wolfgang krampfhaft den Ernsthaften spielt.


"Ach Wolfi", neckt sie ihn. "Ach Wolfi." Blitzschnell geht sie ins Hohlkreuz, wirft Wolfgang ab kommt auf seiner Brust zu sitzen. "Du bist und bleibst ein hoffnungsloser Fall." Sie beugt sich zu ihm hinunter, drückt ihre Lippen auf die seinen. "Was ist es dir wert, wenn ich alles erzähle?"


"Eine Viertelstunde massieren?"


"Ich müsste dir ein paar schlimme Dinge gestehen", tastet sich Vivian vor.


"Eine halbe Stunde."


Vivian weiß sofort was sein Angebot bedeutet. "Das ist mir zu wenig."


"OK. Du hast gewonnen. Eine ganze Stunde."

Vivian liegt auf dem Bauch. Nackt. Ihre Haut glänzt ölig. Wolfgang sitzt auf ihren Oberschenkeln. Seine Hände kneten Vivians durchtrainiere Rückenpartie. Sie hat den Kopf zur Seite geneigt, erzählt mit ruhiger Stimme was sich zugetragen hat. Wolfgangs Erregung wächst mit jedem Detail, das er hört. Erst mit dem Daumen, dann mit seinem Schwanz dringt er in Vivians dunkles Loch ein. Vivian stöhnt kurz auf, dann kommt sie zu den Einzelheiten. Erzählt haarklein auch das noch so kleinste Detail. Als sie an die Stelle kommt, an der ihr Venezuela auf die Hand spritzt, ergießt sich Wolfgang tief in ihrem Darm. Keuchend bricht er über Vivian zusammen.


"Du Schuft. Du gemeiner! Das war noch nicht mal eine halbe Stunde."

*

Zwei Tage hat Vivian nichts mehr von Venezuela gehört. Langsam macht sie sich Sorgen. 'Vielleicht habe ich mich doch getäuscht? Oder ich habe es übertrieben', denkt sie.

Als ob es eine telepathische Verbindung zwischen den beiden geben würde, klingelt das Telefon. Venezuela erscheint auf dem kleinen Bildschirm des Telefons. Sie erscheint verheult. Ihre Haare stehen nach allen Seiten ab. Ihre Stimme ist schwer, sie hat getrunken.


"Ich bin es. Das böse Mädchen."


"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Wie geht es dir?"


Venezuela zuckt mit den Schultern. "Geht so."


"Nur geht so?"


"Wo ist dein Mann?"


"Schon im Bett", schwindelt Vivian.


"Ich vermisse dich!"


"Ich habe auch viel an dich denken müssen."


"Wirklich. Das sagst du jetzt nicht nur so?"


"Nein. Wirklich."


"Kannst du kommen?"


"Und Marius?"


"Kommt erst in zwei Tagen zurück."


"Gib mir ein bisschen Zeit. Ich melde mich gleich noch einmal."


"Versprochen?"


"Ja. Ganz sicher."

"Hast du das mitbekommen?", fragt Vivian Wolfgang, der außerhalb des Kamerabereiches gewartet hat.


"Natürlich."


"Und? Was meinst du? Soll ich?"


"Natürlich gehst du hin. Was denn sonst."


Vivian steht auf, schlingt ihre Arme um Wolfgang, sieht zu ihm auf. "Du weißt, warum sie mich ruft?"


"Ich bin nicht dumm."


"Ist es dir denn egal?"


"Wir machen hier unseren Job. Und wir haben schon öfters darüber gesprochen, dass auch so etwas passieren kann. Wie ich gesagt habe: Mit ihr habe ich keine Probleme."


"Aber mit Marius hättest du eins?"


Wolfgang nickt. "Ja. Das hätte ich. Ein ziemlich großes sogar."


"Ich gehe dann mal."


Wolfgang nickt.


In der Tür dreht sich Vivian noch einmal um. "Willst du mir noch etwas sagen?"


"Frag sie, ob sie auf Dreier steht."


Vivian droht schmunzelnd mit dem Zeigefinger. "Ich mache das!"


"Nun geh schon."

*

Venezuela ist angetrunken. Sie schließt die Eingangstüre, geht vor ins Wohnzimmer. Vivian schaut sich um. Das Wohnzimmer ist doppelt so groß wie das ihre. Auf der Erde zwei umgefallene Weinflaschen. Leer. Venezuela lässt sich auf den gefliesten Boden sinken, greift zu ihrem Glas, das auf einem kleinen Glastisch steht.


"Du auch?"


Vivian nickt.


"Die Gläser sind da hinten. Bedien dich."


Der Wein ist gut. Sehr gut sogar. Vivians Blick fällt auf Venezuela. "Was ist denn jetzt wirklich mit dir los? Habe ich etwas Falsches gesagt? Oder vielleicht getan?"


"Glaubst du eigentlich an Liebe auf den ersten Blick?"


"Natürlich. Als ich Wolfgang zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich: der oder keiner." Venezuela schluchzt laut auf. "Das ist nicht das, was du hören wolltest. Habe ich Recht?"


Venezuela schüttelt den Kopf. Ihre Haare wirbeln um ihren Kopf. "Nein. Nicht wirklich."


Vivian rutsche ein Stück nach vorne. Nimmt Venezuelas Hände in die ihren, drückt sie zärtlich. "Du hast dich in mich verliebt. Nicht wahr?"


Venezuela nickt stumm. "Ich kann doch nichts dafür." In ihrem Blick liegt der Schmerz der Welt. Trotzig fügt sie hinzu: "Glaubst du etwa, ich habe mir das so ausgesucht?"


"Natürlich nicht. Tut mir Leid."


"Das braucht dir doch nicht Leid zu tun." Sie schaut Vivian an. "Weiß eigentlich Wolfgang davon?"


Vivian zuckt mit den Schultern. "Wir haben keine Geheimnisse voreinander."


"Und?"


"Na, was Männer halt in so einer Situation sagen."


"Was denn?"


Vivian druckst ein bisschen herum. "Er ist wie alle Männer. Denke ich. Denkt nur an seinen eigenen Spaß."


"Nun sag endlich. Ich kann das ab. Ehrlich."


"Ich habe ihm das von uns erzählt und sein erster Kommentar war: Da wäre ich gerne dabei gewesen."


Venezuela lacht. Und es ist ein befreiendes Lachen. "Ach Scheiße. Und ich dachte es wäre was Schlimmes. Einen Dreier will er? Na, an mir soll das nicht scheitern. Wenn ... "


"Wenn was?"


"Wenn das mit uns nicht kaputt geht."


"Möchtest du das so sehr?"


Venezuelas Blick verfinstert sich. "Ja von was rede ich denn hier die ganze Zeit? Vom Kuchenbacken? Blöde Nuss!"


"Ich lege dich gleich übers Knie", versucht Vivian lächelnd die Situation aufzulockern.


"Du bestrafst eine Masochistin nicht, wenn du sie schlägst. Du bestrafst sie, wenn du sie nicht schlägst." Venezuela legt den Kopf seitwärts, in ihrem zärtlichen Blick liegt etwas Lauerndes. "Liebst du mich denn wenigstens ein kleines bisschen?"


"Ich liebe dich sogar mehr als nur ein bisschen. Auch ich habe die letzten beiden Tage viel an dich gedacht. Aber eben nicht nur. In meinem Leben spielt Wolfgang die erste Geige." Sie zieht die Schultern hoch, schaut ihre Füße an. "Ist eben so."


"Das sagst du nur um mich zu beruhigen. Nicht wahr?"


"Du bist genau so eine blöde Nuss!"


"Danke."


"Bitte."


Eine Weile schauten sich die beiden an. Bis Venezuela Vivian die Zunge herausstreckt. Der Knoten löst sich, beide stimmen in ein befreiendes Lachen ein. Umarmen sich.


"Ich will heute Nacht nicht alleine sein", sagt Venezuela leise und drückt Vivians Arm. "Bleib bei mir. Ja? Ich verspreche auch artig zu sein."


"Ich war gerade dabei einige wichtige Unterlagen zusammenzustellen. Die müssen morgen raus. Unbedingt. Hm. Du kannst bei uns im Gästezimmer schlafen."


"In DEM Gästezimmer?"


Vivian lacht. "Ja. Genau. In DEM Gästezimmer."


"Ich brauche fünf Minuten."

"Ich bringe Besuch mit!", ruft Vivian so laut sie kann, als sie die Haustür hinter sich und Venezuela schließt.


In seinem Büro lässt Wolfgang schnell einige Unterlagen verschwinden. Ein Tastendruck zaubert sein neues Manuskript auf den Schirm. Noch ein kurzer prüfender Blick, dann geht er die Treppe hinunter.


Venezuela trägt einen unspektakulären Jogginganzug in Pink. Assoziationen werden augenblicklich in Wolfgang wach. Nur, dass dieser Hase deutlich mehr Kurven zu bieten hat.


"Wir hatten noch nicht das Vergnügen", sagt er und reicht Venezuela die Hand.


Ihre sich schamhaft rötenden Wangen bringen Wolfgang augenblicklich zum Schmelzen. Ihr Verletzlichkeit, dieser waidwundene Blick, ihre devote Körpersprache. Sein Glied reagiert augenblicklich auf diese Reize. Wolfgang stellt sich hinter Vivian, legt seine Hände auf die Schultern seiner Frau.


"Geh du schon einmal vor", schlägt Vivian Wolfgang vor. "Ich komme gleich nach. Wir trinken noch einen Tee zusammen. Oder?" Venezuela nickt. Schaut dabei Wolfgang tief in die Augen.

Eine halbe Stunde später schließt Vivian die Tür des Schlafzimmers hinter sich. Wolfgang legt sein Buch zur Seite, streckt eine Hand nach ihr aus. Vivian kuschelt sich in seinen Arm, schaut ihn von der Seite an, schweigt.


"Sauer?"


Vivian schüttelt den Kopf. "Nein. Natürlich nicht. Warum sollte ich?"


"Ich meine ja nur." Wolfgang streckt sich beruhigt aus.


"Wenn es dich beruhigt: Mir geht es nicht viel anders als dir." Wieder dieser Blick von Vivian.


"Wie das?"


"Ich sehe das verheulte Ding. Spüre ihren Schmerz. Ja, fast wird ihr Schmerz zu meinem eigenen. Und dann merke ich, dass ich feucht werde."


"Whow!"


Eine ziemlich lange Zeit schweigen sie. Kuscheln sich eng aneinander, spielen mit geschlossenen Augen ihr Spiel: Fang die Hand. Sie versuchen herauszufinden was der Gegenüber denkt. Bis Vivian das Schweigen bricht:


"Wenn wir ehrlich sind, dann wollen wir beide das Gleiche. Oder nicht?"


Wolfgangs Antwort besteht aus einem stummen Nicken.


"Lass uns schlafen. In meinem Kopf dreht sich alles", flüstert Vivian. Sie gibt Wolfgang einen Kuss, dreht sie sich zur Seite und seufzt.

Wolfgang liegt noch lange wach. Er versucht seine Gefühle zu sortieren. Sie beide – oder sollte er besser sagen: Wir drei - befinden uns auf dünnem Eis. Das ist nicht wegzudiskutieren. Und dann ist da ja noch der Auftrag. 'Ob sich das alles miteinander verbinden lässt?', denkt Wolfgang. Seine Erfahrung spricht dagegen. Aber was sind Erfahrungen wert, wenn sein Schwanz vor lauter Geilheit schmerzt?

*

Vivian wird sofort wach, als sich die Tür zu ihrem Schlafzimmer öffnet. Ein Blick zur Seite. Natürlich schläft Wolfgang noch tief und fest. 'Irgendwer könnte mich entführen', denkt sie belustigt, 'und er würde es nicht einmal mitbekommen.'

Venezuelas Kopf erscheint im Türspalt. Als sie Vivian wach sieht, drückt sie die Tür weiter auf. In den Händen hält sie ein Tablett. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erfüllt den Raum.


"Guten Morgen", flüstert sie leise. Tritt an Vivians Seite des Bettes.


"Ich habe euch Kaffee gemacht." Sie stellt einen Becher auf den Nachttisch. Das Tablett abseits auf dem Boden. "Dank dir, dass ich bei euch schlafen durfte." Sie küsst Vivian zärtlich auf die Stirn. "Ich bin dann mal weg." Ein flehender Blick liegt in Venezuelas Augen.

Vivian hat kaum geschlafen. Irgendwann kann sie die emotionale Seite beiseite legen, sich ausschließlich auf den Auftrag konzentrieren. Überdenkt die verschiedenen Optionen, spielt in Gedanken diverse Szenarien durch. Ohne es zuerst mitzubekommen, bezieht sie die emotionalen Aspekte wieder mit ein. Und irgendwann wird ihr klar, dass es bei der ganzen Geschichte nur noch eine Unbekannte gibt. Marius!

Als Vivian das Federbett anhebt, verschlägt es Venezuela für einen kurzen Moment den Atem. Blitzschnell schält sie sich aus ihrem Jogginganzug. Darunter ist sie nackt. Vivian dirigiert sie zwischen sich und Wolfgang. Der schnauft, schmatzt ein paar Mal. Das Bett bebt, als er sich zur anderen Seite wälzt.

Vivian und Venezuela blicken sich stumm an. Ihre Hände finden sich unter der Decke. Venezuelas Blick ist eine Mischung aus Liebe und Zärtlichkeit. Vorsichtig schiebt sie ihr Knie zwischen Vivians Schenkel. Ein stummes Lächeln umschmeichelt ihren Mund.

*

Langsam wird Wolfgang wach. Steigt empor an die Oberfläche. Seine Sinne schärfen sich. Der Duft von frischem Heu steigt in seine Nase. Er lächelt, dreht sich mit geschlossenen Augen zur Seite. Seine Hand berührt Vivians weiche Haut. Seine Blase zwickt, in seinem Schwanz pulsiert das Blut. Über diesem kurzen Moment zwischen Traum und Wirklichkeit liegt ein besonderer Zauber. Schlaftrunken reibt er seinen Unterleib an ihre prallen Backen. Sein Anklopfen wird erhört, wie eigentlich jeden Morgen. Wie von selbst findet er den Weg in Vivians heißen Honigtopf. Ohne sich weiter zu bewegen, tastet seine Hand nach ihren Brüsten. Wie groß sie heute sind!

Ein Luftzug lässt ihn die Augen öffnen. Sprachlos sieht er Vivian die Tür hereinkommen. Mit einem Aufschrei rollt er sich zur Seite. Fassungslos schaut er auf den blonden Haarschopf an seiner Seite. 'Venezuela', schießt es ihm durch den Kopf. Vivian drängt sich an seine Seite, zieht das Federbett über sich. Eingeklemmt zwischen den beiden Frauen versucht sich Wolfgang neu zu orientieren. Venezuela hat sich inzwischen umgedreht. Die beiden jungen Frauen legen jeweils eine Hand auf seine Brust, betten ihr Kinn darauf.


"Wie war er?", grinst Vivian.


Über Venezuelas Wangen rinnen die ersten Tränen. Tränen des Glücks. "Du hättest dir mehr Zeit lassen sollen." Geräuschvoll atmet sie durch die Nase. Undamenhaft. Ihre Tränen nässen Wolfgangs Brusthaare.


Wolfgang entspannt sich. Sein Kopf fällt zurück ins Kopfkissen, das über ihm zusammenschlägt. Auf diese Weise bekommt er nicht mit, wie sich die beiden Frauen aufmunternd zunicken. Er sieht nicht, wie sie abtauchen in dem Untergrund. Aber er spürt ihre heißen Münder, ihre nassen Zungenspitzen. Hört ihr leises Kichern. Seine prallgefüllten Hoden verwinden in heißen Mundhöhlen, Lippen schieben sich lustvoll über seine zum Bersten geschwollene Eichel. Spitze Zähne hinterlassen ihre Spuren am harten Schaft. Welcher Mund gehört zu Vivian? Welche Hand zu Venezuela? In diesem Moment ist das Wolfgang völlig egal. Als sich eine kleine Hand schmerzvoll auf seiner Blase abstützt, fühlt er seinen Samen aufsteigen. Noch nie wurde er so ausgesaugt, dessen ist sich Wolfgang sicher.

Zu dritt krümeln sie wenig später das Bett voll. Lachen, scherzen. Die Mädchen versuchen Wolfgang ein weiteres Mal zu verführen. Träufeln Marmelade über seine Schwanzspitze, den Hodensack. Sie lecken sich verführerisch über die Lippen, dann fallen sie über ihn her. Es dauert nicht lange, da schwingt sich Venezuela über ihn. Kräftig angefeuert von Vivian, die in der Zwischenzeit über seinem Kopf kniet. Die beiden Frauen schauen sich gegenseitig an. Wolfgang aber sieht nichts. Sein Schwanz wird geritten, sein Gesicht von einer heiß tropfenden Möse bedeckt. Er hört das Klatschen von Ohrfeigen. Wer? Wem? Egal! Wolfgang reißt den Mund auf, schreit seine Lust in die Höhle über ihm, während sein Unterleib wild zuckt. Eine salzige Flüssigkeit ergießt sich in seinen Rachen. Er hört die beiden Frauen lachen. Nein, kreischen.


KLATSCH! KLATSCH! Und wieder: KLATSCH! KLATSCH!


In diesem Moment fühlt sich keiner der drei 'oben' oder 'unten'. Sie lassen sich treiben von ihren Gefühlen und gehen so weit, wie es die anderen zulassen.

*

Am nächsten Wochenende lernen sie Marius Akkermann kennen. Ein achtundvierzigjähriger Mann, ohne erkennbare Konturen. Wischiwaschi. Stromlinienförmig ausgerichteter Charakter. Seine Augen leuchten, wenn er von seiner Bank erzählt. Bei allem Anderen sind sie stumpf, teilnahmslos, scheinen gelangweilt. Venezuela, seine schöne junge Frau, behandelt er wie ein Dienstmädchen. Und das ist kein offen zur Schau getragenes Dominanzgebaren. Kein verkapptes Spiel unter Liebenden. Marius ist einfach nur mies. Ein reiches und mächtiges Ekel.



"Wolltest du mir nicht deine neuen Blumenbeete zeigen?"


Venezuela nickt freudig. Dankbar hakt sie sich schnell bei Vivian ein. Flieht förmlich.

"Jetzt, wo wir Männer unter uns sind", beginnt Marius wichtig, "können wir ja endlich Klartext reden."


Wolfganz zuckt innerlich zusammen. 'Was kommt denn jetzt noch?', denkt er und beneidet Vivian, die sich so geschickt aus der Affäre gezogen hat.


"Wie ich gehört habe, sind Sie Schriftsteller?"


"Ja. Das ist richtig."


"Und Ihre Frau arbeitet auch nicht?"


"Natürlich arbeitet sie." Wolfgang würde am liebsten gehen, so angewidert ist er von Akkermanns Verhalten.


"Aber doch wohl auch von zu Hause aus. Wenn ich das richtig verstanden habe."


"Ja ... "


Marius Akkermann setzt sich neben Wolfgang. "Es geht um Folgendes: Ich habe Venezuela versprochen, ein paar Tage mit ihr in unserem Haus in Florida zu verbringen. Aber mir ist etwas dazwischengekommen. Geschäfte. Wichtige Geschäfte!"


Wolfgang kann die Lüge förmlich greifen. Nimmt einen Schluck. Der Whiskey rinnt wie flüssiges Feuer seine Kehle hinunter.


"Um es kurz zu machen: Wie wäre es, wenn Sie mit Ihrer Frau an meiner Stelle Venezuela begleiten. Alleine kann ich sie nicht losschicken, ohne dass sie irgendetwas anstellt." Marius rammt Wolfgang unsanft den Ellenbogen in die Seite. "Und ich sehe doch, wie gut sich die beiden Mädels vertragen." Sein Lachen klingt schmierig. "Und Sie mag sie auch. Das sehe ich sofort."


Wolfgang ist nahe dran Marius Akkermann ein paar klare Worte an den Kopf zu werfen. 'Wahrscheinlich will der feine Herr ein paar Tage mit irgendeiner billigen Nutte abtauchen. Oder seiner Sekretärin. Genau so sieht er aus", denkt Wolfgang ungehalten. Bevor er protestiert, fallen ihm aber die Möglichkeiten ein, die sich Vivian und ihm unerwartet auftun. Wolfgang ziert sich noch eine Weile.


"Am Geld soll's nicht scheitern", setzt Marius noch einen drauf. "Ich erledige das schon."


"Und was sagt Venezuela dazu?"


"Die?" Marius' Gesichtsausdruck spricht Bände.


'Wenn er jetzt 'wen interessiert es' sagt, haue ich ihm doch noch eine rein', denkt Wolfgang.


"Die?" Marius spuckt das Wort förmlich aus. "Venezuela ist immer froh, wenn es nach Florida geht."


"Ich muss darüber aber noch mit meiner Frau sprechen. So von heute auf morgen ... Sie verstehen?"


"Ach? Na gut. Sie können mich ja anrufen."

*

Kapitel 4: Florida / USA

*

Das Sommerhaus der Akkermanns liegt etwas einsam nahe dem Ort New Smyrna Beach. Eine knappe Autostunde entfernt befindet sich das berühmt, berüchtigte Daytona Beach. Dreißig Meter von den stetig auflaufenden Wellen des Atlantiks entfernt, schmiegt sich der hintere Teil des Hauses an einen von Palmen bewachsenen Hügel. Nach vorne hinaus stützt es sich auf mächtige Pfähle. Auf der so entstandenen überdachten Terrasse liegen die beiden Frauen auf Strohmatten, als Wolfgang mit einer Karaffe frisch gepresstem Ananassaft die hölzerne Treppe hinuntersteigt. Die Nachbargrundstücke sind mehr als fünfzig Meter entfernt. Dichte Matten aus Schilfrohr dienen als Sichtschutz. Die beiden jungen Frauen sind nackt. Die Schwellung von Venezuelas blauem Auge ist fast verschwunden. Die violette Färbung kaschiert sie mit einer Sonnenbrille.

"Ich bringe den Scheißkerl um!", faucht Venezuela.


"Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Warum trennt du sich nicht einfach von ihm?" Vivian nimmt dankbar das Glas an, welches Wolfgang ihr reicht.


"Ich gehe runter zum Wasser. Schau mir dir Bräute an."


Vivian tippt sich mit dem Finger an die Stirn, lacht. "Hau schon ab."


"Ich beneide euch beide. Wie ihr miteinander umgeht, das ist einfach schön." Sie sieht Wolfgang nach, der wie ein kleiner Junge Albernheiten in ihre Richtung macht.


"War das bei dir und Marius nicht auch so?"


"Am Anfang, vielleicht. Aber nicht wirklich. Ich habe schnell gemerkt, dass er was zum Angeben brauchte. Als wir heirateten, war ich einundzwanzig. Prima in Schuss, wie man so sagt."


Vivian dreht müde den Kopf. "Nun mach aber mal halblang. Selbst im hohen Alter von fünfundzwanzig siehst du noch zum Anbeißen gut aus."


"Du bist selbst fünfundzwanzig!"


"Stimmt", kichert Vivian.


"Außerdem kann ich Marius nicht verlassen. Ich habe einen ziemlich vertrackten Ehevertrag unterschrieben. Heute könnte ich mich dafür beißen."


"Geld ist nicht alles."


"Und was soll ich sonst machen? Etwa wieder als Kindermädchen arbeiten?"


"Warum nicht? So wie du von der Zeit schwärmst. Hat dir doch gefallen, oder nicht?"


"Ja, schon." Venezuela hockt sich auf den Boden. Ihre Brüste schwingen. Schweißtropfen rinnen durch die Busenfurche, sammeln sich im Nabel, bevor sie im haarlosen Delta verschwinden. "Willst du auch eine?"


Vivian inhaliert den Rauch, spürt wie der Tabak für einen kurzen Moment ihren Kopf benebelt. "Du würdest also leer ausgehen, wenn du Marius verlässt?"


Nicken. "Es sei denn, ich würde ihn erpressen." Sie kichert.


"Wie das?" Vivian versucht ihre Erregung zu verbergen. 'Jetzt bloß keine voreiligen Fragen stellen. Nicht drängen', denkt sich Vivian.


"Er redet zwar nie mit mir über seine Geschäfte, aber ich bin nicht dumm."


"Dumm bist du nicht. Dafür aber rattenscharf."


Venezuela stimmt in Vivians Lachen ein. "Du kennst aber unanständige Worte", gackert sie.


"Bin halt ein böses Mädchen."


"Stimmt."


"Ganz im Gegensatz zu dir?!"


"Stimmt."


"Nein. Stimmt nicht", schüttelt Vivian den Kopf. "Denk an gestern Abend. Oder muss ich noch mehr sagen?"


"Was kann ich denn dafür, wenn zwei Sexbestien über mich herfallen?"


Vivian ruft sich die Szene kurz in Erinnerung. Venezuela lag über ihren Schenkeln. Ihre flache Hand klatschte im Takt der Musik auf Venezuelas Hintern, als Wolfgang, von den Geräuschen angelockt, ins Zimmer trat. Ohne ein Wort zu sagen, dafür mit einem breiten Grinsen im Gesicht, kniete er sich auf den Boden. Er zwängte seine Faust zwischen Venezuelas Schenkel, drang ohne Vorwarnung in ihre heiße Möse ein. Während er sie mit der Faust fickte, schlug Vivian den Takt dazu. Am Ende war Venezuela halb ohnmächtig. Aber glücklich.


"Du bist mir eine Marke."


Venezuela zuckt mit den Schultern. Befeuchtet ihre Lippen mit der Zungenspitze. "Na und? Wen stört es"


"Auch wieder wahr."


"Ich glaube, du solltest das mit dem Erpressen sein lassen", versucht Vivian den Faden vorsichtig wieder aufzunehmen.


"Warum? Glaubst du ich bin zu dumm dazu?"


"Natürlich nicht. Aber es ist ... ungesetzlich."


Venezuela zuckt mit den Schultern. "Hey. Schau! Wolfgang kommt von seiner Peepshow zurück."


Vivian ist enttäuscht nicht mehr aus Venezuela herausgeholt zu haben. Aber sie ist schlau genug es für heute dabei zu belassen. Sie lächelt ihren Gatten an. "Und? Genug Möpse gesehen?"


"War heute nicht viel los", mosert Wolfgang gespielt. "Maximal ein B-Körbchen habe ich gesehen." Ein Seitenblick auf Venezuela: "Flachbrüstig gegen dich."


Venezuela hebt ihren Busen mit den Händen an. "Gefallen sie dir?"


"Immer wieder gerne."


"Nun kriegt euch mal wieder ein. Man könnte ja fast meinen, ich sei aus Luft."


"Deine mag ich auch", grinst Wolfgang und gibt Vivian einen dicken Kuss.

*

Am nächsten Tag fahren die drei die Küste hinunter. Sie schauen sich Daytona Beach an, das sich auf die bevorstehende Invasion zigtausender Studenten vorbereitet. Hin und her gerissen zwischen Entsetzen und Kommerz, versuchen die Verantwortlichen den Spagat ohne Blessuren zu überstehen.


Die beiden Frauen tragen ausgefranste Jeans, dazu Bikinioberteile. Wolfgang, lange Jeans und nackter Oberkörper, betrachtet ihre halbnackten Hinterteile.


Weiter geht die Fahrt nach Titusville. Die Frauen haben die Einkaufsmeile entdeckt, stöbern in Boutiquen und kleinen Geschäften. Wolfgang mimt den Einkaufsberater, auch wenn er nichts zu sagen hat. Schnell wächst die Zahl der bunten Tüten und Taschen, die er tragen darf.


Immer der Küstenstraße folgend, landen sie in Cape Canaveral. Das Pflichtprogramm besteht aus dem Museum, der Freianlage mit den Zeugen vergangener Zeit und einem Gang durch den Nachbau der Raumstation Solar3.


Auf dem Rückweg drängen die Frauen Wolfgang zu halten. In einem Drive-in-Restaurant versorgen sie sich mit Hamburgern und Getränken. Sie verlassen den Ort, suchen sich eine einsame Stelle am Strand. Während sie ihren Hunger stillen, betrachten sie den Glutball, der langsam im Meer versinkt. Vivian und Venezuela unterhalten sich leise. Wolfgang sitzt etwas abseits, raucht und denkt über sich und Vivian nach. Und über Venezuela, die ihm in den letzen Tagen viel näher gekommen ist, als er es für möglich hielt. Als er es eigentlich will. Natürlich ist das auch Vivian nicht verborgen geblieben. Sie hat Wolfgang darauf angesprochen, aber er hat es sofort geleugnet. Dabei ist Vivian überhaupt nicht böse über diese Entwicklung. Im Gegenteil. Wolfgang versteht nur noch nicht, warum Vivian diese Beziehung nicht nur akzeptiert, sondern sogar fördert.


Lachend kommen die beiden auf ihn zu, packen ihn an den Armen, zerren ihn zum Wagen.

*

Vivian und Venezuela kommen vom Strand, streifen sich lachend die nassen Bikiniteile ab. Über Wolfgang gebeugt schütteln sie ihre Haare aus. Wolfgang flucht, bekommt Vivians Fuß zu fassen und wirft sie auf den Boden. Einem Reflex folgend setzt Vivian eine Beinschere an. Wolfgang windet sich so gut er kann, aber gegen den Zangengriff ihrer Schenkel kommt er nicht an. Sein Kopf ist eingeklemmt. Vivians Scham befindet sich dicht vor seinem Gesicht. Auf Beißweite. Keuchend entscheidet er sich für einen fetten Kuss, den er auf ihren noch nassen Venushügel drückt. Gleichzeitig klopft er mit der flachen Hand auf den Boden. Sandkörner fliegen durch die Luft. Venezuela sitzt da mit offenem Mund. Obwohl die beiden nur einen kurzen Moment miteinander gerungen haben, ist sie entsetzt über die unterschwellige Kraft, die Vivian kurz hat aufblitzen lassen.

Wenig später liegen die drei faul im Schatten. In Venezuela brodelt es. Dass mit ihren neuen Bekannten etwas nicht stimmt, vermutet sie schon seit langem. Der Vorfall nach dem Schwimmen aber hat ihren Argwohn erst richtig angefacht. Sie setzt sich auf, das metallische Klicken ihres Zippos vermischt sich mit dem dumpfen Gemurmel der Brandung. Ihr Blick fällt auf die beiden nackten Körper an ihrer Seite. Wolfgang hat in den letzen Tagen ein kleines Bäuchlein bekommen. Still in sich hineinlachend gesteht sie sich, dass es ihn noch attraktiver macht. Anders dagegen Vivian. Sie scheint etwas abgenommen zu haben. Ihre Hüftknochen stehen hervor, der Bauch ist noch flacher geworden als er ohnehin schon war. Ihre Scham wölbt sich als fleischgewordene Versuchung deutlich vor. 'Wie um alles in der Welt können diese dünnen Ärmchen einen Kerl von gut und gerne einhundert Kilogramm so mühelos bändigen', fragt sie sich zum wiederholten Mal. Ihr fällt der Abend ein, als sie das erste Mal über Vivians Knien gelegen hatte. Das, was sie als Handschrift bezeichnet hatte, fällt ihr wieder ein. Jagt ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. 'Damals hatte auch ich nicht den Hauch einer Chance, Vivians Griff zu entkommen.' Kopfschüttelnd versenkt sie ihre Kippe in einer ausgetrunkenen Saftflasche.

*

Nach dem Abendessen entschuldigt sich Wolfgang mit Arbeit. Mit seinem Taschencomputer unterm Arm verschwindet er im Gästezimmer des Sommerhauses.


Vivian und Venezuela richten die Küche wieder her, bereiten für den nächsten Morgen das Frühstück vor.

"Wollen wir noch etwas laufen?"


"Gerne." Venezuela hält sich an Vivians Arm fest, streift die Sandalen von den Füßen.


Die Luft ist weich wie Seide. Eine warme Brise wärmt ihre Haut. Der Stand ist menschenleer, die Dämmerung zieht auf. Hand in Hand, hinterlassen sie ihre Spuren im feuchten Sand.

"Hast du eigentlich nie Angst?"


Vivian, die über die Sache mit der Erpressung nachdenkt, schüttelt den Kopf. "Nein. Nie."


"Letzten Monat wurde hier eine Frau überfallen. Da hinten." Sie deutet mit dem Arm voraus. "Die Kerle sind nie geschnappt worden."


"Uns passiert das aber nicht."


"Und warum bist du dir da so sicher?"


"Na, wir sind doch zu Zweit. Oder?"


"Ich habe dich heute mit Wolfgang kämpfen gesehen. Er hatte überhaupt keine Chance gegen dich." Ein kurzer Seitenblick. "Dabei wiegt er mindestens das Doppelte."


'Hoppla', denkt Vivian. 'Vorsicht!' Sie schaut Venezuela an. "Gewicht ist nicht alles, Liebes. Die Technik, auf die kommt es an."


"Warum kannst du so etwas?"


"Hey. Wird das jetzt ein Verhör", lacht Vivian.


"Ich glaube, ihr beide seid nicht das, was ihr vorgebt zu sein."


Für eine Weile fällt kein Wort. Venezuela bleibt stehen, schaut Vivian an. Dann setzt sie sich in den noch warmen Sand, zieht ein Päckchen Zigaretten aus dem kleinen Stoffbeutel über ihrer Schulter. Vivian nimmt ihr die angerauchte Kippe aus dem Mund. Sieht, wie die Augen ihrer Freundin feucht werden.


"Was ist denn los mit dir?", fragt sie und legt ihren Arm um Venezuelas Schulter.


"Weißt du", beginnt Venezuela mit leiser Stimme, "manchmal verrät einen genau das, was man nicht sagt."


"Erklärst du mir das?"


"Als ich dir heute Morgen die Geschichte mit der Erpressung aufgetischt habe, da hätte jeder normale Mensch nachgefragt. Warum, wie, womit, und so weiter." Sie schaut Vivian direkt ins Gesicht. "Du hast nicht gefragt!"


"Ich wollte dir nicht zu nahe treten."


"So ein Quatsch! Du erzählst nur Scheiß!" In Venezuelas Blick liegt Wut und Enttäuschung. Tränen rinnen über ihr Gesicht. "Ich hätte längst drauf kommen müssen. Euch geht es überhaupt nicht um mich. Ich weiß nicht wer ihr seid, aber ihr wollt nur an Marius ran. Ich bin euch scheißegal." Sie schlägt sich die Hände vors Gesicht. Heult, schluchzt.


Vivian schaut hilflos. Mit allem hat sich gerechnet, aber damit nicht. Während sie noch verzweifelt nach einem Ausweg sucht, steht Venezuela auf.


"Ich reise morgen früh ab. Ihr könnt bleiben so lange ihr wollt."


"Warum denn das?" Jetzt ist Vivian richtig erschrocken.


"Weil ihr mich vergewaltigt", schreit Venezuela aus vollem Hals. "Nicht hier", sie greift sich zwischen die Schenkel, "sondern hier!" Mit ihrer kleinen Faust schlägt sie sich gegen die Brust. "Und das tut verdammt noch mal tausend mal mehr weh!"


Vivian weiß, dass sie aus dieser Zwickmühle nicht mehr herauskommt. Auf der einen Seite darf sie ihre wahre Identität nicht preisgeben, auf der anderen Seite weiß sie inzwischen, dass sie ohne Venezuela niemals Marius zur Strecke bringen kann. Einen kurzen Moment zögert sie noch, dann packt sie ihre Freundin am Arm und zieht sie wieder neben sich auf den Boden.


"Du hast Recht. Und auch wieder nicht."


"Ich will keine Lügen mehr hören", schüttelt sich Venezuela. "Keine Lügen."


"Kennst du den Spruch, wenn der Geheimagent geheimnisvoll sagt: 'Wenn ich dir das verrate, muss ich dich anschließend erschießen'?"


"Dann habe ich wohl Glück, dass du keine Geheimagentin bist. Oder?", versucht sich Venezuela mit einem gequälten Lachen Luft zu verschaffen.


"Falsch, Venezuela." Sie sieht wie ihre Freundin die Augen aufreißt. "Genau das bin ich. Eine Agentin. Und bis eben dachte ich, ich wäre sogar eine ganz gute."


"Und Wolfgang?"


Vivian nickt nur. "Willst du immer noch die Wahrheit hören?"


Venezuela nickt schwach. Ihre Augen schwimmen in kleinen Seen, ihre Stirn ist gezeichnet von Sorgen und Ängsten.


"Wolfgang und ich gehören einer Spezialeinheit an, die gegen das organisierte Verbrechen ermittelt. Gegen Terroristen, Geldwäscher, Waffenschieber. Und dein Mann, liebe Freundin, ist einer von ihnen. Wir wissen, dass er in seiner Bank Drogengeld wäscht. Und das in unvorstellbarem Ausmaß. Wir wissen nur noch nicht wie."


"Und dann seid ihr auf mich gekommen."


"Zu Anfang hast du in unseren Überlegungen keine große Rolle gespielt. Wir wissen, dass du da nicht mit drin steckst. Du keine Ahnung von dem hast, was Marius in seiner Bank alles treibt."


"Und weiter?"


"Und dann habe ich mich in dich verguckt. Und Wolfgang ist inzwischen ebenfalls Feuer und Flamme für dich."


"Ihr seit überhaupt nicht verheiratet. Wie?"


Vivian schüttelt den Kopf. "Nein. Sind wir nicht. Aber ich liebe Wolfgang mehr als mein Leben."


"Ist überhaupt etwas echt an dir?", fragt Venezuela mit trauriger Stimme.


"Ja. Meine Titten sich echt."


"Blöde Kuh." Venezuela schneidet eine Grimasse. Streckt Vivian die Zunge heraus.


Beide lachen. Das Zippo sprüht Funken, Rauchkringel werden vom Wind davongetragen.


"Warum bist du so stark? Du bist stärker als der stärkste Mann, den ich je gesehen habe."


"Wenn ich dir das auch noch verrate, muss ich dich wirklich erschießen."


"Du hast ja noch nicht einmal eine Pistole."


"Wenn du dich damit nicht täuschst."


"Nein?"


"Doch!"


Venezuela hat inzwischen ihre Füße tief in den Sand gegraben. Sie schaut aufs Meer hinaus, atmet den salzigen Wind. Ihre Tränen sind getrocknet.


Vivian legt ihren Arm auf Venezuelas nackten Schenkel. "Ich will nicht, dass du fährst."


"Warum?"


"Weil ich dich lieb hab. Außerdem fickst du einfach göttlich."


"Hattest du denn schon viele Frauen vor mir?"


"Genau genommen gar keine."


"Dann kannst du das überhaupt nicht beurteilen."


"Du musst wohl immer das letzte Wort haben", meckert Vivian erleichtert darüber, dass sie das Schlimmste verhütet hat.


"Wie du!" Venezuela stockt einen Moment. "Müssen wir es Wolfgang sagen? Wir können es für doch für uns behalten. Oder?"


Vivian schüttelt verneinend den Kopf. "Er muss es wissen. Nicht, weil wir verheiratet sind, oder eben nicht sind. Unsere Arbeit, unser Auftrag wenn du so willst, verträgt einfach keine Geheimnisse."


Venezuela neigt den Kopf auf die Schulter. Sie tut das immer wenn sie angestrengt über etwas nachdenkt. "Ich vertraue dir. Ich weiß nicht warum, aber ich tu es."


"Wollen wir nach Hause gehen?"


"Ich will erst noch eine qualmen. Mir flattern die Nerven."


Vivian verzichtet. Sie hat sich auf den Rücken gelegt, blickt hoch zu den Sternen.


"Was würde mit mir passieren, wenn ich euch Marius liefere?", fragt Venezuela nach einer Weile.


"Wenn wir ihm all das nachweisen können, was wir an Straftaten vermuten, dann geht er ins Gefängnis und irgendwer schmeißt den Schlüssel weg."


"Das hieße, er verliert all seine bürgerlichen Rechte. Wäre quasi tot. Ich bräuchte mich nicht scheiden lassen, wäre über Nacht Alleinerbin. Mit dem Erbe könnte ich steinalt werden. Das Geld aus seinen krummen Geschäften wird zwar einbehalten, aber der Rest würde mir gehören."


Vivian reißt die Augen auf, stützt sich auf die Ellenbogen und schaut fassungslos in Venezuelas nachdenkliches Gesicht.


"Was? Denkst du, nur weil ich blond bin, wäre ich blöd?"


"Habe ich nicht im Traum dran gedacht."


"Schien mir aber so", sagt Venezuela aufmüpfig.


"Wenn es für eine lebenslange Haft reicht, hast du Recht."


"Es reicht für zweimal lebenslang. Oder für dreimal. "


"Wie gesagt: Wir müssen es ihm nur nachweisen."


"Ich weiß wo Marius seine Leichen versteckt hat. Ich kenne seine Passwörter, weiß, wo er sich was notiert. Ich kenne seine Kontakte, die wiederum andere kennen werden."


Vivian schaut Venezuela lange an. "Was willst du eigentlich wirklich?"


"Mit euch zusammenbleiben. Was denn sonst?"


"Und wie stellst du dir das vor?"


"Ganz einfach. Ich mache den Haushalt und wenn ihr abends nach getanem Schießwerk nach Hause kommt, steht das Essen auf dem Tisch."


"Du spinnst doch", blödelt Vivian und tippt sich gegen die Stirn.


"Oder etwas in dieser Art halt", kaspert Venezuela zurück.


"Lass uns endlich gehen. Mir wird frisch."

Wolfgang ist auf dem Weg ins Bett, als die beiden zur Tür hereinkommen.


"Ich wollte gerade eine Vermisstenmeldung rausgeben", scherzt er.


"Quatsch keine Opern, Agent Nackedei", kommandiert Venezuela mit verstellter Stimme. Mit Daumen und Zeigefinger greift sie hinter seine Hoden, zieht ihn am Sack hinter sich her. "Deine Agentenpseudoehefrauschlampe hat dir etwas mitzuteilen."


Vivian bekommt einen Lachanfall, verschluckt sich, läuft rot an. "Wo ist meine Pistole?", hechelt sie.

In Venezuela entlädt sich die nervliche Anspannung der letzten Stunden in einem kaum zu kontrollierenden sexuellen Ausbruch. Selbst Vivian hat Probleme, die sich wie eine Furie aufführende Freundin zu bändigen. Wolfgang wird quasi vergewaltigt. Am Anfang findet er das durchaus amüsant, aber dann wird es ihm doch zuviel. Schnell bringt er sich und seinen arg strapazierten Freund in Sicherheit.


Ihres Spielzeuges beraubt, fällt Venezuela über Vivian her. Letztere kann deutlich mehr vertragen als Wolfgang, schreit aber überrascht auf, als Venezuela ihr die kleinen Fäuste gleichzeitig in Möse und Darm schiebt. Vivian schupst Venezuela so lange, bis sie ihre Hand ebenfalls in der vor Lust triefenden Möse ihrer Freundin versenkt. Überrascht über die schon fast gewalttätige Rangelei der beiden kommt Wolfgang wieder zu Kräften. Schmatzend zieht Vivian ihre Faust zurück und animiert durch ihr Nicken schiebt Wolfgang seine ungleich stärkere Faust zwischen die geschwollenen Lippen. Venezuela schreit ihr lustvolles Entsetzen in die seidenen Laken. Ihre Brüste schwappen hin und her und die empfindlichen Nippel, vom Saugen und Zwirbeln prall und steif, haben Größe und Farbe von überreifen Kirschen angenommen.

Nach einer Weile fällt das Trio auseinander. Alle Viere von sich gestreckt schnappen sie nach Luft. Bis Vivian aus der Küche eine Flasche Sekt holt und sie weiterreicht. Eine Zigarette macht die Runde.


Als die Flasche wieder bei Vivian landet, ist sie leer. Nachdenklich schaut sie erst den Flaschenboden, dann Venezuela an.


"Ihr seid Bestien! Alle beide!" Sie schaut Vivian lüstern an. Dann dreht sie sich auf den Bauch, kommt hoch auf die Knie, geht doggystyle.

*

Am nächsten Morgen liegen sie müde auf der Terrasse. Abgeschirmt von den am Strand wandernden Touristen und Anwohnern sprechen sie über die Neuigkeiten, die sich am Vortag ergeben haben. Venezuela ist so groggy, dass sie es zum Pinkeln noch nicht einmal bis ins Haus schafft. Fasziniert starrt Wolfgang auf die sprudelnde Quelle zwischen ihren Schenkeln. Sieht Venezuelas feixendes Gesicht, als sich sein bestes Stück langsam aufrichtet.


"Das macht dich an. Nicht wahr?"


Bevor er etwas sagen kann, spricht der Signalgeber an, der an einem der mächtigen Pfosten hängt.


"Da ist jemand an der Tür." Venezuela rappelt sich hoch, schüttelt das letzte Tröpfchen ab, streift den Kimono über, der an einem Nagel hängt. Sie steigt die Treppe hinauf, die ins Haus führt. Vivian und Wolfgang schauen sich überrascht an.


"Vielleicht nur die Post."


Wolfgang nickt. "Wahrscheinlich."

*

Venezuela kommt nicht zurück, dafür hören die beiden eine Stimme von oben.


"Würden Sie sich bitte etwas überziehen. Wir kommen zu Ihnen hinunter."

Nach einer Anstandsminute kommen zwei Personen die Treppe hinunter. Ein Mann und eine Frau. Beide tragen die Uniform der Staatspolizei. Geschickt trennen die beiden Vivian und Wolfgang.

"Ihr Name?"


"Vivian Sawatzky."


"Und das da drüben ist ihr Mann?"


"Ja."


"Ich muss Sie leider fragen, wie lange Sie sich hier schon aufhalten."


"Eine Woche. Zirka. Warum?"


Die Uniformierte übergeht Vivians Frage. "Sie drei waren die ganze Zeit über zusammen?"


"Mehr oder weniger. Ja."


"Was heißt mehr oder weniger genau."


"Wenn Sie mir sagen würden um was es geht, könnte ich ihre Frage präziser beantworten."


Die Frau in Uniform schaut Vivian einen kurzen Moment an. "In welcher Beziehung stehen Sie zu Frau Akkermann?"


"Sie ist unsere Nachbarin. In Deutschland. Mein Mann und ich hatten eigentlich vor, mit Vivian und ihrem Mann Marius Akkermann ein paar Urlaubstage zu verbringen. Leider kam Herrn Akkermann etwas dazwischen."


"Und sie waren die ganze Zeit über zusammen?"


"Wie ich schon sagte. Ja."


"Es war Frau Akkermann also nicht möglich sich unbemerkt zu entfernen? Sagen wir mal für einen Tag?"


"Noch nicht einmal ein paar Stunden. Wir haben alles gemeinsam unternommen."


Die Polizistin klappt ihren Spiralblock zu. "Ja. Das wäre es dann schon."


"Können Sie mir nicht sagen, was eigentlich passiert ist?"


"Es gab in Deutschland ein Gewaltverbrechen. Wir leisten der deutschen Polizei Amtshilfe. Überprüfen die Alibis."


"Marius Akkermann?"


Die Uniformierte nickt. "War wohl ziemlich hässlich, das Ganze." Ihr Kollege kommt auf sie zu, die beiden unterhalten sich kurz. Nicken.


"Ich glaube, Sie kümmern sich jetzt besser um ihre Freundin. Sie wird es nötig haben", sagt der Polizist.

*

Im Haus.

"Du steckst das ja ganz gut weg."


Venezuela legt ihre Hand auf Vivians Arm. "Du weißt doch warum. Aber es ist schon ein ziemlicher Schock."


"Haben sie dir Genaueres erzählt?", fragt Wolfgang. "Uns haben sie nicht viel verraten."


"Wirklich viel wussten die drei auch nicht. Die Frau, die mich vernommen hat, meinte, Marius wäre auf dem Weg zu einem Geschäftspartner gewesen. Als er am Treffpunkt ankam, sind wohl ein paar Männer aus einem Wagen gesprungen und haben sofort das Feuer eröffnet. Das muss alles sehr schnell gegangen sein."


"Schöne Scheiße!" Wolfgang steht auf. "Ich versuche mal Karl zu erreichen. Vielleicht weiß er Genaueres."


Venezuela lässt sich in Vivians Arme sinken. "Und was wird jetzt aus mir? Aus uns?"


"Wollen wir ein paar Schritte gehen? Ein bisschen frische Luft tut uns bestimmt gut."


"Wir laufen eine Runde", ruft Vivian Wolfgang zu. Der nickt, während er auf das Bildtelefon starrt.

"Eure Ermittlungen sind damit ja wohl erst einmal gestorben. Oder?"


Vivian fasst Venezuela an der Hand. Nickt. "Glaube schon. Zumindest fängt jetzt alles wieder von vorne an."


"Ich könnte euch aber immer noch von Nutzen sein." Venezuelas Stimme hat etwas Flehendes.


"Natürlich könntest du das."


"Ich könnte als eure Informantin arbeiten."


"Das halte ich für keine gute Idee", sagt Vivian. "Das ist äußerst gefährlich."


"Ich schaffe das schon."


"Du kannst ja noch nicht mal auf dich selbst aufpassen", grinst Vivian, als sie mit einem blitzschnellen Griff Venezuelas Stolpern gerade noch verhindern kann.


"Du könntest mir alles beibringen."


"Das kann ich mit Sicherheit nicht", schüttelt Vivian den Kopf.


"Ich will das aber." Venezuelas Stimme klingt trotzig.


Vivian hat sich in den warmen Sand gesetzt, lässt das Zippo aufspringen. "Vielleicht gibt es aber doch noch eine Möglichkeit. Mal sehen."


"Erzähle es mir."


Vivian schüttelt den Kopf. "Ich muss erst mit Wolfgang reden. Vielleicht weiß er einen Rat."

*

Zwei Monate später.

"Wann kommt noch einmal Venezuelas Flieger?"


Vivian grinst still in sich hinein. Natürlich ist auch sie gespannt, wie es Venezuela in Ontario ergangen ist. Die Eignungstests für angehende Agenten sind hart. Hat sie jedenfalls gehört, denn in ihrem Fall gab es keine Tests. Aber was Wolfgang so alles erzählt hat ... Sie schaut auf die Uhr an der Wand. "Sie müsste eigentlich jeden Moment landen."


"Ich verstehe immer noch nicht, warum wir sie nicht abholen durften."


"Das hat etwas mit der weiblichen Psyche zu tun. Aber das verstehst du sowieso nicht."


"Aber du könntest es mir erklären", lacht Wolfgang und zieht Vivian zu sich heran.


"Könnte ich. Aber ich tue es nicht", lästert Vivian. "Wäre vergeudete Liebesmüh."


"Ganz schön frech, die Kleine."


Vivian schaut auf den Garten hinaus. Die Tage sind schon deutlich kürzer, die Temperaturen kühler. Blätter wehen über die Terrasse, vereinen sich zu wild wirbelnden Kreiseln.


"Täte mir leid, wenn wir hier weg müssten."


"Mir auch. Aber noch ist nichts entschieden. Der Geldstrom fließt wie ehedem. Scheint noch jemand in der Bank am Drücker zu sitzen."


Vivian schaut wieder auf die Uhr. "Jetzt könnte sie aber bald kommen."

Eine knappe halbe Stunde später hören die beiden wie ihre Haustür aufgeht. Gespannt setzen sie sich in Positur.


Venezuelas Blick verheißt nichts Gutes. Müde tritt sie vor die beiden. Mit einem lauten Platsch fällt ihre Tasche auf den Boden.


"Oh, oh." Vivian ist sichtlich erschrocken. "Komm, Liebes. Lass dich trösten."


Venezuela bleibt wie angewurzelt stehen. Lässt den Kopf hängen. Vivian steht auf, breitet die Arme aus.


Von einer Sekunde auf die andere legt sich ein breites Grinsen auf Venezuelas Gesicht.


"Reingelegt! Reingelegt!", schreit sie überschwänglich. "Bestanden! Bestanden!" Sie hüpft überdreht auf ihren Zehenspitzen. So hart, dass ihre Brüste aus den Körbchen fliegen. "Reingelegt! Bestanden! Ätschibätschi!"


"Na warte du Biest!" Vivian hat ihre Freundin an den Hüften gepackt und sich mit ihr auf das Sofa fallen lassen. Das Leder von Venezuelas Hose spannt sich über ihre festen Backen.


KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH! KLATSCH!

Ende

Kommentare


geplanterZufall
dabei seit: Mär '04
Kommentare: 5
schrieb am 21.01.2009:
»Geniale Idee, wunderbar umgesetzt, sehr schön ge- und beschrieben - einfach klasse.
Ruft geradezu nach einer Fortsetzung.«

hwening
dabei seit: Mai '02
Kommentare: 4
schrieb am 21.01.2009:
»Eine der besten Geschichten die ich hier gelesen habe!
Eine absolut gelungene Mischung aus phantasievoller Erotik mit super Sprache und einer fesselnden Story.«

AxelMU
dabei seit: Mär '04
Kommentare: 33
schrieb am 21.01.2009:
»Einfach nur gut. Hoffentlich geht es bald weiter!«

xenja-hex
dabei seit: Nov '07
Kommentare: 71
xenja-hex
schrieb am 22.01.2009:
»hallo

eine sehr schöne, erotische, spannende, fesselnde, fantasievolle geschichte

gruß

xenja«

LadyAllista
dabei seit: Jun '07
Kommentare: 44
Lady Allista
schrieb am 22.01.2009:
»Oh mein Gott. Wen hat es denn hierher verschlagen... Hemingways Urenkel??

Das war das mit Abstand Beste, was ich hier je gelesen habe. Und es schreit geradezu nach einer Fortsetzung!

Großes Lobdingens, und bitte, bitte weiterschreiben!!!«

Oberschlumpf
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 12
schrieb am 22.01.2009:
»Zitat:
Aber jetzt, mit 92 Jahren

Zitat:
geb. 12. Januar 1952, gest. 11. Januar 2042

meine Meinung:
von 1952 bis 2042 sind es aber NUR 90 Jahre
oder..*ironisch guck*..sind die 2 fehlenden Jahre auch ein Wunder der Geschichte?!?«

Nucleus
dabei seit: Okt '03
Kommentare: 18
Nucleus
schrieb am 26.01.2009:
»Tja ,ähm ... aus erzählerischer Sicht vermisse ich einen Konflikt in der Geschichte. Ansätze dazu gibt es viele. Das soll aber nicht heißen, dass die Geschichte schlecht geschrieben ist. Man kann eben nicht alles haben. ;-)

Keep on writing«

salubri
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 17
schrieb am 03.02.2009:
»Klasse Geschichte! Eine der ganz wenigen, die ich kommentiere (kann man an einer Hand abzählen) Finde sie rundum gelungen.

Eine Fortsetztung wäre klasse.«

weiber
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 2
schrieb am 10.02.2010:
»SUPER!! Klasse geschrieben, tolle Geschichte, wirklich ein Genuss zum Lesen, bitte weiter machen!«

Pandu
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 166
schrieb am 28.06.2010:
»...phantastisch!«

Hackie
dabei seit: Mai '03
Kommentare: 73
schrieb am 02.01.2012:
»Wow. Wunderbare Geschichte, und auch wunderbar umgesetzt.
Gibt nur etwas, das micht stört: Die Frau hat alles Wissen der Welt, und kann nicht altern. Wie um himmels Willen kommt so jemand auf die Idee, zu rauchen, ohne sich aus Angst vor den Konsequenzen in die Hose zu machen? Für mich etwas zu offensichtlich, dass der Autor selbst nicht davon lassen kann...«

jalana
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 7
schrieb am 11.11.2013:
»Suuuuuuuuuuuuuper Geschichte! Sprachlich perfekt - bitte mehr«


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