Das Kino
von Kleines Biest
Ich wollte noch am Nachmittag wieder zurückfahren - aber die folgenden Besprechungen zogen sich in die Länge, so dass ich zu spät zum Bahnhof kam. Es war Freitag und die Züge waren wegen Feierabend und Wochenende völlig ausgebucht. Ich hatte keine Lust die Nacht im Zug zu verbringen. Denn ich war müde und abgespannt. Die vergangenen 4 Tage waren sehr anstrengend. Daher entschloss ich mich erst am Samstag möglichst früh zurückzufahren.
Mein übliches Hotel lag etwas außerhalb der City. Fünf Sterne - auf dauer doch sehr steril. Ich erinnerte mich an ein ganz passables Hotel in der Nähe des Bahnhofs, in dem ich früher mit Horst war. Dort checkte ich ein und duschte ausgiebig, legte mich bei offenem Fenster einige Zeit aufs Bett und entspannte mich. Nach einiger Zeit meldete sich mein Hunger. Da es angenehm warm war zog ich nur Slip und ausnahmsweise ein Kleid an und begab mich auf die Suche nach einem Restaurant oder Bistro um etwas zu Abend zu essen.
Ich ging zuerst richtung Innenstadt - durch die Unterführung zu einem sehr verkehrsreichen und bekannten Platz und einer ebenso bekannten Einkaufsstrasse mit zahlreichen Straßencafes und Restaurants, die an diesem schönen Frühlingsabend alle gut besucht und recht laut waren. Mir war nach etwas ruhigerem zumute - also ging ich etwas durch die Seitenstraßen und dann in Richtung meines Hotels - und fand dort in der Nähe ein kleines Bistro. Ich setzte mich an einen freien Tisch an der Straße, bestellte mir einen Salat und einen Rotwein und während ich beides genoss, beobachtete ich die Personen und das treiben auf der Straße. Ich fühlte mich irgendwie frei. es war seit langem das erste Mal, dass ich nicht von einem Geschäftstermin noch am gleichen Abend nach Hause gefahren bin - mir wurde bewusst, dass ich auf einmal wirklich Zeit für mich hatte.
Was würden meine Kollegen und vor allem mein Mann sagen wenn sie wüssten, dass ich in soooo einem Hotel (ok - immerhin 2 Sterne, die Leute an der Rezeption waren wirklich nett, die Zimmer freundlich, das Bad sehr schön und soweit ich mich erinnern konnte ein üppiges Frühstücksbuffet) und diesem verruchten Viertel abgestiegen bin? In einem solchen Bistro zu Abend esse? Früher war das für mich normal. jetzt - in dieser Position, mit diesem Mann an der Seite, mit jenem Bekanntenkreis - undenkbar. Da muss alles vom Besten, feinsten und Edelsten sein. Was würde wohl mein Klient denken wenn er wüsste ... - ja. damals war ich wirklich so etwas wie frei. Ok- wir mussten rechnen - aber Geld war nie ein großes Problem. es fehlte nichts - auch wenn ich ab und zu mal in der Teenieabteilung von C & A meine Klamotten kaufte oder wenn wir unterwegs waren zu dritt im gebuchten Doppelzimmer übernachteten. So wie damals , als wir mit Kemal in dieser Stadt und genau diesem Hotel waren. Horst und ich sind damals mit seiner Harley (Eisenhaufen hatte sie Horst getauft) vorgefahren damit sie in die Hotelgarage konnte - unsere 1100er Kawa (Yoghurtbecher – Revanche von Kemal) stellte Kemal irgendwo an der Straße ab und schlich sich dann durch die Tiefgarage in unser Zimmer. Wir hatten viel Sex - und noch mehr Spaß und Lebensfreude, auch wenn wir in einer Dönerbude zu Abend gegessen hatten.
Andererseits hatte ich nach der Trennung von Horst - auch mit Hilfe meines jetzigen Mannes - richtig Karriere gemacht. Den Job als Sachbearbeiterin hatte er vermittelt. Aber dann schaffte ich sehr schnell dein Einstieg in verschiedene Projektteams und war bald eine geschätzte Kollegin. Bereits ein Jahr später assistierte ich bei den Projektleitern und zwei Jahre später bekam ich meine eigenen Projekte und leitete Teams. Meine Kompetenz ist bei Kollegen und unseren Klienten anerkannt. meine Projekte waren bisher stets erfolgreich und gewissenhaft durchgeführt und gut beurteilt worden.
Vor vier Jahren hatte ich in eine sehr gute Familie eingeheiratet, Mein Mann hat eine bedeutende Position und man kann sagen, dass wir zu den "Promis" gehören. Jedenfalls kennt man unsere Gesichter. Ich verdiene fast so viel Geld wie mein Mann - und etwa so viel im Monat wie ich in der Zeit mit Horst fast in einem Jahr verdient hatte. Anstelle eines leicht antiken Golfs fahre ich einen Audi tt. Meine Klamotten kaufe ich ohne nach dem Preis zu fragen. Man isst bei den angesagten Restaurants, trifft sich mit Leuten aus höheren Kreisen, muss Etikette beachten, überlegen was man wie zum Ausdruck bringt und darf sich keine Affären leisten - auch keinen Seitensprung.
Ich kann nicht sagen, dass mir dieses leben nicht gefällt. auch meinen Mann liebe ich und fühle mich sehr wohl bei ihm. Mir fehlt es an nichts und die seine erzkonservative Einstellung zu Sexualität fand ich bis vor zwei Jahren auch in Ordnung.
Ich vermisste wirklich nichts. Oder ?
Bei der Vorstellung was mein Mann wohl jetzt sagen würde musste ich grinsen. Nur im Kleid und Slip auszugehen? SCHAMLOS!!! Wenn er wüsste, dass ich in der Zeit mit Horst in meiner Freizeit meist nichts drunter hatte? Ich öffnete oben noch einen Knopf, damit man meinen Brustansatz besser sehen konnte und unten noch zwei Knöpfe, schlug die Beine übereinander und zeigte sie genauso wie früher.
Vor zwei Jahren traf ich Horst zufällig auf dem Flug Berlin-Frankfurt. Bis heute bin ich nicht sicher, ob er mich wirklich nicht erkannt hat. Jedenfalls sprach ich ihn an und es dauerte eine ganze Weile bis ein normales Gespräch zwischen uns lief. Immerhin hatte ich ihn damals verlassen und nie etwas von mir hören lassen. Nur über Kemal wusste ich, dass er sehr unter der Trennung gelitten hatte. Der Kontakt mit Kemal war irgendwann einmal abgerissen. Nachdem das Eis getaut war hatten wir uns doch so viel zu sagen dass wir uns nach der Landung in eines der Restaurants im Terminal setzten und bei einer Flasche Wein über das was sich in dieser Zeit bei uns entwickelt hat redeten.
Auf einmal war wieder das alte Feuer und die Lebensfreude da - wir lachten über die Episoden von früher, die Eigenheiten unserer jetzigen Lebenspartner usw. dann kam das Gespräch auch auf Kemal. Damals arbeitete er bei einer Airline. Wir riefen dort an und kurz darauf saß er bei uns am Tisch. Eine Stunde später wurde ich von ihnen in einem Zimmer im Sheraton zum ersten Mal seit über vier Jahren wieder richtig durchgefickt - so wie früher.
Seitdem treffe ich mich ab und an wieder mit Horst und Kemal - soweit es unsere Terminkalender erlauben. Ich habe Vertrauen zu ihnen. Sie sind diskret, wir verstehen uns noch genauso wie damals, sie kennen mich - und wissen, was ich brauche. Diese treffen finden aber meist zwischen irgendwelchen Terminen statt und haben zunehmend einen faden Beigeschmack, denn die Zeit ist meist zu knapp um noch anderes zu tun außer ausgiebig zu ficken.
Zweimal war ich mit Horst alleine - und wir hatten etwas mehr Zeit (von Nachmittag bis zum nächsten Morgen).Ich erinnerte mich daran, wie unbeschwert diese Stunden waren - wir bummelten durch die Stadt, alberten herum wie frisch verliebte, sprachen über Gott und die Welt, waren im Kino und tanzen. Alles das was wir früher auch oft gemacht hatten und ich mit meinem Mann nicht und Horst mit seiner frau nur selten machen kann.
Inzwischen war es dunkel geworden. Ich saß nun beim zweiten Glas Rotwein, beobachtete das Treiben auf der Straße und hing diesen Gedanken nach. Normalerweise würde ich nun in meinem Hotelzimmer hinter Notebook und Notizen sitzen, die Ergebnisse festhalten und den weiteren Verlauf des Projektes überdenken. So wie ich es die ganze Woche schon getan hatte - jeden Tag von morgens 9 Uhr bis spät nachts.
Nun saß ich hier in jenem verruchten Bahnhofsviertel in einem einfachen Bistro. Verrucht? Was ist eigentlich hier verrucht, fragte ich mich - und sah mir die Geschäfte und Schaufenster auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Ok - an der Ecke war ein Sexshop, daneben ein Handyladen, der Eingang zu einem kleinen Hotel, eine Bar, Dönerbude, Kino, Elektronikläden usw. sowas gibt es nicht nur in der Bahnhofsgegend.
Kino - ich war lang nicht mehr im Kino. Ich beobachtete es bewusster. Es war fast unscheinbar – irgendwie anders. Rechts und links neben der breiten rot beleuchteten Eingangstür waren zwei kleine Schaukästen in denen aber keine Filmplakate hingen. Vielleicht ein Programmkino dachte ich und bemerkte dass immer wieder Leute ein und aus gingen. Meist Paare, ab und an Männer von denen einige sofort wieder zurück kamen. Ich bezahlte und wollte mir das Kino näher ansehen. Ich ging auf die andere Straßenseite. Als ich die Auslage in den Schaukästen las, lief mir heiss und kalt über den Rücken: „Paarekino - Einzelpersonen haben nur begrenzt Zutritt“. Jetzt wurde mir einiges klar. Wenn dich jetzt hier jemand sieht! Ich sah mein Spiegelbild im Schaukasten und bemerkte, dass ich immer noch die Sonnenbrille trug. Gut - wer sollte dich so und im Dunkeln hier erkennen dachte ich erleichtert. Ich wollte weiter gehen als gerade zwei Paare und ein Mann gut gelaunt das Kino verließen. Auf den ersten Blick waren sie gepflegt und gut gekleidet. Durch die geöffnete Tür konnte ich erkennen, dass zumindest der Eingangsbereich des Kinos gepflegt und sauber war, also nichts von dem Schmudeimage das Pornokinos auch aus meiner Erfahrung oft zu recht anhing. Ich schlenderte weiter blieb vor einem oder anderen Schaufenster stehen und sah mir die Auslagen an. Das Kino ging mir nicht aus dem Kopf. Ich fühlte Lust und Erregung. meine Brustwarzen wurden fest und drückten sich durch den dünnen Stoff meines Kleides und meine Grotte stand voll im Saft.
Ich ging weiter - wollte zum Hotel - das lag in der anderen Richtung. Also lief ich wieder zurück. Es waren nun kaum noch Fußgänger auf meiner Straßenseite. Von weitem sah ich wieder einige Paare und Einzelpersonen ins Kino gehen und als ich an der Eingangstür war, holte ich tief Luft und ging hinein. Nervös wollte ich Geld aus meiner Tasche holen - der Mann an der Kasse sagte nur „Damen und Paare sind heute frei“, - gab mir einen Getränkebon und winkte mich durch.
Mir schlug das Herz bis zum Hals - nicht dass ich noch nie in einem Pornokino war. Früher war wenigstens Horst oder andere Bekannte an meiner Seite. Das gab mir Sicherheit. Durch die Sonnenbrille brauchte ich einige Zeit um etwas zu erkennen. Auf den ersten Blick war auch in dem Kino alles gepflegt und sauber. Gleich neben dem Eingang zum Vorführraum war ein kleiner Thresen an dem es Getränke gab. Ich setzte mich auf einen Barhocker, bestellte mir einen Prosecco und versuchte mir ein Bild von dem Raum zu machen.
Der Film wurde wohl kaum beachtet. Gerade blies eine stark geschminkte Blondine einen überdimensionalen Schwanz und stöhnte dabei in höchsten Tönen. Als ob man mit so einem Prügel im Mund überhaupt noch ein Laut hervorbringen könnte. Auf der rechten Seite des Raums waren Sitzreihen mit Kinosesseln. Sie standen etwas weiter auseinander als sonst in Kinos üblich. Jeweils zwischen zwei Sitzen war eine kleine Ablage für Getränke und ähnliches. Auf der linken Seite des Raums konnte ich mehrere Sitzgruppen und eine Spielwiese sehen
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