Der Brief
von catsoul
Da liegt er nun vor mir, ungeöffnet und grinst mich an. Können Briefe grinsen? In meinen Gedanken – ja!
Meine Hände streichen über die Schrift... was erwartet mich wenn ich ihn öffne? Würde die erhoffte Einladung enthalten sein?
Ich lehne den Brief an die Blumenvase, die auf dem Tisch steht und gehe in den Keller um eine Flasche Rotwein zu holen. Entweder würde ich aus Freude ein Glas Wein trinken, oder aus Trauer.
Ich öffne den Wein und gieß mir ein Glas ein. Meine Hände zittern leicht. Ich proste dem Brief zu und trink einen Schluck, stelle das Glas ab und nehme ihn in die Hand, wiege ihn hin und her, drehe und wende ihn, so, als ob ich durch den Umschlag lesen könnte was er enthält.
Endlich entschließe ich mich dazu, ihn zu öffnen und lese folgendes:
"Hallo Liebes,
ich weiß, du erwartest ein einfaches Ja oder Nein von mir, aber sorry, das kann ich nicht ... ich werde dir etwas erzählen und vielleicht verstehst du mich dann.
Erinnerst du dich, wie wir uns vor einem viertel Jahr kennen lernten?
Ich hatte eine falsche Handynummer gewählt und hätte nie geglaubt wie weit wir gehen würden. Es war einfach ein Spaß und eine Freude für mich, deine Stimme zu hören. Selbst die wenigen Worte beim ersten Telefonat lösten leichte Erregung in mir aus.
Ich habe deine Nummer eingespeichert und am nächsten Tag so getan als ob ich mich wieder verwählt habe. Wir kamen ins plaudern und nach einer Stunde fragte ich dich ob ich wieder anrufen dürfe und du sagtest einfach:
"Ja."
Am nächsten Tag rief ich wieder an und am übernächsten und die ganzen anderen Tage in dieser Woche. Unsere Gespräche wurden intensiver, inniger. Nach drei oder vier Tagen verabschiedeten wir uns ganz selbstverständlich mit einem Kuss. Unsere Gespräche wurden für mich zu einem wunderbaren Abendritual. Erst von der Arbeit nach Hause fahren, duschen, was bequemes anziehen (ich hasse Anzüge und Krawatten, auch wenn ich sie jeden Tag im Büro tragen muss), das Abendbrot zubereiten, ein Bier öffnen, schnell essen (ich weiß, das ist ungesund) leise Musik auflegen, mich zurücklehnen, nach dem Telefon greifen und deine Nummer wählen.
Meist warst du nach dem zweiten Klingeln schon dran, so als hättest du den Anruf erwartet (ich habe dich nie gefragt ob das so ist). Dein:
"Halloooooo?" jagte mir jedes Mal wohlige Schauer über den Rücken.
Es hätte ewig so weiter gehen können ... aber du willst mehr.
Mehr als ich im Moment bereit bin zu geben. Du willst das Streicheln am Telefon durch die Realität austauschen. Meine zärtlichen Küsse auf deiner Haut spüren ... meinen Mund an deinen Nippeln saugend, meine Hände auf deiner Haut ... meine Zunge in deiner feuchten Muschi fühlen ... und endlich, wenn ich dich schon fast an diesem süßen Abgrund habe, meinen Schwanz in dir fühlen ... wie er pocht ... wie er schneller und schneller wird, in dir ... wie er mit einem letz
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Kommentare
(AutorIn)
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catsoul
vielen lieben Dank für das Feedback. Es freut mich sehr, dass euch meine kleine Geschichte gefallen hat.
@Mondstern
Klar weiß ich, welche Worte du meinst. ;-)
liebe Grüße
cat«
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stafford«
Kommentare: 10
Kommentare: 441
Mondstern
du weckst Jugenderinnerungen bei mir :-) Ähnliche Briefe habe ich auch in meiner "Schatzkiste"
Das Ende ist sehr tiefsinnig. Was mir nicht gefällt, wenn ich das sagen darf, sind zwei Wörter in Josch's Brief. Weißt du welche?
LG Mondstern«
Kommentare: 87
hoedur
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Faith
genau so muss eine Kurzgeschichte sein.
lg
F«
Kommentare: 214
aweiawa
Kommentare: 18
Why-Not
eine schöne Geschichte, auch wenn ich mir noch nicht ganz klar darüber bin, ob sie meinem "Happy-End-Fetisch" gerecht wird. ;-)
Why-Not«
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