Der Kaplan von St. Stephan
von Dark Angel
Liebe Lesekundige, daß was ich zu berichten habe, liegt lange zurück und wird euch aus eurem Alltag aufscheuchen und manche sogar verängstigen. Ich will nicht behaupten, daß mein Leben vor den Ereignissen, noch nach den Ereignissen besonders aufregend oder gar spektakulär gewesen war. Mein einst gewählter Lebensweg der Mäßigung und Askese, den ich niemals bereut habe, wurde durch die Erlebnisse im Jahre des Herrn 1913 unterbrochen, und ich darf hier vermerken, daß sie meinen Bedarf an der Vabanquespielerei für immer einzudecken vermochten.
Ich möchte den Ort der Begebenheiten nicht vorenthalten und kann mitteilen, daß es sich im Herzen von Wien, der einst so mächtigen Erzdiözese, zugetragen hat, und das die Vorfälle mich aus meinem idyllischen, vielleicht sogar melancholischen Alltagseinerlei gehörig aufgeweckt hatten.
Doch ich möchte der Reihe nach berichten.
Zunächst sollte ich mich dem Leser bekanntmachen. Heute bin ich in einem Alter, wo es höchst an der Zeit ist, mein Wissen, meine Erfahrungen und meine stets ungeduldig vorangetriebenen Studien aufzuschreiben und für die Nachwelt zu konservieren. Die beschwerliche Tätigkeit des Sinnierens und des Niederschreibens verlangt von einem alten Priester, der den Dienst an seiner Gemeinde immer gewissenhaft und ohne Schonung seiner selbst abgeleistet hat, alles ab und fällt schwerer und schwerer. Noch aber ist mein Geist wach und dem allwissenden Herrn, der mich zeitlebens treu begleitet hat, scheint der Abschluß meiner Schriften wohlgefällig zu sein.
Nun denn, mein Name, wir wollen mit meinem Priesternamen das Auslangen finden, ist Andreas, nach dem Apostel, dem Bruder des Petrus, der nach der Überlieferung von Jesus berufen wurde und in Skythien gewirkt und den Kreuzestod - vielen nur durch das Andreaskreuz in Erinnerung - erlitten hatte. Inoffiziell verrate ich an dieser Stelle, daß mich seinerzeit bei der Namenswahl nur beeindruckt hat, daß er der Patron des mächtigen Rußlands war und auch heute noch ist.
Zu meiner Entschuldigung für den nicht gerade heiligen Grund für die Wahl meines neuen Namens sei ins Treffen geführt, daß ich nach Beendigung des Priesterseminars unschuldige 20 Jahre alt war und von der Welt und dem Leben keine Ahnung hatte. Meine Eltern waren arme und fromme Menschen, die ich früh verloren hatte. Da ich keine Verwandten und kaum Freunde hatte - ich mußte den elterlichen Hof mit 15 Jahren nach dem schrecklichen Unfall fast alleine weiterführen - war mein Horizont begrenzt und auf die Landwirtschaft und später auf die Theologie beschränkt. Die Kirche trat in dieser Zeit, eher unfreiwillig, in mein Leben und sollte mich schließlich nicht mehr loslassen.
Der damals vom Vormundschaftsgericht bestellte Verwalter war ein Mann, der außer seiner Vorliebe für die reichliche Verkostung meines Weines oder klaren Schnapses, kaum Interesse an dem ihm anheimgegebenen Hof gezeigt hatte.
Damit war nach wenigen Jahren dieses unselige Kapitel für mich abgeschlossen und mein weiteres Leben besiegelt. Der mich immer unterstützende Pfarrer der Gemeinde hatte einen Seminaristen mehr, den er nach St. Pölten mit Gottes Segen schicken konnte, auch wenn der junge Postulant nur aus Hunger und Verzweiflung zugestimmt hatte, um den "freundlichen" Werbungsversuchen der kaiserlichen Armee zu entkommen, Dienst an der Waffe antreten zu müssen.
Ich erwähne meine vorgeistliche Zeit nur deshalb, damit man nicht zu hart mit mir ins Gericht gehe und man mir meine sehr naive Vorstellung von der Welt und dem Wandel der Zeit nicht zu gestreng vorhalten möge.
Wichtig erscheint mir noch die Feststellung zu sein, daß ich als Bursche in fleischlichen Dingen völlig unerfahren und jungfräulich war. Das Landleben, und die wenigen Tage in der Schule, ließen Bekanntschaften für diese Art des Vergnügens nicht zu, auch wenn man meinen sollte, daß es einem jungen, kraftstrotzenden Knaben trotzdem hätte möglich sein müssen, wenn er es nur gewollt hätte. Heute kann ich nur das harte Leben und die unvorstellbare Not als Begründung dafür angeben, mehr kann ich heute nicht mehr dazu sagen. Ich weiß nur soviel, daß mich meine Unerfahrenheit auf eine harte Probe stellen sollte, und sie mich aber auch endgültig zum Manne machen würde.
Seis drum.
Ich möchte mit der Geschichte beginnen und euch noch auf etwas bedeutsames hinweisen. Ich erzähle sie, und Gott ist mein Zeuge das ich sie bislang noch keinem Menschen zugetragen habe, nur aus einem einzigen Grund: vertraut euch in gewissen Angelegenheiten nur Gott unserem Herrn an, und meidet Menschen, besonders meine Mitbrüder oder Mitschwester, die vorgeben euch beistehen zu können, egal um was es sich nur handelt.
Also, denn.
Folgendes also hat sich zugetragen und kann nun endlich, nach all den Jahren, das Licht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
***
Nachdem ich meine Ausbildung im Priesterseminar abgeschlossen hatte und das Privileg genoß, im Wiener Stephansdom von unserem ehrwürdigen Weihbischof zum Priester geweiht worden zu sein, wurde ich vom Bischofsvikar in die Funktion eines Kaplans der Dompfarre St. Stephan zugeteilt, und dem Dompfarrer, wir wollen ihn Dechant Augustus nennen, anvertraut.
Meine Primiz feierte ich am darauffolgenden Sonntag in der schön geschmückten Barbarakapelle, die sich im Ostteil des Domes befindet, und ich war sehr stolz, alle liturgischen oder sonstigen Feinheiten halbwegs friktionsfrei bewältigt zu haben. Anschließend durfte ich noch die abendliche Vesper leiten, welche ich vollen Mutes und Gottesfurcht vor den versammelten Menschen durchexerzierte.
Meine neue Kleidung - drei Chorhemden (auch Alben genannt), das sind bis zu den Knien reichende liturgische Leinengewänder samt dem dazugehörigen schwarzen Zingulum, die Stolas, die verschiedenfarbigen, schärpenartigen Tücher, die meine Tracht verzieren sollen, ein Barett als meine neue Kopfbedeckung außerhalb der Kirche sowie Meßgewänder in allen liturgischen Farben - wurde mir samt eines gebrauchten Breviers vom zuständigen Offizial aushändigt.
Dem unkundigen, doch dem interessierten Leser dieses Berichtes, sei die Bedeutung der einzelnen Farben nochmals in Erinnerung gerufen. Ich kann nicht ausschließen oder gar verhindern, daß einige von euch aus bloßer Sensationsgier oder sonstigen unreinen Gründen diese Zeilen studieren, doch ich werde meinem pastoralen Auftrag so gut es eben geht genüge tun und mich in einigen Einwürfen der katholischen Lehre befleißigen.
Es sei euch also gesagt, daß
Weiß als die Farbe der Freude, der Reinheit und der Unschuld gilt. Sie wird bei Festen des Herrn, der Gottesmutter, an den Tagen um Ostern und Weihnachten sowie an den Festen jener Heiliger, die keine Märtyrer waren, getragen. Rot ist die Farbe der Liebe, des Feuers und des Blutes. Sie wird am Palmsonntag, Karfreitag, zu Pfingsten und an den Festen der Märtyrer getragen. Grün ist die Farbe froher Hoffnung und wird an den Sonn- und Wochentagen getragen, bei denen kein bestimmter Anlaß gefeiert wird. Violett ist die Farbe der Buße. Sie wird im Advent und zur Fastenzeit verwendet. Schwarz ist die Farbe der Trauer. Sie wird zu Allerseelen, bei Totenmessen und Begräbnissen verwendet. Rosa wird nur zweimal im Jahr getragen: Am 3. Adventsonntag und am 4. Fastensonntag. Es symbolisiert die Freude auf das bevorstehende Weihnachts- bzw. Osterfest.
Nach meiner gelungenen Einweisung kehrte alsbald der Alltag in das kirchliche Leben ein. Ich bekam Aufgaben auferlegt - zunächst die Assistenz bei großen Messen, die Abnahme der Beichte, die abendliche Vesper in der Barbarakapelle sowie Krankensalbungen im naheliegenden Hospiz - die ich mit einer gewissen Glückseligkeit verrichtete. Mein Dienst war genauestes eingeteilt worden und mir wurde ein zuvor kaum gekanntes, geregeltes Leben zuteil. Der Dienst an den Menschen, oder besser gesagt an den blökenden Schafen, wie es der Dechant immer despektierlich ausdrückte, ließ mich einen inneren Frieden erleben, den ich in meiner schwierigen Zeit an meinem Hofe niemals verspürt hatte.
Gelegentlich, wenn es mein Dienstplan zuließ, schlenderte ich in der Stadt herum und beobachtete die Menschen. Wir durchlebten in diesen Tagen in Wien eine unsichere Zeit, voller Gefahren und Irrtümer. Unser Kaiser war schon sehr alt und viele Zweifler sahen bereits das Ende der Monarchie voraus, welche unweigerlich zur Zerschlagung des Österreichungarischen Reiches mit sich ziehen würde.
Nun, ich als junger Spund ohne Lebenserfahrung oder sonstigen besonderen Kenntnissen, hatte dazu keinerlei Meinung oder Präferenz. Mein Lehrmeister, der Dompfarrer, pflegte bei derartigen Lücken immer ein bedächtiges Schweigen in das Gespräch einzustreuen. Er glaubte damit seine Unsicherheit oder Unwissenheit kaschieren zu können und somit als nicht lebensfremd dazustehen. Natürlich war das Gegenteil der Fall, und es kam nicht von ungefähr, daß uns viele der Schafe als weltverloren oder weltentrückt ansahen, und ich mir vornahm, mit einigen Vorurteilen aufzuräumen und als ein umsichtiger, welterfahrener Geistlicher meinen Dienst zu verrichten.
Zu diesem Zweck war mir schnell klar geworden, daß ich in das Leben raus mußte und mit den Menschen sprechen mußte, und sie nicht ständig in geistlichen Dingen belehren durfte, sondern mich mit den Menschen austauschen mußte, und zu nehmen und zu geben. Meine Mitbrüder, andere junge Hilfsgeistliche, waren mir in meinem Bestreben keine große Hilfe. Auch sie sprühten zwar vor Eifer, wenn es um die Auslegung und das Diskutieren von Passagen der Heiligen Schrift ging, versagten aber bei den weltlichen Dingen, die, wie ich damals schon erkannte, auch zum spirituellen Leben untrennbar zusammengehören sollte.
Wie dem auch sei, ich schlenderte also wißbegierig, alles aufsaugend und lernend, durch die engen Gassen der "Inneren Stadt" von Wien und entdeckte eines Tages, es war ein wunderschöner Frühlingstag, ein Geschäft voller geheimnisvoller Abzeichen und Firlefanz, daß sehr dekorativ in der Auslage zur Schau gestellt wurde.
Allem Neuen nicht abgeneigt blieb ich stehen und stellte mich lernbeflissen, um nicht den unschönen Begriff der Schaulust bemühen zu müssen, vor die Auslage hin und starrte durch das verschmutzte Fenster.
Auf schwarzen Hintergrund waren unzählige silberne Ringe, Ketten, Anhänger und sonstige mir damals rätselhafte Schmuckstücke ausgestellt und konnten durch die Bezahlung des unterhalb angehefteten Preises erworben werden.
"Ich habe auf dich gewartet. Herr Kaplan." Herr Kaplan sagte die Stimme ziemlich verächtlich und die schwarzhaarige Dame, die aus dem Dunkel des Gewölbes hervortrat, verzog dabei ihr Gesicht, als ob sie saure Weichseln verkosten würde.
Ihr wirres, schon borstiges Haar hing ihr in ihr unebenes, lederartiges Gesicht hinein, daß von zahlreichen Falten durchzogen wurde. Die Augen funkelten mich im Dunkel an und erinnerten mich an einen Wolf, der sich seine Beute bereits ausgewählt hatte, und auf dem Sprung zum Reißen seiner Beute war.
Die sibyllinische Zigeunerin, ihr Aussehen ließ keinen anderen Schluß als diesen zu, schob sich näher zur Tür, so daß ich ihre gesamte Erscheinung gewahren konnte. Sie war dürr, extrem braun gebrannt, als ob sie Feldarbeit in der brennen Sonne verrichten müßte und sie war für eine Frau sehr groß. Ihre bunte Kleidung war schmutzig und sie hatte sich ein Tuch um die Schultern gelegt, das mit langen, goldenen Fransen verziert war, die bei jeden ihrer Bewegungen hin und her wippten.
Sie verzerrte ihr Gesicht zu einem grinsen und ließ ihre Worte wirken.
Ich stand wie erstarrt da, blickte die Alte fast erschrocken an und zeigte schließlich mit dem Zeigefinger auf mich selbst. "Meinen sie mich, Madame?"
"Ist sonst noch ein Pfaffe in der Nähe?" erwiderte sie nicht gerade charmant und winkte mich in ihren Laden.
Wie die Hexe bei Hänsel und Gretel dachte ich mir und hatte meine gute Laune wieder gefunden. Unbekümmert und ohne Angst schritt ich durch die offene Tür und die Dunkelheit des Raumes verschluckte mich.
Meine Augen mußten sich erst an die düstere Atmosphäre gewöhnen und so nutzte ich die Zeit für eine Gegenfrage: "Was wollen sie. Darf man fragen, w...?"
"Du wirst es erfahren, Pfaffe. Bald!" sie kicherte dabei irre und sie schien guter Stimmung zu sein, denn sie hopste im Kreis herum und sang einen Kinderreim:
"Kennt ihr wohl den Unfuggeist,
der mit Namen Niemand heißt?
Wohnt beinah in jedem Haus!
Fragt nur mal landein, landaus.
Wer hat Vaters Tisch bekleckst?
Mutters Fingerhut verhext?
Mutters Nadeln, Mutters Scheren?
Wer nahm von den Stachelbeeren..."
Mir war klar, daß der Herr Niemand eigentlich die namenlose Masse war, die niemals Schuld auf sich lädt, weil sie sich dort versteckt hält und ihre Schuld niemals zugeben wird. Im Priesterseminar gebrauchten wir solche Reime zum besseren Verständnis für bestimmte Gleichnisse unseres Herrn.
Die Alte hopste noch immer wild vor ihrem Verkaufspult herum und sprach den Reim zu Ende:
...Wenn ich ihn einmal erwisch!
Such und hasch ihn alle Tage.
Wenn ich Kinder nach ihm frage,
Kommen sie in große Not,
Werden feuer - feuerrot,
Doch es nennt ihn mir im Land
Niemand, Niemand, Niemand."
Wie ihr euch vergegenwärtigen könnt, war ich freilich einigermaßen beunruhigt, aber auch mehr als neugierig geworden. Was wollte mir diese sonderbare Frau mit ihrer kindischen Analogie sagen? Woher kannte sie mich?
Ich stierte sie an.
Ein wenig mulmig war mir damals schon zumute, daß möchte ich ausdrücklich konstatieren, aber Angst war es nicht, es war der gesunde Wissensdrang, die mich gepackt hielt und geduldig der Dinge harren ließ.
"Liebe gnädige Frau," versuchte ich es wieder, "darf ich sie fragen, was in Gottes Namen sie..."
"Schweig, Pfaffe, und hör gut zu, denn ich werde es nur einmal sagen," ihr Augen blitzten, "ich habe dich in meinen Séancen gesehen. Du bist ein Mann, der hält was er verspricht, du bist rein im Herzen, von der Kirche noch nicht korrumpiert und du bist einfach in deinen Gedanken und deinen Gefühlen. Ich habe dich erwählt, weil du der Richtige bist. Hast du das soweit begriffen?"
Ich war baff und sah sie betreten an.
"Du wirst gleich verstehen mein Junge."
Mittlerweile war ich eine andere Ansprache als "Mein Junge" gewohnt, schließlich wäre "Hochwürden" die korrekte Anrede für meinesgleichen, aber ich war von dieser Frau in einen derartigen Bann gezogen worden, daß mir diese Unverfrorenheit soweit gar nicht auffiel.
Geifernd sprach sie weiter: "Meine Lebensschnur wird noch diesen Julmond zerschnitten werden. Und ich werde nicht innehalten, ehe nicht das Ordal, das heimtückische Gottesurteil, welches von deinen feinen Brüdern damals gegen meinem Abavus angezettelt worden war, wieder aufgehoben wird. Mein Ururgroßvater schmort im Purgatorium, im Fegefeuer, und büßt für eine Sündenstrafe, die ihm nur durch die Hinterlist von einem deiner speichelleckenden Pfaffenfreunde zugesprochen wurde. Ich verlange von euch die Nichtigkeit des Urteils und den völligen Freispruch nach eurem beschissenen, kanonischen Recht. Seine Seele soll danach freigelassen und in den Himmel geführt werden. Erst danach, und nur danach, werde ich mich zur ewigen Ruhe begeben, und meinem hochverehrten Urahn endlich gegenüberstehen."
Ich stand einfach da und staunte sie an.
Sie sprach in einer Klarheit von Dingen, die sich schon einige Jahrzehnte zugetragen haben mußten und dann traute sie mir auch noch zu, Kirchenurteile, die damals noch gang und gäbe waren, aufheben zu lassen, als ob dies das einfachste auf der Welt wäre.
Ich schluckte und sah sie wohl ziemlich dumm an.
"Was glotzt du so, verdammter Pfaffenrock. Der Name meines Großvaters war Ferko Czory und er war der stolzeste Roma den du dir nur vorstellen kannst. Sieh im Mortuorum, im Sterbebuch der Parochie zu St. Peter nach. Dort wirst du die Bestätigung und die weiterführende Aufklärung erhalten. Schlag den Weidemand, den Brachmond anno 1782 auf und nun verschwinde."
Sie sah mich nochmals durchdringend an.
Ihre Arme fuchtelten herum und ließen keinen Zweifel, daß sie mich aus der Türe haben wollte.
"Erkundige dich und forsche. Genau in einer Woche lege ich hier Tarotkarten, und du wirst weitere Instruktionen erhalten. Sei dir weiters noch gewiß, das mein Name, er lautet Mina, dir überall die Tore öffnen wird."
Ich war jetzt doch eingeschüchtert und trat langsam den Rückzug an. "Verzeihen sie, gnädige Frau, ich verstehe einiges nicht. Was zum Beispiel bedeutet Weidemand, das habe ich ..."
"Dummkopf, es bedeutet Juno oder Juni und ist ein Kalendermonat. Hast du davon schon gehört?"
Sie kicherte wieder und schob mich sanft in die Gasse hinaus. Dann schmiß sie mir mit großem Krach die schwere Eichentür vor der Nase zu und verriegelte sie mehrere Male von innen, das unangenehme glucksen von der Frauensperson wurde immer schwächer und wurde vom Straßenlärm schließlich verschluckt.
Wie ein Schuljunge stand ich etwas konsterniert vor dem Geschäft und ließ mir das soeben Erlebte durch den Kopf gehen. Warum sollte ich dem Wunsch der Alten nachkommen? Ich kannte sie nicht, und möglicherweise verwechselte sie mich auch mit jemanden. In unserem eintönigen Rock sahen wir ja alle ziemlich ähnlich aus und ich sah nicht ein, warum ich mich in meiner kargen Freizeit mit unsinnigen Recherchen verzetteln sollte.
Kopfschüttelnd und etwas trotzig ging ich wieder in das Pfarrhaus zurück, wo ich mich in meiner Kammer ausruhen wollte.
Heute hatte ich noch zwei Stunden lang die Beichte abzunehmen.
Erfahrungsgemäß war dies eine sehr anstrengende und emotionale Angelegenheit die alles von mir abverlangte, da die Menschen nach und nach Vertrauen in mich setzten und sie ihre großen und kleinen Sünden immer öfters und auch gerne mit mir besprachen. Ich war ein guter Zuhörer und ich erreichte die Menschen mit einer nicht gespielten Aufmerksamkeit, welches die Menschen zu spüren schienen, und eine wie ich finde guten Mischung aus Milde und Härte für die Buße, die ich der Absolution voranstellte.
Meine Schäfchen begannen mich zu respektieren und anzunehmen. Mein Alter schien für die Gläubigen keine so große Rolle zu spielen, obgleich vorwiegend die jüngere Generation mein Klientel war. Die älteren Menschen verteilten sich auf die älteren Pfarrer oder auf den Dechant, der schon viele Jahre an St. Stephan seinen Dienst verrichtete.
So erreichte ich, nachgrübelnd und überdenkend, meine karg eingerichtete Kammer und ließ mich müde auf meine Schlafstätte nieder.
***
Nachdem ich weder eine Mütze Schlaf gefunden hatte, noch ich mich für das Schreiben der Predigt für den darauffolgenden Tag konzentrieren konnte, begab ich mich in einen der prunkvoll geschnitzten Beichtstühle im Dom und legte den eingelegten Schieber um, damit jedermann erkennen konnte, daß der Beichtvater anwesend war.
Noch immer war ich einigermaßen ratlos, was ich von meiner merkwürdigen Begegnung mit der alten Vettel halten sollte und ich war unschlüssig, wie ich mich verhalten sollte.
Etwas unkonzentriert mühte ich mich um Disziplin meiner bevorstehenden Aufgabe, aber es gestaltete sich als äußerst schwierig. Die Alte hatte mir einiges an sonderbaren Rätseln mit auf dem Weg gegeben und ich muß zugeben, daß ich die ersten beiden bußfertigen Sünder nicht mit meiner sonstigen Achtsamkeit bedacht hatte.
Mich beschäftigte zum Beispiel dieser Reim, den sie mir auf so unorthodoxer Weise an den Kopf warf, oder ihre eigenartige Bitte, mich um ihren schon längst verstorbenen Großvater anzunehmen.
Überhaupt, ärgerte ich mich, bin ich Priester und kein Richter, wenngleich ich mich natürlich um die Sorgen und das Seelenheil der Mitmenschen anzunehmen habe.
Ich stand unentschieden, ob ich Nachforschungen anstellen sollte oder nicht, als eine Dame in den Beichtstuhl eintrat, sich niederkniete und mich aus meinen Überlegungen herausriß. Ohne das sie etwas sagte, wußte ich sofort, daß es sich erstens um eine Dame handeln mußte, durch mein dichtes Gitter konnte ich das nicht immer sofort eindeutig ausmachen, und zweitens das sie aus gutem Hause stammen mußte. Das Parfüm, das mir den Atem raubte, und das war selbst mir damals klar, war extrem teuer und wurde von ihr so reichlich benutzt, daß Geld keine Rolle zu spielen schien.
"Gelobt sei Jesus Christus."
"In Ewigkeit, Amen."
Ihre Stimme war von einer Reinheit und einer Sinnlichkeit, daß der junger Kaplan, wie ich es ja damals war, plötzlich hellwach wurde. Meine quälenden Gedanken um den Zwischenfall ließ mich diese Stimme kurzfristig vergessen und sie genoß meine ungeteilte Aufmerksamkeit, wie es sich eigentlich für die beiden anderen auch geziemt hätte.
Heute schäme ich mich dafür, denn wie sagte unser Herr: Vor Gott sind alle Menschen gleich.
Und vor einem einfachen Kaplan wohl erst recht.
Zur damaligen Zeit war mir das in dieser Tragweite nicht bewußt gewesen und ich fuhr fort:
"Was ist dein Begehr?"
"Mich schickt eine Bekannte von ihnen. Ihr Name ist Mina, die Zigeunerin."
Das hatte gesessen.
Ich hatte die üblichen Floskeln und Beteuerungen erwartet, vielleicht unbedeutende Vergehen und Sünden, wie ich sie zuhauf von den Damen der feineren Gesellschaft zu hören bekam, aber diese Aussage traf mich völlig unvorbereitet.
Ich mußte durchatmen.
Meine Gedanken rasten und ich wußte nicht, was ich sagen sollte.
Zögerlich und sehr unsicher antwortete ich nach einer schier endlosen Pause mit einem gedehnten "Ja!"
"Verzeihen sie, Hochwürden, aber sie kennen doch diese Frau, nicht wahr?"
"Nun, kennen ist zuviel gesagt, sie ist mir heute begegnet."
Ich wurde sicherer und meine Spannung stieg.
"Also gibt es sie tatsächlich?"
Jetzt verwirrte sie mich wieder.
"Meine Tochter, wie meinst du das?"
Eigentlich haßte ich diese Form der Anrede. "Meine Tochter" oder "Mein Kind" war für mein Alter ziemlich unpassend wie ich fand, und ich vermied es, wo es nur ging. Jetzt allerdings übte die Macht der Gewohnheit ihre Wirkung aus, und auch das vertrauliche "Du" kam mir flott von den Lippen.
"Sie, sie lebt also," stotterte meine Gesprächspartnerin und schien sehr aufgebracht zu sein.
"Natürlich, warum fragst du? Wie hätte sie dich sonst zu mir schicken können?"
"Ich habe Visionen von ihr, Hochwürden."
"Was ...?
Visionen?
Erläutere mir das genauer, wie meinst du das?"
"Mich überkommt manchmal, und ohne vorherige Ankündigung, ein unnatürlicher Schwindel. Und während sich alles um mich dreht, sehe ich ein altes Gesicht und höre eine Stimme. Ich denke so spricht sie zu mir. Es ist schrecklich."
Ich war erstaunt und gleichzeitig paßte es irgendwie zu dieser Alten. Sie erinnerte mich gleich als ich sie das erste Mal sah, an eine alte Hexe die magische Kräfte hatte und sich irgendwo im Wald herumtrieb und kleine Kinder verspeiste.
Sofort rief ich mich zur Ordnung.
Langsam.
Die Kirche hatte wohl schon genug Schuld durch Hexenverfolgungen und Hexenverbrennungen auf sich geladen, als das ich mich sofort wieder in das alte Klischee von Hexen verstieg, nur weil die Frau etwas absonderlich aussah und mit okkulten Skurrilitäten handelte.
Trotzdem, sonderbar war es allemal.
Die Geschichte von meiner Beichtenden kam mir zwar utopisch und höchst fragwürdig vor, wenn sie nicht den Namen Mina genannt hätte, ich hätte es wohl als eine vorübergehende Geistesschwäche oder Schabernack abgetan. So aber glaubte ich ihr. Mußte ihr glauben.
Warum sollte mir die Frau das erzählen?
"Ich werde zu diesem Weib gehen und sie ..."
"Nein, Hochwürden, bitte, bitte nicht."
"Aber mein Kind, warum willst du dir nicht helfen lassen?"
"Weil sie mich gewarnt hatte. Und weil sie mir ihre Macht gezeigt hat."
"Macht?"
"Ja, Hochwürden. Sie hat eine Gabe. Eine unheilvolle Gabe, verkümmerte Wesenszüge eines Menschen zu erwecken und zu verstärken. Beängstigend zu verstärken."
"Unsinn, das ist Humbug, höre auf mich, wenn ich dir sage, das nur der Herr unser Gott übersinnliche Fähigkeiten besitzt."
"Hochwürden, ich habe es selbst am eigenen Leibe zu spüren bekommen."
Ich stockte.
Das hatte mich aus meinem Konzept gebracht.
"Wie darf ich das verstehen?"
"Ich scheine eine versteckte Affinität zur Kleptomanie zu haben. Seit gestern muß ich alles was ich sehe an mich nehmen. Ich bin schon derart verzweifelt, daß ich meine Gouvernante überall hin mitnehme, damit sie mir auf die Finger sieht und mich beschützt. Hochwürden, ich schwöre bei allen Heiligen, daß ich noch niemals etwas gestohlen habe. Seit gestern."
"Aber das kann ganz andere Ursachen haben. Vielleicht ein Fieber das ..."
"Sie hat es angekündigt, Herr Kaplan."
Sie sagte es ruhig und bestimmt.
Aber für mich stürzte in diesem Augenblick eine Welt zusammen.
"Unfaßbar..."
"Hochwürden, ich bin heute gekommen, um sie an ihren Auftrag zu erinnern. Sie wissen davon?"
Ich nahm mich zusammen und bemühte mich um Kontenance. Am liebsten wäre ich schreiend aus dem Beichtstuhl gelaufen und hätte alles dem Dechant berichtet; aber ich blieb und dachte an das Beichtgeheimnis und daran, daß Gott wohl für mich eine Prüfung bereit hielt, der ich mich als sein demütiger Diener zu stellen hatte.
"Ja, mein Kind, ich weiß davon. Ich habe es nicht vergessen."
Ich hörte sie durchschnaufen.
"Zum Glück, ich hoffe das mein Fluch damit gebrochen ist."
"Ich wünsche es dir von ganzen Herzen. Nun solltest du beichten."
"Ja, Hochwürden."
Sie begann mit der üblichen Phrase: "Ich bekenne vor dir mein Gott, daß ich unrechtmäßig fremdes Eigentum an mich genommen habe und gegen das siebte Gebot verstoßen habe.
Es tut mir leid. Verzeih mir und hilf mir, Schaden nach Kräften wieder gutzumachen und mich zu bessern."
"Wenn deine Beichte damit beendet ist, dann bete mit mir:
Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Amen."
"Gott sei dir gnädig und stärke deinen Glauben! Du sollst gewiß sein, daß die Vergebung, die ich dir zuspreche, Gottes Vergebung ist. In der Vollmacht, die der Herr seiner Kirche gegeben hat, spreche ich dich los: Dir sind deine Sünden vergeben. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."
Die Beichte war damals für uns Trost und Hoffnung zugleich. Ich wünschte mir, daß meine sakralen Worte im Stande waren, den dämonischen Bann von ihr zu nehmen und sie wieder in ein normales Leben zurückkehren zu lassen.
Die Zukunft, das weiß ich heute, hielt etwas anderes für uns bereit.
***
Es blieb mir also nichts anderes übrig, als das ich mich auf den Weg zur Pfarrei St. Peter machte, und mit meinen Recherchen begann.
Glücklicherweise war St. Peter im Nachbarbezirk gelegen, so daß mein Fußmarsch nur eine Stunde meiner Zeit in Anspruch nahm und mich neue Eindrücke und Impressionen des kaiserlichen Wiens sammeln ließ.
Leider kannte ich dort niemanden und ich mußte mich mühsam nach dem Archiv durchfragen und langwierige Erklärungen abliefern, was ich denn dort zu suchen habe. Ohne das ich log, gelang es mir durch unklare Angaben den Eindruck zu erwecken, daß ich in wichtiger Mission der Dompfarrei unterwegs sei, und das die Angelegenheit dringlich und auch vertraulich sei.
Der dicke Offizial, an dem ich schlußendlich geraten war, gab mir einen großen Schlüssel und wies mir den Weg. Ich mußte eine schmale Steintreppe in ein rundliches, verliesartiges Gewölbe runtersteigen, in denen unzählige, riesengroße Aktenordner und Bücher verstaut waren. An den hölzernen Regalen waren oberhalb Jahreszahlen angebracht worden, das meine Suche wesentlich erleichterte und abkürzte.
Ich staunte nicht schlecht, daß hier Unterlagen bis zurück ins 16. Jahrhundert sorgfältig abgelegt waren, und das sich zwar einiges an Staub angesammelt hatte, aber das Archiv trotzdem einen ganz ordentlichen, und gefälligen Eindruck hinterließ.
Ich atmete erleichtert auf, als ich das Sterbebuch fand. Auch der Name Ferko Czory war rasch gefunden, das Buch war chronologisch geführt worden und gab seine Geheimnisse ohne viel Zutun preis.
Ein knapper Eintrag - mit bereits kaum lesbarer, vergilbter Tinte verzeichnet - auf eine Gerichtsakte mit dem Aktenzeichen LXXII/1782, verhalf mir zu der traurigen Wahrheit um den Mann.
Ich studierte die Gerichtsakte, die ich ebenfalls sauber sortiert vorfand, und kam zu dem Schluß, daß man für die Wahrheitsfindung damals nicht viel Zeit vergeudet hatte.
Der in lateinischer Sprache verfaßte Bericht samt Urteilsbegründung war denkbar knapp und schien mit heutigen Maßstäben gerechnet doch erhebliche Zweifel an der Schuld des Mannes aufkommen zu lassen. Natürlich war ich kein Jurist, und meine Kenntnisse im kanonischen Recht waren mehr als dürftig, auch meine Lateinkenntnisse waren verbesserungswürdig, aber ich nahm mir fest vor, einen kirchlichen Anwalt zu konsultieren und ihn um seine Meinung zu befragen, denn hier konnte etwas nicht stimmen.
Kurzerhand "borgte" ich mir die Akte aus und stopfte sie mir in meinen Mantel, den ich daraufhin gut zuknöpfte. Ich dachte mir, daß die Akte wohl niemand vermissen würde, nach all den Jahren, und gab den Archivschlüssel wieder bei dem mürrischen Dicken ab. Er nickte nur und würdigte mich keines Blickes.
Mir war es nur recht und ich beeilte mich, wieder zurück zu meiner Kammer zu kommen. Dort versteckte ich sorgfältig die Akte, unsere gemeinsame Haushälterin war sehr gründlich und penibel in ihren Aufgaben und ich wollte unangenehmen Fragen aus dem Wege gehen, und wandte mich wieder meinen eigentlichen Aufgaben zu.
Am nächsten Morgen, es war der dritte Tag nach meiner unheilvollen Begegnung mit der Dame Mina, hatte ich mich kundig gemacht und wußte nunmehr von unserem Erzbischöflichem Metropolitan- und Diözesangericht, und das ich dort mit einem Diözesanrichter, einem Prior namens Dr. Holzinger, sprechen konnte. Er war gewissermaßen für St. Stephan zuständig und konnte in Rechtsfragen konsultiert werden. Natürlich nicht ohne sich vorher anzumelden, was ich auch gleich morgens tat, und ich Bescheid bekam, daß er mich gegen 1400 Uhr besuchen kommen würde, da er im erzbischöflichen Palais, das ganz in der Nähe lag, ohnehin zu tun hätte.
1400 Uhr paßte zwar nicht so recht in meinem Dienstplan, aber mit einem etwas kürzen Hospizaufenthalt als geplant und mit flottem Schritt nach Hause, würde ich es schaffen.
Und so kam es auch. Alles verlief so, wie ich es mir vorgestellt hatte, und ich erreichte pünktlich meine Kammer.
Der Prior, ein hochgewachsener, graumelierter Herr von imposanter Ausstrahlung wartete bereits. Wir reichten einander die Hände und ich bat ihn in meine Kammer.
Dort kamen wir sofort zur Sache, da der Prior in Eile war und nicht allzu viel Zeit mitgebracht hatte. Vorsichtig und abwägend befragte ich also den Richter, ohne auf die näheren Umstände und die Vorfälle einzugehen, sehr allgemein und generell zum kanonischen Recht und vor allem, ob frühere Urteile aufgehoben werden könnten.
Er war zwar zunächst etwas erstaunt über meine Fragen und sah mich mit seinen graublauen Augen scharf wie ein Adler an, er war sicher ein guter und strenger Richter und konnte bestimmt manche schon allein durch seinen Blick zur Wahrheit zwingen, er nahm aber seine Aufgabe als Rechtsberater ernst und beantwortete mir meine Fragen. Seine Verschwiegenheit in dieser Angelegenheit war ich mir so und so gewiß, denn auch wenn die anwältliche Schweigepflicht nicht mit dem Beichtgeheimnis vergleichbar war, so war es doch eine bindende Verpflichtung des Priors, mit keinem Menschen über meine bohrenden Fragen zu sprechen.
Ich erfuhr interessante Dinge. Ein abgeschlossenes Verfahren konnte nur wegen Verfahrensfehler oder neu hinzutretende Beweise, die zum Zeitpunkt des Urteils noch nicht bestanden hatten, aufgerollt werden. Es bedarf der Zustimmung seiner Exzellenz dem neuen Erzbischof von Wien, Friedrich Gustav Piffl, sowie dem Gerichtsvikar, und es müssen stichhaltige Gründe, oder besonderes Interesse für eine Wiederaufnahme bestehen.
Weiters ließ er durchblicken, daß für ein so lange zurückliegendes Verfahren, praktisch keine Chance für eine derartige Wiederaufnahme bestünde, und das seine Ausführungen rein akademisch zu werten seien.
Nach einer Viertelstunde verabschiedeten wir uns und ich war einigermaßen niedergeschmettert.
Das waren keine guten Nachrichten.
Wie würde Mina reagieren? Wie sollte ich es ihr beibringen? Schonend? Oder frank und frei heraus?
Ich war jetzt doch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden und war ziemlich ernüchtert worden. Ich nahm mir vor, mit Mina vernünftig und sachlich zu sprechen, und sie von der Ausweglosigkeit zu überzeugen.
***
Die junge Frau verließ den Beichtstuhl.
Die Erleichterung, nicht nur den jungen Kaplan gefunden, sondern auch erfahren zu haben, daß er von der Zigeunerin wußte und noch dazu von dem Auftrag Kenntnis hatte, stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Nach Tagen lächelte sie endlich wieder. Sie fühlte sich so leicht, so beschwingt, als ob man ihr tonnenschwere Gewichte von den Schultern genommen hätte; und sie hatte es plötzlich eilig, denn sie wollte rasch die guten Nachrichten loswerden.
Sie eilte mit ihren spitzen Absätzen der dunkelbraunen Schnürstiefel, die auf dem Marmor des Dombodens weit hörbar hämmerten und durch den Dom hallten, dem Hauptausgang entgegen und war froh, ihre Gouvernante neben dem Aspersorium lehnend vorzufinden.
Sie tauchte ihren Daumen in das Weihwasserbecken, bekreuzigte sich rasch und packte ihre frühere Erzieherin am Arm.
"Madeleine, sie hatten recht, hier waren wir richtig. Ich bin alle meine Sorgen losgeworden. Ich bin so froh und glücklich."
Ihre Gouvernante, bereits in den hohen Vierzigern, mit einem eckigen, scharf konturiertem Gesicht, war der Prototyp einer Lehrerin. Sie verzog keine Miene und musterte ihre nunmehrige Herrin mit strengem und vorwurfsvollem Blick.
"Gnädiges Fräulein sollen doch nicht so hetzen."
"Aber Madeleine, haben sie nicht gehört, ich bin geheilt."
Lachend drehte sie sich im Kreis, ihr Nachmittagskleid wirbelte herum und streifte an den Kerzen, die zum Glück nicht entzündet waren, und der Stoff stieß einige der schlanken Gedächtniskerzen um, manche fielen vom Holzgestell herunter und kullerten zu Boden.
"Luise," wurde nach ihr gerufen. Die Gouvernante bemühte sich, nicht mehr den scharfen Ton einer Erzieherin anklingen zu lassen, aber es gelang nur bedingt. Der laut gesprochene Name der jungen Frau ließ sie augenblicklich stillstehen.
Schmollend hob sie die Kerzen auf, nahm den ihr entgegengestreckten Sonnenschirm und den Fächer entgegen und rauschte ohne Madeleine eines weiteren Blickes zu würdigen vorbei.
Madeleine verzog ihre Mundwinkel zu einem knappen lächeln. Ihre schutzbefohlene Herrin war noch immer so verwöhnt und verzogen, das selbst die Jahre ihrer gestrengen Erziehung nicht viel hatte daran ändern können. Sie war das einzige Kind eines hohen kaiserlichen Generals und wurde schon von jeher nach Strich und Faden verwöhnt und verhätschelt. Die Mutter starb auf tragische Weise bei der Geburt und der Papa schien das traurige Schicksal seines einzigen Kindes, ohne Mutter aufwachsen zu müssen, mit übermäßiger Fürsorge ausgleichen zu wollen. Mit ihren 19 Jahren war sie mittlerweile an ein heiratsfähiges Alter herangereift, extrem hübsch und gut gewachsen, und die jungen Offiziere oder die jungen, feschen Herren der besseren Gesellschaft machten ihr bereits hartnäckig den Hof.
Der General, er war normalerweise nicht viel Zuhause und gerade jetzt in der unruhigen Zeit noch weniger, war natürlich nicht blind oder dumm, und er befand daher, die Gouvernante zu behalten, damit das manchmal übermütige Kind tagsüber unter Aufsicht stand und sie vor den zudringlichen Herren beschützt wurde.
Madeleine richtete ihren Hut und streifte sich die Sommerhandschuhe über. Dann gab sie sich einen Ruck und folgte ihrer jungen Herrin und mußte mit ansehen, wie sie schnurstracks zum Demel, einer feinen Wiener Konditorei, zumarschierte. Natürlich war ihr klar, das sich um diese Zeit dort einige Kavaliere aufhielten und Luise es darauf anlegte, eingeladen zu werden. Sie schnaufte durch und blickte sich um.
Am Stephansplatz war es ungewöhnlich still und der Platz wurde in ein stimmiges, dämmriges Licht getaucht, die Kutschen mit den schnaubenden Rössern standen wie immer hintereinander aufgereiht an ihrem gewohnten Platz und warteten auf Fahrgäste. Die Kutscher hatten sich zueinandergesellt und plauderten, manche standen nur einfach da und glotzten dumpf vor sich hin, andere wiederum spielten sogar Karten und vertrieben sich so die Zeit.
Heute wollte sie ihr aufgewecktes Mündel entgegen sonstiger Gewohnheit gewähren lassen. Die vergangenen Tage waren schlimm genug gewesen, und die Schwindelanfälle waren besorgniserregend tief in die Seele ihrer früheren Schülerin eingedrungen. Vor allem, wenn das Fräulein wieder zu sich kam, war es, als ob sie aus einem tiefen Koma erwachen würde, und sich in der neuen Umgebung erst zurecht finden mußte. Dabei dauerten die Anfälle nur sehr kurz, aber sie waren unglaublich intensiv und an den Kräften zehrend.
Sie hatten schließlich beschlossen, zunächst niemanden von den Attacken zu erzählen, beide wollten auch keinen Nervenarzt oder sonstigen Mediziner hinzuziehen, da eine etwaige Krankheit und vor allem der Tratsch, der sich in Wien wie ein Lauffeuer verbreitet hätte, für ein heiratsfähiges Fräulein wohl eher kontraproduktiv gewesen wäre. Das Arztgeheimnis war zu dieser Zeit zwar auch sehr streng gehandhabt worden, aber ein Leiden von einer der begehrtesten Junggesellin von ganz Wien wäre bestimmt nicht unentdeckt geblieben.
Aber jetzt schien wieder alles in Ordnung zu sein.
Sie wünschte es sich für die Kleine.
Madeleine vertraute da ganz auf ihren Schützling. Wenn Luise sagt, sie sei geheilt, dann würde dies auch stimmen. Eines aber war ohnehin gewiß, sie würde Luise unter genauer Beobachtung halten und jede Regung von ihr mitbekommen und sie gegebenenfalls auffangen und versorgen, wie sie es die verwichenen Tage auch getan hatte.
***
Die Woche verstrich ohne das etwas von Bedeutung vorfiel. Niemand, der mit der Sache zu tun hatte, besuchte mich im Beichtstuhl, noch geschah sonst irgend etwas außergewöhnliches, über das ich in dieser Sache berichten könnte.
Dann war der Tag gekommen.
Ich fühlte mich an dem Tag, wo ich wieder in das Geschäft zu Mina sollte, nicht besonders wohl und ich mußte mich ziemlich zusammennehmen. Ich hatte schlecht geschlafen, da mich die Alpträume, die mich seither Nacht für Nacht verfolgten, aus dem Tiefschlag rissen. Wie gerädert absolvierte ich die Morgenandacht und wie immer waren in der Kapelle die Nonnen vom Hospiz anwesend und lächelten mich gütig und mit innerer Ruhe an. Es ging große Kraft von diesen Frauen aus und jedesmal war ich dankbar, diese Frauen kennengelernt zu haben. Mir war auch jedesmal ein Rätsel, woher die Nonnen die Kraft schöpften, die sie für ihre tägliche Plage und ihre tägliche Mühsal im Hospiz benötigten und für mich waren sie damals so etwas wie Heilige.
Dann verrichtete ich meinen Dienst im Hospiz und aß mit mangelndem Appetit zu Mittag. Im Laufe des Vormittags schlich sich schön langsam bei mir eine gewisse Anspannung ein. Eine bleierne Nervosität hielt mich immer mehr gefangen und ich mußte mich mehrmals zur Ruhe und zur Gefaßtheit mahnen, um nicht gänzlich von der Unruhe gepackt zu werden und damit nicht meine anbefohlenen Patienten zu belasten.
Dann, nach dem Essen, war es soweit.
Es war die selbe Zeit wie vor einer Woche, ich nahm auch den gleichen Weg wie vor einer Woche und ich hatte mich mit meinem gleichen schwarzen Rock samt Barett gekleidet wie vorige Woche. Die Soutane war mein übliches Tageskleid, ohne Quernaht in der Taille, mit einem breiten, seidenen Gürtel mit Fransen am Ende, sowie bis zum Boden reichende, dicht aneinandergereihte Knöpfe. Da die Kirche auf Symbolik großen Wert legte, möchte ich euch noch mitteilen, daß die Anzahl der Knöpfe auf genau 33 Stück festgelegt war.
Warum 33 Knöpfe?
Nun, sie deuten auf die Lebensjahre Jesu hin und versinnbildlichen die Nähe und den heiligen Auftrag, den wir Priester von ihm erhalten haben.
Aber dies nur am Rande.
Ich ging also los.
Nicht gleich an diesem Tag war das Wetter. Es nieselte leicht und die staubigen Straßen wurden von der spritzenden und sprühenden Gischt angezuckert und gereinigt. Fiaker überholten mich, weil eilige Menschen sich eine überdachte Fahrgelegenheit geschnappt hatten und sich an ihr gewünschtes Ziel kutschieren ließen.
Ich aber hatte Zeit und gönnte mir diesen Luxus nicht, das bißchen Regen machte mir nichts aus und ich versuchte mich durch den Spaziergang und durch das beobachten der vorbeiziehenden, schwarzen (Nimbostratus-)Wolken wieder in den Griff zu bekommen.
Als ich endlich bei dem Geschäft angekommen war, hatte ich meine Ruhe wieder gefunden und trat ohne nachzudenken, und mit großer Entschlossenheit, ein. An der Tür war eigenartigerweise keine Glocke montiert, die sonst bei anderen Läden einen Kunden ankündigte. Ich nahm mein Barett ab und schüttelte mich. Regentropfen wurden von meinem Rock abgestreift und ließen unter meinen Schuhen eine kleine Wasserlache entstehen.
Es war ruhig in dem Geschäftslokal und ich blickte mich neugierig um. Es hatte sich nichts verändert, soweit ich das erkennen konnte, und es sah alles noch so wie vorige Woche aus. Nur die schrullige Frauensperson fehlte.
Gerade als ich mich dazu entschloß, den schmalen Durchgang hinter dem Tresen, der zu den hinteren Räume führen mußte, zu durchschreiten, hörte ich, wie hinter mir jemand die Eingangstüre aufzog. Mit großem Schwung stürzte Mina in das Gewölbe und rannte mich beinahe um.
"Steh um, Pfaffe," fauchte sie mich an und stellte einen Weidenkorb, den sie um ihren Arm getragen hatte auf das Pult. Sie schüttelte sich ebenfalls kräftig aus und von ihrem pechschwarzen Haar spritzen die Wassertropfen nach allen Seiten weg. Ich ging leicht in Deckung und starrte sie wieder an. Die Haare klebten ihr wie ein nasser Vorhang im Gesicht und ihre schlechte Laune war dem Wetter entsprechend angepaßt.
"Komm mit," sagte sie schließlich etwas gewogener, aber immer noch ohne mich eines Blickes zu würdigen, und ging durch den schmalen Durchgang hindurch, den ich beinahe alleine genommen hatte. Ich war froh es nicht getan zu haben und hastete ihr nach.
Viel gab es in den hinteren Räumen nicht zu sehen. Viele Kisten und Kartons standen in der Gegend herum, alles wirkte sehr alt und unordentlich. Richtig wohl fühlte ich mich nicht, als wir das Ende des engen Ganges erreicht hatten und durch die Blechtüre schlüpften.
Wir traten nicht in eine andere Welt ein, aber es war in diesem Zimmer erheblich angenehmer, heimeliger. Mitten im Raum stand ein großer, runder Tisch der von einem tiefschwarzen, leicht beschmutzten Tischtuch bedeckt war. Ein Stoß Karten lag darauf und zwei Holzstühle mit hohen Lehnen standen am Tisch, so daß man sich so hinsetzen konnte, daß man sich gegenübersaß. Ein dicker Teppich schluckte unsere Schritte und die Wände waren mit dunklen Tapeten ausgelegt, die seltsame Muster und Zeichnungen zierten. Elektrisches Licht gab es nicht, das wäre zu dieser Zeit für diese Gegend auch ungewöhnlich gewesen, und wir mußten mit Kerzen, die überall herum standen und bereits entzündet waren, vorlieb nehmen.
"Setz dich, Pfaffe, kommen wir zum Geschäft."
An ihre ausfallende und gar nicht nette Anrede "Pfaffe" hatte ich mich mittlerweile gewöhnt und es machte mir nichts mehr aus. Vielmehr war ich hoch konzentriert, setzte mich auf den mir zugedachten Stuhl und vertiefte mich in das faltige Gesicht meiner Gegnerin, das sich zu einer unansehnlichen, diabolischen Fratze verzog und mich herausfordernd angriente. Jawohl, ich sah sie als meine Gegnerin an, als eine gefährliche Person, die etwas an sich hatte, daß ich noch nicht greifen konnte, nicht fassen konnte und ich daher erkunden und studieren mußte.
Zunächst wollte ich abwarten und sie beobachten, vielleicht tat sich dabei eine Chance auf, sie besser zu verstehen um dann einhaken zu können.
Auch sie nahm Platz und sie stützte ihre Ellbogen auf den Tisch auf. Ihre Ärmel des bunten Kleides und die zahlreichen Armreifen rutschten zurück und gaben ihre überraschend helle Haut an ihren Armen frei. Die Hände waren übersät von Sommersprossen und die violett lackierten Fingernägel waren so lang, daß ich mich wunderte und fragte, wie man damit durch das Leben kommen konnte.
"Was hast du herausgefunden?"
Sie nahm den Stoß Karten in die linke Hand und hob ab. Ihre Augenbrauen waren hochgezogen und ihre ausdrucksstarken, jung wirkenden hellgrünen Augen glühten auf.
Jetzt war die Stunde der Wahrheit gekommen.
Ich rutschte auf meinem Sessel hin und her und zierte mich etwas. Das Kerzenlicht flackerte und ließ die Figuren und die Gesichter an den Tapeten "leben", es sah irgendwie gespenstisch aus und sollte wohl leichtgläubige Kunden beeindrucken.
Sie zog ihre Brauen noch weiter in die Höhe und meine Verstockung löste sich.
"Ich habe ihren Großvater gefunden und die Gerichtsakte gelesen."
"Du scheinst ja doch kein Dummkopf zu sein," sagte sie in einem schon etwas jovialeren Ton und sah auf die Karte, die sie abgehoben hatte. Dann nickte sie geheimnisvoll und sah mir direkt in die Augen.
Das was ich darin sah, war nicht zu ertragen. Ihre grünen Augen strahlten eine unheimliche Aura aus und die Pupillen schienen sich wie Sterne zu drehen, sich zu bewegen und mich hineinzuziehen und zu verschlucken. Ich blickte sofort nach unten. Mein Herz raste und ich wußte plötzlich, daß ich es hier mit einer Magierin, einer Hexe oder sonst etwas zu tun hatte. Jedenfalls nicht mit einer normalen Person.
Durch Reden versuchte ich mich abzulenken.
"Ihr Großvater wurde sehr rasch verurteilt, das muß ich zugeben."
Sie kicherte und nickte heftig.
"Ich habe weiters mit einem Kirchenanwalt gesprochen und mich in Rechtsfragen erkundigt."
Jetzt war es soweit, ich mußte Farbe bekennen.
"Leider ist es nicht möglich, an dem Urteil etwas zu ändern. Es liegt zu lange zurück, und außerdem ..."
Die Alte begann zu kreischen und mit der flachen Hand auf den Tisch zu schlagen. Wie von Sinnen hämmerte sie ihre Hand gegen die Platte und schimpfte vor sich hin. Sie sprach nicht direkt mit mir, sondern eher mit imaginären Personen, die sie für wichtig genug hielt, von ihr ausgescholten und insultiert zu werden. Die Liste der zu Beleidigenden ging von einigen Päpsten, Kardinälen, Bischöfen bis hin zu weltlichen Führern wie der Kaiser oder den Erzherzögen. Sie sabberte und spuckte, zischte mir immer wieder obszöne Schimpfwörter zu oder stieß wüste Drohungen gegen die genannten Persönlichkeiten aus.
Als sie fertig war und sie sich ein wenig beruhigt hatte, wandte sie sich wieder gänzlich mir zu.
"Pfaffe, mach deine Ohren weit auf." In ihren trockenen Mundwinkel hatte sich weißer Speichel angesammelt und klebte darin. Bei jedem ihrer Worte zog sich der Speichel in dünnen Fäden auseinander und ließ die Hexe noch unappetitlicher aussehen, als sie es ohnedies schon tat.
"Du hast meine Möglichkeiten erfahren, die ich dir exemplarisch bei dieser Göre versucht habe, klarzumachen. Bist du dir der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten nicht bewußt, Pfaffe? Ich kann das Mädchen zerstören, wenn ich will. Sowohl seelisch als auch gesellschaftlich. Ich kann mich anderer Menschen bedienen und sie gegeneinander ausspielen, sie gegeneinander fertigmachen und vernichten. Ich sehe die unterdrückten Schwächen der Menschen und lese sie wie in einem aufgeschlagenen Buch aus ihren Gehirnen heraus, ich kann deren Fehler bis in das unerträgliche steigern, sie enorm verstärken und sie daran zugrunde gehen lassen. Willst du das?"
Ich wurde blaß. Dieses Weib gab nicht auf.
"Nein," antwortete ich gedehnt. Ich wußte nicht mehr weiter.
"Und warum kommst du dann mit dieser dummen Ausrede? Du hast absolut nichts versucht, nichts getan, nichts erreicht. Du wagst es, mit dieser Nachricht zu mir zu kommen und ..."
"Hören sie, es ist wirklich aussichtslos, ich habe doch alles getan was in meiner Macht steht. Bitte, sehen sie doch ein, daß mir als unbedeutenden Kaplan die Hände gebunden sind."
"Dann geh zu deinem Bischof, bitte ihn um Beistand."
"Aber auch er kann nicht viel tun."
"Wir werden sehen. Bis dahin werde ich dem Mädchen einen kleinen Denkanstoß für dich schicken."
Ich kam nicht gleich mit.
"Nein das brauchen sie nicht. Ich gehe zu meinem Bischof und werde ihm alles erklären."
Sie kicherte, ihre Augen rollten und
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Kommentare
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Und wie ich hier gesehen habe, zurecht!
Eine klasse Story, ganz wunderbar erzählt.
Vielleicht für die Einleitung ein wenig zuviel Sex, mehr von Pfarrer hätte ich gerne gelesen, aber es soll hier ja kein historischer Roman werden, nehme ich an...
Toll geschrieben Dark Angel!
Bussis nach Ö...«
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Hoffentlich kommt eine Fortsetzung, denn der Roman läst sich noch ausbauen.«
Kommentare: 73
dummdidumm
Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole: bei der Vielzahl von Schreiberlingen, die hier ein paar Zeilen zusammenwürgen, fällt es jedesmal besonders positiv auf, wenn jemand sein Handwerk beherrscht. Alle Achtung!
Ich würde gerne auch weitere Kapitel lesen...
Gregor«
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Kommentare: 53
gibt es eine Fortsetzung ueber den Herrn Kaplan?
mfg de heiner«
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Peter Herb
ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn diese hervorragende Gechichte fortgeführt werden würde.
Die Story ist Klasse, dazu excellent geschrieben.
Grüße
Peter Herb«
Kommentare: 3
LG
Volker«
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Was geschieht mit dem Kirchenmann? Ist ihm auch eine aktivere Rolle zugedacht?
Dark Angel was ich hiermit versuche, ist Dir bestimmt klar! Komm gib Dir einen Ruck und schreibe bitte weiter!
Dein Fan
Lulu«
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