Bei der angezeigten Geschichte handelt es sich um eine gekürzte Version. Um die ganze erotische Geschichte lesen zu können, musst Du Dich einloggen. Ein Altersnachweis ist nicht erforderlich. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Disclaimer von sevac.com. Sevac.com ist für den Inhalt der Geschichte nicht verantwortlich und distanziert sich von selbigem. Das Copyright liegt beim Autor. Jegliche Weiterverbreitung der Geschichte ist, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, untersagt.
Kommentare: 2 | Lesungen: 8392 | Bewertung: 7.65 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 17.12.2007

Das Internat - Folge 12

von

***Zwergenaufstand***

Diese Woche hatten wir noch Zeit, eine andere Lösung für Lukas’ Forderung zu finden. Ansonsten blieb nichts anderes übrig, als dass Eri wirklich eine Nacht mit ihm verbringen musste. Mein Magen zog sich ob diesem Gedanken zusammen. Es musste einfach eine andere Lösung geben.


Um diese zu finden, würden wir uns heute zusammensetzen, Josi, Eri, Thomas und ich. Gleich nach dem Aufstehen hatte ich Catherine angerufen, ob wir heute bei ihr vorbeischauen dürften. Wie nicht anders erwartet, hatte sie nichts dagegen, sie fragte sogar, ob wir bei ihr essen wollten. Gerne sagte ich zu, jeder Moment in ihrer Gegenwart war schliesslich ein Genuss.


Nach dem Auflegen überkam mich plötzlich eine Sehnsucht nach der süssen Betreuerin. Um ein Haar hätte ich sie angerufen und sie gefragt, was sie nächstes Wochenende tue. Doch nein, ich hatte anderes zu tun. Bevor ich ganz nach unten ging, schaute ich bei Thomas vorbei. Martina befand sich auch bereits bei ihm, wer wusste, vielleicht schon die ganze Nacht.


Er war einverstanden, heute zu Catherine zu gehen. „Es wird Zeit, finden wir eine andere Lösung, als ihm die Fresse zu polieren. Darf Martina auch mitkommen? Sie ist vertrauenswürdig, ich habe sie ganz genau geprüft. Ich habe da meine Methoden.“


„Na klar, ich vertraue ihr.“ Martina grinste über beide Ohren. Sie machte einen äusserst zufriedenen Eindruck.

Weder in der Schule noch an der Arbeit konnte ich mich konzentrieren, all meine Gedanken drehten sich um Freitag. Wut flammte in mir auf, speziell, wenn ich Lukas sah. Zu allem Übel sah ich sein dämliches Grinsen überall, er schien mich regelrecht zu beschatten um mir alle paar Minuten über den Weg laufen zu können. Ohne es auszusprechen, sagte er: „Am Freitag bist du fällig.“


Als es endlich Abend war und wir das Internat verlassen konnten, war es wie ein Ausbruch aus dem Gefängnis. Ich roch die Natur, den kommenden Frost, den Schnee. Ich freute mich auf gemütliche Winterabende mit Erica oder, da wir gerade zu ihr gingen, mit Catherine. Mein Traum war ein Wochenende mit ihr in den Bergen, ganz alleine. Vielleicht in den Winterferien.


Die Stimmung war bedrückt, denn jeder wusste, wir mussten rasch eine Lösung finden. Würde uns heute keine einfallen, könnte es schwierig werden. War es doch ein Fehler gewesen, das Wochenende im Internat zu verbringen? Es hätte längst Gras darüber wachsen können, wenn nur dieser Lukas … Ich musste an etwas anderes denken, sonst hätte ich vor Wut keinen klaren Gedanken fassen können. Ich verstärkte den Griff um die Haltestange in der Strassenbahn, als wollte ich sie zerbröseln.


Catherine wartete unter der Haustür. Das erste, was mir auffiel, waren die neuen Hosen. Wie immer Jeans und eng, ohne jedoch tussig zu wirken. Das zweite was mir auffiel, war, wie sie auf mein Bein starrte. Sie hatte gar nicht erfahren, dass ich den Gips nicht mehr hatte. Sie umarmte mich herzlich und ich hatte das Gefühl, zu Hause zu sein. Die Wohnung, Catherine selber, alles trug dazu bei, dass ich mich heimisch fühlte.


Die Betreuerin hatte Bowle gemacht und reichte jedem von uns ein Glas. Wir machten es uns auf dem Sofa gemütlich, zuerst wollte Catherine aber wissen, wer Martina war, die sie noch nie gesehen hatte.


„Sie ist Schnupperschülern im Internat, jetzt die zweite Woche“, sagte Thomas. Martina knuffte ihm in die Seite.


„Meinst du, ich könne nicht selber antworten, durchlauchtigster Graf von und zu Thomas?“ Er zuckte mit den Schultern, wie mir schien, leicht schuldbewusst. Er musste sich erst daran gewöhnen, jemand Schlagfertiges neben sich zu haben.


„Eine Schnupperschülerin“, sagte Catherine und ihrem Tonfall nach erwartete sie, dass noch mehr kommt.


„Ich bin seine Freundin. Wir sind seit Samstag ein Paar.“


„Hab ich’s mir doch gedacht. Mal etwas Neues, Thomas hat eine Freundin. Was doch so alles passiert, wenn man einige Zeit nicht im Internat ist.“


„Darum sind wir hier.“ Ich eröffnete sozusagen offiziell die Gesprächsrunde. Damit Martina endlich auch wusste, was das Problem war, schilderte ich die Ereignisse von Anfang an. Als ich fertig war, sah sie regelrecht geschockt aus.


„So ein … Arsch, ach was, das wäre eine Beleidigung für alle Arschlöcher auf der Welt. Für den müsste ein neues Wort geschaffen werden.“ Ihre Augen blitzten gefährlich.


„Tja, so ist die Situation. Wenn wir nicht wollen, dass Eri im wahrsten Sinn des Wortes hinhalten muss, benötigen wir Vorschläge. Der Norster weiss noch nichts vom Brief, dass die Fotos gefälscht sind. Sobald das bewiesen ist, darf Catherine zurück.“


„Nun, wenn wir ihm das Schreiben zeigen, plaudert Lukas alles aus“, grollte Thomas.


„Wir könnten den Grafiker bestechen, dass er auch bestätigt, die offene Türe sei auch gefälscht“, schlug Josi vor.


Wenn es so einfach wäre. „Das geht nicht. Lukas würde sofort etwas dagegen unternehmen“, gab ich zu bedenken. „Es wird wohl kaum möglich sein zu erklären, warum die Tür offen steht, Lukas würde einige Gegenargumente bringen. Wir benötigen etwas, das Lukas davon abhält, Norster auf die Tür aufmerksam zu machen.“


„Wenn der Berufsschulleiter es nicht schon selber bemerkt hat“, fügte Thomas hinzu. Das war das nächste Problem.


„Wir haben ja das Schreiben des Grafikers, dort steht drin, dass die Szenerie so nicht stattgefunden hat. Er bezieht sich später zwar auf Catherine, die auf mir reitet, aber diesen Satz kann man auch auf die Tür beziehen. Sollten wir Lukas zum Schweigen bringen, wäre das kein Problem, schätze ich.“


Catherine nickte. „Ich hoffe, bald zurückkommen zu können. Ich vermisse euch.“


Ich konnte nicht anders, als sie zu umarmen. Es tat gut, ihre Wärme zu spüren, ihre Haut auf meiner zu haben und den wohlbekannten Duft ihrer Haare zu riechen. Es war tatsächlich wie eine Heimkehr.


„Wir tun alles dafür, dass du bald zurück bist, wir vermissen dich nämlich auch. Du bist schliesslich die beste Betreuerin“, schloss sich Thomas verbal meiner Umarmung an. „Reden wir weiter, was wir tun könnten.“


„Wir könnten drohen, ihn zu verprügeln“, warf Josi ein. Thomas wäre sicher dabei, ich stand dem jedoch skeptisch gegenüber. Damit machten wir uns strafbar. Es musste eine andere Möglichkeit geben.


Da kam mir eine Idee. „Vielleicht hat Lukas in der Vergangenheit auch etwas verbrochen. Wenn wir herausfinden könnten …“ Selbst in meinen Ohren klang das dämlich. Wie war das zu bewerkstelligen war, konnte ich mir nicht vorstellen. Jeden Internatsbewohner fragen, ob er etwas über Lukas weiss? Gar nicht auffällig.


„Es ist zum Haare raufen. Egal, was wir tun, Lukas ist uns einen Schritt voraus. Ich habe kein gutes Gefühl“, sagte Thomas. „Wenn wir ihn nicht aufhalten, wird er uns immer wieder erpressen.“


„Indem wir nur klagen, wie schlecht es uns geht, kommen wir auf keine Lösung.“ Mein Kollege ging mir in diesem Moment auf die Nerven. Statt einen konstruktiven Vorschlag zu bringen, nörgelte er bloss rum.


„Eigentlich müsste ich nicht hier sein, die ganze Sache geht mich nichts an, im Gegenteil, ihr zieht mich mit rein. Ausserdem habe ich euch gewarnt.“


„Verdammt, Thomas! Hast du noch nie etwas Riskantes getan? Mit Armina in der Waschküche gevögelt, zum Beispiel.“ Dass ich etwas aussprach, über das er nicht gerne vor anderen redete, war mir in diesem Moment egal.


„Ich passe eben auf“, sagte er knapp und funkelte mich an. „Ausserdem war es grundsätzlich erlaubt, im Gegensatz zu eurer Aktion.“


Die Situation war wirklich ziemlich düster, denn obwohl wir diskutierten, fanden wir zu keiner Lösung. Catherine machte sich ans Abendessen, während wir weiter nach einem Ausweg suchten. Langsam schlich sich Verzweiflung in unsere Runde. Eri rückte näher zu mir und hielt meinen Arm. Sie litt am meisten, schliesslich musste sie für Lukas die Beine breit machen. Alleine schon der Gedanke daran liess mich die Fäuste ballen. Irgendwann würde ich es ihm heimzahlen, das schwor ich mir. Leider hatte ich die Krücken nicht mehr, die würden sich hervorragend als Schlagmittel eignen.


Wenigstens gab es jetzt etwas zu beissen. Catherine hatte Pfannkuchen gemacht, auf die wir uns nun gierig stürzten. Mit vollem Magen sah die Welt besser aus, hoffte ich zumindest. Thomas machte sogleich einen weniger angespannten Eindruck. Für eine Weile rückten die Probleme in den Hintergrund.


„Das hat jetzt gut getan. Vielen Dank, Catherine.“ Thomas lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.


„Gern geschehen, für meine Lieblinge tue ich doch fast alles.“ Sie machte einen glücklichen Eindruck. Gerne hätte ich sie noch glücklicher gemacht, aber wir waren nicht alleine.


„Machen wir also weiter“, forderte Thomas uns auf. „Wir müssen Luki noch einen Tritt in den Arsch verpassen.“ Am liebsten hätten wir das alle wortwörtlich getan. Irgendwann würde es soweit sein.


Zwar fühlten wir uns jetzt besser, auf brauchbare Ideen kamen wir aber nicht. Wenn sechs Leute keine Einfälle haben, wird es kaum eine Lösung geben. Die Stimmung fiel wieder auf den Gefrierpunkt, immerhin war sie nicht mehr aggressiv geprägt. Thomas und ich führten keinen Kleinkrieg mehr, sondern brachten Vorschläge. Nicht sehr viele zwar, da es kaum Ansatzpunkte gab. Als es schliesslich zehn Uhr war, ich Kopfweh hatte und die Haltung der anderen immer mehr in Richtung Aufgabe ging, gaben wir es auf. Lukas würde bekommen, was er wollte.


Die anderen verabschiedeten sich von Catherine. Ich tat es absichtlich als letzter, denn ich wollte nicht nur auf Wiedersehen sagen. Ich umarmte sie und meine Hand an ihrem Rücken ging unter das Oberteil um über die nackte Haut zu streicheln.


„Es hat gut getan, dich wieder mal zu sehen“, flüsterte sie und küsste mich auf die Wange. „Rufst du mich mal an? Ich vermisse dich.“


„Tu’ ich, versprochen. Pass auf dich auf.“ Nur mit Mühe beherrschte ich mich, sie nicht woanders als auf die Wange zu küssen.


Die Heimfahrt verlief in völligem Schweigen. Thomas knurrte manchmal etwas, Josi seufzte. Als wir vor dem Internat ankamen, gingen die anderen hinein, während Eri mich zurückhielt.


„Ich möchte dich noch kurz für mich alleine haben. Komm, gehen wir zum alten Ziehbrunnen.“ Wir setzten uns auf die Bank daneben.


„Ein schrecklicher Abend für dich, nicht?“


Sie zuckte die Schultern. „Es ist ja bloss Sex und nur eine Nacht. Ich werde es überleben.“ Ihre Stimme sprach genau vom Gegenteil. Ich schlang den Arm um ihre Taille und küsste meine Freundin voller Leidenschaft. Leider würde Lukas auch bald in den Genuss ihrer Lippen kommen. Ich hoffte nur, sie würde ihm die Eier ausreissen.

Am Dienstagabend ging ich zu Thomas ins Zimmer. Ich war erstaunt, Martina nicht vorzufinden. Wenn ich alleine war, dachte ich nur an Freitag und das war ungesund. Ungesund für Lukas, weil meine Wut mit jedem Gedanken an ihn noch wuchs.


Thomas gab mir eine Cola aus seinem kleinen Kühlschrank „Ich glaube, es gibt tatsächlich keinen Ausweg“, sagte ich bedrückt und nahm einen Schluck. „Wir haben gestern immerhin vier Stunden lang debattiert, aber nichts gefunden.“


Er suchte Musik, anscheinend etwas Spezielles. Doppelklick, schon erfüllte der Klang von Trompeten den Raum, unterlegt von einem Paukenwirbel. Ich kannte die Musik, es war Shostakovichs fünfte Symphonie, der vierte Satz, jedoch nicht den Grund, warum Thomas ausgerechnet das gesucht hatte. „Was …“


„Wir befinden uns doch sozusagen im Kampf, leider jedoch kurz vor der Unterwerfung. Da benötigen wir etwas, das uns aufrüttelt.“


Wir nahmen beide gerade wieder einen Schluck, als es an der Tür klopfte.


„Herein“, rief Thomas überrascht. Es war Abend, alle hatten frei, aber er erwartete anscheinend niemanden und sein Zimmer war etwas abgelegen, so dass man ihn nicht mal so im Vorbeigehen aufsuchte.


Zu unserer Überraschung war es Armina, die sich ins Zimmer schob. Sie starrte Thomas an wie ein Gespenst.


„Thomas, bist du mit Martina, dieser Schlampe zusammen? Hast du mit ihr rumgemacht?“ Ihre Stimme klang völlig emotionslos, flach.


„Ja, ich bin mit ihr zusammen, da ist es normal, dass man rummacht. Warum?“


Tränen traten der hübschen jungen Frau in die Augen. „Und was ist mit mir?“


Ich sah Thomas an, dass er am liebsten achtlos mit den Schultern gezuckt hätte.


„Nun, wir beide sind Freunde, du weisst ja, was uns verbindet, das brauche ich hier vor Alexander nicht zu erwähnen. Aber Martina ist meine Freundin.“


Armina begann zu schluchzen. Sie wandte sich ab. Thomas verdrehte die Augen und ich musste mir ein Lachen verkneifen.


Ich sah in Thomas’ Augen nur sehr wenig Mitleid, als er Armina beobachtete, die immer noch weinte. Kurz entschlossen trat er zu ihr und legte ihr den Arm um die Schultern.


Zuerst sah es so aus, als wolle sie sich ihm entziehen, aber dann barg sie ihren Kopf an seiner Schulter. Wieder verdrehte Thomas die Augen. „Kommst du zu mir zurück?“, bat das Mädchen.


Ich wusste gar nicht, dass die beiden ein Paar waren, dachte ich belustigt. Ich war gespannt, was Thomas darauf antworten würde.


Seine Stimme klang souverän wie immer. „Ich habe dich nie verlassen Kleines.“


Natürlich, wenn man nie zusammen war, kann man sich auch nicht verlassen, schoss es mir durch den Kopf.


„Ich bin bei dir, aber du musst akzeptieren, dass ich auch mit Martina gewisse Momente teilen will“.


Armina riss sich los und warf sich heulend neben mir aufs Bett. Sie wühlte sich in die Tagdecke ein. Ihr Schluchzen war trotz der furiosen Musik nicht zu überhören, ein trostloses störendes Geräusch.


Wir sahen uns ratlos an. Plötzlich kroch Armina zu mir und wischte sich die Augen an meinem T-Shirt trocken. Der Niagarafall ist nichts dagegen, dachte ich unwillkürlich. „Das Leben ist so ungerecht“, schniefte sie und trommelte mir dabei schwächlich auf die Brust. „Treuloses Schwein“, hörte ich zwischen ihren Schluchzern. „Du treuloses Schwein vögelst mit jeder rum, die dir über den Weg läuft!“


Grosser Gott, was für ein Theater. Als ob wir nicht schon genügend Probleme hätten, dachte ich fatalistisch.


Thomas runzelte die Stirn. Soweit ich wusste, hatten die beiden keinerlei Übereinkommen, das Thomas zur Treue verpflichtete, schliesslich waren sie nicht einmal ein offizielles Paar.


Endlich sprach es Thomas aus. „Armina, du übersiehst etwas. Wir waren nie zusammen.“. Er sprach beinahe emotionslos. Armina hörte urplötzlich auf zu heulen, richtete sich auf und starrte Thomas aus verweinten Augen an.


„Was meinst du damit?“


„Wir haben miteinander geschlafen, ja, aber wir waren nie ein Paar. Wenn du zu mir kommen willst, ist das deine Sache und deine freie Entscheidung. Was ich daneben tue, ist meine Sache. Klar soweit?“


Arminas Augen waren voller Tränen und das Gesicht war nass. Als sie mit Thomas sprach, war ihre Stimme für meinen Geschmack viel zu laut.


„Das stimmt, aber ich dachte trotzdem, dass ich die einzige wäre. Dass du mich zur Frau gemacht hast, bedeutet mir sehr viel und …“


Sie weinte, laut und hemmungslos. Man konnte es bestimmt noch drei Zimmer weiter hören. Warum konnte sich diese Zicke nicht zusammenreissen?


„Äh, Armina?“, ich wagte kaum zu sprechen. „Schrei doch nicht so laut, das geht die anderen nichts an.“ Ich dachte dabei eher an Thomas’ Ruf, der ruiniert würde, wenn herauskäme, dass er mit der dümmsten Frau des Internats eine Affäre hatte, als an Armina selber.


Ich bereute meine Einmischung sofort. Armina fuhr mit zornig funkelnden Augen zu mir herum. „Misch’ dich nicht ein!“, kreischte sie, so laut, dass mir die Ohren klingelten. Sie sprang auf und wandte sich wieder an Thomas. „Ich habe dir vertraut und gehofft, dass du mich nicht zurückstossen würdest. Ich lasse mich doch nicht vom Erstbesten ficken!“


„Hör zu“, Thomas klang schon fast barsch. „Du bist zu mir gekommen, das ist richtig, aber wir sind keinen Bund eingegangen, haben kein gegenseitiges Versprechen abgegeben, daher ist jeder frei, frei zu tun, was er will.“


„Wir haben miteinander geschlafen!“, schleuderte die hübsche Bosnierin meinem Kollegen entgegen, der sich allerdings von ihrem roten Kopf und den blitzenden Augen nicht einschüchtern liess.


„Du hast Recht, da es für dich das erste Mal war, könnte man sagen, dass ich dir vielleicht mehr verpflichtet wäre, als wenn es ein simpler One-Night-Stand gewesen wäre. Aber wir haben uns nicht die Treue geschworen, daran jedenfalls ist nichts zu rütteln.“


Armina sprang auf ihn zu, die Hand erhoben. „Diese Nacht war ein Versprechen!“, schrie sie verzweifelt.


Thomas duckte sich, riss den Arm hoch und blockte ihren Schlag ab. „Es tut mir Leid, das nennt man wohl fehlerhafte interkulturelle Kommunikation“, wiegelte er ab. Eine solche Kaltblütigkeit hatte ich ihm gar nicht zugetraut, vor allem nicht dieses durchaus vernünftige Argument. Aber das war eben Thomas, dumme Sprüche klopfend, obwohl er über einige Bildung verfügte. Sein Geschwafel täuschte über seinen hellen Kopf hinweg.


„Äh, was für eine Kommunikation?“ Armina klang verwirrt. Ich schlug mir in Gedanken an die Stirn. Welch hoffnungsloser Fall!


„Fehlerhafte interkulturelle Kommunikation“, wiederholte Thomas. Ich hörte deutlich die Ungeduld heraus. „Du hast deine gesellschaftlichen Normen gedankenlos auf unsere westliche Gesellschaft übertragen, ohne unsere Sitten zu bedenken.


Bei uns ist es üblich, wenn man es ernster meint, ein Versprechen abzugeben. Ich denke, das weisst du selber ganz gut, du bist schliesslich selber hier geboren.“


„Dann schwör’ mir die Treue!“, forderte Armina mit erstickter Stimme, aber wild entschlossen.


Thomas schüttelte den Kopf. „Ich schlage generell keine Türen hinter mir zu“, erklärte er bestimmt. „Ich liebe die Freiheit zu sehr. Falls du weiterhin zu mir kommen willst, werde ich dich nicht abweisen, aber dann musst du eben akzeptieren, dass Martina meine Freundin ist. Es ist deine Entscheidung. Ich laufe dir nicht nach. Komm’ oder geh’, tu was du willst.“


Arminas Gesicht war einige Augenblicke fast ausdruckslos. „Ich will bei dir sein. Es war so schön mit dir. Es wäre schön, die einzige in deinem Leben zu sein. Du hast Recht, ich muss westlich denken. Das heisst wohl, dass ich diese Schlampe in Kauf nehmen muss, wenn ich bei dir sein will.“


„Nenn’ sie nicht Schlampe!“, fauchte Thomas.


„Sie ist eine Schlampe und ich hasse sie“. Arminas Stimme war kalt. Sie wandte sich abrupt um und trat ans Waschbecken heran. Thomas streckte ihr hinter dem Rücken die Zunge heraus.


Die Blondine wusch sich rasch das Gesicht. Dann drehte sie sich zu uns um. „Dass ich die Tatsache akzeptiere, muss ja nicht heissen, dass ich sie gut finde.“


„Komm schon“, Thomas trat wieder zu ihr und nahm sie in die Arme. Zuerst sträubte sie sich etwas, aber dann schmiegte sie sich aufseufzend an ihn. Ich musste nun wirklich grinsen. Thomas hatte es geschafft und Armina war anscheinend wirklich so dämlich wie wir dachten oder so heftig in Thomas verliebt, dass sie sogar bereit war ihn zu teilen, um ihn nicht zu verlieren. Thomas senkte den Kopf und saugte sich an Arminas Hals fest.


Als er sich wieder von Armina löste, sah ich den knallroten Knutschfleck. Thomas hatte sein Jagdrevier markiert. Die Bosnierin schien meinen Kollegen nicht wirklich loslassen zu wollen.


Schliesslich sah sie uns an. „Entschuldigt den Aufstand. Ich hätte eigentlich wissen müssen dass du zu mir stehst, Thomas.“ Damit verschwand sie.


Wir warteten noch eine Weile, dann brachen wir in schallendes Gelächter aus.


„Entweder ist sie noch dümmer als ich dachte oder sie ist unsterblich in dich verliebt“, prustete ich.


Thomas verwarf die Hände. „Bloss nicht, ich will eine intelligente Frau, nicht so ein dämliches Pseudoflittchen.“


„Aber sie fickt ja anscheinend nicht mit jedem rum, wie wir bisher angenommen haben“, wandte ich ein.


„Stimmt“, räumte Thomas ein. „Für mich bleibt sie aber trotzdem irgendwie ein Flittchen oder zumindest ein Dummchen.“ Wir lachten wieder. Vielleicht war diese Szene das beste, was uns passieren konnte, denn so kamen wir auf andere Gedanken


Als es wieder an der Tür klopfte, fragten wir uns, ob Armina uns gehört hatte und nun an die Gurgel wollte.


Dieser Besuch war einiges angenehmer als der letzte, denn es war Martina. „Was ist denn mit Armina los? Ich habe sie aus diesem Zimmer stürmen sehen. Sie ist direkt an mir vorbeigegangen, aber sie hat nichts gesagt, obwohl ich sie gegrüsst habe.“


Thomas erzählte, was vorgefallen war. Ich kugelte mich auf dem Bett, bei der Stelle, als Armina mir auf die Brust

Login erforderlich!
Um weiterlesen zu können, musst Du Dich einloggen.
Passwort vergessen?
Du hast noch keinen Zugang zu sevac.com? Hier geht's zur Anmeldung.

Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Um die angezeigte Geschichte weiterlesen zu können, ist kein Altersnachweis notwendig, da es sich um eine erotische Geschichte handelt (nicht pornografisch!). Die Anmeldung dauert keine zwei Minuten.

Kommentare


K-Mann
dabei seit: Nov '04
Kommentare: 24
schrieb am 17.12.2007:
»wie immer eine schöne fortsetzung aber für meinen geschmack zu wenig sex ;)«

helios53
dabei seit: Aug '11
Kommentare: 404
Helios53
schrieb am 14.12.2011:
»In meinen Augen eine ziemlich flache, einfallslose Lösung des Problems. Da hätte ich mir mehr Dramatik gewünscht.
Und, ehrlich gesagt, das überhebliche Machogehabe von Alex und Thomas fördert nicht gerade die Sympathie für die Hauptprotagonisten.«



Autorinformationen Autorinfos
 Geschichte melden
Anzeige
MehrteilerAlle Teile in einer Übersicht