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Kommentare: 2 | Lesungen: 479 | Bewertung: 5.86 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 15.07.2016

Der verlorene Sohn

von

Ganz am Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde. Wenn man dieser Theorie Glauben schenken darf, erschuf er auch den Menschen, genauer gesagt Adam und Eva. Einige Menschen glauben daran, dass Eva aus Adams Rippe geformt wurde und alles verkörpert, was Adam weniger besitzt, Anmut, Leidenschaft, Schönheit usw...

Adam hingegen verfügte über Stärke, Verstand und Libido. Beide zusammen waren vollkommen bis zu dem Tag, an dem eine Schlange versuchte, Adam zu überreden von der verbotenen Frucht im Garten Eden zu kosten. Man ging davon aus, dass es sich um einen Apfel handelte und die beiden ersten Menschen ihre Scham lediglich mit einem Feigenblatt bedeckten. War es nicht eigentlich so, dass Adams Partnerin Eva die Lust verspürte von der verbotenen Frucht zu kosten und Adam überredete dies gemeinsam zu tun oder hat sie ihn vorgeschickt? Vielleicht war die verbotene Frucht gar kein Apfel, sondern eine Pflaume und vielleicht gab es in Wirklichkeit keine Schlange, sondern nur zwei Menschen, die etwas taten, das als verboten galt. Vielleicht hat Adam die verbotene Frucht einfach gekostet und Eva hat es genossen. Gott soll die beiden aus dem Garten Eden verbannt haben und ließ sie auf der Erde ihr Unwesen treiben. Aber warum tat er es? Ein Züchter zum Beispiel hält Männchen und Weibchen nur in einem Gehege, wenn er sich davon Nachwuchs verspricht...


Viele Menschen halten die Entstehungsgeschichte in der Form für totalen Unsinn und glauben an die Version mit den Menschen, die von den Affen abstammen. Dann wäre die erste bekannte und verbotene Frucht allerdings eine Banane gewesen und die Affen kannten sich damit aus. Geht man davon aus, dass Adam und Eva auf der Erde Nachwuchs gezeugt hatten und davon ging sicherlich auch Gott aus, so war das geplant. Die erste Nachzucht der beiden waren sicherlich ein Junge und darauf folgte ein Mädchen. Weil sie es nicht besser wussten, hatten sie die Geschwister bei Zeugungsfähigkeit mit einander verpaart und bekamen ein schwer krankes nicht lebensfähiges Kind. Das führte dazu, dass die Verpaarung von Geschwistern, heute als Inzucht bekannt als schlecht empfunden wurde und Adam sorgte ein erneutes Mal für Nachwuchs bei der Tochter, worauf hin die Mutter den Erstgeborenen an sich heran ließ, um ebenfalls für Nachwuchs zu sorgen.

Irgendwann war Eva des Gebärens müde und die beiden ersten Menschen wurden alt. Die Erstgeborenen schickte man fort und so machte man es bei den Kindern und den Kindeskindern. Irgendwann war die generationsübergreifende Inzucht überflüssig geworden und ohne zu wissen, aus welcher Generation die Geschlechtspartner stammten entwickelte sich eine Bevölkerung. Bei den Affen muss es ähnlich gewesen sein, doch gab es sicherlich mehr als eine Affenfamilie auf der Welt. Wobei das Wort Familie genau das besagt, was Affen instinktiv machten.


Der Affe war das erste Lebewesen, das dem Menschen so ähnlich war und darüber hinaus über eine soziale Lebensweise verfügte, die Dinge beinhaltete, wie Familiensinn, Gefühle, Gedanken, Gruppenzugehörigkeit, Eifersucht und einige mehr.

Somit entstanden Lust, Erotik und Sex mit dem Menschen oder auch mit den Vorfahren des Menschen. Die anfängliche generationsübergreifende Inzucht ist bis heute bei Tierzüchtern bekannt und wird immer noch praktiziert, um eine reine Blutlinie zu behalten. Aber Inzucht zwischen Blutsverwandten Menschen ersten Grades ist seit vielen Jahren verboten, weil die Häufigkeit der Geschwisterverpaarung gezeigt hat, dass es zu nicht gesunden Nachwuchs kam.

Was seit Adam und Eva unumstritten blieb, war dass Eva diejenige war, welche die verbotene Frucht als magisch empfand. Dass Adam davon gekostet hat, ist auf die Libido des Mannes zurück zu führen. Sie ist mit bestimmten Gesten steuerbar und das ist bis heute so geblieben. Die Frau galt nach Entstehung und auch in den Jahrtausenden danach immer als gefährlich und so hat sich die Menschheit irgendwann soweit entwickelt, dass man Frauen von der Wertung her unter den Mann gestellt hat, um zu verhindern, dass sie Unheil über die Bevölkerung bringen. Auch das ist bis vor ein paar Jahren leider so geblieben. Frauen waren schon immer für das leibliche Wohl zuständig und der Mann für Anschaffung der Nahrung und die Zeugung der Kinder.


Mit der stetig wachsenden Bevölkerung entstanden auch Kriminalität, Rivalität, Eifersucht und alles, wovor man sich heute am Liebsten schützen möchte. Es entstanden Völker und Kulturen und mit Entwicklung der Sprache kam auch zunehmend die Entwicklung des ausgeprägten Gehirns und der menschlichen Seele. Aus dem Urmenschen ist ein gefährliches Tier geworden und man erfand Gesetze, um diese Tiere zu kontrollieren.

Die ersten bekannten Gesetze verkündete ein Heiliger namens Mose, der mit Schiefertafeln vom Berg Sinai kam und diese Regeln bekannt machte. Man soll nicht töten. Das ist etwas, was in der Natur schon immer vor kam. Es galt schon immer das Recht des Stärkeren. Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst nicht andere Götter haben neben mir. Die Römer und auch die Griechen hatten schon immer eine Vielzahl an Göttern, an die sie glaubten. Das Christentum, bzw. die Kirche übernahm diese zehn Gebote zu erst. Ja, Religionen, es gab Glaubensrichtungen. Kommen wir zu einem Ereignis, das heute noch ausgiebig gefeiert wird. Ein junger Bauer namens Josef hatte sich in die damals noch minderjährige Maria verliebt. Zu der Zeit bestimmten Reichtum und Herkunft die Wahl des zukünftigen Lebenspartners. Josef durfte sein Geliebte nicht lieben und man kann davon ausgehen, dass sie sich heimlich trafen. Zunächst kam es nur zu einer harmlosen Liebschaft. Allerdings war Maria noch nicht zur Ehelichung ausgewählt und man durfte keine Jungfrau vor der Ehe lieben.


Ich gehe davon aus, dass Josef und Maria Dinge wie Petting betrieben und sich trotzdem anfassten. Josef hatte verstanden, dass er nicht mit ihr schlafen durfte und so blieb es zunächst bei Streicheleien und Liebkosungen. Dabei waren sie sicherlich nackt, denn Maria muss eine hübsche leidenschaftliche Frau gewesen sein. Josef war ihr verfallen. Erst wusste niemand etwas von dieser Liebschaft, doch Maria hatte sich verändert. Sie wurde schwanger und die beiden erinnerten sich an die ersten Male zurück.

Vielleicht hatten sie sich geliebt, ohne den eigentlichen Akt auszuführen und es kam zu einem Samenerguss des damals noch relativ jungen Josef. Durch Streicheln und Befummeln, mehr war ja nicht drin, gelang der Samen in die noch jungfräuliche Scheide der Minderjährigen Maria. Für beide war klar, dass sie nie miteinander geschlafen haben. Josef war sich keiner Schuld bewusst und auch Maria beteuerte ihre Unschuld. Doch es half nichts, die Beiden mussten sich etwas einfallen lassen. Um die Ehre der beiden Familien zu schützen und seine geliebte Maria in Sicherheit zu bringen, verließ er mit ihr die Heimat. Sie reisten von Dorf zu Dorf und von Haus zu Haus. Man gewährte den Beiden überall Unterschlupf. Maria fragte ihren Josef eines Tages, wo sie bloß hin sollten. In der Heimat hatten sie nur Bestrafung für ein uneheliches Kind zu erwarten. Es gab einen Stern am Himmel, der heller war als alle anderen. Vielleicht war es der Polarstern, das weiß man heute nicht mehr.

„Schau, Maria! Dem Stern werden wir folgen!“, sagte er sicher, denn es gab keinen anderen Anhaltspunkt für die richtige Richtung. Wann immer sie gefragt wurden, erzählte Josef von der unbefleckten Empfängnis und dem Stern, dem sie folgten. Durch Reisende hat sich diese Geschichte herum gesprochen und man hielt es für ein Wunder.

Drei Könige aus dem Morgenland bekamen Wind von diesem jungen Paar, das mit einem Wunder im Bauch nicht wusste, wohin es reisen sollte. König Balthasar, König Melchior und König Kaspar machten sich nach langen Gesprächen mit ihren Beratern, die in der Regel Philosophen oder Propheten waren, dieses junge Paar zu suchen, um es zu ehren. Sie brachten das, was sie an Reichtum hatten mit, um es zu schenken. Weihrauch aus einem Morgenland, in dem es am Hofe genutzt wurde, um das Böse fern zu treiben.

Myrrhe als heilendes Kraut, das von Medizinmännern genutzt wurde. Gold aus einem arabischen Besitz, um sicher zu gehen, dass es dem Wunderkind an nichts fehlen würde. Maria war zu schwach, um weiter zu reisen und so ließen sich Josef und Maria in der Scheune eines Hofes nahe Bethlehem nieder, um das Kind auszutragen. Die heiligen drei Könige folgten ebenfalls dem hellen Stern und kurz vor der Ankunft in Bethlehem sahen sie einen schweifenden Stern vorüber ziehen, es war ein Komet, von dem sie glaubten, dass er die Ankunft des Kindes signalisierte.

Dass beide Sterne mit dem Kind selbst nichts zu tun hatten, will man heute nicht mehr wissen. Das Neugeborene brauchte einen Namen. Maria und Josef einigten sich auf den Namen Jesus. Die heiligen drei Könige gaben ihm den Zusatz Christus, was übersetzt bedeutet: „Der Gesalbte“. Das Kind wuchs auf in Nazareth und er selbst gab sich den Namen Jesus von Nazareth. Die Liebe seiner Eltern hatte er nie vergessen, aber gesehen hat er sie nicht mehr.

Er war das Kind, von dem alle glaubten, es würde die Welt retten und den Menschen den rechten Weg weisen. Dass Jesus sich selbst nichts aus Macht, Reichtum und Besitz machte, bestärkte die Menschen in dem Glauben, dass er der Heiland war, Gottes eingeborener Sohn, der durch eine unbefleckte Empfängnis gezeugt wurde. Jesus war ein wissbegieriger Mensch, der viel reiste und ebenso viel lernte. Unter anderem erlernte er die Kunst der Selbstheilung, was man heute als Reiki bezeichnet. Man sagte ihm nach, er würde Menschen heilen. Dass er vielen Menschen den Glauben an sich selbst zurück gab und einigen Menschen, die psychisch krank waren, die Begleitsymptome behandelte, wurde nie erwähnt. Er war anders als alle Menschen, denn er hasste zu jener zeit schon den Mainstream und tat Dinge, die Männer nicht taten. Er machte keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern und auch nicht zwischen Rassen oder Religionen. Er liebte alle Menschen war damit der erst erwähnte bisexuelle Mensch der Geschichte.

Beziehungen zu Frauen hatte man ihm nie nachweisen können. Während seiner Reisen umgab er sich mit jungen Männern, die ihm vertrauten und später auch mit ihm kamen. Er lebte anders als alle Anderen. Und sein Gefolge, dass am Ende aus zwölf Jüngern bestand, lebte mit ihm ein Leben, das in der normalen Gesellschaft als pervers zu bezeichnen war.

Man kann davon ausgehen, dass er seine Jünger nicht nur geistig sondern auch körperlich liebte, und sie natürlich auch den Mann, der ihnen Weisheit und Liebe gab. Das Abendmahl, das sie regelmäßig veranstalteten war sicherlich in erster Linie eine Diskussion über die Verbesserung der Welt, aber auch ein Anlass zu essen und zu trinken. Dies ist mein Laib oder vielleicht doch Leib? Sie aßen das Brot, welches er selbst backte und tranken den wein der sie berauschte. Sie kosten ebenfalls seinen Laib, der ganz ihnen gehörte und so ist das Abendmahl in einer heutigen Kirche nicht mehr das, was es mal war. Unter den Jüngern gab es Judas, der das letzte Abendmahl boykottierte und sich rechtzeitig entfernte. Man hatte Judas in die Jüngergruppe geschleust, um Gewissheit um die Lebensumstände zuhaben, was Jesus im Endeffekt zum Verhängnis wurde. Man nahm ihn fest und richtete ihn hin. Die Kirche geht davon aus, dass man Angst vor ihm hatte, weil er viel wusste und den Gerüchten zu Folge zu viel Macht besaß. Er besaß die Macht, die Menschen zu verzaubern und ihnen zu helfen.

Ein Pontius Pilatus musste sich die Macht hart erkämpfen und mit Gewalt durchsetzen. Jesus selbst hatte zumindest soviel psychologischem Verstand, dass er Menschen vor dem Bösen bewahren konnte. Heute muss man davon ausgehen, dass Jesus mehrere schwule Beziehungen führte und sich mit diesen Menschen regelmäßig umgab, weil ihnen vertraute und sie liebte. Das ist keine Schande. Doch waren Polygamie und Homosexualität damals schon mit hohen Strafen belegt und ein Jesus von Nazareth musste dieses Leben mit dem Tod bezahlen. Man kreuzigte ihn und setzte ihm einen Rosenkranz auf den Kopf. Dann ließ man ihn sterben und steinigte ihn, um ihn und seine Anhänger zu demütigen. Zuletzt wurde er begraben.

Jesus war der erste Mensch, der öffentlich in einer so bitteren Art hingerichtet wurde, weil er anders war und Menschen bedingungslos liebte, egal ob sie Mann oder Frau waren. Man erzählte sich, dass er am dritten Tage auferstanden sei und gen Himmel gefahren war, um an der Seite seines Vaters Gott zu sitzen. Von dort aus soll er richten die Toten und die Lebenden. Ich gehe davon aus, dass man seine Leiche fort gebracht hat, weil man eine Schändung seines Grabes verhindern wollte. Vielleicht hatte man seinen Leichnam verbrannt und die Asche über heiligen Boden verstreut, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Nun waren die Anklagepunkte nicht alles, was gegen ihn sprach. Denn wenn er seine Jünger wirklich geliebt hat, musste man ihn aus dem Weg schaffen.


Er war eine Gefahr für die Bevölkerung, weil die Gesellschaft andere Vorstellungen vom Leben hatte. Zudem war er eine finanzielle Gefahr für die damaligen Huren. Wenn man Homosexualität und Bisexualität erlaubt hätte, wären die Einnahmen der Huren, die da sicherlich schon gab, ziemlich in den Keller gegangen. Da Frauen wie auch Männer schon seit Jahrtausenden ein Augenmerk auf das andere Geschlecht hatten, fingen die Frauen irgendwann an, Profit aus den sexuellen Leistungen zu schlagen und sich daran zu bereichern.

Wenn man mal ehrlich ist … Was wäre wenn Sex und Liebe zu beiden Geschlechtern ohne gesellschaftlichen Zwang erlaubt gewesen wäre? Polygamie wäre kein Problem. Wer bräuchte dann eine Hure für sexuelle Befriedigung?

Sexuell gesehen war es in den Jahrhunderten davor und danach nicht besser. Erinnern wir uns an die biblischen Städte Sodom und Gomorrha, in denen die Triebhaftigkeit zu beiden Geschlechtern und auch zu Tieren offen ausgelebt wurde. Da war Jesus hingegen wirklich noch brav und zumindest ehrlich. Sodomie ist heute verboten und auch Inzucht und Polygamie. Es gibt zwar ein paar Sekten, die einiges davon betreiben, aber dann doch unter sich.

Die größte Sekte ist doch heute die Christliche Kirche, welche immer noch die Frau unter den Mann stellt und zumindest in katholischen Gegenden nicht sonderlich auf homosexuelle Liebe steht, obwohl es massive Fehltritte von Geistlichen in den eigenen Reihen gab.

Das ist eben die Nachwirkung, wenn man dem Menschen Dinge verbietet. Aus dem Tod von Jesus Christus Nazarethus Rex Judäa hat bis heute keiner gelernt und nachdem die Kirche so viel Reichtum und Macht erlangt hat, will da auch keiner mehr daraus lernen. Er selbst hat euch den Weg gezeigt, den ihr gehen könnt, um freier und friedlicher zu sein. Und das Jesus als König der Juden galt, heißt zumindest, dass er einen Glauben hatte, der damals zeitgemäß war. Die Kirche braucht einen eigenen Staat, um die Menschen im Glauben zu regieren.

Was ist davon geblieben? Ich sag es euch. Die Gesellschaft ist immer noch gegen die freie Liebe zu beiden Geschlechtern und die Frau wird absichtlich unter den Mann gestellt, weil man Angst hat, dass eine Frau stark, schön, leidenschaftlich und intelligent sein kann. Es könnte eine Frau kommen, die ihren Mann steht und die Herzen der Menschen im Sturm erobert, ohne Gewalt anzuwenden, wie Jesus von Nazareth es tat …

In dem Sinne möchte ich euch mit dieser Reihe von erotischen Geschichten zeigen, dass Liebe, Erotik und Sex schon immer existiert haben … auch in schwierigen Zeiten ...

Ich war schon wieder ein paar Monate unterwegs und kam in einem fernen Land in ein kleines Dorf. Die Hitze draußen war fast unerträglich und meine Füße wollten mich nicht mehr tragen. Zu viel hatte ich schon gesehen. Am ersten Haus klopfte ich an die Tür und es wurde mir aufgetan. „Seien sie gepriesen! Ich bin der junge Jesus von Nazareth und suche Zuflucht. Ich reise schon seit ein paar Sommerwenden durch das Land und habe mein Ziel noch nicht gefunden! Meine Füße sind des Tragens müde und ich brauche etwas zu essen. Bitte helfen sie mir!“ Der alte Mann, welcher mir die Tür auftat, sah weise aus. Er bat mich ins Haus und führte mich an den Tisch. Sein Weib stand am Feuer und bereitete das Mahl.

„Weib! Schau, es ist ein Gast gekommen! Er sagt, er komme aus Nazareth. Ich habe diesen Namen nie gehört. Er bat um Speis´ und Trank. Er sucht Zuflucht! Werden wir das Mahl mit ihm teilen?“ Die Frau von dunkler Haut drehte sich um und starrte mich an. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Mein Körper, der 24 Lenze auf dem Buckel hatte, fühlte sich an, wie der eines alten Greises. „Man wird sie verdammen, wenn sie nicht der sind, der sie vorgeben zu sein. Sie entschuldigen uns?“, sagte sie und tuschelte ihrem Mann etwas ins Ohr. Nach einer Weile drehten sie sich zu mir und die Frau fragte noch einmal: „Sie sind der Junge von Nazareth? Das Wunder von Bethlehem?“

Ich war etwas überfahren und antwortete: „Aber ja doch. Ich bin Jesus von Nazareth, der Wandersmann. Viele Sommerwenden bin ich schon unterwegs und suche nach dem Sinn des Lebens und der Erfüllung des Menschen. Die Frau schlug ihre Hände vors Gesicht, als würde ihr ein Stein vom Herzen fallen. „Erol, das ist der Sohn des Herren. Ich bitte dich inständig, lass ihn bei uns bleiben und wir werden ihm Speis´und Trank geben!“ Erol, der weise Mann wusste nicht wirklich, warum sein Weib so reagierte, bat mir aber sofort einen Stuhl und sie gaben mir zu Essen und zu Trinken. Den besten Tropfen hatten sie mir angeboten.

Während des Mahls fragten sie mich aus und wollten Dinge wissen, die ich gar nicht beantworten konnte. „Ja, Bethlehem!“, sagte ich. „Der Ort meiner Geburt. Meine Eltern der Vater Josef und meine Mutter Maria waren arme Menschen. An Bethlehem selbst kann ich mich nicht erinnern...“, beteuerte ich. Doch die beiden glaubten tatsächlich daran, dass ich der Sohn unseres Herren gewesen sein sollte und hofften, dass ich Glück über ihren Besitz und die Familie bringen konnte. Zur späteren Stunde sprach das Weib ein Thema an, dass mir zu denken gab. „Nun sprecht junger Jesus Christus... Man sagt ihnen heilende Kräfte zu ...“ Ich überlegte und beruhigte die beiden Herrschaften. „Ich habe nie gesagt, dass so etwas Wirklichkeit existiert. Ja, sicher! Ich habe von ab und an versucht zu helfen, so lange ich in der Lage dazu war...“

Erol erstickte die Fragerei seines Weibes und sagte: „Lass gut sein, Euphrat! Sein Leib ist schwach und er wird zwei Tageswechsel Ruhe brauchen... Kommt! Junger Mann aus Nazareth. Ich gebe euch die Möglichkeit zu ruhen. Das Haus ist zu klein, aber unser Stall ist groß genug und wenn er keine Scheu vor dem Vieh hegt, biete ich es ihm gerne an!“ Ich bedankte mich und folgte dem alten Mann. Etwas später brachte er mir Kleidung, denn meine war übermäßig verschlissen. Es war der Umhang, welchen die Bauern trugen.

Gerne nahm ich das Angebot an und legte mich zur Ruh´. Zwei Tage hatte ich durch geschlafen und kam langsam wieder zu Kräften. Ich wollte mich bedanken und ging den Bauersleuten zur Hand. Ich melkte das Vieh und half dem Weibe beim Backen des Brotes. Es war ein ganz anderes Rezept, als jenes, welches ich aus meiner Heimat kannte. Auch gab es Gewürze, die ich nie gesehen hatte. Kreuzkümmel, ein Wundermittel gegen Schmerzen des Leibes. Ich erlernte alle Dinge, die auf dem Hof wichtig waren und nach ein paar Wochen kamen die beiden zu mir und fragten mich, ob ich bei der Ernte helfen könnte. Wie hätte ich ihnen das abschlagen können. Doch waren sie etwas verhalten und kamen nur allmählich mit der Sprache heraus. „Jesus...“, fing das Weib Euphrat an. „Es gibt etwas, dass du nicht weißt. Es gibt einen Sohn, der pünktlich zur Ernte zurück kehren wird. Wir schickten ihn in das benachbarte Dorf, um die Kunst des Schmiedens und einige andere Dinge zu lernen!“

Ich sah das Weib überrascht an. „Du trägst sein Gewand und er hat ...“, sie zögerte. „Er hat?“, fragte ich. Sie erzählte mir von dem Problem, welches ihnen zu schaffen machte. Der Sohn Isaak war von ebenso schwarzer Haut, wie seine Mutter. Sein junger Körper verlebte bisher 18 Lenze. Ich wusste es, weil er jede heiße Jahreszeit mit einem tiefen Ritzer an das Stallgebäude zeichnete. Euphrat un

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Kommentare


tyami
dabei seit: Dez '03
Kommentare: 106
tyami takez
schrieb am 21.07.2016:
»Das Lustige an deiner Geschichtsbetrachtung ist, dass die so geschmähten Römer (und noch mehr die Griechen) punkto Homosexualität sogar nach heutigen Maßstäben sehr liberal waren - bis die Nachfolger Christi das abstellten.«

Hassels
dabei seit: Jan '15
Kommentare: 17
Hassels
schrieb am 10.07.2018:
»Einfach nur Klasse - ein Spiegel der Geschichte, neu interpretiert.«



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