Das Kink-Experiment
von Serafina72
- Intro -
Ich saß nun schon bestimmt eine halbe Stunde in diesem Büro mit einem der "Berater" des Experiments. Er war sehr um mein Wohlbefinden bemüht, hatte mir Kaffee und Wasser angeboten. Und dann hatte er angefangen mir zu erklären, worum es in diesem Experiment ging.
Irgendwie hat es sich sehr stark nach "Big-Brother" angehört. Ja - ich gebe zu, ich habe damals die erste Staffel gespannt erwartet und auch angeschaut. Der Grundgedanke, der dahinter steckte, hatte mich auf eine gewisse Weise fasziniert; wohl auch der Grund, wieso ich mich für dieses Experiment interessiert hatte.
Ich hatte diverse Fragebögen, Neigungstests und Gespräche absolviert. Thematisch wurde alles angesprochen, was irgendwie in meinem Leben Belang hatte. Natürlich ging es dabei auch um Sexualität - und natürlich hatte ich wahrheitsgemäß angegeben, dass ich seit dem Studium (mein Gott, das sind fast 20 Jahre) immer wieder in Gedanken von BDSM fasziniert war - lange vor 50 Shades of Grey. Natürlich hatte ich erzählt, dass ich erste reale Erfahrungen gemacht hatte, es gut gefunden hatte. - Aber dass es bei dem Experiment um BDSM gehen könnte, war mir nicht klar.
Es gäbe diverse Experiment-Gruppen - und ich sei für das Kink-Experiment ausgewählt worden, meine Daten und Auswertungen wären da wohl eindeutig.
"Können Sie mir das nochmal mit den Kameras und so erklären? Ich meine, klar muss so ein Experiment überwacht werden, aber …" - als er die Kameraüberwachung angesprochen hatte, war ich noch von Gott weiß was für einem Experiment ausgegangen, aber doch nicht von BDSM.
"Aber natürlich!" - er war wirklich sehr darauf bedacht, dass ich mich bei all dem wohl fühlte.
Es würde wirklich fast wie in dieser Fernseh-Show sein, Kameras in jedem Winkel des Hauses, hochauflösende Mikrofone ("Also nichts mit lästigen Umhänge-Mikros, die im Weg sind!"). Die generelle Privatsphäre bleibe gewahrt ("Auf der Toilette sind keine Kameras installiert; nein - dieser Bereich ist definitiv ausgeklammert. Wie heißt es doch - Tabu ist alles, was in die Toilette gehört. Genau so halten wir es bei unserem Experiment auch.")
Die Kameras würden nicht aufnehmen, nur übertragen. Sämtliche Mitarbeiter des Projekts "hinter der Kamera" seien geschultes Personal, Profis. Es würde alles überwacht, um Auswertungen vorzunehmen und natürlich auch die Sicherheit zu gewährleisten. Alles würde streng nach dem Grundsatz SSC ("Das sagt Ihnen ja was, nehme ich an... ") vor sich gehen; und damit darüber hinaus keinem der Probanden geschadet wird, könne man aufgrund der Überwachungssituation jederzeit eingreifen, bzw. könne einer der Probanden, sollte es ihm oder ihr nicht gut gehen, jederzeit auf Hilfe von außen zugreifen.
Gespräche mit Psychologen, medizinische Untersuchungen, Versorgung mit allem sozusagen... "natürlich dem Kink entsprechend in unterschiedlicher Ausprägung" - aber das könne er mir ganz genau nicht jetzt schon verraten. Ich solle aber sicher sein, dass bestens für mich gesorgt werde, wenn ich mich denn für eine Teilnahme entscheiden würde.
Nach vielen rechtlichen und versicherungstechnischen Informationen brauchte ich erst einmal frische Luft, Zeit für mich. Der Berater hatte mir empfohlen, mich im Garten des Instituts ein bisschen zu entspannen, ich solle mir so viel Zeit nehmen, wie ich bräuchte, jederzeit einfach wieder zu ihm ins Büro kommen; er habe sich heute den ganzen Tag nur für meine Betreuung eingetragen.
Im Garten angekommen hatte ich erst das paranoide Gefühl, dass hier vielleicht auch schon Kameras installiert sind; aber das gab sich schnell, denn entspannen konnte man hier wirklich sehr gut. Und meine Gedanken begannen sich langsam ein bisschen zu ordnen.
Es hatte sich alles irgendwie total verrückt - und dennoch total durchdacht angehört. Es gab Experten-Teams, die jedes einzelne Experiment und dessen Ausrichtung erarbeitet hatten. Ich könnte also quasi die Wissenschaft unterstützen, indem ich hier meine Neigung auslebte - und das noch professionell überwacht; abgesichert. Irgendwie musste ich zwischendurch an Kurt Felix denken und sah ihn vor meinem geistigen Auge schon vor dem Haupteingang des Instituts mit seiner Crew stehen, wie er mir erklärt, dass ich gerade hereingelegt worden wäre, und dann mit Unschuldsmiene fragt, ob ich Spaß verstehe.
Zu Hölle mit Kurt Felix! Das Kink-Experiment war das, was ich wollte...
- Grundlegendes -
Nachdem ich alles Organisatorische erledigt und mich zur Teilnahme an dem Experiment eingetragen hatte, vergingen erst einmal noch ein paar Wochen, bis alle Teilnehmer feststanden. Regelmäßig stand der Berater mit mir in Kontakt, beantwortete geduldig Fragen aller Art und hielt mich auf dem Laufenden, wann ich ungefähr mit dem Start des Projekts rechnen könne.
Und so erfuhr ich dann eben auch grundlegende Dinge, die er mir in dem Erstgespräch noch nicht verraten hatte wollen, die unterschiedliche Ausprägung der Versorgung abhängig von meiner Neigung und genauen Zugehörigkeit im Kink-Experiment.
Es gab zwei Wohnbereiche, einen für die Damen und Herren Tops sowie einen für die Damen und Herren Subs. Die beiden Wohnbereiche seien generell streng voneinander getrennt, die Tops dürften aber wohl jederzeit in den Bereich der Subs - umgekehrt natürlich nicht sondern nur nach Aufforderung oder Anweisung. Der Basis-Wohnbereich (für die Subs) sei, wie der Name schon sagt, auch dann nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Einfache Möbel, alles zweckmäßig "normal" sowie genug zu essen und zu trinken (selbstverständlich kein Alkohol), Obst und Gemüse (die Gesundheit aller Probanden stehe an erster Stelle). Der Luxus-Wohnbereich (für die Tops) sei dann entsprechend luxuriös ausgestattet in allen Belangen (sowohl Mobiliar als auch Verpflegung).
Pro Bereich würden es 10 Teilnehmer sein, jeder hat einen eigenen kleinen, abgetrennten Schlafbereich (im Luxus-Bereich sogar eigene Zimmer). Und das Herz-Stück des Areals sei dann natürlich der Kink-Bereich - so mancher Club würde dagegen wohl "alt" aussehen. Naja, das hatte er so nicht direkt gesagt, aber es hörte sich danach an, als er die Ausstattung und Möglichkeiten beschrieb, die das Experten-Team zusammengestellt hatte.
Als ein Einzugs-Termin immer näher rückte, konnte er mir auch sagen, dass es sich schlussendlich um sieben männliche und drei weiblich Tops - und passend als "Gegenstück" sozusagen sieben weibliche und drei männliche Subs handeln würde, die demnächst das Experiment starten könnten.
Es gebe naturgemäß im Vorfeld keine festgelegten Konstellationen, dies könne sich aber im Verlauf des Projekts ändern, wenn es sich ergibt; bis dahin sei es so, dass prinzipiell jeder Top über jeden Sub verfügen könne.
Und schließlich kam der Tag X. Ich hatte für "draußen" alles geregelt, alles für eine längere Abwesenheit eingerichtet. Die meisten Menschen in meinem persönlichen Umfeld wussten nur, dass ich mir eine Auszeit nehme. Nur zweien hatte ich erzählt, dass ich bei einem Experiment mitmache - aber alles wirklich total sicher und seriös sei; hatte ihnen das Schreiben des Instituts gezeigt. Und nur einer wusste tatsächlich über den konkreten Inhalt des Projekts Bescheid, hatte mir am Tag vor meiner Abreise in meine "Auszeit" noch viel Spaß bei meinem Sex-Urlaub gewünscht.
Und dann stand ich wieder in der Eingangshalle des Instituts, dort war der vereinbarte Treffpunkt. Allerdings war es unmöglich auszumachen, wer von all den Anwesenden womöglich auch Teilnehmer und eventuell zukünftiger Mitbewohner war. Die Eingangshalle war ständig von Menschenmengen gefüllt, die von irgendwo herkamen oder irgendwo hingingen; alle immer ganz beschäftigt mit Dingen das Institut betreffend.
Ich sollte hier warten auf den Berater vom Erstgespräch. Dabei hatte ich nicht viel - nur meine Handtasche, und auch deren Inhalt würde später in einem Schließfach verschwinden, zu dem nur ich den fünf-stelligen Code wissen würde, wenn ich sie wegsperrte. Alles würde ja den Probanden für das Experiment zur Verfügung gestellt.
Und endlich sah ich ihn. Er bahnte sich seinen Weg durch die Menge, begrüßte mich freundlich mit Handschlag, lächelte ehrlich und fragte, ob es mir gut ginge, ob ich bereit sei. Dann schob er mich sanft zum Ausgang. Vor der Tür wartete ein unauffälliger Mittelklasse-Wagen. Der Berater öffnete die Wagentür und lächelte mich offen an. Der Fahrer würde mich jetzt zum Projekt-Areal bringen und dort würde ich dann in Empfang genommen werden.
Also saß ich im Auto, wollte gar nicht wissen, wie lange die Fahrt dauern würde; wollte einfach nur die Zeit bis dahin genießen; die Zeit bis zu meinem Einzug in den Basis-Bereich des Kink-Experiments …
- Einzug -
Wir fuhren aus der Stadt hinaus und einige Zeit in nördliche Richtung, sofern ich das richtig einschätzte. Irgendwann war in der Ferne eine Art Gewerbe- und Industriegebiet zu erkennen: ein paar mehrstöckige Häuser mit vielen Fenstern, vermutlich Bürogebäude; und viele eingeschossige Bauten, ich versuchte den Begriff "Container" irgendwie zu vermeiden. Als wir näher kamen, konnte man erkennen, dass sich ein Zaun als klare Abgrenzung dort befand; er schien das gesamte Gelände zu umschließen.
Der Fahrer schien meine interessierten Blicke bemerkt zu haben und erzählte mir offen, dass es sich bei dem Gelände vor uns um ein altes Gewerbegebiet handle, das vom Institut aufgekauft und für die Experimente (insgesamt vier an der Zahl) umfunktioniert worden war. Da es sich um Privatbesitz handle und die Experimente natürlich keine "Zaungäste" jeglicher Art gebrauchen könne, sei der Zaun gezogen worden. Die mehrgeschossigen Gebäude seien Büro- und Verwaltungsgebäude; dort würde alles Organisatorische geregelt. Die "Container" seien für die unterschiedlichen Experimente, also die Wohnanlagen oder auch Produktionsstätten. Eines der Projekte sei z.B. der Aufbau einer neuen Firma inklusive Produktion und Vermarktung; die dort (ebenfalls von Probanden) hergestellten Produkte würden eventuell auch real vermarktet werden.
Der Art und Weise, wie er über alles sprach und welche Informationen er von sich gab, ließ darauf schließen, dass er nicht einfach "nur" ein Fahrer war sondern durchaus einer der Beteiligten hinter den Kulissen des Experiments; womöglich einer derjenigen, der in einem der vielen Beobachtungsräume des Kink-Experiments sitzen und über die Monitore überwachen würde, was in Sachen BDSM im Zuge des "Projekts" so zu sehen sein würde.
Ich verbannte den Gedanken daran sehr schnell wieder. Ich wollte keine Gesichter zu den Menschen haben, die mich beobachteten. Es würde schon reichen, dass in den regelmäßigen Gesprächen mit den Psychologen und Ärzten ich immer wieder Menschen vor mir haben würde, die über Kameras all das verfolgen würden, was ich bisher nur "privat" ausgelebt hatte.
Wir fuhren durch das große Tor auf das Gelände, bogen sofort nach links ab und an dem Zaun entlang, vorbei an ein paar Bürogebäuden. Schließlich stoppte der Wagen, der Fahrer drehte sich freundlich lächelnd zu mir um und verabschiedete sich mit den Worten: "Alles Weitere erfahren Sie dann direkt vor Ort und für Ihr Experiment speziell. Da kommt schon ein Mitarbeiter."
Ich stieg aus dem Auto und ging auf das Gebäude zu, das direkt vor mir lag. Aus der Tür war gerade eine Frau getreten, die mich freundlich empfing, in einen kleinen Raum führte, wo sie mir erklärte, wie ich die Kombination für das Schließfach einstellen könnte, in das ich alle persönlichen Sachen, Wertgegenstände und auch Schmuck oder Brille und dergleichen legen sollte. Ich wählte das Geburtsdatum meines Hundes - und als ich die Tür des Schließfaches zudrückte, das sich mit einem gut hörbaren "klick" und einem darauf folgendem Summen verschloss, hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass ich mein "ich" von "da draußen" weggesperrt hatte.
Seltsamer Weise ließ mich das ruhig durchatmen und meine neugierige Spannung auf das, was nun vor mir lag, steigerte sich deutlich spürbar.
Wir gingen in einen weiteren Raum, ein kleines, spartanisch eingerichtetes Büro. Scheinbar war auch hier alles schon auf "Basis-Wohnbereich" getrimmt. Ich fragte mich, wie wohl das Pandant auf der Luxus-Seite aussah. Ich wurde gefragt, ob ich die notwendigen Unterlagen und Belehrungen alle gewissenhaft durchgelesen hatte. Ich wurde noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, dass ich jederzeit Zugang und ein Recht darauf hätte, mit jemandem aus dem Mitarbeiter-Team zu sprechen oder im günstigsten Fall mit meinem persönlichen Berater, den ich bald kennen lernen sollte. Und sie erklärte mir noch einmal sehr bewusst, welche Abbruchmöglichkeiten ich zur Verfügung hätte.
Dann lächelte sie mich aufgeregt an; und nachdem ich keine weitere Fragen mehr zu haben schien, drückte sie auf einen der vielen Knöpfe auf ihrem Telefon.
"Es wird jetzt dann gleich jemand kommen, der Sie dann weiter begleitet. Ich wünsche Ihnen und uns gutes Gelingen." ... Bei diesen Worten hatte ich kurzfristig ein paar mögliche Szenen im Kopf: Würden da jetzt dann drei Maskierte durch die Tür stürzen und mich "entführen"? Gerade als ich anfing leicht zu lächeln über diesen Gedankengang, öffnete sich die Tür.
Es waren keine drei Maskierten. Es war "nur" eine weitere, neutral gekleidete Mitarbeiterin mit einer Akte unterm Arm. Mit ihr ging ich einen Flur eintlang, bis sie eine Tür öffnete. Dort sollte ich mich ausziehen; meine Kleidung würde für mich verwahrt werden. Auf einem Tisch lag mein neues "Outfit".
Als ich das sorgfältig zusammengefaltete Kleidungsstück in die Hand nahm, erkannte ich, dass es sich um eine Art "Kleid" handelte. Es hatte Ähnlichkeit mit Berufsbekleidung für Krankenschwestern; allerdings war es nicht weiß und hatte auch keine pastellfarbenen Applikationen. Es war durchaus "hübsch" - so schoss es mir zumindest durch den Kopf, in den Farben blau und schwarz gehalten. Als ich es anzog, fiel mir auf, dass ein Namensschild über der linken Brust eingenäht war. Mit Sicherheit hatten alle Bewohner des Basis-Bereichs dieselben Klamotten und ebenfalls ein Namensschild darauf. So würde zumindest das Kennenlernen hier etwas leichter fallen. Vermutlich hatten die männlichen Subs Hosen und Oberteile zum anziehen bekommen. Bei dem Gedanken, dass auch sie Kleider haben könnten, musste ich wieder anfangen leise vor mich hinzulächeln.
Währenddessen wurde mir erklärt, dass ich insgesamt 5 dieser Kleider zur Verfügung hätte, wie ich sie zu waschen hätte - und das alles zwar nicht in einer "dominanten" Art und Weise, aber zumindest sehr bestimmend. Meine Begleiterin sah mich an und wartete vermutlich auf Fragen meinerseits. Aber dass ich vermutlich keine Unterwäsche erhalten würde, wenn sie hier nicht auf dem Tisch liegt, war mir klar - und traf auch die Kleidervorschrift der meisten Doms, die ich bisher kennen gelernt hatte.
In der Zwischenzeit hatte ich die bereit liegenden Schuhe angezogen (eine eigentlich recht angenehm zu tragende Mischung aus Turn- und Halbschuhen; leicht hinein- und auch wieder herauszuschlüpfen). Mir wurde der Griff eines kleinen Reisetrolleys in die Hand gedrückt. "Hierin befinden sich die restlichen Kleider, die Ihnen zur Verfügung stehen, sowie die nötigen Kosmetik-Utensilien. Handtücher befinden sich im Wohnbereich."
Mit diesen Worten bewegte sich die Frau, die meine Akte immer noch unter dem Arm trug, zu einer zweiten Tür im Raum - der ersten, durch die wir gekommen waren, gegenüber gelegen - und öffnete sie. Als ich hindurch ging, hörte ich noch ein "Herzlich Willkommen beim Kink-Experiment!", bevor sich die Tür verschloss und ich offensichtlich direkt in meinem neuen Zuhause angekommen war.
Vor mir erkannte ich einen zumindest im Ausmaß recht großzügigen Raum mit ein paar einfachen Sofas und Wohnzimmertischen. Rechts davon ging es wohl in den Luxus-Bereich über, allerdings war hier noch ein schwerer Vorhang, der erst verschwinden würde, wenn alle Bewohner eingezogen wären. Links von mir konnte ich den Küchenbereich ausmachen, der mit einem langen, sehr schlichten Tisch vervollständigt wurde. Die Küche selbst war in grau gehalten, ohne Schnickschnack, allerdings mit allem, was eine normale Küche so braucht. Und eine normale Küche braucht offensichtlich keinen Geschirrspüler oder gar eine Mikrowelle.
Aus etwas Entfernung konnte ich Stimmen hören. Sie kamen aus dem hinteren Bereich. Dort konnten sich eigentlich nur die Schlafbereiche sowie die sanitären Anlagen befinden. Also machte ich mich dorthin auf den Weg. Als ich die ersten Meter durch meine neue Heimat gerollt war, schienen die Stimmen die Geräusche, die mein Trolly auf dem Betonfußboden machte, wahrgenommen zu haben. Es wurde leise, bevor sich ein paar Köpfe zeigten.
Schließlich kamen fünf meiner Mitbewohner auf mich zu - freudestrahlend und mit einem fünfstimmigen "Hallooooo!". Alle hatten diese blau-schwarzen Krankenhaus-Uniformen an. Es gab eine Nathalie, eine Manuela, eine Hannah und dann (auf einem Uniform-T-Shirt über einer Uniform-Hose getragen) einen Dirk und einen Florian.
Wir begrüßten uns sehr herzlich, obwohl wir uns gerade alle zum ersten mal trafen. Sie zeigten mir alle Bereich unseres neuen Domizils. Nach und nach trafen auch die restlichen Mitbewohner ein. Zunächst stießen Claudia und Brigitte zu unserer fröhlichen Runde. Und schließlich waren wir vollständig, nachdem auch Holger und Stephanie mit ihren Trolleys durch die Tür im Wohnbereich gekommen waren.
Zwischendurch schien es so, als könne man (zumindest dumpf durch den Vorhang) auch immer wieder mitbekommen, dass im Luxus-Bereich die Bewohner nach und nach eintrafen. Aber wir waren sehr damit beschäftigt unseren eigenen kleinen Bereich zu erkunden und in Besitz zu nehmen.
Auch entwickelten sich bereits erste Gespräche über Neigungen, Erfahrungen und Vorstellungen, was einen wohl hier so erwarten würde. Keiner hatte damit gerechnet, dass es in einem Experiment um BDSM gehen könnte. Alle waren sie neugierig, gespannt, wenn auch teils mit etwas mulmigen Bauchgefühl, was die kommende Zeit wohl so alles bringen würde.
Es hatten eigentlich alle anderen sehr viel mehr Erfahrung als ich. Mein Berater hatte mir angekündigt, dass es für mich aus diesem Grund wohl einen Mentor aus dem Luxus-Bereich geben würde, der sich meiner ganz speziell annehmen würde. Generell hatte ich das als beruhigend angesehen, wobei ich mir nicht ganz sicher war, was das alles genau bedeuten würde.
Als ich dies den anderen erzählte, waren sie von der Idee sehr begeistert. "Das zeigt eindeutig, dass die sich Gedanken gemacht haben. Das ist eine tolle Sache. So stellen die sicher, dass gerade du nicht überfordert wirst. Wenn das ein guter Mentor ist, dann wird der dich ganz behutsam einführen", Hannah hatte bei diesen Worten einen Arm um meine Schulter gelegt und strahlte mich an. "Außerdem könnte das heißen, dass du quasi einen festen Dom kriegst, während wir die andern alle an der Backe haben" … "Kommt nur drauf an, an welcher Backe!" … "Ich hab Ohrfeigen als Tabu. Die Backe kann es schonmal nicht sein" …
Unsere heitere Unterhaltung wurde jäh unterbrochen durch eine Durchsage (oh nein, also doch ganz im Big-Brother-Stil). Wir sollten uns im Wohnbereich versammeln. Dort wurden noch einmal letzte Anweisungen gegeben, bevor sie den schweren Vorhang, der die beiden Wohnbereiche von Tops und Subs voneinander trennte, lüften wollten. Wir sollten uns erst einmal alle miteinander bekannt machen dazu dürften wir alle uns sowohl im Wohnbereich unserer eigenen Heimat als auch der der anderen Seite bewegen. Es ginge zunächst erst einmal darum, dass wir uns auf Augenhöhe begegneten und kennen lernten.
Das ganze Prozedere hatte etwas Seltsames an sich. Wir starrten alle wie gebannt auf den Vorhang und vermuteten dahinter 10 Menschen, die ebenfalls ganz gebannt auf denselben Vorhang starrten, nur eben von der anderen Seite aus.
Wenn jetzt eine Werbepause geschaltet würde, dann würde ich meine Sachen wieder einpacken und ganz laut "Mayday" rufend zur Tür nach draußen rollen; wobei mir einfiel, dass ich meine Sachen eigentlich gar nicht einzupacken brauchte, das war ja irgendwie alles noch gar nichts meins.
Aber der Vorhang begann sich zu bewegen und es sollte nun wirklich beginnen …
- Kennenlernen -
Indem sich der Vorhang langsam Stück für Stück nach oben aufrollte um schließlich dort dann letztlich in der Decke zu verschwinden, wurde immer mehr vom Luxus-Bereich sichtbar.
Einige von uns waren aufgesprungen und traten von einem Fuß auf den anderen. Ich beobachtete Nathalie, wie sie sich nervös ihre Handinnenflächen an ihrem Kleid abwischte. Florian zupfte an seinem T-Shirt herum und strich sich fahrig immer wieder durchs Haar. Ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu halten und konzentrierte mich auf das, was der verschwindende Vorhang nach und nach preis gab.
Irgendwie schien dort alles viel farbiger zu sein. Zwar war bei uns nicht alles in tristem Grau gehalten, aber die Sofas waren z.B. in einem eher dunklen, matten Grün und Blau. Von "drüben" leuchtete es richtiggehend. Der Fußboden war mit Parkett ausgelegt, die Sofas in leuchtend Rot und Blau, an den Wänden hochglanzweiße Sideboards mit roten und blauen Türen - passend zu den Möbeln und sicherlich im Reinigungsaufwand nicht einfach; aber das war ja logischer Weise nicht das Problem der Luxus-Bewohner.
Als der Blick langsam auch auf den dahinter liegenden Küchen- und Essbereich fiel, konnte man schwarze Bodenfliesen und eine Hochglanzküche erkennen, natürlich mit allem erdenklichen Schnickschnack, also auch inklusive Geschirrspüler und Mikrowelle. Vermutlich war auch das Bad mit denselben schwarzen Bodenfliesen ausgestattet. Alles sah sehr edel aus.
Viel wichtiger waren aber natürlich zunächst einmal die Bewohner. Auch drüben waren einige von ihren Sitzplätzen aufgestanden, andere saßen noch ganz entspannt auf einem der Sofas und blickten ruhig zu uns herüber.
Als schließlich der Vorhang ganz verschwunden war, setzten sich sowohl von der einen wie auch von der anderen Seite einige in Bewegung und gingen aufeinander zu, streckten sich die Hände entgegen und man hörte freundliche Begrüßungen. Da wir unsere Namen ja auf die Brust genäht hatten, konnten die Luxus-Bewohner uns natürlich bereits namentlich begrüßen. Das brach den Damm und machte die gegenseitige Vorstellung zwar etwas eigenartig, da immer nur die anderen ihre Namen sagten, aber auch irgendwie lustig. Es kamen Vorschläge, dass man ruhig für die ersten Tage auch den Tops die Namen an die Kleidung hätte heften können.
Es dauerte eine Weile, bis jeder wirklich jedem Bewohner des anderen Bereiches einmal persönlich gegenüber gestanden hatte. Und schließlich hatten wir uns irgendwie stehend in beiden Wohnbereichen verteilt und redeten über Belangloses; teils in Zweier- bis hin zu Vierer-Gruppierungen. Schließlich verschwanden zwei der Tops in Richtung Küche und holten von dort Gläser sowie Getränke und stellten alles auf die Tische zwischen den Sofas im Luxus-Bereich; mit den Worten: "Da wir euch jederzeit hierher einladen und dann auch mit Kleinigkeiten bewirten können, dachten wir, es wäre vielleicht einfacher, wir setzen uns alle und trinken erst einmal was. Wir haben bestimmt alle Durst."
Also suchten wir uns alle irgendwie einen Platz auf einem der wunderschönen und bequemen Sofas. Und obwohl doppelt so viele Leute dort Platz suchten als eigentlich Bewohner vorgesehen waren, hatte es eher etwas von einer gemütlichen Party. Wir hockten alles andere als eng aufeinander.
Auch hier entwickelten sich Gespräche über alles mögliche, inklusive BDSM-lastige Basis-Informationen über den ein oder anderen.
Ich ließ meinen Blick immer wieder ganz neugierig durch die Runde schweifen, beobachtete meine Sub-Mitbewohner im lebhaften Gespräch, versuchte mir die Gesichter der Tops einzuprägen und mich an die Namen zu erinnern. Immer wieder begegneten meine Blicke anderen neugierigen Augenpaaren, die wohl genau dasselbe taten. Und immer wieder bemerkte ich, dass einer der Tops mich auffällig offen und neugierig anschaute. Ich erinnerte mich nicht mehr an seinen Namen, was mich ärgerte. Sonst hätte ich ihn wohl direkt angesprochen, aber so schien mir das doch etwas zu plump.
Als ich gerade wieder einmal meine Blicke schweifen lassen wollte, (bei der Gelegenheit versuchte ich nämlich auch gleich immer den Rest des Wohnbereichs zu erkunden), hatte sich eben jener Herr in der Zwischenzeit von seinem Platz erhoben. Denn plötzlich stand er neben mir, beugte sich etwas zu mir herunter und sprach mich direkt an: "Wir sollten reden! Komm bitte mit..."
Direkt als er ausgesprochen hatte, richtete er sich auch schon in einer Bewegung auf und trat einen Schritt zurück, sodass ich Platz genug hatte aufzustehen; aber nicht Platz genug um erst einmal tief durchzuatmen und zu staunen. Mein Herz war mir in der Zwischenzeit nämlich ein Stockwerk tiefer gerutscht. Das war alles so überfallartig geschehen, ich hatte keine Ahnung, worauf das hinauslief oder was das sollte; hatte aber auch keinerlei Lust meine Verwirrung zu zeigen. Und dabei strahlte er eine derart gleichgültige Ruhe aus, gepaart mit dieser direkten und unmissverständlichen Aufforderung, sogar noch äußerst höflich formuliert, dass es mich zusätzlich aufregte, dass ich so überrumpelt worden war. Das trug natürlich nicht zu meiner Beruhigung bei.
Als ich mich erhoben hatte, strich ich mein Kleid glatt, was er ganz genau beobachtete und dabei völlig gelassen seinen Blick schweifen ließ. "Ich geh mal voraus", sagte er knapp und hatte sich auch schon umgedreht. Somit hatte ich endlich die Möglichkeit durchzuatmen und mich irgendwie zu sammeln, während ich ihm ein paar Schritte folgte. Er ging auf den Küchenbereich zu, der als Abgrenzung zum Wohnbereich einen kleinen Tresen mit Hochstühlen hatte. Dort angekommen drehte er sich zu mir um und ließ mir den Vortritt, deutete mit seiner Hand auf einen der Stühle … "Setz dich doch.." - na toll... Hochstuhl und Kleid, das ganze kombiniert mit Aufregung ergab für mich das perfekte Szenario für ein erstes peinliches Erlebnis. Aber immerhin würde es nur übertragen und nicht aufgenommen. Nur mein Gegenüber, dessen Name mir natürlich immer noch nicht wieder eingefallen war, würde meine vermutlich elefantös anmutende Erklimmung des Hochstuhls auf ewig im Gedächtnis haben. "Ich hole uns noch eben schnell unsere Getränke, ich bin gleich wieder bei dir."
Ich hatte also doch Zeit und Gelegenheit mich einigermaßen unbeobachtet hinzusetzen und sogar durchzuatmen. Ob dies von ihm gewollt oder unbeabsichtigt war, wusste ich nicht. Als er mit unseren Getränken von der Sofa-Ecke des Raumes wieder zu mir herüber kam, lächelte er, stellte die Gläser auf den Tresen und setzte sich auf den benachbarten Stuhl. "Wir haben ja keine so schönen Klamotten mit eingenähtem Namenssticker zur Verfügung gestellt bekommen. Ich bin Marcel, falls dir das in dem ganzen Durcheinander und der Aufregung entfallen ist."
Ich lächelte zurück und sagte ganz offen, dass ich froh bin, dass er mir seinen Namen noch einmal verraten habe, denn er wäre mir tatsächlich entfallen gewesen.
Das quittierte er dann mit einer hochgezogenen Augenbraue und der Aussage, dass er mich natürlich bestrafen müsse, wenn mir das noch einmal passieren würde. Ich tat ganz erschrocken und senkte theatralisch den Blick, gelobte natürlich Besserung - und strahle ihn wieder an.
"Wenn du so schöne Klamotten haben willst, wie wir sie bekommen haben, lässt sich da sicher was machen. Wir sollen ja dem Projekt-Team Vorschläge machen, wenn uns was auffällt." … Er fing an zu lachen, begutachtete mich noch einmal ausgiebig von oben bis unten (dass ich mich aber auch immer ganz von selbst in so Situationen bringe), und meinte schließlich, dass er mein Kleid offen gestanden nicht wirklich schön fände, aber die grundsätzliche Idee uns Subs so zu "kennzeichnen" auch was für sich hätte. "Ich mag meine Subs lieber nackt", fügte er noch in einem ganz unspektakulären, neutralen Ton hinzu.
Ich brauchte eine Weile, bis ich meine Gedanken sortiert hatte. Leider fiel mir erst eine passende flapsige Antwort ein, als er schon wieder tief Luft geholt hatte und mir erklärte, dass er mein Mentor-Dom wäre. Er hätte dem Vorschlag, sich um eine sehr unerfahrene Sub zu kümmern sehr gerne angenommen. "Ich habe Erfahrung damit. Und ich finde es immer sehr spannend, wenn jemand da mit genügend Neugier und Offenheit herangeht." … und während er zum wiederholten Male seinen Blick über meinen Körper wandern ließ - diesmal auffällig langsam, setzte er noch hinzu "und wie es scheint, bist du genau das, was ohnehin mit Vorliebe auf meinem Speisezettel steht."
Dann richtete er sich wieder auf, griff zu seinem Glas und lächelte mich fröhlich an. Ich blickte ihm zwar direkt in die Augen, war aber gerade zu keinem klaren Gedanken in der Lage. Ich suchte nicht einmal nach einer Antwort oder Erwiderung, ich starrte einfach so vor mich hin. Er tat währenddessen das Gleiche, allerdings war er zu Bewegungen fähig. Denn nachdem er einen Schluck zu sich genommen hatte, stellte er in aller Ruhe sein Glas wieder ab und lehnte sich etwas zurück - lächelnd.
Zum Glück riss uns eine Durchsage, die über Lautsprecher an alle Bewohner gerichtet wurde, aus der momentanen Situation. Es hieß, es sollten jetzt die Subs wieder in den Basis-Wohnbereich zurückkehren, sofern es dafür keine anders lautende Aufforderung von einem der Tops gibt. Denn ab jetzt würde das Experiment quasi richtig beginnen. Jedoch änderte diese Durchsage an der momentanen Situation nicht wirklich viel, denn Marcel sagte sofort nach Beendigung der Durchsage: "Du bleibst erstmal hier. Wir sind noch nicht fertig."
Zumindest hatte ich meine Bewegungsfähigkeit wiedererlangt, denn ich griff zu meinem Wasserglas und wollte daraus trinken. Als ich es gerade ansetzen wollte, hörte ich von der Seite eine weibliche Stimme, ob ich mir das denn gut überlegt hätte; jetzt wo das Experiment begonnen habe, dürfe ich nicht mehr einfach so etwas aus dem Luxus-Bereich zu mir nehmen, ohne dass es mir erlaubt worden wäre. Ich hielt kurz inne, als mir Helen (zumindest die Namen der weiblichen Tops hatte ich mir merken können) eine Hand auf die Schulter legte und lachte... sie habe nur einen Scherz gemacht, natürlich dürfe ich mein Wasser noch austrinken, aber nicht dabei bummeln... und zwinkerte verschwörerisch. ... also gut, Humor hatte sie.
Marcel und ich setzten uns wieder in den Wohnbereich, nachdem dort sich die Plätze geleert hatten. Wir unterhielten uns lange und offen über meine Erfahrungen, Grenzen, Tabus und Bedenken. Er quittierte jede meiner Aussagen mit deutlichem Interesse und ohne jegliche Bewertung. Denn es war mir immer wieder eigentlich peinlich, zugeben zu müssen, dass ich keinerlei Erfahrung mit Analverkehr hatte oder auch beim Blowjob bisher immer eher zurückhaltend war. ... Marcel erklärte sehr viel, nahm meine Bedenken ruhig auf und versicherte mir, dass das alles wirklich völlig normal und absolut verständlich sei. Dass eigentlich niemand wirklich - selbst bei erfahreneren Subs nicht - davon ausgeht, dass er die berühmt berüchtigte Dreilochstute vor sich hat.
Er erklärte mir seine speziellen Regeln für mich und seine Vorstellungen, wie das alles laufen sollte.
So würde er zunächst einmal dafür sorgen, dass ich ganz allein von ihm genauer in die Materie eingeführt werde. Er würde mich erst nach und nach den anderen zur Verfügung stellen und dann werde auch nur nach mit ihm zuvor besprochenen Regeln mit mir gearbeitet.
Ich dürfe ihm jederzeit Fragen stellen und sollte ihm immer auch genau versuchen mitzuteilen, wie es mir geht. Er würde kein ständiges "ja, Herr" oder "nein, Herr" hören wollen, jedoch sollte ich konkrete Anweisungen und Aufgaben schon mit dieser Anrede quittieren, darüber hinaus aber ganz normal mit ihm sprechen; er werde schon eingreifen, wenn ich im Ton daneben läge und erzieherisch wirken, um vielleicht das ein oder andere "abzustellen", was ihm nicht gefiele.
Gerade als wir relativ "gemütlich" ein Gesprächslevel erreichten, wo ich mich fast wie "zu hause" fühlte, zog er die Luft ein, legte seine beiden Hände auf seine Oberschenkel und sah mir direkt in die Augen. "Dann wollen wir uns mal kennen lernen. Komm bitte mit", und hatte sich auch schon vom Sofa erhoben. Als auch ich aufgestanden war und erst einmal abwartete, in welche Richtung er gehen würde, deutete er auf unsere beiden Gläser mit den Worten: "Du räumst das in die Spülmaschine." Also beugte ich mich hinunter, nahm beide Gläser und richtete mich wieder auf; trat neben das Sofa, auf dem ich gerade noch so gemütlich gesessen hatte und wandte mich in Richtung Küche.
"Hast du nicht was vergessen?" - Ich drehte mich wieder halb zu Marcel um, schaute ihn an und dann auf den Tisch, ob dort noch etwas stehen würde, was ich mitnehmen könnte oder sollte. Dann blickte ich wieder zu ihm auf, der ein leicht süffisantes Grinsen im Gesicht hatte. "Äh... ja, Herr", stammelte ich ganz schnell und drehte mich wieder um, meine Aufgabe zu erledigen. "Nein, so gefällt mir das nicht" -- verdammt -- "Ja, Herr", sagte ich nun laut und deutlich, nachdem ich mich wieder zu ihm umgedreht hatte, wartete, bis er mit einem leichten Nicken zu verstehen gab, dass es so richtig war und ging erst dann zum Küchenbereich. Dort standen Helen und einer der anderen männlichen Tops (ich glaube, sein Name war Dominik) und hatten die Situation freundlich lächelnd beobachtet. Als ich näher kam, traten sie einen Schritt zurück und gaben mir mit einer Handbewegung einen Hinweis, wo die Spülmaschine eingebaut war.
Marcel wartete derweil locker an eines der Sofas gelehnt. Als ich auf ihn zuging, deutete er mit einer Hand den Flur entlang, der sich an den Wohnbereich anschloss. Ich ging also in die mir angewiesene Richtung, hoffte, dass er mir frühzeitig Bescheid geben würde, wann ich zu stoppen hätte. Mittlerweile war er an meiner rechten Seite und wir schritten den Flur entlang, kamen am Luxus-Bad vorbei, das ich mir aus den Augenwinkeln versuchte anzuschauen (schwarze Boden- und Wandfliesen, modernstes Equipment, bestimmt die reinste Freude, sauber zu machen), und schließlich zu einer Reihe von Türen, die links und rechts abgingen - vermutlich die Luxus-Schlafzimmer.
Plötzlich blieb Marcel stehen, was ich aus dem Augenwinkel heraus mitbekam. Also stoppte auch ich und drehte mich zu ihm um. Wir waren vor einer Tür angelagt, auf der ungefähr auf Griffhöhe sein Name angebracht war. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich auf jeder der Türen so etwas wie ein Muster wahrgenommen hatte. Ich schmunzelte ... "ihr habt ja trotzdem sowas wie Namensschilder bekommen", und blitzte ihn etwas frech an. Er hob nur eine Augenbraue ... "ja, aber wir tragen die Tür nicht mit uns herum - und für den misslungenen Witz wirst du natürlich bezahlen müssen". Mit diesen Worten öffnete er die Tür, ließ sie aufschwingen und machte eine Handbewegung, die bedeutete, dass ich vor ihm das Zimmer betreten solle.
Ich schluckte, atmete ruhig ein und setzte einen Fuß vor den anderen, betrat das Schlafzimmer eines Mannes, den ich erst kurz zuvor kennen gelernt hatte. Bis er hinter mir eingetreten war und die Tür wieder schloss, hatte ich genug Zeit den Raum zumindest im Überblick anzusehen. An der gegenüberliegenden Wand etwas nach rechts versetzt stand ein großes Boxspringbett, bestimmt 2x2 Meter. Daneben links und rechts ein kleines Tischchen mit Schubladen. Somit war genügend Platz für einen Tisch mit zwei Stühlen an der Seite sowie einem kleinen Sofa und einem dazu passenden kleinen Tisch.
Gerade als ich damit fertig war, stand Marcel direkt vor mir und sah mich an. Er ließ seine Blicke wieder einmal über meinen Körper wandern. Als er mir wieder direkt in die Augen sah, fragte er ruhig: "Alles ok bei dir?" - "Ja, Herr" - antwortete ich genauso ruhig... "alles in bester Ordnung." Er trat ein paar Schritte zurück. "Dann zieh jetzt bitte dieses Kleid aus, ich will sehen, was sich darunter verbirgt."
Ich tat wie mir geheißen. Ich griff beherzt an den Kragen des Kleids und zog es mir über den Kopf. Natürl
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