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Kommentare: 12 | Lesungen: 11183 | Bewertung: 6.25 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 24.04.2010

Der Professor: Teil 1

von

Es war ein regnerischer Freitagnachmittag. Vanessa saß auf den Stufen des Käthe-Günther-Gymnasiums. Auf ihrer Brille schlugen sich vereinzelte Tropfen des Nieselregens nieder. Das nasskalte Frühlingswetter konnte einem echte den Tag vermiesen. Doch dies war nicht der einzige Grund für das Stirnrunzeln des molligen Mädchens. In ihren Händen heilt sie ihr Handy fest umklammert. Sie wartete auf eine SMS ihrer Freundin. Jenny hatte ihr versprochen sie mit ihrem Freund hier ab zu holen. Zwei Stunden wartete sie schon vor den Stufen ihrer Schule.


Zuhause wartete niemand auf sie. Ihre Eltern und ihre jüngere Schwester verbrachten das Wochenende in Hamburg. Vanessa hatte wenig antrieb ihre Verwandten zu besuchen, zumal sie endlich 18 war, und nicht länger mit Kindern spielen wollte. Nein, sie wollte das Wochenende mit Jenny verbringen. Ihre besten, und irgendwie auch einzigen Freundin. Früher waren sie unzertrennlich gewesen, doch seid Jenny einen neuen Freund hatte, war sie immer unzuverlässiger gewesen. So wie heute.


Missmutig tippte sie zusammengekauert auf ihrem Handy herum. Die letzte SMS vom Konto ihrer Prepaid Karte war vor einer Stund abgeschickt worden. Sie konnte jetzt nur noch auf eine Antwort warten.


„Hallo Kleines?“, drang eine Stimme aus dem Nichts zu ihr durch. Vanessa richtete sich auf. Sie erblickte einen gut gekleideten Mann in Anzug und mit einem Schirm in der Hand. Sein dunkles Haar war kurz geschnitten und sein kantiges Kinn flankierte ein freundliches Lächeln. „Was treibst denn noch in der Schule, Kleines? Solltest du nicht schon zuhause sein und das Wochenende genießen?“


Vanessa erkannte den Mann. Es war Professor Martin Schönbaum. Ein junger Wirtschaftsprofessor, er aushilfsweise an der Käthe-Günther unterrichtete, um die zahlreichen Ausfälle an Lehrern zu verringern. Er war sehr beliebt bei seinen Schülern, und Vanessa hörte fast jeden Tag in der Pause von den Schwärmereien ihrer Mitschülerinnen.


„Ich warte hier auf jemanden.“


„Du solltest dich vielleicht wo anders hin setzen. Bei dem Wetter wirst du noch krank und es wäre doch schade wenn wir uns deshalb am Montag nicht wieder sehen könnten.“ Er deutete auf das Cafe, welches gegen über der Schule lag. Sein Lächeln glich einem Sonnenstrahl der durch die Wolkendecke direkt in ihr Herz schoss. Vanessa zwang sich zu einem ernsten Gesichtsausdruck. Sie wollte nicht wie diese Tussis wirken, die sich jedem Mann gleich willig ergaben der ihnen zuzwinkerte. Sie war nicht so eine. Auch wenn sie diese Mädchen heimlich beneidete. Beliebt sein, hübsch sein, erfolgreich sein, dass war etwas, dass Vanessa stets verwehrt blieb. Die Jungs veralberten sie und die Mädchen lästerten über sie. So konnte sie die Worte des Professors leicht in die Worte falscher Freundlichkeit einreihen, die sie in ihren Schuljahren nur zu gut kennen gelernt hatte.


„Nein, ich muss hier warten. Meine Karte ist leer und ich kann nicht bescheid geben wo ich bin.“


„Das sollte kein Problem darstellen.“, er griff in seine Jackentasche, holte sein Handy hervor, und reichte es ihr. „Ruf einfach an. Ich habe einen Vertrag, wo ich unbegrenzt Telefonieren kann. Das nutze ich eh viel zu selten.“


Vanessa wollte ablehnen, doch hielt sie das Handy schon in ihrer Hand. Sie wählte Jennys Nummer und wartete.


„Danke.“, kam es immer noch etwas mürrisch über ihre Lippen.


Der Mann, Mitte dreißig, stand mit seinem Regenschirm über ihr und lächelte nur. Geduldig wartete er bis die Schülerin endlich anfing zu reden.


„Hallo, Jenny, wo steckt ihr?“


„Oh, Vanessa. Sorry, Babe, wir hatten total den Megastress.“


„Ja, ist ja gut.“ Das war sie schon gewohnt. Bein Jenny war alles Megastress. „Wann kommt ihr?“


„Wie?“


„Ihr wolltet mich von der Käthe abhole.“


„Oh, Fuck. Sorry, Babe, total verpeilt. Du, Babe, ich bin mit Tomi schon auf dem Weg zu seinen Freunden. Wird heute leider nix mehr werden.“ Im Hintergrund hörte sie Tomis Stimme: „Wegen der fetten Schlampe dreh ich nicht noch mal rum. Die ist eh zu blöd, als das sie jemand Ficken würde.“


„Du, Babe, ich muss Schluss machen. Wir reden morgen, baba.“ Jenny legte auf.


Benommen hielt Vanessa das Handy in der Hand. Der Professor blickte sie fragend an. „Klingt so, als wären es keine guten Neuigkeiten.“


Sie stand auf und reichte ihm das Handy kopfschüttelnd.


„Nein.“, murmelte sie.


„Du wirst wohl nicht abgeholt.“


„Nein.“, schluchzte sie.


„Wie kommst du heim?“


„Mit dem Bus in zwei Stunden.“


„Wo wohnst du denn?“


„Neuheim.“ Ihre Stimme klang gleichgültig. Zu sehr hatten die Worte im Hintergrund sind verletzt.


„Ich bring dich hin.“


„Was?“, Vanessa blickte zu ihm auf. Auch wenn sie Stand war er mehr als einen Kopf größer als sie.


„Ich bringe dich heim, du willst doch heim, oder?“


„Weiß nicht.“, murmelte sie.


„Dann komm mit.“ Er verstaute sein Handy in der Jackentasche und ergriff ihre Hand. Ohne widerstand ließ sie sich von ihm mit zum Parkplatz ziehen. Fast Leblos trottete sie dem Mann hinterher. Ihr langes rot gefärbtes Haar war bereits durchnässt. Ihre Gesicht blass. Alles in allem, war sie in diesem Moment ein 163 cm großes und 65 Kilo schweres Häufchen Elend.


Sie hielten vor dem schwarzen Honda Sportwagen des Professors. Er öffnete ihr die Tür und sie stiegen ein. Augenblicke später saß auch er in dem Wagen und sie fuhren los.

Der Regen prasselte nun heftiger auf das Auto herab. Die Scheibenwischer hatten mühe mit den Wassermassen zu recht zu kommen, während das Auto an einer roten Ampel hielt.


„Was hast du heute noch vor?“


„Weis nicht.“, gestand Vanessa. Sie war froh nicht draußen auf der Straße zum Busbahnhof laufen zu müssen.


„Wann musst du denn zuhause sein?“


„Gar nicht.“, gestand sie. „Wollte das Wochenende bei einer Freundin verbringen, aber die …“


„Ich verstehe. Ist bitter so was. Oder?“


Sie nickte. Die Ampel schaltete auf Grün und der Wagen fuhr weiter.


„Magst du ins Kino?“


„Was?“


„Ist zwar nicht so toll wie das Wochenende mit der besten Freundin zu verbringen, aber wenn du magst lade ich dich ins Kino ein.“


„Ja, aber das geht doch nicht.“


„Wieso?“


„Sie sind doch Professor und ich …“ Vanessa war vollkommen überrumpelt. Gerne würde sie ja sagen, zumal sie noch von niemand wusste, der von dem begehrtesten Lehrkörper der Schule eingeladen wurde.


„Wieso nicht?“, er blickt zu ihr und lächelte dabei erneut. „Du bist eine junge Frau die heute nichts Besseres zu tun hat, und ich bin ein Mann dem es genau so geht. Wir könnten uns beide alleine langweilen oder aber gemeinsam spaß haben.“


„Ja, aber.“ Ihr Schamgefühl regte sich. Es war falsch mit einem Mann einfach so aus zu gehen, selbst wenn er gut aussehend, sympathisch, und nett war. „Niemand mag dich“, hallte es durch ihr Unterbewusstsein.


„Nichts aber. So lang du keinen guten Grund nennen kannst nicht mit mir ins Kino zu gehen.“

Sie konnte nicht, und so hielten sie wenige Minuten später im Parkhaus des Städtischen Kinos. Es war nicht so modern wie die Filmpaläste in den Großstädten, doch bot das Kino genug Komfort und Qualität um mit dem Grossteil der Kinoproduktionen mithalten zu können.


Vanessa hoffte nicht von irgendwelchen Schülern gesehen zu werden. Es war ihr peinlich gemeinsam mit dem älteren Mann ins Kino zu gehen, auch wenn es sie gleichzeitig mit Stolz erfüllte.


Herr Schönbaum war wirklich kein Mann den man verachten konnte. Vanessa hatte zwar noch nie einen Mann gehabt. Ja, sie hatte noch nicht einmal ihren ersten Kuss empfangen, doch als sie neben Martin Schönbaum im Kinosessel saß, spürte sie tief in sich jene Achterbahn der Gefühle, die sie schon so oft bei ihren Klassenkameradinnen erlebt hatte.


Der Film war irgendein Remake oder eine Fortsetzung einer berühmten Teeniekomödie aus den USA. Vanessa bekam von der Handlung nicht viel mit, zu sehr pochte ihr Herz als sich die Hand der Professors auf ihren Oberschenkel legte. Gut 15 Minuten glitten seine kräftigen Finger über ihren Schenkel, streiften das empfindliche Fleisch, welches sich unter ihrem Rock verbarg, ehe sie ihre Hand um seine legte und ihren Kopf an ihn schmiegte.


Der Film näherte sich seinem Ende als sie seine Lippen auf ihrer Stirn spürte und ihr Magen fast zu zerspringen drohte. Es war nur ein keuscher Kuss, der nichts mit der leidenschaftlichen Berührung der Lippen des Filmpaars zu tun hatte. Doch für Vanessa war es das Tor zu einer anderen Welt.


Seine Hand war längst auf die Innenseite ihrer Schenkel gewandert - die sie ihm bereitwillig öffnete – während der Filmheld gerade seinen letzten dramatischen Auftritt hatte, um die Liebe seiner Angebeteten zurück zu gewinnen. Sie achteten nicht darauf, sondern hatten ihren Blick auf einander gerichtet. Er beugte sich runter und küsste sie zärtlich auf die Lippen. Einer Supernova gleich, explodierte in diesem Moment das Herz des Mädchens. Willenlos ergab sie sich dem Kuss des erfahrenen Liebhabers der sie geschickt mit seiner Zunge führte und verführte.


Der Absp

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Kommentare


simcard
dabei seit: Jun '04
Kommentare: 42
schrieb am 24.04.2010:
»sehr schön geschrieben :) Ist eine nette, normale, Abwechslung zu den "verführt" bzw. fremdgehen/cuckold Geschichten, auch wenn letztere auch megagut sind.«

tralalo
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 96
schrieb am 24.04.2010:
»Finde ich prächtig. Sehr schön und bildgewaltig beschrieben.«

Adlerswald
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 166
Adlerswald
schrieb am 26.04.2010:
»Mhm, und wie geht es weiter? Ich frage mich, ob der Professor auch vor anderen zu ihr steht oder sie nach dem Genuss ihrer Möse entsorgt, wie sein voll gespritztes Kondom.
Also: Die Fortsetzung ist überfällig!«

Moglotti
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 38
Jopi Wingerather
schrieb am 27.04.2010:
»Schön ausgeschmückte Formulierungen. Trotz der an und für sich banalen Rahmenhandlung schön zu lesen. Irgendwie kommt der Akt am Ende im Vergleich etwas zu kurz.«

schuesse
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 1
schrieb am 07.05.2010:
»Gut und aus dem Leben.«

johnfk
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 1
schrieb am 09.05.2010:
»Ich finde die Geschichte zu weit hergeholt«

larettamagnolia
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 102
schrieb am 08.08.2010:
»schön, so ne entjungferung«

umwagner
dabei seit: Mär '03
Kommentare: 26
schrieb am 04.09.2010:
»Sehr schön geschrieben, Einfühlsam uns realistisch«

tink
dabei seit: Aug '12
Kommentare: 30
schrieb am 20.01.2013:
»Schöne Geschichte, wenn auch mit teils kreativer Groß- und Kleinschreibung und auch wenn es mich wundern sollte, wenn der gute Prof der ganze Lehrkörper wäre :-)«

Bennie12
dabei seit: Feb '12
Kommentare: 52
schrieb am 25.12.2013:
»Danke!«

rasti12
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 393
schrieb am 03.02.2014:
»Geile Geschichte«

Kobayoba
dabei seit: Jul '17
Kommentare: 7
schrieb am 24.07.2017:
»Nette Geschichte.
Ohne Effekthascherei. Finde ich gut gemacht.Prima.«



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