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Kommentare: 2 | Lesungen: 1068 | Bewertung: 6.70 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 13.01.2006

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Zu Hause! Langsam ordnen sich meine Gedanken wieder. Langsam fasse ich es... vor zwei Tagen bin ich aufgebrochen um... ja was? Die Liebe meines Lebens zu finden oder eine Enttäuschung mehr? Einen Freund oder einen Feind?


Ein richtiger Schritt ist es, ein wichtiger Schritt in meinem Leben, einer, der Weichen stellen kann...

[i]Rückblende[/i]


Im Auto, die vielen Kilometer bis zu Treffpunkt, bin ich fast verrückt geworden. Fast eine halbe Schachtel Ziggis hab ich geraucht, bevor ich die Abfahrt der Autobahn nahm. 400 Kilometer... 400 Kilometer weg von zu Hause... um was zu finden? Immer wieder Zweifel, Ängste... ist es richtig was ich tue?

Wir kennen uns aus dem Chat.


Vor langer Zeit wurden wir uns durch eine Freundin vorgestellt. Jetzt sollte es geschehen! Endlich! Ich habe es geschafft! Habe ich das wirklich?


Immer habe ich auf ein Treffen gedrängt, gehofft. Fast verzweifelt bin ich als er wieder und wieder ablehnte. Er war mein Berater geworden mit der Zeit.


Zweifel... Ängste... ist er so wie ich ihn mir vorstelle? Bin ich so wie er es glaubt? Kann unsere Freundschaft in der Realität bestehen? Wie wird es sein ihm gegenüber zu stehen?

Vom Handy aus wähle ich seine Nummer, erkläre wo ich mich befinde und frage wie ich weiter fahren muss um ihn zu treffen.


Eine schnelle und freundliche Auskunft, trotzdem irgendwie distanziert. Seine Stimme klingt gepresst. Nicht so, wie ich sie in Erinnerung habe, er hat sicher genau so viel Angst wie ich.


Vor ein paar Tagen sagte er am Telefon zu mir:


„Wir haben ein Gästezimmer. Du kannst dort schlafen, wenn du magst.“


Ich sehe mich auf dem Fußboden vor dem Telefon sitzen, Alina, meine Katze schnurrend auf meinem Schoß...


Komisch dass mir das gerade durch den Sinn schießt.

Da ist das Ortseingangsschild. Ich bremse und mein Auto wird langsamer. Suchend schaue ich mich um, aber kein Straßenschild ist zu entdecken. Also fahre ich erstmal die nächste Straße rechts hinab. Es sind um diese Nachmittagszeit nur wenige Leute unterwegs. Aber dort steht ein Verkaufswagen. Frauen drängen sich davor um frisches Brot zu kaufen. Ich sehe endlich ein Straßenschild und weiß, ich bin falsch abgebogen! Also wende ich mit dem Auto und als ich die Straße wieder bis zu meinem Ausgangspunkt gefahren bin, sehe ich das richtige Straßenschild. Aha, also da geht es lang! Statt rechts hätte ich einfach links fahren müssen.


Also die Straße hoch, Sch... ich kann vor Aufregung die Hausnummern nicht erkennen!

Meine Hände sind schweißnass, mein Herz schlägt bis zum Hals. Ich sterbe hier und er braucht nur zu warten!

Da, eine Abzweigung, hat er davon nicht einmal erzählt? Ich fahre hinein, halte vor einem Haus und steige aus dem Auto. Langsam, mit angehaltenem Atem gehe ich auf die Haustür zu.


Hm, Mist, nirgendwo eine Hausnummer oder ein Name auf dem Briefkasten? Doch da! An der Haustür. Ich stelle fest, dass ist das falsche Haus! Ich steige wieder ein und fahre los.


Endlich! Das muß es sein! Ein großes Haus mit einem Eisentor. Der Torbogen aus grünen Blätterranken wirkt sehr romantisch.


Ein dunkler Lockenkopf erscheint in der Tür und ich sehe ein scheues lächeln. Zwei Meter fahre ich noch dann stelle ich das Auto an der Straßenseite ab und fliege fast aus der Tür. Es ist mir egal das ich fast auf dem Fußweg geparkt habe.


Der nächste Gedanke:


'Er sieht anders als auf dem Foto aus.'


Immer wieder hatte ich es mir zu Hause angesehen. Er hatte das Bild per Mail geschickt, vor einiger Zeit, bei einem unserer endlosen Chats.


Sekundenlang stehe ich da und schaue ihn nur an, aber dann laufe ich auf ihn zu und kann nur eins... knuuuuuddeln!

Wie lange diese erste Umarmung dauert kann ich nicht sagen, nur, dass ich ihn nie wieder loslassen will!


Gemeinsam gehen wir nach unten. Wie im Traum folge ich ihm in seine Zimmer. Er fragt mich ob ich Hunger habe, aber ich kann nichts essen. Er zeigt mir wie er bei seinen Eltern im Haus wohnt, er hat zwei Zimmer im Keller, eine eigene Dusche und eine Toilette. So brauchen wir nur zum Essen nach oben.


Wir stehen vor der Schlafcouch, ich drehe mich langsam um und gehe auf ihn zu, umarme ihn. Wir halten uns, spüren jeder die Nähe des anderen.


Langsam finden sich unsere Lippen, erst flüchtig dann intensiver. Nach diesem Kuss sehe ich in seine Augen. Solche Augen sah ich vorher noch nie. Ganz hellbraun und strahlend, mit einer Intensität, ich kann es gar nicht richtig beschreiben... nur, dass ich darin ertrinke.

Wir holen mein Gepäck. Immer wieder muss ich ihn anfassen, fühlen das er echt ist - das ganze nicht nur ein Traum. Knuddeln, küssen, streicheln. Wir reden kaum, fühlen uns nur.

Er zieht mich auf die Couch, ich sitze auf seinem Schoß. Wir küssen und streicheln uns, nehmen beide die Brillen ab, küssen, streicheln, genießen einfach unsere Nähe, unser zusammen sein.


Später als er die Schlafcouch auszieht ist für mich schon klar das wir beide hier schlafen werden. Sein Junggesellenbett ist einfach zu klein. Ich nehme Kissen und Decken aus dem Schrank den er mir zeigt und beziehe sie. Ein kurzes leuchten in seinem Blick sagt mir, dass er gut findet was ich tue.


Er macht das Bettlaken auf die Couch und ich lege die Decken und Kissen darauf. Dann liegen wir auf der Couch und streicheln uns, beide angezogen. Küssen uns immer wieder.

Wohl Tausend Mal haben wir uns seit meiner Ankunft geküsst und umarmt. Ich kann einfach meine Hände nicht von ihm lassen, ihm scheint es auch so zu gehen. Wir müssen uns spüren. Spüren, dass wir uns endlich wirklich umarmen und küssen, nicht nur im Chat.


Es ist schön ihn im Chat zu küssen und zu umarmen, aber es ist nur eine

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Kommentare


yksinäisyys
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 142
schrieb am 18.01.2006:
»Eine sehr schöne, liebevoll geschriebene Geschichte, die Lust auf mehr macht. Wird es eine Fortsetzung geben? Ich hoffe doch...

Vielen Dank!«

mondstern70
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 441
Mondstern
schrieb am 19.05.2008:
»Inhaltlich gesehen eine sehr nette Geschichte :-) Habe ich gerade nocheinmal gelesen und weiß genau, was du damit ausdrücken willst :-)

LG Mondstern«



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