Das Fräulein Schmitz - 3. Teil
von Susi M Paul
3. Dem Fräulein Schmitz sein erstes Semester
Endlich war es Mittwoch, der 2. November, der lang ersehnte Tag. Zum zweiten Mal der Unianfang für unsere Theres. Nach einem so ereignisreichen Jahr. Der Tag, an dem sie wirklich zum Fräulein Schmitz geworden ist.
Aber vielleicht sollten wir euch doch vorher noch erzählen, was passiert ist, wie sie an Allerheiligen am Abend nach München zurückgekommen ist. Da hat sie nämlich der Vroni die Geschichte vom Johann und der Resi erzählen müssen. In allen schlüpfrigen Einzelheiten. Richtig geschwärmt hat sie. Was der Johann für einen Kraftprotz zwischen den Beinen hat. Wie er es in einer Nacht viermal rausgelassen hat. Zuerst zwei Entladungen bei ihr und hinterher im Spritzenhaus nochmal zwei, bis die Resi richtig zufrieden gewesen ist mit ihm.
»Schon erstaunlich. Wie der das bloß macht?«, hat die Vroni mit einem fast melancholischen Blick gemeint. Weil so einen Rammler, den hätte sie jetzt gut brauchen können, wo sie doch schon ein paar Tage lang nichts Festes mehr zwischen den Beinen gehabt hat. Und dass man sich solche Männer doch warmhalten müsste. »Aber da ist ja jetzt nichts mehr zu machen. Den wird die Resi bestimmt nicht mehr herleihen. Schade drum!«
Dass sich die zwei dabei die Flasche Obstler aufgemacht haben, die die Theres von daheim mitgebracht hat, versteht sich praktisch von selbst. Nach dem dritten Stamperl ist es ihnen warm geworden, ums Herz und viel weiter unten. Alle zwei haben sie die Sehnsucht gekriegt. Ihr wisst schon, was für eine Sehnsucht wir meinen. Die, wo die Schlüpfer quasi von allein feucht werden.
»Hast du schon einmal einen Schnaps in deinem Spalt verrieben?«, hat die Vroni auf einmal angefangen, weil ihr die Unterhose gar zu nass geworden ist.
»Nein, bloß einen Wein«, hat die Theres geantwortet.
»Und, wie war’s?«
»Gar nicht so schlecht. Willst du es vielleicht einmal mit dem Obstler ausprobieren?«
»Na freilich, wo er doch schon offen ist«, sagt drauf natürlich die Vroni, und prompt hat sie ihren Rock hochgehoben und die Strumpfhose und die Unterhose mit dem verräterischen Fleck runtergezogen. Das halbvolle Glas hat ihr die Theres über das Haarbüschel geschüttet, und dann ist sie mit der schnapsnassen Hand direkt rein in die gute Stube von der Vroni.
Jetzt müsst ihr aber wissen, dass das nicht der normale Obstler von dem Sailer Michl war, sondern ein ganz ein besonderer. Sozusagen der Steuerfreie. Ein Etikett hat die Flasche sowieso nicht gehabt, wer soll da also wissen, wieviel Prozent der gehabt hat. Aber wenn ihr uns fragt, unter 50% hat der Friedl seinen edelsten Tropfen nie abgefüllt.
»Herrschaft, das brennt wie Sau«, hat die Vroni aufgejault und ihre Schenkel noch weiter aufgemacht wie sonst, damit Luft hinkommt. »Tu was, Theres, das halt ich nicht aus!«
Brav wie sie ist, hat sich die Theres natürlich gleich niedergekniet, genau zwischen die Beine von der Vroni, und hat angefangt, den Brand zu löschen. Ganz gut hat das geschmeckt, was sie da an Obstler-Vronisaft-Mischung rausgeschleckt hat. Und in der Vroni drin ist das Brennen langsam in ihre normale Hitze übergegangen. Also in die Hitze, die sie kriegt, wenn sie rauschig wird. Von daher hat es auch nicht lang gedauert, bis kein Schnaps, dafür umso mehr Vronisaft rausgekommen ist. Da hat die Theres Nachschub aus der Obstlerflasche geholt, nur ein paar Tropfen in den Mund, und wie sie damit der Vroni ihr Butzerl abzullt, hat die überall gezittert. So, wie sie halt immer zittert, wenn ihr richtig wuschig zumute ist.
Aber so schnell hat die Theres sie nicht ausgelassen. In aller Seelenruhe hat sie den Rest von dem Obstler runtergeschluckt und dann die ersten Knöpfe von ihrem Kleid aufgemacht.
Die Vroni hat das gar nicht glauben können. »Was treibst du denn da?«, hat sie gestöhnt, um nicht zu sagen gewimmert. »Siehst du denn nicht, wie ich beieinander bin. Bloß einmal noch mit der Zunge reinlecken und ich wär soweit gewesen.«
»Schon«, hat die Theres lapidar gemeint. »Aber in der Ruhe liegt die Kraft«, hat sie gesagt. »Wart ab. Nachher wird’s noch besser.« Und dabei hat sie aufreizend langsam ihr Kleid ausgezogen, dann den Unterrock, den BH, die Strumpfhose, die Unterhose, und wie sie ganz nackt war, hat sie die Vroni von dem Rest befreit, den die noch angehabt hat.
»So, und jetzt gehen wir in mein Schlafzimmer, da ist es nämlich wärmer.«
Im Bett hat dann erstmal die Vroni eine Weile die Obstler-Theressaft-Mischung probieren müssen. Dabei hat die Theres gar nicht gewusst, wie sie sich winden soll, so hat das gebrannt. Heiß ist es ihr geworden, das könnt ihr euch überhaupt nicht vorstellen. Mindestens genauso heiß wie vorher der Vroni.
Wie ihre Schenkel angefangt haben zu zittert, weil bei ihr haben ja immer nur die gezittert, wenn sie es fast nicht mehr ausgehalten hat vor lauter Gelüsten, also wie vor allem die Innenseiten der Schenkel gezittert haben, da wo die Haut ganz zart ist, da hat sie sich verkehrt rum auf den Bauch von der Vroni draufgelegt. Und die hat die Beine wieder so weit aufgemacht, wie sie nur gekonnt hat, und die hat sie, wie gesagt, verdammt weit aufmachen können. Praktisch Spagat, wie beim ersten Mal, wo die zwei es getrieben haben.
Dann haben die Hände von der Theres ganz vorsichtig unten in die Vroni reingelangt, da wo's nass und dunkelrot und warm wird, um den Spalt ganz aufzumachen. Und ihre Zunge hat rumgespielt, dass es eine Wonne gewesen ist. Genau bis zu dem Punkt, wo es schon fast weh tut, so wohl wie es da tut. Auf der anderen Seite ungefähr das gleiche. Nur dass die Vroni um die Schenkel von der Theres hat rumlangen müssen, weil die ihre Beine nicht so weit aufgebracht hat. Und dass da natürlich nicht so eine zarte, flache Muschi mit den zwei rosa Flügeln zum Vorschein gekommen ist, wie bei der Vroni, sondern die appetitliche, fleischige, wulstige Fud, auf die die Theres immer so stolz gewesen ist. Gerade richtig zum Anbeißen und Reinlangen.
Einmal ist dann die eine ein bisschen runtergerutscht und hat gelutscht, was das Zeug hält, dann war es umgekehrt und die andere hat gezullt, dass es nicht mehr feierlich war. Zuerst ist die Vroni explodiert, dass die Theres gemeint hat, ihr fliegen der ihre Beine nur so um die Ohren. Dann ist ihr selbst das Zucken durch den Leib gefahren, und in alle Glieder, dass sie nicht mehr gewusst hat, ob sie ein Männlein oder ein Weiblein ist.
Wie sie sich wieder beruhigt gehabt haben, ist die Vroni auch bald in ihr Zimmer verschwunden. Weil zu zweit nebeneinander in einem Bett schlafen, dazu noch nackt, das haben die beiden nie gemacht in der ganzen Zeit, wo sie zusammengelebt haben. Und wenn ihr fragt, warum? Keine Ahnung. Sie haben es halt nicht gemacht. So einfach ist das. Wahrscheinlich haben sie es selbst nicht gewusst.
Oh mei, sind wir jetzt wieder weit abgekommen in unserer Geschichte! Aber ihr müsst uns das schon nachsehen, wo es doch auch immer so viel zu erzählen gibt von der Theres. Dafür machen wir es beim Semesteranfang in der Uni ein bisschen kürzer. Die Aufzählung von den ganzen Vorlesungen in der Chemie, in der Biologie und in der Pädagogik, die die Theres, das Fräulein Schmitz belegt hat, die lassen wir einfach weg. Das stört euch bestimmt nicht, oder?
Viel wichtiger ist doch der Kurs, der im Jahr vorher über den Kinsey-Report gegangen ist. Wie sie das Vorlesungsverzeichnis gesehen hat, da war die Theres ganz traurig, dass das Thema diesmal nicht dran kommt. Dafür hat der gleiche Professor allerdings ein Seminar zur Fortpflanzung im Tierreich angeboten. »Auch nicht schlecht«, hat sie sich da gedacht. »Schaun wir mal, wie es die Bienen und die Affen so treiben«, und ganz neugierig ist sie da hingegangen.
»Sie da vorne in der zweiten Reihe, wie heißen Sie?«
»Schmitz, Theresia Schmitz.«
»Fräulein Schmitz, Sie machen nächste Woche das Referat über die Erdkröte!«
Da waren gerade einmal fünf Minuten und eine ganz kurze Einleitung über die Wichtigkeit des Geschlechtstriebes in der Fauna vorbei.
»Sie da, links dahinter, wie heißen Sie?«
»Karl von Langenberg.«
»Sie helfen Fräulein Schmitz beim Begatten der Kröten. Viel Vergnügen, Herr von Langenberg.«
Das Gelächter im Saal hat dann praktisch schon das Ende von der Stunde eingeläutet. Denn der Professor hat nur noch genuschelt, dass sich die anderen für ihre Themen in die Liste an seiner Bürotür eintragen sollen. Dann hat er das obligatorische »Lectio prima, lectio brevis« verkündet, und schon war er verschwunden.
Etwas enttäuscht und auch ein bisschen verschüchtert hat sich die Theres nach dem Karl von Langenberg hinter ihr umgeschaut. Grüner Janker, weinrote Weste darunter, weißes Hemd, ein nettes Gesicht, glatt rasiert, blaugrüne Augen, kurze, braune Haare. Es hätte schlimmer kommen können. Viel schlimmer. »Tausendmal schlimmer«, hat sie sich gesagt, wo sie ihren aufgezwungenen Krötenpartner in Gedanken mit den vielen Milchbubis aus der Chemievorlesung vom Tag vorher verglichen hat. Um die Wahrheit zu sagen: Eigentlich ist es ihr beim Anblick von dem von Langenberg gleich ganz anders in der Gebärmutter geworden, und ihre Eierstöcke haben quasi schon vor Freude gebibbert.
»Muss ich Sie sagen?«, hat sie frech gefragt, bevor er etwas hat sagen können.
»Wenn du willst, Fräulein Schmitz. Aber dann lad ich dich nicht zum Kaffee ein«, ist es schlagfertig zurückgekommen.
Zwanzig Minuten später sind sie sich beim Dallmayr gegenübergesessen, und die Theres hat einen Teufel getan, ihn zu Siezen, denn das Kännchen Kaffee und den Kuchen hätte sie sich nie und nimmer leisten können.
»Hast du eine Ahnung, wie es die Kröten treiben?«, hat er genüsslich vor sich hingeschmatzt.
»Nicht die Spur. Samen trifft auf Ei, Kaulquappe schlüpft. Nehme ich an.«
»Die Frage ist wahrscheinlich, wie kommt der Samen ins Ei? So was in der Art will der Professor wahrscheinlich wissen.«
»Was schlägst du vor? Bibliothek oder Feldforschung im Englischen Garten?«
»Im November? Da haben die Krötenmänner wahrscheinlich kältebedingte Libidoprobleme.«
»Vermutlich«, hat jetzt auch die Theres vor sich hin gekaut, während der hochwohlgeborene Karl von ohne Rücksicht auf seine gute Kinderstube schmatzend das zweite Stück Torte in Angriff genommen hat. »Männer reagieren da manchmal reichlich empfindlich.«
»Aha! Da spricht die Frau mit Erfahrung. Sehr schön. Also Bibliothek!«
»Jetzt gleich?«, hat sie fragend zurückgeschmatzt.
»Warum nicht? Ich hab erst um vier Vorlesung.«
»Ich auch. Darf ich den Kaffee noch austrinken?«
»Wenn du mir derweil von dir erzählst.«
Beim Erzählen hat sich natürlich eins zum anderen ergeben. Und wie es Mittag geworden ist, da haben sie einen kleinen Umweg über das Platzl gemacht. Und weil die Theres so gut im Ausfragen ist, hat sie bald alles über den Karl von Langenberg gewusst, was sie hat wissen wollen. Dass seine Familie ein großes Gut im Niederbayerischen hat, dazu ein kleines Unternehmen für Agrarchemie. Dass er deswegen auch Chemie, Biologie und Wirtschaft studiert. »Aber eher eklektisch«, wie er sich ausgedrückt hat, »nur das, was für uns wichtig ist, weil einen Abschluss werde ich wahrscheinlich gar nicht machen.«
Dass er verlobt ist, mit einer Sibylle von Rotenstein, das hat die Theres dann gar nicht gern gehört. Das freudige Pochen in der Gegend von ihrer Gebärmutter hat mit einem Schlag aufgehört. Allerdings war etwas ganz komisch an dem Ton, wie er gleich darauf »wie es sich gehört für unsereinen« gesagt und dann erzählt hat, dass die Sibylle in Tübingen an der Uni studiert.
Die Theres hat aber nicht sofort nachgefragt, weil er schon weitererzählt hat, dass er im Haus seiner Studentenverbindung wohnt und es sich in München schon ein Jahr lang hat gut gehen lassen, und was ihm so gefällt in der Stadt. Na ja, sowas halt, was man sich eben so erzählt beim ersten Treffen.
Wurzelfleischgestärkt sind sie dann später am Platzl aufgebrochen und um drei in der Institutsbibliothek vor dem Regal mit der Literatur über die Amphibien gestanden.
»Das schaffen wir nie in einer Stunde«, hat die Theres geächzt.
»Stimmt. Ich würde vorschlagen, jeder schnappt sich zwei Bücher und dann machen wir das heute Abend.«
»Einverstanden.«
Beim Ausfüllen der Leihzettel ist der Theres die entscheidende Frage gekommen, die sie aber erst draußen vor der Tür gestellt hat: »Wo sollen wir es machen?«
»Was?«
»Na, das Befruchten der Kröten.«
»Bei mir Wo denn sonst, ich hab doch meine Wohnung hier gleich ums Eck!«
»Aber wie sieht das denn aus, wenn ich mit dir da auftauche?«
»Oh, die Dame sorgt sich um ihre und meine Ehre?«
»Na ja, ich meine«, hat sie fast angefangt zu stottern, »was soll denn deine Verlobte denken, wenn du dir eine Frau mit auf's Zimmer nimmst?«
Lauthals rausgelacht hat der Karl von Langenberg da: »Die süße Sibylle!« Und dann, ein bisschen leiser, weil die Leute sich schon umgeschaut haben: »Mei, Theres, bist du naiv! Verlobt sind wir zwar, klar, ist ja auch eine super Verbindung für unsere Familien. Das passt genau mit der Sibylle. Besser geht's gar nicht, was die wirtschaftlichen Interessen angeht. Aber zur Zeit sehen wir uns zwei-, dreimal im Jahr. Einmal bei ihren Eltern, einmal bei meinen, einmal vielleicht in den Ferien. Das reicht für die Verlobungszeit!«, hat er reichlich nachdrücklich gesagt und dabei ganz schelmisch gelächelt.
Wo die Theres immer noch fragend geschaut hat, hat er sie dann richtig aufgeklärt: »In vier, fünf Jahren werden wir heiraten und für den Nachwuchs sorgen. Beim Kindermachen haben wir bestimmt viel Spaß miteinander. Das kannst du mir glauben, weil die Sibylle ist ein nettes und resches Mädel, in jeder Hinsicht. Das Schnackseln hat sie drauf, mein lieber Schieber! Da macht ihr keine was vor. Wenn du in der Beziehung mal was wissen willst, musst du die Sibylle fragen. Ansonsten leben wir aber schon in zwei völlig verschiedenen Welten, bisher jedenfalls. Nach der Phase der Fortpflanzung werden wir also wahrscheinlich, anstandshalber, wegen der Kinder, ein paar Jahre so tun, als ob wir eine glückliche Ehe führen. Was vorher war und hinterher sein wird, danach fragt aber niemand. Sie nicht und ich nicht und auch sonst keiner.«
Und wie die Theres trotzdem ein zweifelndes Gesicht aufgesetzt hat, hat er weitergemacht mit seiner Aufklärung: »Ganz sicher, die süße Sibylle fragt nicht nach, was ich vor unserer Fortpflanzungsphase treibe. Wie ich sie kenne, hat sie sich schon von halb Tübingen vernaschen lassen. Wie gesagt, eine Hitze hat die, das ist eine Wucht! Das kannst du mir glauben, ich hab's schon öfter ausprobiert, und vergleichen kann ich auch.«
»So, so. Sie schnackselt sich durch Tübingen und du stößt dir derweil deine Hörner in München ab. Und schleppst die Kommilitoninnen reihenweise in deine Wohnung?«
»Na ja, wenn sich die Gelegenheit ergibt, ich bin schließlich kein Kostverächter. Außerdem muss ich ja der süßen Sibylle Paroli bieten können, wenn es soweit ist.«
Das hat die Theres jetzt wieder gern gehört. Wie Öl ist ihr das runtergelaufen, durch den ganzen Bauch durch bis rein in die warme Höhle, ja sogar tropfenweise wieder unten raus. Aber direkt sagen hat sie ihm das ja natürlich nicht können. Drum hat sie es anders versucht: »Und wie soll ich nach dem Krötenbefruchten heimkommen?«
»Wenn’s länger dauert, mit dem Taxi.« Und wie sie ihn von der Seite her angeschaut hat, hat er fast gestammelt: »Ach so, kein Geld! Und einen Zuschuss von mir willst du nicht annehmen?«
Dass er schnell denken kann, das hat die Theres schon gemerkt gehabt und hat bloß genickt.
»Also gut, dann bei dir!«
Die Vorlesung haben sie natürlich ausfallen lassen, es war ja sowieso die erste im Semester, also wahrscheinlich auch eine kurze. Zu ihr sind sie dann doch mit dem Taxi gefahren, weil angeblich die Bücher so schwer gewesen sind. Hat er gesagt. Die Vroni hat ihnen einen Kaffee gemacht. Der Hubert, der rein zufällig da war, ist derweil los und hat ein paar Bier geholt, für später. Dann haben sie sich über die Bücher hergemacht. Der Hubert und die Vroni haben sich von der Gelehrsamkeit nicht beeindrucken lassen. Die haben derweil im anderen Zimmer die praktischen Übungen in Angriff genommen.
»Schau an, das Krötenmännchen lässt sich von der Dame zum Teich tragen, der Faulpelz«, hat die Theres erste Erkenntnisse zusammengefasst.
»Nur die Schlauen«, hat der Karl halbherzig seine Geschlechtsgenossen verteidigt, »die andern klammern sich geschlechtstriebig blind an Stöcke oder an andere Männchen, blöd wie sie sind.«
»Tagelang sitzen die auf dem Weibchen rum«, hat sich die Theres solidarisch beklagt.
»Wenn doch auch nichts passiert. Was müssen die Krötenmädels denn so lange zuwarten, bis sie zur Sache kommen.«
»Die eigentliche Befruchtung der Eier erstreckt sich über einen halben Tag. Ein Dutzend Laichvorgänge. Meine Herren! Das nenne ich Stehvermögen! Solltet ihr Menschenmänner euch mal als Vorbild nehmen.«
»Rhythmische Bewegungen des Weibchens«, hat der Karl weitergemacht, so als ob er das nicht gehört gehabt hätte, »um anzuzeigen, dass es soweit ist und er in Aktion treten kann. Kommt mir irgendwie bekannt vor.«
»Trotz des intensiven Liebesspiels sind das aber echte Rabeneltern. Hier steht, dass sie einfach die Eischnüre im Wasser lassen und fertig. Die armen Kaulquappen, ganz allein müssen sie ins Leben starten.«
»Stell dir bloß vor, die kämen alle durch, da würden wir Menschen ja in Erdkröten ersticken.«
»Hm. Mal was ganz anderes. Wenn die im Wasser rumtollen, die zwei, da wird das Weibchen doch bestimmt ganz glitschig auf ihrem Rücken. Wie schafft es der Herr der Schöpfung, nicht runterzurutschen?«
»Keine Ahnung. Probieren wir es doch aus.«
»Wie ausprobieren?«
»Du Weibchen, ich Männchen. Du unten, ich oben. Du trägst, ich klammere mich fest.«
Auf den blöden Vorschlag hin hat die Theres den Karl bestimmt vier Sekunden lang entgeistert angeschaut. Aber sie wäre nicht die Theres, wenn sie nicht gleich darauf reagiert hätte. Schwupps war sie auf dem Boden und hat sich krötinnenartig zurechtgekauert, nach vorne auf die Ellbogen und die Unterarme gestützt, um mehr Gewicht auszuhalten.
»Jetzt mach«, hat sie gesagt, und der Karl hat sehen können, wie er es macht.
Ihr könnt euch vorstellen, dass das jetzt eine lustige Szene geworden ist. Zuerst hat er sich hinter sie hingekniet und seinen Oberkörper auf ihrem Rücken nach vorne geschoben, bis seine Hände unter ihren Achseln ihre Busen erreicht haben. Aber damit war er noch lange nicht auf ihr gelegen, die Füße waren ja noch halb auf dem Boden gestanden.
Immerhin hat das mit dem Festklammern ja schon einigermaßen funktioniert. Obwohl sich die Theres ausgerechnet darüber beschwert hat, weil er sie, also konkret ihre Brustnippel, so fest angelangt hat. Dass das ja gar nicht so abgemacht war, das mit dem Busengrapschen. Andererseits, eigentlich hat es ihr schon gefallen. Drum hat sie ja auch mitgespielt. Aber zugeben hat sie es halt noch nicht wollen.
Dann hat er es anders gemacht, hat sich erst mit breiten Beinen über sie gestellt und ist dann langsam runter, seine vordere Hosenfront auf ihren Hintern. Natürlich hat sie sofort gemerkt, dass da vorn bei ihm was drückt, was unter normalen Umständen, auf der Straße, so nicht rausstehen würde. Aber unter den gegebenen Umständen. Gewundert hat es sie nicht.
Wie er dann die Hände auf ihre Schulter gelegt und die Beine angezogen hat, um sich im Kröterichstellung zu bringen, da hat sein ganzes Gewicht auf ihre Ellbogen und Knie gedrückt. Er ist ja bestimmt zehn Zentimeter größer und fünfzehn Kilo schwerer gewesen wie sie. Das hat sie nie und nimmer aushalten können.
»Ganz schlechte Kröten sind wir«, hat sie vor Schmerz aufgestöhnt.
»Könnte daran liegen, dass die Krötenweibchen größer sind als die Männchen. Lieber andersrum?«
Und schon hat er am Boden die Krötin gemacht, und die Theres hat sich oben drauf versucht. Zuerst breitbeinig auf seinem Hintern wie auf einem Pferd ohne Sattel, die Füße ganz vorsichtig angezogen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Dann hat sie sich weit vorgebeugt, die Hände vor seiner Brust verschränkt, und am Ende hat sie die Muskeln von ihren Schenkeln eingesetzt und sie fest an seine Hüften geklemmt.
»S
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Kommentare
(AutorIn)
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Susi M Paul
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Helios53
Trotz des ulkigen Krötentheaters fand ich diesen Teil nicht ganz so spritzig. Aber allemal witziger als das meiste, was man sonst so serviert bekommt.«
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Bitte weiter so!!«
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hoedur