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Kommentare: 9 | Lesungen: 6769 | Bewertung: 8.67 | Kategorie: Lesbisch | veröffentlicht: 11.05.2006

Die Einbrecherin, die (m)ich liebte - Teil III

von

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Vorwort

Zum besseren Verständnis und zur Erinnerung hier einige Worte über die handelnden Personen

- Katie, Kosename "Kat", 28 Jahre jung


- Kevin, 30 Jahre, Ehemann von Katie


- Manuela und Katharina, jeweils 15 Jahre, Adoptivtöchter von Kevin und Katie


- Charlize, 18 Jahre, die Einbrecherin, inzwischen festes Mitglied der Familie und heimlich in Katie verliebt


- Tatjana, 28 Jahre jung, Katie`s große Liebe, damals wie heute

Einleitung

Im ersten Teil der Geschichte ging es darum, wie alles begann. Seither hat sich in unserem Leben sehr viel verändert. Charlize gehört fest zur Familie und ist sozusagen wie eine dritte Tochter. Wir alle lieben sie wirklich sehr.

Nachdem sich Katie und Charlize in der Fortsetzung noch näher gekommen sind, scheint ihr Glück perfekt.

Doch dieser Schein ist in Wirklichkeit sehr trügerisch. Kevin ahnt, dass irgendetwas nicht stimmt. Und genau diese Ahnung sollte sich schon sehr bald bewahrheiten!

Zudem holt sie die Vergangenheit wieder ein, die noch mehr Schmerz und Probleme mit sich bringt. Manche Ereignisse sollten besser "begraben" bleiben... Andere widerrum können sich als sehr positiv herausstellen.

Der Dritte und zugleich letzte Teil der Geschichte hält einige Überraschungen bereit.

Am Ende bleibt nur noch eine Frage: Hat ihre gemeinsame Liebe, das heißt die von Katie und Charlize als auch die von Katie und Kevin, überhaupt noch eine Chance?

Zerbricht ihre Liebe, die so stark zu sein schien?

Oder kommt alles ganz anders, als man es sich vielleicht vorstellen kann...

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-Kevin-

Nun ist unsere Familie um ein weiteres Familienmitglied gewachsen. Und Charlize Eifer, mit dem sie Katie und mir ihren Dank bezeugen wollte, überraschte mich zusehends.

Allerdings kamen mir immer öfter Zweifel, wie weit die Beziehung zwischen ihr und Katie wirklich ging. Es


sind zwar nur Kleinigkeiten, aber diese sprechen für sich. Was läuft da zwischen den beiden? Sie haben


doch irgendetwas zu verbergen!

Abgesehen davon, als ob das nicht schon genügen würde, scheint uns die Vergangenheit langsam aber stetig einzuholen.

Weder Katie noch ich sprechen gern darüber. Zu schrecklich sind die Erinnerungen an jenen Tag...

Ich, nein wir waren glücklich, bis bei uns beiden der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind aufkam.


Dies ist inzwischen sieben Jahre her. Und dennoch ist mir so, als wäre es erst gestern gewesen.

Bis heute reden wir kaum darüber, doch tief in meinem Herzen hege ich den Wunsch nach einem gemeinsamen Kind noch immer. Und genau diese Tatsache führt in letzter Zeit immer häufiger zu Streitigkeiten.

So auch diesen Abend.

"Katie, ich weiß, wie schwer es für dich gewesen sein muss und wahrscheinlich noch immer ist."

"Meinst du wirklich du wüsstest, wie ich mich fühle? Wohl kaum!", schrie sie mich an.

"Glaubst du etwa mir ist egal, was geschehen ist? Versuch doch bitte zu verstehen."

"Ich verstehe sehr gut! Im Gegensatz zu dir. Du hast nicht die leiseste Ahnung, wie schlimm das für mich war!"

Damit war das Thema erledigt, zumindest für sie. Um den Streit nicht erneut zu entfachen zog ich es vor zu schweigen. Innerlich dachte ich, "wie schlimm es für sie war"? Sie hat doch überhaupt keine Ahnung.


Wenn sie wüsste, was damals tatsächlich vorgefallen war!

-Charlize-

Ungeachtet dessen, wie dankbar ich ihnen war, so machte ich mir doch langsam Sorgen wegen der ständigen Streitereien. Fast den ganzen Abend kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Katie und Kevin. Und das nicht zum ersten Mal.

Ich fragte mich, ob ich wohl der Grund hierfür war. Katie beruhigte mich jedoch, es sei "lediglich" eine Sache zwischen Kevin und ihr.

Heute Abend klang es besonders heftig. Als wieder Ruhe eingekehrt war, ging ich in den Garten.

Kevin stand regungslos in der Dunkelheit und besah sich die Sterne. Ich ging zu ihm, wusste aber nicht, was ich sagen sollte. So schaute ich ebenfalls hinauf zum Himmel. Er war klar, weit und breit nicht eine Wolke zu sehen, und der Mond erhellte die Dunkelheit, dass man annehmen könnte es wäre Tag und nicht Nacht.

Lange Zeit standen wir da, ohne ein Wort zu wechseln.

Vielleicht wollte er lieber allein sein. Gerade als ich wieder gehen wollte unterbrach er die Stille.

"Weißt du, die Sterne sind etwas erstaunliches. Sie sind soweit von uns entfernt und obwohl sie so riesig sind, nehmen wir sie nur als kleine, leuchtende Objekte am Nachthimmel wahr. Besonders dieser Stern dort."

Er zeigte auf einen Stern, der sich von den anderen hervor zu heben schien. Ein Leuchten und Funkeln, wie ich es noch nie gesehen habe.

"Jeden Abend suche ich nach ihn. Denn immer, wenn ich ihn sehe, habe ich das Gefühl sie ist hier, bei mir."

"Wer?", fragte ich ihn. "Wen meinst du?"

"Nicole..."

In seinen Augen bildeten sich die ersten Tränen, was mich doch ein wenig verwunderte. Kevin war fast immer ernst. Selten habe ich ihn lächeln oder gar lachen sehen. Vor allem nicht weinend.

War sie, wer immer das auch ist, der Grund für ihre Streitereien?

Als könnte er meine Gedanken lesen fuhr er fort.

"Du fragst dich bestimmt, wer sie ist und ob sie etwas mit unseren Problemen zu tun hat?"

Ich nickte stumm.

"Vor ungefähr sieben Jahren, zu der Zeit waren wir bereits drei Jahre zusammen, beschlossen Katie und ich, dass wir ein gemeinsames Kind wollen. Natürlich dauerte es nicht lange und sie war schwanger. Ich erinnere mich noch an jedes Detail, so als wäre es erst gestern gewesen. Abgesehen von einigen Beziehungsproblemen, die eine Schwangerschaft wohl mit sich bringt, gab es keine Komplikationen. Bereits fünf Monate vor der Geburt richteten wir das Kinderzimmer ein. Wenn es ein Junge wird, nennen wir ihn Mark, sagte Katie. Sollte es ein Mädchen werden, nennen wir sie Nicole!


Unsere Freude auf die bevorstehende Geburt war unbeschreiblich. Wir sehnten den Tag herbei, an dem unser Kind das Licht der Welt erblicken würde.


An Heiligabend war es soweit. Doch dieses Fest war alles andere als ein Grund zum Feiern und der Freude."

Er machte eine Pause, holte tief Luft.

"Die Wehen setzten in den frühen Morgenstunden ein. Doch die eigentliche Geburt zögerte sich sehr lange hin. Die Stunden vergingen, das Warten wurde mehr und mehr zur Qual. Dann endlich war es soweit.


Ich war wie benommen. In meinen Gedanken hielt ich das Baby bereits in den Armen, wog es und war einfach überglücklich. Ein Mädchen, so traumhaft schön wie ihre Mutter. Intelligent, stark und dickköpfig. Sie würde mich zum stolzesten Vater der Welt machen. Mein Ein und Alles. Doch die Realität sah bei weitem anders aus."

Bevor er weiter erzählten konnte wischte er sich die Tränen aus den Augen.

"Als die Ärzte riefen, das Baby hätte sich nicht gedreht und Katie würde zuviel Blut verlieren, ahnte ich schreckliches. Es gab erhebliche Komplikationen, womit keiner gerechnet hatte und wohl nicht rechnen konnte. Katie verlor immer mehr Blut und wurde zusehends schwächer.


So stellten mich die Ärzte vor die Wahl: Katie oder das Baby. In diesem Moment brach meine Welt zusammen. Niemand kann sich vorstellen, wie das ist, wenn man über Leben und Tod entscheiden muss.


Natürlich wollte ich beide nicht verlieren. Doch ich musste eine Entscheidung treffen. Und zwar die schwerste meines Lebens. Ich entschied mich für Katie und verurteilte damit das Baby zum Tode. Bis heute geht mir dieser Tag nicht mehr aus dem Kopf. Ständig habe ich die Bilder vom Kreissaal vor Augen, wie sie da gelegen hat, das viele Blut. Wie blaß sie aussah. Ich dachte nur, wenn Katie stirbt, möchte auch ich nicht mehr weiter leben. Ohne sie wäre mein Leben vollkommen sinnlos."

"Was geschah dann?"

"Das Baby wurde per Kaiserschnitt geholt. Tot. Danach versuchten die Ärzte alles um Katie`s Zustand zu stabilisieren. Wieder hieß es warten. Die Minuten kamen mir vor wie Stunden, die Stunden wie eine Ewigkeit. Spät in der Nacht hieß es ihr Zustand sei stabil und sie würde bestimmt wieder gesund. Während der ganzen Zeit saß ich neben ihrem Bett, hielt ihre Hand und hoffte, sie würde mich nicht verlassen. Es war einfach schrecklich. Nur da sitzen zu können, abzuwarten, hilflos zusehen zu müssen. Ich dachte an unsere gemeinsame Zeit, wieviel Spass wir miteinander hatten, wie sehr ich sie liebte. Nach fast zwei Tagen ohne Schlaf bin ich irgendwann eingeschlafen. Am ersten Weihnachtstag, es war bereits Nachmittag, wurde ich durch ein sanftes Streicheln meiner Stirn geweckt. Ich schlug die Augen auf und sah Katie. Sie war ebenfalls aufgewacht und versuchte mich anzulächeln. Das Schlimmste war überstanden. Dachte ich zumindest. Sie blieb noch eine Woche im Krankenhaus, weil die Ärzte ganz sicher gehen wollten. Silvester waren wir wieder Zuhause.


Dieses Ereignis machte uns beiden sehr zu schaffen. Neben den physischen Schmerzen, welche die Geburt mit sich brachte, kamen die psychischen noch hinzu. Fortan stritten wir uns nur noch. Irgendwie machte sie mich für alles verantwortlich - vor allem aber dafür, das ich diese Entscheidung getroffen habe."

"Warum hast du denn Schuld? Du hast das einzig richtige getan."

"Tja. Damals sah sie das etwas anders. Allerdings habe ich ihr nie erzählt, wie kritisch ihr Zustand in Wirklichkeit war. Sie weiß nicht, dass wenn das Baby hätte überleben sollen, sie jetzt tot wäre. Damit wollte ich sie nicht zusätzlich belasten. Zumal ihr Zustand sich nur langsam besserte. Neben dem Verlust des Babys machte mir das am meißten zu schaffen. Vor allem deshalb, weil ich mir innerlich selbst die Schuld an allem gab. Doch was hätte ich tun sollen? Wenn sie wüsste, wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist. Jede Nacht habe ich diese schrecklichen Bilder vor meinen Augen. Nie werde ich vergessen, wie die Ärzte meine Tochter in den Armen hielten und ich es nicht wahr haben wollte, dass sie tot war!


Trotz allem liebten wir uns noch immer. Und nach dem wir uns eine kurze Auszeit genommen hatten, fingen wir von vorn an. Das alles geschah vor genau sieben Jahren. Aber bis heute ist sie nicht darüber hinweg. Sie wünscht sich genauso sehr ein Kind wie ich. Die Erinnerungen an das Erlebte und die Angst, dass sich genau das wiederholen könnte, stehen dem jedoch im Weg. Das ist auch der Grund für die ständigen Streitereien. Weil ich es nochmal versuchen möchte, sie jedoch zu große Angst davor hat."

Er holte tief Luft und atmete sie lang wieder aus. Es war ihm deutlich anzusehen, wie schwer es ihm fiel darüber zu reden.

"Und Manuela und Katharina?"

"Ein Jahr danach entschlossen wir uns ein Kind zu adoptieren. Also fuhren wir zum nahegelegenen Kinderheim. Die Formalitäten waren schnell geklärt. Wir besuchten fast alle Kinder bis wir auf Manuela und Katharina trafen. Im Alter von vier und fünf Jahren kamen sie ins Heim, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen waren. Die Verwandten wollten sie nicht bei sich aufnehmen.


Katie hatte sich sofort entschieden. Diesen Kindern wollte sie eine neue Chance geben, ein neues Leben ermöglichen. Auch ich brauchte nicht lange darüber nachzudenken. Uns war klar, dass die beiden zusammen bleiben wollten und auch zusammen gehörten. So adoptierten wir sie beide. Wir führten lange Gespräche, zeigten ihnen ihr neues Zuhause, sofern sie es denn wollten. Aber durch die gute Verständigung zwischen uns überlegten sie nicht lange. Zudem waren sie sehr froh eine neue Familie gefunden zu haben. Seither gehören sie zur Familie, genau wie du. Und wir lieben sie über alles."

Die Geschichte berührte mich sehr. Gleich wenn ihre Vergangenheit sehr schwer gewesen sein musste. Vor allem, dass Katie eine Fehlgeburt hatte schien die Antwort auf die Frage zu sein, warum sie nie über ihre Vergangenheit sprach.


Auf der andere Seite frage ich mich, wie Kevin das all die Jahre für sich behalten und damit klar kommen konnte.

Sollte ich nicht wenigstens ehrlich zu ihm sein, nachdem er mir seine Gefühle anvertraut hat? Wenn Katie schon nicht den Mut aufbringt ihm alles zu beichten, vielleicht sollte ich es wenigstens versuchen.

-Kevin-

Endlich war es raus. Noch niemanden konnte ich davon erzählen - am aller wenigsten meiner Frau.

Sie hat schon genug erleiden müssen.

Überhaupt ist mir Charlize richtig ans Herz gewachsen. Sie hat sich gut bei uns eingelebt und ist in Wirklichkeit nicht die kleine Diebin, für die ich sie Anfangs hielt. Wie sehr der erste Eindruck doch täuschen kann!

"Weißt du Charlize, obwohl du nun schon einige Zeit bei uns lebst haben wir selten miteinander gesprochen. Ich hoffe du hast es nicht bereut, das Angebot angenommen zu haben. Wenn ich Anfangs auch ein wenig skeptisch dir gegenüber war, so möchte ich dir sagen, wie froh ich bin das du zu unserer Familie gehörst. Und vielen Dank, dass du mir zugehört hast."

"Ich bin wirklich gerührt. Vor allem aber dankbar, für alles, was ihr für mich getan habt." Zum Zeichen dafür umarmten wir uns, wobei ich ihm tief in die Augen sah. "Kevin? Ich will ehrlich zu dir sein."

"In wie fern?"



"Mir fällt es schwer das zu sagen. Äh... Katie betrügt dich. Naja, nicht im eigentlichen Sinne. Eher anders. Ich weiß einfach nicht, wie ich es sagen soll. Wir, also Katie und ich, führen eine sehr intime Beziehung. Sie betrügt dich mit mir, um genau zu sein."

Damit hatte sich meine Vermutung also bestätigt! Ich wusste es. Die Geschichte, die mir Katie aufbinden wollte, war also nur erfunden. Und ich bin sicher da steckt noch viel mehr dahinter.

Unsicher schaute sie mich an, wartend auf eine Reaktion meinerseits.

"Ich weiß...", war meine kurze und knappe Antwort.

"Wie? Woher?"

"Seit ungefähr einem Jahr hege ich die Vermutung, Katie könnte fremd gehen. Sicher war ich mir jedoch nicht. Bis jetzt. Auch wenn ich sehr viel auf Geschäftsreisen bin, bekomme ich doch einiges mit. Ihre vielen Partys, die vielen Frauenabende, ihre Geheimnistuerei. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie mich all die Jahre so hintergangen hat. Wie dem auch sei. Du meinst also, sie hat eine Affäre mit dir?"

Ein "Ja" kam zögernd über ihre Lippen. Sie schien sehr überrascht, vor allem jedoch wirkte sie sehr betroffen.

"Sie hatte mehrere Affairen, nicht wahr?"

Wieder konnte sie nur stumm nicken.

"Mach dir keine Sorgen. Ich bin dir deswegen nicht böse. Schließlich geht die Sache schon über längere Zeit und nicht erst seit dem du zu uns gekommen bist. Aber danke, dass du so ehrlich zu mir warst. Im Gegensatz zu meiner lieben Frau!"

"Mir tut das Ganze schrecklich leid! Ehrlich. Wenn ich das wieder gut machen könnte, dann..."

"Schon ok."

"Was wirst du jetzt tun?"

"Keine Ahnung. Die Frage stelle ich mir nämlich auch..."

Ich wünschte ihr eine gute Nacht und ging ins Bett.

-Katie-

Endlich kam er ins Bett, wo ich ihn schon sehnsüchtig erwartete. Ich war einfach scharf und wollte so richtig gefickt werden. Im Gegensatz zu Kevin. Er schien irgendwie abwesend zu sein.

"Was ist denn los mit dir?"

"Ach nichts."

"Wirklich? Wegen "nichts" lässt du eine vollkommen nackte Frau, die zudem unheimlich geil auf dich ist, einfach links liegen, anstatt sie zu vögeln! Also, was ist los?"

"Bist du glücklich? Ich meine in Bezug auf unsere Ehe sowie unser Sexualleben."

"Natürlich. Warum fragst du?"

"Weil das offensichtlich eine Lüge ist! Oder wie soll ich mir erklären, dass du mich betrügst?"

"Wie...?"

"Du brauchst nichts zu sagen. Seit fast einem Jahr habe ich dieses merkwürdige Gefühl. Doch hielt ich es für eine Einbildung, wollte nicht daran glauben. Leider war das ein großer Fehler. Ich dachte, wir wären glücklich zusammen. Das im Bett alles so laufen würde, dass jeder von uns zufrieden ist. Habe ich mir das all die Jahre nur eingebildet? Ich verstehe es einfach nicht! Ich habe dir jeden Wunsch erfüllt, war immer für dich da, ich habe dich geliebt. Und das ist nun der Dank!


Vor allem bin ich zutiefst enttäuscht. Wir haben uns einmal versprochen dem anderen alles zu sagen und keine Geheimnisse voreinander zu haben. Scheinbar war auch das eine Lüge. Ich schätze es dürfte dir nichts ausmachen die kommenden Nächte allein zu verbringen. Es gibt einige Dinge über die ich nachdenken muss. Du findest sicherlich bei jemand anderem Trost und Befriedigung."

"Bitte Kevin, ich..."

"Bevor du dazu etwas sagst, überlege dir genau, was du zu sagen hast! Ich hätte niemals gedacht, dass dir unsere Liebe so wenig bedeutet. Sofern es sie überhaupt jemals gegeben hat."

Mit diesen Worten verließ er das Schlafzimmer, schlug die Tür hinter sich zu, und ich blieb weinend zurück. Nie ist mir in den Sinn gekommen, wie sehr ich ihn verletzen würde. Bis jetzt.

Dabei verlief der Tag so gut, dass ich mich kaum beherrschen konnte. Am liebsten wäre ich über Kevin hergefallen, damit er es mir so richtig besorgt. Doch wartete ich lange Zeit vergebens, so dass ich mich selbst befriedigen musste. Als er dann endlich ins Bett kommt passiert das!

So ein Mist.

Stück für Stück ließ ich die Ereignisse Revue passieren. Jedes seiner Worte halte in meinen Gedanken wieder. Bis mir klar wurde, was eigentlich geschehen war.


Er wusste also von meinen lesbischen Affairen. Aber was sollte ich bloß tun? Schließlich hat er allen Grund mir nicht mehr zu vertrauen. Wie konnte ich nur so dumm sein. Jetzt steht nicht nur unsere Ehe, sondern alles, was mir lieb und teuer ist, wofür wir so hart gearbeitet haben, auf dem Spiel!

-Kevin-

Endlich war es raus - die Wahrheit! Aber statt mich besser zu fühlen ging es mir nur noch schlechter.


An der Weißheit, "Die Wahrheit tut weh", schien tatsächlich etwas dran zu sein.

Meine Gedanken überschlugen sich. Sollte ich ihr verzeihen, ebenfalls fremd gehen oder mich gar scheiden lassen? Vor allem letzteres machte mir sehr zu schaffen. Nach so vielen Jahren einfach alles aufgeben? Unsere Familie, unsere Existenz, unsere Liebe.

Andererseits liebe ich sie.

Ich konnte kaum mehr klar denken. In den nächsten Tagen redeten wir kein Wort miteinander. Oder besser gesagt, ich reagierte nicht auf ihre Fragen und Versuche mir die Sache zu erklären. Charlize und den Kindern blieb dies natürlich nicht verborgen. So herrschte im ganzen Haus eine sehr bedrückte Stimmung.

Manuela und Katharina gingen deshalb so oft wie möglich aus. Meißtens in die Disko oder ins Kino.

Als sie aber nach ein Uhr mitten in der Nacht noch immer nicht Zuhause waren, machte ich mir doch große Sorgen. Sie haben doch versprochen gegen vierunzwangzig Uhr zurück zu sein.

Gerade in dem Moment, als ich losfahren und sie suchen wollte, ging die Tür auf.

"Habt ihr eine Vorstellung wie spät es ist!"

"Wir waren auf einer Party. Da guckt man nicht ständig auf die Uhr."

"Nicht in diesem Ton meine Damen! Sonst..."

"Sonst was? Du hast uns gar nichts zu sagen! Schließlich bist du nicht unser leiblicher Vater!"

Katharina hatte sich selbst erschrocken, als sie merkte, was sie eben gesagt hatte.


Für mich war das aber eindeutig zuviel. Ich musste mich wirklich beherrschern, sonst hätte ich ihr vermutlich eine geknallt. Nicht nur, das mich meine Frau betrügt, nein, jetzt fallen mir sogar meine Kinder in den Rücken.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren setzte ich mich ins Auto und fuhr los. Die Rufe von Manuela und Katharina hörte ich gar nicht mehr. Auch wenn ihr das versehentlich 'rausgerutscht' war, tat es sehr weh. Mehr als sie erahnen kann.

Ohne Ziel vor Augen fuhr ich in die Dunkelheit.

In diesem Moment war mir alles egel. Selbst wenn ich gegen den nächsten Baum fahren sollte. Schließlich gab es nichts mehr, wofür es sich lohnt zu leben. Die Frau die ich über alles geliebt habe, scheint meine Liebe nicht zu erwidern und meine Kinder lieben mich auch nicht mehr. Also, warum meinem Leben nicht einfach ein Ende setzen? Es interessiert doch eh niemanden!

-Katie-

Puh, was für ein Tag. In meiner Kanzlei ging es drunter und drüber. Und selbst in der Nacht fand ich keine Ruhe. Zugegeben, dies lag vor allem an den Problemen in unserer Ehe.

Kevin ging mir ständig aus dem Weg und inzwischen wusste ich einfach nicht mehr, was ich tun sollte. Er ließ überhaupt nicht mit sich reden. Egal, was ich auch versuchte. Natürlich war er im Recht. Trotzdem. Wenn er mir wenigstens eine Chance geben würde!

Nachdem ich die ganze Nacht durchgearbeitet hatte, packte ich gegen acht Uhr Morgens meine Sachen und fuhr heim. Ich wollte nur noch ins Bett. Nur noch schlafen.

Doch kaum lag ich im Bett ging die Tür auf.

"Och Charlize. Später ok. Ich bin so müde."

"Mom..."

Erschrocken schlug ich die Augen auf und sah Katharina in der Tür stehen.

"Entschuldige Schatz. Ich dachte... Was ist denn los? Du siehst so bedrückt aus."

Anstatt auf die Frage zu antworten brach sie in Tränen aus.

"Komm mal her."

Daraufhin kam sie zu mir ins Bett, kroch unter die Decke und kuschelte sich an mich.

"Was ist passiert?"

Dann berichtete sie mir vom Streit der letzten Nacht. Ich hatte wirklich große Mühe sie zu beruhigen.

Schon immer sah sie in Kevin den Vater, den sie nie hatte. Wenn es Probleme gab, ging sie immer erst zu ihm. Keine Frage, sie liebte ihn über alles. Er war ihr großes Vorbild. Um so mehr tat ihr das Ganze leid. Vor allem machte sie sich Sorgen, dass etwas passiert sein könnte.

"Geht es wieder?"

"Ich mache mir solche Vorwürfe. Wenn ihn nun etwas zugestoßen ist?"

"Es wird alles gut. Versprochen. Lass ihm einfach ein wenig Zeit zum nachdenken."

"Hm. Aber sag mal, warum streitet ihr euch eigentlich so oft? Manu und ich haben schon Angst, ihr könntet euch scheiden lassen."

"Von Scheidung ist gar keine Rede." Zumindest bis jetzt nicht, dachte ich. "Streit gibt es in jeder Beziehung. Das ist nichts ungewöhnliches und geht wieder vorbei."

"Aber das du ihn betrügst verschweigst du dabei."

Ein wenig erstaunt sah ich sie an. Scheinbar wusste inzwischen die ganze Familie bescheid.

"Was soll denn das jetzt werden? Ein Verhör? Abgesehen davon bist du noch viel zu jung dafür!"

"Tut mir leid. Ich bin einfach neugierig. Wie ist es mit einer Frau zu schlafen und wie kam es dazu? Der Gedanke fasziniert mich irgendwie. Von der Erregung ganz zu schweigen."

Und das aus dem Mund der eigenen, gerade einmal fünfzehn Jahre alten Tochter! Wo sollte das noch hinführen!

"Muss ich mir jetzt auch noch wegen dir Sorgen machen?

"Hey. Lenke nicht ab! Und nein, ich bin nicht lesbisch. Allenfalls bi."

Für ein Mutter-Tochter Gespräch verlief das Gespräch eindeutig in die falsche Bahn.

"Mit wievielen Jungs hast du geschlafen, dass du das schon beurteilen kannst? Oder gibt es etwas, dass ich wissen sollte?"

"Nein, nein. Ich bin noch immer Jungfrau, wenn du das meinst. Doch dir scheint es ja Spaß zu machen. Daher würde mich wirklich interessieren, wie alles angefangen hat. Bitte."

Ich kannte Katharina und sie würde keine Ruhe geben, bevor ich ihre Frage beantwortet hatte.

"Also gut. Wo du so ehrlich zu mir bist... Angefangen hat alles, als ich in deinem Alter war. Freunde hatte ich bereits einige. Erst machten sie mir schöne Augen, dann Komplimente und irgendwann landeten wir im Bett. Neben diesen Reinfällen brachte mich kein einziger zum Orgasmus. Rein, raus, abspritzen, fertig. Einer war schlimmer oder eben schneller als der andere. Tatjana, meine beste Freundin, half mir darüber hinweg."

"In wie fern?"

"Wir teilten unseren Kummer, wie das halt unter besten Freundinnen üblich ist. Oftmals schliefen wir bei ihr oder bei uns Zuhaus und teilten uns dabei ein Bett. Meißtens schliefen wir nackt nebeneinander. Schließlich kannten wir uns schon seit der frühesten Kindheit und hatten keinerlei Scham oder Geheimnisse voreinander. Irgendwann erwischte sie ihren Freund mit einer anderen. Klar, dass sie sofort Schluss gemacht hat. Am Abend erzählte sie mir, wie sie die Zwei beim Sex beobachtet hatte. Dabei ließ sie natürlich kein Detail aus. Allein die Vorstellung machte mich dermaßen geil, dass ich unweigerlich zwischen meine Beine fassen musste. Leider bin ich dabei irgendwie an ihre M... geraten."

"Und weiter."

"Als ich den Ausrutscher bemerkte, wollte ich meine Hand sofort wegziehen. Doch Tatjana hielt mich davon ab. Statt dessen drückte sie meine Hand noch fester auf ihre Scham und schloss ihre Augen. Anfangs wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Bis mir Tatjana ihr Geheimnis offenbarte.

'Katie ich muss dir etwas gestehen. Seit wir uns kennen wollte ich nur das Eine: Sex. Und zwar mit dir. Besonders wenn wir zusammen im Bett liegen, dazu nackt, spühre ich dieses unbändige Verlangen dich zu berühren. Ich verzehre mich nach dir, möchte immer mit dir zusammen sein, deinen heißen Körper spühren und dich lieben. Ja, ich liebe dich Katie.'

Danach..."

"Moment! Tatjana hat dir ihre Liebe gestanden? Unglaublich! Wie hast du darauf reagiert?"

"Wenn du mich ausreden lässt, erfährst du es. Ihr Geständnis kam für mich so überraschend, dass ich einen Moment brauchte, um meine Gedanken zu ordnen. Tatjana war ihre Unsicherheit, die Angst, wie ich reagieren würde, deutlich anzusehen. Denn unsere Freundschaft ging ihr über alles. Innerlich fühlte ich jedoch genau wie sie. Also nahm ich allen Mut zusammen.

'Auch ich muss dir etwas gestehen Tatjana. In meinen Träumen und Phantasien warst du schon immer meine große Liebe. Das Gefühl an deiner Seite zu sein ist für mich das schönste, was ich mir vorstellen kann. Oft habe ich mir beim Sex mit den Männern vorgestellt, nicht sie wären mein Liebhaber, sondern du. Ja Tatjana, ich liebe dich auch.'

Ihr fiel sofort ein Stein vom Herzen. Überglücklich umarmten und küssten wir uns. Übrigens unser erster gemeinsamer Kuss. Zudem verlor ich durch diesen Kuss endgültig meine Zurückhaltung.

'Tatjana, ich wollte dich schon immer mal lecken.'

'Warum zögerst du dann noch? Ich platze vor Geilheit.'

Bereitwillig spreizte sie ihre Schenkel und konnte es kaum erwarten bis ich zwischen ihren Beinen lag.

Den Rest der Geschichte brauche ich wohl nicht zu erzählen. Von diesem Abend an waren wir ein Paar. Ungefähr zwei Jahre lang."

"Und warum habt ihr euch getrennt? Weil du Kevin kennengelernt hast?"

"Die Sache war doch etwas anders. Genau genommen ist Tatjana für unsere Trennung verantwortlich. Naja, indirekt. Sie kam aus der Disko, hatte natürlich zuviel getrunken und ging unachtsam auf die Straße. Plötzlich kam ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit und hielt direkt auf sie zu. Aber anstatt auszuweichen kam es immer näher. Sie selbst war entweder zu betrunken oder starr vor Angst. Ich weiß es nicht. Jedenfalls blieb sie wie angewurzelt stehen.


Im letzten Augenblick stieß sie eine dunkle Gestalt von der Fahrbahn. Der Autofahrer war so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Die dunkle Gestalt entpuppte sich als ein zwanzig jähriger, gutaussehender, junger Mann. Kevin.


Ich selbst habe davon nicht viel mitbekommen, da ich noch immer auf dem Flor tanzte. Wegen der vielen Schaulustigen ging ich ebenfalls nach draußen und fand sie in seinen Armen liegend. Zuerst wusste ich mit der Situation nichts anzufangen. Bis mich einer der Anwesenden aufklärte. 'Dieser Mann habe sie vor einem herannahenden Auto gerettet, sonst wäre sie überfahren worden und wahrscheinlich sogar tot', hieß es. Kevin hatte ihr also das Leben gerettet.


Zusammen brachten wir sie zu mir nach Hause. Während der Fahrt kamen wir ins Gespräch. Und wenn ich ehrlich sein soll, war es Liebe auf den ersten Blick.


Außer einigen blauen Flecken und einer Quetschung vom Aufprall auf dem Boden ging es Tatjana ziemlich gut. Glück im Unglück kann man sagen!


Um uns bei ihrem Retter zu bedanken, luden wir ihm am nächsten Tag zum Essen ein. Im Laufe des Abends wurde mir klar, er ist der Richtige. Kevin blickte ebenfalls in meine Richtung. Ihm schien es ähnlich zu gehen.


Die Sache Tatjana zu erklären würde schon schwieriger. Schließlich hegte ich noch immer Gefühle für sie. Ich glaube wir redeten mehrere Tage darüber. Am Ende kamen wir zu dem Schluß, dass unsere Freundschaft bestehen bleibt, aber die Beziehung beendet sei. Trotz allem eine sehr schwierige Entscheidung. Tja, so war das damals."

"Mein Vater der Held! Klingt ja unglaublich. Aber hast du deine Entscheidung jemals bereut? Die Trennung von Tatjana, meine ich."

"Ja und nein. Versteh das bitte nicht falsch. Ich bin froh Kevin getroffen zu haben. Und ich liebe ihn nach wie vor. Doch die Liebe zu Tatjana kann man damit nicht vergleichen. Es ist irgendwie anders. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Innerlich liebe ich sie auch heute noch. Mehr als je zuvor."

"Und was ist aus ihr geworden? Ich kann mich nicht erinnern, dass sie einmal bei uns zu Besuch war."

"Gute Frage. Vor einigen Jahren haben wir uns irgendwie aus den Augen verloren. Ich wünschte ich wüsste, warum sie sich nicht mehr bei mir meldet."

"Doch was ist das Besondere daran mit einer Frau zu schlafen?"

"Zum einen weiß eine Frau am besten, was sie, also ihre Partnerin, erregt und wie sie es anstellen muss. Sie ist zärtlicher, einfühlsamer, sanfter. Bei vielen Männern geht es immer nur ums Vögeln. Stets nach dem Prinzip: 'Rein, raus, fertig'. Die Frau bleibt dabei oftmals auf der Strecke und muss sich selbst befriedigen. Oder aber sie tut so, als wäre sie zum Orgasmus gekommen. Meißtens ist er dann mit sich und seiner Leistung zufrieden und denkt, was für ein guter Liebhaber er doch ist. Frauen sind da ganz anders. Vielleicht findest du es irgendwann selbst heraus."

"Ich hoffe es sehr! Allein durch die Vorstellung bin ich bereits ganz feucht zwischen den Beinen."

"Pass aber mit deiner Hand auf. Nicht das sich diese zwischen den falschen Schenkeln verirrt."

"Und falls doch?"

"Das habe ich eben nicht gehört mein Fräulein!"

"War ja nur ein Witz. Ist Papa denn auch so zärtlich wie Tatjana oder täuschst du ihm was vor?"

Langsam ging mir die Sache ein wenig zu weit.

"Du gibst wohl nie Ruhe?"

"Nein."

"Ihm brauche ich nichts vor machen. Er weiß, wie er mich zum Höhepunkt bringen kann. Und ich kann mich über seine Qualitäten nicht beklagen. Im Gegenteil. Angesehen davon, würde er es merken, ob ich tatsächlich gekommen bin oder nicht. Dafür kennt er mich viel zu gut. Nicht zuletzt wegen dem guten Sex läuft unsere Ehe so gut. Bisher zumindest."

In dem Moment ging die Tür auf. Charlize fiel im wahrsten Sinne des Wortes mit dieser ins Zimmer. Offenbar lauschte sie schon eine ganze Weile unserem Gespräch.

"Tut mir leid. Eigentlich wollte ich euch nicht belauschen. Aber meine Neugierde war einfach zu groß."

"So so."

Sie setzte sich neben mir auf die Bettkannte, schaute mich aber nicht an.

"Was ist los? Es braucht dir nicht peinlich zu sein, dass..."

"Nein, nein. Es ist nur... Weißt du, Kevin hat nicht nur Tatjanas Leben gerettet. Neulich Abend hat er mir von der Fehlgeburt erzählt. Was du alles durchstehen musstest, wie schwer es für euch beide war."

"Keine schöne Erinnerung!"

"Jedoch gibt es etwas, was du vielleicht wissen solltest. Damals stand nicht nur das Leben des Babys auf dem Spiel. Durch den hohen Blutverlust bei der Geburt wärst auch du beinahe gestorben. Das heißt, die Ärzte stellten Kevin vor die Wahl, entweder dein Leben oder das des Babys zu retten. Und glaube mir, es war die schwerste Entscheidung, die er jemals treffen musste. Bis zum heutigen Tag verfolgen ihn diese Bilder und er hat dir nie etwas davon erzählt, weil er dich schützen wollte. Er hat das Leben eures Babys geopfert, um dich zu retten. Er liebt dich Katie. Mehr als sein eigenes Leben."

-Charlize-

Auf dem Weg ins Bett kam ich am Elternschlafzimmer vorbei. Da hörte ich die Stimmen von Katie und Katharina. Aus Neugierde lehnte ich mich vorsichtig an die Tür, um die beiden zu belauschen.

Nach und nach wurde ihr Gespräch immer interessanter.

Doch leider verlor ich irgendwann das Gleichgewicht, die Tür ging auf und ich fiel zu Boden. Die Zwei konnten sich ein Lachen natürlich nicht verkneifen. Als ich Katie in die Augen sah, dachte ich an den Abend im Garten. An das Gespräch mit Kevin. Wie lange er diese Last allein getragen hatte. Und das alles nur, um Katie zu schützen. Daher entschloss ich mich ihr von unserem Gespräch zu erzählen. Sie sollte wissen, was wirklich geschehen war.

Im ersten Moment wirkte sie sehr bedrückt und ein wenig verwirrt.

"Bitte Katie. Meinst du nicht er hat ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren? Genau genommen hat er nicht nur Tatjanas und dein Leben gerettet. Denk doch mal an deine Töchter oder auch daran, dass er mich bei euch aufgenommen hat. Verstehst du Katie! Wir alle verdanken ihm soviel. Aber anstatt ihm unseren Dank zu zeigen, wird er von uns belogen und betrogen. Das hat er nicht verdient."

"Du hast recht."

Mit diesen Worten stand sie auf und ging zur Tür.

"Wo willst du denn hin?"

"Deinen Vater suchen und ihm die Wahrheit sagen. Retten, was noch zu retten ist."

-Katie-

Als mir Charlize erzählte, was damals wirklich geschehen ist, war ich wie gelähmt. Kevin hat mir nie erzählt, dass ich damals beinahe gestorben wäre. Und ich habe ihm auch noch Vorwürfe gemacht, er sei Schuld an der Fehlgeburt gewesen. Wenn ich das gewusst hätte!

Sie hatte recht, er hat das alles wirklich nicht verdient. Es war an der Zeit ihm die ganze Wahrheit zu sagen.

Stellt sich nur die Frage: Wie bringe ich ihm diese bei, ohne ihn dadurch noch mehr zu verletzen?

Während der ganzen Autofahrt stellte ich mir immer wieder und wieder diese eine Frage.

Kevin zu finden wäre bestimmt nicht weiter schwierig. Ohne lange nachzudenken, fuhr ich zum nahegelegenen Steinbruch. Vor über zwanzig Jahren geschlossen, diente er als Badesee und Liebesnest für junge Paare. Kevin und ich haben uns an diesem Ort das erste Mal geküsst.


Vermutlich würde ich ihn hier finden.

Und tatsächlich. Schon von weitem sah ich ihn am Rand der Klippe sitzen. Er sah gedankenverloren auf das Wasser.

-Kevin-

Irgendwie lief in meinem Leben alles schief. Erst die Streitereien mit Katie, die Beichte von Charlize und der Streit mit Katharina. Letzteres hat mich dabei am meißten getroffen. Ich dachte wenigstens meine Töchter stehen zu mir. Aber wie das Leben so spielt.

Ich musste einfach raus, weg von dem ganzen Theater, einen freien Kopf bekommen. Der alte Steinbruch war dafür ideal. Ruhig, abgelegen einsam.

Früher haben Katie und ich uns hier vergnügt, geküsst und geliebt. Welch` schöne Zeit, welch` schöne Erinnerungen. Doch längst Vergangenheit, ja, beinahe in Vergessenheit geraten. Die Zeit bleibt eben nicht stehen.

"Erinnerst du dich an unseren ersten Kuss?"

Katie? Ich war ziemlich überrascht ihre Stimme zu hören. Vor allem jedoch gespannt, was sie mir sagen wollte!

"Ja. Wie könnte ich das vergessen. Es war einer der schönsten Momente meines Lebens."

Sie setzte sich neben mich und ergriff meine Hand. Sie suchte wohl nach den richtigen Worten, um das Gespräch in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ich saß einfach da und wartete. Hilfe oder gar ein Entgegenkommen konnte sie von mir nicht erwarten.

"Du hast gesagt, ich solle mir genau überlegen, was ich dazu zu sagen habe. Nun, das habe ich. Tief in meinem Herzen hegte ich schon immer den Wunsch dir von meiner lesbischen Neigung zu erzählen. Aber jedes mal, wenn ich allen Mut zusammen genommen habe, überkam mich ein Gefühl der Angst. Wie würdest du wohl reagieren? Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Am meißten fürchtete ich dich zu verlieren. Und diese Vorstellung wäre unerträglich. So habe ich es all die Jahre für mich behalten.


Natürlich war das ein großer Fehler und das Ganze wurde durch mein Schweigen eher noch schlimmer als besser. Bitte glaube mir, ich hatte wirklich vor es dir zu sagen."

Den Tränen nahe drückte sie meine Hand noch fester.

Aus Liebe zu ihr würde ich ihr sofort verzeihen. Andererseits wäre das zu einfach.

"Angenommen ich glaube dir. Seit wann genau schläfst du mit anderen Frauen? Wie lange geht das schon?"

Was ich dann hörte klang unglaublich. Tatjana und sie waren ein Paar? Kaum zu glauben. Sie erzählte mir von ihrem ersten, gemeinsamen Mal, der Liebe, die sie für einander empfanden. Bis hin zu jenem Abend vor der Diskothek.


Dabei sah ich die Bilder von damals vor meinen Augen. Ihre Beziehung schien mir sehr eng, jedoch wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass sie so intim sein würde.

Tatjana. Wie lange habe ich sie nicht mehr gesehen! Es ist viel zu viel Zei vergangen.

"Vermisst du sie?"

"Sehr sogar. Irgendwie haben wir uns vor einigen Jahren aus den Augen verloren. Und ich weiß nicht einmal mehr, warum."

"Liebst du Tatjana... auch heute noch?"

Die Frage brauchte sie eigentlich nicht zu beantworten. Dafür kannte ich sie zu gut. Oder?

"So starke Gefühle, wie die Liebe zu einem anderen Menschen, egal ob Mann oder Frau, kann man nicht einfach so abstellen, wenn du das meinst."

"Ja, das stimmt."

"Das ist die Wahrheit! Was willst du noch von mir hören? Bitte Kevin!"

Gute Frage. War das wirklich die ganze Wahrheit?

"Es geht nicht nur darum, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe! Nicht wahr?"

"Da hast du recht. Ich kann verstehen, weshalb du mich in dieser Hinsicht angelogen hast. Das es dir schwer fällt, über deine Neigung zu sprechen. Dennoch. Beantworte mir noch eine Frage: War im Bett auch alles nur Schein und Täuschung? Sag mir, dass das nicht nur eine Lüge war."

Innerlich könnte ich mich selbst ohrfeigen für diese Frage. Aber ich musste es einfach wissen. Andernfalls wäre die Fortführung unserer Beziehung sinnlos.

"Du bist so ein Idiot! Jetzt, wo du die Wahrheit kennst, glaubst du alles war eine einzige Lüge? Mag sein, dass ich einen Fehler begangen habe. Doch die Wahrheit ist, dass ich dich über alles liebe! Und beim Sex habe ich dir noch nie etwas vorgemacht. Ich brauche meine Höhepunkte nicht vorzutäuschen, weil sie real sind! Dank dir. Andere Frauen tun das vielleicht. Ich gehöre aber nicht dazu. Traurig, dass du das nicht erkennst!"

Weinend sprang sie auf. Offensichtlich war ich doch zu weit gegangen.

Gerade als sie zum Auto gehen wollte, griff ich nach ihrer Hand und hielt sie ganz fest. Ich stand ebenfalls auf, stellte mich vor sie und sah ihr tief in die Tränen verschmierten Augen. Wir umarmten uns ganz fest, wobei ich ihr sanft über den Rücken strich.

"Es tut mir so leid, Katie. Ich hatte einfach Angst, dass ich dir nicht genügen würde. Das ich nicht in der Lage wäre, dich glücklich zu machen und das ist das einzige, was ich will. Das du glücklich bist. Bitte Katie. Ic

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Kommentare


Sadisimo
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 88
schrieb am 12.05.2006:
»Hallo,
diese Gschichte ist einfach genial. Viele Emotionen und Gefühle und die Sexszenen sind sehr erregend.
Gruß
Thomas«

kawa650
dabei seit: Jan '02
Kommentare: 29
schrieb am 13.05.2006:
»sehr schöne geschichte, leider ist sie schon zu ende. sehr gut geschrieben. mehr davon bitte«

TheFlyer
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 21
schrieb am 16.05.2006:
»Ich habe voller Sehnsucht auf diesen Teil gewartet, und ich muss sagen, es hat sich gelohnt!

Wunderschöne Story, sehr guter und tiefgründiger Plot, und das alles auch noch sprachlich und inhaltlich sehr schön ausgebaut! Vor allem die Schreibweise aus den verschiedenen Ich-Perspektiven ist klasse!

Vielen Dank für diese fabelhafte Story.

Das erste Mal, das ich hier volle 30 Punkte vergeben habe!«

Coolmann
dabei seit: Mär '04
Kommentare: 39
schrieb am 17.05.2006:
»Hallo,
ich möchte mich den worten meiner vorgänger gerne anschließen den besser kann man es nicht ausdrücken mit wieviel gefühl du diese geschichte geschrieben hast und es ist ein hochgenuss die drei teile zu lesen, ich wünsche mir das du noch viele ideen hast und uns viele schöne geile augenblicke schenkst.
lg
Coolmann «

Mangoman
dabei seit: Feb '02
Kommentare: 1
schrieb am 18.05.2006:
»Auch ich kann da nur voll zustimmen! Alle 3 Teile sind super! Schade das jetzt schon Ende ist! Auch von mir 30 Punkte :)«

jojo1604
dabei seit: Sep '03
Kommentare: 102
schrieb am 19.05.2006:
»super letzter teil da hoffe ich mal das es irgendwann weiter geht in einer anderen geschichte ;-)
weiter so !!«

jdmue
dabei seit: Aug '03
Kommentare: 9
schrieb am 25.05.2006:
»Auch ich kann sagen, das dies die beste Geschichte ist die ich bis dato gelesen habe. Hätte ich mehr als 30 Punkte vergeben können, hätte ich es getan. Wie die anderen hoffe ich auf eine Fortsetzung.
LG«

bodo012
dabei seit: Sep '03
Kommentare: 1
schrieb am 23.07.2007:
»Nun nachdem ich alle Teile dieser unglaublichen Geschichte gelesen habe fühle ich mich gezwungen eichfach mal zu sagen das es mir selten soviel Spass,Freude und Spannung gegeben hat wie bei diesen Geschichten.Ich hoffe noch mehr Werke dieser Art würden veröffentlicht.So verbleibe ich in stiller Achtung Bodo012«

Sentinel1971
dabei seit: Aug '11
Kommentare: 29
schrieb am 22.09.2011:
»eine tolle Story, die bei mir viele Sehnsüchte geweckt hat. Schade das ich so etwas selbst noch nicht erlebt habe, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich nie :)

Ich warte schon auf die Fortsetzung, in der die Abenteuer während des Portugalurlaubs beschrieben werden :)«



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