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Kommentare: 2 | Lesungen: 2150 | Bewertung: 7.30 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 23.07.2004

Der Wortmaler

von

Für Iris


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Leichte Ungeduld machte sich in ihm breit. Der Atem ging schwer, als er erinnernd seine Lider schloss, um ihr Bild vor sein inneres Auge zu holen. Über die Dächer der Stadt zog der feine Nebel des Morgens auf und berührte ihn.


"Gleich werde ich dich in meine Arme nehmen, endlose Stunden warten auf uns, ich spüre dich, ich sehe dich, atme dich förmlich. Dein Duft erreicht mich und vernebelt mir die Sinne.


Dabei sind meine Augen wacher als je zuvor. Ich sehe dich an., sehe, wie du vor mir liegst, einfach nur da liegst und schläfst. Deine alabasterfarbene Haut hebt und senkt sich mit jedem deiner zarten Atemzüge.


Ich höre dir zu, lausche deinem eigenen Rhythmus des erfüllten Lebens. Zärtlich lasse ich meine Blicke an dir entlang gleiten. Sehe deine angezogenen Knie, deinen wundervollen Oberkörper. Habe ich dir eigentlich jemals gesagt, wie sehr ich die außergewöhnliche Haltung an dir liebe?"


Nachdenklich bewegte er sich in Richtung des offenen Fensters und schaute hinaus. Eine Schar von Schwalben flog nah an ihm vorbei und kündigte den nahenden Frühling an. Er streckte sich und fuhr sich streichelnd mit den Handflächen über jeden einzelnen Rippenbogen.


Lächelnd wandte er sich zurück und trat wieder zu ihr.


"Wie kann man so schlafen? Ich wundere mich immer wieder über dich. Allein wie du deinen rechten Arm anwinkelst, um deinen müden Kopf in deiner Armbeuge ruhen zu lassen. Ich sehe deine angezogene linke Schulter an deinem weichen Gesicht liegen. Und dein Antlitz ruht träumend auf den Handrücken. Deine Augen sind geschlossen."


Er riss sich von seinen Gedanken los und sah sich suchend um.


"Was soll ich nur tun? Ich sehe dich. Ich weiß, was du träumst. Deine Gedanken erreichen mich und rauben mir den Atem, meine Hände streben nach dir wie nie zuvor. Immer wieder kämpfen sich Augenblicke zu mir durch. Ich genieße, wie du da liegst, wie deine rubinroten Lippen geschlossen sind. Bitte lass mich deinen leichten trotzigen Ausdruck in den schlafenden Mundwinkeln erkennen. Lass einzelnen Haarsträhnen dein wundervolles Gesicht säumen.


Küssen möchte ich dich, einfach so, ungefragt, doch nicht unbedacht. Als ob ich dich wecken wollte. Es ist früh am Morgen, es wäre nicht verwunderlich jetzt aufzuwachen.


Doch ich lass dich schlafen, erfreue mich an diesem Bild, welches du mir bietest."


Schritt für Schritt. Seine Füße glitten leise über den Boden. Kaffeeduft hätte ihn längst begleiten sollen. Doch wer konnte jetzt an ein stärkendes Frühstück denken, wenn frech abstehende Haare seine Gedanken bündelten.


"Ich sehe die lange Linie, die deine Wirbelsäule bildet, deinen malerischen Po, der mittlerweile auf deinen Füßen liegt. Ich möchte jede einzelne Zehe küssen, streicheln, mit Rosenblättern bedecken, doch ich lehne mich wohlwollend vor und streife das kühle Laken über dich, bedecke deine Blöße mit einem letzten Blick auf die versteckten Wölbungen deiner Brüste, die von deinen Armen geschützt werden.


Nichts ändert sich, wird sich jemals ändern. Meine Zuneigung und Liebe hat Bestand, wie Umfang und Wurzeln eines Baumes. Tiefe, ja, Tiefe wird es sein, die diesen Zauber erfüllt. Ich sehe dich, weil ich liebe. Sehe, wie sich deine Konturen durch den fließenden Stoff zeichnen, und ich atme im gleichen Takt wie du, träumend."


Sein Blick blieb am gegenüber hängenden Spiegel haften und in gewohnter Manier strich er sich die Haare aus dem Gesicht und griff sich massierend in den Nacken.


"So etwas tut gut, so gut."


Sein Kopf drehte sich in seinen begnadeten Händen, als er sich genüsslich im Spiegel wieder erkannte. Ein Blick, der viel mehr verriet, als er eigentlich auszusagen vermochte.


"Einst habe ich diesen Anblick von dir eingefangen und ich gestehe, ich bin immer noch davon gefesselt. Für einen einzigen Moment erhoffte ich mir damals, dass die Welt stehen bliebe. Nur für diesen einzigen Augenblick. Meine Augen haben dich längst wieder gefunden und dein Bild brennt sich mehr als glühend ein. Deine Figur verfestigt sich so tief, dass ich sie immer wieder beschreiben werde. Ich spüre jeden Herzschlag, flüstere jeden Buchstaben deines Namens und zieh die Fesseln immer enger, weil ich mich von deinem Anblick nicht mehr lösen will."


Seine Hände verbargen mittlerweile sein Gesicht, er starte gegen die Lider, unfähig, die Augen zu öffnen.


"Lass mich dich sehen. Lass mich dich gedankenverloren sehen. Erwache und strecke dein rechtes Bein aus. Setze den rechten Fuß auf den Boden. So ist es gut. Dein linkes Bein darf leicht angezogen sein und der Fuß versteckt sich verspielt unter der rechten gespannten Wade. Im Lichtspiel der Sonne ist es eine Lust dich anzusehen und sich vorzustellen, der schmeichelnde Schatten deiner Silhouette zu sein. Dein linker Arm liegt an deinem linken Knie und die schmalgliedrige Hand berührt das ruhende Bein, Momentaufnahmen, die mein Herz augenblicklich klopfen lassen."


Seine Hände sanken an seinem Körper entlang und streckten sich in Gedankentiefe, während der Kopf in den Nacken fiel und sich seine Augenlider wieder öffneten.


"Ich sehe, was ich sehe. Mein Blick bleibt an deinem Bauch hängen, ich genieße die freie Aussicht auf deinen wundervollen Bauchnabel, der sich diesmal nicht vor mit versteckt. Die Schattierungen an der Seite deines Körpers bringen deine Linien zur Geltung. Du bist so wunderschön. Ich erkenne dich und ein Lächeln gleitet über mein Gesicht. Dich in deinem Sein zu entdecken, macht mich glücklich, denn ich sehe, wie zufrieden zu mit dir bist. Du gibst dich dir hin und genießt dich. Graziös hebst du den rechten Arm und deine Hand streckt sich in den Nacken. Genauso liebe ich es, verweile so. Lass mich nicht deinen Rücken erkennen; lass mich bitte nur seinen Liebreiz erahnen."


Langsam, ganz langsam setzte er sich auf. Die Schultern kreisten sanft und der Hals wurde nach allen Seiten gedehnt, bis sich die Augen verengten und ein Leuchten aufflackerte.


"Nun erst nehme ich deine zarten, vollen Brüste wahr, die sich wundervoll runden. Ich erkenne einzelne Rippenbögen, die sich aus deiner hellen Haut hervorheben und ich erkenne, wie du genussvoll den Hals weiter nach hinten beugst, so wie ich es gerade für dich tat. Ich bin fasziniert und glaube meinen Augen kaum. Doch dein Kopf lehnt erzählend an deinem rechten Arm und ein sinnenfreudiger Seufzer entgleitet deinem leicht geöffneten Mund. Dein Atem geht weniger gleichmäßig als zuvor und für einen Augenblick öffnest du langsam die Augen und verharrst genießerisch. Ich sehe dich und hoffe, dass du mich jetzt nicht erblickst. So wie du jetzt bist, möchte ich dich nicht stören. Sei ganz du. Ohne mich. Für einen Moment, für einen Augenblick!"


Mit schlafwandlerischen Sicherheit ließ er sich leise in die Polster fallen und zog die Beine dicht an sich heran.


"Ich muss etwas tun, so kann es nicht weitergehen. All die Bilder, die ich im Kopf habe. Mitreißen lasse ich mich. Ich werde dich aus der Ferne genießen. Es bedarf derer nicht viel, ein Wink, ein Moment und schon genieße ich deine Schönheit in Unverfälschtheit. Du bezauberst mich in allem, was du tust. Ich brauche nur hinzusehen, um dich zu verstehen. All diese schönen Momente habe ich nur dir zu verdanken. Du bist ein Kunstwerk für mich, dich zu genießen macht mich glücklich und lässt mich unsere Ursprünglichkeit erleben. Du verleugnest nichts, in deiner hingebenden Harmonie deiner selbst."


Er sprang auf, wissend um sein Tun und schritt quer durch den sonnendurchfluteten Raum.


"Komm steh auf, ich möchte deine wunderbaren Füße sehen, wie sie beieinander stehen, zart und doch, wundere ich mich, denn sie tragen dich in deiner ganzen Größe. Die schlanken Fesseln zeugen trotz ihrer Zartheit von Stärke und Festigkeit und bilden eine wundervolle Einheit mit den formvollendeten Beinen. Wenn ich dich sehe, möchte ich dich ewiglich streicheln, liebkosen, verwöhnen... Ewiglich und mehr. Lass mich ruhig fiebern beim Anblick deiner zarten Linien. Lass mich atemlos sehen, wie sich dein Bauch spannt, wie sich der Brustkorb hebt, wie sich die runden Brüste heben, um deine ganze Figur zu vollenden."


Er griff nach dem weißen Tuch und zog es die Höhe.


"Langsam und genüsslich ziehst du dein seidiges Hemd über den Kopf. Ganz lang streckst du deine Arme , während dein Kopf und deine Haare in die Seide eintauchen und deine Gesichtszüge verschwinden lassen. Ich erkenne deine Achselhöhlen und die grazilen Schultern. Unendlich scheint es zu dauern, bis du den Blick auf dein wunderbares Brustbein freigibst und deinen langen Hals nach hinten reckst. Was gäbe ich darum, dich in diesem Moment deines Beschäftigseins und des mir Ausblick schenkenden Augenblickes deinen Körper mit meinen Küssen zu übersäen, deine Brüste an mein Herz zu drücken, deinen Nabel ganz zärtlich zu umwerben, deine Hüften an mich heranzuziehen, dich... Unverkennbar bist du "Du", deine Ausstrahlung nimmt mich immer wieder gefangen. Und so trete ich zu dir, berauscht von der Kostbarkeit, die du mir bietest und begehre dich wie nie zuvor."

Endlich nahm er den Pinsel in die Hand und tauchte ihn in die verschiedenen Farben, bevor er sich endgültig zu der Leinwand hinwandte und zu malen begann.

Kommentare


funnyname
dabei seit: Nov '02
Kommentare: 12
schrieb am 20.10.2004:
»Super Schreibstil und wirklich sehr nett wie man aus quasi keiner Handlung und ohne heftige Worte eine wirklich kribbelnde Atmossphäre erzeugen kann. Hoffe jeder kommt mal in den Genuß eine solche Situation am eigenen Leib zu erleben :-) Top«

catsoul
dabei seit: Jan '04
Kommentare: 105
catsoul
schrieb am 25.05.2007:
»Wow, welche Sprache, wie schön die Beschreibungen. Ich bin hingerissen! DANKE für diese Momente.

liebe Grüße

cat«


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