Das erste Mal
von NaSchmi
Das erste Mal
Von Naschmi
Dezember 2018
Zum letzten Mal. Heute war der Tag, an dem vieles zum letzten Mal passieren würde. Zum Beispiel zum letzten Mal Pommes mit Mayo bei Erna’s Imbiss.
Ich hatte eigentlich keinen Hunger. Aber man hatte mir geraten, vorher was zu essen.
Es war so scheiß heiß. Seit Wochen. Klimawandel. Der Mais vertrocknete auf den Feldern. Schon morgens war es unerträglich, nachts kühlte es nicht ab. Ich konnte verdammt noch mal nicht schlafen. Jetzt zur Mittagszeit war es nicht auszuhalten.
Ich hatte das kürzeste Kleid in meinem Schrank angezogen. Hauchdünn. Traute ich mich normalerweise nicht. Die kleinste Briese könnte es hochwehen. Aber es ging nicht das geringste Lüftchen. Dünne Träger. Rücken richtig tief ausgeschnitten. Vorne ging es. Den BH hatte ich mir gespart. Kleid und Höschen. Mehr Stoff konnte ich nicht ertragen. Der gute schwarze Slip. Ohne Firlefanz. Aber schön knapp geschnitten. Man konnte ihn definitiv unter dem Kleid sehen, wenn man genau hinsah. Er betonte meinen Hintern. Sollte er auch. An scharfen Teilen hatte ich nur das. Und heute musste es scharf sein, denn:
Das erste Mal stand an.
Unter anderem.
Trotzdem lief der Schweiß mir den Rücken hinunter. Meine Haut schien zu glänzen. Als ich zu Ernas ging, sah ich mich mein Spiegelbild in der Scheibe. Ich sah verdammt scharf aus. Wie ich mich normalerweise nicht traute. Aber morgen wäre ich aus dem Dreckskaff verschwunden, und ich würde nur noch zu Besuch wiederkommen. Was kümmerte es mich da, was die Leute über mich dachten?
Fuck die Leute!
Natürlich war der Imbiss leer. Nur Farid saß auf einem Hocker und hörte über sein Handy afghanische Popmusik.
Als ich reinkam, stand er auf und machte sie leise.
„Lass an!“
Er nickte und machte die Musik wieder an. Hier im Dorf musste man aufpassen. Er hatte schon mal die Fresse vollgekriegt, als die Jungschützen um zwei Uhr nachts besoffen noch ein Bier und Pommes wollten und das Gedudel hörten. Scheiß Nazis!
Mir ging die Musik auch auf die Nerven, und sie passte definitiv nicht in Erna’s Imbiss. Aber es war eben die Musik seiner Heimat.
„Wie immer?“
„Jo. Kleine Pommes mit Mayo. Und ne Cola. Heute nehm ich ne richtige!“
Er nickte zum Kühlschrank und drehte sich um, um die Fritteuse anzuschmeißen.
„Dauert aber!“
Ich öffnete die Tür des Kühlschranks. Die Kälte kroch mir entgegen. Ich trat einen Schritt näher. Verdammt, war das gut! Ein bisschen Kühle! Ich schob die Diet-Coke beiseite und griff nach der richtigen roten.
Das Metall war kalt und beschlagen. Ich presste mir die Dose an die Stirn.
Die Kälte zog mir alles zusammen. Ich seufzte. Dann rollte ich sie meinen Hals runter.
Sie kühlte mein Blut. Ich spürte es im ganzen Körper.
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie Farid mich beobachtete.
War mir egal. Im Gegenteil. Ich zog eine kleine Show ab. Rollte die Dose über meinen Hals, drückte das Rückgrat durch, dann über mein Dekolletee, bis an den Saum meines Kleids.
Lasziv.
Der arme Kerl sollte auch ein bisschen Spaß haben. Er hatte ja sonst nichts. Flüchtling halt. Seine Familie Tausende von Kilometern entfernt. Es hatte ihn verschlagen in die Provinz. Wo die meisten ihn hasten und für einen Terroristen hielten. Scheiß Nazis!
Ich rollte die Dose meine Arme rauf und runter und seufzte, als würde ich’s mit der verdammten Cola treiben. Und so ein bisschen war’s auch so. Die Kälte bereitete mir eine Gänsehaut, und meine Nippel stellten sich auf. Jetzt rächte es sich, dass ich keinen BH trug.
Aber fuck it!
Hatte Farid was zu gucken!
Egal.
Im Gegenteil.
Ich schloss die Augen, nahm den Kopf zurück, dass meine Haare meinen Rücken runterfielen und drehte mich zu ihm. Er sollte meine harten Nippel sehen! War er es auch?
Farid starrte mich mit offenem Mund an. Ich tat, als bemerkte ich es nicht.
Schob die Beine auseinander, als würde ich die Kälte zwischen meine Schenkel lassen. Mir war nicht nur heiß, ich war es auch. Zum ersten Mal so unverkrampft, und zum letzten Mal hier in dem Kaff.
Wie man es sehen wollte.
Wär doch was, wenn ich ihm was mitgeben würde, an das er sich noch lange erinnerte. Wenn ich schon längst weg wäre, würde er noch an mich denken und sich einen runterholen.
Er verlagerte seinen Schritt, drehte sich zur Fritteuse, als müsste er in seiner Hose was richten.
Wenn meine Nippel hart wie Diamanten waren, dann sollte er es auch sein. Ich gönnte ihm, dass er, nachdem ich verschwunden war, sich mal eben in die Toilette verziehen würde.
Ich würde ihn vermissen. Wir waren nach der Schule oft hierhingekommen und hatten unsere Nachmittage hier verbracht oder auf den Zug gewartet. Die wenigen von uns, die okay waren, und von denen jetzt eine Menge die Eifel verließen. Es gab nur zwei Richtungen mit der Bahn. Links nach Köln. Rechts nach Trier. David ging nach rechts. Ich nach links. Aber alle Himmelsrichtungen waren besser als das hier.
Morgenfrüh würde ich den ersten Zug nehmen. Abfahrt 4:54 Uhr nach Köln Hauptbahnhof. Dass es so früh sein musste, war nicht meine Schuld, aber es ging nicht anders. Die Tussi, von der ich das Zimmer im Wohnheim übernahm, musste morgen ganz früh weg.
Die beiden Koffer waren gepackt. Ich hatte einen Studienplatz und ein Zimmer bekommen. Alles war geregelt.
Es würde keinen großen Abschied geben. Meine Eltern waren in Urlaub, meine kleine Schwester würde mich nicht vermissen. Es würde ein stiller Abschied werden ohne Gedöns und ohne Tränen.
Viel gemeinsame Zukunft hatten David und ich nicht. War uns auch klar.
Farid knallte die Fritten aus der Fritteuse in die Schale. Er war was Besonderes. Das einzige Exotische hier. Wie ein Papagei im Hühnerstall. Keine Ahnung, wie es den hierhin verschlagen hatte. Er kannte jedenfalls niemanden. Erna hatte ihm den Job gegeben, erst halbtags, nach ihrem Herzinfarkt schmiss er den Laden fast allein.
Wir hatten Mitleid mit Farid, brachten ihm Deutsch bei und waren scharf auf seine Story. Er war witzig, charmant, aber er erzählte nicht viel von seiner Familie oder seiner Flucht oder so.
Ich würde ihn vermissen, und er sollte mich auch vermissen in meinem kurzen Kleid, unter dem mein schwarzer Slip zu sehen war… und sonst nichts.
Meine langen Beine, gebräunt von diesem heißen Sommer.
Scheiße war ich anders als sonst.
Die kleine Streberin mit dem drittbesten Abi in der Stufe, die nie was falsch machte, noch keinen richtigen Freund hatte. Mit 18 ½ noch nicht. Aber das würde sich ändern. Einige Sachen musste ich erledigen, bevor ich in die Welt hinausging. Zwei davon würden heute passieren.
Eine davon war, dass ich nicht als Jungfer in Köln aus dem Zug aussteigen würde. Da kam David ins Spiel. Mit dem durchschnittlichen Abitur und den reichen Eltern mit dem Landmaschinenhandel. Er war nicht mein Traumtyp, aber ganz in Ordnung. Er würde in Trier Maschinenbau studieren, unsere Wege würden sich also trennen. Wir hatten uns vage versprochen, in Kontakt zu bleiben, aber wir wussten beide, dass das Lippenbekenntnisse waren.
Wir kannten uns schon verdammt lange. Waren ständig zusammen im Bus ins nächste Dorf zur Schule gefahren, waren uns ähnlich und in letzter Zeit irgendwie nähergekommen. Aber es war definitiv keine Tausendmalberührt-Sache. Mehr so die pure fleischliche Lust. Von beiden Seiten aus.
Auf dem Abiball waren wir so richtig zusammengekommen. Der Alkohol hatte uns endgültig verkuppelt, wir hatten schon vorher ein bisschen was miteinander gehabt. Wenn nicht zum falschen Zeitpunkt eine Schlägerei ausgebrochen wäre, hätte ich mein erster Mal mit David hinter dem Klohäuschen gehabt. Nicht sehr romantisch. War gut, dass es nicht so gekommen war.
Nach dem Abiball waren wir beide dann irgendwie zusammen. Es hatte sich so ergeben, passte halt. Aber erst war ich in Urlaub, dann er, und morgen wäre es schon wieder zu Ende.
Wir waren Eintagsfliegen, aber auf einer verdammt wichtigen Mission.
Als Farid mir die Fritten auf die Theke stellte, griff ich seine Hand. Er sah mich an.
„Danke. Für alles. Morgen werde ich hier verschwinden. Mach’s gut!“
Er nickte, aber verstand nicht so richtig.
Ich streichelte einmal über seine Hand, legte ihm einen zerknüllten Fünfer auf die Theke, nahm die Fritten und verschwand.
Im Hinausgehen ließ ich meinen Hintern schwingen. Wenn er gleich aufs Klo verschwinden würde, sollte er ein Bild im Kopf haben.
Kaum draußen schlug die Hitze auf mich ein.
Unerträglich.
Aber ich wollte auch nicht wieder reingehen. Mein Abgang war schon perfekt gewesen.
Also setzte ich mich auf den Stromkasten um die Ecke und klemmte die eiskalte Cola-Dose zwischen meine Schenkel. Die Kälte zog in meine Beine. Als würde mein Unterleib von der Betäubung der Hitze befreit. Ich fühlte wieder was.
Obwohl ich keinen Hunger hatte, waren die Pommes salzig und lecker.
Kein Mensch war auf der Straße. Ich starrte auf den Asphalt, bis ich das Gefühl hatte, dass der sich unter dem Sommer verflüssigte.
Es war fast zwölf, als ich die Straße überquerte.
Zeit für meinen Termin.
Ich war aufgeregt.
Dabei war alles geplant.
Vier Sachen gehörten für mich zum Erwachsensein:
Abi, darüber musste man nicht reden.
Das Kaff zu verlassen.
Meine verdammte Jungfräulichkeit zu verlieren.
Und ein Tattoo.
Seit der Laden vor fünf Jahren aufgemacht hatte, waren wir alle davon fasziniert. Tätowierungen waren total verboten, aber auch total cool. Aber auch vollkommen unerreichbar. Meine Eltern hätten mir nie die Erlaubnis dafür gegeben. Aber jetzt war ich 18.
Scheiß drauf.
Nadelstiche hieß der Laden. Gehörte einem Pärchen. Wie der sich hier halten konnte, war mir ein Rätsel. Hier auf dem Dorf gab es nicht so viel Bedarf nach einem Tattoo. Aber aus dem ganzen Kreis kamen die Leute hierher, und das machte was aus. Und es half bestimmt, dass Ralf geerbt hatte.
Dabei waren die Tattoos noch nicht mal richtig gut. Ihre Fotos im Schaufenster sahen total anders aus als die Qualität der Tätowierungen, die man im Internet finden konnte. Aber genau das wollte ich. Ein schlechtes Tattoo. Ich würde in Köln niemandem meine Herkunft aus der Eifel verheimlichen können. Aber zumindest sollten die mich für cool halten. Und ich würde eine Story erzählen von meinem beschissenen Tattoo, um zu zeigen, aus welchem Dreckskaff ich geflohen war. Bereit für die große Welt. Ich würde dazu stehen. Zu meiner traurigen Herkunft. Vielleicht war das nicht alles ganz logisch, aber für mich machte es Sinn.
Der Laden war klein, dunkel, an der Wand hingen coole Fotos, nicht nur von Tattoos. Alles irgendwie gothic. Viel Schwarz und Rot und Violett. Viele Totenköpfe und Magier und Hexen und Wölfe, ein paar Zombies.
An der Theke saß Tanja und glotzte auf ihr Handy. Die Schweißperlen standen ihr auf der Stirn, ihr ganzer Körper glänzte. Sie hatte zwei Flügel über ihre Brust tätowiert. Die gingen bis zu den Schultern. Bunt. Ziemlich geil.
Aber dafür war ich nicht mutig genug. Die Tätowierung schien über ihrer verschwitzten Haut zu leuchten. Sie trug ein weites Top. Auch ohne BH drunter. Als sie sich vorbeugte, um in ihrem Kalender meinen Termin zu suchen, konnte ich tief in ihren Ausschnitt sehen.
Sie ließ sich Zeit.
Ein Schweißtropfen rann von ihrer Stirn, verschwand an ihrem Kinn, kam an ihrem Hals wieder zum Vorschein. Über der bunten Tätowierung verlor ich ihn aus den Augen. Aber dann sah ich, wie er zwischen ihren Brüsten verschwand.
Verdammt, so wollte ich auch schwitzen! Wie das wohl wäre? Davids Zunge, die meinem Schweiß hinterherjagte. Mich am Hals kitzelte, dass meine Nackenhaare sich aufstellten. Sein Atem auf meiner Haut. Feucht und heiß.
Machte bei der Schwüle jetzt auch nichts. Ich würde seinen Kopf zwischen meine Brüste drücken, und er würde dazwischen verschwinden!
Ich hatte immer noch meine Cola in der Hand. Ralf hatte mir geraten, eine dabei zu haben, falls mein Blutzucker absacken würde. Ich hatte keine Ahnung, was Blutzucker genau war, aber ich hatte pflichtbewusst meine Dose dabei für alle Fälle. Wie ich auch wie gefordert meine Pommes gegessen hatte.
Ich hätte Tanja meine Dose gerne über den Hals gerollt, wenn sie das gewollt hätte. Schön langsam, und dann hätte ich ihr zugesehen, wie sie die Augen schließt und seufzt.
„Alles in Ordnung?“
Ich hatte zu lange auf ihre Titten gestarrt.
„Klar. Alles in Ordnung!“
„Ralf kommt gleich.“
„Alles klar.“
Ich sah mich in dem Laden um, betrachtete mir die Tätowierungen. Ich war nicht zum ersten Mal da. Ich hatte mit Ralf das Design abgesprochen. Eine Rose, die sich wie Stacheldraht um meinen rechten Oberarm windet. Nicht ganz rum. Kitschiges Design. Aber genau das wollte ich. Ein schlechtes Tattoo mit einem ausgelutschten Design. In meiner Geschichte würde ich erzählen, dass der Tätowierer mir das aufgeschwatzt hatte oder vielleicht, dass ich besoffen gewesen war.
Ralf kam rein und umarmte mich, als wären wir die besten Freunde. Ich roch sein Deo. Er hatte gerade geduscht.
Ich hingegen würde nach dem letzten Hauch von süßem Vanilleparfum und frischem Mädchenschweiß riechen. Noch nicht ranzig abgestanden, sondern leicht herb im Abgang. Mit ein bisschen Frittenatem. Es war nicht lange her, da hatte ich auch geduscht.
Tanja würde bestimmt am besten riechen, mit ihrem schweren, warmen Brustschweiß.
Warum musste ich immerzu nur an Sex denken?
Es war die Hitze. Und ich war erwachsen.
Ralf machte ein wenig Smalltalk, um mich zu beruhigen, dabei war ich ganz gelassen. Er bequatschte das Tattoo. Er hatte einen Entwurf gemacht. Sah so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Er schob eine Liege zurecht, machte die Lehne hoch.
„Sorry, aber der Tätowierstuhl ist gerade in Reparatur. Ich soll einen Zahnarztstuhl kriegen. Einen richtig schweren. Krass, nicht?“
Ich nickte.
„Meinst du, es wird so gehen, mit der Liege?
Ich setzte mich, lehnte mich mit dem Rücken an die Liege, aber es war nicht bequem. Ich wollte die Füße auf dem Boden haben. Also schwang ich das Bein rüber und lag nun ziemlich breitbeinig drauf. Mein Kleid war für solche Sachen eigentlich zu kurz. Ich legte eine Hand in meinen Schritt, aber auch das sah irgendwie komisch aus.
Tanja würde heute noch meinen schwarzen Slip sehen. Nahm ich mir fest vor. Ich brauchte nur eine gute Gelegenheit, ihn unauffällig zu zeigen.
Dann schob Ralf einen Ventilator zu uns und machte ihn an.
Das Ding blies mir mit voller Kraft ins Gesicht, und meine Haare flogen wie im Fahrtwind eines Cabrios nach hinten.
Ich quietschte vor Überraschung. Tanja schaute von ihrem Handy auf. Ich sah sie an und strich mir durch die Haare. Laszive Pose, mein Ellbogen so hoch, meine rechte Brust hob sich. Sie konnte meine Achsel sehen. Ich hatte sie gestern Abend noch rasiert. Nicht für diesen Augenblick, aber immerhin. Wäre mir eigentlich peinlich gewesen, aber jetzt genoss ich ihren Blick. Schon komisch.
Ralf schaltete den Ventilator runter und machte einen Scherz, aber meine Gedanken waren bei Tanja, die mich ansah, als hätte ich sie herausgefordert. Im Gegensatz zu Farid war ihr es nicht peinlich mich anzustarren. Ich hatte das Gefühl, dass sie schon viel gesehen hatte in ihrem Job.
Beim Tätowieren zeigte man halt seinen Körper, entblößte ihn, damit darauf gezeichnet werden konnte. Irgendwo hatte ich gelesen, dass manche extreme Typen sich ihren Lustbolzen tätowieren ließen. Schlangen waren ein beliebtes Motiv. Ich fragte mich, ob sie das auch schon getan hatte. Einem Typen den Schwanz tätowiert. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
Ralf zog sich dicke schwarze Handschuhe an und hatte einen pinken Ladyshave in der Hand.
Seine Berührung meines Arms mit den kühlen Handschuhen war komisch. Ich sah ihm zu, wie er meinen Arm mit ein wenig Rasierschaum einrieb und ihn sanft rasierte.
Wie in den Fetisch-Videos. Nackte Hand, die von Latex gestreichelt wird.
Latex war es nicht gerade. Aber immerhin. Es hatte etwas. Der Rasierschaum machte meine Haut weich, und der Rasierer glitt mühelos hinüber.
Ralf sagte was, aber es klang wie ein Scherz, nicht so, als müsste ich zuhören. Ich starrte fasziniert auf meinen Arm und genoss das weiche, aber auch irgendwie kalte Gefühl. Hatte ich gerade einen Fetisch an mir entdeckt? Es war wahrscheinlich einfach die Hitze.
„Wenn du schon dabei bist, kannst du gleich weitermachen.“ Ich zeigte nach unten, meinte eigentlich meine Beine, aber man hätte es auch so deuten können, als zeige ich in meinen Schritt, wo ich schon so breitbeinig dasaß.
Er lachte unverbindlich, wie man das bei einem schlechten Scherz tut. Ich nahm es ihm nicht übel.
Ich lehnte mich zurück und ließ ihn machen. Leider war er mit dem Rasieren bald vorbei und er kniete sich nicht vor mich hin, um mir die Beine oder sonstwas zu rasieren.
Er hatte seine Chance vertan, eine Jungfrau zu rasieren.
Lange bestünde die nicht mehr!
Es war die ganze Situation. In diesem Tätowierladen. Nur wir drei. Ralf, seine Perle Tanja und ich in der verdammten Schwüle, die nur ein bisschen von dem Ventilator im Raum verteilt wurde. Er werkelte herum, klebte die Vorlage auf meinen Arm, fragte mich, ob ich zufrieden war, und ich stimmte zu.
Als ich das erste Mal seine Tätowiermaschine hörte, bekam ich eine Gänsehaut. Ralf versuchte mich zu beruhigen, aber es war mehr die Überraschung über das fiese Geräusch als die Angst.
Es war dann auch nicht zu schlimm, als er anfing. Erst war ich neugierig, was er da machte, dann lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Es war nicht richtig entspannt, denn es fühlte sich wirklich an wie Nadelstiche, aber es war erträglich, irgendwann sogar monoton, dass ich ein bisschen wegdöste.
Tanja drehte das Open-Schild um und schloss die Tür ab.
Dann kam sie zu mir.
„Kommen wir zu dem Piece, wofür du eigentlich hier bist.“
„Okay!“, meinte ich.
„Rutsch ein bisschen runter, damit ich drankomme!“
Bevor ich was tun konnte, hatte sie mich sanft an den Kniekehlen gepackt und die Liege hinuntergezogen, so dass ich nun mit dem Rücken vor ihr lag. Die Tätowiermaschine hatte aufgehört zu summen.
„Bist du sicher, dass du das willst?“, fragte Ralf.
„Klar.“
„Seine und meine sind okay?“
Ich nickte.
Tanja kniete sich vor die Liege zwischen meine Beine und schob mein Kleid hoch.
Ich hob meinen Po und half ihr.
„Ich fange an, okay?“, meinte Ralf.
„Gerne.“
„Spitz mal deine Lippen.“
Ich gehorchte, und dann beugte sich Tanja über mich. Ich hatte die Augen geschlossen, roch sie aber, ihren warmen Geruch, den Schweiß.
Dann schminkte sie mir mit einem weichen Lippenstift den Mund. Er schmeckte süß nach Cherry-Coke.
Im nächsten Moment war Ralfs Hand an meinem Hals, und er zog mich zu sich und küsste mich auf den Mund. Es war ein langer Kuss, ich spürte seine unrasierte Bartstoppeln. Seine Zunge drang in meinen Mund, obwohl das ja nicht nötig gewesen wäre.
Es war ein langer Kuss. Lange genug, dass Tanja sich zwischen meine Schenkel hockte und die kleinen Härchen an der Innenseite meiner Schenkel rasierte. Der kalte Rasierschaum, das Wasser, die weichen Striche des Ladyshave waren erfrischend. Bei ihrer ersten Berührung da unten zuckte ich zusammen und schloss meine Schenkel, aber dann öffnete ich sie ihr bereitwillig. Ich wollte sie da haben.
„Du hast geile Unterwäsche!“, hörte ich sie sagen, als Ralf sich von unserem Kuss löste.
„Danke!“
Sie tauschten ihre Position. Ralf schob meine Knie auseinander, und bevor ich seine Lippen auf meinen Schenkeln spürte, war da sein Atem, der auf mein Höschen gerichtet war. Als würde er an mir riechen, als würde ich einen Duft verströmen, den er gerne wollte. Ich fand es geil, dass er mich da unten geil fand.
Und dann seine warmen, weichen Lippen an der Innenseite meines linken Oberschenkels. Sie berührten mich sanft, aber wieder waren da die Stoppeln seines Barts. Er hätte sich für mich rasieren können, wie sie mich ja auch rasiert haben!
Dann roch ich wieder den Atem Tanjas. Auch sie griff mir sanft an den Hals und hob meinen Kopf an. Dann küsste auch sie mich. Der Kuss war ebenso lang, aber er war viel gefühlvoller. Auch ihre Zunge drang in meinen Mund ein, und ich ließ es geschehen, obwohl ich mir nicht sicher war, was ich davon halten sollte. Ihre Zunge aber war ernsthafter, drängender. Ob schöner, wusste ich nicht. Aber Tanja gab sich mehr Mühe.
Dann löste auch sie sich und wenig später kniete sie zwischen meinen Schenkeln und küsste meinen rechten Oberschenkel. Ohne Bartstoppeln. Dafür drückte sie ihre Nase genau in meinen Schritt. Genau dahin, wo es zählte, wo ich sie haben wollte. Auch sie fand zwischen meinen Schenkeln etwas Wertvolles.
Schließlich war Ralf wieder zwischen meinen Beinen und tätowierte nun die Abdrücke ihrer Lippen auf die Innenseite meiner Schenkel. In einem grellen Rot. Für immer verewigt. Als würde ich ihnen gehören. Oder sie mir. Ich wusste nicht, was genau das zu bedeuten hatte. Aber es war etwas Bedeutsames. Das war sicher.
Tanja erzählte mir, dass das ein Ritual sei, das diejenigen mitmachen dürften, die sich zum ersten Mal tätowieren ließen. Es wäre so was wie eine Tradition. So wie man mit Rum getauft wurde, wenn man zum ersten Mal über den Äquator segelte. Ich glaubte es.
Das Summen zwischen meinen Schenkeln und wie er mit seiner Maschine immer wieder hin und her fuhr und damit immer wieder gegen mein kleines Heiligtum stieß. Rhythmisch und so. Und ich spürte, wie mein Atem sich an den gleichförmigen Rhythmus anpasste und mein Höschen feucht wurde.
Ich wusste gar nicht, dass tätowiert zu werden so schön war. Mein Atem ging schwer, mein Brustkorb hob und senkte sich und in mir war diese Wärme, diese schöne Wärme von innen. Nicht diese brutale Hitze des Sommers.
„Alles okay?“, fragte Ralf. Und dann hörte das Geräusch der Maschine auf.
Es sollte weitergehen!
„Alles okay?“ kam die Stimme erneut und nun lauter, sodass ich reagieren musste.
Ich öffnete die Augen.
„Alles okay.“
Ralf hockte nicht zwischen meinen Schenkeln und tätowierte auch keine Lippen auf meine Oberschenkel.
Er saß neben mir und tätowierte immer noch meinen Arm.
Das Stechen meldete sich nun und vertrieb das, was da zwischen meinen Schenkeln stattgefunden hatte.
„Wieso? Ist was?“, fragte ich besorgt, was ich da wohl von mir gegeben hatte, als ich in meine Gedanken versunken war.
„Ich frag nur. Du warst etwas abwesend.“
„Alles gut!“ Ich lächelte und zeigte ihm meinen gereckten Daumen.
„Willst du was trinken?“
„Nein, Danke!“
„Okay! Dann mache ich mal weiter.“
„Mach das!“
Ich lehnte mich wieder zurück.
Und dann fiel mein Blick auf Tanja, die den Kopf wegdrehte, aber nicht rechtzeitig. Ich war mir sicher, dass sie mich beobachtet hatte. Wie sie sich ertappt fühlte, hatte ich sie ertappt.
Jetzt wurde mir auch bewusst, dass ich etwas zu breitbeinig auf der Liege lag und meine Hand in meinem Schritt lag, und mein zu kurzes Kleid hochgerutscht war.
Ich war mir ziemlich sicher, dass Tanja mein schwarzes Höschen gesehen hatte.
Hoffentlich hatte ich mir in meinem Wegdösen nicht einen runtergeholt!
Ich richtete meine Klamotten und versuchte nun aufmerksam zu sein.
Ralf schien es nicht gestört zu haben oder er ließ sich nichts anmerken.
Tanja sah immer mal wieder zu mir. Ich konnte ihren Ausdruck nicht deuten.
Ich quatschte ein wenig mit Ralf, bis er meinte, er müsse sich bei den letzten Details jetzt besonders konzentrieren.
Dann hielt ich die Klappe.
Als er mir am Ende einen Spiegel hinhielt und mir sein Werk zeigte, war ich positiv überrascht. Es war besser, als ich gedacht hatte.
Gefiel mir richtig!
Ralf gab mir einen Haufen Ratschläge zur Pflege, sagte mir, was ich alles nicht tun dürfe und meinte, dass das eine Wunde wäre, die heilen müsste.
Aber ich hörte nicht richtig zu, sondern bewunderte mein erstes Tattoo.
Ein Schritt zur Frau war gemacht!
Obwohl ich das mit den tätowierten Küssen noch besser gefunden hätte.
Er verband die Tätowierung mit einer Folie, die beim Heilen helfen sollte und gab mir noch einen Flyer mit, auf dem Tipps zur Pflege standen.
An der Theke bezahlte ich Tanja.
Ich hätte sie gerne gefragt, ob ich mir einen runtergerubbelt hatte, traute mich aber nicht.
„Kommst du nächste Woche mal zum Aftercare vorbei? Dann sehe ich mir an, ob alles gut verheilt.“
„Klar!“
Erst später fiel mir ein, dass ich nächste Woche nicht mehr hier wäre.
Es würde schon alles gutgehen.
Als ich draußen war, haute mich die Hitze fast um. Ich hielt immer noch meine Coladose in der Hand. Sie war nicht mehr eiskalt, aber als ich sie mir auf die Stirn legte, wirkte die Kälte immer noch. Leider war das Kondenswasser verdunstet, nur mein Schweiß klebte noch drauf.
Ich öffnete und exte sie. Die Straße war immer noch leer. In der Entfernung ging Frau Schmitz mit Einkaufstaschen über den Bürgersteig.
Sonst war niemand auf der Straße.
Ich rief David an:
„Ich bin fertig! Kannst mich abholen!“
„Wie ist es geworden?“
„Fett!“
„Hat’s weh getan?“
„Alles easy.“
„Zwanzig Minuten.“
„Beeil dich!“
Ich hatte keinen Bock, zwanzig Minuten in der glühenden Hitze zu stehen, also ging ich zum Supermarkt um die Ecke.
Der Laden war leer. Nur Frau Manderfeld saß an der Kasse und las eine Zeitschrift.
Ich ging zu der kleinen Kosmetikabteilung.
Vorbei an den Kondomen. Ich war gut ausgestattet. Ich kramte bei den Lippenstiften, bis ich einen billigen, knallroten fand. Wie in meiner Phantasie.
Ich ging an die Kasse. Frau Manderfeld ließ sich Zeit. Ich tippte ungeduldig auf das Kassenband. Als sie aufsah, fiel ihr Blick auf mein verbundenes Tattoo. Sie sah mich missbilligend an. Aus Trotz legte ich noch einen Flachmann mit billigen Weinbrand aufs Band.
Ich war jetzt die Rebellin.
Wir konnten uns noch nie ausstehen.
Als ich rausging, fühlte ich mich gut. Und ich wusste, dass am nächsten Tag das ganze Dorf von meiner Tätowierung wissen würde.
War mir egal. Da würde ich schon weg sein.
David bog auf seinem Motorroller um die Ecke.
Ich freute mich, ihn zu sehen.
Als er seinen Helm abnahm, fiel ich ihm um den Hals, dass er fast von seiner Maschine kippte.
Ich ließ ihn absteigen, und dann umarmte ich ihn und presste meinen Körper ganz fest an seinen, küsste ihn leidenschaftlich und schob mein Knie langsam zwischen seine Beine und seinen Oberschenkel hoch.
Ich hätte wetten können, dass Frau Manderfeld uns beobachtete. War mir egal. Im Gegenteil. Es machte mich nur noch schärfer. Ich packte seinen Arsch und knetete ihn kräftig, dann nahm ich seine Hand und schob sie in mein Kleid.
„Wow!“, seufzte David und versuchte sich von mir zu lösen. Ihm war das ganz offensichtlich peinlich. Mir war es egal. Ich war rattig. Den ganzen Tag schon. Wie ausgewechselt.
„Lass uns verschwinden!“
„Wohin?“
„Egal, erstmal einfach weg.“
„Okay.“
Er holte einen Helm unter der Sitzbank hervor und gab ihn mir.
Widerwillig zwängte ich mich hinein. Lieber hätte ich meine Haare im Wind wehen lassen.
Ich schwang mich hinter ihn auf den Roller, und wir fuhren raus aus dem Dorf.
Der Fahrtwind kühlte mich. Endlich. Es war ein herrliches Gefühl, die Hitze zu besiegen. David fuhr nicht schnell, aber der Wind zerrte trotzdem an meinem Kleid.
Wir cruisten über die Felder. Ohne Ziel über die leere Landstraße. Vorbei an Kühen, die träge im wenigen Schatten der Bäume lagen, und vorbei an braunen Maisfeldern.
Ich schmiegte mich an David, umklammerte ihn ganz eng.
Als er über ein Schlagloch fuhr und der Roller ein wenig sprang, rutschten meine Hände in seinen Schoß, und ich bemerkte, dass er steif war.
Wie süß!
Ich gönnte es ihm.
Sogar sehr.
Ich ließ meine Hände unter sein T-Shirt gleiten und streichelte seinen Bauch.
„Was machst du da?“, rief er gegen den Fahrtwind.
„Fahr einfach!“
Ich zwirbelte seine Brustwarzen unter dem Shirt und streichelte seine Brust. Er sah zwar nicht so muskulös aus, aber er hatte Muskeln, und in diesem Moment waren sie angespannt!
Ich fand es scharf, dass er die Situation scharf fand, dass er mich scharf fand.
Ich schob sein Shirt am Rücken hoch, zog die Träger meines Kleides runter und holte meine Brüste raus und presste meinen nackten Oberkörper an seinen nackten Rücken.
„Was ist denn mit dir los?“ rief er.
„Fahr einfach! Ich mach das schon!“
Ich packte meine Brüste wieder ins Kleid, als uns ein Auto entgegenkam und umarmte
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