Des Schäfers Stunde
von EviAngel
„Und das Event-Girl des Tages ist … Trommelwirbel … die schöne Sandra!“
Ich war heute bei meinem dritten Event und es war eine Ehre, als Event-Girl auserkoren zu werden. Trotzdem wurde mir ein wenig flau im Magen, denn für die Ehre wurde von mir eine Gegenleistung erwartet.
„Applaus für Sandra!“
Sie drängten und schubsten mich in Richtung Bühne. Bühne war zu viel gesagt, der Moderator Wotan, Hausherr und Eventveranstalter und Chef des Ganzen, und anscheinend in Personalunion auch die komplette Wahljury, stand im Scheinwerferkegel vor einer erhöhten Liegestatt, auf die er mit der flachen Hand klopfte:
„Und hier der Rahmen für unser heutiges Event-Girl, viel Vergnügen!“
Er verzog sich und ich stand allein in dem gleißenden Licht vor dem Lust-Dingens. Denn das wurde von einem Event-Girl verlangt: öffentliche Lust. Geil zu sein war hier Pflicht. Das wusste ich allerdings noch nicht, als Francine mich zu meinem ersten Besuch eines Events überredete. Sie meinte, wenn ich mich weiterhin so verkriechen würde, bekäme ich bald Spinnenweben vor mein Lusttürchen. Ich sollte auf die Liebe pfeifen und den Sex genießen, das war ihre Ansicht. Halbherzig willigte ich in einen Probe-Durchgang ein, ich sollte einmal teilnehmen und könnte gehen, wann ich wollte. Für mich hörte sich die Idee blöd an, meine Vorbehalte waren entsprechend.
Naja, jedenfalls, als sie mich zum ersten Termin abholte, zerrte sie mir meine Anziehsachen buchstäblich vom Leib:
„Wenn du das anbehältst, dann gehst du heute als Jungfrau ins Bett, das willst du doch wohl nicht, oder?“
Ich dachte, sie meinte das bildlich, aber weit gefehlt.
Sie zupfte ein ultrakurzes Strandröckchen aus meinem Schrank, das dafür gedacht war, über einem Bikini am Urlaubsstrand getragen zu werden, und ein winziges Top, das sollte ich anziehen. Mit einer selbstverständlichen Unverschämtheit rubbelte sie über meine Brüste und bemerkte zufrieden, dass man meine aufgerichteten Brustwarzen durch das Top gut sehen konnte.
„So solltest du sie immer halten, damit man gleich an deinen Nippeln sehen kann, wie du drauf bist.“
Ich wollte ihr etwas Passendes sagen, aber sie drängelte und als wir da waren, ich in dem viel zu kurzen Rock und dem Minitop, da war ich erst einmal sprachlos. So viele gut gekleidete und attraktive Menschen, sexy Mädchen in sexy Outfits und hübsche, gut aussehende, junge und attraktive Männer. Ich kriegte den Mund nicht zu.
„Na los“, schob mich Francine an, „ab ins Getümmel. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“
Mit offenem Mund ging ich auf Erkundungsreise. Der Raum war riesig, von lauter Musik erfüllt. Auf einer Tanzfläche tummelten sich etliche Pärchen und Einzeltänzer, eine Menge Lichter und so Discozeugs, Scheinwerfer, Laserlicht und so weiter, hingen dort, von dem einige Scheinwerfer ein Podest beleuchteten, auf dem sich ein sehr hübsches, halbnacktes Mädchen räkelte. Die hatte vielleicht große Brüste, meine Güte. Zwei junge Männer näherten sich ihr in eindeutiger Absicht, gekleidet in feuerrote seidene Morgenmäntel. Der Moderator wünschte allen viel Spaß bei der Show. Ich begab mich an einen Tresen, um mir die Show anzusehen.
Der Barkeeper fragte mich nach meinem Getränk, aber ich kam nicht dazu, etwas zu bestellen, denn es beugte sich jemand über mich und sagte: „Bringen Sie ihr bitte meinen Spezial und mir auch noch einen.“
„Hubert“, stellte er sich vor. Adrett, blond, Anzug mit Piquet-Hemd drunter, tja, so sehen Traummänner aus. Ich kriegte nicht direkt Stielaugen, aber immerhin, ich lächelte dieses breite Honigkuchenpferd-Lächeln, denn mit solch einer Begleitung kann man sich sehen lassen, sogar bei Muttern.
„Ole, du auch noch einen?“, rief er hinter sich. Ein Zweiter, ebenfalls blond, ebenfalls attraktiv, ebenfalls von der Sorte 'Schwiegermutters-Liebling' trug unter seinem dunklen Anzug ein schwarzes T-Shirt. Er antwortete: „Geht klar, wen hast du denn da?“
Hubert nickte in meine Richtung. Ich knickste albern und lispelte: „Sandra.“
Keine Ahnung warum ich so albern war.
„Sandra“, rief Hubert seinem Freund zu. Der stand mittlerweile an meiner anderen Seite.
„Ole“, sagte Ole und reichte mir seine Hand. Beide Männer waren mehr als einen Kopf größer als ich, obwohl ich, auf Francines Weisung, meine höchsten Hacken trug.
Wir machten einige Zeit smalltalk, sie erzählten, was sie beruflich machten und ich ihnen, was ich machte und dann quatschten die beiden miteinander über Fußball und Autorennen. Francine kam außer Atem angedüst.
„Ui, hast du gleich zwei in Arbeit?“
Sie fasste sich unter den Rock und hielt mir die Hand unter die Nase.
Es dauerte einige Zeit, bis ich den Geruch ganz sicher identifiziert hatte, ich wollte es nicht glauben:
„Das ist Sperma! Du Ferkel!“, ich musste trotz meiner gefühlten Empörung lachen, so ein Schweinchen. Ein wenig bewunderte ich sie, wie kann man so locker drauf sein? So wäre ich in dem Moment gern gewesen.
„Sieh zu, dass du die beiden abschleppst, in Kürze wird’s oben voll. Die Zimmer sind oben“, erklärte sie. Sie meinte ich sollte … Wie? Und alle beide? Verrückt. Ich bin nicht prüde, um Gotteswillen, aber so schnell? Ich bin doch keine … nein, und was sollen die Leute denken? Ich vertiefte mich ein wenig in den Gedanken an sehr guten Sex, jetzt und hier mit diesen beiden Jungs, bzw mit einem von ihnen. Wen würde ich nehmen? Es hatte sich für mich schon lange keine Gelegenheit mehr ergeben und mit zwei Männern hatte ich es natürlich noch nie gemacht. Meine Brustwarzen richteten sich auf, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.
„Was erregt dich?“ fragte Hubert mit Blick auf mein Top. Verdammte Francine, mich in diesen hauchdünnen Fummel zu stecken. Aus Wut auf Francine entgegnete ich:
„Sex mit zwei Männern, die Vorstellung erregt mich.“
„Hast du es noch nie mit zwei Männern gemacht?“
Ich kam mir ein wenig hinterwäldlerisch vor, so wie er fragte. Hier kannte mich niemand, also war es egal, was die Leute dachten.
„Nein. Du denn?“, fragte ich aggressiv. Ich war sauer auf Francine. Sie war es schuld, wenn ich hier unter die Räder kam.
„Ob ich … ? Mit zwei Männern?“, Hubert lächelte amüsiert, „Da verwechselst du etwas: ich bin nicht schwul, ich bin lesbisch. Ich treibs nur mit Frauen“ und lachte sich kaputt über seinen Witz.
„Mit zwei Frauen habe ich es allerdings schon gemacht, auch mit vieren“, dann, an seinen Freund gewandt: „Sie hat es noch nie mit zwei Männern gemacht, Ole, was meinst du?“
„Was ich meine? Ich meine, dass sie dann wahrscheinlich anal noch Jungfrau ist und auf so etwas stehe ich. Gehen wir nach oben?“
„Gut“, antwortete Hubert, „gehen wir nach oben und schauen es uns an.“
Sie meinten, ich sollte mit nach oben gehen und sie wollten sich anschauen, ob ich anal noch … kommt ja gar nicht in Frage.
„Kommt ja gar nicht in Frage!“
„Schau, sie ist schüchtern. Niedlich.“
Sie nahmen mich mit. Nun gut, überredet, von mir aus sollten sie normal Sex mit mir machen, okay, von mir aus. Aber zwei Männer waren mir deutlich einer zu viel und dann wollten sie Experimente machen, von denen ich nicht wusste, ob ich sie mochte. Ich wusste nicht, wie sich anal anfühlte, keine Ahnung. Musste ich das wissen? Verdammte Francine.
„Komm mit, tut nicht weh“, versuchte Hubert mich zu beruhigen, „keine Sorge, eher im Gegenteil. Wenn du es einmal gemacht hast, willst du es immer wieder, glaub mir. Jetzt zeig mal dem Onkel Hubert, wie du ohne Klamotten ausschaust.“ Er fasste die hauchdünnen Spahettiträger meines Tops wie Handgriffe und zog mich daran zu sich. Von plötzlicher Erregung lief eine Gänsehaut über meinen Bauch bis hinunter über den Schambereich. Er küsste erst zart, dann heftig, er küsste gut und machte mich heiß. Hubert ließ seine Hände wandern. Ole trat hinzu, auch er küsste mich, das war echt seltsam, Hubert streichelte mich mit klarer Eroberungsabsicht und ich küsste Ole. Der probierte meine Zunge und ich se
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Kommentare
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EviAngel
Danke dass du es angemerkt hast, dass diese Geschichte anders ist.
@all: Neben dem reinen Sex will ich für eine spannende Story sorgen, eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Geschichte erzählen. Sex gehört zu unserem alltäglichen Leben, wer eine Geschichte ohne Sex erzählt, der erzählt nur die halbe Wahrheit.
Ich finde die Beiden so romantisch :seufz: und ich finde Francine und Sandra so heißßß.
Ich wünsche mir ganz viele Kommentare, sagt mir, was ihr meint.
@S-Singel,
danke für deinen Kommentar und danke für deine Einschätzung. Du hättest die Geschichte anders geschrieben, das steht fest und es wäre eine gute Geschichte geworden. Diese hier ist meine Geschichte und ich habe sie so gut geschrieben wie ich konnte. Ich lerne jeden Tag dazu und dein Kommentar wird mir als Anregung für bessere Geschichten dienen.
@erovide: danke für den Hinweis. Selbst nach 25maligem Korrekturlesen ist mir der Satz nicht aufgefallen.
Gruß Evi«
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James Cooper
Du hast in die Story wirklich alles hineingepackt, wilden Sex und "Heimatfilm"...das hat was. Hab Dir eine klare 10 gegeben.«
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Schlafloser Single
Eine erhöhte Spannung hättest du vielleicht erzeugen können, wenn du zwischen die Episoden mit Francine und den Events (die ja knallharter Sex sind), die romantisch sanfte Liebesgeschichte zwischen Schäfer und Sandra gestellt hättest. Dann wäre Sandras inneres Ringen deutlicher geworden- gewinnt die Sehnsucht nach schnellem Sex oder der Wunsch nach Geborgenheit und Liebe? Das Schwanken zwischen diesen Polen wäre faszinierend gewesen.
Meiner Meinung nach hast du den Schäfer zu spät erscheinen lassen und dann war er auch nicht besser, als die anderen. Kerle. Selbst wenn Sandra in dem Moment unbedingt Sex haben wollte, hätte der Schäfer sich als Gentleman rar machen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen können. Sofort in die Kiste zu springen, fand ich nicht so toll.«
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Dionysos
Mit Macht macht man die Sätze kaputt. Wie diesen: "Wir machten einige Zeit smalltalk, sie erzählten, was sie beruflich machten und ich ihnen, was ich machte und dann quatschten die beiden miteinander über Fußball und Autorennen."«
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Meine Hochachtung und liebe Grüße
Raineradi«
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Danke.
Gruß Schilde«
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Leichtgewicht
Mich hat weder das mehrfache "machte" gestört (eine punktuelle Schwäche), noch das episodenhafte. Diese Geschichte braucht keinen Spannungsbogen, der Sex zieht den Leser durch. Du hast eine klare Struktur durch die drei events und parallel dazu die Schäfergeschichte. Ich habs gern gelesen. Kritik? Klar, immer, aber nicht als Urteil, sondern als Meinung.
Sei großzügiger mit dem Weißraum. Vor allem im ersten Block. Dann liest es sich leichter.
Das Ende läuft mir zu viel aus. Nachdem die Sache mit dem Schäfer klar ist, ist die Luft raus. Das hätte ich kürzer gefasst. Aber das ist es auch schon.
Meine Bewertung liegt deutlich über Deinem augenblicklichen Schnitt.
Schöne Sache
Trippelschritt«
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