Der Wortmaler
von Purtzelbaer
Für Iris
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Leichte Ungeduld machte sich in ihm breit. Der Atem ging schwer, als er erinnernd seine Lider schloss, um ihr Bild vor sein inneres Auge zu holen. Über die Dächer der Stadt zog der feine Nebel des Morgens auf und berührte ihn.
"Gleich werde ich dich in meine Arme nehmen, endlose Stunden warten auf uns, ich spüre dich, ich sehe dich, atme dich förmlich. Dein Duft erreicht mich und vernebelt mir die Sinne.
Dabei sind meine Augen wacher als je zuvor. Ich sehe dich an., sehe, wie du vor mir liegst, einfach nur da liegst und schläfst. Deine alabasterfarbene Haut hebt und senkt sich mit jedem deiner zarten Atemzüge.
Ich höre dir zu, lausche deinem eigenen Rhythmus des erfüllten Lebens. Zärtlich lasse ich meine Blicke an dir entlang gleiten. Sehe deine angezogenen Knie, deinen wundervollen Oberkörper. Habe ich dir eigentlich jemals gesagt, wie sehr ich die außergewöhnliche Haltung an dir liebe?"
Nachdenklich bewegte er sich in Richtung des offenen Fensters und schaute hinaus. Eine Schar von Schwalben flog nah an ihm vorbei und kündigte den nahenden Frühling an. Er streckte sich und fuhr sich streichelnd mit den Handflächen über jeden einzelnen Rippenbogen.
Lächelnd wandte er sich zurück und trat wieder zu ihr.
"Wie kann man so schlafen? Ich wundere mich immer wieder über dich. Allein wie du deinen rechten Arm anwinkelst, um deinen müden Kopf in deiner Armbeuge ruhen zu lassen. Ich sehe deine angezogene linke Schulter an deinem weichen Gesicht liegen. Und dein Antlitz ruht träumend auf den Handrücken. Deine Augen sind geschlossen."
Er riss sich von seinen Gedanken los und sah sich suchend um.
"Was soll ich nur tun? Ich sehe dich. Ich weiß, was du träumst. Deine Gedanken erreichen mich und rauben mir den Atem, meine Hände streben nach dir wie nie zuvor. Immer wieder kämpfen sich Augenblicke zu mir durch. Ich genieße, wie du da liegst, wie deine rubinroten Lippen geschlossen sind. Bitte lass mich deinen leichten trotzigen Ausdruck in den schlafenden Mundwinkeln erkennen. Lass einzelnen Haarsträhnen dein wundervolles Gesicht säumen.
Küssen möchte ich dich, einfach so, ungefragt, doch nicht unbedacht. Als ob ich dich wecken wollte. Es ist früh am Morgen, es wäre nicht verwunderlich jetzt aufzuwachen.
Doch ich lass dich schlafen, erfreue mich an diesem Bild, welches du mir bietest."
Schritt für Schritt. Seine Füße glitten leise über den Boden. Kaffeeduft hätte ihn längst begleiten sollen. Doch wer konnte jetzt an ein stärkendes Frühstück denken, wenn frech abstehende Haare seine Gedanken bündelten.
"Ich sehe die lange Linie, die deine Wirbelsäule bildet, deinen malerischen Po, der mittlerweile auf deinen Füßen liegt. Ich möchte jede einzelne Zehe küssen, streicheln, mit Rosenblättern bedecken, doch ich lehne mich wohlwollend vor und streife das kühle Laken über dich, bedecke deine Blöße mit einem letzten Blick auf die versteckten Wölbungen deiner Brüste, die von deinen Armen geschützt werden.
Nichts ändert sich, wird sich jemals ändern. Meine Zuneigung und Liebe hat Bestand, wie Umfang und Wurzeln eines Baumes. Tiefe, ja, Tiefe wird es sein, die diesen Zauber erfüllt. Ich sehe dich, weil ich liebe. Sehe, wie sich deine Konturen durch den fließenden Stoff zeichnen, und ich atme im gleichen Takt wie du, träumend."
Sein Blick blieb am gegenüber hängenden Spiegel haften und in gewohnter Manier strich er sich die Haare aus dem Gesicht und griff sich massierend in den Nacken.
"So etwas tut gut, so gut."
Sein Kopf drehte sich in seinen begnadeten Händen, als er sich genüsslich im Spiegel wieder erkannte. Ein Blick, der viel mehr verriet, als er eigentlich auszusagen vermochte.
"Einst habe ich diesen Anblick von dir eingefangen und ich gestehe, ich bin immer noch davon gefesselt. Für einen einzigen Moment erhoffte ich mir damals, dass die Welt stehen bliebe. Nur für diesen einzigen Augenblick. Meine Augen haben dich längst wieder gefunden und dein Bild brennt sich mehr als glühend ein. Deine Figur verfestigt sich so tief, dass ich sie immer wieder beschreiben werde. Ich spüre jeden Herzschlag, flüstere jeden Buchstaben deines Namens und zieh die Fesseln immer enger, weil ich mich von deinem Anblick nicht mehr lösen will."
Seine Hände verbargen mittlerweile sein Gesicht, er starte gegen die Lider, unfähig, die Augen zu öffnen.
"Lass mich dich sehen. Lass mich dich gedankenverloren sehen. Erwache und strecke dein rechtes Bein aus. Setze den rechten Fuß auf den Boden. So ist es gut. Dein linkes Bein darf leicht angezogen sein und der Fuß versteckt sich verspielt unter der rechten gespannten Wade. Im Lichtspiel der Sonne ist es eine Lust dich anzusehen und sich vorzustellen, der schmeichelnde Schatten deiner Silhouette zu sein. Dein linker Arm liegt an deinem linken Knie und die schmalgliedrige Hand berührt d
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Kommentare
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catsoul
liebe Grüße
cat«