Die Angestellte
von Tegernseepirate
Da saß ich wieder an meinem Schreibtisch. Jung, dynamisch, erfolgreich. Zumindest traf dies auf mein Berufsleben voll und ganz zu.
Ich hatte das Glück, dass mich meine Eltern mit einer ordentlichen Summe bei meiner Existenzgründung unterstützen konnten. Andere haben es da weitaus schwieriger.
Ich war also nicht auf Hilfe von außen angewiesen. Speziell Banken versuchen dann oft, in die Entscheidungen der Firma einzugreifen bzw. mitzuwirken. Diesen Klotz musste ich mir nicht ans Bein binden.
Ich hatte sogar noch ein so großes Polster, dass ich vom Start weg keine Zahlungsschwierigkeiten zu befürchten hatte. So konnte ich kreativ und ohne Druck meine kleine Firma vorantreiben.
Das war vor vier Jahren. Mittlerweile bin ich mit 36 immer noch ein Jungunternehmer und habe meine Firma von der anfänglichen One-Man-Show auf immerhin 25 Mitarbeiter ausgebaut.
Wir sind im Bereich Online-Service und -dienstleistungen tätig. Eine unserer Hauptaufgaben besteht darin, den Online-Auftritt unserer Kunden zu verbessern oder erstmalig zu „launchen“. Weitere Felder sind eher Nebengeschäft und fallen weniger ins Gewicht.
Aufgrund unseres Tätigkeitsfeldes liegt es fast auf der Hand, dass ich ausschließlich junge Mitarbeiter beschäftige. Neben studierten Informatikern und Designern gibt es auch zahlreiche Mitarbeiter mit Berufsabschlüssen aus der Druckerei-, Design- und kaufmännischen Sparte.
Die Firma wuchs von Anbeginn an sprunghaft und so gelangte ich bald an den Punkt, dass ich den Papierkram und Telefonate nicht mehr selbst koordinieren konnte. Die 12-14 Stundentage forderten ihren Tribut in Schlaflosigkeit, Nervosität, Krankheitsanfälligkeit und allgemeiner Unzufriedenheit. Schließlich wollte ich all das verdiente Geld auch einmal ausgeben können.
Ich entschied mich also dafür, eine Bürokraft einzustellen, die mir den Rücken freihält, eine klassische Sekretärin. Gut, heute sagt man Assistentin der Geschäftsleitung.
Ich schaltete eine Anzeige in der regionalen Zeitung und in der FAZ. Es gingen 47 Bewerbungen ein, von denen ich bereits mehr als 30 sofort aussortieren konnte.
Es ist schon verwunderlich, dass viele Leute an Selbstüberschätzung leiden. Zum Teil waren die Bewerbungen einfach eine Frechheit. Auf einer konnte man den Speiseplan der letzten Woche erkennen, eine war handschriftlich auf kariertem Papier und bei den meisten fehlte schlicht die Qualifikation. Schulabgänger ohne Abschluss oder mit so schlechten Noten in Deutsch und Mathematik, dass man von vorneherein sagen konnte, dass das nix wird.
Von den geforderten Sprachkenntnissen ganz zu schweigen. Aufgrund der angestrebten internationaleren Ausrichtung meiner Firma, sollten sehr gute Sprachkenntnisse in Französisch und Englisch vorhanden sein, verhandlungssicher nennt man das.
Nach der Sichtung der Bewerbungen blieben nur fünf übrig.
Es wurden Termine für Vorstellungsgespräche vereinbart. Ich hatte den Fehler gemacht, dass ich alle fünf Termine auf einen Tag gelegt habe. Ich hatte es aber eben schnell über die Bühne bringen wollen, da ich schnellstmöglich eine Entlastung wollte.
Und wie eingangs erwähnt, saß ich also wieder an meinem Schreibtisch.
Die vier vorangegangenen Damen konnten mich nicht zweifelsfrei überzeugen. Das Vorstellungsgespräch und die anschließende Unterhaltung auf Englisch und Französisch offenbarten doch die ein oder andere Schwäche. Zwei der Kandidatinnen hatten ihre Qualitäten offensichtlich nur im ästhetischen Bereich. Aber darauf war ich nicht aus. Ich hatte ohnehin keine Zeit für eine Beziehung.
Dann kam Kandidatin Nr. 5. Als ich sie sah, hätte ich am liebsten gleich abgebrochen, weil ich mir wirklich nicht vorstellen konnte, dass sie geeignet sei und in meine Firma passen würde.
Sie war Französin, die seit zwei Jahren in Deutschland lebte. Sie hatte braune Haare, die zu einem sog. „Dutt“ (Knoten) am Hinterkopf zusammengedreht waren. Sie war ungeschminkt, hatte grüne Augen und darüber viel zu breite Augenbrauen. Ihre Haut war blass.
Sie war ca. 170 groß und hatte eine schlanke Figur. Sie trug flache Halbschuhe, eine blickdichte Strumpfhose und ein mausgraues Kostüm, das an frühere Zeiten erinnerte.
Die Augen versteckten sich hinter einer schwarzen Hornbrille. Unter dem Kostüm trug sie eine weiße Bluse, die bis zum Hals geschlossen war. Ihr Name war Claire Dupont.
Die Figur war eigentlich ganz nett, aber das kam in den Klamotten nicht zur Geltung.
Wie konnte man sich nur so geschmacklos anziehen?
Der erste Eindruck war also alles andere als positiv und ich ging demnach auch mit einem gewissen Grad der Ablehnung in das Gespräch. Ich war überrascht. Sie sprach fließend Deutsch und Englisch und ihre Muttersprache Französisch natürlich ohnehin. Sie hatte eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und die zwei Jahre in Deutschland auf einer Sprachenschule verbracht.
Nun wollte sie mit 24 Jahren ins Berufsleben einsteigen. Den Wohnortwechsel habe sie aus zwei Gründen vollzogen. Ihre Eltern waren der Meinung, dass sie auf eigenen Beinen stehen müsste und außerdem erhoffte sie sich im Rhein-Main-Gebiet bessere Berufschancen.
Ihre fachlichen Vorzüge überzeugten mich. Ich stellte sie ein, obwohl mich sehr störte, dass sie mir nicht in die Augen sehen konnte. Sie hatte immer ihren Kopf leicht gesenkt und sah auf den Boden. Ich tat das mit Nervosität und Schüchternheit ab und war überzeugt, dass es sich legen würde. Dies passierte jedoch nicht. Ich hatte sie im März eingestellt und auch im Mai hatte sich an dem Verhalten nichts geändert. Da ich sonst mit ihrer Arbeit ausnahmslos zufrieden war, nahm ich das weiterhin in Kauf.
Ich hatte zwischenzeitlich auch bemerkt, dass sie einen ganzen Fundus an Kostümen hatte, in der Art wie sie es beim Vorstellungsgespräch getragen hatte.
Es kam die Zeit, wo die Auftragslage überhand nahm. Zu allem Überfluss wurden zwei Mitarbeiter krank und so befürchtete ich, die Aufträge nicht fristgerecht erledigen zu können. Ich selbst hatte ebenfalls viel zu tun und so war es ausgeschlossen, dass ich die Aufträge zusätzlich in die Hand nahm.
Nachdem Frau Dupont mittlerweile seit drei Monaten im Betrieb war, fragte ich sie, ob sie sich zutrauen würde, einen Auftrag zu bearbeiten. Allerdings müsste sie vollen Einsatz zeigen. Es war nun an der Zeit, dass sie sich bewähren müsse und an ihren Erfolgen gemessen werde. Weitere Gehaltsverhandlungen und im schlimmsten Fall eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses sollten an der Zufriedenheit der Kunden gekoppelt werden. „Ich werde Sie bestimmt nicht enttäuschen.“, entgegnete sie mir darauf. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass sie sehr angespannt war und sich sorgenvoll der Situation genau bewusst war, dass sie bald ohne Job dastehen kann, wenn die Sache schief läuft.
Ich hatte nur den formellen Auftrag in der Hand, der mit dem Firmenverantwortlichen geschlossen worden war. Außer dem Namen des Verantwortlichen und dem Vermerk „Einrichtung eines E-Shops“, „Erarbeitung einer PR-Strategie“ und „Erstellung eines professionellen Internetauftritts“ konnte man aus dem Papier nichts entnehmen.
Ich legte ihr den Auftrag auf den Tisch und verwies darauf, dass die Akte wahrscheinlich bei Herrn Müller auf dem Schreibtisch liegen würde. Ich forderte sie auf, doch erstmal einen Termin vor Ort zu vereinbaren und in einem Kundengespräch die genauen Vorstellungen abzufragen.
Anhand späterer Gespräche mit dem Kunden und ihren eigenen Erzählungen rekonstruiere ich die anschließenden Geschehnisse wie folgt:
Frau Dupont wählte die Rufnummer auf dem Auftrag und vereinbarte einen persönlichen Gesprächstermin. In dem Termin sollte dann alles Weitere abgefragt werden. Ein persönliches Kennenlernen ist wichtig für ein Fortsetzen oder den Ausbau einer Geschäftsbeziehung.
Frau Dupont plante den Vormittag für den Auftrag ein.
Es führte sie in die Südstadt. In einer ruhigen Seitenstraße, fernab vom Gewühl der Einkaufstraße befand sich der Firmensitz des Auftraggebers. Frau Dupont verglich die Anschrift auf dem Auftrag mit der Hausnummer auf dem Gebäude, vor dem sie stand.
Winklerstr. 5, korrekt. Nochmals lies sie ihren Blick über die Klingelleiste streifen. Alle Beschriftungen ließen auf Privatwohnungen, abgesehen vom Erdgeschoss. Der Name „Harald Berger“ wie der Auftraggeber heißen soll, konnte nicht auf der Leiste entdeckt werden. Unsicher betrat sie den Laden im Erdgeschoss.
Es handelte sich um „Harrys Tattoo & Piercing“.
Von außen machte der Laden einen eher unscheinbaren Eindruck. Die Außenfassade des Gebäudes hatte auch schon bessere Tage gesehen. Umso überraschter war Frau Dupont, als sie eintrat und sich in einem sauberen, hellen und aufgeräumten Laden mit mehreren Nebenräumen stand.
An einem Empfangstresen saß eine junge Dame. Frau Dupont zählte jeweils drei Ringe in den Ohrläppchen. Ein Stecker mit einem weißen Steinchen befand sich auf dem linken Nasenflügel.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie in einem sehr freundlichen Ton. „Interessieren Sie sich für ein Piercing oder ein Tattoo?“ Frau Dupont lief rot an und stotterte etwas unbeholfen los: „Ich … äh nein … nichts dergleichen… Dupont … ich habe einen Termin … also nicht so einen … ich meine … Herr Berger … Ich will sagen … Ich komme von der Agentur.“
„Ach Sie sind das. Freut mich Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Tanja. Ich bin Harrys Frau. Er hat gerade noch eine Kundin, aber müsste gleich fertig sein. Nehmen Sie doch solange im Wartezimmer Platz.“ Mit diesen Worten führte sie mich an zwei Vitrinen vorbei in einen Raum, der wie das Wartezimmer einer Arztpraxis anmutete. Auf dem Weg dorthin konnte Frau Dupont einen flüchtigen Blick in die Vitrinen werfen. Dort waren alle erdenklichen Variationen von buntem Piercingschmuck ausgestellt.
Im Wartezimmer nahm sie artig Platz. Auf dem kleinen Tisch in der Mitte wurde sie von halbnackten Frauen und Männern auf Magazincovern angestarrt. Sie war nervös und etwas zappelig. Ihr Blick streifte immer wieder über die bunten Magazine. Unsicher nahm sie ihre Aktentasche in die Hand und entnahm eine dünne Mappe. Viel gab die Kundenakte ja noch nicht her. Sie hielt sich daran fest, nicht ohne sich dabei zu ertappen, dass ihr Blick immer wieder auf die Magazine fiel.
Sie konnte nicht widerstehen und nahm eines der Magazine in die Hand. „Tattoo und Piercing“ prangte in einer großen Überschrift auf der Vorderseite. Auf dem Cover war eine Frau abgebildet, die einen Nasenring und einen Ring an der Unterlippe hatte.
Frau Dupont schlug die erste Seite auf und fing an zu blättern. Auf den folgenden Seiten fand sie zahlreiche Bilder von Zungen-, Ohr-, Nabel-, Augenbrauen-, Nasen- und allen weiteren möglichen Piercings. Auch einige Intimpiercings fanden sich. Hauptsächlich handelte es sich um Brustwarzenpiercings, aber auch die Klitorisvorhaut und Schamlippen, sowie ein Frenum und ein Prinz Albert konnte man betrachten. Abstoßend fand sie die Bilder. Wie konnte man sich diese Körperstellen nur piercen lassen. Auf den abgebildeten Körpern fanden sich natürlich auch zahlreiche Tattoos. Es gab fast keine Körperstellen, die nicht mit irgendwelchen Motiven bestückt waren. Auch das fand sie unmöglich. So was macht doch kein normaler Mensch, dachte sie. Und dann muss man sein Leben lang mit einem Snoopy oder einer anderen Comicfigur durchs Leben laufen. Na danke.
Trotz der Tatsache, dass sie die Bilder eher abstoßend fand, was sicherlich auch an ihrer Erziehung lag, fühlte sie sich komisch. Sekunden dachte sie darüber nach, wie sich das anfühlen würde und wie bunte Bilder auf verschiedenen Stellen ihres Körpers aussehen würden. Na ja alle Motive waren ja nicht so entsetzlich.
Immer noch mit der Zeitschrift in der Hand saß sie gedankenvertieft im Wartezimmer. Als sie plötzlich von einem großgewachsenen blonden Mann angesprochen wurde. „Sie müssen Frau Dupont sein.“, sagte er und sah sie kritisch von der Seite an. „Ich habe Sie mir etwas anders vorgestellt. Ich weiß nicht, ob Sie meine Vorstellungen verwirklichen können.“
Na das fing ja gut an. Der erste Kontakt mit dem Kunden und er ist bereit die Flinte ins Korn zu werfen. Etwas erschrocken legte Frau Dupont schnell die Zeitschrift zurück auf den Tisch. Es war eine Reaktion, die eigentlich nur jemand zeigt, der sich ertappt fühlt.
Herr Berger bat Frau Dupont ihm zu folgen. Er ging zurück in den Gang und dort betrat er durch eine der insgesamt fünf Türen sein Büro. Frau Dupont war überrascht. Normalerweise erwartet man einen etwas düsteren und latent unordentlichen Laden. Doch dieses Studio war das absolute Gegenteil. Alles war piksauber, hell und geschmackvoll wie modern eingerichtet.
Herr Berger bat Frau Dupont Platz zu nehmen und ließ sofort die Bombe platzen.
„Sind Sie tätowiert oder gepierct?“
Frau Dupont wurde rot und rang nach Luft. „Äh … nein … ich meine … weder das eine, noch das andere.“ Die Miene von Herrn Berger wurde ernster. „Sie tragen nicht mal Ohrringe. Auch Ihr Äußeres lässt nicht darauf schließen, dass Sie mit Tattoos oder Piercings schon einmal vorher zu tun hatten oder gar jemand kennen, der welche besitzt. Wie glauben Sie, dass ich der Meinung sein könnte, dass Sie mir helfen können? Ich brauche jemand mit Ahnung von der Materie, der unsere Stärken gegenüber der Konkurrenz hervorhebt und uns so voran bringt. Wie soll das mit Ihnen gehen?“
Zack, jetzt war es passiert. Sie war von ihrem ersten Kunden links und rechts geohrfeigt worden. Letztlich musste sie ihm attestieren, dass er nicht ganz unrecht hatte. Ihre Erfahrungen und ihre Sachkenntnis beschränkten sich nahezu auf das, was sie in der Zeitschrift im Wartezimmer gesehen hatte. Warum konnte es sich auch nicht um eine Modeboutique oder einen Haushaltswarenladen handeln?
„Ich glaube nicht, dass wir erfolgreich zusammen arbeiten können und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.“
Aus und vorbei. Frau Dupont stand langsam auf, verabschiedete sich artig und ging durch die Tür. Als sie diese hinter sich geschlossen hatte, brach es aus ihr los. Ein wahrer Sturzbach an Tränen schoss aus den Augen und bahnte sich seinen Weg über die Wangen. Sie schleppte sich zum Ladenausgang, wurde dort aber von Tanja abgefangen.
„Was ist denn mit Ihnen los?“, fragte sie und nahm Frau Dupont gleichzeitig in ihren Arm. Schluchzend berichtete sie das Geschehene und erzählte von der Situation in Ihrem Büro. Ihr Chef wird sie rausschmeißen, wenn er das erfährt. Dann kann sie wieder zurück zu ihren Eltern nach Frankreich. Sie müsste ihnen dann beichten, dass sie versagt hätte. Sie bräuchte gar nicht mehr zurück ins Büro. Tanja Berger drückte Claire fest an sich und strich mit einer hand den Rücken hoch und runter. „Es tut mir leid wenn mein Mann garstig zu Ihnen war. Aber sagen Sie selbst. Wie hätten Sie reagiert, wenn Sie in seiner Situation wären? Wie eine Expertin sehen Sie nun nicht gerade aus.“
„Er hätte mir wenigstens mal eine Chance geben können.“, schluchzte sie. Claire tat Tanja Berger leid. Natürlich hat jeder eine Chance verdient. Aber war sie wirklich der Meinung, dass sie es schaffen könnte, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen?
Mit den Worten „Warten Sie hier!“, verschwand Tanja in dem Büro ihres Mannes. „Ich nehme mir den restlichen Tag frei, Harry. Ich muss noch was erledigen.“, hörte Claire durch die geöffnete Tür.
Tanja kam zurück und nahm Claire an die Hand und zog Sie hinter sich her auf die Straße. „Kommen Sie. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.“, sprach sie und ließ Claire gar keine andere Wahl, als ihr zu folgen.
Nach zweimaligem Abbiegen gelangten die beiden ca. 10 Minuten später an einen Hauseingang eines neu renovierten Hauses. Sie betraten das Haus und stiegen in den Aufzug ein. Sie fuhren in den vierten Stock und betraten die Wohnung.
Wow. Die Wohnung war atemberaubend. Sie war riesig und hatte einen offenen Küchen-, Wohn- und Essbereich. Alles war topmodern und geschmackvoll eingerichtet. Tanja zog Claire auf die Terrasse, von der man einen tollen Blick in einige begrünte Hinterhöfe hatte. Die Terrasse war sehr geräumig und auf ihr befanden sich zwei Teakholzliegen, ein Tisch mit sechs Stühlen, ein Grill, ein Sonnenschirm und drumherum noch reichlich Platz.
Das Wetter war herrlich. Die Sonne schien warm herab und bescherte einen wunderschönen Frühsommertag. Es war 11:00 Uhr. Niemand konnte auf die Terrasse blicken. man war vollkommen ungestört.
„Trinken sie Kaffee?“, fragte Tanja. „Haben Sie schon gefrühstückt?“, hakte sie nach. Schüchtern bat Claire um eine Tasse Kaffee und ließ sich auch zu einem Aufbackcroissant überreden. Sie saßen auf der Terrasse und genossen erstmal ihren Kaffee und das Croissant.
Tanja ging zurück in die Wohnung und kam mit verschiedenen Zeitschriften zurück. Es waren solche Zeitschriften, wie aus dem Laden. Sie schlug einzelne Seiten auf und begann zu erklären. Sie erzählte und erzählte, welche verschiedenen Arten von Piercings es gibt und dass sie nicht nur als Schmuck getragen werden, sondern oft auch noch einen angenehmen Effekt haben. So mögen es z.B. manche Männer, wenn die Frau ein Zungenpiercing hat und ihnen „Einen bläst“. Ansonsten würden Intimpiercings die betroffenen Körperregionen oft empfindsamer machen. Die ersten zwei Stunden vergingen wie im Flug und Claire hörte aufmerksam zu. Tanja erzählte, dass sie eine kleine Erbschaft gemacht hätten und sich davon die Wohnung geleistet haben. Auch das Startkapital für den Laden hatten sie daraus erhalten. Das Geschäft lief bisher aber nicht so gut, dass sich der Laden finanzieren würde. Zwar habe man noch etwas Reserven, aber auch diese seien irgendwann aufgebraucht.
„Ich glaube, dass ich meinen Mann überreden kann, dass er Ihnen noch eine Chance gibt. Allerdings müssen Sie auch wirklich alles dafür tun, dass Sie mein Vertrauen in Sie nicht enttäuschen.“, erklärte sie. Claire war begeistert. Natürlich würde sie Alles geben. „Es wird aber nicht einfach werden, ihn umzustimmen. Sie müssten sich schon etwas verändern. Ihre Kleidung z.B., haben Sie sie ausgesucht?“ Claire gab wahrheitsgetreu an, dass sie mit ihrer Mutter die Sachen gekauft habe, weil sie konservativ seriös aussehen sollte, um einen guten Eindruck in der Geschäftswelt zu machen.
Tanja überzeugte sie, dass sie dieses Ziel in ihrem Outfit nicht erreichen würde. Sie sei doch eine hübsche Frau, die sich nicht verstecken bräuchte. „Wären Sie bereit, Ihr Äußeres zu ändern? Dadurch könnte der negative Eindruck meines Mannes vielleicht etwas ausgeglichen werden. Ich werde Ihnen für morgen früh einen neuen Termin besorgen. Allerdings müssten wir dann Ihr Erscheinungsbild bis dahin geändert haben.“
Claire stimmte allen Vorhaben zu. Sie wollte ihren Job nicht verlieren und darüber hinaus, fand sie selbst auch nicht, dass sie besonders schön und attraktiv aussah. Sie dachte eben, sie müsse sich so kleiden.
Die beiden zogen also los in eine nahe gelegene Boutique. Tanja erklärte der Verkäuferin, dass Claire ein Businesskostüm suche, das nicht zu brav, aber selbstverständlich auch nicht zu gewagt sein solle. Die Verkäuferin brachte zwei Kombinationen aus Jacke und knielangen Röcken, bzw. alternativ auch Hosen. Die Sachen standen Claire so ausgezeichnet, dass sie gleich alles kaufte und noch drei Blusen dazu nahm. Auch zwei Paar passende Schuhe wanderten über den Tresen. Claire zückte ihre Kreditkarte und ging schwer bepackt zurück in Richtung ihres Autos. Tanja half beim Tragen. Dort angelangt verstauten sie alles im Kofferraum.
Als nächstes schlug Tanja einen Frisörbesuch vor. Auch das wurde nicht von Claire abgelehnt. Nach einer ausgiebigen Typberatung schlug der Frisör einen Pagenschnitt vor. Die Haare sollten vorne etwa Kinnlang sein und nach hinten hochgestuft. Außerdem schlug er vor, die braunen Haare mit einem leichten Rotton zu versehen, so dass sie leicht rötlich schimmerten.
Immer noch den Jobverlust vor Augen stimmte Claire auch der Radikalveränderung zu.
Nach zwei Stunden und unzähligen Tassen Kaffee erblickte Claire zum ersten Mal ihr neues Ich im Spiegel. Wow. Sie sah atemberaubend aus. Der leicht rötliche Stich in ihrem Haar harmonisierte gut mit ihren grünen Augen und die ganze Frisur passte perfekt zu ihrem Typ.
Ihr Herz schlug Purzelbäume und sie sprang auf und umarmte den Frisör und anschließend Tanja, so glücklich war sie.
Die beiden fuhren zurück in die Bergersche Wohnung. Dort saßen sie auf der Terrasse zusammen und Tanja packte eine Tüte mit „Anschauungsmaterial“ zusammen, wie sie es nannte. Tatsächlich waren es Bildersammlungen von verschiedensten Tattoos und Piercings.
Claire verabschiedete sich und fuhr nach Hause. Zuvor gab sie Tanja ihre Handynummer, damit sie Bescheid sagen könnte, wenn der Termin nicht klappen sollte.
Gegen 22:00 Uhr piepste Claires Handy. Eine SMS. „Harry ist einverstanden. Morgen um 10. Viel Glück. Tanja.“ Claires Herz fing wieder an zu rasen. Ein neues Spiel, ein neues Glück.
Claire arbeitete die halbe Nacht und skizzierte schon erste Vorschläge.
Am nächsten Morgen betrat Claire um 10 vor 10 den Laden. Mit einem breiten Grinsen wurde sie von Tanja empfangen, die sie sofort in den Arm nahm. „Du siehst toll aus.“, flüsterte sie Claire ins Ohr. Claire nahm im Wartezimmer Platz und nahm sofort eines der Magazine in die Hand. Interessiert blätterte sie die Seiten durch. Die anfänglichen Berührungsängste hatte sie abgelegt.
Tanja trat ins Wartezimmer und zeigte Claire, dass sie ihr folgen soll. „Ich drück Dir die Daumen.“, flüsterte sie Claire ins Ohr, als sie sie in das Büro schob. „Sei schlagfertig.“, fügte sie noch dazu. Die Begrüßung fiel kühl aus, obgleich sich Harry Berger sehr lobend bzgl. der Typveränderung äußerte. Es folgte ein ständiges hin und her, als ob beide an einem Seilende ziehen würden und es trotzdem nicht schafften, den Widersacher über die Markierung für den Sieg zu bringen.
„Ihre Vorschläge sind nicht schlecht, Frau Dupont, aber so richtig vom Hocker reißt es mich nicht gerade.“, äußerte er sich verhalten. „Warten Sie erst, wenn sie richtig ausformuliert sind und mit Leben gefüllt.“, entgegnete sie. „Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob Sie die Thematik wirklich aufnehmen können. Sie haben sich zwar etwas eingelesen, wie ich anerkennend zur Kenntnis nehme, aber wirklich Ahnung haben sie noch keine.“
„Das werde ich mir noch aneignen, glauben Sie mir. Oder muss ich mich erst selbst piercen lassen, damit Sie überzeugt sind?“, sprudelte es aus ihr heraus und sie fing an zu lachen.
Sie hielt es für ein gutes Argument, ohne jedoch nur im Geringsten mit dem Gedanken zu spielen, was sie damit auslösen könnte.
Es herrschte Schweigen. Herr Berger sah nachdenklich zu Boden.
„Das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit. Damit würden Sie mir zeigen, dass Sie es ernst meinen mit ihrem Engagement. Außerdem könnten Sie dann das Gefühl selbst erfahren und müssten nicht auf Erzählungen zurückgreifen.“, sagte er und sah Claire erwartungsvoll an.
„Zeigen Sie mir, dass Sie mein Vertrauen wert sind.“
Wieder herrschte Stille. Claire war schockiert. Was hatte Sie durch ihre unbedachte Äußerung nur ausgelöst. Aber sie war selbst Schuld. Was muss sie auch so einen doofen Vorschlag machen. Claire räusperte sich und fragte leise, um was es sich denn handeln solle.
Wieder war etwas Stille. „Erstmal zwei Ohrlöcher…“, sagte er und Claire stimmte sofort zu, dass das kein Problem sei. „… und eine Brustwarze.“, fügte er hinzu. Nun wurde es Claire warm. SIE solle sich die Brustwarze piercen lassen? Nie hätte sie daran gedacht, dass jemals zu tun. Es arbeitete in ihr. Tausende Gedanken schwirrten nun durch ihren Kopf. Sie konnte nicht klar denken. was soll sie machen? Ablehnen und den Job verlieren? Zustimmen und mit einem Piercing in der Brust rumlaufen wie eine … eine …, ja was eigentlich?
Claire bat um Bedenkzeit und vereinbarte, dass sie sich telefonisch melden werde.
Sie verabschiedete sich höflich, nicht ohne sich jedoch weiterhin den Kopf zu zermartern.
Als sie im Flur die Tür hinter sich geschlossen hatte, kam Tanja angeflitzt. „Und? Wie lief es?“, fragte sie Claire direkt. Claire erzählte, dass es ein offener Schlagabtausch gewesen sei.
Bis zu dem Moment, wo sie ihre unbedachte Äußerung gemacht hatte. Sie berichtete auch von der Forderung, die Harry gemacht hatte.
Schulterzuckend nahm Tanja den Bericht zur Kenntnis. „Na und? Wenn es weiter nix ist.“
„Weiter nichts ist?“, entgegnete Claire. „Ich soll mir die Brustwarze piercen lassen.“
Wieder Schulterzucken bei Tanja. Sie drehte sich um, um sich zu vergewissern, dass niemand sonst in dem Laden war oder von der Straße gerade hereinsah. Dann nahm sie den Bund ihres Sommerpullovers und schob diesen über den Bauch nach oben. der Bauchnabel wurde freigelegt, der ein Barbell mit einem großen weißen Stein beherbergte. Dann griff sie noch weiter unter den Pullover und klappte den Saum mitsamt dem BH nach oben.
Zwei wohlgeformte und feste Brüste kamen zum Vorschein. Sie hatten kleine Warzenhöfe, dafür aber dicke Brustwarzen. Beide Brustwarzen waren durchstochen und wurden durch zwei kleine Ringchen geziert. Es waren Ballclosureringe in deren Kugel ebenfalls ein weißer Stein eingearbeitet war. Die Haut der Brüste hatten eine bronzene Farbe, ohne dass sich ein weißer BH-Abdruck abzeichnete. Claire vermutete, dass es Solariumbräune war. Ihr fiel die Kinnlade nach unten. Wie gebannt sah sie auf die beiden Ringe. Nach einigen Sekunden zog Tanja BH und Pullover wieder nach unten und sortierte ihre Kleidung. Immer noch wie gebannt, stand Claire da.
„Sieht das so schlecht aus? Ich finde es super.“, sagte Tanja.
„Ja … gut … schon … es sieht nicht schlecht aus, aber bei mir? Ich weiß nicht.“
„Na ist doch kein Problem. Probiere es aus und wenn es Dir nicht gefällt, dann kannste den Schmuck ja wieder heraus nehmen. Abheilen muss es aber schon vorher. Ich bin mir sicher, dass es Dir gefallen wird und Du wirst sehen, dass es sich auch toll anfühlt. Meine Brustwarzen sind viel empfindlicher geworden, seitdem ich „beringt“ bin.“, sie schmunzelte bei den Worten. Claire war hin- und hergerissen. Sie verabschiedete sich und ging nach Hause. Dort machte sie sich intensive Gedanken darüber, was sie mache soll.
Es klingelte ihr Telefon. Ich war dran. „Na wie ist es gelaufen Frau Dupont?“, fragte ich.
Sie entgegnete mir etwas unsicher, erzählte aber, dass sie Fortschritte gemacht habe. Sie habe bereits das Gerüst eines Konzeptes erstellt und dem Kunden vorgestellt. Er sei interessiert gewesen und sie werde in den nächsten Tagen das Konzept weiter ausschmücken und erste Maßnahmen umsetzen. Ich zeigte mich verhalten optimistisch und freute mich innerlich, dass ich bei dem Vorstellungsgespräch offensichtlich die richtige Wahl getroffen hatte. Ich verabschiedete mich und wünschte viel Erfolg. Sie sagte mir dann, dass sie diese Woche nicht mehr in die Firma kommen würde, weil sie zusammen mit dem Kunden in dessen Firma arbeiten werde. Das war natürlich okay.
Claire legte auf. Nahm ihre Tasche zur Hand, zog die Akte heraus, und wählte die Nummer.
„Ich bin einverstanden.“, sagte sie kurz. „Gut. Dann bitte morgen wieder um 10.“, kam genauso kurz die Antwort.
Am nächsten Morgen betrat Claire mit schlotternden Knien das Geschäft. herzlich wurde sie von Tanja begrüßt und sie umarmten sich, fast wie lange Freundinnen. Tanja erzählte ihr, dass sie beim Piercen dabei sein werde. sie wolle Claire etwas die Nervosität nehmen.
Tanja führte sie in eines der anderen Zimmer. In der Mitte stand ein Drehstuhl ähnlich dem, den man vom Zahnarzt kennt. Allerdings war dieser mechanisch. Auch sonst sah alles nach Arztpraxis aus. Desinfektionssprays, Einmalhandschuhe, Verbandzeug, Kanülen und verschiedene Zangen und so weiter. Es war angenehm warm in dem Raum. Tanja sagte, dass sie extra geheizt habe.
Sie führte mich zum Sessel und wies mich an, dort Platz zu nehmen. Sie verließ kurz den Raum und kam mit Harry zurück. Beide trugen nun grüne Arztoberteile, wie man sie sonst von der Chirurgie kennt. Tanja nahm Claires Hand und flüsterte ihr zu, dass sie sich entspannen soll. Es wäre halb so wild und wäre schnell vorbei. Claires Ohrläppchen wurden desinfiziert und Harry bat sie, tief einzuatmen. Zeitgleich durchstach er das erste Ohrläppchen. Durch das Loch schob er dann einen Stecker nach. Gleiches folgte auf der anderen Seite. Tanja hielt einen Handspiegel vor Claires Gesicht.
Claire nickte anerkennend und betrachtete sich interessiert. Sprunghaft, fast erdbebenartig, hatte sich ihr Leben in den letzten zwei Tagen verändert. Nicht nur ihr Äußeres hatte sich verändert. Erstmals so etwas wie ein Selbstbewusstsein baute sich langsam auf. Sie fühlte sich hübsch. Sie war es. Welt ich komme, wollte sie schreien. Sie war aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht.
Tanja forderte nun Claire auf, die Bluse und den BH auszuziehen. Unsicher, voll Scham saß Claire auf dem Stuhl, entblößt, vor einem fast fremden Mann und einer Frau, die sie mittlerweile schon lieb gewonnen hatte. Allein schon dafür, dass sie ihre Chance auf den Job gewahrt hatte, auch wenn es nun durch ein Brustwarzenpiercing erkauft werden musste.
Tanja nahm nun ein grünes OP-Tuch und legte es über Claires Oberkörper. „Links oder rechts.“, fragte sie. „Links, oder?“, antwortete Claire verunsichert. Ihr wurde schlecht, denn der Moment rückte unaufhaltsam näher. Sie zitterte. Tanja legte das Tuch also so, dass die linke Brust durch eine kreisrunde Öffnung schaute und der Rest des Oberkörpers abgedeckt wurde. Nun wurde es kalt und feucht an ihrem Nippel. Harry desinfizierte ihn und wischte den Rest der Flüssigkeit mit einem Tupfer ab. Dann zeichnete er Ein- und Ausstich an. Die Brustwarze sollte genau horizontal durchstochen werden. Nun legte er eine Zange an, die er penibel hin und her richtete, bis sie perfekt saß. Dann war es soweit. Claire sollte wieder tief Einatmen und schon sauste die Nadel durch die Brustwarze. „Au, aua“, entfuhr es ihr.
„Schon vorbei.“, beruhigte sie Tanja und hielt fest ihre Hand. Durch den Stichkanal wurde ein Barbell geschoben, da es bei einem Ring bei der Abheilung zu Problemen kommen kann.
Tanja hatte einen pinkfarbenen ausgesucht.
Nun wurde noch die Kugel aufgeschraubt, fertig. Tanja nahm das Tuch von Claires Oberkörper und hielt ihr den Spiegel vor die Brust. Noch unter dem Einfluss von Adrenalin sah sich Claire ausgiebig ihre geschundene Brustwarze an, ohne sich dabei durch Harry oder Tanja gestört zu fühlen. Tanja half ihr dann beim Anziehen.
Tanja durchbrach die Stille. „War es sehr schlimm?“ „Na angenehm ist was anderes.“, erwiderte Claire. „Gefällt es Dir wenigstens?“ „Na ja, schon irgendwie. Sieht jetzt nicht unbedingt schlecht aus.“ „Mir gefällts super. Das Pink passt gut zu Deinen Haaren.“, meinte Tanja.
Der restliche Arbeitstag ging mit langen Gesprächen zu Ende. Claire machte sich eifrig Notizen, um die Vorstellungen von Harry festzuhalten. Claire bekam noch die allgemeinen Pflegehinweise und wurde zum Abschied noch einmal fest von Tanja gedrückt. Auch einen dicken Schmatz bekam sie auf die Backe. Die folgenden Tage vergingen wie im Flug. Zahlreiche Gespräche zwischen Claire und Harry, Vorstellungen des Konzeptes, Vorstellung einzelner Umsetzungen, Korrekturen, bestimmten die nächsten vier Wochen.
Probleme gab es, als Claire einen Fotografen engagieren wollte, um professionelle Aufnahmen im Studio zu machen. Das sei zu teuer, hatte Harry abgelehnt. Sie war verärgert. Wie soll man einen professionellen Internetauftritt machen, wenn man nur amateurhaftes Material zur Verfügung gestellt bekam. Es entbrannte eine heftige Diskussion, bei der schlussendlich Claire die Nase vorne hatte. Man hatte sich auf einen Kompromiss geeinigt. Claire sollte eine Ausrüstung leihen und alle Fotos selbst machen.
Während der vergangenen vier Wochen ertappte sich Claire immer wieder dabei, dass sie sich an ihre gepiercte Brustwarze griff und diese durch den Stoff des Oberteils und des BHs sanft drückte. Es war ein angenehmes Gefühl. Die Empfindung war anders, als auf der rechten Seite. Komisch. Auch hatte sie fast täglich zu Hause vor dem Spiegel gestanden und ihre Errungenschaft betrachtet. Es gefiel ihr mittlerweile sehr gut. Allerdings dachte sie darüber nach, den Stab durch einen Ring auszutauschen. Sie drehte sich nach allen Seiten und war überzeugt, dass ihre Brustwarze größer geworden ist. Das muss sie Tanja mal fragen.
Nun war Samstag. Harry musste arbeiten, aber Tanja hatte ihren freien Tag. Das Wetter war sonnig und warm und so lud Tanja Claire zu sich nach Hause zum Brunch ein. Claire freute sich, da ihr nach so viel Arbeit etwas Entspannung ganz gut tun würde. Man saß auf der Terrasse und verputzte hungrig die Leckerbissen, die Tanja angerichtet hatte. Dazu folgten diverse Gläser Prosecco. Es wurde nach Herzenslust herum gealbert und das Verhältnis wurde zunehmend freundschaftlicher. Mit vollem Bauch überlegte man, was man noch anstellen könne. Durch die gefräßige Schwere hatte sich der Aktionsradius allerdings gegen Null bewegt und so entschloss man sich, sich einfach faul in die Sonne zu legen.
„Kannst nen Bikini von mir haben.“, sagte Tanja. „Muss aber gerade mal schauen, wo ich die hab. Ich brauch hier sonst keinen.“ Claire sah sie überrascht an. „Na es kann doch von außen keiner auf die Terrasse schauen, Herzchen.“, sprach sie und verschwand im Schlafzimmer.
Nach wenigen Minuten kam sie mit zwei Bikinis in der Hand zurück. „Schwarz oder rot?“, fragte sie Claire. Sie entschied sich für schwarz und sah sich um, wo sie sich ungestört umziehen konnte. Tanja Hatte bereits ihr Oberteil ausgezogen und den BH abgelegt. Sie nahm das rote Bikinioberteil und schlüpfte mit dem Kopf durch das gebundene Nackenbändchen. Sie hatte sich nur etwas seitlich gedreht, so dass Claire zumindest eine beringte Brustwarze sehen konnte. Schon einmal hatte sie sie gesehen, allerdings mit anderen Augen. Ihr gefiel es nun, was sie sah. Tanja drehte sich mit dem Rücken zu Claire und bat sie, das untere Bändchen um den Rücken zu binden.
Dann blieb sie, den Rücken zu Claire gedreht stehen, öffnete ihre Jeans und schob diese bis zum Boden, um aus ihr herauszusteigen. Sie trug nur einen String. Ihre süßen Pobacken wurden nur von einem schmalen Bändchen geteilt. Nun packte sie auch den String und schob ihn nach unten und legte ihn auf das Sofa zu den anderen Sachen. Dann stieg sie in das Bikinihöschen und zog es hoch, richtete es noch etwas und war fertig. Hatte sie zwischen den Beinen von Tanja noch etwas schimmern sehen? Nein. Wahrscheinlich war es Einbildung.
Claire hatte gespannt Tanja beim Umziehen zugesehen. Sie schämte sich nun und beeilte sich, selbst, den Bikini anzulegen, damit es von Tanja nicht bemerkt würde. Sie Schob Hose und Höschen in einem Rutsch nach unten und sprang sofort in das Bikinihöschen. Gleiches passierte mit Oberteil und BH und schon stand sie ebenfalls fertig vor Tanja. Tanja drehte sich in diesem Moment um und musterte Claire. plötzlich hellten sich die Gesichtszüge zunehmend auf, bis sie in einem wahren Lachanfall ausbrach. Ihr Blick war dabei zwischen den Beinen von Claire hängen geblieben. Claire sah an sich herab und bemerkte nun, was der Grund dafür war. Auch sie stimmte jetzt in das Gelächter ein und versuchte, den Slip durch Zupfen auszurichten. Aber nichts half. Der Slip war zu knapp geschnitten. Links und rechts quoll Claires Schambehaarung aus dem Slip. Es sah zum Schießen aus.
„Na so lass ich Dich nicht auf die Terrasse. Da komm ich ja aus dem Lachen nicht mehr heraus.“, alberte Tanja und zog Claire an der Hand ins Bad. Sie öffnete nun ein Schränkchen und suchte einige Sachen heraus. Ein Langhaarschneider, ein Pinselchen für dessen Reinigung, Rasierschaum, einen Kamm, einen Einwegrasierer und Pflegelotion. „Dann spring mal in die Badewanne und bändige das Haarmonster etwas. Wenn Du Dir nicht gleich einen Kahlschlag verpasse
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Kommentare
Kommentare: 51
Ich glaube, dass ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich sage: "Alles richtig gemacht!" Dreimal 10 Punkte von mir. Du hälst die Spannung aufrecht, gehst weit genug ins Detail - perfekt. Übrigens ist es vorteilhaft, wenn man(n) immer eine Flasche Champagner im Kühler hat. ;)
Nur eine einzige, kleine Unstimmigkeit habe ich entdeckt, leider. Als du den Teil von Claires Arbeit beschrieben hast, wechselst du manchmal zwischen der Ich-Form und der Sie-Form - stört aber nicht weiter (nur beim nächsten Mal drauf achten ;))
Ansonsten, mach weiter so. Ich hoffe doch, dass es eine Fortsetzung gibt.«
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ganz wunderbar geschriebene geschichte.«
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Eine glatte 30!!!! Eigendlich hätte sie mehr Punkte verdient aber leider...«
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Weiter so«
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große Klasse, weiter so! gib es davon noch mehr?«
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Crazy Diamond
Nein - sehr gut! Irgendwie auch eine Liebesgeschichte, und eine Geschichte, die DU geliebt hast. Ja, du hast diese Geschichte mit LIEBE geschrieben. Danke.«
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Da auch ich ein begeisterter Träger von Intimpiercings bin, kann ich mit den Personen gut mitfühlen.
Sehr einfühlsam und spannend geschrieben!!
LG
Silber1507«
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Nur weiter so.«
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Exhasi