Die Hochzeitsreise, Kapitel 3
von andreashava
„Ich . . . ich hab' Angst, ich kann nicht mehr!“
„Du musst keine Angst haben, Anne, wir haben's bald geschafft.“
Ich versuchte, ganz gelassen zu wirken. Dabei war es mir mehr als unbehaglich zumute. Den Blick für die Schönheiten der Tessiner Bergwelt hatte auch ich längst nicht mehr, die mächtigen Felswände verloren ihren Glanz, ich sah nur noch Abgrund, Tiefe, Gefahr. Anne kuppelte und schaltete wie eine Wilde, meine Güte, das war offensichtlich ihre Jungfernfahrt auf einer abschüssigen Straße mit derart engen Kurven. Wie ein Ruderboot auf hoher See schlingerte unser Wagen durch die engen Serpentinen, der Ventilator des Kühlers brummte unaufhörlich, der beißende Gestank der Bremsen sorgte zusätzlich dafür, dass sich mein Magen zusammenzog, zu rebellieren begann.
Vielleicht war ja auch der Greyerzer Käse unseres Frühstücks etwas zu fett gewesen.
Annes Kopf glühte wie eine verbotene 100-Watt-Birne, dicke Perlen standen auf der Stirn, ihre Anspannung wandelte sich in Nervosität. Meine Liebste zitterte am ganzen Körper, sie stieß sogar meine Hand zurück, die ich beruhigend auf ihren Schenkel legen wollte.
„Halt' an, wir wechseln“, forderte ich sie auf, doch sie schrie mich in einem Anflug von Panik und Hysterie nur an: „Wo, verdammt noch mal, soll ich hier halten, sag' mir bitte wo?!“
„Da gerade, da ist eine Parkplatz“, drang ein schüchternes, zartes Stimmchen von der Rückbank zu uns vor.
Ach ja, wir hatten Fahrgäste.
Ich hatte Maja und Elsa vor lauter Anspannung fast vergessen, die ganze Zeit gaben sie keinen Mucks von sich, kauerten wie verängstigte Kinder eng aneinander geschmiegt in ihren Sitzen. Ihre bleichen Gesichter mit dem zum Grünlichen tendierenden Teint waren das krasse Gegenteil zu Annes kurz vor der Explosion stehendem Feuerkopf. Mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung ließ sie ihre Stirn auf das von ihren schweißnassen Händen glänzende Lenkrad sinken, nachdem sie den Wagen endlich in der Haltebucht zum Stillstand gebracht hatte.
Das Dröhnen des immer noch laufenden Ventilators übertönte fast Majas „Mir slest!“, doch da war sie auch schon aus dem Auto geklettert und zu der niedrigen Begrenzungsmauer getorkelt, wo sie ihre Übelkeit mit einem dicken Schwall ins Tal sprühen ließ.
Uaah, wie eklig. Ich konnte mir vorstellen, wie ihr zumute war, ich selbst hatte meinen Brechreiz noch gerade so in den Griff bekommen.
„Ich bin gefahren wie ein Henker“, stammelte Anne, nachdem sich ihr selbst in den Schläfen noch heftig trommelnder Puls wieder etwas beruhigt hatte.
„Wir steigen erst einmal aus“, schlug ich vor.
Eine Karawane von mindestens 20, 30 Autos passierte uns, einige der Fahrer oder Beifahrer schauten kopfschüttelnd, manche verächtlich zu uns herüber.
Na, tolle Gelegenheit, Vorurteile von ,Frau am Steuer' bestätigt zu sehen, was meine Herren!?
Ich warf ihnen grinsend ein paar Handküsse hinterher, einige hupten noch, als sie schon hinter der nächsten Kurve verschwunden waren.
„Was habe ich denn nur falsch gemacht?“, fragte Anne, die immer noch leicht konsterniert wirkte.
Während sich Elsa rührend um ihre seekranke Freundin kümmerte, schloss ich meine Liebste in die Arme. Sie zitterte am ganzen Körper, der doch recht kühle aber kräftige Bergwind wandelte den Schweiß zu winzigen Eisperlen.
„Was heißt schon falsch?“, reagierte ich mit einer Gegenfrage auf ihre Ratlosigkeit, „du warst einfach zu nervös, schließlich sind wir hier nicht in der norddeutschen Tiefebene ...“
„Ach was, vielen Dank für den Hinweis, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen“, erwiderte Anne, die endlich ihren trockenen Humor zurückzugewinnen schien.
Ich drückte sie noch fester, massierte mit kreisenden Bewegungen meiner Hände ihren Rücken, ihren Po, registrierte erfreut ihr wohlig klingendes „Mmh ...“
„Ich erklär's dir später“, versagte ich ihr fürs Erste den Fahrschul-Lehrvortrag, setzte stattdessen meine wärmende Massage fort, spürte auch die in mir wachsende Erregung und Lust, die unsere Lippen zu einem zärtlichen, sich in Geilheit steigernden Kuss verschmelzen ließ. Annes Hände wanden sich durch den Saum meines Minis, fassten meinen Po, pressten mein Becken fest gegen das ihre.
Wir waren so versunken in unser gerade erst beginnendes Liebesspiel, dass wir die beiden, frech grinsend neben uns stehenden Gören erst durch deren lautes Räuspern bemerkten.
„Ihr müsst euch ja sehr lieben“, stellte Elsa freudig fest.
Ihre Freundin schien weniger euphorisch zu sein: „Hmm“, meinte sie nur, wobei sich das blasse Grün ihres Teints schon wieder in ein kräftiges Rosa gewandelt hatte. Wie ein Chamäleon kam sie mir vor, diese kleine Schwedin mit ihren kurzen, strohblonden Haaren, ihren wasserblauen Augen, ihrer niedlichen Stupsnase und den schmalen, blassen Lippen.
Herausfordernd schaute ich in ihre Augen, die meinem Blick nicht standhalten konnten, verlegen den grauen Asphalt des Parkplatzes fixierten.
„Habt ihr euch noch nie geküsst?“, provozierte ich sie, und Anne ging sogar noch einen Schritt weiter: „Euch noch nie geliebt, geschmeckt und gespürt, noch nie gefühlt, wie schön es ist mit einer anderen Frau?“
Das war jetzt eindeutig ein Spur zu direkt, denn unser Chamäleon präsentierte sich inzwischen puterrot, während Elsa kicherte wie ein pubertierendes Schulmädchen.
Doch Maja war es, die sich als Erste fasste. „Ich bin nicht lesbish, nur ein bissen vielleicht ...“
„Wie geht das denn?“, mimte ich die Erstaunte. „Ein bisschen lesbisch? Ein bisschen schwanger vielleicht auch noch?“
Ich weiß, manchmal bin ich ein verdammt vorlautes Schandmaul, doch Majas Antwort hatte meinen Sarkasmus nachgerade herausgefordert.
„Manchmal“, übernahm nun Elsa das Gespräch und fasste die Hand ihrer Freundin, „sind wir intim miteinander, so richtig, wenn ihr versteht?“
„Nö“, entgegnete Anne frech, „versteh' ich nicht.“
Meine Güte, diese beiden Mädels waren aber auch höllisch verklemmt.
„Vor uns braucht ihr euch deswegen nicht zu schämen“, erklärte ich mit ruhigem Ton, wollte die beiden nicht noch verlegener machen, doch Annes provozierende Äußerung hatte zumindest Elsa ein bisschen aus der Reserve gelockt.
„Ich finde es sehr schön, mit Maja zu schlafen“, gestand sie frei heraus, „aber Maja gibt alles für ihren Freund.“
„Aber du hast doch auch einen Freund?“
„Ja schon“, antwortete Elsa, „ich liebe Luca ...“
„Aber?“
„Hmm, wie soll ich sagen, es ist so anders, er ist manchmal so grob, denkt nicht so sehr an mich, es geht alles viel zu schnell.“
Anne und ich hatten genug gehört, drängten fast zeitgleich zum Aufbruch, ich übernahm das Steuer.
Irgendwie kam mir das alles reichlich widersprüchlich vor. Dass sich Elsa und Maja auf der Rückbank lautstark in ihrer für uns nicht verständlichen Muttersprache stritten, bestärkte meine Skepsis.
Annes Blicke verrieten mir, dass meine Liebste ähnlich empfand.
„Zickenkrieg mal ohne uns“, zwitscherte sie mir lachend zu, doch mir war der Streit der beiden Schwedinnen eher unangenehm, zumal ich im Rückspiegel sah, dass Maja mit den Tränen rang.
„He“, rief ich ihnen zu, ohne meinen Blick von der Straße abzuwenden, „wir wollten euch nicht in Verlegenheit bringen, wirklich nicht.“
„Was ist denn los mit euch?“, insistierte nun auch Anne, die sogar ihren Gurt gelöste hatte, um, auf dem Sitz kniend, vis ŕ vis mit den beiden sprechen zu können.
Dass sie dabei ein ums andere Mal mit ihrer Hüfte gegen meinen rechten Arm geschleudert wurde, störte sie nicht im Mindesten. Derart spontane Attacken war ich allerdings gewohnt, ich musste nur hin und wieder meinen Arm spannen, um nicht aus der Spur zu geraten.
„Ich habe ein großer Fehler gemacht“, hörte ich Maja kleinlaut sagen.
Die sich enger windenden Serpentinen und Annes Hüftschwünge forderten meine gesamte Konzentration, keine Gelegenheit, in den Rückspiegel zu sehen.
„Was Fehler?“, warf Elsa, hörbar verärgert, ein, „eine riesengroße Dummheit hat sie gemacht, ein Verbrechen an sich selbst.“
Holla! Für einen Moment verzichtete ich auf die gebotene Aufmerksamkeit, sah, dass Maja erneut mit den Tränen kämpfte.
„Ich will nicht deshalb sprechen“, schluchzte sie, doch Anne ließ nicht locker: „He, wir sind hier unter uns, vielleicht können wir dir helfen, wenn wir wissen, was dich so bedrückt.“
„Sie hat sich operieren lassen“, petzte Elsa vorlaut, was ich in diesem Augenblick als reichlich unsensibel empfand.
„Halts Maul!“, fuhr ihr Maja - diesmal in perfektem Deutsch - in die Parade.
Elsa entschuldigte sich auch gleich. „Aber du weißt doch selbst, dass es ein Verbrechen war von diesem Scheiß Arzt.“
Anne war ebenso irritiert wie ich. „Du hast dir die Brüste operieren lassen?“
„Nein“, übernahm wiederum Elsa die Antwort, „nicht die Brüste ...“
Verbrechen? Scheiß Arzt?
Die kryptischen Andeutungen machten mich ratlos. Einerseits war ich neugierig, andererseits schämte ich mich ein wenig für unser indiskretes Nachbohren, wir kannten die beiden doch kaum. Alles an Maja wirkte völlig natürlich, ihr schlankes ebenmäßiges Gesicht, die niedlichen Grübchen ihrer Wangen, die süße Stupsnase ...
Anne entschuldigte sich für unser forsches Vorpreschen, „ich wollte euch nicht aushorchen. Tut mir leid.“
„Darf ich es sagen?“, wandte sich Elsa ihrer Freundin zu, die offenbar nur stumm nickte.
„Es sind die Schamlippen“, platzte Elsa heraus, „und dabei ist ... etwas ... schief gegangen.“
„Bist du wahnsinnig?!“, entfuhr es mir spontan, hätte mich aber dafür gleich auf die Zunge beißen können. Dabei hatte ich für Sekunden selbst das Gefühl, gerade von einem Messer im Unterleib traktiert zu werden.
Vor lauter Schreck hatte ich den Wagen komplett auf die Gegenspur gesteuert, zum Glück kam uns niemand entgegen ...
Erst mal tief durchatmen.
„Ja, die Shamlippen“, bestätigte Maja, dass ich mich nicht verhört hatte.
Was um alles in der Welt treibt eine junge Frau dazu, sich an den Labien operieren zu lassen, es sei denn, dass eine medizinische Indikation vorliegt?
Aber das war es nicht, wie Maja unter Tränen und mit immer wieder stockender Stimme erklärte. Schon im Laufe der Pubertät seien ihre inneren Labien und auch die Klitorisvorhaut stärker gewachsen als der Rest ihrer Vulva. Sie habe das für vollkommen normal gehalten, sei sogar stolz gewesen, dass sie beim Duschen nach dem Sportunterricht mehr zu bieten hatte, als manche ihrer Klassenkameradinnen ...
Ich konnte mich nicht mehr auf den Verkehr konzentrieren, steuerte den Wagen in die nächste Ausweichbucht, schaltete den Motor ab.
„Du warst auch zu Recht stolz und selbstbewusst, kein Mensch ist wie der andere, jede Frau ist anders gebaut.“
„Stimmt ...“
„Oder wurdest du von anderen Mädchen gehänselt?“, bohrte Anne weiter.
„Gehän ... was ist das?“
„Aufgezogen, ausgelacht, gemobbt – haben sie dich beschimpft?“
„Nein.“
Hmm. Majas wortkarge Antworten wurden zunehmend zu einer schweren Prüfung für meine Geduld. Dass sie operativ ihre Schamlippen hatte verkleinern lassen, war mir inzwischen bewusst. Aber warum?
„Deinem Freund gefiel das nicht“, vermutete Anne.
Auf diese Möglichkeit war ich auch schon gekommen, wollte sie aber nicht aussprechen.
Maja nickte stumm, musste mehrmals tief schlucken, ehe sie ihre Sprache wiederfand. „Ich wollte es aber auch“, rechtfertigte sie sich, „es war mir wie eine Fremde ...“
„Und was ist dann passiert?“
„Der Kerl hat sie gemobbt“, mischte sich Elsa ein, „er ist schuld, dass Maja ihren eigenen Körper zu hassen begann ...“
„Nein“, wiegelte Maja ab, „so ist es nicht genau.“
„Was denn?!“, bedrängte Elsa ihre Freundin weiter, „wie war das denn mit der Oma? Hat er es gesagt, oder etwa nicht?“
„Doch“, stammelte Maja, sichtlich verlegen, „er hat es gesagt. Er wollte ...“ Erneut brach sie schluchzend ihren Satz ab, den Elsa, reichlich brutal vollendete: „Er wollte keine Oma ficken, genau das hat er gesagt, dieses Schwein. So, jetzt wisst ihr Bescheid.“
Gar nichts wussten wir.
Die Größe und Form der kleinen Labien war bei Anne und mir nie ein Thema gewesen, auch bei unseren Freundinnen von früher nicht. Gut, Claudia hatte auch sehr ausgeprägte, wulstige Lippen, aber was gibt es Schöneres, als in all den feuchten Windungen mit der Zunge zu spielen, daran zu saugen und zu knabbern, höchste Lust zu geben und selbst zu empfinden?
Und jetzt saß da dieses arme Häuflein Elend namens Maja zusammen gekauert auf der Rückbank unseres Autos, daneben ihre wütende, aber doch hilflose Freundin, die sie von der Wahnsinnstat nicht hatte abbringen können.
Maja, die Annes Vermutung, dass es der Freund war, der sie zur Operation genötigt hatte, nur mit einem stummen, schüchternen Nicken beantworten konnte.
„Ich fand mich auf die eine Mal ganz hässlich“, stammelte sie, „meine Stolz, meine Selbstbewusst – alles kaputt.“
„Den Rest hat der Arzt zerstört“, schilderte Elsa, wie sich ihre Freundin in die Hand eines drittklassigen Chirurgen begeben hatte, der die Wunden auch noch so unfachmännisch vernäht habe, dass deutlich sichtbare Narben zurückgeblieben seien.
„Das Shlimmste“, schluchzte Maja, „sie wachsen wieder groß und der Narbe tun mansmal weh ...“
Mein Gott, ich hätte dieses arme Mädchen in den Arm nehmen und trösten wollen, doch das tat Elsa bereits.
Mit einem unartikulierten Ausruf der Verzweiflung und Wut ließ sich Anne zurück auf den Sitz sinken. „Ich fass' es einfach nicht!“, polterte sie los und wandte sich mir zu: „Weißt du eigentlich, wie viele junge Mädchen sich auch bei uns jährlich aus falschen Schönheitsidealen heraus operieren lassen?“
Nein, das wusste ich nicht.
„40.000!“, schrie mich Anne an, als sei ich dafür verantwortlich.
Sie ließ sich gar nicht beruhigen. „Wir kämpfen mit Unterschriften und Aktionen dafür, dass diese Verstümmelung von kleinen Mädchen in Afrika endlich aufhört, und hier machen es die Irrsinnigen freiwillig!“
„He“, fiel ihr Elsa von hinten ins Wort, „jetzt verrennst du dich aber, das hier hat doch mit der Beschneidung in Afrika nichts zu tun. Bei Maja ist es einfach schief gegangen, bei hundert anderen Frauen bleibt es ohne Komplikationen und Folgen.“
„Mag ja sein“, beruhigte sich Anne ein wenig, „aber trotzdem frage ich, warum das Ganze? Weil die Kerle auf Kindermösen stehen, oder gibt es einen anderen Grund?“
Jetzt fand allerdings auch ich, dass sich meine Liebste in vollkommen abwegige Theorien verstieg, was ihr glücklicherweise rasch selbst zu Bewusstsein kam.
„Entschuldigt bitte, aber die Vorstellung, dass ich mir zum Gefallen eines Mannes die Genitalien verstümmeln lassen würde, macht mich furchtbar wütend, und was dir, Maja, widerfahren ist, macht mich zornig und traurig zugleich.“
„Ich würde es auch nie wieder tun“, sagte Maja, die allmählich ihre Fassung zurückgewann. „Aber nun mal ist es geshehen.“
Für etliche Minuten saßen wir alle vier schweigend im Auto, hingen unseren Gedanken nach, versuchten auch innerlich wieder zur Ruhe zu kommen.
„Du weißt, was du eben für einen Unsinn von dir gegeben hast?“, wandte ich mich der durch das Seitenfenster ins Leere starrenden Anne zu.
„Ja, das weiß ich.“
Offensichtlich hatte der Stress der letzten Wochen all ihre Sicherungen durchbrennen lassen.
Zwei dicke Tränen kullerten über ihre Wangen, und dennoch lächelte sie mich verschmitzt an: „Deine Ehefrau als radikalfeministische Furie, hättest du dir das jemals träumen lassen?“
„Ach Liebste“, seufzte ich, „in meinen schlimmsten Albträumen vielleicht ... was ich aber weiß, ist, dass du dringend Erholung brauchst und ich dich ganz doll verwöhnen werde.“
Und Maja und Elsa?
Elsa hielt ihre Freundin liebevoll im Arm, streichelte zärtlich deren auf ihren Schultern ruhenden Kopf. Ein schönes Bild, Maja hatte die Augen geschlossen, doch ihr sanftes Lächeln verriet mir, dass sie sich im Moment vollends geborgen fühlte. Ein friedvolles Bild, das all die düsteren Gedanken und aufgebrachten Diskussionen der letzten Stunde in den Hintergrund weichen ließ.
„Wir sollten aufbrechen“, empfahl Elsa, „hier ist kein guter Platz für eine Pause.“
Damit hatte sie Recht, außerdem lag noch eine sehr weite Wegstrecke vor uns.
Das Farbenspiel, das die eben erst zwischen den Felsgipfeln hervortretende Sonne zauberte, ließ uns alle noch ein wenig träumen. Mich etwas weniger, schließlich saß ich am Steuer.
„Jetzt will ich aber auch einmal neugierig sein“, meldete sich Elsa zu Wort.
„Nur zu“, ermunterte sie Anne, „wir werden euch keine Antwort schuldig bleiben.“
„Nun, eben hast du zu Andrea ,meine Ehefrau' gesagt ...“
„Ja, wisst ihr denn gar nicht, dass wir gerade auf unserer Hochzeitsreise sind?“ Woher sollten sie es auch wissen, über uns hatten wir bislang doch kaum gesprochen.
„Ihr seid verheiratet? So richtig?“, zeigte sich Elsa überrascht, und mittlerweile hatte sich Maja aufgerichtet, schaute uns mit großen Augen an.
„Wie geht das in Tyskland?“, wollte sie wissen.
„Na ja“, klärte Anne die beiden Schwedinnen auf, „bei uns heißt das eingetragene Lebenspartnerschaft, wir haben zwar viele, aber eben nicht alle Rechte, wie die Partner in einer Hetero-Ehe, zum Beispiel bei den Steuern.“
„Da sind wir in Sverige aber mehr fortsrittlich“, grinste Maja, „bei uns gab es bis vor weniger Zeit auch die registrerat partnerskap, aber jetzt ist kein Untersied mehr ...“
„In Schweden hättet ihr auch richtig heiraten können“, ergänzte Elsa, „übrigens sogar in Spanien, obwohl dort so viele katholisch sind.“
„Wir sind richtig verheiratet“, protestierte ich, „und das schon seit drei Jahren. Von der Liebe und der Verantwortung, die wir füreinander empfinden, sind wir vielleicht sogar ein bewussteres Paar, als so manche in einer Mann-Frau-Beziehung.“
„Aber warum macht ihr eure Hochzeitsreise erst nach drei Jahren?“, bohrte Elsa weiter.
Anne erklärte es ihr.
„Oh“, lachte Elsa, „dann müssen wir euch ja noch ein Hochzeitsgeschenk geben. Ich habe da schon eine Idee ...“
Im Rückspiegel sah ich, dass sie Maja etwas ins Ohr flüsterte. Die zog zunächst die Stirn in Falten, ehe sich ihre Miene aufhellte, und sogar ein zustimmendes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Den flüchtigen Kuss, den ihr Elsa auf die Lippen hauchte, bekam ich natürlich auch mit.
Wir alle hatten unsere Unbefangenheit zurückgewonnen, genossen die Fahrt durch das mediterran anmutende Tessin, waren uns einig, dass wir in Locarno am Lago Maggiore eine erste größere Pause einlegen würden.
Unseren Versuch, Maja etwas intensiver mit den Geheimnissen deutscher Grammatik vertraut zu machen, gaben wir recht schnell auf, dafür weiß ich jetzt, dass Orgasmus auch im Schwedischen so heißt, „Jag älska dig“ „Ich liebe dich“ bedeutet, und dass Tessin in Schweden eher mit dem Architekten Nicodemus Tessin in Verbindung gebracht wird, der Schloss Drottningholm erbaut hat, den Sitz der schwedischen Königsfamilie.
Auch wir kamen uns vor wie vier Prinzessinnen aus zwei unterschiedlichen Königshäusern, die sich zufällig begegnet sind, um dann im fröhlichen, fast kindlich-trotzigen Gleichklang die Welt nach ihren Regeln und Launen auf den Kopf zu stellen.
Majas Operation war weit weg, obwohl aus meiner Sicht noch so viele Fragen offen geblieben waren. Ihr „sie wachsen wieder groß“, zum Beispiel, oder warum sie sich für einen derart sensiblen und heiklen Eingriff in die Hände eines Kurpfuschers begeben hatte. All das konnten wir aber auch später klären, denn Maja hatte sich längst wieder gefasst, wirkte stabil, sogar ein bisschen fröhlich. Mehr als genug hatten wir diese junge Frau in die Enge getrieben, sie mit unseren insistierenden Fragen mehr oder weniger genötigt, ihre intimsten Gefühle preis zu geben.
Wir waren bester Laune, als mich Anne urplötzlich aufforderte, nach links abzubiegen. Ihre überfallartig vorgetragene, spontane Idee bedurfte keiner weiteren Erklärung, den Wasserfall in einem der Seitentäler hatte auch ich gesehen, wie schon so viele vorher, die angesichts der doch schon recht hohen Temperaturen meine Gelüste auf eine prickelnde Erfrischung geweckt hatten.
Letztlich mussten wir einige Hundert Meter durch Gestrüpp und über dicke, von weichem aber glitschigem Moos bewachsene Felsbrocken klettern, ehe wir endlich am Fuße des mit seinen gefühlten 20 Metern Höhe gigantisch anmutenden Wasserfalls standen. Die Perlen der weißen Schaumkrone des aus dem Fels sprudelnden Flusses zerplatzten auf der vibrierenden Oberfläche eines kleinen, türkisfarben schimmernden Sees, der auf seinem weiteren Weg ins Tal ein mäandrierendes Flussbett geformt hatte.
Maja war die Erste, die sich rasch ihrer klobigen Wanderschuhe und der dicken Wollsocken entledigte, um sich, ansonsten in voller Montur, mit einem lauten „Uuah“ in den See zu stürzen. Ihr mit einem spitzen, fast hysterisch klingenden Schrei herausgestoßenes „Iskall!“ musste uns Elsa nicht übersetzen.
Wenn bereits eine Schwedin von Eiseskälte spricht, wie mochten dann die offenkundig niedrigen Temperaturen des Wassers erst auf uns wirken? Auf Anne und mich?
Diesem Eiswasser würde ich meinen Körper nicht anvertrauen, niemals, soviel stand fest. Und Anne sicher auch nicht.
Welch ein Irrtum.
Noch ehe ich weitere Abwehrstrategien entwickeln konnte, waren Anne und Elsa bereits splitternackt, stürmten auf mich zu, um auch mir das T-Shirt über den Kopf und meinen Mini von den Hüften zu streifen.
„Sei kein Frosch“, wiegelte Anne meinen eher zaghaft vorgetragenen Versuch eines Protestes ab, „du stinkst mindestens so intensiv wie wir.“
Wir, damit meinte sie auch Elsa, deren fraulichen Körper ich zum ersten Mal bewusst registrierte. Ihr schulterlanges, dunkelblondes Haar glänzte in der Sonne wie Seide, ebenso das schmale, gekräuselte Dreieck, das ihren Schamhügel zierte. Das viel zu große Sweatshirt und die knielangen Buggy-Shorts hatten ihre natürliche Schönheit schlicht entstellt. Mit ihren kleinen, festen Brüsten hätte sie sich durchaus als Annes Zwillingsschwester ausgeben können.
„Na, gefällt sie dir?“, säuselte mir Anne mit lüstern klingender Stimme ins Ohr.
Wieder eine dieser verfänglichen Fragen.
Noch ehe ich mit „Ja“ antworten konnte, hatte Elsa, zunächst ganz zaghaft, fast schüchtern, ihre Hände auf unsere Schultern gelegt, begann mit kreisenden Bewegungen unsere Schulterblätter, unsere Rücken zu streicheln. Vorsichtig, zart zunächst, aber ungeheuer elektrisierend.
Derart ermutigt, begannen nun auch Annes und meine Hände, den weichen, warmen Körper unserer neuen Freundin zu erkunden.
Vierhändig war sie wohl noch nie verwöhnt worden, mit einem lustvollen „Mmmh“ goutierte sie die erotische Massage unserer geübten Finger, stieß einen spitzen Schrei der Verzückung aus, als unsere Lippen feuchte, sanfte Küsse auf ihren Hals platzierten, sich meine Zunge den salzigen Weg zu ihrem Ohrläppchen bahnte, während ihr langes, glattes Haar wie weicher Samt über meine Wangen strich. Mit geschlossenen Augen aber zunehmend zitternden Knien genoss Elsa unsere Zärtlichkeiten. Es bedurfte keiner Worte zwischen Anne und mir, wir hatten den Ehrgeiz, unserer Freundin all das zu geben, was sie bei ihrem Freund offenbar so schmerzlich vermisste.
Annes laszives und schon fast suggestiv dahin gehauchtes „Lass' dich fallen Kleines, vertrau uns“, war eigentlich überflüssig, denn Elsa schmiegte ihren Körper eng an uns, ließ ihren Po in Annes Schoß kreisen, rieb ihren Busen an meinen Brüsten, führte meine Hand geradewegs in ihren schon leicht feuchten, warmen Schritt, schrie erneut auf, als ich zunächst mit flacher Hand die ganze Schönheit und Zartheit ihrer Vulva mit sanftem Druck erkundete, während Anne mit zahllosen Küssen Elsas Hals und Schultern überflutete, ganz langsam in die Knie ging, mit den Händen und ihrem Mund das Rückgrat und den Po unserer vor Erregung bebenden Geliebten verwöhnte. Ich suchte und fand Elsas Mund, öffnete mit der Zunge vorsichtig ihre Lippen, ließ zeitgleich meinen Mittelfinger durch ihre Furche gleiten, stieß zu, als auch ihre Zunge gierig in meinen Mund drängte. Mein Finger rotierte in ihrer nassen Grotte, zog sich kurz zurück, um die wachsende Perle mit Elsas eigenem Nektar zu salben, stieß erneut zu, um meinem Daumen das massierende Spiel mit der nun deutlich in ihrer Hülle zu spürenden Klit zu überlassen.
Mist, ich hätte mir vorher die Fingernägel schneiden sollen, doch das leichte Kratzen meiner Krallen schien Elsa nicht im Mindesten zu stören, im Gegenteil: Ich fühlte förmlich die Wellen der Lust, dieses Wechselspiel der Kontraktion, die auch noch meinen Ring- und Zeigefinger verschlang in einen Strudel der Wollust, der fast meine ganze Hand in seinen Sog gezogen hätte, nur gebremst von den krampfenden, pulsierenden und wieder saugenden Vibrationen, die Elsas heranstürmenden Orgasmus ankündigten, eine wahre Flut konvulsivischer Zuckungen auslösten, die ihren ganzen Körper erfassten, sich in spitzen Schreien der Erlösung entluden, die vermutlich bis zum Comer See zu hören waren, sich allmählich in abklingenden, kurzatmig gehechelten „Aaahs“ verloren.
Meine Finger wollten sich behutsam zurückziehen, doch Elsa presste meine Hand energisch in ihre Scham: „Nein, bleib' so, bitte!!“
Sie schlang ihre Arme um meine Schultern, hing mit ihrem ganzen Gewicht an mir, ließ auch meine Knie zittern.
Anne hatte sich längst von Elsa gelöst, grinste mich verschmitzt an, deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung See.
Tauchend, prustend und wieder ein paar Züge schwimmend wand sich Maja in dem eiskalten Wasser wie ein Delfin. Offenbar hatte sie in ihrer Euphorie und ihrem grenzenlosen Bewegungsdrang überhaupt nichts von unserem Liebesspiel mitbekommen.
Oder doch? Schließlich war auch sie, die immer wieder wie eine nach Mücken schnappende Forelle aus dem Wasser hervorschnellte, vollkommen nackt, ihre Kleider hatten sich an den Steinen der zahlreichen Abflüsse des kleinen Bergsees verfangen.
„Maja ist schwedische Studentenmeisterin im Schwimmen“, säuselte die mit ihrem Kopf auf meiner Schulter und immer noch eng an mich geschmiegt ruhende Elsa.
Ganz so weit weg von der profanen Welt schien sie also doch nicht zu sein. Meine sich zunehmend verkrampfende Hand hatte ich behutsam zurückgezogen, schlang auch meine Arme um Elsa, ließ die Wärme ihres Körpers in mich strömen, während ich entgeistert beobachtete, wie Anne tollkühn in die eisigen Fluten stürzte, sich mit einem wenig überzeugenden „Uuuaahh ... is ... ist ... dd ... d ... das ... g ... gg ... geil“, prustend und bibbernd der vergnügt jauchzenden Maja näherte.
„Bleib' bei mir“, schmiegte sich Elsa noch enger an mich.
Na, das hätte sie gar nicht sagen müssen, schon der Anblick der beiden Wahnsinnigen unter dem eisigen Wasserfall verursachte bei mir eine Gänsehaut.
„Los, kommt rein ihr Feiglinge!“, schrie Anne, um im nächsten Moment mit Maja um die Wette zu tauchen.
Diese Seite meiner Frau kannte ich nun noch gar nicht. Klar, sie war mir im Sportlichen stets in allen Belangen überlegen, während ihres Studiums in Münster sogar im Hochschulteam. Allerdings im Volleyball, aber doch nicht im Eistauchen! Wie zäh sie sein konnte, das hatte ich in den letzten Wochen oft bewundert, als sie durch die Computerprobleme ihrer Firma zu ungezählten Überstunden gezwungen war. Wie oft hatte sie dafür die Grenzen der physischen und psychischen Belastung überschreiten müssen?
Ja, ich bewunderte sie, meine Achtung stieg, als ich sie sich da vergnügt im eisigen Wasser mit Maja tummeln sah.
Und ich stand am Ufer, eine eigentlich fremde Frau in zärtlicher Verbundenheit im Arm haltend, deren Wärme genießend, hatte dennoch Sehnsucht nach einer wohl temperierten Dusche.
Nein, keine zehn Pferde würden mich da hinein ziehen können, obwohl meine Nase Alarm schlagend darauf hinwies, dass auch Elsa und ich dringend ein reinigendes Bad nötig hatten.
Wir entschieden uns für eine Katzenwäsche an einem der Abläufe des Sees, ignorierten einfach das verächtliche Gejohle der beiden Tollkühnen, erschauderten jedes Mal unter der Handvoll Eiswasser, mit dem wir uns gegenseitig wuschen.
Verstohlen schaute ich immer wieder zu Maja und Anna hinüber, registrierte mit einem leichten Gefühl der Eifersucht, dass sich die beiden nicht nur sportlichen Höhepunkten widmeten.
„Anne ist wie ein Geschenk für Maja“, überraschte mich Elsa, die meine missmutigen Blicke in Richtung des Wasserfalls offensichtlich bemerkt hatte, „ich habe Maja schon lange nicht mehr so fröhlich und ausgelassen erlebt.“
Noch ehe ich etwas erwidern konnte, hatte sie meinen Mund mit einem zärtlichen, innigen Kuss verschlossen. Ein Kuss, der all meine kruden Gedanken schwinden ließ, der meine Lust weckte, Lust, ja, Erfüllung, die mir Elsa schenkte. Bis zu den Knöcheln stand ich im eiskalten Wasser, spürte aber nur die in mir aufwallende Hitze, die Elsas an mir heruntergleitende Zunge, das kraftvolle Kneten ihrer Hände, das Eintauchen ihres Gesichts zwischen meinen gespreizten Schenkeln auslöste. Ich genoss ihre Zunge, die sanft und feucht durch meine Labien strich, das vorsichtige Knabbern ihrer Zähne an meiner erwachenden Lustperle, das Kneten und Ziehen ihrer Hände an meinen Pobacken.
„Du hast noch was gut bei mir“, zwitscherte Elsa, um im nächsten Moment mit ihrer Zunge tief in meine begierig nach Erfüllung schreienden Grotte einzutauchen. Ich hielt ihren Kopf, ja, presste ihn fest gegen meine Scham, zusätzlich erregt durch Annes und Majas Zungenspiele im eiskalten See.
Treue?
Ja, ewige Treue hatten wir uns geschworen, damals vor der Standesbeamtin im historischen Kölner Rathaus. Doch waren es nicht die ausschweifenden Orgien mit Claudia, Yasmina, Aishe und Lisa – mein Gott, auch noch Sonja und Swantje, das Pussy-Oktett, wie wir uns damals genannt hatten – die unsere Liebe und Treue erst für immer und ewig besiegelt hatten?
„Wer liebt, muss loslassen können.“ - Waren das nicht Annes Worte, oder sogar meine? Nein, Lisa hatte das gesagt, Lisa ... Unsinn, es waren Claudias Worte. Oder doch Lisas ...
„Elsa, ja, ja, bitte nicht aufhören, Elsa jaah, jaaaah!“
Ich fühlte meinen Orgasmus wie ein Erdbeben, und doch vernahm ich meine eigene Stimme der Lust so fern, als komme sie aus einer ganz anderen Welt. Ich drückte Elsas Kopf fest gegen meine überkochende Grotte, wollte, dass sie jeden Tropfen meiner gewaltigen und doch so leisen Eruption spürte, schmeckte, schluckte.
Ich war weit weg, die Wollust hatte meinen Körper verlassen, meine Ohren registrierten das Schmatzen und wohlige Grunzen, mit dem Elsa die Seele aus meiner dampfenden Pussy sog, um sich im nächsten Moment an mir empor zu hangeln und mir mit ihrer Zunge eine Kostprobe meines eigenen Nektars zu geben.
„Mmh!“ Ich schloss meine Augen, ließ meinen Geschmackssinn von den Köstlichkeiten, die Elsas Zunge mitgebracht hatte, betören und fühlte doch im gleichen Moment, wie vier nasse, eiskalte Hände über meinen Rücken strichen, mir erneut eine Gänsehaut verschafften.
„He, Elsa, lass' uns auch was übrig“, forderte Anne ihren Anteil an meiner Lust, während sich Maja mit ihrem Kopf zwischen Elsas und meinen Schoß gezwängt hatte und ganz direkt und ohne Vorwarnung ihre Zunge durch meine noch heißen, nassen Labien gleiten ließ. Weitere Schauer der Wollust durchströmten meinen Körper derart gewaltig, dass Maja kräftig schlucken und prusten musste, um möglichst viel von den sogar über ihr Kinn rinnenden Säften aufnehmen zu können.
Irgendwann, nachdem ich wieder festen Boden unter den Fußsohlen spürte, amüsierte es mich sogar, die Drei dabei zu beobachten, wie sie sich gegenseitig meinen süßen Honig von den Gesichtern und Zungen schleckten.
Dabei kam mir ein ganz anderes, eher profanes Thema zu Bewusstsein: Wir hatten bei unserem überhasteten Aufbruch zum Wasserfall weder Handtücher noch frische Anziehsachen mitgenommen ...
„Ist doch nicht slimm“, krähte Maja, „die geringen Sritte zu die Bilen gehen wir eben naket ...“
„Bilen heißt Auto“, reagierte Elsa auf meinen fragenden Blick, und damit hatten Anne und ich wieder etwas gelernt.
„Ja, Auto, Automobilen“, grinste Maja schelmisch und strahlte dabei über das ganze, immer noch von meinem Schleim glänzende Gesicht, „in Sweden ist es keine Shande, naket zu sein.“
Also verknoteten wir all unsere verschwitzten Sachen in Majas mühsam aus dem Wasser gefischte, notdürftig ausgewrungene Bluse und schlenderten fröhlich los, Arm in Arm, dabei in der Gewissheit, dass uns an diesem entlegenen Ort ganz sicher keine Menschenseele begegnen würde.
Genau genommen waren es allerdings gleich zwei Seelen, die hinter der nächsten Biegung unvermittelt und sichtlich irritiert vor uns standen: Ein Paar mittleren Alters, beide in zünftiger Wanderkleidung, zwei drahtige aber nicht zu dünne Erscheinungen, sie mit schulterlangem, rotbraun-gelocktem Haar, er grauhaarig und zauselig mit einem hoch in die Wangen reichenden, silbergrauen Bart.
Mir blieb beim Anblick dieses etwas verlegen zur Seite schauenden Mannes fast die Spucke weg, irgendwo hatte ich ihn schon einmal gesehen, da war ich mir ganz sicher.
„Isch es euch nicht ebbes kalt?“, durchbrach die uns genüsslich und amüsiert von Kopf bis Fuß musternde Frau als Erste die Schockstarre, die uns alle sechs für einige Sekunden befallen hatte.
„Nö, wir haben genug inneres Feuer“, entgegnete Anne ebenso frech wie lapidar und zog uns alle weiter. Die interessierten und fragenden Blicke, die der grauhaarige Zausel und ich ausgetauscht hatten, waren ihr gewiss nicht entgangen.
Nach wenigen Metern bekam ich prompt die Quittung. „Seit wann interessierst du dich für ältere Herren?“
„Quatsch“, wiegelte ich ab, „Interesse?! Was für ein Blödsinn!“
„Ach nee“, gab Anne die personifizierte Eifersucht, „du hast ihn doch regelrecht angestarrt, der Sabber lief dir aus den Mundwinkeln ...“
Dieser Affront war selbst einer duldsamen Seele, wie ich es nun mal bin, zuviel.
Ich schüttelte ihre Hand ab, baute mich breitbeinig vor ihr auf: „Jetzt mach' aber mal 'nen Punkt, meine Liebste! Mir lief kein Sabber aus dem Mund, ich hatte lediglich das Gefühl, diesem Mann irgendwann im Leben schon mal begegnet zu sein. Vielleicht war es sogar ein Kollege ...“
Als ich das sagte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Na klar, das konnte nur Elmar gewesen sein, mein Freund aus dem Internet, ein Freizeitautor erotischer Geschichten, genau wie ich!
„Anne“, rief ich voller Euphorie, „jetzt weiß ich's! Das war Elmar von sevac, Aweiawa, du weißt doch, du kennst ihn doch auch ...“
Am liebsten wäre ich den beiden hinterhergelaufen, doch Anne hielt mich zurück. Elsa und Maja wirkten reichlich irritiert, unser Dialog musste ihnen mehr als nur merkwürdig erscheinen.
„Vielleicht sah er ihm nur ähnlich“, wiegelte Anne ab, „vielleicht war es ein ganz anderer, und du hast dich mal wieder in ein Hirngespinst verrannt, ein Phantom gesehen, hast dem armen Kerl mit deinem blöden Geglotze völlig den Kopf verdreht.“
Dabei wusste ich ganz sicher, dass Elmar und seine Frau oft ausgedehnte Bergwanderungen in den Schweizer Alpen unternehmen. Das hätte er durchaus sein können.
Aber vermutlich hatte Anne mal wieder Recht, denn unser aller Blick auf das nun gut 200 Meter von uns entfernte Paar zeigte zwei wild gestikulierende, sich offenbar zankende Menschen.
Was hatte ich da nur wieder angerichtet?
Von Schuldgefühlen Anne und dem vermeintlichen oder auch echten Elmar gegenüber geplagt, offerierte ich Maja sogar meinen schönsten String, den ich für die Reise gepackt hatte – feuerrot, mit Strass besetzte Rosenapplikationen an den Seiten, über dem Po mit einer verspielten Schleife und einem als Brillant geschliffenen Glasstein verziert.
Eigentlich wollte ich Anne damit in Italien überraschen, doch jetzt hatte ich Maja glücklich gemacht, die ihre neuste Errungenschaft in kindlicher Freude vor uns allen, lasziv anmutende Pirouetten drehend, präsentierte. Sie war auch die Einzige, die darauf bestanden hatte, einen Slip zu tragen, Anne, Elsa und ich begnügten uns mit knappen Minis, wollten die Sonne des Südens so frei wie nur irgend möglich empfangen.
Während der Fahrt gen Chiasso klärte Anne unsere beiden schwedischen Freundinnen über meine heimliche Nebentätigkeit auf, das Schreiben erotischer Geschichten. „Wenn das wirklich dein aweiawa gewesen ist“, fügte sie als Letztes hinzu, „dann haben wir vier Nackedeis in den Schweizer Bergen ihm ja sicher genügend Anregungen für neue Geschichten geliefert.“
„Selbst wenn er es nicht war“, mischte sich Elsa ein, „dann haben diese beiden Wandersleute doch zumindest ein sehr schönes Erlebnis gehabt. Vier nackte Nixen in den Schweizer Alpen, so etwas Schönes bekommen sie gewiss nicht alle Tage zu sehen.“
Wow. Das hätte ich nicht treffender formulieren können. Mit diesem Kommentar hatte Elsa auf meiner nach oben offenen Sympathie-Skala gleich mehrere Striche übersprungen.
Ja, ich ertappte mich dabei, dass ich weit mehr für sie empfand als nur „Mögen“. Ich spürte eine Art Verwandtschaft: die anfängliche Zurückhaltung, Schüchternheit, die im weiteren Verlauf unserer Reise mehr und mehr einer schlagfertigen Unbefangenheit wich, die mir so vertraut, so verwandt war.
Eine der Charaktereigenschaften, die ich vor allem aber an Anne schätze, ja liebe.
Jede Stunde wechselten wir vier uns als Fahrerinnen ab. Maja steuerte den Wagen durch die schwüle, diesige und eintönige Weite der Poebene, ich saß als Navigatorin neben ihr, während sich Anne und Elsa auf dem Rücksitz näher kamen. Über den Kosmetikspiegel beobachtete ich die beiden, war ganz ohne Argwohn oder Eifersucht, erfreute mich sogar an den Zärtlichkeiten, die sie austauschten.
War Anne damals nicht auf ähnliche Weise zu unserer „Mädchenbande“ gestoßen, wie jetzt vielleicht Elsa zu Anne und mir?
Maja blieb mir irgendwie fremd, mit ihr wusste ich kein rechtes Gespräch anzuknüpfen, und das lag sicher nicht alleine an der sprachlichen Barriere, trotz ihres stetigen Bemühens, mehr und mehr von unserer Muttersprache zu lernen, von der sie im Übrigen jedes Wort genau verstand. Doch irgendwie wirkte sie auf mich immer noch gehemmt und unnahbar, und ich verspürte nicht das Bedürfnis, diese gefühlten Mauern einzureißen, die sie selbst um sich gezogen hatte.
War ich am Ende vielleicht selbst so verkrampft, dass ich nur noch zu lesbischen Frauen eine natürliche Affinität spüren konnte? „Ein bissen lesbis“, hatte sie vorhin gesagt, aber was heißt das schon?
Dieser blöde Spruch aus der lesbischen Frauenbewegung schoss mir durch den Kopf: „Alle Frauen sind lesbisch, außer denen, die es noch nicht wissen.“
Was für ein Schwachsinn! Ich hatte es schon immer gehasst, meine Gefühle durch plumpe Parolen in Schubladen zwängen zu lassen. Mir sind Missionare aller Couleur ein Gräuel, in erster Linie bin ich ein freier Mensch. Als Frau habe ich eine Frau geheiratet, weil ich sie liebe, nicht, weil sie auch eine Frau ist. Unsere Ehe ist kein politisches Manifest, sie ist ein Bündnis unserer tiefen Liebe.
Meine Distanz zu Maja hatte ganz andere Ursachen, Gründe, die ich mir im Moment noch nicht erklären konnte. Schließlich war sie mir keineswegs unsympathisch, im Gegenteil: Ein leichtes Kribbeln durchzog meinen Schoß, als ich mich an ihre wunderbare Zunge in meiner nassen Grotte erinnerte.
Elsa war ganz sicher im Tiefsten ihrer Seele mehr als nur ein „bissen lesbish“, so wild, vertraut und schamlos, wie sie und Anne sich gerade auf dem Rücksitz gegenseitig verwöhnten. Sie schien all das nachzuholen, was ihr bei ihrem Freund versagt geblieben war. Oder war sie einfach nur hemmungslos geil? Gierig auf jede und jeden?
Ich erschrak über meine kruden Gedanken, legte, wie zum Trotz, meine linke Hand auf Majas rechten Oberschenkel. Statt der erwarteten Abfuhr erntete ich ein wohliges „Mmh, shön“, schämte mich damit umso mehr für meine von Zweifeln genährten Fantasie-Projektionen ihrer vermeintlichen Unnahbarkeit.
Im Rückspiegel hatte sie sicherlich noch deutlicher das Liebesspiel ihrer Freundin und meiner Frau beobachten können als ich durch den kleinen Kosmetikspiegel der nach unten geklappten Sonnenblende.
Maja löste ihre rechte Hand vom Steuer, suchte und fand mein linkes Knie, streichelte mit gespreizten Fingern die Innenseite meines Schenkels, strich ganz ungeniert mit dem Handrücken über meine von keinerlei Stoff verhüllte Pussy, die sich ihren tremolierenden Knöcheln gierig entgegen streckte.
Doch es war erneut mein alles und jedes hinterfragen müssender Geist, der sich meiner aufkeimenden Lust widersetzte.
„Sag' mal, Maja“, hörte ich mich selbst sprechen, „liebst du eigentlich deinen Freund?“
Ein klares Ja hatte ich erwartet, auch einen abrupten Rückzug ihrer Hand, mit einer Gegenfrage dieser Qualität hatte ich freilich nicht gerechnet: „Muss ich ihn lieben?“
Mit dieser simplen Frage hatte sie mich völlig auf dem falschen Fuß erwischt. „Ich, ich“, stammelte ich unbeholfen und höchst verlegen, „ich weiß nicht, ich denke, ich meine, Elsa sagt, aber, sie meint, du tust alles für ihn ...“
„He“, lachte Maja laut auf, „wie soll ich lernen von dir tyske Sprok?“
Schlagartig verdüsterte sich jedoch ihre gerade noch so fröhlich scheinende Miene. „Es ist so“, sagte sie mit ernster, bedächtiger Stimme, „ich liebe ihn, ja, und ich hasse ihn. Beides auf eine Zeit ...“
Ich verstand gar nichts mehr. „Wie bitte? Du liebst und hasst ihn gleichzeitig?“
„Ja, Verzeihung, gleichzeitig ist der ristige Übersetzung vor samtidig ...“
Maja“, fiel ich ihr ins Wort, „ich wollte dich um Himmels Willen nicht korrigieren, ich verstehe nur nicht, wie du jemand gleichzeitig - von mir aus samtidig - lieben und hassen kannst.“
„Ich auch nicht“, erwiderte Maja mit einem bitteren Lächeln und zog dabei ihre Hand zurück. „Es ist mir selbst gatfull ... eine Rätsel.“
Für einen Moment hatte sich zwischen Maja und mir erneut eine Mauer des Schweigens aufgebaut. Die schwüle Tristesse der unter einer Dunstglocke verwischten Landschaft zwischen Mailand und Bologna stieß mich in ein tiefes Tal lähmender Melancholie, ja, selbst das lustvolle Gestöhne und Gekeuche hinter mir ließ mich unbeeindruckt.
Maja war mir sehr fremd in ihrer Zerrissenheit, und dennoch empfand ich eine seltsame Art der Zuneigung ... oder war es einfach nur so etwas wie Mitleid mit dieser jungen Frau, deren Halbprofil so streng, fast verhärmt auf mich wirkte. Sie selbst hatte sich großes Leid zugefügt, irreversibel, und das auf Drängen ihres Freundes Andrea, mit dem sie offenbar eine unglückselige Hassliebe auf so tragische Weise verband.
Ich begann diesen Typen zu hassen.
Erst die dritte Hinweistafel auf die A 15 „La Spezia“ riss mich unmittelbar vor dem Autobahndreieck aus meinen wirren Gedanken. „He, da müssen wir abfahren! Rechts, La Spezia.“
Maja schaltete sofort. Mit quietschenden Reifen schlingerte unser Wagen von der Überholspur zwischen Lastzügen, Wohnmobilen und Autos quer in Richtung Abfahrt, begleitet von einem wütenden Hupkonzert, das unsere stoisch reagierende Kamikaze-Fahrerin offensichtlich vollkommen kalt ließ.
„Bist du wahnsinnig?!“, herrschte Anne, deren Liebesspiel mit Elsa jäh unterbrochen worden war, Maja wütend an, „du fährst uns noch alle in den Tod!“
Maja sagte gar nichts, mit versteinerter und kreidebleicher Miene steuerte sie den Wagen auf die Autobahn nach La Spezia.
„Sorry, das war meine Schuld“, erwiderte ich stattdessen kleinlaut, denn der Schrecken saß auch mir in den Gliedern. „Ich habe nicht aufgepasst, fast wären wir in Bologna gelandet ...“
„Oder auf dem Friedhof“, zischte Anne.
Wir alle waren uns einig, dass wir dringend eine Pause benötigen würden, danach übernahm ich das Steuer, um uns sicher durch die Serpentinen der atemberaubend schönen Bergkulisse der apuanischen Alpen zu bringen, was angesichts eines heftigen Gewitters und wolkenbruchartiger Regengüsse nicht so ganz einfach war.
„Das hast du toll gemacht“, lobte mich die nun neben mir sitzende Elsa, als wir in den azurblauen Himmel der nördlichen Toskana eintauchten, ein weites Meer der Farben, schon die üppig blühenden Oleandersträucher, die den Mittelstreifen der Schnellstraße in Richtung Livorno zierten, waren ein Fest für unsere Augen, für unsere Sinne.
Wir passierten die Marmorsteinbrüche von Carrara, jenem weißen Marmor, aus dem Michelangelo seinerzeit so wunderbare Skulpturen hervorgezaubert hat. Damit waren Maja und Elsa ganz in ihrem Element, überschütteten Anne und mich mit kunsthistorischen Vorträgen, denen wir kaum noch folgen konnten. Eigentlich, so Majas und Elsas Fazit, sei die gesamte Toskana ein riesiges Museum, bis in den kleinsten Winkel ausstaffiert mit den schönsten Kunstschätzen der ganzen Welt.
Der in Superlativen schwelgende Vortrag der beiden Studentinnen ließ meinen Schädel brummen, die Akazien- und Pinienwälder, die unsere Tour in den Süden säumten, das war meine Renaissance, die Erfüllung meiner Sehnsucht nach der unendlichen Weite des nahen Meeres, ursprünglicher Schönheit und zutiefst im Herzen empfundener Sinnlichkeit.
Anne, die mich während unserer Fahrt durch die apuanischen Alpen noch stolz zu „unserer Bergziege“ erklärt hatte, fühlte ebenso. „Wow. Spürt ihr nicht auch den lieblichen Duft des Meeres, hört ihr nicht das sanfte Rauschen der sich an den Felsklippen brechenden Wellen ...“
„Das sind, glaube ich, Zikaden“, meinte Elsa, der Annes schwärmerische Fantasie, die ich in gleicher Weise teilte, ganz offensichtlich nicht gegeben war. Maja schien erst recht kein Gespür für unsere sinnlichen Träumereien zu haben, sie fingerte unablässig an ihrem Handy, ließ sich nicht aus ihrer angespannt wirkenden Lethargie reißen. Am liebsten hätte ich ihr das Mobiltelefon aus der Hand gerissen und aus dem Fenster geworfen. Warum und mit wem musste sie gerade jetzt so ausgiebig SMS-Nachrichten austauschen?
Ich konnte es mir denken, was mich nur noch wütender machte.
„He“, herrschte ich sie an, „steck' das verdammte Ding weg und genieße die Landschaft!“
„W ... ww ... waas?“, schreckte sie auf.
„Ja, pack' endlich das verfluchte Handy ein!“, unterstützten mich Elsa und Anne fast zeitgleich. Auch ihnen war nicht entgangen, dass Maja weit entfernt auf einer dunklen Wolke schwebte, die so ganz und gar nicht zu unserer von sinnlichen Eindrücken betörten Gefühlswelt passen wollte.
Ja, selbst Elsa war mittlerweile dem Zauber des Südens erlegen, verstieg sich sogar in die Vision, ihren Lebensabend ganz sicher in mediterranen Gefilden beschließen zu wollen. Eine kühne Prognose angesichts ihrer zarten 21 Jahre, aber durchaus nachvollziehbar.
„Was ist los mit dir?“, wandte ich mich Maja zu, die jetzt zwar ihr Handy ausgeschaltet und weggesteckt hatte, aber dennoch traurig, apathisch wirkte. „Nichts“, entgegnete sie lapidar, dabei spürten wir anderen drei den dicken Kloß, den sie bei dieser Antwort zu schlucken hatte.
„Wir lassen sie in Ruhe“, empfahl Elsa, „sie kommt von alleine, sie ist im Moment ein bisschen verrückt.“
Maja verzog keine Miene, als Elsa das sagte.
Seltsam.
Würde Anne meine Gefühlswelt jemals derart unverblümt vor anderen ausbreiten, na, dann hätte ich zumindest einen bissigen Kommentar abgegeben. Umgekehrt sicher auch.
Doch Maja saß da wie versteinert, gefangen in einer uns fremden, fernen Welt. Vermutlich hätte sie nicht einmal die Mundwinkel verzogen, wenn Elsa sie als die größte Idiotin südlich des Polarkreises beschimpft hätte.
Und genau das waren jetzt meine Gedanken, denn am liebsten hätte ich ihr diese Verbalinjurie um die Ohren gehauen, doch ich behielt sie wohlweislich für mich.
„Follonica, Gavorrano ... Wir können nicht mehr weit sein“, frohlockte Anne. Wir waren um mehr als zwei Stunden zu spät, dabei hatte ich das Gefühl, nach langer Reise endlich nach Hause zu kommen, nur noch wenige Kilometer, begleitet von der Sehnsucht, mich rücklings auf mein Bett fallen zu lassen, die Augen zu schließen, und all das Erlebte des bald zu Ende gehenden Tages zu rekapitulieren.
Und tatsächlich wirkte die kleine Hinweistafel zur Seitenstraße nach Giuncarico auf uns alle wie ein Wegweiser ins Paradies. Ja, auf uns alle, denn sogar Majas Gesichtszüge entspannten sich auf diesen letzten Kilometern zusehends.
Wow. Anne steuerte unser Auto auf der schmalen, kurvenreichen Landstraße durch ein unendlich scheinendes Meer aus in voller Blüte stehenden Sonnenblumen, deren sattes, intensives Gelb die verschwenderisch wirkende Krönung einer in sanften Wellen gleitenden Hügellandschaft bildete. Die in allen Facetten leuchtenden Erdfarben wirkten durch das allmählich ins Rötliche changierende Orange der Abendsonne wie ein Hauch von mit Goldfäden durchwirktem Samt.
„Wir sind im Himmel angekommen“, fasste Anne in Worte, was wir alle vier in diesem Moment empfanden. Wir hatten mit unseren Tränen zu kämpfen, Tränen der Freude und des Glücks, überwältigt von einer Schönheit, die keine Makel kennt.
Majas Bitte, ein paar Fotos von uns machen zu wollen, folgte Anne prompt, parkte den Wagen dreist mitten auf der Straße.
Die lange Fahrt hatte unsere Muskulatur verspannt, doch das Strecken und Dehnen unserer Glieder wich rasch Majas Anweisungen, uns zwischen den hüfthohen Sonnenblumen zu postieren.
Im Wechsel fotografierten wir Anne mit Elsa und mir, Maja mit Anne und Elsa, mich mit Elsa und Maja.
Ein mit dem Traktor vorbei kommender Bauer, der zunächst wegen der Blockade der Straße durch unser Auto fürchterlich geflucht hatte, schoss sogar Bilder von uns vieren, machte uns, mit Händen und Füßen gestikulierend, deutlich, dass er auch ein paar dieser Fotos haben wollte, für die „camera da letto“, wie er grinsend meinte, sein Schlafzimmer ...
Uups. Erst jetzt wurde uns bewusst, dass wir in den Augen der toskanischen Landbevölkerung vielleicht eine Spur zu spärlich bekleidet waren. Vermutlich würden nicht alle Dorfbewohner derart freundlich auf unsere Erscheinung reagieren, wie dieser ältere Herr.
Unsere Frage nach der Casa Porta konnte er allerdings nur mit einem Achselzucken quittieren.
Wir ließen ihn mit seinem Traktor passieren, ehe wir unsere Koffer und Rucksäcke nach „angemessener“ Kleidung durchwühlten. Mit Jeans und hochgeschlossenen T-Shirts bekleidet enterten wir schließlich das Dorf, mittlerweile hatten wir drei Stunden Verspätung.
Eine „Casa Porta“ schien indes niemand zu kennen.
Zwei kleine Jungs, schätzungsweise um die Zehn, forderten schließlich unsere ganze Aufmerksamkeit. „Venire, venire!!“, schrien sie, wild gestikulierend vor unserem Auto herumturnend, ein ums andere Mal.
„Was heißt venire?“, war ich ratlos, Anne ebenfalls: „Keine Ahnung, unser Sprachführer ist im Kofferraum.“
„Veni, vidi, vici“, sinnierte Elsa, „ich kam, sah und siegte ... Vermutlich heißt venire mitkommen.“
Mit einer Handbewegung, die Cäsar alle Ehre gemacht hätte, deutete ich den Kindern an, dass wir ihren Hinweis verstanden hatten, im Schritttempo folgte Anne den beiden vor unserem Auto herlaufenden Jungs durch die engen Gässchen.
Wow, wie malerisch! Hier schien seit Hunderten von Jahren die Zeit stehen geblieben zu sein, lediglich einige überdimensionierte Werbetafeln wiesen darauf hin, dass wir nicht im Mittelalter sondern im 21. Jahrhundert unterwegs waren.
Vor einem in halb verfallenem Mauerwerk eingelassenen, schmiedeeisernen Tor stoppten die beiden Jungen, bauten sich grinsend davor auf, um mit einer ausladenden Handbewegung ihr „Benvenuto“ zu skandieren, ein formvollendetes „Willkommen“.
Wow, klasse die kleinen Kerlchen, die hatten sich nun wahrlich eine Belohnung verdient. Doch ehe ich meine Geldbörse aus der Handtasche gekramt hatte, waren die beiden auch schon wieder auf dem Weg in Richtung Dorfmitte. Es reichte gerade noch, um ihnen ein „Molto Grazie“ hinterher zu schmettern. Das hatten sie gehört, denn sie hielten kurz inne, wandten sich uns, Kusshände werfend, zu, danach hatten wir sie in den Gässchen des wahrhaftig nicht sonderlich großen Dorfes verloren.
Casa Porta – tatsächlich. Die in Tuffstein gemeißelte Inschrift war derart verwittert, dass wir das Haus ohne fremde Hilfe nie im Leben gefunden hätten. Das Haus, ja ... ein riesiger Rosmarinbusch, unmittelbar hinter dem halb verrosteten Tor wuchernd, hielt es vor unseren Augen verborgen.
Wir waren auf einmal wie gelähmt, keine von uns wagte es, aus dem Auto zu steigen.
Eine von innen über den Schotterweg in Richtung Tor stapfende, mit einer weißen, langärmeligen Bluse und schwarzen Jeans bekleidete Frau mit langen, blonden Haaren weckte zunächst Anne und mich aus unserer Apathie.
„Na endlich!“, herrschte sie uns an - offensichtlich auch eine Deutsche, unwesentlich älter als wir selbst.
„Noch zehn Minuten später, dann wäre ich weg gewesen, dann hätten Sie die Nacht in Ihrem Auto verbringen können!“
Kein freundlicher Empfang in dieser wunderschönen Umgebung.
„Entschuldigung“, meinte Anne, „aber wir sind seit gestern früh unterwegs, hatten zwischenzeitlich Stau und auch noch eine Panne. Wir wissen, dass wir spät dran sind ...“
Wow. So unverschämt und überzeugend lügen hatte ich meine Frau noch nie zuvor erlebt, aber das war jetzt unsere einzige Rettung.
„Willkommen in der Casa Porta“, zeigte sich Blondie auch gleich besänftigt, „helfen Sie mir doch bitte, das Tor zu öffnen ... Ich bin übrigens Frau Himmeröder, Susanne Himmeröder.“
Uups, das Öffnen des Tors war tatsächlich Schwerstarbeit, nur mit vereinten Kräften konnten wir die in ihren verrosteten Scharnieren quietschenden Flügel nach innen schieben. Selbst Elsa und Maja mussten mithelfen.
„Mir wurden zwei Ehepaare aus Köln angekündigt“, setzte Frau Himmeröder ihren Monolog fort, „aber jetzt sehe ich vier Frauen und keine Männer. Stecken die Herren etwa noch im Stau?“
Was für eine blasierte Kuh.
„Dann wären wir ja auch zu acht“, rettete ich die Situation, „aber die beiden Ehepaare sind tatsächlich wir vier.“
„W ... ww ... waas?“
„Ja“, log ich dreist weiter, „darf ich uns vorstellen: Anne und Andrea, meine Wenigkeit, Weber, sowie unsere Freundinnen Maja und Elsa Lindström aus Göteborg ...“
Wie schon der Mitarbeiterin im Reisebüro streckten Anne und ich der verdutzt dreinschauenden Frau Himmeröder unsere Eheringe entgegen.
Dass Anne und ich beim Eintragen unserer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft unsere unterschiedlichen Nachnamen beibehalten hatten, ging diese Frau nun wirklich nichts an, als Familiennamen hatte ich kurzerhand den unseres Kölner Hausmeisters gewählt. Er würde es uns sicher verzeihen.
Anne kam aus dem Griemeln nicht mehr heraus. Es war aber auch zu kurios. Eigentlich hatten doch nur wir beide das Ferienhaus für unsere Hochzeitsreise gemietet, und jetzt waren wir dennoch mit vier Personen angemeldet. Zumindest die Rechnung stimmte, und ich schämte mich meiner Lügen kein bisschen. Erst später erfuhr ich, dass Elsa tatsächlich Lindström mit Familiennamen hieß, damit konnte ich zumindest einen Punkt aus meinem Sündenregister für die nächste Beichte im Kölner Dom streichen.
„Dann zeige ich Ihnen jetzt mal das Haus“, erklärte die sichtlich um ihre Contenance ringende Verwalterin. Das vor sich hingemurmelte „eklig“ hatte nicht nur ich deutlich vernommen.
Na, der Alten würden wir bei passender Gelegenheit noch eine deutliche Lektion verpassen, selbst Maja geriet ins Grübeln, mochte diesen Affront nicht ungestraft lassen.
„Eigentlich“, dozierte Frau Himmeröder, die uns über einen mindestens 200 Meter langen Schotterweg zum Haus führte, „sollte die Casa Porta gar nicht mehr vermietet werden. Die Hausbesitzerin, Signora Argentino, wird die Casa Porta von Grund auf renovieren, Sie haben es der Nachlässigkeit italienischer Handwerker zu verdanken, dass Sie überhaupt als letzte Gäste hier sein dürfen, und das zu einem derart niedrigen Preis.“
Ich fand nicht, dass 635 Euro pro Woche ein niedriger Preis waren, hegte gleichzeitig die schlimmsten Befürchtungen, in irgendeiner einsturzgefährdeten Bruchbude gelandet zu sein.
Was für ein Irrtum.
Zugegeben, das Mauerwerk wirkte verwittert, überall blätterte der mindestens 50 Jahre alte Anstrich von den Wänden, die Fensterläden und Türen waren wohl irgendwann einmal grün gewesen, doch das Interieur ließ erst Anne und dann auch mich frohlocken. Der kleinen Diele schloss sich ein großer Wohnraum mit offenem Kamin und alten Ledermöbeln an, rechts neben der rustikal eingerichteten Kochküche befand sich ein von Hand zu bedienender Lastenaufzug, der ins mit zwei Schlafzimmern, einem Bad, einem weiteren Wohnraum sowie einem riesigen, hölzernen Balkon ausstaffierte Obergeschoss ragte. Am Fuße der englischrot lackierten, zum Obergeschoss führenden Treppe befand sich eine weitere Tür zu einem mit Waschmaschine ausgestatteten Raum, daneben ein zweites Bad mit einer mindestens vier Quadratmeter großen, türkis gekachelten Dusche. Eine eher für Zwerge gedachte Tür führte nach draußen, in eine weitere Nische, in deren Windschutz sich unter anderem ein großer Grill und gestapelte Holzscheite für den Kamin befanden.
„Die Bilder aus dem Internet“, flüsterte mir Anne zu, aber das hatte ich auch längst festgestellt. Alles genau so, wie wir es gesehen hatten, und jetzt standen wir mittendrin in diesen geliebten Bildern, sie waren real, für drei Wochen unser Zuhause.
Auch Maja und Elsa fühlten sich unglaublich wohl, verhielten sich aber ähnlich zurückhaltend wie Anne und ich. Nein, vor dieser unsympathischen Verwalterin wollten wir uns nicht die geringste Blöße geben, im Gegenteil.
Hier und da mäkelten wir an dem herum, was uns eigentlich gefiel: dieser morbide Charme eines alten Hauses.
Ich schämte mich zu Tode, als Anne auch noch das Feilschen begann. Ganz cool listete sie vor Frau Himmeröder all die Mängel auf, die uns eigentlich nicht weiter gestört hätten, doch tatsächlich gelang es ihr, den Mietpreis auf 500 Euro pro Woche zu drücken. Das war immer noch sehr viel Geld, gleichwohl hatten wir dank ihrer Cleverness 435 Euro für die drei Wochen gespart. Dafür muss eine alte Oma lange stricken.
Unvorstellbar, jetzt saßen wir mitten im Paradies, waren überglücklich, als sich die Hausverwalterin endlich verabschiedete. Wir geleiteten sie sogar zum Tor, ließen dabei noch weitere Empfehlungen und Ratschläge über uns ergehen. Gut, ihr Hinweis auf das kleine Kaufhaus mitten im Ort, erschien uns sehr wertvoll, denn wir hatten tierischen Hunger. Doch in die Trattoria, an der wir eben vorbeigefahren waren, wollten wir uns nach dieser langen Reise noch nicht begeben.
Maja und Elsa rannten gleich los ins Dorf, um Käse, Brot und Wein zu kaufen, während Anne und ich uns rücklings in die Hängematte gleiten ließen, die zwischen den rustikalen Balken des Balkons gespannt war.
„Jetzt haben wir unser Zuhause“, zwitscherte Anne, und da konnte ich ihr nur beipflichten: „Wenn ich sterben müsste, dann jetzt und hier ...“
„Quatsch nicht so dumm daher“, fiel sie mir ins Wort, „hier stirbt niemand, oder hast du im Paradies schon jemals Tote gesehen?“
„Nee“, entgegnete ich, „aber bislang war ich auch noch nie im Paradies.“
„Aber jetzt sind wir beide im Paradies, oder meinst du nicht?“, erwiderte Anne.
„Mag sein“, antwortete ich, „das Paradies kannte ich bislang noch nicht, aber, wenn es ein Paradies des Glücks gibt, dann sind wir gerade darin angekommen.“
„Kann es sein“, sinnierte Anne, „dass du mein Paradies bist?“
„Konjunktiv ist hier fehl am Platze“, korrigierte ich, „und, wenn ich mir die Bibel so vor Augen führe, ist das Paradies doch ziemlich langweilig und öde, oder was meinst du?“
„Ob ich von morgens bis abends Ambrosia saufen möchte? Nein danke.“
„Na, Ambrosia ist, glaube ich, eine andere Baustelle, die Bibel kennt so was Leckeres nicht ...“
„He, seit wann bist du religiös?“
„Bin ich doch gar nicht ...“
„Und was hast du gegen Ambrosia?“
„Anne, ich glaube, dass wir im Moment ziemliche Scheiße reden ...“
„Mmhh“, säuselte sie, „wir könnten der Ambrosia ja auch eine ganz neue Bedeutung geben ... zum Beispiel deinen und meinen Geschmack.“
Mit diesen Worten löste sie sich aus unserer Umarmung, wandte sich um 180 Grad, um ihren Kopf zwischen meine Schenkel und ihren Po über meinem Gesicht zu platzieren, begann, mit den Zähnen den seitlichen Reißverschluss meiner Jeans zu öffnen ...
Unglücklicherweise hatte die an zwei dünnen Seilen befestigte Hängematte derartige Liebesspiele nicht vorgesehen, mit einem donnernden Krachen landeten wir beide auf den harten, hölzernen Bohlen des Balkons.
Ich zu unterst, das war ziemlich schmerzhaft.
Mein Blick in Richtung Tür ließ jedoch jeglichen Schmerz rasch verfliegen.
Wow.
„Hej. Da sind wir.“
„Auch hej.“
Ich wagte kaum zu glauben, was ich da sah, und auch Anne rieb sich die Augen. Kein Zweifel, das waren Elsa und Maja, beide splitternackt, drei leuchtende Kerzen in den Händen haltend, jeweils eine rosa Schleife um die Lenden gebunden.
„Wir sind euer Hochzeitsgeshenk“, zwitscherte Maja.
„Ja, wir gehören euch“, ergänzte Elsa, „macht mit uns was euch gefällt ...“
Hmm, solche Sprüche konnte ich zwar für den Tod nicht ausstehen, doch ich wollte den beiden den Spaß nicht verderben. Gleichwohl sind solche Lebend-Geschenke Männerfantasien, nicht unsere, der weibliche Körper als reines Lust-Objekt ...
Anne erriet meine Gedanken, sie war ja auch nicht ganz so heftig gefallen und schon gar nicht auf den Hinterkopf, wie zum Beispiel ich.
„Lass' einfach mal alles weg“, forderte sie mich auf, „lass' deiner Lust freien Lauf, schenke Lust, wie nur wir Frauen einander Lust schenken können.“
Wow. Große Worte.
Aber sie hatte doch Recht.
Zeitgleich lösten wir die beiden Schleifen unseres Hochzeitsgeschenks.
(Fortsetzung folgt)
© andreashava, 2009
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Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 94
@Elmar: Da ich ja um deine Vorliebe fürs Bergwandern weiß, musste diese erfrischende Begegnung einfach sein ...
@Paddy: Mmh, beim Schreiben der Geschichte wusste ich leider noch nicht, dass du just in der Nähe eines dieser wunderbaren Wasserfälle lebst ...
@luna: Ist doch eine schöne Sucht, oder?
@Anja: Du hast mir als liebe Freundin und auch als Kollegin aus der Seele gesprochen. Mit deiner großen Erfahrung und deinem Potenzial als Autorin bist du mir zudem ein sehr großes Vorbild. Ich bin einfach glücklich, dass wir beide uns auf dem gemeinsamen Weg mit dem Schreiben etwas unkonventionellerer Geschichten so toll ergänzen und unterstützen. Der gleiche Dank gilt meinem lieben Freund Elmar, dessen Ruhe auch mir die Kraft gegeben hat, mit großer Freude am Schreiben weiterzumachen.
Ich freue mich auf all das, was noch kommt, und vor allem auf unser gemeinsames Projekt ...
LG Andrea
P.S. Ach ja, über ein paar mehr Kommentare zu meinen Geschichten wäre ich auch alles andere als unglücklich.
@cat
Oh ja, du hast Recht, ich habe mich verrechnet, um 30 Euro ... Mathematik war aber noch nie meine Stärke, das kann Anne wesentlich besser. Über deine lieben Kommentare freue ich mich jedenfalls sehr, und da ich dich als Autorin sehr schätze ist mir deine Meinung zu meinen Storys besonders wichtig.«
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Die lustige Einlage mit dem "Zausel" finde ich gut, die Badeszene ist erotisch und subtil, die ganzen Dialoge während der Anreise authentisch und dann bringst du auch noch ein sehr ernstes (Schönheitsoperationen) Thema unter, ohne das es aufgesetzt wirkt.
Für mich ist das eine wunderschöne Geschichte, die alles hat was ich selbst gern lese. Du hast ja jetzt noch drei Wochen Urlaub vor dir, und ich wünsche die viele Ideen um diese zu gestallten.
Von mir gibt's wieder die Bestwertung, auch bei der Erotik! Ich will nicht von "Sexszenen" erschlagen werden, sondern diese genießen und - mittendrin in der Handlung stehen.
In unser beider Autorenleben sehe ich eine gewisse Übereinkunft. Es macht uns beiden "sau" viel Spaß zu schreiben, jedoch sind wir beide alles andere als Sevac-Mainstreammäßig. Aber das ist gut so! Beide haben wir unsere Fans, wenn auch die deinigen ruhig mehr Kommentare schreiben dürfen.
Also, liebe Andreashava-Fans - seit nicht so zurückhaltend, Autoren leben vom Feedback :-)
LG Mondstern
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ist ja wie eine sucht bin schon gespannt
auf den nächsten teil
lg luna
ja es ist eien schöne sucht
wann kommt denn der nächsteteil???
hab schon enzugserscheinungen
lg luna
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Kommentare: 214
Dem, was Anja geschrieben hat, ist ja kaum noch etwas hinzuzufügen. Es gibt auch Männer, denen der ins Gesicht (manchmal sogar an die Gurgel) springende Sex nicht das Wichtigste in erotischen Storys ist. Glaubwürdige und authentische Protagonisten sind mir viel wichtiger.
Womit ich natürlich keineswegs sagen will, dass deine Sexszenen etwas zu wünschen übrig lassen. Im Gegenteil, da würde ich mir gerne eine Scheibe von abschneiden. Und von deinem Stil sowieso.
Ich hoffe sehr, dass du noch viele Geschichten hier veröffentlichen wirst. Treue Fans werden es dir lohnen. Unter ihnen
Elmar,
der dich lieb grüßt und sich wahnsinnig über die Gastrolle des Zausels gefreut hat.«
Kommentare: 105
kann es sein, dass du dich ein klitzekleinesbisschen verrechnet hast? :-P Also ich meine bei der Ersparnis. ;-)
Ansonsten ... hmm, ja, was gibt es da groß zu sagen?
Meisterhaft und wieder drei Mal zehn. Danke für den Lesegenuss.
Liebe Grüße
cat«
Kommentare: 2
Kommentare: 152
nun gehen mir ein wenig die Worte aus. Auch dieser Teil ist wieder super geschrieben. Der Rechenfehler störte mich überhaupt nicht. Ein wenig schade finde ich, dass die Reize der weiblichen Körper nicht ebenso lebhaft und farbig beschrieben werden wie die Landschaft.
Liebe Grüße
astweg«
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tolle geschichte mit humor, sexappeal und großartigen landschaftsaufnahmen. und jetzt bin ich noch gespannter, wie es mit dem hochzeitsquartett weiter geht!
danke und meeehr - wünscht sich
magic«
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