Das Leben ist voller Überraschungen
von Protoceratops
Mit einem Strauß Blumen in der Hand klingelte Marcel an Sandras Wohnungstür. Heute wollte er sie mal überraschen, und er hoffte, sie hätte etwas Zeit für ihn. Vielleicht könnten sie ja zusammen ausgehen und sich näher kennen lernen….
Es dauerte ein wenig, und Marcel dachte schon, Sandra sei ausgerechnet heute nicht da. Aber dann öffnete sie doch. „Hallo Sandra“, sagte Marcel, „ich war grad in der Gegend, und weil Du sagtest, ich könne gerne mal vorbeikommen….“ „Oh, Marcel, das ist ja furchtbar nett von Dir“ sagte Sandra überrascht, „danke sehr für die Blumen. Aber ich habe heute leider gar keine Zeit.“ Da Marcel die Enttäuschung anzusehen war, ließ Sandra ihn aber trotzdem herein.
„Das ist aber schade“, sagte er. „Wo musst Du denn hin? Vielleicht kann ich Dich ja hinfahren?“. Er betrachtete Sandra. Rotblonde Locken rahmten ihr hübsches Gesicht ein, und sie lächelte ihn kurz an. „Ich bin mit einer Freundin verabredet. Sie hat ein Fotostudio, und ich helfe da manchmal aus.“ „Ach….“, machte Marcel überrascht. „Jetzt sag nicht als Model, das Aussehen dazu hättest Du ja.“
Sandra lächelte noch etwas mehr. „Dankeschön“ sagte sie. „Und Du hast es erfasst: Sie braucht hin und wieder mal jemanden, der günstig für sie modelt.“ „Na das ist ja ein Ding“ entgegnete Marcel, „da würde ich gerne mal zusehen.“ „Wenn Du möchtest…“, sagte Sandra zu seiner Überraschung “…kannst Du gerne mal mitkommen. Sind ja keine Nacktfotos.“ Schade…hätte Marcel beinahe gesagt, verkniff sich das aber im letzten Moment noch. Er betrachtete Sandra jetzt genauer. Sie trug eine schwarze Bluse und dazu einen glänzenden, ebenfalls schwarzen Minirock, der vorne mit fünf Druckknöpfen geschlossen war. Außerdem gehörte zu dem Rock noch ein mit Nieten verzierter Gürtel mit einer auffälligen Schnalle.
„Aber ein wenig sexy scheinen die Bilder doch zu werden mit dem Outfit.“, sagte Marcel anerkennend. „Ist der Rock aus Leder?“ „Ja, ist er. Gefällt er Dir?“ „Aber sicher“, konnte Marcel nur sagen. „Dachte ich mir“, kam es von Sandra, „passt ja auch super zu Deiner Hose.“ Tatsächlich hatte Marcel heute seine schwarze Lederjeans angezogen, dazu aber ein weißes Westernhemd. Den obersten der Druckknöpfe an dem Hemd hatte er offen gelassen.
„Da hast Du allerdings recht“, sagte Marcel, „da könnte ich wohl glatt auch ein paar Fotos von mir machen lassen. Oder von uns beiden“. grinste er dann. Sandra lächelte ihn ganz lieb an. „Ein andermal vielleicht. Für heute habe ich leider schon einen Partner. Aber zusehen kannst Du, wenn der nichts dagegen hat.“
„Ja…,“ sagte Marcel nun etwas enttäuscht. Also hat sie schon jemanden….hätte ich mir ja denken können bei dem Aussehen, dachte er. „Was sind denn das für Fotos?“ fragte er dann. „Unterschiedlich“, sagte Sandra, „heute sind es beispielsweise Bondageaufnahmen für ein SM-Magazin.“ Marcel stand da und sah sie mit offenem Mund an. „Bon….was?“ „Bondage“ sagte Sandra und grinste ihn an, „kennst Du das etwa nicht?“ „Doch, hab ich schon mal von gehört. Ist das nicht was mit Fesseln?“ „Richtig“, antwortete Sandra, „bist ja ein schlaues Kerlchen.“
Marcel wurde schwindelig. Er musste zugeben, die Aussicht, Sandra gefesselt zu sehen, und dann noch in diesem Outfit, hatte durchaus etwas für sich. Aber andererseits war er auch wieder froh, dass sie dafür schon jemanden hatte. Die Aussicht, selber auch gefesselt zu werden, war nicht mehr ganz so verlockend, obwohl, mit Sandra zusammen…. Aber sie hatte dafür ja schon einen Partner, von dem Marcel hoffte, dass es nur ein Partner für diese Fotosession wäre.
„Na, was ist?“ fragte Sandra. „Ich muss langsam los. Wenn Du also mitkommen möchtest, solltest Du Dich allmählich entscheiden.“
Marcel beschloss, dass er sich die Sache ansehen wolle und begleitete Sandra. Sie fuhr mit ihm ein Stück durch die Stadt und bog dann in eine Hofeinfahrt ein. Auf dem Hof hielt sie an. Irgendwo hing da ein Schild „Silvia`s Knipsbude“. Wieder ein neues Opfer der Apostrophenseuche…dachte Marcel, als er das las, verkniff sich aber eine entsprechende Bemerkung. „Komischer Name für ein Fotostudio“ sagte er stattdessen mit Blick auf das Schild, als sie ausstiegen. „Ja, stimmt“, antwortete Sandra “Silvia ist manchmal etwas schräg drauf.“ Was das bedeuten sollte, sagte sie nicht, aber Marcel ahnte, dass jemand, der SM-Fotos machte und so einen Namen für sein Studio wählte, schon „etwas schräg drauf“ sein müsse.
Sie betraten das Studio und kamen in ein Büro. An einem Schreibtisch saß eine Frau mit kurzen blonden Haaren. „Nanu, Sandra, wen bringst Du denn da an?“ fragte sie überrascht, als Marcel den Raum betrat. „Das ist Marcel, ein Freund,“ sagte Sandra, „ er wollte sich mal ansehen, was ich da für Aufnahmen mache.“ „Hi Marcel“, sagte die Frau, stand auf und reichte ihm die Hand, „ich bin Silvia.“ „Angenehm“, entgegnete Marcel und schüttelte die Hand. Silvia war etwas kleiner als Sandra, hatte dafür aber etwas mehr Kurven. Sie trug ein blaues T-Shirt und eine enge Jeans, die ihre Figur noch betonte.
„Leider habe ich eine schlechte Nachricht für Euch beide“, sagte Silvia dann. „Jens hat eben angerufen, er ist krank und kann heute nicht kommen. Aus dem Fototermin wird dann wohl nichts.“ „Ach so ein Mist“ sagte Sandra, und Marcel bemerkte jetzt, dass sich der unterste der Knöpfe an ihrem Rock wohl beim Sitzen im Auto geöffnet hatte und nun mehr von ihren Beinen sehen ließ. „Es sei denn…“ fuhr Silvia fort, bevor Marcel etwas sagen konnte, „ich finde auf die Schnelle noch einen Ersatz für ihn.“ Dabei schaute sie auffällig lange zu Marcel. „Äh…“machte der verlegen. „Ich….äh…hab so was noch nie gemacht…“. „Eben hast Du noch gesagt, Du würdest gerne mal mitmachen“, sagte Sandra, „und jetzt ist die Gelegenheit da, und du kneifst.“
Das wollte Marcel natürlich auch nicht auf sich sitzen lassen, und so willigte er ein, obwohl es ihm bei dem Gedanken, gleich gefesselt zu werden, doch etwas mulmig war. Aber andererseits…mit Sandra zusammen…und von einer Frau…da konnte so viel ja wohl nicht passieren. Außerdem meinte Silvia noch, seine Lederhose würde ausgezeichnet zum Thema der Session passen. Also willigte er ein, und sie gingen zusammen durch eine Tür nach hinten ins Fotostudio. Hier standen einige Scheinwerfer im Raum, außerdem gab es zwei Stühle und einen Tisch, und auf dem Tisch…Marcel hielt die Luft an. Dort lagen drei Kameras, und daneben mehrere Seile sowie ein paar unterschiedliche Knebel. „Mann…“, entfuhr es Marcel, „hier sieht es ja aus wie in einem Dominastudio“ „Warst Du da etwa schon mal?“ fragte Silvia ihn grinsend, was Marcel aber verneinen musste. Er hatte sich das nur immer ungefähr so vorgestellt.
Marcel betrachtete das Zeug und spielte dabei am Reißverschluss seiner Lederhose herum. Etwas anderes stand ihm leider nicht zur Verfügung, um sich von seiner Nervosität abzulenken.
„Marcel“ sagte Silvia plötzlich. Marcels Hand zuckte von seiner Hose zurück. Dass er gerade den Haken gelockert hatte, der den Reißverschluss oben hielt, merkte er dummerweise nicht.
„Können wir anfangen?“ „Äh…ja…
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