Der Faun
von Valain
Immer dasselbe bis alles auf der Reihe ist.
Auto checken lassen, Zeitung abbestellen, Reiseführer, Karten, Badelatschen, Lesestoff und Sonnenschutzmittel kaufen. Überweisungen zur Bank bringen, Koffer packen, Ersatzschlüssel bei der Nachbarin hinterlegen. Kühlschrankreste entsorgen, Lieblingsjeans waschen, Liste abhaken, alles auf den letzten Drücker, denn am nächsten Morgen um sieben sollten wir auf der Autobahn sein.
Ralf tut immer so, als ob es total easy wäre, nur um von seinem eigenen Stress abzulenken.
Am nächsten Morgen packt er seinen Koffer noch mal um, da ihm vor dem einschlafen die ersten Bedenken kommen, ob er das Richtige eingepackt hat. Schließlich fahren wir nicht in den Süden, sondern in die Bretagne, an den Atlantik. Bis das Frühstücksgeschirr gespült, der Mülleimer gelehrt, die restlichen Eier gekocht und das übrige Brot zu Stullen verarbeitet ist, vergehen noch zwei Stunden.
Tanken, Reifendruck prüfen und Öl nachfüllen dauert eine Weitere, es ist kurz vor elf, als wir die Autobahnauffahrt erreichen.
"Ich möchte einmal erleben, dass wir rechtzeitig wegkommen." ist Ralfs erster Satz nach circa einer halben Stunde Fahrt.
Eine weitere Halbe dauert es bis er in Urlaubs Stimmung kommt und wieder normal tickt. Kurz vor Pirmasens haben wir die erste Kaffeepause nötig. Zwangsläufig bei Tschibo, ein anderes Café gibt es in dem Kaff nicht mehr. Dafür gibt es einen herrlichen Zwetschgenkuchen, der erst mal die Laune hebt. Unterhalb von Paris machen wir die erste Etappe, es ist bereits 19 Uhr.
Bis wir ein Hotel und ein Restaurant gefunden haben, vergeht mindestens eine halbe Stunde.
Spätestens um 20 Uhr sollte man 'am Trog' sitzen, wie wir es zu nennen pflegen.
Wir haben Glück. Das Bett im Hotel ist nicht 'Banane', entsprechend gut haben wir geschlafen. Das Essen am Abend davor war okay, nicht doll, doch wenigstens kein Nepp. Dafür ist das Frühstück eine Katastrophe. Statt frisch gebrühtem Café gibt es eine Plörre, die die vergangene Nacht auf einer lauwarmen Herdplatte zugebracht hat. Am nächsten Morgen fahren wir weiter auf der Autoroute nach Rouen, besichtigen das Wichtigste, um danach Richtung St. Brieuc weiterzufahren. Der Ort ist eine einzige Baustelle, alle Straßen werden gleichzeitig neu gepflastert. Doch es ist zu spät, um den nächst grösseren Ort zu erreichen, also suchen wir nach einer Unterkunft.
Wir landen im Hotel 'Le Marronnier’, wo wir von einer Madame mit Damenbart empfangen werden, die uns misstrauisch beäugt. Zwei Männer in einem 'Grandlit', das kann sie sich gar nicht vorstellen und versucht uns ein Zweibettzimmer unter dem Dach, ohne Dusche
anzudrehen. Nachdem wir das ablehnen, überwiegt ihr Geschäftssinn, sie zeigt uns das gewünschte Zimmer in der dritten Etage, das über irrwitzige Treppenkombinationen zu erreichen ist.
Das 'Grandlit' scheint aus lauter Kartoffelsäcken zu bestehen, doch es ist sauber und ruhig. Wir ahnen schon, dass es in diesem Ort ein Problem mit dem Abendessen geben wird. Schließlich entscheiden wir uns für die am wenigsten scheußliche Crêpebude. Gesättigt und müde versuchen wir zu schlafen, jeder sich an seiner Bettseite festkrallend, um nicht ständig in die Mitte zu kullern und dort zusammenkleben.
Der Vollmond scheint ins Zimmer, doch wir sind viel zu k.o.um Lust auf Sex zu haben.
Gerädert sitzen wir beim schlechten Frühstück. Da wir in Urlaub sind, nehmen wir alles gelassen und beschließen sogar noch eine Nacht zu bleiben, da wir die Gegend etwas erkunden möchten und ein Quartier für mehrere Tage brauchen.
Also fahren wir die Küste entlang über Bicnic, St. Quai Portrieux bis nach Paimpol. Mit der Zimmersuche klappt nichts, alles ist ausgebucht, was insofern ein Glück ist, da wir bald ein Traumquartier finden werden, von dem wir noch nichts ahnen.
Bicnic ist purer Prolohorror. Wabblige Groß und Kleinfamilien mit Gummitieren wohin man blickt, eine Fastfood Bude neben der andern und Souvenir Läden mit allem was die Welt nicht braucht.
Viel krebsrote Haut, wasserstoffblondiertes Haar, Goldkettchen und Tangas auf der Flaniermeile.
Wir haben Hunger und essen ein Déjeuner, in einem halbwegs passablen Laden.
Direkt vor unserer Nase lässt sich ein alter Mann auf einem mitgebrachten kleinen Stuhl nieder und beginnt Banjo zu spielen. In den ersten drei Minuten hat er 15 Franc in seiner Mütze. Lächelnd schiebt er das Silber in seine Jackentasche, lässt das Kleingeld liegen und hat sofort wieder Silber drin.
In der Stunde, solange wir da sitzen, hat er mit Sicherheit 200 Franc eingenommen.
Wir flüchten und besichtigen endlich das telefonisch reservierte Traumquartier.
Wir hatten ein kleines Foto auf der Touristen Information gesehen, doch die Wirklichkeit übertrifft all unsere Erwartungen.
Hinter einer Efeubewachsenen Mauer liegt eine verwunschene Villa im Stil der Jahrhundertwende, mit großem botanischem Garten, einer netten Madame und einer sympathischen Tochter.
Madame zeigt uns das Zimmer in der ersten Etage, es ist hell, freundlich und mit französischem Charme eingerichtet. Ich weiß nicht warum ich mit der Zusage noch zögere, wir haben noch ein anderes Angebot in Plouha, das ich unbedingt noch sehen möchte.
Ralf versteht meine Unentschlossenheit nicht.
In Plouha stehen wir vor einer Spiesserbude mit Vorgarten. Sofort rufe ich in der Villa an und reserviere.
Vermutlich habe ich noch etwas Spannung gebraucht, so einfach wollte ich das Paradies nicht haben.
Zum Abendessen möchten wir diesmal kein Risiko eingehen, wir entscheiden uns für eine Restaurantkette, die ein preiswertes, doch an Auswahl und Qualität hervorragendes Selbstbedienungskonzept bietet. Das scheint auch die Fresstouristen der Gegend anzulocken. Wir beobachten eine junge hübsche Familie die reinhaut, was das Zeug hält. Bald werden sie nicht mehr hübsch sein, die Kinder zeigen bereits erste Gier und Fettansätze. Uns hat es gut geschmeckt, doch den Digestif möchten wir woanders trinken, möglichst am Hauptplatz des Ortes. 'Au bon Coin' nennt sich die beliebteste und am meisten frequentierte Bar.
Wir ergattern einen Logenplatz und erleben das herrliche Schauspiel einer Ecke in der französischen Provinz.
Der Platz ist Treffpunkt der hibbeligen Jugend, jeder der neu dazukommt wird mindestens fünfmal auf die Wange geküsst. Dann geht es mit ratternden Mopeds weiter zur nächsten Location. Eine ältere Dame mit Netzhandschuhen verlässt angeheitert den Tresen, kramt in ihrer Handtasche nach dem Hausschlüssel, geht zurück in die Bar, trinkt noch zwei Gläschen, bis der Schlüssel in den Tiefen ihrer Tasche auftaucht. Auf schief getretenen Stöckelschuhen stolpert gackernd eine junge Frau vorbei, gefolgt von einem wankenden Typen, der versucht sie in den Hintern zu kneifen. Ich könnte noch Stunden hier sitzen, doch mein Freund möchte schlafen. Wenigstens gibt es Sex auf dem ‚Kartoffelsack‘, der am nächsten morgen mit Rückenschmerzen und blauen Flecken quittiert wird.
Wir verzichten auf das Frühstück und fahren sofort zu unserm neuen Quartier.
Auf dem Weg dorthin legen wir in Plouagat einen Stop ein, trinken Café und entdecken ein kleines altes Fabrikgebäude aus dem neuzehnten Jhdt., das an Charme kaum zu überbieten ist. Es liegt an einen Felsen geschmiegt, an einem kleinen Flüsschen, über das es durch einen eisernen Steg zu erreichen ist. Ein Backsteinbau mit verrosteten verrammelten Eisentüren, von Holunderbüschen überwuchert und mit Unkraut umwildert.
Die vorbeiziehenden Wolken werden von der Sonne als Schatten auf das Gebäude projiziert,
Ein Ort, der sofort meine Phantasie in Gang setzt, welche heimlichen Begegnungen dort bei Vollmond stattfinden könnten. Dummerweise reicht die Zeit nicht, es gebührend zu fotografieren.
Nach einer Stunde kommen wir in der Villa an.
Im Park ist ein Gärtner dabei, Bäume zu schneiden, überall liegen Äste. Madame sammelt mit Arbeitshandschuhen die kleineren Zweige und legt sie auf einen Haufen.
Sie unterbricht ihre Arbeit um uns willkommen zu heißen und führt uns in das hübsche Zimmer, das einen schönen Blick in den Garten gewährt.
Ein bisschen Konversation mit Madame, dann breiten wir unsere Sachen aus und freuen uns über die atmosphärische Unterkunft.
Während Ralf sich den Park näher ansieht, halte ich ein kleines Mittagsschläfchen. Ich döse mehr, als ich schlafe, hätte am liebsten Sex, doch ich kenne meinen Freund, tagsüber ist er kaum dafür zu haben.
Der Gebietskarte entnehmen wir, dass der Strand ungefähr eine halbe Stunde entfernt liegt. Doch das, was wir nach der Ankunft sehen, hat mit Strand nicht das geringste zu tun, eher mit einer Kiesgrube.
Kilometerlang schlängelt sich ein schmaler Schotterstreifen an der Felsenküste entlang, auf dem bibbernd ein paar Badegäste kauern. Es ist Flut, bei Ebbe ist es vielleicht besser, mal sehen, doch heute sind wir nicht sehr angetan. Wenigstens haben wir mit dem Abendessen Glück. Madame hat uns ein Hotel empfohlen, das etwas außerhalb liegt, doch von der Villa in einer guten Viertelstunde zu Fuß zu erreichen ist. Das Haus hat zwar den Charme einer Sparkasse, doch das Restaurant ist gut besucht, der Service perfekt und das Essen hervorragend. Was wollen wir mehr.
Distinguiertes Publikum, bis auf ein paar laute Touristen, die auffallen wie Roßbollen auf der Autobahn.
Am nächsten Morgen, nach einem vorzüglichen Petit déjeuner im Salon, serviert von der reizenden Tochter, versuchen wir erneut einen Strand zu finden. Doch außer Steilküste gibt es nichts. Dafür ist der Strand von gestern bei Ebbe annehmbar. Wir bleiben bis uns die Flut zu Leibe rückt, dann fahren wir zurück in unser Domizil. Es ist später Nachmittag, Ralf möchte jetzt den Ort sehen, doch ich habe keine Lust und will im Park ein bisschen lesen.
Auf der Suche nach einem geeigneten Platz wird mir erstmals die Größe des Gartens bewusst, wie geschickt und abwechslungsreich er angelegt ist.
Am Rand dichter alter Baumbewuchs, überall Inseln mit exotischen Sträuchern, die von großen Rasenflächen und Staudenrabatten umgeben sind.
Die Sonne drängt sich durch die lockere Bewölkung, hat jedoch die stechende Kraft der Mittagszeit verloren. Neben einem Busch entdecke ich eine kleine Gartenbank, die mir ideal erscheint.
Kaum habe ich mich in das Buch vertieft, höre ich das Geräusch eines Rasenmähers, der an den Bäumen entlang mäht. Nach einer Weile beginnt mich die Störung zu ärgern, doch plötzlich wird der Motor abgeschaltet.
Ich stelle mich auf die Bank um zu sehen wo das Fahrzeug steht, um mich notfalls einer weiteren Störung zu entziehen. Hinter dem Busch zwischen ein paar Bäumen entdecke ich einen kleinen Traktor, samt seinem Lenker, der dabei ist ein Sandwich auszuwickeln. Vielleicht macht er Feierabend, er hat vermutlich früh morgens mit der Arbeit begonnen. Dabei registriere ich, dass der Bursche verdammt gut aussieht, in seinem Unterhemd, mit kräftigen Muskeln und einem hübschen jungenhaften Gesicht. Sein dunkles Haar ist an den Seiten kurz geschnitten, ein störrischer Lockenschopf hängt ihm in die Stirn, der ihm etwas Trotziges verleiht.
Ihm zuzusehen finde ich in dem Moment interessanter, als mein relativ uninteressantes Buch. Abwesend verspeist er sein Sandwich, mit offenem Mund kauend, lasziv auf seinem erhöhten Traktorsitz hockend.
Ein Sonnenstrahl beleuchtet ihn wie ein Scheinwerfer. Nachdem er aufgegessen hat, zündet er sich eine Zigarette an, lehnt sich nach hinten und bläst Wölkchen in die Luft.
Nach einer Weile streift er die Träger seiner Latzhose ab, zieht sein Unterhemd nach oben, über den Kopf, so dass es nur noch die Schultern bedeckt und lässt die Sonne auf seinen muskulösen ungebräunten Bauch scheinen. Die Beine leicht gespreizt, links und rechts vom Lenkrad abgestützt, legt er den Kopf nach hinten und schließt die Augen.
Ich wage mich nicht zu bewegen. Es ist das Bild eines schlafenden Fauns.
Plötzlich beginnt er mit der Hand an seinen Brustwarzen zu spielen, befeuchtet sich immer wieder die Finger und umkreist sie sanft, bis sie sichtbar erregt sind. Er scheint sich unbeobachtet zu fühlen, das Bild beginnt mich zu erregen. Mit der andern Hand fängt er an, sich zwischen den Beinen zu streicheln. Ganz entspannt, mit halbgeöffnetem Mund und geschlossenen Augen genießt er die warme Abendsonne. Darauf öffnet er Knopf für Knopf seiner olivgrünen Arbeitshose und befreit völlig selbstvergessen seinen halbsteifen Schwanz.
Ich habe inzwischen eine lichtere Stelle im Busch entdeckt und mich auf der Bank vorsichtig in die Hocke begeben.
Sein Schwanz wächst in seiner Hand zu einer enormen Größe, er streichelt ihn liebevoll, greift sich zwischendurch mit den Fingern unter die Eier und lässt ihn auf und ab wippen.
Ohne seine Haltung zu verändern, schiebt er genießerisch die Vorhaut hin und her, bis die dicke Eichel frei liegt, spuckt in die Hand und lässt sie über den Wulst gleiten.
Mit den Fingern der anderen Hand umkreist er immer noch seine Nippel. Mit Herzklopfen verharre ich, wie ein hypnotisiertes Kaninchen hinterm Busch.
In meiner Jeans wird’s eng, es zwickt und kneift, doch ich trau mich nicht, ihn in eine bessere Position zu bringen.
Plötzlich schiebt er seine Hose samt Unterhose zu den Knöcheln, befeuchtet die Finger, die eben noch an den Nippeln waren und lässt sie zwischen seinen weit gespreizten Beinen verschwinden. Ich werd verrückt, er schiebt sie sich in den Arsch, ich kann es zwar nicht sehen, doch ich bin mir sicher.
Immer wieder bespuckt er die Finger, hebt das Becken und steckt sie hinein, den Kopf in den Nacken geworfen, mit geschlossenen Augen.
Mit der anderen Hand wichst er genüsslich seinen schönen Schwanz. Meine Erektion ist jetzt so eingequetscht, dass es schmerzt, doch ich will mich nicht bewegen oder gar verraten.
Er fühlt sich alleine und unbeobachtet, da bin ich mir sicher und er tut es zu seiner eigenen Lust. Dieses Bild hätte ich mir in den geilsten Träumen nicht so vorstellen können.
Er lässt sich Zeit, hält immer wieder inne, greift sich unter die Eier und präsentiert mir, sein vor Spucke glänzendes Prachtteil. Plötzlich höre ich ihn leise stöhnen, sein Schwanz beginnt zu zucken. Er umfasst ihn, als wolle er es noch mal zurückhalten, dann entlässt er seine Ladung mit einem starken Strahl, der bis zu seinem Hals spritzt.
Mit baumelnden Armen bleibt er einfach liegen und genießt das Abschwellen der Erektion.
Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, bis ich mich aufzurichten traue.
Vielleicht ist er eingeschlafen. Völlig regungslos lässt er meine Augen auf sich weiden.
Plötzlich schaut er auf die Uhr, zieht ein Taschentuch aus der Hose, wischt sich das Sperma von Bauch und Schwanz, zieht die Hose hoch, das Unterhemd runter, steckt sich eine Zigarette in den Mund und lässt den Motor an. Dann fährt er einfach mähend weiter bis zur Hecke, wendet und kommt direkt auf mich zugefahren. Aus den Augenwinkeln beobachte ich ihn. Ob er mich wohl ansehen wird? Doch er rattert vorbei ohne mich eines Blickes zu würdigen.
Ich weiß nicht, ob ich mir das leichte Grinsen eingebildet habe, oder huschte es tatsächlich kurz über sein Gesicht.
"Ach hier bist du," hör ich Ralfs Stimme, der plötzlich hinter mir steht.
Augenblicklich geht meine Erektion zurück. Selbst wenn er jetzt gefragt hätte, ob ich Lust hätte zu vögeln, ich hätte verneint. Ich hätte nur das Bild dieses Fauns im Kopf gehabt und der liebe Ralf, mit dem ich seit fünfzehn Jahren zusammen bin, hätte mir wenig genützt.
"Der Ort ist ganz hübsch, wenn du willst, zeig ich dir was."
"Okay, ich komm mit, das Buch ist eh langweilig."
Wir bummeln durch das Städtchen, das in der Tat einige hübsche Winkel zu bieten hat und entdecken ein paar Restaurants, die eventuell testenswert wären.
"Was willst du mir zeigen?" frage ich neugierig.
"Lass dich überraschen, es wird dir gefallen."
Wir laufen bis zum Ende des Ortes, zu einem kleinen Chateau, das von einer hohen Mauer und altem Baumbestand umgeben ist. Ein prächtig geschmiedetes Tor gewährt Einblick auf die safrangelbe Fassade.
"Meinst du das Schloss ? Es ist hübsch, doch nichts Besonderes."
"Sei nicht so ungeduldig, komm, hier geht's weiter." Typisch Ralf, er spannt mich mal wieder auf die Folter. Wir kraxeln an der Mauer entlang bis zur Rückseite des Chateaus.
Dort erst zeigt sich, dass es an einen Abhang gebaut ist. Unten fließt ein kleiner Fluss, zu dem wir auf einem Serpentinenweg hinabsteigen.
Das Rauschen des Wassers wird immer lauter, ein altes Wehr taucht auf, mit einer eisernen verrosteten Brücke, unter der das gestaute Wasser hindurchfließt. Vermutlich wurde hier Anfang des Jahrhunderts Strom gewonnen, das kleine Trafo-Häuschen mit Resten von Turbinen und Leitungen lässt darauf schließen.
Ein kleiner Bach fließt zu. Das Dreieck bei der Mündung ist ein verwunschener Ort, der mich an die Kindheit erinnert. Alte starke Weiden, Farne, Wasserpflanzen mit fleischigen Blättern und dicken violetten Blüten säumen das Ufer. Dichtes Schilf wächst an den sumpfigen Rändern, dazu das Wasser, das eine sich immer wiederholende Melodie zu spielen scheint.
"Schöner Ort" sage ich begeistert. Ralf hatte schon ein paar alte Scherben aus dem Fluss gefischt und beginnt seine Suche von Neuem.
Ich klettere zwischen den Weidenstämmen und erkunde das Terrain, doch bald stehe ich vor einer mannshohen Brennesselmauer.
Enttäuscht gehe ich zurück. Ralf hat die Hosen hochgekrempelt und steht jetzt bis zu den Knien im Wasser.
"Geh mal in das Häuschen und zwar von hinten, da ist was für dich."
Neugierig klettere ich zur Brücke, den vorderen Raum mit den Turbinen kenne ich bereits. Hinten entdecke ich nun den völlig zugewachsenen Eingang zu einem andern Raum.
Er ist klein, höchstens sechs Quadratmeter und so niedrig, dass ich grade drin stehen kann.
Es riecht muffig nach Moder, durch das Gebüsch kommt nur soviel Licht, dass ich die obszönen Zeichnungen schwach sehen kann, mit denen alle Wände bedeckt sind.
Schwänze, Fickszenen, Schwanzlutschbilder. Kein dilettantisches Geschmiere, durchaus gekonnte Zeichnungen, mit weißer Farbe auf die schmutzig graue Wand gemalt.
Ich bin baff und erregt. Sofort fällt mir der Faun ein, den ich heute Mittag beobachtet hatte.
Ob er was damit zu tun hat? Doch die Zeichnungen sind nicht frisch, mindestens so alt wie der verrostete Kneipentisch, der in der Ecke liegt, auf dem noch Wachsreste und Kerzenstummel getropft sind. Ein Farbeimer und ein eingetrockneter Pinsel liegen zwischen Putzbröckeln, leeren Zigarettenschachteln, alten Kippen und Bierdosen.
Plötzlich packt mich die Geilheit.
Ich rufe mir das Bild des Gärtners vor die Augen und hole mir genussvoll einen runter.
Abends entscheiden wir uns nochmals für die ‚Sparkasse‘.
Erneut haben wir gut gegessen und herrlichen Wein getrunken. Zufrieden bummeln wir zur Villa zurück. Die Bar schräg gegenüber ist heute offen.
"Komm, wir trinken noch einen Digestif."
"Du kriegst den Hals nicht voll," meint Ralf grinsend, lässt sich aber breitschlagen.
Eine Rauch und Bierwolke schlägt uns entgegen, als wir die Tür öffnen. Der Tresen und die wenigen Tische sind rappelvoll.
An der Thekenecke rückt man etwas zusammen, wir quetschen uns dazu. Eine Musikbox, die ständig gefüttert wird, sorgt für Gedröhne. Der Geräuschpegel ist so hoch, dass wir brüllend zwei Calvados bestellen müssen.
Es scheint die Kneipe für die Jugendlichen der Gegend zu sein, wir sind mit Abstand die ältesten Gäste. An den Wänden hängen Plakate, die von der Tristesse der Provinz erzählen, Fest noz, Jahrmärkte, alberne Popgruppen, die sich präsentieren wie AcDc.
Nach dem feinen Restaurant, in dem wir gegessen hatten, ist diese Kneipe der größte Kontrast, den man sich vorstellen kann. Plötzlich entdecke ich hinten in der Ecke den Faun, zusammen mit zwei Kumpels und zwei Mädchen. Eine davon klebt an ihm, befummelt ihn ständig, was ihn jedoch nicht zu interessieren scheint.
Sie reden laut und lachen, bis auf das Mädchen, das kaum etwas sagt und ihn pausenlos unter dem T-Shirt begrapscht.
Seit ich ihn entdeckt habe, glotze ich nur noch in diese Ecke, beobachte seine Mimik, sein freches Lachen, seine tiefliegenden Augen unter den zusammengewachsenen Augenbrauen. Sein Mund sieht in Ruhestellung aus, wie eine Möwe im Flug.
"Glotz nicht ständig dahin!" sagt Ralf.
"Wieso, lass mich doch, ist doch nett, der Junge."
Plötzlich scheint er mich bemerkt zu haben, schickt mir ein kesses Lächeln zu und klinkt sich wieder in die Unterhaltung an seinem Tisch ein.
Doch aus den Augenwinkeln beobachtet er mich, lächelt mich zwischendurch frech an und zwinkert. Er macht mich kirre, mein Hirn beginnt zu arbeiten, wie ich an ihn ran kommen könnte. Ich lächle immer wieder zurück, ohne zu vergessen, mich um Ralf zu kümmern, der möglichst nichts merken soll .
Die Bar hat sich inzwischen gelehrt. Ralf möchte gehen. Mist, wir haben nur einen Schlüssel. Er drängelt. Auch der Tisch in der Ecke bricht auf, unter lautem Palaver.
Plötzlich schaut mich der Typ offen an, zwinkert und macht eine knappe Kopfbewegung.
Mir steigt das Blut, der Alkohol, alles zu Kopf.
"Ich muss noch pinkeln, sag ich zu Ralf.
"Okay, ich warte auf der Strasse."
Der Vorraum zur Toilette ist schmuddlig und eng, der Spiegel über dem versifften Waschbecken zerbrochen. Das Licht funktioniert nicht, deshalb lass ich die Tür zum Stehklo offen während ich mich erleichtere.
Plötzlich höre ich, wie die äußere Tür geht.
An meinem Arsch spür ich eine Hand und am Hals eine Zunge. „Salut allemand, ca va?“ „Oui, ca va.“ stottere ich. “Was willst du?“ frag ich.“Je sais pas, je crois même chose que toi. Demain, quinze heure, derrière le chateau, tu viens?"
"Oui, sur." stammle ich und schon ist er wieder draußen. Mit seiner Direktheit hat er mich völlig überrumpelt.
Mein Herz klopft bis zum Hals. In dieser Nacht mach ich kein Auge zu. Zwei Dinge beschäftigen mich: die herrliche Aussicht, einen Nachmittag mit dem Faun zu verbringen und das Problem, wie ich es anstellen soll, damit Ralf nichts mitkriegt.
Völlig geistesabwesend sitz ich beim späten Frühstück, es ist bereits nach zwölf. Draußen ist es bewölkt und es sieht jeden Moment nach Regen aus. Madame bringt eine weitere Kanne Kaffe und fragt, ob wir zum Flohmarkt gehen, es sei ein großer Flohmarkt im Ort. Mist, Ralfs Lieblingsbeschäftigung! Ich lass es drauf ankommen, wie ich mich absetzten kann. Zumindest bleiben wir dadurch im Ort und unternehmen keinen Ausflug. Das verstärkt die Wahrscheinlichkeit, dass es mit dem Rendezvous klappen könnte.
Eine halbe Stunde später klappern wir die ersten Stände ab und ich registriere, dass sich der Markt die ganze Straße entlang, bis zum Chateau zieht. Alle Menschen der Gegend scheinen unterwegs zu sein. Ralf läuft immer fünf Stände vor, oder hinter mir.
Wenn ich es einrichten kann, dass wir uns gegen fünfzehn Uhr in der Nähe des Schlosses befinden, ist die Chance groß, dass ich verduften kann. Das Wetter wird immer besser und der Markt immer voller, ich hab Mühe, Ralf nicht aus den Augen zu verlieren, der im Zickzack, von einem Stand zum andern wandert. Manchmal lange verharrend, manchmal einfach weiter gehend. Ich kann mich überhaupt nicht auf das Angebot konzentrieren, lasse meine Augen schweifen, ob ich nicht irgendwo im Getümmel den Faun entdecke.
Plötzlich sehe ihn, mit seiner Tusse, die wie eine Klette an ihm hängt, über den Markt bummeln.
Scheiße, will er mich verarschen? Warum hat er das Mädchen dabei? Ich bewege mich in seine Richtung, bis er mich bemerkt.
Er zwinkert mir zu, macht eine Kopfbewegung Richtung Schloss und streckt drei Finger in die Höhe. Gut, es bleibt dabei.
Natürlich bin ich viel zu früh dort. Warum das Mädchen, was treibt er für ein Spiel? An der efeubewachsenen Mauer lehnend, rauche ich eine Zigarette nach der andern. Ich versuche das Bild auf dem Traktor in mein Hirn zu rufen, damit die Erregung nicht weicht. Mein Mund wird trocken, obwohl ich geil bin. Es ist bereits zwanzig nach drei und noch keine Spur von ihm. Wenn er kommt, wird er mich in diesen Raum führen, dessen bin ich mir sicher. Vielleicht ist er auf einem andern Weg nach unten gegangen und wartet dort. Das Rauschen des Wassers dringt bis hier hoch, doch es beruhigt mich nicht, im Gegenteil, ich werde immer nervöser.
Plötzlich höre ich Zweige knacken.
Ich sehe ihn um die Ecke der Mauer biegen und auf mich zukommen.
Bis jetzt scheint er sich beeilt zu haben, doch als er mich sieht, geht er ganz langsam, seinen Blick entschlossen auf mich geheftet.
In seinem geringelten T-Shirt, der schlabbrigen Jeans, mit der Strähne im Gesicht, könnte er einem Film der fünfziger Jahre entsprungen sein. Er lächelt wie ein Gott, als er vor mir steht.
"Salut Allemand, viens la bas.“ sagt er und beginnt den Abhang hinab zu laufen. Nicht auf dem Weg, nein direkt runter. Zwischendurch landet er auf dem Hosenboden, ich auch, da es sehr steil ist. Unten angekommen dreht er sich um und breitet lachend die Arme aus.
Der letzte Abschnitt ist so steil, dass ich mit Tempo auf ihm lande, die Wucht des Aufpralls haut uns um, doch ein Baum stoppt uns.
Er lacht, nimmt meinen Kopf in beide Hände und presst seinen Mund auf meinen.
Unsere Zungen vereinen sich, feucht, heiß und geil.
Ab sofort beginne ich Spucke im Übermaß zu produzieren.
"Viens, la bas." sagt er erregt und geleitet mich hinunter auf die kleine Fläche wo der Bach mündet. Dort lehnt er sich wortlos an eine Weide mit mehreren starken Stämmen, von denen einer ziemlich flach auf das Wasser hinausragt. Er zieht mich zu sich, wir küssen uns erneut. Seine Hände packen meine Arschbacken und drücken mich gegen seinen Unterleib.
Unsere Erektionen reiben aneinander und seine Zunge wird immer fordender und gieriger.
Ich kann es kaum erwarten sein Prachtstück auszupacken, fummle nervös an seinen Gürtel bis die Hose nach unten fällt und an den Knien hängen bleibt. Sein schöner Schwanz ragt leicht gekrümmt aus der ausgeleierten Unterhose. Sofort mache ich mich mit Zunge und Mund drüber her.
Wieder nimmt er meinen Kopf in beide Hände und führt ihn. Er mag es nur die dicke Eichel gelutscht zu bekommen, selten lässt er mich die ganze Länge einsaugen, die tief in meinen Rachen stößt. Meine Hände suchen unter seinem Shirt nach den Nippeln, als ich sie zart zwicke, spüre ich in seinem Schwanz die Reaktion. Er zieht das Ringelteil aus, wirft seinen Kopf in den Nacken und stöhnt vor sich hin. Auch ich entledige mich meines Hemdes und reibe meinen Körper an ihm. Sein Geruch nach Jugend und körperlicher Arbeit törnt mich an. Leckend und knabbernd verwöhne ich seine muskulösen Titten, die er mir einladend entgegenstreckt. Sein Schwanz klopft gegen meine Brust, aus der Spitze treten ein paar Lusttropfen. Ich fasse ihn und verteile das Schmiermittel auf seinen Brustwarzen. Er beginnt laut und hemmungslos zu stöhnen, was mich enorm aufgeilt.
"Meinst du nicht, dass jemand kommen könnte?" frage ich besorgt. "Non, ils sont tout sur le puce." Dann zieht er mich nach oben, lässt seine Zunge mit meiner spielen, knöpft meine Hose auf und zerrt sie mit einem Rutsch samt Unterhose nach unten.
Ich schlüpfe aus den Turnschuhen, befreie mich von dem Bündel, das um meine Beine schlackert und stelle mich breitbeinig vor ihn.
Er lächelt mich an, sieht mir verlangend in die Augen und greift unter meine Eier. Dann beugt er sich hinunter, beginnt zu lecken und zu saugen, wie ein Baby, das die langersehnte Flasche bekommt. Er tut es mit einer Hingabe, die mich bald an die Grenze des Zurückhaltens bringt.
Das scheint er zu spüren und lässt ihn frei. Darauf steigt er aus seiner Jeans, legt sich auf den schrägen Stamm, die strammen behaarten Beine rechts und links an einem Ast abgestützt.
"Viens Allemand, baise moi."
Eigentlich hatte ich gehofft, dass er mich ficken würde, doch wenn er es will, gern. Sein Schwanz steht mir hart entgegen, ich lutsche die dicke Eichel und speichle mit zwei Fingern seinen Arsch ein, bis er laut zu stöhnen beginnt.
"C´est bon, maintenant ta bite, viens."
An seinem Gesicht kann ich den Schmerz ablesen, als meine Schwanzspitze hineingleitet.
Er scheint auch das zu genießen.
Dann schiebe ich ihn Stück für Stück ohne Widerstand bis zum Anschlag hinein und ficke ihn langsam und konzentriert.
Meine Hände kneten seine Titten, sein Arsch kommt mir rhythmisch entgegen, er genießt jeden Stoß und schreit immer: „geil, viens, geil."
Das Wort hat ihm jemand beigebracht, geht mir durch den Kopf. Im Französischen gibt es keine Entsprechung, vielleicht benutzt er es deswegen.
Ich packe ihn an den Oberschenkeln und bohre meine Erektion so tief es geht in ihn, er drückt mit seinem Arsch dagegen, nimmt seinen bebenden Schwanz in die Hand und schießt seine Ladung laut stöhnend in einem einzigen Strahl ab.
Als wäre er mit dem Baumstamm verwachsen, liegt er da. Arme und Beine wie ein Teil des Geästs, die Augen geschlossen, den Kopf zur Seite geneigt. Bis dahin konnte ich mich noch zurückhalten. Ich stütze mich an den Stämmen ab, lege mich auf ihn und bade meinen Schwanz in seinem glitschigen Sperma See. Spielend überlässt er mir seine Zunge, während meine Portion eruptionsartig dazu spritzt.
An der frischen Luft kühlen unsere erhitzten Schwänze und der warme Saft schnell ab, lediglich unsere Zungen bleiben heiß und genießen die abklingende Geilheit.
"C´était très bon, Allemand. " sagt er grinsend.
"Je m´appelle Paul," sage ich.
"Alain." sagt er knapp und küsst mich auf den Mund.
"Mon amie, elle attend, je doit aller. Peut être demain? Même lieu, même temps? "
"J´espère." sag ich bloß, während er in seine Hose schlüpft und mit Anlauf den Hang hinauf klettert ohne sich umzusehen.
Alle meine Fragen sind unbeantwortet.
Was weiß er? Warum nennt er mich Allemand? Er muss wissen, dass ich in der Villa wohne. Wenn ja, hat er 'den Faun' für mich gespielt, oder fühlte er sich unbeobachtet. Kennt er den Raum mit den Graffitis? Was hat er damit zu tun? Ich werde es wohl nie erfahren.
Was das morgige Rendezvous betrifft, hab ich keine Ahnung. Es hängt von Ralf und vom Wetter ab, ob wir bleiben oder nicht.
Als ich oben ankomme, sind die Händler bereits dabei ihre Stände abzubauen. Ralf wird in der Villa sein, ich mache mich auf Vorwürfe gefasst. Sofort wird mir klar, dass selbst wenn wir morgen noch da sein sollten, ich mich niemals Nachmittags um drei würde freimachen können.
Ralf ist im Garten dabei, einen alten Stuhl, den er erstanden hat, in Einzelteile zu zerlegen und von Leimresten zu säubern.
Ich glaube, er hat gar nicht bemerkt, dass ich verschwunden war.
"Na, hast du nichts gefunden?"
"Doch," sag ich, "aber es hat sich aufgelöst, es ist weg."
"Das Wetter soll besser werden, wir bleiben noch, was meinst du?"
„Ja gerne, ist doch schön hier." sag ich erfreut.
Am nächsten Tag scheint die Sonne mit aller Kraft, kein Wölkchen am Himmel. Beim Frühstück frage ich Marianne, die Tochter, ob es denn keinen andern Strand gäbe, als diesen Schotterstreifen. Plötzlich errötet sie und beugt sich an mein Ohr.
"Oui, il y a une autre plage, très secret, très caché."
Darauf schildert sie mir den Zugang und ich sollte es keinesfalls andern Touristen erzählen.
"Merci bien," bedanke ich mich und plötzlich hat dieses schüchterne Mädchen einen verruchten Zug um den Mund.
"Ich habe eben einen Tip bekommen," sag ich erregt zu Ralf, "du brauchst nicht länger in die Karte zu gucken."
Die wichtigsten Punkte hatte ich mir flüchtig auf die Papierserviette gekritzelt. Wir packen unsere Badesachen und fahren sofort los. Nach einer halben Stunde Fahrt biegen wir in den Feldweg, den mir Marianne beschrieben hatte.
Das Meer ist nah, man hört es, doch man sieht durch das dichte hohe Gestrüpp rein gar nichts.
Dann ist der Viehzaun zu Ende, der links den Weg begrenzt. Nach circa hundert Metern soll der Einstieg sein.
Mehrere Versuche enden in den Dornen, doch dann finden wir den Trampelpfad, der durch das Gestrüpp hinunter zu den Felsen führt, vor denen sich das wild schäumende Meer präsentiert.
"Toll" schwärmt Ralf, und sucht den Kraxelweg zum Strand. Der Felsen hängt leicht über, doch ein erkennbarer Weg führt gefährlich nach unten. Mehr als Badezeug und Wasserflasche haben wir sowieso nicht dabei. Auf allen Vieren erreichen wir den Strand.
Seltsame Felsformationen, die aussehen, als wären sie für einen Sciencefiction Film gebaut, begrenzen die Bucht seitlich. In manche sind bogenförmige Durchgänge gespült, die in Nebenbuchten führen.
Andere Felsen gleichen Miniatur Kathetralen, wie in einem Freizeitpark der Steinzeit. In den Klippen sind Löcher und Höhlen ausgespült, die teilweise von Einzelpersonen oder Pärchen besetzt sind.
"Wow, geil !" ist das einzige, was mir dazu einfällt. Der Bodenbelag wechselt von Sand zu grobem Kies, alles ist sauber und wird von der Sonne, aus dem erstmals wolkenfreien Himmel gnadenlos beschienen.
Es ist kurz nach elf, die Mittagszeit steht bevor. Zwischen einigen Felsbrocken, die wie ein Hünengrab aneinander lehnen finden wir einen schattigen Platz, an dem wir uns niederlassen. Das Rendezvous kann ich vergessen, soviel steht fest. Wir werden hier bis zum Abend bleiben. Wir versorgen uns gegenseitig mit Sonnenschutzmittel, dann macht sich Ralf auf die Suche nach Muscheln und Treibholz, eine seiner Lieblingsbeschäftigungen am Meer.
Ich packe mein neues Buch aus und entledige mich der Badehose. Es gibt keine Kinder und die wenigen andern Personen sind ebenfalls nackt. Schwimmen stellt sich etwas schwierig dar, spitze Felsen ragen aus dem Wasser, doch eine Stelle scheint sich zu eignen, wie ich an den wenigen Badenden sehen kann, die mit ausgebreiteten Armen balancierend, ins Wasser wanken.
Die Zeit scheint stillzustehen.
Das Rauschen der Wellen und das Möwengekreische ist wie eine Filmmusik zu der phantastischen Kulisse, die dieser Ort zu bieten hat. Zwischendurch taucht Ralf auf, raucht eine Zigarette, nimmt einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche und verschwindet wieder in den Felsen.
Nach einer endlosen Zeit schau ich auf die Uhr, da ich an Alain und das Date denken muss.
Es ist zehn vor drei. Ich trau mich nun aus dem Schatten, ziehe die Badehose über und kraxle zur Nachbarbucht. Einzelne Felsblöcke sind malerisch im groben Sand verteilt, als wären sie vom Himmel gefallen. Auch fehlen die spitzen Steine, die den Zugang zum Wasser erschweren. Leicht abfallend verschwindet der Strand im Wasser und wird sanft von den Wellen überspült.
Sofort wate ich hinein und schwimme in kräftigen Zügen hinaus. Ich schwimme einen großen Bogen, um an einer andern Stelle aus dem Wasser zu gehen.
Die Sonne steht jetzt über der Felswand und blendet. Im Gegenlicht scheint mir die Phantasie plötzlich einen Streich zu spielen.
Von weitem sieht einer der Felsblöcke aus, als läge ein Mann darauf. Hingegossen und schön wie eine Fata Morgana. Leicht bibbernd entsteige ich dem Wasser und gehe auf den Felsen zu. Als ich näher komme bin ich baff.
Es ist Alain. Er ist nackt und schläft.
Deutlich erkenne ich die hellen Stellen seines Unterhemdes, die ungebräunt dem aggressiven Licht ausgesetzt sind. Mein Herz schlägt augenblicklich bis ins Hirn. Wie kommt er hierher? Die Frage beantwortet sich von selbst, als ich unweit des Felsens Marianne entdecke.
Sie liegt dort mit einem andern Mädchen und einem Jungen, alle drei nackt in der Sonne dösend. Der Junge liegt auf dem Bauch, sein kleiner weißer Hintern hebt sich leuchtend vom dunkelblauen Strandtuch ab, die beiden Mädchen haben sich rechts und links an ihn geschmiegt. Marianne sieht mich als erste und winkt mir zu.
"Bienvenu Monsieur, vous avez trouvéz la plage," sagt sie lächelnd und legt ein Handtuch über ihren Schoß.
"Das ist meine Freundin Monique, das ist Pierre." Die beiden heben kurz ihren Kopf, sagen bonjour und dösen weiter.
Sofort habe ich die Freundin von Alain erkannt.
Der Junge war neulich mit in der Bar.
"Mein Bruder liegt da drüben", sagt sie, mit einer Geste zu dem Felsen deutend, auf dem Alain schläft.
"Das ist ihr Bruder?" frage ich verblüfft.
"Ja, warum fragen sie so ungläubig."
"Ich dachte er sei ihr Gärtner, ich habe ihn gesehen, wie er das Gras und die Bäume geschnitten hat.“ "Er lebt bei seinem Vater, meine Eltern sind geschieden. Für die groben Gartenarbeiten kommt er und hilft Maman."
Alain liegt unverändert auf dem Felsen.
Ich starre auf seinen Schwanz, der schwer auf seinem Bauch liegt. Plötzlich scheint er zu spüren, dass von ihm gesprochen wird. Er richtet sich auf und blinzelt gegen die Sonne in unsere Richtung, die Hand schützend über seine Augen haltend. Er scheint sich zu freuen, als er mich entdeckt und winkt mich zu sich. Erregt kraxle ich zu ihm auf den Felsen.
"Salut, Allemand." sagt er lächelnd und zwickt mich zur Begrüßung in die Brustwarze.
"Meine Schwester sagte mir, dass du hier sein wirst. Wo ist dein Freund?"
"Er ist da drüben in der andern Bucht."
"Das ist unser Strand, gefällt er dir?"
"Sehr", antworte ich.
"Nur die Leute vom Ort kennen ihn, wir wollen hier keine Touristen. Betrachte es als Ehre, dass Marianne ihn dir verraten hat. Ich hab sie darum gebeten. Doch nicht weitersagen, versprichst du es?"
"Aber ja, doch warum zeigt ihr ihn ausgerechnet mir und meinem Freund?"
"Du gefällst mir, das ist alles. Gestern, das war geil, ich wollte dich noch mal sehen."
Wieder spielt er mit dem Finger an meinen Nippeln, was sofort Konsequenzen in meiner Hose hat.
"Dahinten ist eine kleine Höhle, hast du Lust?"
Er hat nichts als Ficken im Hirn, geht mir durch den Kopf, doch in meiner engen Badehose ist bereits die Antwort sichtbar.
"Bien sur, doch wenn deine Freundin was mitkriegt?"
"Monique ist egal was ich treibe, Hauptsache sie darf in meiner Nähe sein." Er rutscht vom Felsen und geht mit halbsteifem Schwanz zu seinen Begleitern, die sich gegenseitig mit Sonnenschutzmittel eincremen.
Als er nach seinen Badeshorts greift, küsst er Monique kurz auf den Hintern und kommt lässig auf mich zu. "Viens ici." sagt er lächelnd und geht entschlossen voran. Sein Gang ist erotisierend, die Shorts hängt so tief, dass der Ansatz der Arschfalte zu sehen ist.
Die Höhle liegt glücklicherweise in entgegengesetzter Richtung, in die Ralf gegangen ist. Der Eingang ist mit einem Felsbrocken versperrt, unter dem wir auf allen Vieren durchkriechen müssen.
Sie ist nicht sehr tief, doch hoch genug um aufrecht stehen zu können. Der Boden ist mit feuchtem Sand bedeckt und kühl. Alain zieht mich an sich und leckt meinen Hals, meine Nippel, dann küssen wir uns intensiv und geil. Hastig befreien wir uns von den Badehosen und lutschten unsere Schwänze, bis wir kurz vor dem Abspritzen sind.
"Komm, beug dich runter, du willst es doch." sagt er keuchend. Mit den Händen stütze ich mich am Felsen ab. Er zieht meine Arschbacken auseinander und transportiert mit seiner geschickten Zunge Spucke in mein Loch. Mit gespreizten Beinen empfange ich ihn, langsam dringt er in mich ein. Es dauert, bis die dicke Eichel hineingleitet, es tut erst ziemlich weh, doch dann weicht der Schmerz der puren Lust, die sich ständig steigert, je bewusster ich seinen Schwanz in mir wahrnehme. Er verschafft mir unbeschreibliche Empfindungen, seine Hände streicheln meine Arschbacken, meinen seitlichen Rumpf bis zu den Achselhöhlen, was mir wohlige Schauer durch den Körper jagt.
Als er merkt, dass ich immer heftiger stöhne, zieht er mich mit seinen kräftigen Händen an den Hüften zu sich und schraubt ihn schnaubend bis zum letzten Millimeter hinein.
Sein harter Sack drückt gegen meinen Arsch und ohne dass ich meinen Schwanz berühre, beginnt es aus mir herauszuspritzen. Klatsch, an den Felsen, mehrmals hintereinander.
Er zieht ihn raus, ich drehe mich um, umfasse sein zuckendes Teil, ziehe die Vorhaut zurück, spüre wie sein Sperma durch die Samenleiter schießt und bis hoch zu meinem Hals spritzt.
Zärtlich verteilt er den dicken Saft um meine Nippel und leckt mir über den Hals.
"Magnefique, mon Allemand." haucht er mir ins Ohr und schleckt dabei die Muschel aus.
Es war so geil, mehr als ein debiles Grinsen krieg ich nicht zustande.
Als wir die Höhle verlassen trifft uns das grelle Licht wie eine Keule. Alain lässt sich bei seinen Begleitern auf der Decke nieder, während ich in die Nebenbucht zu Ralf kraxle, der auf seiner Matte liegt und liest.
Abgesehen davon, dass es geil ist mit ihm zu ficken, mag ich ihn. Seine Direktheit hat etwas Animalisches, ohne ordinär zu sein. Er ist älter als er wirkt, doch dieser Wirkung ist er sich in einer selbstverständlichen Weise bewusst.
Ganz gezielt setzt er sie ein, ohne Eitelkeit, ohne Arroganz. Das Machospiel, das er mit seiner Freundin treibt, blicke ich noch nicht. Ich weiß auch nicht, wie verdorben er ist, was er mit seinen Kumpels treibt und wie oft er sich einen Touristen angelt. Und ich weiß immer noch nicht, ob er die Vorstellung im Garten für mich gegeben hat. Letztendlich ist es mir wurscht. In ein paar Tagen sind wir weg und ich habe diese schöne Erinnerung.
"Ich glaub wir bleiben noch, der Strand ist richtig toll ", schwärmt Ralf.
"Find ich auch, wir müssen nur Madame wegen dem Zimmer Bescheid sagen."
Am nächsten Morgen treffe ich Alain beim Bäcker. Er steht in seiner oliven Latzhose vor mir in der Schlange. Der Laden ist voll, er bemerkt mich nicht, doch beim hinausgehen grinst er mich an, zwickt mich verstohlen in den Hintern und flüstert: "Salut, Allemand, bonne journée."
Dann verschwindet er mit seinen Baguettes, steigt in den Pritschenwagen der vor der Bäckerei steht und fährt davon.
Ralf und ich sind jetzt täglich an dem geheimen Strand. Die Sonne scheint ohne Unterbrechung.
Werktags sind so gut wie keine Leute da, manchmal kommen wir uns vor, wie auf einer einsamen Insel.
Alain habe ich seit drei Tagen nicht mehr gesehen, weder am Strand, noch in der Villa. Nur Monique besucht hin und wieder Marianne, um ihr in der Küche zu helfen.
Marianne tut so, als ob sie von allem nichts wüsste. Sie spielt ganz die diskrete Französin.
Nur manchmal, wenn sie beim Frühstück den Café und die Brioche auf den Tisch stellt, meine ich, ein wissendes Lächeln über ihr Gesicht huschen zu sehen. Ihre Haltung ist so, dass ich nie auf die Idee kommen würde, sie darauf anzusprechen. Doch an ihrer und an Madames Reaktion merke ich, dass wir willkommene Gäste sind. Ralfs Interesse am Park, an der Botanik beeindrucken Madame. Vormittags hilft er manchmal Stauden zurückzuschneiden, oder Unkraut zu jäten.
Mir scheint, als ob Mariannes Mitwisserschaft, was ihren Bruder betrifft, uns eine Akzeptanz gewährt, die über die übliche Gastfreundschaft hinausreicht.
Nach wie vor weiß ich nicht, welche Rolle mir in diesem durchaus prickelnden Spiel, zugedacht ist.
Eines Abends, wir sind bereits dabei unsere Badesachen zu packen und uns auf den beschwerlichen Weg nach oben zu machen, erscheint Alain mit Monique zu später Stunde am Strand. Sie turteln wie die Frischverliebten.
Wir werden 'en passant' mit einem "Salut, ca va?" begrüßt, dann verschwinden sie hinter dem Felsen, auf dem Alain so gerne liegt.
Er hat sich kein einziges mal nach mir umgedreht. Kaum habe ich ihn gesehen, bin ich erregt. Kein Wunder, nachdem was wir zusammen hatten.
Beim Aufstieg verfestigt sich meine Entscheidung, dass ich ihn bevor wir abreisen, noch einmal für mich haben möchte.
Die Zeit ist knapp. Sein Interesse scheint abgeflaut. Diese Überlegungen bereiten mir zwei schlaflose Nächte. Ralf weiß nichts, doch ich wäre bereit, ihn aufzuklären, falls es keine andere Möglichkeit gäbe.
Nach einer Woche ist die Sonnenphase vorüber. Ralf drängt, dass wir weiter nach Westen fahren, so wie wir es vorhatten.
Ich will ihn unbedingt noch mal sehen, ja spüren. Es macht mich fertig, dass er mich ignoriert und sich nicht mehr blicken lässt. Am nächsten Morgen ist es bewölkt und es nieselt. Nach dem Frühstück traue ich mich Marianne in der Küche anzusprechen, wie ich ihren Bruder erreichen könnte. Sie schaut mich verblüfft und skeptisch an.
"Was wollen sie noch von ihm, er hat sich doch schon mit ihnen beschäftigt." sagt sie kühl.
Diesen Sinneswandel versteh ich nicht. Zuerst hat sie es ermöglicht und jetzt scheint sie abzublocken.
"Ich muss ihn unbedingt noch mal sehen, bitte!", sage ich so nachdrücklich wie möglich.
Sie schaut mich an, als hätte ich ihr einen unsittlichen Antrag gemacht.
"Gut, ich ruf ihn an. Doch machen sie sich keine Hoffnungen. Ich gebe ihnen nachher Bescheid."
"Was treibst du solange, wir wollten doch nach St. Renan fahren." quengelt Ralf
"Ich hab keine Lust, bei dem Wetter."
"Was willst du dann, willst du den ganzen Tag hier rumhocken?"
"Ich warte noch auf eine Nachricht ", antworte ich abweisend.
"Leck mich doch, du gehst mir langsam auf den Keks mit deiner Geheimniskrämerei und deiner Unentschiedenheit." sagt Ralf wütend und verlässt das Zimmer.
Nach einer halben Stunde klopft es.
"Entréz!." Es ist Marianne.
"Heute Abend halbzehn hinter dem Schloss", sagt sie knapp und verschwindet die Treppe hinunter.
Nachdem ich Ralf im hintersten Winkel des Parks gefunden hatte, fahren wir nach St. Renan. Er ist immer noch sauer, wegen meines Verhaltens, vielleicht spürt er auch, dass ich dabei bin, Mist zu bauen.
Auf der Rückfahrt finden wir ein Restaurant fürs Abendessen. Es ist bereits acht und das Restaurant relativ voll. Ich sitze wie auf Kohlen. Das Essen dauert. Es ist neun und wir haben noch nicht mal das Dessert.
Mir bleibt nichts anderes übrig als zu beichten, dass ich spätestens in einer halben Stunde beim Schloss sein müsste. Ralf sagt kein Wort, schaut mich nur strafend und vorwurfsvoll an. Kurz nach halbzehn liefert er mich beim Schloss ab.
"Lass das Tor offen und leg bitte den Schlüssel unter die Matte“, sag ich noch, bevor er mit dem Wagen davon rauscht.
Es hat wieder zu regnen begonnen, ich ziehe die Kapuze der Regenjacke über, der Boden ist glitschig. Vorsichtig taste ich mich an der Mauer entlang. Der zunehmende Mond taucht manchmal zwischen den Wolken auf und erhellt die Böschung. Von Alain keine Spur.
Es tropft aus dem dichten Efeu direkt auf die Zigarette, die ich in den Mund stecke und daraufhin wegschmeiße.
Warum hat er plötzlich kein Interesse mehr, ich versteh es nicht. Vielleicht kommt er gar nicht ?
Es ist bereits viertel nach zehn, meine Begierde beginnt sich in Enttäuschung und Frust zu verwandeln, als ich ihn plötzlich unten am Fluss entdecke, rauchend hin und her laufend.
Mehr auf dem Hosenboden als auf den Füßen rutsche ich den Abhang hinab. Als ich unten ankomme bin ich dreckig wie ein Schwein.
Alain steht da, die Hände in den Hosentaschen, mit klatschnasser Jeansjacke und einer Fischermütze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hat. Mit glühenden Augen schaut er mich an. Doch nicht mit dem verliebten Blick der letzten Tage, sondern kühl und aggressiv.
"Salut, Allemand, was willst du noch von mir."
"Das weißt du doch, warum fragst du so komisch."
"Du willst meinen Schwanz, stimmt's? Du kriegst nicht genug!"
Der Ton überrascht mich, meine Geilheit schwindet.
"Soll ich dich stopfen, wie eine verdammte Gans?"
"Alain, was ist mit dir? Warum redest du so?"
"Warum bist du nicht längst weg. Du hast gehabt, was du wolltest."
"Und weshalb bist du gekommen, du hättest nein sagen und wegbleiben können." entgegnete ich im selben scharfen Ton.
Er dreht mir den Rücken zu, nimmt zitternd einen tiefen Zug aus seiner Zigarette und schnippt die Kippe in den Fluss. Es fällt ihm schwer zu sprechen.
"Ich will aufhören damit. Monique ist schwanger, wir werden heiraten. Ich will keine verdammten Kerle mehr ficken."
Dann atmet er tief durch, als wenn er froh wäre, dass es endlich raus ist. Es dauert, bis ich etwas sagen kann.
"Gut, wenn das so ist, dann geh ich. Es muss nicht sein, wir reisen morgen sowieso ab. Salut Alain."
Enttäuscht und frustriert habe ich bereits Anlauf genommen, um den rutschigen Abhang hochzukommen, als er mich plötzlich am Ärmel packt.
"Nein bleib!"
Ich falle voll auf die Schnauze. Er zieht mich am Arm hoch schaut mich hilflos an. Dann zerrt er mich hinter das Trafo-Häuschen.
"Komm, hier rein." Er drückt das nasse Gebüsch zur Seite und schiebt mich in den kleinen stockfinsteren Raum.
Zum Glück weiß ich, wo ich bin. Trotzdem hab ich etwas Angst. Was macht er mit mir? Wozu ist er fähig?
Ich sehe nichts, nicht mal ihn, doch es ist trocken und wärmer als draußen. Der scharfe Modergeruch brennt in der Nase. Es raschelt, als würden Kleider zu Boden fallen, ich höre seinen hastigen Atem, dann beginnt er zu keuchen. Ich glaube er wichst sich. Ich entledige mich der nassen Jacke und schmeiß sie in die Ecke.
Plötzlich spür ich seine Hand im Nacken, dann seine Zunge in meinen Mund.
Ratsch reißt er mein Hemd auseinander und beißt mich in die Brustwarzen, dass ich laut aufschreie. Meine Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit, ich sehe wenigstens seinen Umriss, kann ihn ertasten.
Sein strammer Arsch ist nackt, die Hose zu den Knöcheln gerutscht. Sein Schwanz steht senkrecht, als ich ihn an mich ziehe und küssen will.
"Lêche ma bite", sagt er im Befehlston, legt mir eine Hand aufs Haupt und drückt mich nach unten. Sofort kehrt meine Geilheit zurück. Ich lutsche sein Prachtteil, das so hart ist, dass ich die geschwollenen Adern an den Lippen spüre. Dabei knete ich seine dicken Eier, bis er schreit "Arrête".
Er befreit sich von seinem Shirt, seiner Hose, die ihm um die Knöchel hängt und fummelt etwas aus den Taschen. Ein Feuerzeug. Er zündet es an und sucht etwas unter dem Müllhaufen in der Ecke. Ich entledige mich zwischenzeitlich meiner Hose, dann scheint er das Gesuchte gefunden zu haben. Eine halbverwitterte Plastiktüte, aus der er eine Kerze fischt, sie anzündet und in der Ecke platziert.
Magisch beginnen die Graffitis an den Wänden zu schimmern. Mit leicht angewinkelten Knien stellt er sich vor mich, greift mich am Nacken und drückt mein Gesicht zu seinen Titten.
"Lêche mes tetons."
An seinen Feldwebelton hab ich mich inzwischen gewöhnt, finde ihn sogar geil, lecke und kaue seine harten Nippel, bis er stöhnt und nach meinem Schwanz grabscht, der ihm prall und zuckend entgegensteht.
Er stülpt seinen Mund drüber, lutscht ihn gierig und saugt ihn mitsamt den Eiern ein, während seine Hände knetend und kneifend meine Nippel bearbeiten.
"Lêche mon cul." befiehlt er nun, beugt sich nach vorne und spreizt die Beine, mit dem Arsch wedelnd auf meine Zunge wartend. Er zieht seine Backen auseinander und drückt ihn mir entgegen. Ich lecke so tief und so lange ich kann.
"Lêche, Allemand," stöhnt er laut, und wichst dabei seinen Schwanz. Auf einmal dreht er sich um und steckt ihn mir in den Mund, bis in den Rachen. Ich beginne zu würgen und zu husten, dann schnappt er sich den Kneipentisch aus der Ecke und stellt ihn in die Mitte des Raumes.
Er hebt mich hoch, setzt mich drauf und drückt mich nach hinten. Ich lege meine Beine auf seine Schultern, ahnend was kommt. Er speichelt seinen Schwanz ein und drückt ihn gegen meine Rosette. Die Kerzenstummel drücken in meinen Rücken.
Er ist heute gar nicht rücksichtsvoll, presst seine Eichel hinein, dass mir Hören und Sehen vergeht. Dann legt er los wie ein Berserker. Für meinen Geschmack zu brutal, doch ihm scheint es zu gefallen. Mir fällt das Gleitgel ein, das in unserm Zimmer liegt und jetzt gute Dienste leisten könnte. Alain rammt wie besessen seinen Prügel in mich, bis ich schreie.
"Hör auf Alain, es tut weh, hör endlich auf."
"Warum? Ist es nicht das, was du wolltest?" brüllt er mich an.
"Doch, Alain, aber nicht so. Du bist nicht du selbst, das gefällt mir nicht."
Als hätte man eine Maschine abgeschaltet, hört er auf sich zu bewegen. Mein Schwanz ist längst schlapp und mein Hintern brennt wie Feuer, als er sein abschwellendes Rohr rauszieht.
Plötzlich macht er ein Gesicht, als ob er dem Weinen nahe wäre. Im schwachen Licht der Kerze, sehe ich seine feuchten Augen und streiche ihm über die Wange, auf der ein paar Tränen hängengeblieben sind.
"Alain, was ist mit dir ?"
"Rien", sagt er, sich bemühend einen coolen Ton zu treffen. Ich rutsche vom Tisch und nehme ihn in den Arm, zärtlich seine feuchten Wangen küssend, bis er sich beruhigt.
Er drückt mich an sich, legt den Kopf an meine Schulter und sagt leise: "excuse moi, du bist nett, ich wollte dir nicht weh tun. Sollen wir`s noch mal versuchen, du wolltest es doch?"
"Nein Alain, es tut weh, komm lassen wir's."
Die Zärtlichkeit mit der wir uns küssen, lässt meinen Schwanz wieder anschwellen. Er spürt es, freut sich, geht in die Knie und nimmt ihn in den Mund.
"Komm, machs bei mir", sagt er plötzlich mit sanfter, doch fordernder Stimme.
Er beugt sich über den Tisch, spreizt die Beine und reibt sich Spucke in den Arsch. Mir ist alles egal, die Geilheit ist wieder da. Ich ficke ihn von ganzem Herzen, bis es aus ihm herausschießt. Meine Ladung entlasse ich auf seinem Rücken, sonst würde es die ganze Nacht aus ihm herauslaufen, womöglich ins Bett seiner Freundin. Er erhebt sich und lehnt sich mit geschlossenen Augen an die Wand.
Mein Faun, wie schön du bist, wie teuflisch, wie himmlisch. Ich stütze mich vor ihm ab und bedanke mich auf seinem Körper mit den zärtlichsten Küssen, die ich zu vergeben habe. Er nimmt sie seufzend, mit halb offenem Mund entgegen, jeden einzeln genießend, bis wir zu frieren beginnen.
Dann drücken wir uns eng aneinander, reiben unsere fröstelnden Leiber, bis sich die normale Körpertemperatur einstellt.
Die Kleider sind immer noch feucht. Nackt und umschlungen sitzen wir auf meiner Regenjacke, er lehnt seinen Kopf an meine Schulter.
"Bitte reise ab, ich will es nicht mehr."
"Ich verstehe nicht, Alain, es kommt so plötzlich, du wolltest es doch, ich dachte es macht dir Spaß."
"Schon, doch es belastet mich auch. Es hat vor vier Jahren begonnen. Er war Deutscher, wie du und wohnte bei meiner Mutter in der Villa. Ich hatte es bis dahin noch nie mit einem Mann gemacht, immer nur davon geträumt."
Er stockt plötzlich, als wolle er nicht mehr weitersprechen. Ich lege die Arme um seine Schulter und drücke ihn sanft an mich.
"Erzähl, Alain, lass es raus."
"Der Typ schien es gespürt zu haben," fährt er fort, "er gab mir ein Zeichen und wartete, bis ich eines nachts in sein Zimmer schlich. Danach war ich ihm verfallen. Später haben wir es hier getrieben, damit meine Mutter nichts mitbekommt. Er sprach kein Wort französisch und malte alles was er mir zeigen wollte an die Wände. Es war geil."
Nun küsst mich Alain sanft aufs Ohr und streichelt meine Innenschenkel.
"Während der Schulzeit haben wir hier unsere pubertären Spielchen gespielt, doch jetzt ist der Raum aus der Mode. Die Jungs brauchen ihn nicht mehr, sie haben andere, coolere Orte."
"Hast du ihn wiedergesehen?"
"Ja, im Jahr darauf kam er wieder, auf meinen Wunsch, ich hatte ihm glühende Briefe geschrieben. Wir haben weiter gemacht, ich war süchtig nach ihm."
Während er erzählt, spielt er mit seinem Schwanz, der wieder leicht anschwillt.
"Dann kam er nicht mehr. Ich habe gelitten. Die Gäste in jenem Jahr waren alle mit Frauen da. Ich brauchte es und habe die Männer angemacht. Es gab Tragödien, bis mich meine Mutter rauswarf und zu Vater schickte."
Der Kerzenstummel war beinahe niedergebrannt und drohte zu erlöschen. Alain kramt in der Plastiktüte und findet einen Ersatz, den er anzündet und auf den andern Stummel setzt.
"Was hast du dann gemacht?" frag ich.
"Ich hab einen verheirateten Typ aus Plouagat kennengelernt, mit dem ich es weitergetrieben habe. Es war nicht einfach. Hier kennt jeder jeden. Wir haben uns immer in der alten Fabrik getroffen. Es war geil, doch seine Frau und seine Familie kamen dahinter. Dann hat er Schiss gekriegt und Schluss gemacht."
Langsam begreife ich was ihn bewegt. Es ist mühsam mit einer Leidenschaft geplagt zu sein, ohne die Möglichkeit, sie auszuleben, auf jede Gelegenheit gierend, egal, ob die Chemie stimmt oder nicht. So geht es vielen, denke ich, die auf dem Land, in der Provinz, in der Pampa leben, in bigotten Orten wo jeder jeden kennt, wie er sagt.
"Ich war völlig verstört," erzählt er weiter," hab mich Monique zugewandt, die ich seit meiner Kindheit kenne. Ich hab ihr alles erzählt, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte und es los werden musste. Sie liebt mich. Schon immer. Meine Vergangenheit ist ihr wurscht. Über ein Jahr war ich unausstehlich, hab ständig von Christof, dem Deutschen geredet und dass ich ohne ihn verrückt werden würde. Monique hat alles ausgehalten. Langsam hatte ich mich beruhigt und keinen Mann mehr angesehen. Dann bist du aufgetaucht."
Alain starrt in die Flamme während ich zart seinen Nacken streichle.
"Marianne hat mir erzählt, dass zwei Deutsche das Zimmer gemietet hätten, einer davon würde mir vermutlich gefallen. So war es, ich habe euch gesehen, als ihr das Zimmer bezogen habt. Du hast mich an Christof erinnert. Plötzlich war es wieder da. Ich hatte Lust auf einen Mann.
Auf dich. Da ich nicht wußte, wie du gelagert bist, hab ich die Schau im Garten abgezogen.
Ich wußte, darauf würdest du entweder anbeißen oder eben nicht."
Nun muss ich lachen und gebe ihm einen Kuss auf den Mund, den er zärtlich erwidert.
"Es war sehr schön mit dir, doch ich will zurück zu Monique, zu unserm Kind, das demnächst kommen wird. Hier ist es wichtig eine Familie zu haben. Eines Tages werde ich den Betrieb meines Vaters übernehmen. Zum Schluss war ich wütend, dass du noch da warst, vor allem wütend auf mich selbst, weil ich dich begehre."
Alain sprach ruhig, mit geschlossenen Augen.
Ich musste höllisch aufpassen, alles zu verstehen. Er murmelte, teils in bretonischem Dialekt, mehr zu sich, als zu mir.
Ich küsse ihn zart auf den Mund, streichle seinen fröstelnden Körper, seinen Schwanz, der sich in sich zurückgezogen hat und vermutlich noch viele Kinder zeugen wird.
"Du kannst es nicht wegdrücken Alain, glaub mir. Es kommt immer wieder. Gib ihm nach. Genieße es. Monique wird es verstehen, solange du sie nicht vernachlässigst. Du brauchst einen Mann, der nicht mehr von dir will, als das, was du zu geben bereit bist.
Und das ist mehr, als sich viele, die dich begehren werden, vorstellen können. Doch hüte dich, einen Mann zu lieben, dann bist du für Frauen verloren."
"Es war gut, dass wir uns noch mal getroffen haben," sagt er, ohne mich anzublicken, "es war wie ein Finale."
Darauf nimmt er meinen Kopf in beide Hände und küsst mich gerade so lange, wie er will, dann entlässt er mich.
Es hat aufgehört zu regnen. Wir steigen in unsere feuchten Klamotten, der Weg ist so glitschig, dass wir nur mit Mühe den Hang hoch kommen. Alain geht voraus, hält sich an Zweigen fest und zieht mich hinterher.
Hinter dem Schloss der letzte flüchtige Kuss. Ein letztes Streicheln, der letzte Blick, dann jeder in seine Richtung davon. Kein Umdrehen, jeder schnurstracks in seine Wirklichkeit.
Der Schlüssel liegt am verabredeten Ort, Ralf lesend im Bett.
"Wie siehst du denn aus, hast du dich im Schlamm gewälzt?"
"So ähnlich. Mich hat's voll auf die Schnauze gehauen."
Nach einer heißen Dusche rauche ich am Fenster noch eine Zigarette. Mein Arsch tut immer noch weh, an meinen Titten entdecke ich wunde Stellen, doch ich schlafe wie ein Murmeltier.
Am nächsten Morgen das letzte Frühstück, dann Abschied von der Villa und ihrern Bewohnern.
Marianne bittet um meine Adresse.
Ein dreiviertel Jahr später bekomme ich einen Brief aus Lonvollon, von Alain.
Marianne hatte ihm meine Adresse gegeben.
‚Hallo Allemand, es ist ein Junge. Gesund und kräftig. Monique wäre schon wieder schwanger. Es würde ihm gut gehen, sein Vater hätte ihm die Baumschule überschrieben. Er müsse viel arbeiten und würde wenigstens nicht auf dumme Gedanken kommen.
Salut, Alain.’
Wir sind damals noch zwei Wochen in der Bretagne geblieben, fuhren weiter an den westlichsten Zipfel des Finistère, sahen schöne Strände, Orte und Inseln.
Doch nichts beschäftigte mich so, wie das Erlebte mit Alain, dem Faun.
Er war naiv, als er glaubte, jemals davon loszukommen. Ich wünsche ihm nur, dass er Männer trifft, die ihn nicht enttäuschen.
Seine Liebe wird sich auf die Kinder konzentrieren,
seine Leidenschaft ein süsses Geheimnis bleiben.
Er ist Pan’s Sohn und wird es immer bleiben.
Gé
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