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Lesungen: 545 | Bewertung: 7.28 | Kategorie: Fetisch | veröffentlicht: 26.08.2020

Das Vampirimperium 004 Überwacht

von

1.1.4. Überwacht

*1978*

Selene hatte das letzte halbe Jahr in der Karibik verbracht um sich davon zu erholen schon wieder zur Witwe geworden zu sein. Ehemann Nummer dreiundzwanzig hatte ihr eine Yacht hinterlassen, aber ansonsten genauso wie seine Vorgänger völlig versagt. Selene hatte jede Nacht mit ihm verbracht, aber er hatte es nicht vermocht sie endlich schwanger werden zu lassen. Und wie jeder ihrer Männer starb er innerhalb von zwei Jahren Ehe an Herzinfarkt. Männer waren einfach nicht robust genug, um ihrem unstillbaren Verlangen nach Sex oder besser gesagt Fortpflanzung nachzukommen und verausgabten sich bis zu ihrem Tod. Zumindest starben sie glücklich.

Selene hatte wie bei jedem ihrer Ehemänner versucht sich in sie zu verlieben, aber was sie wirklich traurig machte war, dass er sie nicht schwängern konnte. Tausend Mal hatte sie sich ihm hingegeben. Sie hatte jede Menge Stellungen versucht, damit ihm einerseits nicht langweilig wurde und anderseits erhoffte sie eine Stellung zu finden, welche eine Schwangerschaft erleichterte. Aber wie immer war der Sex vollkommen sinnlos gewesen.

Selene hatte bei der Zehnjahresfeier des Beitritts Kubas als Bundesstaat Nummer vierundsechszig zur nordamerikanischen Allianz ihren Urlaub in Havanna verbracht. Betrunkene Männer, die feierten waren eine leichte Beute und stockten ihr Gefolge auf. Sie hatte mittlerweile rund zwölftausend Sklaven, aber da diese im Gegensatz zu ihr alterten und irgendwann starben, musste sie regelmäßig neue Sklaven finden, die für sie arbeiteten und sie mit Blut und Arbeitskraft versorgten. Entsprechend unterwarf sie im Schnitt täglich einen weiteren Mann mit einmaligem Sex, der anschließend für sie voller Freude arbeitete.

Ihr Ehemann hatte sein Vermögen mit Sklavenhandel gemacht. Seit der Wirtschaftskrise in den dreißigern war das Verbot der Sklaverei schrittweise ausgehöhlt worden. Erst konnten sich überschuldete Menschen in ein lebenslanges vorschüssig bezahltes Arbeitsverhältnis begeben und bekamen im Gegenzug ihre Schulden erlassen. Später wurden Schwerverbrecher zu Zwangsarbeit herangezogen und von den Gefängnissen vermietet.

Im Nachgang des Krieges verblieben Millionen gefangenen Soldaten der Gegner in Gefangenschaft und wurden zu Zwangsarbeit herangezogen. Immer zahlreicher wurden die Möglichkeiten der legalen Sklaverei. Ihr Mann hatte sich darauf spezialisiert Sklaven aus Osteuropa zu importieren und an die Fabriken im Norden zu liefern. Nachdem die Sowjetunion kollabiert war, waren die Menschen dort eine leichte Beute. Die Menschen wurden zwar in Europa gegen ihren Willen gefangen, aber nach den Import nach Amerika waren sie legal.

Noch waren erst zehn Prozent der Menschen also rund 450 Millionen auf der Welt Sklaven, aber die Tendenz war deutlich steigend. Sklavenjäger aus der ganzen Welt fingen Menschen auf der Straße und entführten sie in andere Länder, um sie dort zu verkaufen. Sobald sie die Grenze passiert hatten, waren die Sklaven auch legal und wurden nur selten an die eigene Familie zurück verkauft. Aber wie immer betraf diese Praxis nur die ärmsten. Reiche Länder konnten ihre Bürger sehr viel besser schützen. Selene fand die Entwicklung nicht gut, aber da sie selbst tausende Sklaven hielt, konnte sie diese Praxis kaum kritisieren.

Das größere Problem als die Sklaverei war aber, dass nach einem Jahrzehnt der sexuellen Freiheit nun das Rad der Geschichte zurückgedreht wurde. Frauen durften weder verhüten, noch abtreiben und sich auch ihren ehelichen Pflichten nicht entziehen. Die erstarkenden Stimmen der religiösen Fundamentalisten setzten sich immer mehr durch. Nicht dass Selene sich auch nur eine Nacht ihren ehelichen Pflichten entzog, aber sie mochte es nicht gezwungen zu werden. Sie hatte Sex, weil sie schwanger werden wollte und nicht weil ihr Körper das Eigentum ihres Mannes war.

Auch die Spannungen zwischen den Rassen wurde immer mehr zum Problem. Die Latinos hatten nicht nur spanisch als ihre Sprache verboten bekommen und mussten die englische Amtssprache benutzen, sondern wurden genau wie die Schwarzen immer unfairer vom Justizsystem verfolgt. Das Ziel war offenbar so viele wie möglich von ihnen wegzusperren, zu versklaven und bei Ungehorsamkeit sogar zu kastrieren.

Selene war durch ihren Reichtum von bald fünf Milliarden Dollar sicher, aber sie sollte bald heiraten. Schwer zu sagen, wie lange sie als Frau noch Rechte hatte. So schön es auch war, die Sonne der karibischen Bundesstaaten zu genießen, fühlte sie sich doch in den Großstädten des Nordens wohler. Sie hatte die Yacht in Florida verkauft und würde jetzt nach Chicago ziehen und dort Beute suchen.

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In ihrer ersten Nacht in Chicago beschloss Selene eine einheimische Speise zu versuchen. Bei Anbruch der Nacht begab sie sich in die Stadt und suchte ihre Beute. Schließlich sah sie einen Mann, der allein war und entsprechend keinen Widerstand leisten konnte. Wie aus dem Nichts tauchte sie vor ihm auf und gab ihm einen Kuss. Beute nahm das jeden Fluchtinstinkt und ließ das Blut besser schmecken.

Selene trank im Schutz der Dunkelheit von ihrem ersten Opfer noch auf offener Straße. Sie ließ ihn über ihre enge Lederkleidung streicheln, aber sie konzentrierte sich auf seinen Hals. Als sie fertig mit Trinken war, stand sie auf. Erst jetzt bemerkte sie eine Überwachungskamera, welche auf sie und ihr Opfer gerichtet war. Im Süden gab es das noch nicht. Aber in Chicago waren die jetzt offenbar Standard. Zumindest bei einer großen Bankfiliale, vor der Selene ihr Opfer gefunden hatte.

Es war zwar ziemlich dunkel, aber das Licht der Straßenlaternen dürfte genügen, damit man sie erkennen konnte. Wer auch immer gesehen hatte, wie sie von ihrem Opfer getrunken hatte, könnte sie genau beschreiben und vor allem wüsste er auch was sie war. Sie war ein Monster, welches sich von Menschen ernährte. Obwohl sie sich alle Mühe gab, ihre Beute nett zu behandeln und nie mehr trank, als diese spenden konnten, ohne ernsten Gefahren für ihr Leben ausgesetzt zu sein, würde man sie jagen. Selene würde sich wehren, aber man würde sie früher oder später kriegen. Man würde sie fangen und töten. Nur mit viel Glück würde man sie stattdessen zu einer Sklavin machen. Keinen würde es interessieren, dass sie vor dreißig Jahren im Krieg geholfen hatte. Und falls doch, würde es man es nur als Beweis ihrer Schuld ansehen.

Als Selene klar wurde, was ihr blühte riss sie die Kamera herunter und zerstörte sie. Glücklicherweise stand auf der Kamera der Name der Sicherheitsfirma, welche hier tätig war. Es war leichtsinnig direkt vor einer Bankfiliale ihren Durst zu stillen. Sie würde sich beeilen müssen. Diese Nacht würde sehr viel Blut fließen. Sie hoffte es würde nicht ihres sein.

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Selene hatte es eilig, aber sie wollte nicht noch von weiteren Kameras gefilmt werden. Also sprang sie auf die Feuerleiter über ihr und nach zwei weiteren Sprüngen war sie auf dem Dach. Sie hatte entgegen ihrer sonstigen Regeln ihrem Opfer auch noch das restliche Blut ausgesaugt und seine Leiche anschließend in einer Mülltonne entsorgt. Die Leiche würde sie später noch richtig

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