Die Referendarin
von Leichtgewicht
Bei uns in der Klasse hieß die neue Referendarin nur Fräulein Fischer. Eine kleine braune Maus mit glanzlosen Haaren. Das Schönste an ihr waren noch ihre Augen. Malzbonbons. Aber die sah man kaum hinter der Brille. Und je nach Interesse, vielleicht noch ihre Hüften. Ausladend. Und wenn sie mit betont männlichem Schritt nach vorn ging, dann vibrierten ihre Pobacken. Das gefiel mir. Ihre Brüste waren eher klein.
Sie unterrichtete Biologie. Schade, dass es in der Abiturklasse nicht mehr um Aufklärung ging. Den roten Kopf hätte ich gern gesehen. Aber ich denke mal, da hätte man eine Referendarin eh nicht drangelassen. Und so war ihr Unterricht stinklangweilig. Wenn er wieder einmal besonders stinklangweilig war, stellte ich mir ihre Pobacken vor und was man alles damit anstellen konnte. Dann ging die Zeit etwas schneller vorbei. Und noch etwas fiel mir auf. Wenn sie eng an meinem Sitzplatz vorbeiging, konnte ich sie riechen. Sie hatte Angst. Vor uns, vor Dr. Kellermann, unserem Klassenlehrer, vor der nächsten Lehrprobe. Vor, was weiß ich. Sie hätte besser einen anderen Beruf wählen sollen als ausgerechnet Gymnasiallehrerin.
Zur allgemeinen Überraschung hieß es, dass sie Dr. Kellermann und uns auf Klassenfahrt begleiten sollte. Klassenfahrt bedeutete nicht Berlin oder Wien oder sonst was mit Kultur, wie es an anderen Schulen üblich war. Unser Quartier war die Wanderhütte mit dem Komfort einer Jugendherberge, geteilt durch vier zum Quadrat. Oder vielleicht sogar durch sechs hoch drei. Grottig schlecht. Zwei Schlafsäle für alle und zwei kleine Zimmer für das Lehrpersonal.
Dass es trotzdem noch ganz nett wurde, lag an meinen Freunden Tim, Markus und Tönne, der eigentlich Antonius hieß, und einigen glücklichen Zufällen. Der erste war, dass Dr. Kellermann mich bat, der Fischerin – wie er sich ausdrückte – ein Lehrbuch zurückzugeben. Eiligst! Sie hätte ja, wie wir alle wüssten, in vier Wochen eine wichtige Lehrprobe, brauchte das Buch zur Vorbereitung, und es wäre überhaupt ein riesengroßes Entgegenkommen von ihr gewesen, dass sie überhaupt mit uns mitgefahren wäre.
Ich ging also mit dem Buch zu ihrem Zimmer, klopfte höflich und probierte, als niemand antwortete, die Klinke. Die Tür öffnete sich und ich schob meinen Kopf in das Zimmer.
Fräulein Fischer war nicht da und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, einen neugierigen Schritt in ihr Zimmer hinein zu tun. Was mir sofort auffiel, war der Geruch. Es roch nach ihr. Gar nicht einmal so unangenehm. Nicht nach mangelnder Hygiene und schon gar nicht nach Parfüm, wovon sie wahrscheinlich gar nicht wusste, dass es so etwas gab. Nein es roch nach ihr. So als würde sie bei geschlossenem Fenster schlafen und nie lüften. Ich mochte diesen Geruch. Wie in der Klasse, nur ohne den Beigeruch von Angst.
Ich legte ihr das Buch auf das Tischchen in der Ecke und wollte gerade gehen, als ich ein Notizbuch auf ihrem Nachttisch entdeckte. Sie würde doch wohl nicht etwa Tagebuch schreiben? Vorstellen konnte ich es mir bei ihr. Es juckte mir in den Fingern und ich konnte es nicht lassen. Ich musste hineinschauen. Seite über Seite war von einer zierlichen Schrift bedeckt. Schönschrift sehr gut, würde ich sagen. Ich las ein bisschen darin herum. Es ging um einen blonden Siegfried, gemischt mit Conan, dem Barbaren, der den Bösen den Garaus machte. Und ein anderes Kapitel trug die Überschrift: Laila in den Fängen der Mangros.
„Eine Hobbyschriftstellerin“, dachte ich. „Bloß gut, dass sie keine Germanistik lehrte. Bei dem Stil.“ Aber der Stil interessierte mich immer weniger, je weiter ich las. Vier Mangros hatten Laila in ihre Gewalt gebracht, und einer nach dem anderen nutzte das aus. Fräulein Fischer sparte nicht mit den Details bei der Beschreibung der Situation, und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass diese Laila ihr leid tun würde.
Wahnsinn!
Auch wenn ich wusste, dass Fantasien nicht immer verborgene Wünsche sind, die man ausleben will, so sah ich Fräulein Fischer jetzt doch mit völlig anderen Augen. Ich machte mich auf den Rückzug, nahm das Büchlein mit und hatte nichts dringenderes zu tun, als umgehend Tim, Markus und Tönne von meinem Fund zu unterrichten. Den Rest des Nachmittages verbrachten wir damit, uns gegenseitig aus dem Buch vorzulesen. Einer las und die anderen machten schmutzige Kommentare, bis ich meinen Freunden einen Vorschlag machte.
Am Abend gingen wir zu viert in ihr Zimmer. Sie war bereits leger gekleidet, ausgebeulte Trainingshose mit Schlabberpulli. Ich redete ein wenig dummes Zeug. Wie toll ihr Unterricht sei. Dass wir ihr bei der Lehrprobe helfen wollten und nie im Leben zu jener Gruppe von Schülern gehörten, die Referendare reinlegten. Und so was. Meine Schleimspur war extrabreit und Fräulein Fischer lächelte dankbar.
Und dann sagte ich: „Wir haben ihr Büchlein gefunden. Ich habe gar nicht gewusst, dass sie so bildhaft schreiben können. Und wir wollen auch Schriftsteller werden. Alle vier.“
Eine Bombe hätte keine größere Wirkung verursachen können. Nach einer langen Schrecksekunde beschloss Fräulein Fischer, uns ernst zu nehmen und meinte, über das Schreiben könnte sie uns ein wenig erzählen. Aber ich hatte einen viel besseren Vorschlag.
„Ich dachte eher an eine Theaterspielgruppe. Um dabei zu lernen, wie man Drehbücher schreibt.“ Dass ich dabei an Laila und die Mangros dachte, brauchte ich nicht extra zu erwähnen.
Fräulein Fischer schüttelte nachdrücklich den Kopf. Jetzt wurde es gefährlich. Der Raum war eng, enthielt nicht viel mehr als ein Bett, einen schmalen Schrank und ein Tischchen mit Stuhl. Und wir vier standen um Fräulein Fischer herum, die überdies auch noch ein wenig kleiner war als wir. Wer uns Böses wollte, hätte behaupten können, die Atmosphäre wäre bedrohlich geworden, zumal niemand sprach und die Spannung im Zimmer die Luft verdickte.
Ich räusperte mich, lächelte. „Wir können es doch einfach mal ausprobieren und dann immer noch entscheiden“, sagte ich, schlug das Büchlein auf und begann vorzulesen. „Brungar, der wildeste der Mangros, griff mit seinen widerlichen Pranken zu“, las ich, und Tim legte vorsichtig seinen Arm um Fräulein Fischers Taille. „Sie sind dran“, sagte ich, „jetzt kommt Ihr Text. Können Sie ihn auswendig oder muss ich Sie abgucken lassen?“
Die Fischerin machte verdutzte Augen, fing tatsächlich an zu lächeln und schüttelte den Kopf, als wolle sie sagen, das gibt es doch nicht. Aber dann kam ihr Einsatz:
„Laila hatte Angst und fühlte sich wie gelähmt. Doch gleichzeitig mit der Angst stieg ein Gefühl in ihr auf, das älter war als die Menschheit, und Brungar, dieses wilde Tier, roch die Veränderung sofort. Aber ich habe diesen Satz nur deshalb so geschrieben, weil …“
„Psst“, sagte ich. „Keine Erklärungen. Texte müssen für sich selbst sprechen.“
Ich machte einen halben Schritt vorwärts und begann so laut zu schnüffeln wie ein blindes Schwein, das den Weg zum Trog suchte. Ich schnüffelte an ihrem Busen hoch bis zur Achselhöhle, drückte ihren Arm hoch, was sie mir tatsächlich erlaubte und verweilte in dieser Stellung so lange, bis ich diesen Geruch ganz in mich aufgenommen hatte. Ich hatte so etwas noch nie kennengelernt. So intensiv, erdig, warm und feucht. Er zog mich an und in meiner Hose rührte sich etwas. „Laila“, grunzte ich, schnüffelte weiter, am Hals entlang, dessen Haut zart war und ihren eigenen Geruch hatte. Laila bog den Kopf zurück. Ich küsste sie ganz vorsichtig am Hals. Es war mehr ein Stupsen mit den Lippen als ein Kuss. Laila wehrte sich nicht. Das nächste Stupsen hatte schon etwas mehr Ähnlichkeit mit einem Kuss. Dann probierte ich etwas mit der Zungenspitze und, als auch das nicht auf Widerstand stieß, leckte ich ihr den Hals empor, biss in das Ohrläppchen und ließ meine Lippen über ihre Wange gleiten.
„Ihr seid verrückt“, sagte die Fischerin mit einem leichten Keuchen in ihrer Stimme, als ob sie Luftprobleme hätte. Tims Arm war mittlerweile etwas höher gerutscht und hatte eine Hand beinahe schon auf ihrer Brust. Ich wurde mutig und küsste sie auf den Mund. Sie reagierte nicht. Ich küsste sie ein zweites Mal. Erneut - weder Gegenwehr noch Willkommen. Ich knurrte grollend. „Ich bin Brungar“, flüsterte ich. „Ich nehme mir, was ich will. Mir gehört der ganze Urwald und bald auch du.“
Laila musste lachen und durch das Lachen öffneten sich auch ihre Lippen ein wenig. Ich drückte meine Zungenspitze in den schmalen Spalt der Schwäche hinein. Nicht wild, aber nachdrücklich. Laila gab nach und nun küsste ich sie wirklich. Ich ließ mir viel Zeit dabei, wollte nichts verderben durch Ungeduld oder Hast. Nur wurde mein Kuss immer feuchter.
„Auch die anderen Mangros konnten sich nicht mehr zurückhalten“, hörte ich eine Stimme. Das musste Markus sein. Er hatte auch in der Klasse eine schnelle Auffassungsgabe. „Die furchterregende Präsenz von Brungar schüchterte sie nicht mehr ein. War es nicht die Aufgabe eines Führers dafür zu sorgen, dass alle etwas abbekamen?“
Ich hoffte, dass auch Tim und Tönne jetzt etwas sagen würden, aber die beiden bekamen den Mund nicht auf. Immerhin bemerkte ich, dass Tim mittlerweile ihre beiden Brüste fest in den Händen hielt und anscheinend nicht bereit war, sie wieder loszulassen. Und weiter unten spürte ich ein paar Bewegungen, die nicht von meiner Laila kommen konnten. Ich hatte jetzt nur die Sorge, dass die Burschen zu schnell vorgehen könnten. Wir hatten noch nicht gewonnen. Sie konnte sich noch immer losreißen und „nein“ sagen.
„Komm“, sagte ich leise, „wir probieren eine andere Szene. Jetzt spielt Tönne den Brungar. Er kann das viel, viel besser als ich. Und ich bin sein Stellvertreter bei den Mangros.“
Ich nahm meinen Kopf ein wenig zurück, hoffte auf Markus und sagte: „Brungar presste Laila so hart an sich, dass sie fürchtete, ihre Rippen würden brechen.“
„Los, sagte Markus und stieß Tönne nach vorn. „Das ist dein Part.“ Tönne reagierte nicht und brauchte eine zweite Aufmunterung. Dann fasste er mit beiden Armen zu und war tatsächlich gerade im Begriff, Laila tot zu drücken, als Markus ihm das T-Shirt hochriss.
„Laila wehrte sich mit ihren schwachen Armen, so gut es ging, aber gegen die Muskelberge Brungars war das nicht mehr als das Pieksen eines Strohhalms“, tönte Markus. Ich nahm Lailas Hände und legte sie auf Tönnes Brustmuskeln. Die waren in der Tat gut entwickelt, denn Tönne pumpte Eisen ein- bis zweimal in der Woche. Doch wichtiger war, dass er eine übernormale Körperbehaarung aufwies. Wenn das nicht zur Szene passte, dann wusste ich es auch nicht.
„Los zieh sie an dich“, flüsterte Markus, „und einen Filmkuss darfst du ihr auch geben.“ Tönne war nicht dumm, höchstens etwas unbeholfen, aber ob er wusste, was ein Filmkuss war und wie man ihn gab, bezweifelte ich. „Gut so“, dachte ich. Und tatsächlich, Tönne nahm meinen Platz ein, knutschte wie ein Wilder, und Laila konnte ihre Hände gar nicht von seinem
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mehr davon!!!!!«
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Hier ist die Kreativität des Autors förmlich mit den Händen zu greifen.«
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Michael
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aweiawa
Mir hat die Story gut gefallen!«
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bolle
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EviAngel
Wenigstens etwas von einer Geschichte, super!
Ansonsten jedoch Fickfantasien, ohne jeden Bezug zu irgendwas.
Die Rechtschreibung und das Geschichten Erzählen üben wir noch, oder?
Besser jedenfalls als die drei Gechichten, die ich bisher gelesen habe.
Man sollte nicht verkennen, dass sich die Rubrik Erotik/Gefühl auch mit Gefühl befasst, nicht nur mit Vögeln.
Gruß
Evi :-)«
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Auden James
Die zitierten Auszüge aus besagtem Notizbuch wirken im Gegensatz zu dem, was mancher Vorkommentator meinte, weder "raffiniert" noch "geschmackvoll", sondern - typisch Porno - unlustig und peinlich in ihrer bemühtem Art, gewisse Phantastikklischees zu bedienen und als pornographischen Leitfaden zu verwenden. Statt erotischer Stimmung stellt sich somit vielmehr Kopfschütteln ob des dämlichen und umständlichen Bemühens um eine "Rahmenhandlung" (ohne Anführungsstriche dieses Wort an dieser Stelle schwerlich Sinn ergäbe) ein.
Warum der T(v) als "erotische Geschichte" klassifiziert wurde, obwohl es einzig und allein und auf stupide Weise ums Reihumvögeln einer unattraktiven Nachwuchslehrerin geht, ist mir schleierhaft. (Aber das ist ja längst nicht das erste Mal, dass mir die Entscheidungen der sogenannten "Einleser" suspekt sind.)
Fazit: Stupide WV, die wenigstens das Tempo nicht übermäßig verschleppt, aber deren Handlung dadurch auch nicht glaubhafter oder Sprache gar intelligenter wird!«
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Zitat:"Hin und wieder schreibe ich selber eine (Geschichte)". Wann kommt die nächste?«
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Mondstern
Die mit Abstand häufigsten Klicks und die meisten Kommentare - da hat der Autor alles richtig gemacht. Respekt :-)«
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FlorianAnders
Was mir jedoch fehlt, ist so der "Haken" an der Sache, etwas, dass die Spannung wirklich antreibt. Die Geschichte bleibt zu glatt; abgesehen von dem kleinen Spannungshügelchen, dass der Protagonist am Ende fürchtet, selber nicht mehr zum Zuge zu kommen. - Ich gebe zu, dass meine Ideen andere Geschichten daraus machen würden, aber ich dachte, als die Jungen der guten Studienrätin in Spe auf die Pelle rückten, daran, sie könne sich der Übermacht der Jungen erwehren, in dem sie ihr aufrichtiges Interesse an Sex mit den Vieren bekundet, aber pädagogisch wertvoll auf das Fehlen von Kondomen hinweist, im scheinbar sicheren Wissen, dass es in der Abgeschiedenheit der Bergwelt kaum möglich sein wird, welche aufzutreiben. Was stellen also vier notgeile Jungs auf der Alm an, um an Gummis zu kommen? Oder ich hätte die Vier als die schulmüden Störenfriede aufgebaut, vor denen die Studienrätin Angst haben muss, diese würden ihr den wichtigen Unterrichtsbesuch schmießen. Dann wäre das vergewaltigungsähnliche Sujet ihres offen herumliegenden Notizbuches kein Zufall gewesen, sondern der Köder der geviewten Fischerin, die vielleicht ihr Zimmer mit einer Überwachungskamera gespickt hat, um die Jungen mit der Drohung, ein Vergewaltigungsvideo gegen sie in der Hand zu haben, zu strebsamen Musterschülern (zumindest für den Unterrichtsbesuch) zu machen.«
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