Das Fiepsen
von Susi M Paul
Schon beim Aufstehen glaubte ich, etwas Ungewöhnliches gehört zu haben. Aber ich hatte keine Zeit, darauf zu achten, weil ich verschlafen hatte. Ich hüpfte nur schnell unter die Dusche und schwang mich aufs Fahrrad, um gerade noch rechtzeitig zum ersten Kaffee in die Redaktion zu kommen.
Mittags wurde es dort kurzzeitig etwas ruhiger. Da kam mir dann das Geräusch komisch vor, das die Peperoni von sich gab, als ich in sie hineineinbiss. So gar nicht peperonihaft. Und irgendwie schien es auch nicht wirklich aus meinem Sandwich zu kommen. Aber Hand aufs Herz, wer kümmert sich heutzutage schon um die seelische oder räumliche Befindlichkeit einer Peperoni?
Stutzig wurde ich allerdings hinterher auf dem Klo, wo ich merkte, dass meine Muschi ungefragt ihr Erregungsprogramm angeworfen hatte. Zugegeben, mein Sexualleben war in den Monaten davor nicht gerade ausschweifend gewesen. Ich bin an sich etwas schüchtern veranlagt und reiße mir normalerweise nicht immer einen Mann auf, wenn mir danach ist. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich fühlte mich, was das Schnackseln anging, tendenziell ein bisschen unterfordert. Doch deswegen brauchte meine Möse ihre Ansprüche nicht gleich dermaßen heftig anzumelden. Noch dazu, wo sich am Horizont keine grundlegende Änderung der Lage abzeichnete. Vergebene Liebesmüh sozusagen. Ich hoffte einfach, dass sie sich von selbst wieder beruhigen würde. Was sie auch den Nachmittag über tat.
Am Abend, kurz bevor ich den Computer herunterfahren wollte, tauchte unser Chefredakteur höchstpersönlich vor meinem Schreibtisch auf, was grob geschätzt alle acht Wochen einmal vorkam.
„Frau Schneider“, meinte er nonchalant. „Sie haben doch Kunstgeschichte studiert. Haben Sie heute schon etwas vor?“
Ich wollte ansetzen, ihm von dem Nudelauflauf zu erzählen, von dem ich seit Tagen träumte; von der Tatort-Wiederholung, die ich mir unbedingt reinziehen wollte; von dem Korb voll Wäsche, die auf das Bügeleisen wartete; davon, dass ich die Kunstgeschichte im Nebenfach nach zwei Semestern durch Politikwissenschaft ersetzt hatte. Doch das wollte er alles nicht wissen. Er ließ mir noch nicht einmal Zeit, Luft zu holen.
„Sie müssen wissen, dass meine Frau urplötzlich umdisponiert hat, und ausgerechnet heute sind die beiden Kollegen aus der Kulturredaktion schon fort. Andererseits ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Sie hingehen. Gerade in diesem Fall könnte der Blick einer Frau besonders spannend sein. Langer Rede kurzer Sinn: Nehmen Sie meine Einladung zur Vernissage. Überlegen Sie sich eine gute Entschuldigung für mich und viel Spaß!“
Ich war viel zu verdattert, um sofort zu reagieren. Für Nachfragen oder gar einen geordneten Protest wäre es sowieso zu spät gewesen. Ungeduldig scheuchte er mich auf: „Los, worauf warten Sie? Der Fotograf sitzt schon unten im Auto!“
So kam ich zu meiner ersten Ausstellungseröffnung als Volontärin. Noch dazu zu einer, die sich ursprünglich der Chef vorbehalten hatte. Gregor, unser aller Bilderknecht, war wie üblich nicht sonderlich gesprächig. Zumal auch er keinen blassen Schimmer hatte, was uns erwartete. Und der elegant bedruckte Karton, den ich in Händen hielt, war nur unwesentlich informativer als mein Kollege.
„Adults Only“ prangte in roten Helvetica-Lettern darauf. Darunter ein Frauenname, mutmaßlich der der Künstlerin, und der Name der stadtbekannten Galerie. So bekannt, dass noch nicht einmal die Adresse dabeistand. Dazu unten rechts, ganz klein, „19.00 Uhr“, und das Datum. Mehr nicht.
Ein gestrenger Türsteher gewährte uns Einlass, nachdem ich etwas von Verdacht auf Blinddarm beim Chefredakteur genuschelt hatte. In einem hellen, aber völlig schmuck- und kunstlosen Vorraum standen etwa zwei Dutzend auserwählte Gäste herum, einige von ihnen ebenfalls stadtbekannt, dazu drei Kellner in vollem Ornat, die eifrig Champagnergläser herumreichten, sowie zwei Frauen mit langen, cremefarbenen, seidigen Umhängen. Die Inhaberin der Galerie kannte ich aus unserer Zeitung, die andere musste die Künstlerin sein.
Was das für Kleidungsstücke waren, in die sich die zwei eingewickelt hatten, vermochte ich nicht zu sagen. Der Sinn und Zweck ihrer Staffage war mir hingegen sofort klar. Inmitten der grellen Lampen sollte der durchscheinende Stoff zweifellos ihre darunter liegende, ansonsten völlig unbedeckte Haut zur Geltung bringen. Mit meiner leicht angeschwitzten Bluse und dem höchstens redaktionstauglichen Blümchenrock kam ich mir im Vergleich dazu wie eine alte, löchrige Wollsocke vor, die auf einem Prada-Catwalk defiliert.
Zur Rechtfertigung meiner Anwesenheit in diesen heiligen Hallen zog ich schnellstens den Notizblock aus der Tasche und zückte den Kuli. Dazu platzierte sich mein Begleiter mit seiner einsatzbereiten Kamera strategisch an meine rechte Seite. Das wirkte. Als ob sie nur noch auf uns gewartet hätten, stürmten die beiden wallenden Gewänder auf uns zu, ohne darauf zu achten, dass auf ihrer Vorderseite keine Knöpfe oder Fibeln den sowieso schon diskutablen Restanstand wahrten. Angesichts der herannahenden Nacktheiten sammelte Gregors Hasselblad begeistert Nachschub für sein ganz spezielles Privatarchiv, während ich gleich darauf die in diesem Milieu üblichen Begrüßungsküsschen über mich ergehen ließ.
Nachdem die Galeriebesitzerin mir gestenreich versichert hatte, wie glücklich sie sei, dass eine junge Frau den Bericht über diese so tolle, ehrliche, unheimlich authentische, wiewohl sicherlich nicht polemiklose Ausstellung übernehmen würde, wickelte sie sich pro forma wieder in ihren Hauch von Seide ein und reichte mich an Julia K. weiter, die Künstlerin, die mir besser als irgendjemand sonst die tiefe sinnenhafte und manifest körperliche Bedeutung der ausgestellten Kunstwerke nahebringen könne. Dann wandte sie sich um und sprach: „Die Ausstellung ist eröffnet!“
Wie von Geisterhand gingen die vorderen Lampen aus, die Trennwand glitt zur Seite und im hinteren, viel größeren Raum der Galerie begann ein wahres Lichterspektakel, die bunten Objekte und Bilder zu erleuchten. Julia, die darauf verzichtet hatte, sich wieder einzuwickeln, nahm mich an der Hand, was mir reichlich sonderbar vorkam. Ohne die vielen lüsternen Seitenblicke auf ihren Körper zu beachten, führte sie mich schweigend zu ihren Schöpfungen. Angesichts dessen, was ich da sah, wunderte es mich wahrhaftig nicht mehr, dass die ganze Veranstaltung „Adults Only“ hieß.
Nichts als Schwänze und Mösen lagen und hingen herum. Penisse und Muschis in allen möglichen Farben, Formen und Materialien. Vulven und Phalli in Plastik gegossen, in Öl gemalt, mit Fotoshop bearbeitet. Dazu im Hintergrund eine Videoinstallation, die, wie ich später erfuhr, im Detail den Arbeitsprozess vom Gipsabdruck einer einzelnen Schamlippe bis hin zur fertigen Reproduktion in grünem Wachs darstellte, mit einer halben Perle als gespaltene Klitoris obenauf.
„Judy Chicago meets Megumi Igarashi, und Jeff Koons mischt so lange Schwänze und Kitsch dazu, bis Kunst daraus wird.“
Das habe ich natürlich nicht laut gesagt, sondern nur gedacht, und gleichzeitig wurde mir bewusst, dass das ein verdammt komplizierter Zeitungsbericht werden würde. Porn or not Porn, das war hier die große Frage.
Dem Schweiger Gregor schien es egal zu sein. Er bannte, eines nach dem anderen, die rund 100 ausgestellten Geschlechtsteile auf seinen Speicher und zwischendrin immer auch mal wieder die Hauptperson des Abends, wenn er sich unbeobachtet glaubte, denn deren so offen zur Schau gestellten Blößen schienen es ihm besonders angetan zu haben.
„Judy Chicago, bei all den Verdiensten, die sie sich um uns Frauen und um uns Künstlerinnen erworben hat, ist auf halbem Weg stehengeblieben“, begann Julia nun endlich mit einer angenehm sanften Stimme, ihre Werke zu kommentieren, und ich war froh, dass ich mit meinen Assoziationen nicht ganz falsch gelegen hatte. „Doch wir müssen auch irgendwann dahin kommen, in der Kunst das Weibliche und das Männliche wieder zusammenzuführen.“
In dem Moment passierte es. Wir waren vor einem ihrer Objekte stehengeblieben, einem flachen Porzellanteller, handbemalt mit einer lebensgroßen Vulva, auf dem die zwei Hälften eines sorgfältig der Länge nach durchgesägten Holzpenisses lagen. Bevor sie den tieferen Sinn dieses Werkes erklären konnte, hörte ich es. Diesmal klar und deutlich. Und diesmal konnte ich es auch orten. Es kam direkt aus meiner Muschi. Ganz ohne Zweifel. Wie ein Pfeifen. Wie wenn man einen Grashalm zwischen die Daumen klemmt und durchbläst. Nur viel, viel leiser natürlich. So leise wie das Pfeifen einer Maus. Ja, tatsächlich, es hörte sich wie ein Fiepsen an.
Ich war völlig verwirrt. Das hatten meine herzallerliebsten Weichteile vorher noch nicht mit mir gemacht. In aller Öffentlichkeit vor sich hin zu fiepsen. Ich schaute mich um, hoffend, dass es außer mir niemand gehört hatte. Doch der Blick von Julia war mehr als vielsagend.
„Schon als ich dich vorher gesehen habe, wusste ich, dass du eine von uns bist“, sagte sie lächelnd und zog mich zum nächsten Objekt, einem grünschillernden Glaspenis, der halb in einer burgunderroten Hartplastikvagina steckte.
Wieder drang dieses lächerliche Fiepsen zu uns hoch, und gleichzeitig spürte ich, wie es zwischen meinen Schenkeln nass und nässer wurde. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Da schaute ich mir eine Ausstellung an, und meine Möse pfiff vor sich hin, bloß weil da ein paar Pimmel herumlagen. Oder pfiff ich etwa schon den ganzen Tag aus meinem Freudenschlund, weil da so lange kein Pimmel mehr reingekrochen war? Ich konnte nicht mehr klar denken. Wollte nur noch weg, heim, ins Bett, am besten mit meinem Vibrator, zur Not auch mit einem bunten Plastikdildo.
„Das erste Mal ist es unerklärlich“, flüsterte Julia mir von hinten ins Ohr, wobei ihre festen Brustwarzen in meinen Rücken stachen. „Aber nimm es einfach als ein Geschenk an und genieße es. Schau dort vorne die drei Männer, die auf uns zukommen. Sie haben dein wonniges Fiepsen gehört und es doch nicht gehört. Ergreife die Gelegenheit, nach Herzens- und Pussylust zu poppen bis zum Abwinken. Für den Anfang empfehle ich dir den Mittleren. Er sieht nett und potent aus. Er wird dich durchficken, wie du noch nie in deinem Leben durchgefickt worden bist. Und dann komm morgen früh um neun wieder hierher, da sind wir alleine, dann erkläre ich dir alles.“
Was direkt im Anschluss daran geschah, weiß ich nicht mehr. Nicht, wie die Begegnung mit den drei Männern ablief, nicht, wie ich heimkam. Meine Erinnerung setzt erst viel später wieder ein, und auch da nur fragmentarisch, in abgerissenen Bildsequenzen.
Ich liege nackt auf meinem Bett, die Beine weit gespreizt. Ich will Juan, so heißt er wohl, sagen, dass ich zuerst duschen möchte, doch er lässt mich nicht. Ich zittere vor Erregung, versuche, die Schenkel zu schließen, weil ich es kaum noch aushalte. Seine Zunge ist überall, auf meiner Clit, tief in mir drin, streichelt meine süßen, faltigen Schamlippchen. Seine Hände verteilen meinen Saft und damit meinen intensiven Geruch nach Sex und Verlangen überall auf meinem Körper. Bis es mir endlich kommt, bis die ganze Spannung in heftigen Schüben aus mir herausbricht, bis ich vergeblich versuche, mein seit Urzeiten angestautes Stöhnen zu unterdrücken.
Das nächste Bild, das aus meiner Erinnerung auftaucht: Ich liege umgekehrt auf Juan, habe die Eichel von seinem glasharten Schwanz in meinem Mund, kraule seine Eier. Mein kitzliger Klingelknopf ist in seinem Mund gefangen. Ich bin immer noch oder schon wieder dem Orgasmus nahe. Seine Arme halten mich fest wie ein Schraubstock, ich kann meine Hüften kaum bewegen. Die einzige Chance, nicht gänzlich vor Lust überzuschnappen, ist, mich nur auf seinen dicken Stängel zu konzentrieren. Tief hinein schiebe ich ihn mir, lasse die Zunge kreisen. Lecke, werde geleckt.
Dann kommt wieder ein Erinnerungsloch, aus dem mich irgendwann ein verzweifelter Stoßseufzer herausholt. Meine Verkrampfung wird zum befreienden Zucken. Und das gibt schließlich den letzten Impuls, dass auch sein Verkrampfen sich in einem befreienden Pumpen entlädt. Ich schlucke, lasse es aus mir herauslaufen, schlucke wieder, schmecke nichts als ein irrsinniges Wohlgefühl. Ich suhle mich im Sperma, in immer mehr Sperma, und dazu in meinem eigenen Saft.
Das nächste Bild: Endlich die Dusche. Meine rechte Hand bearbeitet wie wild meinen Wonneknopf. Juan steckt in mir. Ich will, dass er ihn so tief wie möglich hineinschiebt, durch den ganzen Bauch hindurch, bis zum Nabel. Ich will, dass er da drin für immer feststeckt, dick wird, jeden Hohlraum ausfüllt. Ich schreie ihn an, dass er fester stoßen soll, mich gnadenlos durchficken soll, mich fertig machen soll wie noch kein anderer vor ihm. Dann werden meine Knie weich, ich knicke ein. Er hält mich, so gut es geht, trotzdem gleite ich aus, lasse mich fallen. Seine dicken, warmen Tropfen klatschen auf mein Stöhnen herunter.
Am nächsten Morgen lag ich allein im Bett. Kein Fiepsen kam aus meinem Mausilein. Keine Spur von Juan. Aber sein Geruch lag noch in der Luft. Mein monatelang kaum genutzter Fortpflanzungsapparat fühlte sich an, als ob plötzlich eine ganze Büffelherde darübergestampft wäre. Meine schöne Bettwäsche war fleckenübersät, ich selbst überall klebrig. Es war also kein Traum gewesen.
Mit einem Mal hatte ich einige, allerdings viel zu wenige Bilder der Nacht vor Augen. Ich, die schüchterne, nette, zurückhaltende, sexuell chronisch unterversorgte Lisa Schneider hatte mir einen Orgasmus nach dem anderen aus meiner Mumu lecken lassen. Ich hatte einen wildfremden Mann angeschrien, dass er mich fester hernehmen, dass er mich bürsteln, bumsen, meine Fotze vollspritzen solle. Ich verstand die Welt nicht mehr.
Eine halbe Stunde später war ich wieder einigermaßen gesellschaftsfähig. Der Chefredakteur hatte die Bilder von Gregor schon auf dem Bildschirm. Natürlich nicht die der schönen, nackten Künstlerin. Aber die anderen reichten auch.
„Da müssen wir in der Tat besonders behutsam vorgehen, um niemanden vor den Kopf zu stoßen“, gab er mir als guten Ratschlag mit auf den Weg, als ich ihn bat, noch einmal in die Galerie gehen zu dürfen.
Julia machte mir die Tür auf, natürlich nackt. Sie hatte im Büro auf einer Liege übernachtet. Ganz offensichtlich nicht alleine, denn in das Aroma, das sie verströmte, mischten sich unzweifelhaft männliche Anteile, und wenn ich die Spuren nicht völlig falsch interpretierte, klebten in ihren Haaren Spermareste. Sie gab mir einen Kuss auf den Mund, zeigte mir die Kaffeemaschine und verschwand mit einem Handtuch auf dem Klo, wo offensichtlich für solche Notfälle eine Dusche bereitstand.
„Wir sind nur wenige“, klärte sie mich hinterher auf, während sie mit dem durchsichtigen Gewand vom Vortag über der Schulter an ihrer Tasse nippte. „In einer Stadt wie dieser vielleicht zwei oder drei. Wir erkennen uns eigentlich immer recht schnell, wenn wir uns begegnen. Das hast du ja gestern gesehen. Auch ich wurde an meinem ersten Tag gleich von einer Fiepserin erkannt, die mich aufgeklärt hat. Wie das geht, weiß ich nicht. Genausowenig wissen wir, woher das Fiepsen der Muschi kommt, wie es funktioniert oder warum eine Frau dafür auserwählt wird. Wirklich erforscht hat das noch keine von uns. Auf jeden Fall kommt es wie aus dem Nichts und ist, wie ich gestern schon gesagt habe, ein wahres Geschenk. Deshalb fragen wir auch nicht nach, sondern genießen es.“
„Eine Frage, damit ich mitkomme“, warf ich ein. „Frauen, die das Muschifiepsen haben, locken damit nach Belieben paarungsbereite Männer an und können sich also nach Lust und Laune Bettgenossen mit nach Hause nehmen, die dann offensichtlich am nächsten Tag verschwinden?“
„Ja und nein. Ja, die Männer poppen und verschwinden dann, ohne Ärger zu machen. Ja, um Nachschub für deine Schnecke brauchst du dir tatsächlich keine Sorgen mehr zu machen. Aber nein, es geht nicht willensgesteuert. Die Möse denkt und handelt für uns. Es ist also immer das Überraschungsmoment dabei. Wenn sie glaubt, dass es an der Zeit ist, dann fiepst sie. Und du kannst dir deinen Favoriten aussuchen, denn normalerweise kommen immer eine ganze Reihe von Vögelchen angeflogen.“
„Die Männer hören also das Pfeifen zwischen unseren Beinen?“
„Nein, der Ton ist jenseits der normalen Wahrnehmungsgrenze, wirkt dafür aber umso besser. Auch andere Frauen hören ihn nicht. Nur wir.“
„Abschalten geht nicht?“
„Nein. Macht aber auch nichts. Wenn du an einem Fiepstag keine Lust hast, lässt du die Männer einfach links liegen. Kein Problem. Nur schade halt. Mein Pfläumchen nässt sich dabei immer so satt ein. Es wäre doch eine Verschwendung, das nicht zu nutzen.“
„Wenn ich die Pfeifgabe einmal habe, werde ich sie nie wieder los?“
„Ja und nein. Theoretisch ist das so. Aber, ganz wichtig, du darfst nicht mehrmals mit dem Gleichen reiten. Zweimal höchstens. Beim dritten Mal kann es schon vorbei sein, für immer und ewig. Und wenn du dich verliebst, ist sowieso alles aus. Kein Fiepsen mehr, nur noch Einheitsbrei. Nichts für mich. Doch das musst du im Fall der Fälle für dich entscheiden.“
Reichlich mysteriös, fand ich, aber mehr war aus ihr nicht herauszuholen, und ich musste ja noch an den Bericht über die Ausstellung denken. Das Problem nahm mir Julia allerdings ab, indem sie vorschlug, einfach ein Interview mit ihr abzudrucken. Ich fragte nach, und der Chefredakteur fand die Idee toll. Also machten wir es uns im Büro gemütlich. Sie breitbeinig auf der Liege, ich mit Stift und Zettel auf einem Stuhl.
Eine Stunde lang redeten wir über nichts anderes als über Muschis und Schwänze in der zeitgenössischen Kunst. Sehr anregend. Fast schon zu anregend, fand jedenfalls mein Mösilein, das gar nicht mehr stillhalten wollte. Julia schien das gleiche zu passieren, denn ihr Schnittchen glänzte die ganze Zeit. So wie sie dalag, konnte ich sehen, wie ein Tropfen nach dem anderen sich seinen Weg nach außen suchte. Als wir fertig waren, fing Julias Mäuschen auf einmal an, leise zu pfeifen.
„Soll ich nachschauen, ob vor der Tür schon ein paar Männer bereitstehen“, scherzte ich, aber sie schüttelte den Kopf.
„Nein, das ist etwas anderes“, sagte sie und griff bedächtig in ihre Spalte. „Wenn mein Lustmäulchen so leise fiepst, will sie keinen Schwanzträger. Dann gibt es nur drei Möglichkeiten. Verdrängen – will ich eigentlich nicht. Oder einen von meinen Kunstschwänzen reinstecken – zu langweilig. Oder wir zwei Genossinnen im Geiste und im Fleische legen einen Quickie hin. Was meinst du?“
„Mit einer Frau...“, fing ich an zu stottern, „hab ich..., also eigentlich..., noch nie...“
Sie sagte nichts, sondern öffnete ihre Schenkel noch weiter, legte ihre schmale Hand an und begann, sie langsam und mit sanftem Druck in die klaffende Öffnung einzuführen, während zwei Finger der anderen Hand weiter oben unablässig ihre Kreise zogen.
Ob es an ihrem Fiepsen lag oder an dem Interview oder an meiner Gesamtverfassung seit dem vorherigen Tag oder an dem Schauspiel, das sie mir bot? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall zerrte ich, ohne weiter nachzudenken, an meinen Kleidern und berührte gleichzeitig mit meiner Zunge leicht ihre Brüste, während ihre linke Hand langsam immer weiter in dem roten Schlund verschwand und sie stoßweise zu hecheln begann.
Als ich endlich nackt war, zog ich ihre Hand heraus und versuchte, meine an ihrer Stelle hineinzuschieben. Bei mir selbst war mir das noch nicht gelungen, und ich hatte Angst, ihr weh zu tun. Doch sie lächelte mich an, nickte und kam mir mit ihrem Gesäß entgegen. Ich fühlte mich wie in Trance, schob auch ihre zweite Hand beiseite und begann, ihren hellrot leuchtenden Knubbel in meinen Mund hineinzusaugen.
Die nächste Bildsequenz, die mein Gedächtnis hergibt, zeigt mir Julia, die sich wie eine Schlange unter mir windet. Meine Hand steckt fest in ihr. Mit einem Mal hören ihre windenden Bewegungen auf. Ihr Becken hebt sich, ihr Knöllchen zwischen meinen Lippen versteift zu einem Stein, und dann überkommt sie das Zittern. Nahezu stumm, mit geschlossenen Augen, gibt sie sich ihrer Lust hin. Jeder Zungenschlag auf ihrem empfindlichsten Organ heizt von neuem ihren Höhepunkt an, bis sie sich schließlich erschöpft ausstreckt.
Erst in diesem Moment fiepste auch mein Mausilein. Es war ein forderndes, hastiges Pfeifen, das keinen Aufschub duldete. Ohne zu zögern legte ich mich auf Julia, streckte ihr mein saftiges Schnittchen entgegen, und während sie es bedächtig aufblätterte, um ihren schlürfenden Mund darin zu versenken, betrachtete ich andächtig aus allernächster Nähe ihre noch von der Erregung angeschwollenen Schamlippen.
An diesem Punkt setzt meine Erinnerung wieder aus. Wie ich mich auch anstrenge, die folgenden Minuten und mit ihnen meine Empfindungen und Handlungen verschwinden hinter einem Nebelschleier, aus dem erst viel später ein kurzes Bild auftaucht: Ich sitze auf der Liege, lehne mich an die Wand, Julia kniet zwischen meinen Beinen. Ihre schmale Hand müht sich ab, in mich einzudringen. Der Schmerz und die Lust lassen mich aufschreien. Die Tür geht auf, die Galeriebesitzerin kommt herein, schaut uns lächelnd zu. Dann zieht dichter Nebel auf.
„Darf ich zum Abschied deine Muschi fotografieren?“, fragte Julia, als wir zu dritt in der kleinen T
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