Die Leiden der Madame - Teil 7
von Dark Angel
Der Schaffner verließ das Abteil mit einem Grinsen.
Er hatte sich die Gräfin genauso attraktiv vorgestellt, wie Olga sie ihm am Telefon beschrieben hatte.
Olga war vor vielleicht fünf Jahren für einige Zeit seine Nachbarin gewesen und sie hatten sich ganz gut verstanden. Bei ihren nächtlichen Aktivitäten hatte er ihr immer wieder gute Dienste erwiesen, das für sein damals mageres Gehalt eine schöne Aufbesserung bedeutet hatte. Außerdem wusste seine bärbeißige Frau nichts von diesem Zuverdienst, so dass er sich in den einschlägigen Bars diverse Nächte um die Ohren schlagen konnte.
Vorige Woche erreichte ihn dann der Anruf von Olga. Sie hatten sich viel zu erzählen und er erfuhr, dass Olga unglücklich verheiratet war und ihn um Hilfe bat. Für ihn war es eine einigermaßen große Überraschung, dass sie geheiratet hatte, denn ihm war nur bekannt, dass Olga mehr auf Frauen als auf Männer stand, obwohl sie sich immer als bisexuell bezeichnet hatte.
Nichtsdestotrotz war er für 500 Euro natürlich wieder mit Feuereifer dabei und er hätte sogar für diesen Auftrag auch ohne Bezahlung mitgemacht, allein schon, um Olga wieder in Aktion zu erleben.
Aber sie sagte: "Antonio, wenn du mir hilfst, bekommst du dein Honorar. Basta."
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war ihm klar, dass sie darüber keine weitere Diskussion mehr zu führen bereit war. Sie war eine sehr eigenwillige Person, was schon viele Mädchen zu spüren bekommen hatten.
Er lächelte.
Ja die alten Zeiten.
Er hatte zehn Minuten Zeit und schritt nochmals die Waggons durch, auch wenn er wusste, dass außer den beiden Frauen niemand zugestiegen war. Er nickte den Gästen freundlich zu und drückte jedem männlichen Gast ein kleines Kuvert in die Hand.
Mit einem "Sie sind herzlich eingeladen" wollte er sicherstellen, dass die entweder alleine oder zu zweit reisenden Herren sein Briefchen auch lesen würden.
Insgesamt ein Duzend Personen saßen ohne Frauen oder Kinder in ihren Abteilen, lasen Zeitung oder ein Buch oder starrten einfach aus dem Fenster. Manche nahmen neugierig sein Kuvert entgegen, manche etwas brummig, weil sie aus ihrem spannenden Buch gerissen wurden, andere wiederum derart teilnahmslos, dass es mehr als fraglich war, ob sie die Nachricht je lesen würden.
Nach vielleicht fünf Minuten, Antonio war mit seinem Rundgang fertig, verlangsamte sich der Zug. Eine kleine Station, bei der normalerweise nie jemand zustieg, wurde angefahren. Der Zug stoppte sanft und wie üblich war niemand zu sehen. Wie sonst auch winkte Antonio aus einem offenen Fenster dem Lokführer mit seiner Kelle zu und signalisierte ihm, dass weitergefahren werden konnte. Durch den Zug ging wieder der bekannte Ruck und nahm ohne Hast wieder Fahrt auf. Diesmal würde der nächste Stopp etwas länger dauern, sie fuhren etwa eine Viertelstunde durch ein Naturschutzgebiet und würden erst nach 25 Minuten die nächste Stadt erreichen.
Er sah auf die Uhr.
"Es ist Zeit", sagte er zu sich selbst und nahm Kurs zum vereinbarten Treffpunkt. Auf dem Weg dorthin huschte er noch in sein Dienstabteil, nahm seine kleine Digitalkamera, um die ihn Olga gebeten hatte, aus seiner Tasche und ließ sie unter seinem Dienstrock verschwinden. Rasch hatte er die Toilette erreicht, öffnete die Tür und schlüpfte hinein.
Wie mit Olga besprochen positionierte er die Kamera, geschickt durch Klopapierrollen getarnt, in der Ecke des Waschbeckens und richtete das Auge der Kamera auf die gegenüberliegende Seite mit der Kloschüssel. Er richtete nochmals die Kamera exakt ein und war schließlich zufrieden. Es musste alles schnell und reibungslos vonstatten gehen und das hatte er bis hierher auch geschafft. Dann atmete er kräftig durch und wartete auf Madame.
Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und die Anspannung ließ sein Gesicht nervös erscheinen. Schon lange, eigentlich zu lange fand er, hatte er schon diese Art von Abenteuer nicht mehr erleben dürfen.
***
Madame war auf dem Weg zur Toilette.
Der lange Gang durch den Waggon zog sich in die Länge. Für sie verging eine halbe Ewigkeit, ausgesetzt den Blicken der aus den Abteilen starrenden Fahrgästen, die eine verstörte, den Mantel verkrampft um ihren Körper schlingende Frau beobachteten und zu ahnen schienen, wozu die Frau aufgefordert worden war.
Und wozu sie auch bereit war.
Madame war in einen Erregungszustand versetzt worden, der sie gehorchen ließ. Sie parierte, ohne sich der Gefahren bewusst zu werden. Ihr Trieb war einfach zu stark und tauchte sie in eine Welt, die nur aus der puren Lust zu bestehen schien.
Olga hatte sie für diese Spiele bereit gemacht, ihren früheren so stolzen Willen manipuliert und ihre schwarzen, tief vergrabenen Sehnsüchte an die Oberfläche gelockt.
Madame war gefügig gemacht worden.
Dieser Gedanke kam ihr in diesem Moment, sie konnte nur nichts mehr dagegen machen und trotz der Schwüle lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken.
Olga hatte sie in der Hand, auf eigentümliche Art und Weise und es ging schon lange nicht mehr um die Briefe.
Das wurde ihr mit einem Mal bewusst.
Etwas anderes zwang sie sich dieser Frau zu fügen, etwas gefährlicheres, etwas geheimnisvolleres, düsteres.
Abrupt wurde sie aus den Gedanken gerissen.
Sie stand vor der Tür.
"W.C". stand in großen Lettern auf der Holzverkleidung zu lesen und die Verriegelung stand auf "OPEN".
Sie verharrte vor der Tür und musste sich erst fassen.
Sie stand unter enormer Anspannung und konnte vor Nervosität kaum atmen.
Der innere Druck ließ keine klaren Gedanken mehr zu und schnürte ihren Hals zu.
Dann war
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Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 12
Dark Angel
ich habe die Story zu einem raschen Ende geführt, da keine große Nachfrage mehr bestand
wie ich aber bereits angekündigt habe, wird die "Leiden der Madame" vermutlich unter "Die neuen Leiden der Madame" von einer mir lieb gewordenen Kritikerin weitergeführt werden
ich wünsche ihr gutes Gelingen und Euch viel Spaß damit
Dark Angel«
Kommentare: 19
Kommentare: 23
schade, dass Du Dich von den Kommentaren und Bewertungen davon abhalten lässt eine so hoffnungsvoll begonnene Geschichte weiter zu führen. Na ja Du wirst Deine Gründe haben.... Es ist halt nicht immer nachvollziehbar, was so kommentiert und bewertet wird.«
Kommentare: 53
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den üppigen Wohnsitz zu einem Treff für lüsterne Paare umgestalten (Vielleicht mit "Pony-Gestüt"). «
Kommentare: 12
Mein Apell: Bitte bitte macht weiter
Euer SM-Freund«
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Es ist schon September, seit der letzte Teil erschienen ist und eine Nachfolgerin Deine Geschichte fortsetzen will. Wird noch was daraus, hast Du neue Infos?
gruss Isgreen«
Kommentare: 45
Paul (pluto2)«
Kommentare: 144
Kann es durchaus verstehen, wenn nicht mehr die Begeisterungsstürme ausbrechen wie beim ersten Teil (uur viele Kommentare) und der Autor das als Desinteresse betrachtet... schade drum, aber man kann nichts machen!
Nochmal - sehr gut geschrieben!!!«
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James Cooper
Kommentare: 25
ich weiß gar nicht, ob Du nach so langer Zeit meinen Kommenta liest? Aber trotzdem fühle ich mich gezwungen Dir ein paar Zeilen zu schreiben. Gänsehaut, Herzrasen und Atemnot hast Du bei mir ausgelöst. Ich dachte nach dem Hausmeister bzw. halben Toni sei eine Steigerung nicht mehr möglich, Irrtum! Unglaublich was Du geschreiben hast, dafür tausend Dank! Natürlich finde auch ich, dass diese Story nach einer Weiterführung schreit! Vielleicht erreicht Dich meine Mitteilung und denkst nochmals darüber nach?
Liebe Grüße Brutus«
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