Der mysteriöse Hausbesuch
von Jason King
Jeden Abend legte ich fest, dass 6 Stunden Schlaf völlig ausreichend sind.
Wenn morgens aber dann pünktlich um 6.00 Uhr der Wecker klingelte, konnte ich mir für diese Entscheidung jedes Mal eine reinhauen. Geprägt von dieser allabendlichen Fehlentscheidung eröffnete ich also auch diesen neuen Tag.
Da! Auch das noch! Das Telefon! Und das nur vor dem Zähneputzen. Es klingelte nervig und laut. Dabei hatte ich mir den Klingelton selbst ausgesucht. Ich konnte mich mal wieder selbst nicht leiden.
„Herr King?“ Eine leise, eher schüchterne weibliche Stimme drang in mein Ohr.
„Am Rohr!“ Äffte ich mein Idol aus den siebziger Jahren ungekonnt nach.
„Spreche ich tatsächlich mit Herrn King?“ Ihr Erstaunen war nicht zu überhören.
„Ja, das tun Sie.“ Versuchte ich nun etwas freundlicher zu sein. Ihre sanfte Stimme riss mich geradezu aus meinem Formtief.
„Ich bin Ashley. Sie kennen mich nicht. Ich wollte ihnen eigentlich nur sagen, dass ich Ihre neuesten Geschichten einfach toll finde.“
„Das freut mich aber!“ Meine Brust schwoll an. Gleich wurde ich gefühlte zehn Zentimeter größer. Körpergröße! Denn wann kam einmal so ein Anruf?
Zu wenige äußerten sich zu meinen Geschichten. Zu Bondagegeschichten überhaupt. Das Interesse an Bondageschichten schien generell in den letzten Jahren zu schwinden. Diese Chance wollte ich mit nicht entgehen lassen. Ich war hellwach.
„Soll ich mal bei Ihnen vorbei kommen und Ihnen eine meiner Geschichten vorlesen?“
„Sie würden waaas?“ Sie schien sichtlich erstaunt über mein spontanes Angebot.
„Nun. Ich komme vorbei und lese Ihnen eine Geschichte von mir vor.“ Ich blieb hartnäckig bei meinem mit Herzklopfen begleitetet Angebot. Zum Glück war das am anderen Ende der Leitung nicht hörbar.
„Das wäre ja toll.“ Freute sich die sanfte leise Stimme.
„Wie wäre es gleich heute?“ Irgendwie wollte ich den Tag noch retten.
„Waaaas? Schon heute?“
„Warum nicht? Heute ist Freitag. Da haben wir viel Zeit.“ Mit meiner ruhigen Stimme versuchte ich sie zu überzeugen.
„Das wäre ja toll!“
„Na, dann bin ich gegen 17.00 Uhr bei Ihnen.“
„Ja, dann bis heute Abend!“
Mein Herzklopfen ließ nicht nach. Ich konnte es kaum fassen. Der Anruf war mysteriös. War das jetzt Ernst und versuchte einer nur, mich ordentlich zu veralbern?
Keine Ahnung. Ich wollte es darauf ankommen lassen. Wann bot sich denn schon einmal eine solche Gelegenheit?
***
Den ganzen Tag über schaute ich alle halbe Stunde auf die Uhr. Vergangen waren aber immer nur ein paar Minuten. Auf nichts konnte ich mich konzentrieren. Auf rein gar nichts. Planlos surfte ich im Netz.
Da! Eine E-Mail von Ashley. Mit ihrer Adresse. Wir waren wahrscheinlich beide zu sehr aufgeregt, dass wir eigentlich das wichtigste vergaßen.
Endlich wurde es Abend. Ihre Adresse lag in einer gut bürgerlichen Reihenhaussiedlung am Rande der Stadt. Punkt 17.00 Uhr stand ich vor ihrer Tür. Eine äußerst hübsche, zierliche junge Frau mit gelockten schulterlangen Haaren öffnete.
“König. Jochen König“ stellte ich mich höflich vor.
“Das sagt mir jetzt nichts.“ Erstaunt sah sie mich an.
“Nun. Äh.“ Stammelte ich „Sie kennen mich wahrscheinlich unter dem Namen Jason King.“
Wie ihre Augen auf einmal leuchteten. So ein Strahlen hatte ich bisher selten in den Augen einer Frau gesehen. Und ich war fest davon überzeugt: Augen sagten mehr als Worte.
“Sie sind Jason King?“ Sie konnte ihre Verwunderung nicht verbergen. “Na, dann kommen Sie mal herein!“ lächelte sie und ließ mich tatsächlich herein.
Während sie durch den Flur ins Wohnzimmer ging, musterte ich Ashley auffällig von oben bis unten. So wie es Jason King in der gleichnamigen Fernsehserie auch immer getan hatte. Schon allein ihr Outfit ließ mein Herz schneller schlagen. Ashley hatte sich offenbar extra extrem erotisierende Klamotten für meinen Hausbesuch heraus gesucht. Eine nahezu durchsichtige schwarze langärmlige Bluse, durch den ihr schwarzer BH mehr als nur hindurch schimmerte. Dazu einen kurzen weißen Rock, schwarz glänzende 40-den Strumpfhosen und schwarze hochhackige Schnürstiefel. Sie sah wirklich hinreißend aus.
“Nehmen Sie doch bitte dort Platz.“ Bat sie mich. „Möchten Sie was trinken?“
“Wenn Sie einen Schoppen Rotwein hätten?“ antwortete ich und setzte mich zunächst an den Wohnzimmertisch neben dem riesigen Aquarium.
Ashley verschwand graziös in der Küche und ich betrachtete interessiert das Aquarium. So an die 300 Liter Fassungsvermögen hatte es bestimmt.
Mit einem Moselwein und zwei Gläsern kehrte Ashley ins Wohnzimmer zurück und setzte sich zu mir. Sie spürte sehr wohl, wie meine Blicke beim Einschenken auf ihren zitternden Händen ruhten.
„Sie sind ein wenig nervös?“ Bemerkte ich.
„Hmm. Das kann man wohl sagen.“ Nickte sie zustimmend. „Man hat nicht jeden Tag solch berühmten Besuch.“
Berühmter Besuch? Sie machte mich verlegen. Meine großen Zeiten als Autor von Bondagegeschichten waren schon längst vorbei. Kaum jemand las sie noch. Warum auch? Konnte man sich inzwischen solche Geschichten auch als Spielfilme, zum Teil sogar in HD angucken oder herunterladen. Das war zumindest für männliche User im Internet bestimmt aufregender als Geschichten zu lesen. Das alles war ziemlich mysteriös.
„Eigentlich habe ich Sie mir ein wenig jünger vorgestellt.“ Presste Ashley hervor.
„Nun, mein Alter habe ich bisher verschwiegen.“ Konterte ich ausweichend. „Man muss ja nicht alles im Internet veröffentlichen.“
„Da haben Sie recht.“ Nickte Ashley verständnisvoll.
„Sie haben wohl einen hübschen Jüngling erwartet?“ Wollte ich wissen.
„Irgendwie schon.“ Musste Ashley lächelnd zugeben.
“Na, dann zum Wohl.“ Prostete ich ihr freundlich zu.
“Ja. Zum Wohl.“ Erwiderte Ashley und nahm einen kurzen Schluck.
„Warum…“ zögerte ich die Frage ein wenig heraus und lehnte mich lässig zurück „… haben Sie mich eigentlich angerufen?“
Ich ließ sie nun nicht mehr aus den Augen. Sie hatte mich doch garantiert nicht aus Zufall angerufen. Oder doch? Oder war ich nur einer auf ihrer Liste? Waren vielleicht auch schon andere Autoren von Geschichten aus dem Internet hier gewesen?
Ashley schwieg.
„Soll ich Ihnen eine meiner Geschichten vorlesen?“ Legte ich nach.
Ashley war weiterhin sichtlich verlegen und stammelte nur. „Nun ja… Eigentlich… Ich dachte…Sie könnten doch…“
„Sie wollen von mir einmal gefesselt werden?“ Fragte ich Ashley nun gerade drauf zu.
Ashley erschrak ein wenig und stammelte. „Nun ja. Irgendwie schon…“
“Warum lassen Sie sich nicht von ihrem Mann fesseln?“ fragte ich, um ein wenig Zeit zu gewinnen und nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen.
“Ich bin geschieden.“ Antwortete sie nur kurz.
„Das tut mir leid!“ Versuchte ich ihr Trost zu spenden.
In mir brodelte es förmlich. Eine alleinstehende junge Frau rief mich an, um sich von mir fesseln zu lassen. Ich konnte es noch gar nicht fassen. Oh, Mann, war ich aufgeregt.
“Na, dann zum Wohl. Auf einen fesselnden Abend.“
“Ja. Zum Wohl.“ Nickte sie mir zu.
Beide nippten wir an ihren Gläsern.
„Haben Sie denn ein paar Baumwollseile im Haus?“ Wollte ich wissen.
Natürlich hatte ich vorsorglich ein paar Seile mit. Aber ich wollte sie testen, wie gut sie sich auf meinen Besuch vorbereitet hatte. Ashley überlegte und nahm nervös noch einen weiteren Schluck Wein.
„Ja. Ich glaube schon.“
Sie stand auf und ging graziös zur Schrankwand. Sie wusste offensichtlich ganz genau, wo Seile lagen, suchte aber erst einmal dort, wo man sie garantiert nicht hinlegte. Erst nach einer Weile fand sie dann ihre Seile, die in einem Stoffbeutel verstaut waren. Diesen Stoffbeutel brachte sie mir und legte ihn auf den Tisch.
„Reichen die?“ Fragte Ashley verunsichert.
„Fürs erste ja.“ Meinte ich fachmännisch, während ich die Seile nacheinander aus dem Beutel holte.
Ashley setzte sich wieder und starrte verlegen auf die Seile. Ihre Nervosität war ihr noch immer anzumerken. Ihr war ja klar, gleich würde sie mir ausgeliefert sein.
„Und Sie wollen tatsächlich von mir gefesselt werden?“ versicherte ich mich noch einmal.
Ashley blickte verführerisch und nickte. „Ja.“
Lässig griff ich nach dem ersten Seil, stand auf und stellte mich vor Ashley. Langsam wickelte ich das Seil auseinander. Ashley beobachtete mich ein wenig ängstlich. Dann umklammerte ich ihre Handgelenke und zog sie hinter die Stuhllehne. Dort band ich ihr die Hände über Kreuz zusammen. Nun gab es für Ashley kein zurück. Ein wenig mutig war es von ihr ja schon, sich jetzt so hilflos einem ja doch fremden Mann auszuliefern.
„Ich denke, wir können es uns auch bequemer machen.“ Stellte ich fest und schaute mich im Zimmer um.
Ein kleiner Vorleger vor der Schrankwand, den andere vielle
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Wo kann man die verfilmte Story denn sehen.
Danke«
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