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Kommentare: 7 | Lesungen: 7503 | Bewertung: 8.73 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 12.09.2008

Das Internat - Folge 18

von

***Der gute Rutsch***

Was freute ich mich auf die letzten Tage des Jahres. Nicht wegen dem Umstand, dass ein neues Jahr anbrach, sondern weil ich sie mit Catherine verbringen würde. Weg vom Internat und allen Leuten, die uns kannten. Endlich konnten wir uns so verhalten, wie es unsere Gefühle wollten.


Mehr denn jemals zuvor machte ich mir Gedanken, was ich für Catherine empfand. Fest stand jedenfalls: Ich mochte sie von ganzem Herzen. Aber war da sogar noch mehr? Ging das überhaupt oder wäre es dann Liebe gewesen? Wenn ich Catherine liebte, was empfand ich dann für Eri? Über Weihnachten hatte ich Zeit Klarheit in diesen Punkten zu schaffen. Na ja, in einem Punkt brachte ich es zumindest fertig. Ich liebte Eri wirklich von ganzem Herzen und sollte unsere Beziehung zu Ende gehen, wäre das so etwas wie das Ende für mich. Catherine liebte ich also nicht. Was empfand ich dann?


In einen knielangen Mantel gehüllt und einem dunkelgelben Schal um den Hals erwartete sie mich in der Bahnhofshalle. Neben ihr stand ein Koffer.


Wir umarmten uns herzlich und tauschten drei Küsschen. „Kann’s losgehen?“, fragte ich.


„Es kann losgehen“, antwortete sie und lächelte warm.


Um uns einzustimmen, hatte ich einen Platz in der ersten Klasse reserviert, um die Reise nicht in einem stinkigen, lärmigen Abteil hinter uns bringen zu müssen. Erstaunt stellten wir fest, dass wir alleine im unteren Teil des Doppelstockwagens sassen. Catherine zog die Schuhe aus und streckte sich auf dem weich gepolsterten Sitz. Im Gespräch brachten wir die dreistündige Fahrt hinter uns. Ich erzählte, wie die Zeit zu Hause gewesen war, jedoch nicht, welche Gedanken ich mir gemacht hatte.


„Was tust du nach der Ausbildung? Gehst du zurück zu deinen Eltern?“, fragte Catherine.


Ich schüttelte entschieden den Kopf. „Ich könnte das nicht mehr. Für Ferien und um sie wieder einmal zu sehen ja, aber nicht auf die Dauer. Ich fühle mich selbständig genug, einen eigenen Haushalt zu führen.“ Ich verzog das Gesicht. „Ich muss nur noch lernen, wie man Hemden bügelt. Obwohl, das kann ja Thomas machen. Wir möchten in einer WG leben.“


Sie lächelte. „Das kommt bestimmt gut“, meinte sie. Erst dachte ich, mich verhört zu haben, denn bisher hatten die Leute, denen ich es erzählt hatte, stets einen blöden Spruch gemacht. Nicht so Catherine, sie meinte es ernst. „Deine Eltern werden dich bestimmt ein wenig vermissen.“


„Das auf jeden Fall. Ich sie ja auch. Aber die Jahre Internat haben sie daran gewöhnt, wie es ohne mich ist und umgekehrt. Sie bestärken mich, meinen eigenen Weg zu gehen. Oh, Tschuldigung, ein SMS.“ Ich holte das Natel aus der Hosentasche. Eine Nachricht von Erica. Na so was.


*Ist mein Schatz glücklich mit Catherine?*


Erstaunt sah ich auf. „Was schreibt sie?“, fragte die hübsche Frau mir gegenüber.


„Ähm … i-ich, sie sch-schreibt …“


„Ist schon gut, ich hätte gar nicht fragen sollen. Die Neugierde ist mit mir durchgegangen.“ Sie nahm ein Buch aus dem Koffer, während ich zurückschrieb. Eri hatte sich bis jetzt jeden Tag gemeldet, trotz den hohen Kosten. So, wie ich ihre Mitteilungen interpretierte, vermisste sie mich ein ganzes Stück. Soviel zum Thema Spanien. Aber da war noch ihre Mutter, ein nicht zu unterschätzender Faktor.


Die Fahrt kam mir nicht wie drei Stunden vor, höchsten wie eine. Der Himmel war dunkel, als wir ausstiegen. Sofort fiel mir der alles durchdringende Wind auf, der Eissplitter mit sich zu tragen schien. Auf der nur kurzen Suche nach einem Taxi froren uns beinahe die Hände ab.


Die Fahrt führte durch die weihnachtsbeleuchtete Altstadt, den Hang hinauf, schliesslich befanden wir uns in den Bergen, die wir nur nicht sahen, weil es dunkel war. Wir kamen an zahlreichen Hotels vorbei, die einen für den einfachen Touristen, die anderen für die gehobene Kundschaft.


Vor einer Drehtür und unter einem Baldachin kamen wir zu stehen. Der Fahrer nannte uns in seinem eigentümlichen Dialekt den Betrag, den ich sogleich bezahlte. Als wir mit den Koffern vor dem Eingang standen, das Taxi das Wasser, das vom Schnee her rührte, hinter sich aufspritzen liess, packte Catherine meinen Arm. „Du musst nicht alles selber bezahlen.“ Ich sah sie nur an. „Du hast mich bereits in dieses Hotel eingeladen, vorletzte Woche hast du mir diesen BH und String geschenkt, die nicht billig aussahen.“ Ich sah sie weiterhin an. „Ist ja gut, ich verstehe. Ich füge mich dem Gentleman.“


Mit einem Lächeln auf unseren Gesichtern betraten wir die Eingangshalle. Ein dicker Teppich zog sich zur breiten Treppe am anderen Ende, wo er nicht hinreichte, sah ich Steinboden so blitzblank, dass er spiegelte. Vier rechteckige Säulen, verkleidet mit hellbraunem Marmor, durchzogen von dunklen Musterungen, trugen die hohe Decke. Auf einem Balkon, der weit in die Halle hineinreichte, gab es ein Restaurant. Darunter stand die Rezeption hinter einer langen Theke aus dunklem Holz. Eine Dame mit einem höflichen Lächeln, aber einer dämlichen Pony-Frisur empfing uns. „Berger und Garachemani, wir haben ein Zimmer reserviert.“


„Lassen sie mich nachsehen.“ Sie sah in den Bildschirm. „Jawohl, Zimmer dreihundertzwölf. Einen angenehmen Aufenthalt wünsche ich Ihnen.“


Und ob wir das haben werden! Wir zogen es vor, mit den Koffern auf den Lift zu warten. Sogar jemanden, der für uns den Aufzug bediente gab es hier. Wäre ich mit Eri hier gewesen, hätte ich mich vielleicht geärgert, denn in einem Lift liessen sich hübsche Sachen machen. Mit Catherine würde es ohnehin nicht soweit kommen.


An den Wänden hingen Lampen in Form von Fackeln, die warmes Licht spendeten. Hier oben war nichts mehr von kaltem Marmor zu sehen. Holz regierte hier, auf dem Boden lag ein unauffälliger, aber teurer Teppich.


Das zweithinterste Zimmer gehörte für die nächsten Tage uns. Mit Herzklopfen steckte ich die Karte in die Tür. Ob das Gemach so hübsch aussah wie auf den Bildern? Mit einem Klacken ging die Tür auf, ich tastete nach dem Lichtschalter. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Vor uns stand ein Bistrotischchen, dahinter breitete sich die Bar aus. Etwas rechts von uns stand das Zweierbett, in dem man sich ohne Weiteres verlieren konnte. Gegenüber, halb in die Wand eingelassen, der Kamin, daneben der Fernseher und eine Stereoanlage. In der Wand rechts führte eine Tür ins Badzimmer. Alles war in warmen Tönen gehalten, so richtig gemütlich. Genau so, wie ich es mir mit Catherine wünschte.


Sie legte den Koffer aufs Bett und ging ins Badzimmer. Ich machte mich daran, meine Sachen auszupacken. Die Betreuerin kam zurück und legte sich bäuchlings aufs Bett, das Kinn auf die Hände aufgestützt. Nein, für diese Tage, wollte ich sie nicht so nennen. Kätzchen, das gefiel mir. Betreuerin, dieses Wort verband ich mit dem Internat. Diese Tage waren wir aber so weit davon entfernt, wie es nur ging.


„Ich glaube, ich träume immer noch“, lächelte Catherine. „Das ist einfach alles viel zu schön, dass es mir passieren könnte.“


Ich beugte mich zu ihr hinunter, wollte sie erst auf den Mund küssen, tat es dann auf die Stirn. „Genügt dir das als Beweis, dass du nicht träumst?“


Sie wog den Kopf hin und her. „Nicht ganz, aber viel fehlt nicht. Zum ersten Mal im Leben kann ich nachfühlen, was es heisst, eine Märchenprinzessin zu sein.“


Ich erwiderte ihr Lächeln, ein düsterer Gedanke kam mir jedoch. Eine Märchenprinzessin hatte stets einen Prinzen, der sie rettete, nicht jedoch Catherine und soviel ich wusste, gab es niemanden, der diesen Part in ihrem Leben einnehmen könnte. Voller Hoffnung, ihr für eine Zeit allen Kummer nehmen zu können, sagte ich: „Die schöne Zeit ist gekommen.“

Die erste Nacht in unserem gemeinsamen Ferienbett schliefen wir wie zwei Engel auf einer Wolke. Auf Wolke sieben schwebten wir ja auch, insofern passte das. Ich wachte zuerst auf und tat in den folgenden Minuten nichts anderes als nur Catherine anzusehen. Sie lag auf der Seite. Eine Strähne war ihr ins Gesicht gerutscht, die ich wegstrich. Schlafend sah Catherine so süss aus, dass mir das Herz schneller schlug und ich zu zittern begann. Auf ihren seidenweichen Lippen lag ein zufriedenes Lächeln. Ich vermutete, in letzter Zeit hatte sie im Schlaf nicht so glücklich ausgesehen und ich war zufrieden, hatte ich es fertig gebracht.


Mit dem Zeigfinger fuhr ich den Konturen ihres Gesichts nach. Die Fingerkuppen strichen über die gebräunte Haut, die im Dämmerlicht die Farbe von Gold hatte.


Catherine gab ein wohliges Geräusch von sich und öffnete die Augen einen Spalt. Ich küsste sie auf die Stirn und legte einen Arm um ihren Oberkörper. Unter der Decke zog sie die Beine an den Oberkörper. Ihre Hände legte sie unter den Kopf. „Ich habe geträumt“, eröffnete sie mir. „Ich stand in einem dunklen Tunnel. Hinter mir war eine Wand, ich hatte die Wahl stehen zu bleiben oder den dunklen Weg zu nehmen. Schritt um Schritt bin ich gegangen, habe mich den Wänden entlang getastet, aber das war gar nicht nötig, denn es gab keine Abzweigung. Alles, was ich tun konnte, war weitergehen. Kurz bevor ich aufgab, sah ich in der Ferne ein Licht und das gab mir Mut. Mit schnelleren Schritten ging ich vorwärts. Das Licht wurde ganz langsam grösser, aber es wurde. Die letzte rannte ich, so schnell ich konnte und trat ins Sonnenlicht hinaus. Doch nicht nur das erwartete mich, sondern auch du. Ich spürte deine Wärme um mich und wie du mein Gesicht gestreichelt hast. Da bin ich erwacht.“


„Und der Tunnel liegt hinter dir“, hielt ich fest. Das war das Wichtigste. Wer draussen wartete, war nicht von Belang, solange es jemand war, dem sie vertraute. Ich küsste sie abermals auf die Stirn und gestand mir ein, dass ich mich schon ein wenig geehrt fühlte, derjenige zu sein, der sie im Licht begrüsste. Was dieser Traum alles bedeuten mochte?


Wir gingen hinunter und frühstückten. Catherine trug ein dunkelgelbes Trägershirt, das an einigen Stellen eng an ihrem Körper lag, an anderen sich jedoch faltete und einen langen, schwarzen Rock, der mit Stickereien verziert war, die sich lose um ihn zogen. Besonders leckere oder süsse Bissen gab ich Catherine direkt in den Mund und sie biss ab wie eine Lady. Wir taten uns Brot und Honig auf die Teller, holten Joghurt und Milch mit Schokoladenpulver, alles in schönen Porzellangefässen und nicht aus Plastikbechern. Beidhändig hielten wir die breiten, aber flachen Tassen und tranken daraus, während wir uns in die Augen blickten.


Am Nachmittag verliessen wir das Hotel. Unter den Rock zog Catherine schwarze Strumpfhosen an und sie schlüpfte in braune Stiefeletten, die ihr bis knapp über den Knöchel gingen. Um den Oberkörper schlag sie ein breites, langes Tuch in grau.


In den Gassen brannte die Weihnachtsbeleuchtung, denn viel Licht drang nicht zwischen den Dächern in die engen Strässchen. Sterne und Christbäume, bunte Girlanden und kleine Birnen an Ketten leuchteten uns den Weg. Wir gingen über Pflastersteine, mal hinauf, neben der Kirche wieder hinunter, vorbei an Läden. Souvenirshops boten den fotografierenden Besuchern aus dem fernen Osten alles an, was deren Herzen begehrten. Aus Confiserien duftete es herrlich nach süssen Sünden und ich konnte es nicht lassen, Catherine ein Lebkuchenbärchen zu schenken, das ein rotes Herz aus Marzipan hielt. Die Verkäuferin lächelte uns breit an und schenkte es uns sogar, was mir ein schlechtes Gewissen bescherte. Catherine und ich waren ja nicht zusammen, auch wenn man es hätte meinen können, aber ich konnte nicht gut die ganze Geschichte über uns beide erzählen.


Tatsächlich fühlte ich mich auf eine Art so, als sei ich mit meiner Freundin unterwegs. Catherine und ich hielten Händchen, als sei es das Natürlichste auf der Welt. Ich konnte nicht mehr sagen, wer damit angefangen hatte. Fast glaubte ich, es sei sie gewesen, die mich das erste Mal berührt hatte. Jedenfalls wehrte ich mich nicht dagegen, warum auch, hier kannte uns niemand und ich wollte es auch. Es war das schönste, mit Catherine zu turteln, in aller Öffentlichkeit Händchen zu halten, vor den Schaufenstern stehen zu bleiben und ihren Kopf an meiner Schulter zu spüren, das Haar, das am meiner Wange kitzelte.


Jedoch küssten wir uns nie. Ein paar Mal stand ich kurz davor, ihr einen Schmatz auf die Wange zu geben, schlussendlich tat ich es dann doch nicht und wusste nicht so recht, warum. Hatte ich Schiss, ihr auf eine nicht zu erklärende Weise zu nahe zu kommen oder wollte ich mir das Beste noch aufsparen? Traf sogar etwas Drittes zu, das ich noch gar nicht bedacht hatte? Ich wusste nur, dass ich Catherine auf keinen Fall zerbrechen wollte und hoffte, die Samthandschuhe bereits angezogen zu haben. Sie kam mir wie ein Schatz vor, unendlich wertvoll, aber leicht zu verlieren. Ich musste nur ein Mal falsch steuern und das Schiff würde kentern.


Die kalten Füsse bemerkte ich erst, als wir zurück im Hotel waren. Sie kamen mir vor wie Eiszapfen, aber Catherine wusste, was zu tun war. Sie drängte mich aufs Bett und begann sie mit ihren Händen zu massieren. Ich lag auf dem Rücken und schloss die Augen, während sie den Füssen wieder Leben einhauchte.


Ich fragte mich, ob es so etwas wie eine innere Erregung gab, die sich jedoch nicht körperlich äusserte. Damit liess sich am besten beschreiben, wie ich mich fühlte. Ich wollte die hübsche Frau in die Arme nehmen, ihren Duft in mich ziehen und ihre Haut spüren, überall spüren. Ihre Hände an meinem Körper, wie sie über meine Brust strichen, sanft an den Härchen zupften, derweil ich ihr das Oberteil auszog und ihren Körper liebkoste. An Sex dachte ich jedoch nicht und in der Hose wurde der Platz nicht knapp. Etwas ging da vor, das ich noch nie erlebt hatte.


Nach der Massage holte Catherine ein Becken und machte mir ein Fussbad. Sie goss ein Öl ins Wasser, dessen Duft mich belebte. Sie krempelte meine Hose hoch und wusch ohne Lappen die Beine und Füsse. Immer wieder sah sie hoch zu mir und ich sah diesen Blick in ihren Augen, der mich elektrisierte und ich schauderte.


„Bleib so sitzen, ich giesse noch heisses Wasser nach.“ Sie schwebte davon wie eine Elfe und kam mit einem Krug zurück, aus dem es dampfte. Die Hälfte des Inhalts goss sie ins Becken.


Sie holte einen der bequemen Sessel heran und liess sich mit einem Buch darauf nieder. Sie schlug es auf, lass eine halbe Minute darin, blätterte weiter, las wieder und schloss es. Sie sah es unschlüssig an, ob sie weiter lesen sollte oder nicht.


„Du hast dich bereits genug um mich gekümmert“, versicherte ich ihr. „Du hast Ruhe verdient.“


„Darum geht es nicht. Das sind meine Gedichte, die ich im Verlauf des Spätsommers und Herbstes geschrieben habe.“ Sie hielt das Buch an ihre Brust, als sei es ein Kind. „Ich habe mir gesagt, niemandem daraus vorzulesen, denn hier sind meine innersten Gedanken und Gefühle nieder geschrieben. Bereits einmal habe ich mich einem Mann vollständig geöffnet. Was herausgekommen ist, weisst du ja. Ich habe Angst, es könnte sich wiederholen.“


„Das ist absolut verständlich.“ Ich nahm ihre Hände in die meinen. „Ich verlange nicht, dass du mir deine Gedichte vorliest. Du musst dich mir nicht vollständig öffnen. Das möchte ich nicht.“


Sie schenkte mir ihr wärmstes Lächeln. Ihre Zähne blitzten zwischen den roten Lippen hervor wie Diamanten. „Ich würde dir aber gerne daraus vorlesen. Mit jemandem muss ich darüber sprechen und wer ist dafür besser geeignet als du? Ich platze sonst. Bei dir bin ich sicher, dass es geheim bleibt, was ich erzähle.“


„Du hast dich bereits jemandem geöffnet“, erinnerte ich sie. Das sollte keine Warnung sein, dass bei mir dasselbe geschehen könnte, um Himmels Willen nein!, aber sie durfte nachher nicht in der Angst leben, ich könnte es weiter erzählen.


„Ich weiss. Je mehr ich mir darüber Gedanken mache, desto klarer wird es mir. Mein ehemaliger Freund war nicht auf Ruhe und Harmonie aus. Er war stets voller Energie, selbst wenn er von der Arbeit kam. Am Wochenende wollte er lieber in den Ausgang als einen gemütlichen Abend zu verbringen. In den letzten Monaten vor … der Trennung gab es genug Anzeichen, dass es nicht mehr weiterging. Als die Beziehung vom Verliebtsein und dem ersten Abschnitt in die Alltäglichkeit überging, zeigte sich, wie unterschiedlich er und ich waren.“


Wann begann der Alltag? Diese Frage hatte ich mir auch schon in Bezug auf Eri gestellt, jedoch keine Antwort gefunden. Wahrscheinlich liess sich das nur im Nachhinein feststellen. Etwas Weiteres nagte jedoch auch an mir: Wenn der Alltag erst einmal Einzug gehalten hatte, würde es bei Eri und mir auch auseinander gehen? Ich konnte es mir kaum vorstellen, zu ähnlich waren wir uns.


Aus diesen Gedanken heraus landete ich wieder in der Gegenwart und bei dem, was Catherine vorhin gesagt hatte. „Bei uns ist das anders? Ich denke, in einigen Dingen unterscheiden wir uns auch ganz beträchtlich.“


„O ja,. In anderen dafür sind wir uns sehr ähnlich.“ Sie machte eine Bewegung, mit der sie die Tage in diesem Hotel aufzeigen wollte. „So etwas wäre mit ihm undenkbar gewesen.“ Sie blickte nieder zu dem Buch mit dem schwarz-violetten Einband, das auf ihre Beine gerutscht war. „Und um ehrlich zu sein, fühle ich bei dir eine Vertrautheit, wie ich sie in den knapp fünf Jahren der Beziehung nicht gespürt hatte.“


Ich senkte den Blick, weil ich dem ihren nicht stand halten konnte. „Das ist zu viel der Ehre“, murmelte ich.“


„Ehre? Weil ich die Wahrheit sage?“


Jetzt sah ich auf. „Es ist deine Entscheidung, ob du mir vorlesen möchtest oder nicht. Mich würde es freuen, dir helfen zu können, indem ich zuhöre. Was du mir erzählst, wird kein anderer Mensch zu Ohren kommen, nicht einmal Eri, das gelobe ich.“


Auf Catherines Lippen formte sich ein „Danke“, jedoch sprach sie es nicht aus. Mit ihren zarten Fingern öffnete sie das Buch und begann zu lesen. Die ersten Gedichte waren düster, dunkle Worte beschrieben ihren Gemütszustand nach der Trennung, durchzogen sogar von Selbstmordgedanken. Ich erschrak, denn so heftig hatte ich es nicht erwartet. Tränen rannen über Catherines Wangen und nicht lange, da legte sie sich aufs Bett, den Kopf auf meine Beine gelegt. Ich streichelte ihr Gesicht und die andere Hand legte ich auf ihren nackten Bauch.


Sie las weiter. Wie in ihrem Traum wurde das Licht am Ende des schwarzen Tunnels immer grösser und ich erwartete sie, jedoch nicht im Licht, so weit war Catherine noch nicht, dafür bereits im Tunnel, damit sie jemanden bei sich hatte.


Ich trocknete mir die Füsse und eng umschlungen liessen wir uns auf das warme und weiche Bett nieder. Einander umarmend schliefen wir ein.

Die Augen noch kaum offen, beschlossen wir am nächsten Morgen das Thermalbad des Hotels aufzusuchen. Wir warfen uns die Morgenmäntel über und mit den Pantoffeln an den Füssen schlurften wir noch etwas schlaftrunken ins Untergeschoss. Entfernt erinnerte mich das Bad mit seinen Säulen an die römische Architektur. Nach kurzem Umkleiden und Duschen standen wir am Becken und spürten schon die Wärme des Wassers. Catherine trug denselben gelben, geblümten Bikini wie seinerzeit im Internat. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verklemmen, besonders nicht, als ich daran dachte, was nachher geschehen war.


Ein älteres Paar schwamm hier bereits. Sie trug ein Badkappe, er eine Taucherbrille, näher wollte ich mir die beiden gar nicht ansehen. Catherine und ich grüssten freundlich und verzogen uns durch den Durchlass nach draussen. Die Körper im mehr als fünfunddreissig Grad warmen Wasser, nur die Köpfe bekamen die eisige Kälte zu spüren, aber das war eher angenehm als störend.


Die Aussicht auf die schneebedeckten Berge und das aus viel Holz erbaute Hotel raubte uns den Atem, nicht zu vergessen der parkähnlich mit Bäumen und Büschen bepflanzte Aussenbereich des Bades. Hier waren wir alleine.


Wir wandten uns mit dem Rücken zwei Düsen zu und liessen das Wasser eine warme Massage vornehmen. Catherine hatte ihr Haar mit einer Spange hochgesteckt, damit es nicht nass wurde.


Anschliessend schwammen wir in die Mitte des runden Beckens, wo es einen sechsseitigen Abschnitt gab, in dem man im Wasser sitzen konnte. Hier spritzten uns die Düsen an Rücken und Schenkel.


„Es ist einfach wunderbar hier“, sagte Catherine und strahlte. „Was tun wir heute? Hast du einen Plan?“


„Erst einmal sind wir doch hier, wollen wir schon an später denken?“ Ich seufzte zufrieden und glitt noch etwas tiefer in Wasser hinein. Mit den Zehen streifte ich Catherines Füsse. Sie erwiderte die Berührung und fing ihrerseits an, meine Sohlen zu massieren. „Einen Plan habe ich. Was hältst du von einem Wellness-Tag?“


Sie lachte leise und kam zu mir herüber. Sie drückte sich nahe an mich und fuhr mit den Fingern über meine Brust. Gleichzeitig fühlte ich die Berührung an jedem erdenklichen Punkt meines Körpers. „Da bin ich dabei. Aber wie gesagt, erst einmal sind wir hier und das wollen wir geniessen.“ Sie legte ihren Kopf an meine Schulter, die noch aus dem Wasser ragte. Keine Menschenseele störte uns und darum war ich froh. Catherines Mund kam meinem immer näher, langsam, fast unmerklich, aber je länger desto kleiner wurde der Abstand.


Ich drehte leicht den Kopf und blickte in ihre halb geschlossenen Augen. Ihre Lippen waren zu einem Kuss leicht geöffnet. Ich schob das Gesäss ins tiefere Wasser und ging der hübschen Frau entgegen. Unsere Füsse berührten sich, die Zehen spielten miteinander und als sich unsere Hände fanden, stimmte alles. Nur noch der Kuss fehlte zur Perfektion.


Die Welt verschwamm um mich, das Wasser war weg, ich fühlte mich nur noch leicht wie ein Vogel und um meinen Körper war es warm. Das war jedoch nichts im Gegensatz zu dem, als sich unsere Lippen berührten. Erst ganz sachte, als berührten sie eine Seifenblase. Jetzt benötigte ich keine Aufforderung, sie zu küssen. Ich wollte es mit aller Macht und in diesem Moment konnte mir niemand meine Catherine entreissen. Meine Arme legten sich um sie wie um sicherzugehen, jedoch auch, weil ich jedes Fleckchen Haut an ihrem Körper berühren wollte. Unsere Münder berührten sich inzwischen mit mehr Druck und ich öffnete meine Lippen. Trotz des warmen Wassers lief es mir kalt den Rücken runter, als sich unsere Zungenspitzen berührten. Der Zungenkuss war nicht wild und hemmungslos, aber nicht minder intensiv, als wenn er es gewesen wäre. Beim dreiundfünfzigsten Stern, an dem ich vorbei flog, hörte ich auf zu zählen.


Catherine lag unter mir, ihre Arme lagen jedoch auf meinem Körper und strichen darüber. Im Wasser verzogen sich die Blüten auf dem gelben Feld des Bikinis immer wieder. Meine Lippen machten sich auf zu ihrer Halsbeuge. Dort liess ich sie erst über die Haut streichen, spürte, wie die Frau Gänsehaut bekam und sie zitterte. Mit der Zunge liebkoste ich als nächstes die gesamte Halspartie und dann küsste ich sie mit Lippen und Zunge gleichzeitig. Obwohl im Winter, kam es mir vor, als läge ich mit Catherine auf einer Blumenwiese, die Bienen und Hummeln hörte ich bereits, wie sie sich am Nektar der Blumen gütlich taten.


Mit den Küssen gelangte ich wieder dorthin, wo ich angefangen hatte: auf Catherines Mund. Ein kaum hörbares Stöhnen kam über ihre Lippen und ich schnappte es auf, indem ich sie küsste. Wir öffneten gleichzeitig die Augen. Ich las etwas in ihren, das ich vorhin noch nie gesehen hatte. Es erschreckte mich genauso, wie es mir gefiel. Catherine war erregt, das machte ich ganz deutlich aus.


Warum auch nicht? Sie war eine Frau, ein Mensch und von Zeit zu Zeit erwachte das Bedürfnis nach körperlicher Intimität in jedem von uns. Warum nicht auch bei Catherine? Warum erschreckte es mich?


Über diese Frage dachte ich nach, als wir aus dem Wasser stiegen und jeder sich in seine eigene Kabine zurückzog. Warum hat es mich erschreckt, als ich die Erregung in ihren Augen gesehen hatte? Vielleicht lag es daran, weil ich nie gedacht hätte, sie würde jemals ab mir … spitz werden. Alleine schon dieses Wort in Verbindung mit Catherine zu bringen kam mir auf eine groteske Weise unnatürlich vor.


Unsere Freundschaft hatte nie auf sexueller Ebene bestanden. Wir waren uns zwar nahe gekommen, jedoch war das für mich stets etwas anderes gewesen. Ich hätte sie schon einige Male nackt sehen können, doch stets hatte ich mich abgewandt und täte es auch jetzt noch. Würden wir die Kabine teilen, würde ich mich umkehren, wenn sie sich umzieht. Dass es ein schöner Anblick war, sie im Bikini zu sehen, stritt ich nicht ab, zwei Stücke Stoff weniger, das ging jedoch nicht. Einfach nicht.


Wir gönnten uns eine Massage. Ich lag bereits nackt auf der Liege, nur ein Handtuch über dem Gesäss, als Catherine hereinkam. Ein Badtuch hatte sie sich um den Körper geschlungen, das die Masseurin öffnete, dass der Oberkörper unbedeckt war, als Catherine auf dem Bauch lag. Ich drehte den Kopf zu ihr hinüber, sah den Ansatz ihrer Brüste und blickte wieder weg. Nichts gegen ihre Brüste, bestimmt waren es die wundervollsten auf der gesamten Erde, aber ich konnte nicht hinsehen.


Die hübsche Frau mochte schon lange keine Jungfrau mehr sein, dessen war ich mir bewusst und doch hatte ich sie unbewusst auf ein Podest gestellt. Ob das von ihrer Stellung als Betreuerin oder sonst woher herrührte, wusste ich nicht. Das Podest war das einer unberührbaren Jungfer, das wurde mir jetzt klar und nun wusste ich auch, was mich erschreckt hatte beim Anblick ihrer Erregung. Eine Jungfer, die sich nicht berühren lassen wollte, war nicht erregt. Was für ein Blödsinn, Catherine war eine ganz normale Frau, was das anging und doch war ein ganz kleiner Teil meines Weltbildes zerstört, so lächerlich es selbst in meinen Ohren klang.


Ich tat so, als würde ich dösen, jedoch lag ich hellwach und wenn ich den Rest des Nachmittags Catherines Blicken auswich, so nur, weil sie nicht mehr ganz die Frau war, als die ich sie gesehen hatte. Beim Abendessen gab ich mir einen Ruck und gab mich so wie immer, obwohl es in mir immer noch arbeitete. Sie hatte es jedoch nicht verdient, dass ich sie missachtete und konnte für meine verquere Ansicht schon gar nichts dafür. Auf dem Weg zurück in unser Zimmer legte ich ihr einen Arm um die Schulter.


Ich zog mir die Bundfaltenhosen und das schwarze Hemd aus glänzendem Stoff aus und legte mich aufs Bett. Nach dem heutigen Tag fühlte ich mich wie frisch geboren. Catherine zog sich kurz ins Badzimmer zurück und kehrte mit einem nachtblauen Négligé aus Seide bekleidet zurück. Ich ertappte mich dabei, wie ich im Begriff war zu starren.


Um das Haus pfiff der Wind, es war ein regelrechter Schneesturm im Gange, wie ich durch die Fenster sehen konnte. Schwaches Licht fiel von der Strassen- und Weihnachtsbeleuchtung durch die Spalten in den Fensterläden ins Zimmer. Nur Catherines Nachttischlämpchen brannte noch und spendete etwas Licht. Die wunderhübsche Frau lehnte sich an meinen Oberkörper und spielte mit meinen Fingern.


„Was würdest du tun, wenn du …“ Ich sprach nicht zu Ende, denn es war eine dumme Frage.


„… wenn ich meinen Ex wieder sehen würde?“, sprach sie den Schluss aus. Ihr Haar kitzelte an meinem nackten Oberkörper. Mit der freien Hand streichelte ich Catherines Schulter. „Die ersten Wochen war ich so wütend und enttäuscht, dass ich ihn am liebsten geschlagen hätte. Heute würde ich ihn fragen, was ihm alles gefehlt hat in unserer Beziehung. Gerade auch was das Körperliche betraf, unterschieden wir uns. Er hätte gerne zwei- oder dreimal Sex in der Woche gehabt. Für mich muss aber die Atmosphäre stimmen, sonst kann ich nicht und wenn es jemandem keine Freude bereitet, gefällt es dem anderen auch nicht.“ Sie drehte den Kopf und blickte zu mir hoch. Ich küsste sie auf die Stirn. „Sex ist bei mir immer mit Liebe und grossen Gefühlen verbunden. Bei anderen mag das nicht so sein und damit habe ich kein Problem, aber ich könnte nie mit jemandem schlafen, mit dem ich keine Beziehung habe oder den ich nicht liebe. Und selbst dann muss der Moment stimmen. Ich bin eine hoffnungslose Romantikerin. Meinem Ex bedeuteten Kerzen, Rosenduft und das alles nicht so viel. Es hat mir selber wehgetan, ihn abzuweisen, wenn ich im Bett seine Erregung gespürt habe.“ Sie kuschelte sich an meine Brust und kratzte mich sanft mit den Fingernägeln. „Ich würde ihn jetzt fragen, ob er mit der Neuen seine Bedürfnisse stillen kann.“


Ihre Stimme war leiser geworden, je länger sie sprach. Arme Catherine, ich fühlte regelrecht mit ihr mit und entwickelte eine Wut auf den Mann, mit dem sie fünf Jahre ihres Lebens geteilt hatte und der sie ohne ein Gespräch verlassen hatte.


„Für euch Männer muss ich wohl ziemlich unattraktiv sein, wenn ich stets auf den rechten Augenblick warten muss um mich hingeben zu können.“


Grundsätzlich bist du alles andere als unattraktiv, dachte ich für mich. „Was das betrifft für einige schon. Das sind jene, denen Gefühle nichts bedeuten.“


„Was bedeuten dir Gefühle?“ Sie blickte wieder hoch.


Damit hatte sie mich jetzt kalt erwischt. Ich atmete dreimal tief ein auf der Suche nach der passenden Antwort. „Je nach Stimmung sehr viel. Zu unserem Einjährigen hat Eri mich eingeladen und wir haben eine wunderschöne Nacht miteinander gehabt. In einem solchen Fall bedeuten sie mir sehr viel. Ich mag es romantisch. Was wir hier gemeinsam erleben, geniesse ich aus vollen Zügen.“ Ich glaubte die richtigen Worte gefunden zu haben. Plötzlich war mir sehr warm.


Catherine hatte meine Hand gehalten, die auf ihren Bauch gelegen hatte, an das mochte ich mich noch erinnern, aber nicht daran, hinunter gerutscht zu sein. Sie befand sich inzwischen deutlich unterhalb des Bauchnabels und ich spürte die Wärme von Catherines Schoss. Mein Herz begann hart zu klopfen. War ich das gewesen oder hatte sie mich unbemerkt hinuntergeführt?


„Dann geht es dir nicht anders als mir“, flüsterte sie. „So, wie es jetzt ist, könnte ich mich fallen lassen.“ Sie griff nach meiner Hand auf ihrer Schulter und zog sie näher an ihr Herz. Und damit näher an ihre Brüste. Ich spürte den Ansatz der feinen Hügelchen. Dass beide Träger des Négligés runter gerutscht waren, schien sie nicht zu stören.


Damit war aber noch nicht Schluss. Kaum merklich führte sie die Hand an ihrem Bauch in wärmere Gefilde. Auf eine Weise war mir das immer noch unangenehm, hingegen gefiel es mir auch und spurlos ging es nicht an mir vorüber. In den Boxershorts tat sich gehörig etwas. Kein Zweifel, dies war einer dieser magischen Moment, die es nur selten im Leben gab. Ich vergrub meine Nase in Catherines Haaren.


Erst als Sonnenlicht durch die Fensterläden schien, wachten wir auf, Catherine war immer nach auf meine Schulter gebettet, das Négligé so weit hinunter gerutscht, dass es um ein Haar die Brüste frei gab.


Der letzte ganze Tag mit ihr alleine war gekommen und damit auch das Ende des Jahres. An zweites dachte ich kaum, wohl aber, dass die gemeinsame Zeit schmolz wie Schnee im Frühling. Trauer wollte mich überkommen, aber ich gab ihr keinen Platz, viel lieber genoss ich den letzten Tag mit Catherine. Wir gingen noch einmal in die Stadt, Hand in Hand und assen dort in einem gemütlichen kleinen Restaurant zu Abend, eine Kerze zwischen uns. Die hübsche Frau hielt meine Hand ich ihre, wir streichelten uns und schenkten einander ein Lächeln nach dem anderen.


Mit kalten Händen und Füssen trafen wir im Hotel ein. In der Eingangshalle leuchteten gerade genug bunte Glühbirnen, dass es silvesterlich, aber nicht kitschig aussah. Wir nahmen den Lift nach oben, mit klammen Fingern schob ich die Schlüsselkarte in den Schlitz, mit einem Klack ging die Tür auf. Wie bestellt stand in einem Kühlbehälter eine Flasche Sekt auf dem Tisch, daneben zwei Gläser. Was wir heute Abend tun würden, wusste ich noch nicht, nur eines war mir klar: Eine andere Gesellschaft als Catherines wollte ich nicht.


Catherine zog sich ins Badzimmer zurück, während ich nur noch mit Boxershorts bekleidet unter die Bettdecke schlüpfte und ein Buch zur Hand nahm. Im Badzimmer plätscherte Wasser, Catherine duschte sich gerade, damit ihr warm wurde.


Langsam kroch auch mir die Wärme in die Glieder zurück wie Metall, das sich langsam erhitzte. Ich legte das Buch zur Seite und lehnte mich zurück. Das Plätschern war vergangen. Mein Blick fiel auf die Sektflasche und ich stand auf um sie zusammen mit den Gläsern in Reichweite zu holen. Ich wollte Catherine mit einem gefüllten Glas erwarten. Nicht zum ersten Mal öffnete ich eine solche Flasche und liess den Knallkorken kommen. Er schob sich aus dem Flaschenhals, ich hielt ihn, damit er nicht durchs Zimmer flog. Ein Schäumchen bildete sich, als ich das erste der schlanken Gläser füllte.


Das zweite hielt ich noch in der Hand, als das Licht im Bad ausging und Catherine herauskam. Erst sah ich sie nur in den Augenwinkeln, sah aber sofort auf und verschüttete beinahe etwas vom Sekt. Sie trug nicht mehr das Négligé, was ich als das knappste Kleidungsstück erwartet hatte, in dem sie sich zeigen würde. Was ich jetzt erblickte, liess mich leer schlucken und alles andere auf der Welt vergessen. Als ich ihr das Dessous bestehend aus rotem BH und String geschenkt hatte, war ich nicht davon ausgegangen, diese beiden Stoffstücke an ihr zu sehen.


Mit wiegenden Hüften und seidenem Gang wie ein Kätzchen kam sie zum Bett und liess sich darauf nieder. Sie presste die Beine nicht aneinander, wie es jemand getan hätte, der sich schämte. Mein Blick fiel auf ihre kleinen, aber süssen Hügel, die dunklen Brustwarzen waren d

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markusktown
dabei seit: Jan '03
Kommentare: 1
schrieb am 12.09.2008:
»diese reihe sollte nie enden - einfach super«

tali
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 72
schrieb am 12.09.2008:
»unglaublich gefühlvoll. ganz wunderbar zart.
bitte lass uns an vielen weiteren Fortsetzungen teilhaben«

netghost78
dabei seit: Jan '06
Kommentare: 13
schrieb am 13.09.2008:
»Sehr gefühlvoll, genau richtig.....
Weiter so!«

lucky001
dabei seit: Nov '02
Kommentare: 21
schrieb am 21.09.2008:
»tolle geschichte sehr schön geschrieben...da mag man glatt bei den zweien sein«

jix
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 1
schrieb am 22.09.2008:
»Sehr gut geschrieben, tolle Geschichte. Das vermisst man bei vielen Geschichten, dass mehr auf die Gefühle eingegangen wird. :)«

meckie
dabei seit: Mai '03
Kommentare: 1
schrieb am 11.11.2009:
»habe mich in kürze bis hier her gefressen, man kann sich eben schlecht loseisen.
Die Detailliebe in der Storry und die bildhafte erotische Schilderung der körperlichen Lust ist einfach klasse.
Macht mich natürlich neugierig mehr über HG1 zu erfahren.«

metro290
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 19
schrieb am 05.08.2013:
»Eine wunderbare liebevolle Geschichte.«



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