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Kommentare: 3 | Lesungen: 1726 | Bewertung: 6.72 | Kategorie: Schwul | veröffentlicht: 13.07.2013

Die Insel

von

Ein kleines Motorboot ist Hauptattraktion einer meiner Träume. Es war vor ein paar Jahren, als mich ein ehemaliger Sandkastenfreund mich zu einem Ausflug einlud. Es war an einem Sonntag im August. Ich hatte ihn am Donnerstag zuvor beim Einkaufen in Glücksburg getroffen. Wir hatten uns viele Jahre nicht gesehen und wollten einfach ein bisschen quatschen. Wir verabredeten uns für den Sonntagvormittag am Yachthafen. Ich wusste nicht, dass Maurice, mein Sandkastenfreund ein kleines Motorboot besaß. Es war ein altes kleines Motorschiff, welches nur eine Überdachung über den Sitzbänken in der Mitte hatte. Ich hatte so ein Boot mal als Schwentinedampfer in der Kindheit gesehen.

Es waren weit über dreißig Grad Celsius, als ich gegen halb elf am Vormittag den Bootssteg betrat. Ich hatte nur ein T-Shirt, sowie eine kurze Freizeithose an und trotzdem schwitzte ich schon bei den paar Metern vom Auto zum Steg. Mir stand das Wasser quasi schon in meinen Chucks, die ich anhatte. Maurice sah mich schon vom Weiten und grinste. Er begrüßte mich mit einer kurzen Umarmung und nahm meine Hand. Wir gingen auf das kleine Boot.

Es war wirklich eines von den Booten, welche Sonntagstouren auf der Spree machten. Eine Palette Alsterwasser und eine Palette Cola hatte er bereits in der großen Kühlbox verstaut. Wir plauderten ein bisschen über damals und er zeigte mir sein Boot und wollte eigentlich los. Warum zögerte er?

Die Antwort fand ich schnell, als ich zwei Typen in Raverklamotten lachend über den Bootssteg laufen sah. Maurice lachte und grüßte die Beiden mit einer Handbewegung. „Sind zwei Freunde von mir. Hast du doch nichts gegen, dass die mitkommen?“, fragte er kurz. Ich schüttelte den Kopf und begrüßte die Beiden mit einem kräftigen Handschlag. Die Zwei machten einen netten, aber doch sehr verrückten Eindruck. Raphael war der Größere. Er trug ganz kurze blonde Stoppelhaare. Sein Kumpel Lee war ein Asiate. Er erzählte, dass er aus Japan kommt und seit zehn Jahren mit seinen Eltern in Deutschland war. Er studierte Mathematik und wollte Lehrer werden. Altersmäßig passten wir alle recht gut zusammen, denn keiner von uns war älter als 25. Raphael hatte blaue Augen und trug in beiden Ohren Ohrringe. Seine Raverjeans war kurz unter den Knien abgeschnitten. Seine Füße steckten ohne Socken in weißen Turnschuhen.


Sein großflächig tätowierter Oberkörper war nur mit einem Muskelshirt bedeckt. Lee hatte klassisch dunkle kurze Haare und war einen Kopf kleiner als Raphael. Auch er trug eine Raverjeans, allerdings war die nicht abgeschnitten, sondern nur umgekrempelt. Sein Oberkörper war nackt, dafür trug er ein umgedrehtes Cappy auf dem Kopf. Die gelblich-braune Haut des kleinen Japaners gefiel mir. Um seinen Hals hing eine kleine Metallkette. Seine beiden Handgelenke waren mit Lederbändern geschmückt.

Als sich der kleine Asiat umdrehte, um Maurice zu begrüßen, staunte ich nicht schlecht. Vom Steiß zog sich eine Schlange von tätowierten japanischen Schriftzeichen über die ganze Wirbelsäule bis zum Nacken. Oben an den Schulterblättern gabelte sich die Schrift zu zwei Tribal-Flügeln, welche jeweils an der Schulter endeten. Die beiden setzten sich an einen von den Tischen und bedienten sich an dem Alsterwasser. Maurice flitzte über das Boot und hatte die Leinen los gemacht. Er war gar nicht, wie ein Bootsmann gekleidet. Mein halbfranzösischer Sandkastenfreund trug ein beiges Polohemd und dazu eine beigefarbene Freizeithose, welche an den braunen Slippern zu Fuße endete.

Der braune Gürtel hielt dem schlanken sonnenbraunen Mann die Hose fest an seinen Hüften. Mann konnte gegen die Sonne ganz leicht die Silhouette seines Bodys sehen. Die beiden Raver hatten sich ein Skatblatt auf den Tisch gelegt und spielten Bauernskat. Ich war eher an dem Boot interessiert und gesellte mich zum Steuerrad, wo Maurice anfing unseren Trip zu starten. „Es geht nach Als!“, sagte er und grinste mich an. Er sah direkt in meine Augen und legte dabei seine Hand auf meine Schulter. „Du hast hoffentlich deinen Ausweis mit? Nicht, dass wir dich in Dänemark auslösen müssen?“ Dabei lachte er.


Ich nickte und sah auf die Flensburger Förde. „Flensburg Fjord“, sagte er und drehte seinen Kopf wieder zu mir. Sein Blick ging mir durch Mark und Bein. Seine braunen Augen leuchteten richtig in der Sonne. „Deine Freundin hat keine Lust mit zukommen?“, fing ich ein bisschen Small Talk mit Maurice an. Da fing er an zu lachen und sah mich verdutzt an. Er schüttelte mit dem Kopf und zischte vor sich hin. „Tss … Tsss … Meine Freundin!“

„Was ist?“, fragte ich vorsichtig. Da kam er mit seinem Mund ganz nah an mein Ohr und meinte: „Der war wirklich gut! Meine Freundin ...“


Sein heißer Atem fegte über meinen Hals, was mir Gänsehaut bescherte. Plötzlich packte er mit seiner Hand an meinen Arsch und griff sanft darein. Flüsternd meinte er: „Tust du mir einen Gefallen und beschäftigst mal meine beiden Kumpels? Nicht dass die hier gleich das Boot auseinander nehmen! Ich muss mich jetzt ein bisschen konzentrieren. Wir plaudern gleich weiter, wenn wir angelegt haben!“ Ganz vorsichtig löste sich seine Hand wieder und er gab mir einen Klapps. Sorry, aber dass er schwul war, wusste ich nicht. Ich hatte es auch in dem Moment nicht registriert. Das Boot bahnte sich den Weg über die Förde und wir waren der dänischen Küste nah.

An Kollund, Sonderhav und Egernsund waren wir schon vorbei. Ich setzte mich zu den beiden Ravern und fragte, worauf sie Bock hätten. Da fingen beide an zu lachen und Raphael griff in die Kühlkiste. Er warf mir ein Alster zu und meinte: „Skat dauert zu lange. Bauernskat kann man nur zu zweit spielen. Wir spielen 'Schwimmen'. Was hältst du davon?“ ich willigte ein, nahm die Karten und teilte aus. Wir hatten einen heiden Spaß zusammen. Na ja, das heißt, wenn Raphael nicht ständig gegen meine Beine getreten hätte. Vielleicht fand er das lustig?

Ich fand es einfach zu warm und konnte mich auch nicht wirklich konzentrieren. Auf jeden Fall verlor ich und war etwas missgestimmt. „Junge, du gehst völlig ein!“, sagte Lee plötzlich. „Alter, zieh mal was aus!“


Ich zog mir mein Shirt über den Kopf und saß ebenfalls mit nacktem Oberkörper da. Das war mir unangenehm, weil ich etwas Brustbehaarung hatte. Lee und Rapahel dagegen waren völlig glatt auf der Brust. Sie waren sogar unter den Armen rasiert. Da wuchs bei mir glücklicherweise nicht viel.

Mittlerweise hatten wir den Alssund passiert und gondelten weiter in Richtung Nordborg. Kurz vor der Spitze trafen wir auf eine kleine Insel. Die gehörte zu einem Naturschutzgebiet. Die Insel war nicht groß und sicherlich auch unbewohnt. Dennoch gab es dort einen kleinen Steg, wahrscheinlich für die Naturschützer, welche dort regelmäßig nach dem Rechten schauten. Ich war mittlerweile wieder vom Tisch zum Steuerrad zurück gegangen und beobachtete das Anlegemanöver von Maurice, der mir zu blinzelte und grinsend meinte: „So what, baby. Gleich sind wir ungestört!“ Was er damit meinte peilte ich nicht. Nach dem Festmachen gingen Raphael und Lee schon mal los. Sie wollten nach einem Piqnickplatz Ausschau halten.


Fragend sah ich Maurice an, der noch mit dem Klarmachen des Motors beschäftigt war. „Du kannst ruhig hinterher gehen und auch gucken, ob wir uns hier ein paar Stunden niederlassen können!“ Dabei lächelte er, als wollte er noch etwas sagen. Raphael und Lee waren natürlich verschwunden. Also versuchte ich deren Fährte zu folgen. Es war unheimlich still. Nur ein paar Vögel hörte ich und das Kreischen einzelner Möwen, was vom Wasser her kam. Hinter dem Steg lag ein kleiner Waldstreifen. Ich folgte den Spuren der Beiden, welche durch geknickte Zweige deutlich wurde. Es waren ca. zwanzig Meter, dann sah ich vor mir das Licht durch die Bäume scheinen. Ganz leise hörte ich das Reden von Raphael und Lee. Ich konnte aber nichts verstehen. Hinter mir waren nur Bäume zu sehen.

Vorsichtig schlich ich mich an die vorderen Bäume und stoppte vor den letzten Zweigen. Dann sah ich, wie Raphael und Lee an einem Baum standen und darüber diskutierten, was für Laubbäum

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Kommentare


Gongo
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 34
schrieb am 16.07.2013:
»perfekt«

lovin
dabei seit: Jul '11
Kommentare: 140
schrieb am 18.09.2013:
»Eine richtig nette und geile Sommer-Story - wie Gongo schrieb " perfekt".«

boilover
dabei seit: Okt '13
Kommentare: 3
schrieb am 24.10.2013:
»,,perfekt,,wäre die geschichte wenn ich dabei sein dürfte!aber
gut und angeilend geschrieben!«



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