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Kommentare: 16 | Lesungen: 4018 | Bewertung: 7.40 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 27.05.2013

Der Mann von der Sitte

von

„Schatz? Wann ist denn nun dein Eisprung?“, fragte Werner Felden.


„Am Fünfundzwanzigsten. Glaub ich, wahrscheinlich“, antwortete seine Frau Inga.


„Ihr Frauen könnt euch nie festlegen, furchtbar. Wieso kannst du nicht klar sagen: 'Am Fünfundzwanzigsten um 10:30 ist mein Eisprung.' Was ist daran so schwierig? Du brauchst es doch nur zu messen. Stattdessen kommst du mir mit dieser flauen Zeitangabe.“


„Wieso flaue Zeitangabe? Bin ich eine Maschine? Man kann es nicht genau sagen, es ist Natur und nicht vorhersagbar.“


Sie werkelte am Herd und fügte an:


„Ich verstehe, dass du eifersüchtig bist. Wenn du einen anderen gangbaren Weg weißt, dann sag ihn.“


„Ach was, eifersüchtig, ich bin nicht eifersüchtig!“


Er schnaubte, um ihr zu zeigen, wie sehr er Eifersucht ausschloss und wie unsinnig ihr Vorwurf war. Er stützte sich mit beiden Händen auf die Küchenarbeitsplatte und schaute aus dem Fenster, während er ihr seinen favorisierten Lösungsvorschlag nochmals unterbreitete:


„Lass dich künstlich befruchten. Da kannst du dir den Vater in der Samenbank aus einem Katalog unter Tausenden aussuchen. Das ist eine bewährte Methode, bei der du Einfluss auf das Aussehen und das Wesen des Kindes hast, die Wahrscheinlichkeit ist über die Maßen hoch, dass das Baby die Augenfarbe und den Charak …“


„Weißt du, warum künstliche Befruchtung 'künstlich' genannt wird?“, unterbrach sie ihn heftig.


„Häh?“, fragte er verwirrt. Normalerweise war die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung ein Argument, dem sie sich geschlagen geben müsste. Zumindest, wenn es nach Werners Logik ging.


„Na, weil sie künstlich ist und das kommt für mich nicht in Frage“, gab Inga selbst die Antwort. Der Frust über die andauernde Diskussion war ihr deutlich anzumerken.


„Wir haben das lang und breit besprochen, es geht um einen gangbaren Weg. Künstliche Befruchtung kommt für mich nicht in Frage, deswegen ist sie kein gangbarer Weg.


Jetzt lass mich damit in Ruhe, ok?“, sie drohte mit dem Kochlöffel.


„Ja, aber ich kenne ihn gar nicht“, ihr Mann machte einen verzweifelten Eindruck.


„Du würdest einen Spender aus der Samenbank auch nicht kennen“, meinte sie rigoros.


„Der würde auch nicht mit meiner Frau schlafen“, erwiderte er heftig, „der würde nicht fünf Tage mit meiner Frau in meiner eigenen Jagdhütte verbringen, um ein Kind zu zeugen.“


„Also bist du doch eifersüchtig!“, stellte sie fest und wandte sich der Küchenarbeit zu.


„Das hat mit Eifersucht nichts zu tun“, beteuerte er, „ich mache mir Sorgen um dich, das ist doch wohl selbstverständlich.“


Sie verdrehte die Augen, probierte mit einem Cocktail-Löffel die Bratensoße.


„Probier mal, ich meine, es fehlt noch etwas.“


Sie fütterte ihn mit dem Löffel.


„Pass auf, ist heiß“, mahnte sie zu spät.


„Aua!“, sagte er und hielt sich den Mund, „Nee, lecker, fehlt nichts, kannst du so lassen.“


Sie deckte den Küchentisch, dabei lief er bei jedem Schritt hinter ihr her, argumentierte und wedelte mit den Armen:


„Wir könnten ein Kind adoptieren, da kannst du dir sogar die Augenfarbe aussuchen und weißt genau, was du kriegst.“


„Das weißt du nicht wenn es ganz klein ist, denn wenn dann würden wir ein Neugeborenes nehmen. Außerdem will ich ein eigenes Kind haben. Ich kann nicht dafür, dass es bei dir nicht mehr funktioniert.“


Er verfluchte einmal mehr den Taliban, der ihn aus dem Hinterhalt angeschossen hatte.


„Ja, verdammter Mist, ich aber auch nicht. Stattdessen muss ich akzeptieren, dass meine Frau fünf Tage in meiner eigenen Jagdhütte mit einem Mann verbringt, um sich ein Kind machen zu lassen. Ich werde verrückt wenn ich daran denke.“


„Also doch Eifersucht“, bemerkte sie und stellte die Schüssel mit dampfenden Kartoffeln auf den Tisch, „holst du dir bitte etwas zu trinken, ich bleibe beim Kräutertee.“


„Das hat mit Eifersucht nichts zu tun, es ist haarsträubender Blödsinn, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen. Und ich kenne den Mann noch nicht mal.“


„Blödsinn ist, dass du immer noch darüber redest. Guten Appetit.“


„Für dich ist das beschlossene Sache, stimmts?“


Sie warf ihm einen Blick zu, der ihn wohl erkennen ließ, dass es das Klügste sei, das Thema vorerst nicht weiter zu verfolgen. Er wollte offensichtlich einen Streit vermeiden und hielt sich zurück.


Sie aßen schweigend. Kurz vor dem Ende der Mahlzeit begann er erneut zu lamentieren:


„Musst du ausgerechnet jetzt den alten Van nehmen? Warum nimmst du nicht dein Cabrio? Die Lichtmaschine ...“


„Im Winter zur Jagdhütte mit dem Cabrio, geht’s noch? Nun tu mal nicht so besorgt, das mit der Lichtmaschine ist schon ein paar Monate so. Du lädst die Batterie auch immer auf. Meinst du, ich könnte das nicht? “


„Lass mich dich wenigstens hinbringen.“


„Tse, Männer!“, schnaubte sie verächtlich.

Kaum war seine Frau mit dem unrund laufenden Van um die Ecke gebogen, kramte Werner Felden die vorbereitete, schwer wirkende Reisetasche aus der Garage und machte sich ebenfalls auf den Weg.

Inga Felden fuhr zum vereinbarten Treffpunkt, an dem sich ihre Auserwählten bereits versammelt hatten. Schneeflocken tanzten in Windböen über den Bahnhofsvorplatz, vor denen sich die kleine Gruppe in den Schutz der Uhr in Sicherheit gebracht hatte. Sie fuhr langsam vor und betrachtete die Männer. Mit Dreien hatte sie sich bereits getroffen, zwei kannte sie nur aus dem Internet und per Telefon. Vorfreude und Angst kämpften miteinander in ihrer Brust.


Sie gab sich betont locker, stieß die Beifahrertür und die Seitentür vom Fahrersitz aus auf und rief hinaus:


„Immer reinspaziert!“


Die fünf Männer verstauten ihr Gepäck im Laderaum hinter der Heckklappe und stiegen ein. Den, der auf dem Beifahrersitz Platz nahm, ein großer und kräftig gebauter Rotblonder, kannte sie bereits. Sie lächelte ihn an, ihr stand die Wiedersehensfreude und die Aufregung ins Gesicht geschrieben.


Der Beifahrer griente zurück, zwinkerte ihr zu und meinte:


„Fünf Mann? Ganz schön happig, findste nicht?“


Sie lachte und wirkte dabei, als habe sie jemanden hereingelegt.


Sie fuhren schweigend über Land, das Radio lief, Inga lächelte mechanisch, ihr war bang ums Herz, aber sie wollte unbedingt Erfolg haben und war bereit, über ihren Schatten zu springen. Außerdem hoffte sie auf ein erotisches Abenteuer und wollte unbedingt auf ihre Kosten kommen.


An dem massiv wirkenden Blockhaus angekommen, fuhr sie den Van so vor den Brennholzschuppen, dass sie bei Gelegenheit das Ladegerät leicht anschließen konnte.


Die sechs Protagonisten der Zeugungsgemeinschaft versammelten sich um den Tisch im geräumigen Wohnraum der Hütte.


Inga schaute sich ihre Auserwählten erwartungsvoll mit Herzklopfen an, die Männer musterten die für sie strategisch wichtigen Punkte der Frau. Alle sechs schienen mit dem zufrieden zu sein, was sich ihnen bot.


Sie erklärte die Hütte und den Ablauf, so, wie sie ihn sich vorgestellt hatte:


„Ich danke euch sehr, dass ihr gekommen seid. Ich bin positiv überrascht und freue mich auf unser Zusammensein, ihr seht fantastisch aus.


Drüben ist mein Schlafzimmer, ich nehme jeden Abend abwechselnd einen von euch mit. Gegenüber ist ein zweites Schlafzimmer, darin können zwei von euch schlafen, die anderen beiden hier auf den Sofas. Bettzeug findet sich in den Kästen unter den Couchen. Handtücher und Duschzeug liegen im Bad bereit. Bitte nur im Sitzen pinkeln oder draußen im Wald, wie ihr wollt.


Wir haben hier unverschlüsselte W-Lan, die kann jeder frei nutzen. Draußen ist der See zum Angeln und rudern, schwimmen könnt ihr natürlich auch, aber stelle ich mir jetzt zum ersten Advent und im Schnee ungemütlich vor. Wir haben drei Jagdgewehre hier, wenn jemand möchte, kann er jagen gehen. Derzeit ist Jagdzeit, wenn einer von euch gerne auf Wild schießt, bitte sehr. Wenn ein Tier angeschossen wird, muss es zur Strecke gebracht werden, aber das ist glaube ich selbstverständlich.


Ja, was hab ich noch vergessen?


Achja, damit wir alle unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit behalten, gibt es keinen Alkohol. Geraucht wird auch nicht, aber wir sind alle Nichtraucher, so dass niemand Entzugserscheinungen haben dürfte. So müssten für unsere Leistungsfähigkeit die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen sein.


Die Tiefkühltruhe ist randvoll mit Steaks, Gemüse und Pommes-Frites, wenn jemand Hunger hat, nur zu.


Salate sind im Kühlschrank, alles andere in der Vorratskammer, Brot und Brötchen sind ebenfalls tiefgefroren.


Ich wünsche uns allen einen angenehmen Aufenthalt.


Hat noch jemand eine Frage?“


Soweit hatte sie ihre Rede vorbereitet.


Die erste Frage überraschte sie:


„Keinen Alkohol?“, meinte der Rotblonde, der auf dem Beifahrersitz gesessen hatte.


„Nein, möglichst nicht. Ist das ein Problem?“


„Nein, kein Problem, Bier ist kein Alkohol. Gibt es eine Ortschaft in der Nähe?“, fragte der ganz hell Blonde.


„Ich glaube, wir sind im entlegensten Gebiet des Münsterlandes“, antwortete Inga, „die Ortschaft, die wir als letztes passiert haben, müsste die nächste sein. Wenn sich jemand die Mühe machen möchte, dort hin zu fahren, gerne, der Schlüssel steckt im Auto.


Sonst noch etwas?“


Es meldete sich niemand zu Wort.


Inga wartete noch einen Moment, die Männer schauten ebenso unsicher herum wie sie sich fühlte. Sie hatte jedoch ein Ziel und glaubte zu wissen, wie sie es erreichen konnte. Sie schluckte den Kloß im Hals hinunter, ihr Herz pochte laut. Trotz ihrer Angst zog sie den Slip unter ihrem kurzen Jeansrock aus, ließ ihn um den Finger kreisen und sagte mit belegter Stimme:


„Dann lasst uns doch einmal checken, wozu wir hier sind.“


„Und ich dachte schon, es würde nie losgehen“, sagte der Beifahrer, schnappte sich das heiße Weibchen und küsste ihre Halsgrube.


Die Frau lachte heiser, fasste sich ein Herz und rief:


„Ich würde mich freuen, wenn ihr mich alle beglücken würdet, als Einstand sozusagen. OK?“


Ihr war schlecht vor Angst und die Erregung ließ sie zittern.


Alle fünf Männer ergriffen umgehend Besitz von ihrer Beute, als hätten sie auf das Startzeichen gewartet. In kürzester Zeit war die Frau ausgekleidet, selbst als sie plötzlich Angst befiel nützte es ihr nichts. Sie wurde gänzlich nackt auf ihr Bett gelegt. Ein großer Männerkörper näherte sich zielstrebig. Sie sah den großen Körper und das erigierte Glied und es war ihr unwohl vor Angst und Befremden. Er nahm Besitz von ihrem Bett, kam über sie, nah und näher, so nah war ihr bisher nur ihr Mann gekommen. Sie versuchte ihrer Panik Herr zu werden, rief sich das Ziel ihres Vorhabens ins Gedächtnis, sagte sich, dass es eben sein müsse.


Sie wurde geküsst und küsste automatisch zurück. Er schmeckte komisch, kam sehr nass herüber, als wenn er nicht mit den Lippen küsste, sondern die Zunge vorstreckte. Er roch unangenehm nach einem aufdringlichen Aftershave, es erinnerte an Toilettenreiniger.


Das Irreale wurde real, das was sie sich vorgestellt hatte, wurde von der Wirklichkeit überrollt. Der Kontakt zu fremder Haut fühlte sich unangenehmer an als erwartet. Die Dominanz des fremden Körpers überraschte sie und das Gefühl, ausgeliefert zu sein und nicht mehr zurück zu können, engte sie ein. Die Ausweglosigkeit durch die Kraft und die Zielstrebigkeit des Fremden vergrößerte ihre Angst.


Sie kämpfte gegen das Gefühl an, den Mann ablehnen und ihn weg stoßen zu wollen. Sie sagte sich, dass ihr Körper nun endlich seiner Bestimmung zugeführt werden solle. Diesen Weg hatte sie sich ausgesucht und den würde sie jetzt gehen, egal was kam.


Sie hatte sich deutlich mehr Spaß und Lockerheit und Lust und Vergnügen vorgestellt. Sie dachte in ihren Planungen gar an eine wüste Orgie, während der sie auf dem Wohnzimmertisch lag und die Männer um sie herum und … aber das ergab sich anscheinend nicht.


Der Ursprungsgedanke war, dass ihre Lust größer wäre, die Lust darauf, etwas Verbotenes, außerordentlich Wollüstiges zu begehen. Sie musste es jetzt eben auf diese Art und Weise erleben, es schien keine Wahlmöglichkeit zu geben. Wenn sie schwanger werden wollte, dann musste sie anscheinend da durch.


Aber egal wie es geschehen würde, jetzt würde es passieren, jetzt würde sie geschwängert werden. Sie wollte diesen einmaligen Moment mit den zeugungsfähigen Männern nicht verpassen, wollte ihr größtes Glück Wirklichkeit werden lassen. Das Unbehagen nahm sie in Kauf, es schien nur ein kleines Opfer zu sein.


Der Große wurde schwer, ließ sie seine Wärme, seine Hitze spüren. Eigentlich wollte sie weg, schnell weg, jedoch musste sie unbedingt seinen Samen empfangen, der Wunsch war stärker als ihre Abneigung. Sie ließ die Schenkel weit geöffnet, bereit, obwohl sie den Mann ablehnte. Der wurde schwerer, atmete laut in ihr Ohr, sein glühender Samenspender machte sich auf, sie zu erobern. Er war bestrebt, erst Energie und Lust und dann den Samen zu spenden.


Er drang in sie ein.


Es war ganz fremd, es war ganz anders. Der Mann war viel größer als ihrer, athletischer gebaut und bewegte sich ganz anders.


Seine Kraft, seine starke Präsenz und seine Erregung ließen sie innerlich weiter zurückweichen, Deckung nehmen. Ihre Gefühle verschwanden, sie spürte nichts mehr.


Die Schenkel ließ sie jedoch weit geöffnet.


Seine heftigen Bewegungen hatten keinerlei Wirkung auf sie. Erst als sie ihn schnaufen hörte und ihr klar wurde, dass der erste Schub Spermas unterwegs war, kehrte das Gefühl in ihren Körper zurück. Sie fühlte sein Gewicht, seine Hitze, seinen Schweiß.


Die Wurzel allen Leids und aller Wonnen bewegte sich hektisch in ihr, der Fremde auf ihr gab laute Geräusche von sich, widmete ihr all seine Kraft, steigerte Tempo und Heftigkeit. Er verkrampfte, stöhnte auf und versprühte das Leben, das tief in seinen Lenden entsprang, um die Frucht ihres Leibes zu erwecken.


Sie hatte bisher nicht das empfunden, was sie sich ausgemalt hatte. Die Gewissheit, nicht mehr die Wahl zu haben, sondern sich ausgeliefert zu haben, verstellte ihr die Möglichkeit zu entspannen.


Der nächste Männerkörper bedrohte sie, verdeckte das Licht. Eine freundliche Stimme raunte:


„Wie hättest du es denn gerne?“


In dem Moment wurde es anders, mit einem Mal hatte sie doch die Wahl. Die Macht der Frau wurde ihr mit dieser Frage und in diesem Moment zurückgegeben.


Sie war erleichtert und lächelte den Mann an. Sie war nicht machtlos, sie war immer noch das Weibchen das wählen konnte.


„Ganz normal“, sagte sie und verschränkte die Arme in seinem Nacken, „Komm schon.“


Der Hellblonde schenkte ihr seine Energie, gab ihr die Möglichkeit zu entspannen, ihren Körper in seiner Gänze zu fühlen. Sie brachte es fertig sich zu lockern, sich einzubringen, sich frei zu fühlen, Herrin der Situation zu sein. Als er zu stöhnen begann, empfand sie etwas ähnliches wie Lust.


Plötzlich war er fertig. Er küsste ihren Hals und stand auf.


Ihre Vorderseite wurde kalt, sie wollte aufstehen, jedoch warteten dort noch drei, die sie zur Zeugung eingeladen hatte und die ihr Recht einfordern würden, falls sie sich weigerte.


Sie sagte sich, dass das Szenario affengeil sei, drei Männer standen mit erigierten Gliedern um sie herum und warteten darauf, sie zu begatten. Sie empfand jedoch mehr Ablehnung als Lust. Sie sagte sich, dass es sein und sie hindurch müsse und je schneller es vorbei wäre, desto besser.


Die ersten beiden entledigten sich ihrer Aufgabe, die sie über sich ergehen ließ. Der letzte der Zeugungskandidaten war der rothaarige Beifahrer. Er war erstaunlich athletisch gebaut, die Muskeln und die Drahtigkeit sah man ihm im bekleideten Zustand nicht an. Er legte sich nackt neben die junge Frau, stützte den Kopf auf und fragte:


„Bist du bisher zufrieden?“


Inga war verblüfft.


„Äh“, sagte sie, „komm, lass es uns tun, mach mir ein Kind.“


Sie wollte das erste Mal hinter sich haben, an persönlichem Kontakt war ihr nicht gelegen, der war nicht eingeplant.


„So kann ich aber nicht“, meinte der Zeugungsaspirant in ruhigem Ton, „ich kann nur, wenn es der Frau ebenfalls Spaß macht.“


„Bisher hat es mir Spaß gemacht“, log Inga, „wenn du es jetzt zerredest, dann macht es keinen Spaß mehr. Komm, leg dich auf mich und mach.“


„Schau selbst, es geht nicht“, der Wunschvater zeigte auf sein bestes Stück, das mittlerweile seine Festigkeit verloren hatte.


„Ach komm“, meinte Inga frustriert, „ich denke, du bist so potent?“


„Bin ich auch, aber nur wenn es Spaß macht.“


Die ruhige, selbstbewusste Art des Mannes imponierte ihr. Sie entspannte sich sichtlich und widmete sich der Lösung des Problems.


„Wodurch hättest du denn deinen Spaß?“, sie lächelte bei der Frage und stützte ebenfalls den Kopf auf.


„Wenn du lächelst, dann ist es erst schon einmal schön. Du könntest ihm aufhelfen und mir sagen, wie du es gern hast. Vielleicht können wir etwas tun, was du bisher noch nie getan hast. Gibt es eine Stellung, die du mal gerne ausprobieren würdest?“


„Öh“, ihre Wangen färbten sich, denn es gab tatsächlich mehrere Dinge, die sie noch nie ausprobiert hatte, sie konnte sie nur nicht beim Namen nennen.


Die Tür zum Wohnraum stand offen, die anderen vier Zeugungskandidaten hielten sich dort auf, schauten ab und zu in ihre Richtung. Sie konnten hören, was sie sprachen und sehen, was sie unternahmen.


Ihre Vernunft sagte: Wenn nicht in diesem Augenblick, wann sollte sie dann ihre Fantasien umsetzen?


„Wir, äh, wir machen es immer nur so“, sie legte sich demonstrativ auf den Rücken, „ich würde es gerne mal anders herum haben. Ich würde gerne mal oben sein.“


„Na, super!“, sagte der Rothaarige begeistert, „Das ist ein guter Plan. Nun nimm ihn mal in die Hand und in den Mund, bis er wieder fest ist und dann setzt du dich drauf. Wird dir gefallen.“


„In den Mund?“, fragte sie überrascht und ablehnend.


„Ja, streichle ihn mit der Zunge, ohne dass die Zähne die Eichel berühren, nur die Lippen und die Zunge. Macht Spaß, dir und mir.“


„Aha“, meinte die gelehrige Schülerin, sie kniete neben dem Mann mit der bleichen Haut und den vielen Sommersprossen und nahm den schlaffen Penis in die Hand. Sie streichelte an dem weichen Ding herum. Es fühlte sich anders an als sie gedacht hatte, es wurde jedoch zusehends stärker, fester und größer.


„Oh“, sagte sie und schaute dem Mann ins Gesicht, „ouh, er wächst!“


Was sie dort tat, hatte sie vorher noch nie getan, es wärmte ihren Unterleib.


„Probiere ihn mal“, ermutigte sie ihr Partner. Die Hitze im Unterleib nahm zu und gelangte von dort bis in den Kopf. Sie beugte sich über den fremden Penis und nahm ihn in den Mund. Es schmeckte anders, als sie gedacht hatte, er war sehr warm, er fühlte sich sogar heiß an. Ihre eigene Hitze nahm weiter zu.


„Ohja!“, raunte der Mann, „Ohja!“


Den Penis mit dem Mund zu reizen und die Reaktion des Mannes darauf zu sehen, machte mehr Spaß als sie gedacht hatte. Der Penis war mittlerweile ganz fest. Sie schaute ihm ins Gesicht, während sie sein Glied mit der Hand streichelte. Der Mann nickte auffordernd. Ihre Hitze war groß genug, dass sie sich traute das zu tun, was sie noch nie getan hatte. Sie stieg über den Liegenden, zielte mit dem erstarkten Glied auf ihren Eingang. Sie schloss die Augen, um intensiver fühlen zu können, zu spüren wie das kräftige Glied ihre unteren Lippen teilte, wie es den Eingang auseinander drückte, wie es geschmeidig eindrang. Zum ersten Mal seit sie mit den Männern zusammen war, empfand sie harte Erregung auf die Weise wie sie es sich vorgestellt hatte.


Sie bestimmte selbst das Tempo und die Kraft und das war ein herrliches Gefühl. Sie nahm mit Bedacht und größtem Genuss das gesamte Glied auf, setzte sich auf die Hüfte des Mannes und hielt inne. Es war so heiß, es war so geil und verrucht, denn der Mann konnte sie komplett sehen, sowohl ihr Gesicht, als auch ihren nackten Oberkörper. Sie verspürte eine so große Hitze, wie sie sie noch nie erlebt hatte. Sie schaute, wie es dem Mann ging. Der betrachtete sie aus halb geöffneten Lidern, er schien ähnlich zu fühlen wie sie.


„Geil!“, raunte er und nahm ihre Brüste in die Hände. Von dort ging ein erneuter Hitzeblitz in ihren Kopf, sie stöhnte laut.


„Ja!“, hörte sie den Mann sagen, „So macht es Spaß!“


Sie begann sich auf dem Mann zu bewegen, das Glied reizte in ihrem Innern, die Hände streichelten, kneteten ihre Brüste, kniffen hinein, zwirbelten die Warzen. Sie begann zu keuchen, bewegte sich schneller, ihre Hitze nahm in Riesenschritten zu, der Höhepunkt überschwemmte ihren Körper mit Glückshormonen, knallte von innen gegen ihre Schädeldecke und ließ den Raum explodieren.


Sie fand sich keuchend auf der Brust des Mannes wieder, das Glied in ihrem Inneren wurde schwächer, der Mann atmete ebenfalls schwer.


„Gottchen!“, sagte er und legte seine Arme um sie.


Sie schmiegte sich an die starke Brust und hörte seinem Herzen beim Schlagen zu. Sie hätte dort Stunden verbringen können.


Von der Tür her fragte jemand:


„Wann gibt es etwas zu Essen?“


Sie kam zu sich, sie lag immer noch nackt auf dem Mann. Der, der von der Tür aus gefragt hatte, konnte sie sehen, wie sie auf dem Rothaarigen lag. Oh, wie peinlich. Sie wurde rot, ihr selbstkritisches Denken kehrte zurück. Nicht nur, dass sie sich so nackt und verdorben präsentierte, sie vernachlässigte ihre Gastgeber-Pflichten.


Sie schämte sich, widersprüchlicherweise empfand sie jedoch gleichzeitig, dass es so bleiben könnte, denn es war heiß, es war gut und es war fruchtbar.


Sie antwortete über die Schulter, das schlaffer werdende Glied weiterhin in sich:


„Gleich, du könntest schon einmal die Fritteuse anstellen. Ich muss nur rasch ins Bad, dann geht es los.“-

Sie hatte sich ausgiebig vorbereitet und die Garderobe besorgt, von der sie dachte, dass sie die Männer zu Höchstleistungen anspornen werde, ohne zu wissen, was wirklich auf sie zukam und wie ihre Gefühle sich entwickeln würden. Sie behielt die einmal eingeschlagene Marschroute bei, ließ das Ziel nicht aus den Augen.


So stand sie in dem winzigen Röckchen und der Mini-Bluse mit vorgebundener Schürze am Gasherd und briet in zwei großen Eisenpfannen Steaks. Sie bat die hungrigen Männer, den Tisch zu decken, Ketchup, Majonnaise, Salz und Pfeffer bereit zu stellen.


Sie nahm vor Kopf Platz, wünschte „Guten Appetit“ und alle griffen kräftig zu.


Nach der Speisung der Gladiatoren, wie sie ihre Befruchter nannte, fand sie es an der Zeit, eine kleine vorbereitete Rede zu halten.


„Hört mal, Leute. Unser erstes Match war Klasse, Oberklasse würde ich sagen“, mit der kleinen Lüge suchte sie die Männer weiter zu motivieren. Nur mit einem war es bisher 'Oberklasse', „Ihr seid wirklich so stark, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich wünsche mir jeden von euch zum Vater meines Kindes.


Die Aussicht auf die Zeit hier mit euch macht mich ganz juckelig.“


Der kleine Brunette unterbrach sie und meinte mit Schalk im Blick:


„Du kriegst jetzt Fünflinge, das weißt du ja, oder?“


Alle lachten, sie fuhr fort:


„Ich möchte, dass jeder der Lust hat, sich an mir bedient.“


Die Formulierung hatte sie vorbereitet, bei ihr zu Hause vor dem Spiel vorgetragen fand sie den Satz angebracht, hier hörte er sich verderbt an, gewöhnlich. Sie blieb jedoch bei den vorbereiteten Worten:


„Jeder zu jeder Zeit. Tag oder Nacht, am Herd, im Bett, am Tisch, wo auch immer. Vor dem Essen, nach dem Essen, immer ran, keine Hemmungen. Ich müsste morgen meinen Eisprung haben und demzufolge ist jetzt und in den nächsten maximal 96 Stunden meine fruchtbare Phase. Ich will in dieser Zeit so viel Samen abbekommen, wie es eben geht.


Mein Mann und ich sind euch sehr dankbar, dass ihr uns helft, den Kinderwunsch zu erfüllen.“


„Äh“, fuhr sie verlegen fort, „Ist noch jemand zeugungswillig?“


'Der Zweck heiligt die Mittel', fand sie.


Der Kleinere mit den brünetten Haaren, der anscheinend in seinem Bewerbungsschreiben mit der Größe geschummelt hatte, winkte sie auf ihr Bett. Sie lächelte zustimmend. Der ganz hell Blonde fragte:


„Ich würde gern eben in die Stadt fahren, oder spricht etwas dagegen?“


Der rötlich Blonde schloss sich an, Inga widmete sich dem erneuten Zeugungsakt.


„Nach dem Essen sollst du rauchen oder eine Frau gebrauchen“, meinte der Brünette, während er sich auszog. Er versuchte dabei, unter ihren Rock zu schauen. Sie hob ihn an, um ihm den Blick zu erleichtern.


„Das ist unglaublich heiß mit dir. Hab ich noch nicht erlebt!“, behauptete er. Er fädelte sich bei ihr ein. Sie umarmte ihn und ließ sich Zeit. Sie hatte kein Verlangen, wollte jedoch jede Gelegenheit nutzen, um ihr Ziel zu erreichen.


Die Stunde, die sie leicht bekleidet unter den Männern verbracht hatte, hatte ihre Hemmungen etwas abgebaut und ihre Bereitschaft zur Lust entfacht. Sie wollte verrucht sein, alles das, was an ihr Flittchen war und was ihr dazu einfiel, wollte sie jetzt und hier ausleben. Danach würde sie wieder die treue monogame Ehefrau sein.


So versuchte sie, die Nähe des Mannes zwischen ihren Schenkeln, dessen Name ihr nicht einfiel, zu genießen.


Die Hitze, die durch die männliche Kraft in ihrem Unterleib entstand wärmte sie angenehm. Lust empfand sie auch, jedoch auf einem niedrigen Niveau, trotzdem registrierte sie es als ein positives Erlebnis.-

Die beiden Ausflügler erschienen wieder in der Hütte. Sie stellten zwei Kisten Bier auf die Holzveranda und klopften sich laut den Schnee von den Schuhen.


„Es schneit wie verrückt!“, meinte der Rotblonde. Sie hatte in den Unterlagen nachgeschaut, er hieß Rico.


„Was ist denn mit der Karre los?“, fragte der ganz hell Blonde. Sie überlegte angestrengt dessen Namen, irgendetwas mit 'F'. Sie schaute schnell in der Unterlage nach, Frederik, er hieß Frederik. Der Brunette war Michael, der Dunkelblonde Thomas, der riesige Dickliche, für den musste sie wieder nachschauen. Der hieß Marcus. Die Männer waren ihr nicht wirklich wichtig, Rico war der einzige, der sie als Mensch interessieren könnte, jedoch waren alle fünf ausschließlich Mittel zum Zweck.


Wenn sie ganz in sich ging, dann fand sie dieses Unternehmen verrückt und unanständig. Sie würde es nie jemandem erzählen können. Wenn sie sich vorstellte was ihr Mann sagen würde, wenn er wüsste, dass sie sich von fünf Männern befruchten ließ, bekam sie eine Gänsehaut. Dann kam ihr dieses leicht schadenfrohe Gekichere über die Lippen.


'Na, na, Inga!', ermahnte sie sich.


„Die wär fast nicht mehr angesprungen, das alte Ding. Ist die Batterie kaputt?“, fuhr Frederik fort.


„Ich muss gleich das Ladegerät anhängen“, erwiderte Inga, „die Lichtmaschine spinnt.“


„Soll ich das machen?“, bot sich der Brünette an, Michael hieß er, stand auf dem Zettel.


„Nein, lass man, ich muss das Ladegerät erst aus dem Schuppen kramen“, wiegelte sie ab. Morgen früh oder übermorgen war dazu Zeit genug. Sie wollte nicht, dass die Männer Ausflüge irgendwohin unternahmen, sie sollten ihre Aufmerksamkeit hier und auf sie gerichtet lassen. Die Zeugung war wichtig und musste im Mittelpunkt bleiben, keine Spirenzchen.


„Es ist total stürmisch“, berichtete Rico, „Der See hat hohe Wellen und der Schneefall scheint noch zuzunehmen.“


Inga lachte unbesorgt und winkte beschwichtigend ab, nur keine Panik.


„Wir könnten auch eingeschneit werden, würde nichts ausmachen. Bis unsere Vorräte aufgebraucht sind, haben wir alle die Rente durch“, übertrieb sie.


Plötzlich erlosch das Licht. Die Dämmerung war schon weit fortgeschritten, durch die Fenster drang kaum Licht, so dass es in der Hütte schlagartig dunkel wurde.


„Stromausfall“, erklärte Inga, „Haben wir hier ab und zu mal. Dauert nie lange. In der Vorratskammer befinden sich Gaslampen und Kerzen, Taschenlampen liegen in dem Garderobenschrank neben der Tür.“


„Was ist mit der Tiefkühltruhe?“, fragte Rico. Ihr imponierte und sie behielt im Hinterkopf, dass der Mann die Übersicht behielt.


„Wenn der Strom bis morgen früh nicht wieder eingeschaltet ist, stellen wir sie auf Gasbetrieb um.“


„Mit Gas kühlen?“, fragte der ganz hell Blonde. Frederik, er hieß Frederik.


„Naklar, Frederik“, antwortete sie, „Was mit Strom geht, klappt auch auch mit Gas.“


„Wie soll das denn funktionieren?“, blieb Frederik skeptisch.


Thomas mischte sich ein und beide Männer vertieften sich in ein technisches Fachgespräch.


„Aber fernsehen kann man mit Gas nicht, oder?“, fragte Michael frustriert. Dessen Namen hatte sie behalten.


Mittlerweile standen etliche Bierflaschen auf dem Tisch, einige Gaslampen zischten leise und verbreiteten ihr kaltes Licht, im Ofen bullerte das Holzfeuer und durch seine Glastür leuchtete der flackernde, rötliche Schein der Flammen.


Inga saß mit am Tisch, die Männer unterhielten sich und hatten Spaß.


„Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, uns zu Fünft hierher einzuladen?“, fragte Rico nach einiger Zeit. Er saß neben ihr und streichelte ihr nacktes Bein. Das war ein befremdliches, jedoch ebenso ein angenehmes Gefühl, es machte sie heiß.


„Ich wollte auf Nummer sicher gehen“, antwortete sie, „Über eure Zeugungsfähigkeit weiß ich nichts und ich will es in diesem Jahr noch schaffen. Im nächsten Jahr werde ich dreißig und da möchte ich ein Kind haben.“


„Ja“, Rico griente schief, „Mit dreißig bist du schon steinalt.“ Er nahm sie offensichtlich nicht ganz ernst.


„Na, überleg mal“, erwiderte sie ernsthaft, „wenn das Kind zwanzig ist, dann bin ich fünfzig. Ich will, dass das Kind etwas hat von seiner Mutter.“


„Aha“, meinte Rico, breit lächelnd, „Mit Fünfzig bist du also so hinfällig, dass das Kind nichts mehr von dir hat?“


Sie ärgerte sich darüber, dass er sich weiter über sie lustig machte.


„Weißt du noch, wie du mit zwanzig warst?“, fragte er ernsthaft.


„Naklar, weiß ich das noch“, erwiderte sie heftig, „Da bin ich mit meinem jetzigen Mann zusammen gezogen.“


„Fandest du deine Eltern da als hinfällig?“


„Im Gegenteil“, erzählte sie eifrig, „Sie haben den gesamten Umzug gemanagt. Möbel geschleppt und aufgebaut, alles an einem Wochenende, wir brauchten praktisch nur noch einzuziehen.“


„Siehste? Und wie alt waren die zu der Zeit?“


Inga lachte.


„Ist ja gut, hast recht. Ich will es aber trotzdem in diesem Jahr erledigt haben. Wenn nicht jetzt im November, dann eben nächsten Monat.“


„Uih!“, meinte Rico, „Dann sehen wir uns nächsten Monat wieder?“


„Das wollen wir nicht hoffen“, antwortete Inga und schaute auf die Uhr, „Kommst du mit ins Bett?“


„Auja“, meinte Rico, stand auf und wünschte in die Runde eine gute Nacht.


„Habt ihr eigentlich Holzwürmer in der Hütte?“, fragte er, als sie allein waren, „Hier im Bett liegen diese feinen Späne, auf dem Tisch lagen vorhin welche. Nicht dass das ganze Gebilde einstürzt.“


„Komm her zu mir!“, lockte Inga, „Besorge es mir nochmal, bevor die Welt einstürzt.“-

Inga schlief unruhig, der Wind brauste in bisher unbekannter Lautstärke durch die Bäume ringsum, oder es kam ihr nur so vor, weil sie sich selbst ganz seltsam vorkam. Neben ihr schlief ein fremder Mann von dem sie sich ein Kind wünschte. Durch die offen stehende Tür hörte sie die anderen Männer atmen, von denen sie sich ebenfalls ein Kind wünschte, übertönt von dem unheimlichen Brausen des Windes.


Der Wecker zeigte halbacht, als sie die Augen öffnete. Rico beobachtete sie, auf der Seite liegend.


„Na, Schätzchen, wieder unter den Lebenden?“


Inga lächelte. Es war schön und angenehm mit Rico aufzuwachen.


Er machte sich gleich an ihr zu schaffen, als wenn er wüsste, wonach ihr der Sinn stand. Er drehte sie auf die Seite und legte sich in Löffelchen-Stellung hinter sie, führte ihr seinen heißen Kindermacher ein.


Sie war versucht, kein Geräusch von sich zu geben, weil die Türe offen stand. Sie besann sich anders und stöhnte ihre Lust vernehmlich in den Raum.


„Gott!“, rief sie, „Gott!“ und rief es in höchstem Entzücken so laut, dass auch der Letzte in der Hütte mitbekam, was hier vonstatten ging.


Frederik und Thomas blickten durch die Tür und sahen zu, wie sich Rico aus Inga zurückzog. Er deutet auf die junge Frau und meinte:


„Bitte sehr, die Herren, die Pflicht ruft!“


„Gott!“, rief Inga erneut, sie legte sich mit geschlossenen Augen auf den Rücken, seufzte einmal tief.


Als sie wieder aufblickte, sah sie die Männer, die sich dem Bett näherten. Sie hatte Angst, war jedoch bestrebt jede Chance zu nutzen. So rief sie lauter als notwendig:


„Kommt, Männer, besorgt es mir, ich brauche es. Befruchtet mich.“


-


„Ich muss mal an die frische Luft!“, erklärte der Große, etwas dickere nach dem gemeinsamen Frühstück, „Kommt jemand mit?“


„Schneit es noch?“


„Nein, im Moment nicht, aber es stürmt sehr heftig.“


Sie machten sich zu zweit auf den Weg, Marcus und Thomas.


„Du wirst die Truhe auf Gas umstellen müssen, der Strom ist noch nicht wieder eingeschaltet“, bemerkte Rico, nachdem er den beiden Spaziergängern nachgeschaut hatte.


„So hohen Schnee habe ich hier im Flachland noch nie gesehen“, meinte er.


Inga trug heute ein winziges, Figur-betonendes Oberteil und eine sehr kleine anliegende Shorts. Sie kam sich wieder so verrucht vor und sehr sexy. Die begehrlichen Blicke der Männer verfolgten sie bei jeder Bewegung.


„Der Nachteil des Stromausfalles ist, dass wir von Hand spülen müssen“, erklärte sie. Der Wasserkessel pfiff auf dem Herd. Sie spülte ab, die Männer standen um sie herum mit Trockentüchern in den Händen. Erst nur einer, dann alle drei fingerten an der verführerischen Frau herum. Streichelten sie, rieben sich an ihr, packten ihre Brüste, pressten ihre Hüften an Ingas Po.


„Oh!“, sagte sie nach einiger Zeit bei jeder Berührung und warf den Kopf in den Nacken. Ihre Erregung hatte in einem Maß zugenommen, das sie das Fremdartige der Männer vergessen ließ.


Der Rotblonde packte sie von hinten, griff ihre Brüste und drückte seinen harten Penis an ihren Po. Sie drehte den Kopf, um ihn zu küssen, drängte sich an ihn und sagte:


„Komm, mach mir ein Kind.“


Sie landeten zu viert im Bett. Inga wurde genommen, wurde gevögelt, fühlte sich besessen, gebraucht, besamt, befruchtet, durchgefickt. Sie war das fruchtbare Weibchen, zur Fortpflanzung bereit. Nicht Mensch, nicht Krone der Schöpfung, sie war Fleisch, fruchtbares, empfangsbereites Reproduktionsinstrument.


Lust entsprang für sie bereits daraus, dass sie sich jenseits aller Moralvorstellungen und Konventionen, dem 'was sich gehörte', bewegte. Sie befand sich im Bett mit drei Männern, die sie gestern erst kennen gelernt hatte, die sie durchvögelten, als sei sie ein Luder aus einem Pornofilm, von vorne, von hinten, von der Seite. Überall um sie herum stand, kniete, lag ein Mann mit erigiertem Glied, bereit, sie und sich zu befriedigen. Das Tabulose ihres Tuns führte zu einer Hemmungslosigkeit, die sie dazu brachte, Glieder zu lutschen, sie zwischen den Brüsten zu reizen, mit ihnen zu spielen wie es ihr gefiel, sie losgelöst von den menschlichen Anhängseln als pure Lustbringer zu betrachten.


Sie äußerte den Wunsch, anal genommen zu werden. Die drei Herren brauchten nicht lange, um ihrem Verlangen nachzukommen. Kaum hatte sie den ersten Penis in ihrem After, bereute sie jedoch, den Wunsch geäußert zu haben. Sie erlitt es einen Moment, Rico fragte:


„Gut so?“


„Nein“, erwiderte sie gepresst, „anders ist es besser.“


Die Herren kamen nacheinander in ihrer Vagina und erfüllten den Zweck ihrer Hingabe.


Nach diesem Zeugungs-Marathon schlief sie ein. Sie erwachte, als sich Unruhe breit machte.


Das batteriebetriebene Radio lief, die Männer hörten Nachrichten. Darin war die Rede von einem Münsterland-weiten Stromausfall. Es seien Leitungsmasten umgestürzt und der größte Teil des Münsterlandes ohne Strom, die Gegend um Epe herum, in der sie sich aufhielten, sei besonders betroffen.


Die beiden Ausflügler waren nun seit drei Stunden bei mittlerweile aufgefrischtem Sturm und intensivem Schneetreiben unterwegs. Rico bestand darauf, sie zu suchen. Er zog mehrere Pullover übereinander, einen dicken Bundeswehrparka aus dem Kleidervorrat der Hütte darüber und machte sich allein auf die Suche.


Nach etwa einer Stunde, die die Zurückgebliebenen zum Aufräumen und wohnlich machen der Hütte nutzten, kehrte Rico zurück. Er war leichenblass und fragte nach einer Schubkarre.


„Naklar, hinter dem Brennholzschuppen steht eine, aber wofür um Himmels Willen brauchst du eine Schubkarre?“, fragte Inga. Sie fegte etliche kleinere Häufchen feinstes Sägemehl auf eine Kehrschaufel. Die Häufchen befanden sich überall in der Hütte.


Die junge Frau sah in ihrem kurzen Röckchen und dem knappen Oberteil äußerst sexy aus und fühlte sich entsprechend.


„Ich habe sie gefunden“, berichtete Rico unbeeindruckt von ihrer Erscheinung und sehr angespannt. Er machte einen erschütterten Eindruck und ließ sich auf eines der Sofas fallen.


„Wen hast du gefunden?“, fragte Inga nach, die in ihre Arbeit vertieft war.


„Marcus und Dings, na, wie heißt er gleich?“


„Thomas?“


„Ja, Thomas.“


„Wie gefunden? Wo sind sie? Und wieso brauchst du eine Schubkarre?“


„Sie sind tot.“


Inga erstarrte und schaute Rico mit großen Augen an.


„Wie, tot?“, fragte Michael, der sich dazu gesellte.


„Sie sind an Bäume gefesselt, verstümmelt und getötet worden“, gab Rico bedrückt von sich.


„Wat is los?“, fragte Frederik aus der Küchenecke, „Was sind sie?“


„Hat jemand von euch ein Handy-Netz?“, fragte Rico ernst, „Wir müssen die Polizei verständigen. Einer von uns muss in die Stadt. Ohgott, mir wird schlecht!“, rief er aus und rannte ins Freie.


„Wie, tot?“, fragte Frederik verständnislos, „Tot? Wat fürn Quatsch. Die können nicht tot sein, so kalt ist es nun auch nicht.“


Michael hörte ihm zu, gab keinen Kommentar von sich, sondern ging zum Auto und versuchte, den Motor zu starten. Er kam wieder herein:


„Der Anlasser sagt garnichts. Wir müssen den Wagen anschieben.“


Rico betrat die Hütte mit grünlichem Gesicht.


„Wenn die Lichtmaschine defekt ist“, antwortete Frederik, „dann kannst du bis zum Nordpol schieben, er springt trotzdem nicht an. Das Ding ist so lange tot, bis wir die Batterie aufgeladen haben und dazu brauchen wir Strom.“


Rico ließ sich erneut auf das Sofa fallen.


„Sie sind echt tot?“, wurde er von Frederik gefragt.


„Ja!“, erwiderte er sehr ernst.


„Glaub ich nicht, kann ich mir nicht vorstellen“, meinte Frederik heftig, „Tot. Wie soll denn das passiert sein? Bist du Arzt? So schnell stirbt man nicht. Sie waren vorhin doch noch ganz lebendig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie tot sind. Komm, schnell, führe uns zu ihnen, wir müssen sie retten. Blöd, dass du sie alleine dort draußen gelassen hast, schnell, komm.“


Er rannte zum Eingang um sich Schuhe anzuziehen.


Rico sah zu, wie Frederik hektisch seine Sachen zusammensuchte und sich anzog. Er ließ die anderen an seinen Gedanken teil haben:


„Wir müssen die Beiden so schnell wie möglich hier her schaffen, sonst fressen die Tiere sie. Hat jemand ein Telefon-Netz?“


„Und du machst jetzt hier den Boss oder was?“, fragte Frederik und blickte aggressiv. Er schien erschüttert zu sein, band sich die Schnürsenkel zu. Er war sehr bleich um den Mund.


Inga hatte noch nicht ganz begriffen, was passiert war. Sie bemerkte nur, dass Rico ein Macher war, einer, der wusste, was zu tun war und dem man besser folgte, wenn er voran schritt.


„Der Strom ist immer noch weg, davon sind die Handymasten wahrscheinlich ebenfalls betroffen“, meinte Rico.


„Ich kann mir das nicht vorstellen“, meldete sich Michael zu Wort. Er hörte sich verzweifelt an. „Tot? Die beiden sollen tot sein?“, fragte er.


Rico schaute Frederik intensiv an, er wollte anscheinend abschätzen, wie es mit den Nerven des sehr hell Blonden bestellt war. Der blickte vor sich hin und dann wieder hektisch aus dem Fenster, sprang auf, lief herum, nahm wieder Platz, um wenige Augenblicke später wieder auf zu springen.


„Du wirst sie gleich sehen“, meinte Rico zu Michael, „Kommt, lasst uns loslegen, nicht dass wir zu spät kommen.“


„Ich komme auf jeden Fall auch mit“, sagte Frederik, „Du bist kein Arzt, so schnell stirbt man nicht.“


„Aha“, erwiderte Rico „Inga?“, wandte er sich an die Frau, um ihre Wünsche zu erfragen.


„Nee, ich bleib hier. Lasst mich nicht zu lange warten“, erwiderte sie. Die Wucht des Ereignisses und die Ungeheuerlichkeit dessen, was anscheinend geschehen war, lähmte sie. Sie wollte hier im Schutz der Hütte bleiben.


„Dann sollte einer von euch hier bleiben“, schlug Rico vor.


Michael blieb, die beiden anderen kleideten sich warm an und gingen hinaus in das Schneetreiben.


Inga schaltete Kühl- und Tiefkühlschrank auf Gasbetrieb um und suchte sich ihre warme Kleidung heraus, sie rechnete damit, gleich hinausgehen zu müssen.


Sie dachte rein rational, als sie festlegte, die Leichen in den Gitterverschlag zu legen, den ihr Mann gebaut hatte, um geschossenes Wild zu verstauen. Sie reinigte den Weg dort hin, der von herabgefallenem Brennholz verlegt war, so dass Rico mit der Schubkarre bis hinten durch zum Verschlag fahren konnte, Michael half ihr dabei.


Nach einiger Zeit kamen die beiden Männer mit einer der Leichen auf der Schubkarre durch den Schnee gestapft. Beide Gesichter waren wachsbleich, Frederik schien sehr mitgenommen zu sein.


Inga ging in die Hütte, sie wollte nicht mit den Einzelheiten konfrontiert werden.


Frederik kam herein, immer noch bleich, sogar leicht grünlich.


„Ich werd bekloppt!“, stieß er aus, „Sie sind echt tot. Ich werd total bekloppt!“


Er hängte seine dicke Winterjacke, Schal und Kappe an die Garderobe, schlüpfte in die Filzlatschen, die für alle Besucher unter der Garderobe bereit lagen und ließ sich, laut aufseufzend, in eines der Sofas fallen.


„Du glaubst es nicht!“, berichtete er, „Ich konnte es selbst kaum glauben. Echt.


Beide waren an Bäume gefesselt, es hat ihnen bei lebendigem Leib jemand den Schwanz und die Eier abgeschnitten und sie verbluten lassen. Ich werd bekloppt, ganz ehrlich. Unglaublich, nicht zu fassen. Zum Verrücktwerden.“


Er machte eine Pause, seufzte verzweifelt und fuhr fort:


„Es gibt immer noch kein Netz, es schneit weiter wie verrückt, das Auto springt nicht an, wir sitzen hier hinterm Arsch der Welt fest und draußen läuft ein Mörder rum, der uns abmurksen will.


Ich dreh noch durch.“


Es dauerte einige Zeit, bis Rico und Michael mit der zweiten Leiche zurück waren. Außer Atem und aufgewühlt von den Ereignissen ließen sie sich ebenfalls auf die Sofas fallen.


„Wie weit ist es bis zum nächsten Haus?“, fragte Rico, als er wieder bei Atem war.


„Die nächsten Häuser sind in der Ortschaft, in der ihr das Bier gekauft habt. Wir fahren ab und zu mal mit den Fahrrädern hin, zu Fuß ist es zu weit“, gab Inga zur Auskunft.


„Fahrräder!“, schnaubte Frederik, „Ich glaubs ja nicht. Mit Rädern kannst du bei dem Wetter nichts anfangen. Eine Cross-Maschine oder ein Quad, das wäre jetzt richtig. Oder ein Geländewagen. Aber Fahrrad? Unmöglich. Wir müssen es zu Fuß versuchen.“


Frederik öffnete eine Bierflasche und nahm gleich einen großen Schluck.


„Ich werd noch verrückt!“, wiederholte er.


„Wer könnte das getan haben?“, fragte Rico nach einiger Zeit, in der in der Hütte Stille herrschte.


„Ich hab keine Ahnung“, sagte Inga, „niemand den ich kenne.“


„Wir müssen die Polizei benachrichtigen“, meinte Michael nach einer weiteren Pause, „unbedingt und schnell. Und wir müssen weg hier. Schnell.“


„Ich werd bekloppt!“, sagte Frederik und öffnete eine weitere Flasche. Rico betrachtete ihn besorgt.


„Öhm, die Polizei ist schon da“, sagte er nach einiger Zeit, „ich bin Polizist.“


„Du bist Bu, äh, Polizist?“, fragte Frederik höchst erstaunt, „Wat machstn du hier?“


„Das gleiche, was du hier machst, ich mache einer Frau ein Kind“, gab sich Rico reserviert.


„Was machen wir denn jetzt, hast du eine Pistole?“, Frederik stierte, als wenn er nicht glauben könnte, dass Rico tatsächlich Polizist sei.


„Nein, natürlich nicht. Ich wüsste auch nicht, wen ich bedrohen oder auf wen ich zielen könnte, wir haben ja keine Ahnung, wer das gewesen ist.“


„Vor allem, wo wohnt der Mensch, wo hält er sich auf? Wer könnte es sein?“, fragte Michael.


„Du kannst dir nicht vorstellen, wie grausam das war“, berichtete er und wandte sich damit an Inga.


„Ein verrohter Mensch muss das sein, unfassbar. Sie waren mit ausgestreckten Armen und Beinen, wie an ein Kreuz genagelt, festgebunden, die Hosen heruntergelassen und unfassbar viel Blut. Ich kann es immer noch nicht glauben.“


„Sowas siehst du wohl öfter oder?“, fragte er den Beamten, offensichtlich, um sich von den schrecklichen Bildern abzulenken.


„Nee“, Rico schüttelte sich, „Gott sei Dank nicht. Ich bin Polizist, allerdings nicht vom Mord. Von so etwas Grausamem habe ich auch noch nicht gehört. Echt Wahnsinn. Das muss ein Tier sein, der sich so etwas ausdenkt. Bah!“


„Was machst du denn bei der Polizei?“, fragte Michael nach.


Frederik öffnete eine weitere Flasche.


Rico nahm das mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis und antwortete: „Ich bin bei der Sitte.“


„Bist du dienstlich hier?“, fragte Michael nach.


„Öh, in gewisser Weise“, antwortete Rico leicht verlegen, „Inga, weiß dein Mann von unserem Stelldichein hier?“


„Öh, in gewisser Weise“, ahmte sie ihn nach und lächelte dabei, „er kann keine Kinder zeugen, deswegen war er einverstanden, dass ich es mit einem anderen Mann mache.“


„Weiß er von fünf Männern?“, fragte der Mann von der Sitte nach.


„Nein, das nicht“, Ingas Lächeln geriet leicht schadenfroh, „aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß.“


„Bist du sicher, dass er es nicht weiß?“


„Logisch, der Rechner, über den ich mich mit euch verabredet habe, steht dort auf dem Schreibtisch und nur darauf sind unsere Mails gespeichert. Er kann es nicht wissen.“


„Ich wollte ganz sicher gehen“, versuchte sie zu erklären. Die Tatsache, dass sie fünf Erzeuger gebeten hatte ihr ein Kind zu machen, schien sie in Verlegenheit zu bringen.


„Wieso kann er keine Kinder zeugen?“, fragte Michael.


„Kriegsverletzung“, antwortete Inga einsilbig. Sie wollte die Gedanken an ihren Mann während der Zeit der Zeugung nicht vertiefen. Es würde ausreichen, sich der Realität und seinen Blicken zu stellen, wenn sie wieder zu Hause war.


„Wie Kriegsverletzung?“, fragte Michael weiter, „Was für ein Krieg?“


„Samenleiter durchtrennt. Er hat Glück gehabt, dass das Bein noch dran ist.“


„Aber Poppen kann er?“, fragte Frederik laut dazwischen. Seine Aussprache war durch denn Alkohol bereits ein wenig undeutlich.


„Ja, das klappt alles“, meinte Inga, „sogar bestens, kein Grund zur Klage.“


„Ist er so gut wie ich?“, brabbelte der Weißblonde trunken.


Inga ignorierte die Frage, Michael fragte hastig nach, um keine Peinlichkeit aufkommen zu lassen:


„War er im Kosovo?“


„Nein, Afghanistan. Er war mit einer Spezialeinheit dort. Er hat irgendeine streng geheime Mission zu erfüllen gehabt. Sie kamen wohl nicht zum Zug, der Einsatz war sehr schnell beendet. Er war der einzig Verwundete. Seitdem ist er im Innendienst und schiebt eine sehr langweilige Kugel.“


„Drecks-Taliban“, murmelte Rico.


„Sagt mein Mann auch“, bestätigte Inga. Es entstand eine unbehagliche Pause. Sie glaubte es sei an der Zeit, die Männer ein wenig abzulenken.


„Was meint ihr Leute, müsst ihr euch nicht ein wenig abreagieren? Hier zum Beispiel?“, fragte sie und zeigte auf ihr Röckchen.


„Eh, echt, eh!“, beschwerte sich Frederik, „Du denkst auch nur ans Poppen, eh!“


Er sprang auf und trat auf die Veranda hinaus.


„Ich finde es eine gute Idee“, meinte Michael, Rico stimmt zu.


„Was Besseres gibt es nicht“, sprach er und lotste das willige Weibchen in ihr Schlafzimmer.


Beide Männer und die empfangsbereite Frau zerwühlten das Bett. Die Leidenschaft hatte zugenommen, seitdem Inga die Männer ein wenig besser kannte, ihre Angst war verschwunden und sie empfand die erhoffte Lust. Beide Männer gaben alles, um das Weibchen zu befriedigen und die tat ihr Mögliches, das Lustempfinden der Männer zu steigern.


„Wahnsinn!“, keuchte Rico, als sie alle drei den Gipfel der Leidenschaft übersprungen hatten, „Absoluter Wahnsinn!“


Michael lag erschöpft auf dem Bett, Inga zwischen den beiden starken Hengsten.


„Ihr seid aber extrem leistungsfähig, mein lieber Kokoschinski!“, bewunderte sie ihre beiden Lover, ihr Herz raste immer noch und der Atem kam keuchend, „Ich bin ganz sicher, dass es jetzt im Moment geklappt hat.“


„Wie, kannst du das fühlen?“


„Ich meine schon, eine Frau fühlt sowas“, sprach sie rätselhaft. Rico und Michael tauschten einen Blick und legten sich in die Kissen, um kurz zu ruhen. Michael rutschte unruhig hin und her. Er untersuchte die Stelle, auf der er lag und klopfte winzige Holzspänchen vom Laken.


„Die Holzwürmer hier, ist ja echt unwahrscheinlich, wie viel Mehl die so erzeugen.“


Rico blickte forschend zur Bohlendecke hinauf.


„Nicht dass das Dach unter der Schneelast zusammenbricht!“, meinte er.


„Hier ist ja noch ein Spitzboden drüber und das Dach ist extrem stabil. Ich glaube nicht, dass Gefahr besteht“, erklärte Inga. Sie fühlte sich wunderbar, die beiden Toten hatte sie ausgeblendet, für sie gab es Wichtigeres.


„Ich bin ganz sicher, dass es geklappt hat. Ganz bestimmt“, sie hob ihr Becken an und betrachtete angestrengt ihren Unterleib. Jedoch, außer einer leichten Rötung konnte sie keine Veränderung feststellen.


Michael kam vom Bad zurück und fragte:


„Wo ist denn Frederik?“


Rico sprang aus dem Bett.


„Jetzt sag nicht, das der mit seinem besoffenen Kopf zu Fuß in die Ortschaft unterwegs ist.“


Er zog sich eilig an und rannte hinaus:


„Frederik! Freederiik!“, hörten sie ihn rufen. Nach kurzer Zeit kam er herein gestürzt:


„Wir müssen ihn suchen.“


„Ah, Mist!“, rief Michael aus und sprang aus dem Bett.


„Inga, du musst mitkommen, wir können dich nicht allein hier lassen.“


Rico wusste was zu tun war. Widerspruchslos machte sich die junge Frau bereit. Sie zog über die normale Jeans ihren einteiligen Skianzug und die dicken Camel-Schuhe an die Füße, Handschuhe, Schal und Mütze. Sie war fast so schnell fertig wie die Männer. Rico lief draußen herum und rief nach dem Kollegen.


„Frederik! Friiiiedel!“


„Man kann keine Spuren sehen, es verweht alles sofort. Sagenhaft der Schnee, Himmel Arsch und Zwirn“, fluchte er.


„Am besten folgen wir dem Weg“, schlug er vor, „wahrscheinlich hat er den genommen.“


Nach einer Viertelstunde anstrengenden Stapfens durch den Schnee blieb Michael keuchend stehen.


„Puh, ich fühle mich etwas schlapp“, meinte er. Inga lachte, deutete auf ihre Scham und sagte: „Deine Kraft steckt hier. Ich werde sie gut aufbewahren.“


„Wo habt ihr die anderen gefunden?“, fragte sie.


„Dort drüben bei den hohen Bäumen“, Michael zeigte auf einige außergewöhnlich dicke und hohe Bäume etwas abseits des Weges.


„Lass uns da mal hingehen“, schlug Rico vor.


„Mal den Teufel nicht an die Wand!“ beschwor Michael. Von Weitem sahen sie die Stricke um den Baum. Rico rannte mit aller Kraft zu dem Baum. Auf der dem Weg abgewandten Seite stand Frederik, gefesselt, als wäre er gekreuzigt, mit herunter gelassener Hose. Statt seines Genitals befand sich zwischen seinen Schenkeln eine riesige klaffende Wunde, aus der in dicken Rinnsalen Blut troff.


„Er lebt noch, schnell, wir müssen ihn losbinden!“


Die Hose des Gefesselten lag zu seinen Füssen und war blutrot gefärbt.


„So eine Sau!“, rief Michael fassungslos, „So eine Drecksau. Wer macht so etwas? 'Dammte Scheiße!“


„Wir müssen die Blutung stillen!“, rief Rico. Frederik lag dort, bewusstlos, offensichtlich in den letzten Zügen. Rico hantierte hektisch mit Papiertaschentüchern.


„Wir müssen sein Becken hoch und den Oberkörper niedrig lagern. Schnell, er stirbt.“


Ingas Hand lag am Hals des Verletzten. Sie bekam seinen letzten Pulsschlag mit, danach kam nichts mehr. „Er ist tot“, sagte sie leise. Sogar der Wind hielt einen Augenblick inne.


„Verfluchte Tat!“, schimpfte Rico, hilflos und wütend. Er lief ein paar Meter in den Wald hinein, hob den Kopf, ballte die Fäuste und schrie hilflos gen Himmel.


Michael blieb kopfschüttelnd neben der Leiche.


„Wer macht sowas? Wer macht sowas? Wer macht sowas?“


Inga fühlte sich ausgelaugt. Die Gewalt, die dem Freund begegnet war, konnte sie kaum ermessen. Die Empathie mit dem Verstümmelten umschnürte ihre Seele und blockierte den Verstand. Die Tiefe und Größe der Verletzung zeugte von Unmenschlichkeit, von unbeherrschtem Hass.


Es überfiel sie eine spontane Eingebung, verwarf sie jedoch gleich wieder. Sie sträubte sich, den Gedankengang zu Ende zu denken, der sich ihr aufdrängte.


-


Die drei Übriggebliebenen saßen bedrückt um den Tisch herum, nachdem sie die Leiche zu den anderen gebracht hatten.


„Unfassbar“, sagte Michael, „absolut unfassbar.“


Nach einiger Zeit fragte er Rico:


„Und jetzt? Was machen wir jetzt?“


„Salat mit Käse?“, fragte Inga, „Ich habe Hunger. Allerdings könnte ich kein Steak essen.“


Michael schien sich ein blutiges Steak vorzustellen, er würgte und rannte nach draußen.


„Ja, ich möchte auch einen Salat. Gibt es Brot dazu?“, fragte Rico.


„Ich kann ein Baguette aufbacken, mit Kräuterbutter?“


Inga hantierte in der Küchenecke. Sie fragte von dort aus in Richtung Rico:


„Wieso bist du dienstlich hier?“


„Äh“, versuchte Rico auszuweichen, „was macht denn dein Mann jetzt?“


„Er geht arbeiten, sitzt hinter einem Computer und hat schlechte Laune. Er hasst Büroarbeit. Wieso bist du dienstlich hier?“


„Äh, öhm, würde ich nicht so gerne drüber ….“


„Nun sag schon.“


Es kostete ihn sichtlich Überwindung, Einblick in dienstliche Belange zu gestatten.


„Mein Vorgesetzter sah die Gefahr, dass du im horizontalen Gewerbe tätig wärst und das hier illegal professionell betreibst.“


„Ui!“, meinte Inga nur, sie schmeckte die Salatsauce ab.


„Bist du beruhigt?“, hakte sie nach.


„Aber ja doch, Kleines“, sprach Rico und schmiegte sich von hinten an die junge Frau.


„Du bist noch nicht satt, stimmts?“, fragte Inga und bot ihm ihren Mund und die Brüste an.


„Nein!“, beteuerte Rico, „Ich kann mir nicht vorstellen, von dir jemals genug zu haben.“


„Du bist lieb“, erwiderte Inga, „aber jetzt wird gegessen.“


Sie riefen Michael von der Veranda herein. Während des Essens rieselten wieder winzige Holzspäne auf den Tisch, Rico verfolgte ihren Weg bis oben an die Decke. Er flüsterte:


„Inga, wie groß ist der Spitzboden da oben?“


„Man kann gebückt dort stehen, wieso?“


Rico winkte die beiden hinaus auf die Veranda.


Sie schlichen in die Kälte hinaus. Inga fröstelte und drängte sich zwischen die beiden Männer, um vor dem eisigen Wind geschützt zu sein. Rico fragte flüsternd:


„Wie kommt man dort hinauf?“


„Wie meinst du?“


„Kommt man von außen oder von innen auf den Spitzboden?“


„Von außen und von innen, im Bad ist eine Luke und im Brennholzschuppen eine Leiter hinauf, wieso?“


„Kennt dein Mann den Spitzboden?“


„Er hat die Hütte gebaut, na sicher, er kennt sich hier aus wie kein Zweiter.“


„Au, Scheibenkleister“, Rico schien seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt zu finden, „Bei welcher Einheit war er denn in Afghanistan?“


„Spezialeinheit, KSK oder so ähnlich. Was hat das mit dem Spitzboden zu tun?“


„Erzähle ich dir gleich. Die Gewehre sind in dem Schrank hier?“


„Ja, sicher, Munition auch.“


Rico erteilte Anweisung:


„Geht bitte wieder in den Wohnraum und verhaltet euch ganz normal.“


„Wieso, was ist los?“, fragte Michael, der einen leicht verwirrten Eindruck machte.


„Sag ich dir später.“


„Ok!“, zeigten sich beide einverstanden und wandten sich wieder zurück in die Hütte. Inga räumte den Tisch ab und setzte Wasser auf, Michael saß auf der Couch und schaute ihr zu. Plötzlich polterte es über ihren Köpfen, ein Schuss krachte, Staub und feine Holzspäne rieselten von der Decke. Inga fasste Michaels Hand.


„Was ist passiert?“, fragte sie.


Ihr Freund überlegte einige Sekunden, dann rief er:


„Oh, verdammte Kacke!“ und stürzte hinaus. Ein paar Augenblicke später wurde er rückwärts in die Hütte hinein gestoßen, so dass er mit sehr viel Schwung gegen den Tisch taumelte und den mit großem Lärm bis mitten in die Hütte schob. Seine Nase blutete. Rico betrat den Wohnraum, die Hände erhoben, er hatte ebenfalls Blut im Gesicht. Hinter den beiden erschien Werner Felden mit dem Gewehr in der Hand, mit dem Rico hinausgegangen war. Er grinste ein schreckliches Grinsen, so hatte ihn seine Frau noch nie gesehen.


„Werner, was machst du? Was suchst du hier? Was ist los?“, fragte sie hektisch. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie wollte auf keinen Fall die Konsequenzen aus den Geschehnissen ziehen, die klar auf der Hand lagen.


„Er meint tatsächlich, ein simpler Sittenpolizist könnte mich überrumpeln. Ich glaubs ja wohl“, sagte Werner und lachte auf eine furchterregende Art und Weise.


„Zieh dir etwas Warmes an, Schätzchen“, meinte er zu Inga, „du kommst mit. Ich zeig dir, wie man mit solchen Menschen umgeht.“


„Werner, was hast du vor? Was ist los mit dir?“, fragte seine Frau sehr ängstlich.


„Wenn du meinst, dass ich mich auf diese Art von dir verarschen lasse“, stieß Werner hervor, „dann hast du dich getäuscht. Einer war mir schon zu viel, aber gleich fünf? Wir sprechen uns noch, Schätzchen, wir sprechen uns noch. Aber eins nach dem Anderen, erst einmal die Stecher versorgen. Los, raus hier, hier habt ihr nichts verloren.“


Das Schneetreiben hatte zugenommen, Werner Felden mit dem Gewehr in der Hand und dem irren Blick im Gesicht trieb die beiden Männer vor sich her, den Weg entlang. Inga stapfte ratlos hinterdrein.


„Ich hätte ja noch gewartet, bis der letzte deiner fruchtbaren Tage vorüber war“, erzählte Werner Felden laut in Richtung der Bäume, er schaute niemanden an, „aber der Herr Sittenwächter hatte ja keine Zeit und musste seine Nase in Dinge stecken, die ihn nichts angehen. Da müssen wir hoffen, dass die Stechorgie so gefruchtet hat, wie die Prinzessin es gefühlt haben will, ansonsten hat sie eben Pech gehabt.


Der Stromausfall hat mir super in die Hände gespielt, besser geht es nicht.“


Er trieb die beiden Freunde seiner Frau an, schneller zu gehen. Dann erzählte er laut, ohne jemanden anzuschauen:


„Die Leichen versenken wir im Moor hinter dem See, da kräht kein Hahn mehr nach. Dann fahren wir mit meinem Auto gemütlich nach Hause und fertig ist die Wurst.“


„Du willst die beiden hier …?“, fragte Inga entsetzt. Erst jetzt wurde ihr die Tragweite der Handlungen ihres Mannes bewusst.


„Na logisch!“, antwortete Werner Felden, „Soll ich es etwa zulassen, dass irgendein wild gewordener Handfeger ungestraft meine Frau schwängern darf? Wo kommen wir da hin?“


„Du kannst doch nicht fünf Leute ...“, stammelte Inga fassungslos.


„Eigentlich sollte es ja nur einer werden der dran glauben sollte, aber da du den Hals nicht voll kriegst, sind es jetzt fünf. Ist aber nicht meine Schuld, sondern deine.“


Bei den großen Bäumen angekommen, holte Werner Felden kurz aus und schlug Rico mit dem Gewehrkolben nieder.


„Nein!“, kreischte seine Frau.


„Stell dich mit dem Rücken zum Baum!“, befahl er Michael. Er begann ihn auf die gleiche Art anzubinden, wie sie die Leichen vorgefunden hatten.


„Nein, Werner, nicht. Du wirst nicht ..“


„Ich werde, Schätzchen, ich werde. Und du schaust zu. Es soll dir eine Lehre sein, mich nicht zu hintergehen.“


Michael sagte:


„Herr Felden, lassen Sie uns reden. Sie müssen das nicht tun.“


Werner Felden hörte offensichtlich nicht zu. Er band Michaels Füße an den Baum und wandte sich Rico zu, richtete den immer noch ohnmächtigen Mann auf und band ihn auf gleiche Art fest.


„Nein, nicht. Werner, lass das“, Inga bettelte den grausamen Mann an. Ihre Angst war unbeschreiblich, die furchtbaren Taten waren tatsächlich von ihrem Werner verübt worden und er schien fortfahren zu wollen. Sie versuchte ruhig und vernünftig zu argumentieren: „Es ist genug. Lass uns einen anderen Weg beschreiten. Das ist sinnlose Gewalt.“


„Sinnlos? Quatsch“, Felden ließ sich nicht beirren.


Er zog ein riesig erscheinendes Kampfmesser aus der Scheide und schnitt Ricos Hosengurt durch. Der rotblonde Polizist erwachte aus seiner Ohnmacht, realisierte das Geschehen und schaute mit zunehmender Panik um sich.


Mit einer energischen runden Bewegung zog ihm Felden die Hose mitsamt der Unterhose bis auf die Füße hinunter. Er schaute Rico ins Gesicht und hob mit dem Messer dessen Gemächt an. Rico schrie:


„Nein, nicht!“


„Doch!“, erwiderte Werner mit einem diabolischen Gesichtsausdruck und schickte sich an, ihn zu schneiden.


Inga stürzte sich auf ihren Mann.


„Werner nicht, tue es nicht!“


Ihr Mann wehrte sie mit ernstem Gesicht ab.


„Inga, sag nicht, dass du dich in die Nulpe verliebt hast. Na?“


„Nein!“, beteuerte sie, „Ich liebe nur dich. Aber lass die beiden in Ruhe.“


„Echt? Sind es so gute Stecher? Dann müssen sie leider erst recht daran glauben.“


Er widmete sich wieder dem zitternden Mann vor sich.


„Was meinst du eigentlich wer du bist, Freundchen?“, fragte Werner Felden, „Meinst du, du kannst in meinem Revier, in meiner eigenen Jagdhütte meine Frau ficken und es geschieht dir nichts? Den Hochmut bezahlst du mit dem Leben.“


Er schickte sich erneut an, Rico zu schneiden. Inga sah ein, dass sie einschreiten musste, um nicht weiteres Furchtbares geschehen zu lassen. Sie sah sich um, entdeckte einen armdicken Knüppel, nahm ihn auf und schlug damit ihren Mann in den Nacken. Noch ein Schlag und noch ein Schlag, damit er ihr nichts tun konnte. Werner Felden fiel mit dem Gesicht in den Schnee und blieb bewusstlos liegen.


„Mach mich los, schnell!“, rief Rico hektisch. Sie zerschnitt mit dem rasiermesserscharfen Messer die Seile, die ihn am Baum hielten. Rico schnappte sich als erstes die Stricke und fesselte Werner die Hände auf dem Rücken und die Füße, vervollständigte seine Kleidung und befreite Michael.


Beide widmeten sich der Frau, die sie gerettet hatte.


„Mein Gott, Inga!“, sagte Rico. Die junge Frau hockte auf dem Boden, sie sah ihre Welt in Trümmern. Ihr Mann, ein dreifacher Mörder, lag mit dem Gesicht nach unten im Schnee. Um Haaresbreite hätte er weitere zwei Menschen ermordet. Die Brutalität seiner Vorgehensweise und die Effektivität der Handlungen hätte sie ihm niemals zugetraut, niemals. Sie liebte ihn doch!


Jedoch, konnte man ein solches Monster lieben? Sie dachte daran, wie er Frederik zugerichtet hatte. Wie kann man so etwas tun? Wie war das möglich? Hatte sie sich in der Einschätzung des Mannes so vertan oder hatte er sich verändert, ohne dass sie es bemerkt hatte? Die Tränen liefen ihr die Wangen hinunter, sie weinte hemmungslos.


„Komm, wir bringen dich zur Hütte!“, meinte Rico.


„Willst du ihn hier so liegen lassen?“, stieß sie zwischen zwei Schluchzern hervor.


„Nein“, beruhigte sie Rico, „wir bringen dich zur Hütte und holen die Schubkarre, dann brauchen wir ihn nicht zu tragen.“


„Er wird dort ersticken!“, äußerte sie ihre Befürchtung.


In dem Moment begann Werner Felden sich zu regen. Er zappelte wie wild und schrie:


„Mach mich los, du Schlampe. Ich bring dich um. Los, tu was ich dir sage!“


So kannte sie ihn nicht, das war nicht der Mann, den sie liebte.


Er versuchte sich mit aller Kraft von den Fesseln zu befreien. Ohne erkennbare Regung kontrollierte Rico die Festigkeit der Fesseln. Sie brachten Inga in die Hütte zurück und machten sich gleich auf, den Gefangenen zu holen. Die emotional stark gebeutelte junge Frau stellte sich gleich unter die Dusche. So heiß, wie sie es eben noch ertragen konnte, ließ sie das Wasser auf sich hernieder prasseln.


Was für ein Albtraum! Aus dem verruchten, sexgeladenen erotischen Abenteuer verbunden mit der Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches war dieser Albtraum mit seinen furchtbaren Auswüchsen geworden. Die Horrorvorstellung war noch nicht beendet, denn sie waren nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten. Wer weiß, wann sie sich aus dieser Zwangslage befreien könnten.


Sie hörte die Männer zurückkehren. Sie polterten, als wenn sie etwas Schweres trügen. Sie löste sich von dem wärmenden Wasserstrahl, wand sich ein Handtuch um die nassen Haare und setzte sich im Morgenmantel zu den beiden Männern, die am Tisch Platz genommen hatten.


„Hast du einen Schnaps hier?“, fragte Rico.


„Naklar!“, antwortete sie, „Keine Jagdhütte ohne Zielwasser.“


Die Schnapsflaschen standen versteckt hinter Küchenrollen und Toilettenpapier in der Vorratskammer. Rico goss ein und sie kippten den Schnaps hinunter.


„Ich brauche noch einen!“, sagte Michael. Rico goss nach.


„Was jetzt?“, fragte er Inga, er meinte ihren Mann.


„Ich hätte niemals gedacht, dass er dazu fähig ist, niemals. Ich kann es immer noch nicht glauben.“


„Du hast es mit eigenen Augen gesehen!“, sagte Michael heftig.


„Ja“, bestätigte Inga und trank einen Schluck Schnaps aus Ricos Glas.


„Wo hat er sein Auto?“, fragte der Rotblonde.


„Irgendwo dort draußen. Jetzt, wo es dunkel wird, finden wir es eh nicht mehr.“


„Hat jemand Hunger?“, fügte sie an.


Rico und Michael tauschten einen Blick.


„Ja!“, antwortete Rico für beide, „Ich hab ein erhebliches Loch im Bauch. Aber bitte kein Steak“, fügte er an.


Inga träumte einen grässlichen Traum, erwachte schweißgebadet erschreckt in der Nacht. Die beiden Männer lagen rechts und links von ihr und beschützten sie. Sie kuschelte sich an Rico und versuchte weiter zu schlafen.


-


Die Morgendämmerung sah Inga bereits auf den Beinen, sie bereitete Frühstück, Rührei, mit Speck und Zwiebeln und kräftiges, geröstetes Bauernbrot. Rico hatte den zeternden Werner zur Toilette geführt, Michael saß an seinem Laptop.


„Internet klappt wieder!“, rief er aus.


Rico stürzte sich gleich an den Rechner und mailte seine Dienststelle an.


Zwei Stunden später war die Hütte von Ermittlungsbeamten bevölkert. Die Leichen und Werner wurden weggeschafft, Fragen gestellt und Berichte geschrieben. Der Spitzboden wurde besichtigt, eine Video- und Abhöranlage sichergestellt, ein Handbohrer, mit dem Werner Felden Gucklöcher in die Decke gebohrt hatte, wurde entdeckt und löste damit das Rätsel um die Holzspäne.


Michael bat die Polizisten, ihn bis zur Ortschaft mitzunehmen, ihn hielt es keine Minute länger in der Horrorhütte.


In der Abenddämmerung waren Rico und Inga allein. Die Polizisten hatten Werners Landrover gefunden und zur Hütte gebracht, so dass sie nicht mehr gebunden waren.


Inga packte ihre Sachen und sagte:


„Ich will nicht mehr hier sein. Bring mich bitte weg.“


-


Elf Monate später rannte Rico mit einem Blumenstrauß in der Hand ins städtische Krankenhaus hinein. Er stürmte auf die gynäkologische Abteilung zu und musste an der Tür zum Kreißsaal warten, bis man ihm auf sein Klingelzeichen hin öffnete. Den Blumenstrauß nahm ihm eine Schwester ab. In einen grünen Kittel gekleidet betrat er den Kreißsaal.


Inga lag auf dem Entbindungsstuhl, sie begrüßte ihn mit einem Lächeln, das sein Herz erwärmte.


„Gottseidank!“, flüsterte sie ihm ins Ohr, als er sie mit einem Kuss begrüßte.


Sie hielten sich an den Händen, Inga entspannte sich sichtbar.


„So ist es schön“, lobte die Hebamme, „locker entspannen. Jetzt sind wir komplett.“


„Noch nicht ganz“, meinte Inga und verzog ihr Gesicht, als eine weitere Wehe über sie kam.


Kaum eine Stunde später hielt Rico das Baby in der Hand. Er zeigte es strahlend der erschöpften Mutter. Die lächelte, mit Tränen in den Augen. Rico legte das Kleine auf ihren Bauch, beugte sich über die beiden liebsten Menschen und flüsterte:


„Herzlichen Glückwunsch und Danke für das Glück.“


„Die Haare hat das Kind vom Vater“, meinte die Hebamme mit Blick auf den rötlichblonden Flaum auf dem Kopf des Kindes.

[Zitat] Das Münsterländer Schneechaos am 1. Adventswochenende 2005

Vom 24. bis 27. November 2005 kam es u.a. in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen


wiederholt zu Schneefällen, die zeitweise von hoher Intensität waren und in Verbindung


mit stürmischen Windböen der Stärke 8 Beaufort auftraten. Speziell am Freitag,


den 25.11.2005 wurden dabei im Raum Münster im Tagesverlauf Niederschlagsmengen


von bis zu 16 mm registriert, was einer Neuschneehöhe von 15 cm in 12


Stunden entsprach. In Folge der widrigen Witterungsverhältnisse brachen an diesem


Freitag und in den frühen Morgenstunden des darauffolgenden Samstag in den Kreisen


Steinfurt und Borken 50 Strommasten unter der Last der Schnee- und Eisablagerungen


zusammen. Insgesamt 250000 Menschen mussten bis zu 4 Tage ohne Strom


auskommen, teilweise wurde sogar Katastrophenalarm ausgerufen.[/Zitat]

Kommentare


EviAngel
(AutorIn)
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 127
EviAngel
schrieb am 24.06.2013:
»Die Geschichte war gleich da, als das Thema ins Gespräch kam. Ich fands extrem erregend, erst diese ausgefallene Befruchtungsgeschichte und dann den irren Massenmörder miteinander zu verquicken.
Ich kenne mehrere Männer, die sich innerhalb meines Bekanntenkreises befinden, die zu solchen oder ähnlichen Bluttaten in der Lage wären, wenn ihre Weibchen auf solche oder ähnlich absonderliche Ideen kämen.
Ich bete zu Gott, dass diese Geschichte auf ewig Fiktion bleibt.
Danke für die Kommentare.

Gruß Evi :)«

Jester42m
dabei seit: Jun '07
Kommentare: 7
schrieb am 28.05.2013:
»Die Geschichte an sich ist gut geschrieben. Aber in dem Fall wäre es mehr ein Thriller als eine Erotikgeschichte.
Die Erotik konzentriert sich auf den ersten Teil und danach ist sie wie weggeblasen. Tot sind leider nicht für diese Art von Geschichten geeignet.«

siguris
dabei seit: Feb '04
Kommentare: 110
schrieb am 29.05.2013:
»absoluter SCheiß, was soll das mit einer erotischen Geschichte zu tun haben ???«

peterhardt
dabei seit: Jun '04
Kommentare: 97
schrieb am 29.05.2013:
»Ich hoffe, das bei diesen Wettbewerb nicht noch mehr von den schlechten Schreiberlingen dabei sind.«

Leichtgewicht
dabei seit: Mär '10
Kommentare: 279
Leichtgewicht
schrieb am 30.05.2013:
»Tolle Geschichte, passt gut unter die Kategorie Sonstiges.
Denn eine Sexgeschichte, zu der sie sich zunächst zu entwickeln schien, ist es nicht.
Aber auf jeden Fall kann der Autor schreiben.«

simon412
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 39
schrieb am 02.06.2013:
»Sehr spannend, aber leider kommt die Erotik zu kurz. Hätte man mehr daraus machen können«

AxelMU
dabei seit: Mär '04
Kommentare: 33
schrieb am 03.06.2013:
»Die Geschichte ist gut.
Leider hat sie sehr wenig Erotik.«

T4ler
dabei seit: Apr '02
Kommentare: 135
schrieb am 03.06.2013:
»5 oder 6 Männer zu Anfang? Was hatte sie denn bisher an Sex wenn sie noch nicht mal einen Penis in der Hand hatte den sie groß gerieben hat??? Da sind mir viel zu viele Ungereimtheiten und es kommt kein Gefühl auf. Sorry«

BenjaminBi
dabei seit: Feb '06
Kommentare: 129
BenjaminBi
schrieb am 03.06.2013:
»"Scheiß", "Schreiberling"? Na, na, na, das hat diese Geschichte aber wahrlich nicht verdient! Sie fängt gut an, Stil und Sprache sind ordentlich, und die (einzige wirkliche) erotische Szene mit Ricoh ist doch auch sehr gefühlvoll und eindringlich beschrieben.

Merkwürdigerweise drängt sich mir aber der Eindruck auf, ab etwa der Hälfte (genau dann, wenn es "mörderisch" wird) hätte ein anderer Autor die Tastatur übernommen. Natürlich will ich nicht behaupten, die Geschichte mit den 5 Kerlen zum Kindermachen sei realistisch, aber die Krimihandlung ist dann doch allzu unglaubwürdig: Gerade ein Polizist würde z.B. sicher darauf achten, dass Leichen zur späteren Beweissicherung an ihrem Fundort verbleiben, anstatt sie mit der Schubkarre herumzukutschieren; und natürlich wird erschreckend schnell zur Tagesordnung übergegangen, Sex und Essen scheinen wichtiger als die Nähe eines brutalen Mörders! Gleichzeitig lassen Stil und Sprache nach. Schade.«

aweiawa
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 214
aweiawa
schrieb am 05.06.2013:
»In dieser Geschichte kommt viel Gutes zusammen, der Stromausfall ist wesentlicher Bestandteil, Spannung ist drin, Sex ist drin. Stilistisch ist noch Potenzial nach oben, vor allem bei den Dialogen. Insgesamt aber gut gemacht!«

mmax54
dabei seit: Feb '03
Kommentare: 13
schrieb am 09.06.2013:
»Vorweg: Die Geschichte hat mir gefallen.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Krimi zuerst da war und um einige erotische Sequenzen ergänzt wurde. Es ist eine Geschichte und darum muss nicht alles nachvollziehbar oder logisch sein, auch wenn es schöner ist.
Die Interpunktion und die Bildung von Absätzen dürften ausgefeilter sein.«

lefuet
dabei seit: Jun '01
Kommentare: 48
schrieb am 16.06.2013:
»In der Kategorie Erotik kann ich mit solchen Gewaltexzessen nicht viel anfangen.

Mal abgesehen von einigen Schwächen des Plots ist sie aber in meinen Augen handwerklich gut gemacht - dennoch finde ich sie trotz des sexuellen Setups hier unpassend.«

-Serenity-
dabei seit: Aug '02
Kommentare: 19
Serenity
schrieb am 26.06.2013:
»Lobenswert ist die reichliche Verwendung von Dialogen ... aber aweiawa muss ich widersprechen. Bei Stromausfall ist die Spannung draußen.«

lllllliiiii
dabei seit: Okt '13
Kommentare: 3
schrieb am 28.10.2013:
»Das ist eine sehr gute Geschichte und sie ist mal anders als die herkömmlichen :-)«

Vronie
dabei seit: Mär '11
Kommentare: 3
schrieb am 13.11.2013:
»Gerade noch einmal durchgelesen. Die Geschichte hat etwas wirklich erotisches und ist sehr spannend, sonst würde ich mich sicherlich nicht nochmal, von ihr fesseln lassen.«

Softmohn
dabei seit: Jul '15
Kommentare: 63
schrieb am 11.11.2015:
»Eine sehr interessante und nicht alltägliche Geschichte, sicher total zweigeteilt, sehr spannend erzählt. Ich schließe mich da dem Urteil von Leichtgewicht an. Die Erotik konzentriert sich auf den ersten Teil der Geschichte und hier steht die nachvollziehbare einmalige sensible Schilderung der Gefühlswelt der Hauptakteurin sehr anschaulich im Vordergrund.«


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