Die Schule (Teil II)
von Jopi Wingerather
Kapitel 2 – Die Anreise
Dem ausführlichen Einladungsschreiben lag ein Prospekt zugeschnitten auf zukünftige Teilnehmerinnen, die bereits gebucht hatten, bei. Das Prospekt war mit vielen Bildern ausgeschmückt, so dass man sich einen sehr guten Eindruck von der Institution machen konnte. Der Bau sah auf dem Foto von außen sehr unscheinbar aus und befand sich laut Bildunterschrift direkt in einem Park einer großen Stadt. Früher soll das Gebäude sogar mal eine staatliche Funktion gehabt haben, wurde aber zu Beginn des neuen Jahrtausends durch einen größeren, moderneren Glasbau ersetzt. Es dauerte aber nicht lange, bis sich ein privater Investor gefunden und den in die Jahre gekommenen Altbau renoviert hatte.
Die Fotos aus dem Innenbereich waren nicht minder interessant: Zu sehen war eine Art Seminarraum mit fünf Plätzen. Die Einrichtung war keineswegs spartanisch, viel mehr schien es sich den Fotos nach um gemütliche Sessel zu handeln mit einer Vorrichtung eines herunterklappbaren, kleinen Tischs, der wohl als Schreibunterlage dienen sollte. Die Erläuterung unter den Bildern versprach neben klassischen, methodischen Hilfsmitteln zur Unterrichtsgestaltung wie der grünen Tafel oder einem Overheadprojektor auch Gegenstände wie einen Beamer, einen Flachbildfernseher und für jede Teilnehmerin einen Laptop auf Leihbasis, sofern sie keinen eigenen besaß oder diesen nicht zum Seminar mitbringen wollte. Auf einer Nahaufnahme einer der Sessellehnen war zu sehen, dass dort alle Anschlüsse vorhanden waren, um mühelos mit einem Laptop arbeiten zu können.
Auf der nächsten Seite befanden sich Bilder der Unterkünfte, denn man wurde während des zweiwöchigen Seminars im selben Haus untergebracht. Im Erdgeschoss befanden sich die Unterrichtsräume, im ersten und zweiten Stock befanden sich großzügig ausgestattete Einzelzimmer für jede Teilnehmerin. Beim genaueren Durchlesen und Betrachten der Bilder wurde den Schülerinnen so langsam bewusst, warum die Kursgebühr so hoch war: Vollpension war angesagt und musste auch in Anspruch genommen werden, weil der Lehrplan ziemlich straff gesetzt war. Aber diesen würden sie erst bei der Anreise zu Gesicht bekommen. Eine kleine Anmerkung besagte, dass auch große Teile des Wochenendes in Anspruch genommen werden würden und man deshalb von einer Fahrt in die Heimat aufgrund des damit verbundenen großen Stress absehen sollte, wenn man nicht gerade in unmittelbarer Umgebung wohnen würde.
Neben dem normalen Seminarraum waren noch ein paar weitere Räume zu sehen, zu denen aber eine genauere Erläuterung fehlte. „Unsere Spezialausbildungsräume“ thronte in großen Lettern über den Bildern, nach denen nur noch die Adresse der Institution folgte. Allerdings war auf den Bildern nie ein kompletter Raum zu erkennen, eher dessen Einrichtungsgegenstände, mit denen man teilweise gar nichts anzufangen wusste. Was sollte beispielsweise diese Liege mitten in einem karg ausgestatteten Raum?
Der Einladung lagen auch Gutscheintickets der Bahn bei, mit denen sie kostenlos an- und wieder zurückreisen konnten. Ein Abbruch des Kurses war jederzeit möglich, die Gebühr würde in diesem Fall jedoch nicht erstattet werden. Die Teilnehmerinnen sollten sich bis allerspätestens montags um 13 Uhr eingefunden haben, weil nach dem Bezug der Einzelzimmer bereits die ersten Unterrichtseinheiten auf dem Programm stünden. Es sollten zwei Wochen werden, die Lea, Silke, Aline, Vanessa und Jule niemals mehr vergessen werden sollten.
***
Zum gefühlten zehnten Mal kramte Lea das Prospekt aus und schaute auf die Uhr. Noch zirka zwei Stunden bis zur geplanten Ankunft, wenn die Bahn denn pünktlich war. Wieder und wieder verschlang sie die Zeilen des kleinen Vorstellungsheftchens und betrachtete die Abbildungen, ohne dass ihr davon langweilig wurde. Ganz im Gegenteil: Aus irgendeinem Grund brachte es ihren Puls um mindestens 20 Schläge nach oben und trieb ihr dieses nervöse, kribbelnde Gefühl in die Magengegend, das sie von ihren erst kürzlich abgeleisteten Abiturprüfungen kannte. Sie schaute zum Fenster heraus: Strahlender Sonnenschein! Die Sommerferien, die für sie keine wirklichen Schulferien mehr waren, begannen traumhaft schön mit Temperaturen um die 25 Grad. Obwohl sie neben der Nervosität auch eine gewisse Vorfreude auf den Kurs verspürte, war auch ein weinendes Auge dabei: Das traumhafte Wetter hätte man sehr gut auch am See oder im Schwimmbad ausnutzen können.
***
Silke stieg gerade aus dem Zug. Um sich nicht zu verspäten hatte sie sich sehr früh auf den Weg gemacht. Die letzten Wochen vor dem Kurs waren für sie voller Vorfreunde. Sie hatte versucht sich vorweg genauer über den Kurs zu informieren, doch mehr als ein paar Zeilen in irgendwelchen speziellen Foren im Internet und einer etwas älteren Dokumentation im Fernsehen, die allerdings auch nicht viel verriet, konnte sie neben dem offiziellen Web-Auftritt der Institution nicht ausmachen. Sie wusste lediglich, dass das Zertifikat, welches man nach erfolgreicher Prüfung am Ende erhielt, im Volksmund auch einfach als das „Sperma-Diplom“ bezeichnet wurde, worüber sie einerseits schmunzeln musste, was aber andererseits auch ihr Interesse an dem Kurs weiter nährte. Über die Recherche im Internet hatte sie sogar eine ehemalige Schulkameradin gefunden, die sie zu konsultieren versuchte. Leider waren aus ihr kaum Informationen herauszubekommen, weil sie das nicht dürfe.
Silke hätte gerne gewusst, warum. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis sie davon erfuhr. Sie stand mit ihrem vollgepackten Koffer vor dem Bahnhof und sah sich um. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, automatisch drehte sie sich um und sah in ein grinsendes, rundes, unrasiertes Gesicht. „Tschuldigung, Fräulein. Ich bin Taxifahrer. Sie sehen so aus als wollten Sie in die Sperma-Schule?“, sagte der Kerl mit einer brennenden Zigarette im Mund und musterte sie von oben bis unten. Angewidert machte Silke einen Schritt zurück und brachte vor lauter Überraschung kein Wort heraus. Der Kerl nahm die Zigarette aus seinem Mund, blies den Rauch in die Luft und begann ungefragt fortzufahren: „Ich kenne den Weg. Außerdem müssen Sie nix bezahlen, wenn Sie ein Taxi nehmen.“ Silke erinnerte sich an den Nebensatz dazu im Prospekt. Aber ein Wort ging ihr nicht aus dem Kopf: Sperma-Schule! „Ja, gern. Bringen sie mich bitte dorthin“, erwiderte sie und wollte ihren schweren Koffer anheben. „Lassen Sie mich das nur machen“, meinte der Taxifahrer grinsend, nachdem er seine Zigarette weggeschnipst hatte und nahm ihr dankenswerterweise das Gepäck ab und verstaute es in dem etwa einhundert Meter entfernten Taxi. Sie nahm auf der Beifahrerseite Platz und musste augenblicklich an den Moment denken, an dem sie damals die Einladung zur Sperma-Schule ebenfalls von einem Taxifahrer überreicht bekommen hatte.
***
„Noch so eine“, dachte sich der Taxifahrer, als er Aline aus dem Bahnhofsgebäude treten sah. Die große Reisetasche, der etwas hilflos in der Gegend herumschauende Blick und wenn er sich nicht versah, hielt sie auch die Broschüre der Sperma-Schule in der Hand. Lässig lehnte er rauchend an seinem Taxi und beobachtete sie weiter. Es dauerte nicht lange, bis sie seinen gelben Wagen erblickte und die Hand in seine Richtung hob. „Taxi!“, brüllte sie einmal quer über die Straße und bewegte sich schnellen Schrittes in seine Richtung. Er nahm einen letzten Zug um seine Nikotinsucht zu befriedigen ehe er die Zigarette auf den Boden fallen ließ um sie mit seinem rechten Fuß gemächlich auszudrücken.
Aline hatte das Taxi erreicht und begann mit nicht mehr ganz ruhigem Atem: „Können Sie mich...“ „...zur Sperma-Schule fahren?“, unterbrach sie der Taxifahrer und schaute sie eindringlich an. Kurz musste Aline um Fassung ringen. Was hatte er da gerade gesagt? Sperma-Schule? Dennoch hatte sie sich schnell wieder gefangen. Sie war mittlerweile ja quasi schon semi-professionell im Geschäft und freute sich mehr auf diese Weiterbildungsmöglichkeit, als dass sie Angst oder gar Respekt davor hatte. Wobei sie sich nicht einmal sicher war, ob sie dort überhaupt noch großartig viel Neues lernen konnte. Und auch wenn nicht, so würde sie die zwei Seminarwochen trotzdem genießen, denn sie hatte über ein paar Ecken und ihren Chef in Erfahrung bringen können, dass neben dem Kurs an sich auch die Unterbringung und das Essen ausgezeichnet wären.
Als sie auf dem Beifahrersitz platz nahm, konnte sie ihre Neugier nicht zurückhalten. „Was wissen Sie denn so über die Sperma-Schule?“, platzte die erste Frage aus ihr heraus. Ihr Fahrer grinste über beide Ohren und schaute sie kurz an, ehe er seinen Blick wieder der Straße zuwendete und zu sprechen begann: „Ganz ehrlich gesagt weiß ich nicht viel. Aus dem Gebäude dringt nicht viel nach außen. Auch wenn ich die Absolventinnen ab und zu wieder zurück zum Bahnhof fahre ist aus ihnen nicht viel herauszukitzeln.“ „Meinen Sie etwa, man bekommt dort eine Art Maulkorb?“, fiel ihm Aline ins Wort. Jetzt schaute er sie etwas länger an. „Mag sein... Auf jeden Fall wirken die Absolventinnen immer sehr, sehr glücklich und bedauern es schon wieder abreisen zu müssen. Sie sollten sich also keine allzu großen Gedanken machen und die Zeit dort genießen.“ Wie oft er schon diesen oder einen ähnlichen Satz benutzt hatte wusste er nicht. Genausowenig wusste er, was wirklich hinter den Mauern passierte. Aber in seiner Phantasie geschahen darin Dinge, die ihn oft zum Abspritzen brachten, wenn er sich selber streichelte. Was die Frauen darin wohl alles erlebten und lernten? Es war aber auch nicht einfach, die Fassung zu behalten bei den ganzen süßen Schnecken, die er alle zwei Wochen transportierte. Bisher kam es nicht nur einmal vor, dass ihn seine Phantasie übermannte und er schnell einen Parkplatz anfuhr, um sich Erleichterung zu verschaffen. Mittlerweile wusste er genau, wann die neuen Schülerinnen anreisten und war zu dieser Zeit auch immer am Bahnhof zu finden, zu dem er sich jetzt auch wieder zurück begab, nachdem er Aline nahe der Schule abgesetzt hatte. Sein geschultes Auge erkannte die nächste Schülerin, die leider gerade in ein anderes Taxi einstieg. Er hämmerte mit einer Faust aufs Lenkrad. Verdammt! Die hätte er gerne höchstpersönlich kutschiert in ihrem sexy Minirock und dem viel zu engen Oberteil. Er merkte wie seine Phantasie gerade wieder mit ihm durchging und der Platz in seiner Hose zu schwinden begann.
Jule war gerade zu einer älteren Frau ins Taxi gestiegen, die sie aufgrund ihres aufreizenden Outfits mit bösem Blick musterte. „Sie wollen wohl zu dieser Bildungseinrichtung?“, fragte sie mit deutlich negativem Unterton bei dem Wort „Bildungseinrichtung“. Frech, selbstbewusst und schnippisch warf sie den Ball zurück: „Ja genau, da wo man lernt so richtig geil Schwänze zu lutschen bis die weiße Sahne nur so spritzt.“ Innerhalb von Millisekunden wurde die Mine der Fahrerin noch dunkler als sie ohnehin schon war. „Raus. Raus aus meinem Wagen. Sofort!“, versuchte sie noch einigermaßen die Fassung zu bewahren. Grinsend musste Jule aussteigen, konnte sich währenddessen aber nicht verkneifen, sie noch auf ihre Prüderie anzusprechen und dass sie nicht wundern brauche, ungeöffnet wieder zurückgeschickt zu werden. Die Antwort darauf war kurz, laut und beleidigend. Dann stand sie wieder mit ihrem Gepäck vor dem Bahnhofsgebäude.
Auf der anderen Straßenseite wunderte sich jemand nicht schlecht, als sie wieder aus dem Taxi ausstieg und dann auch noch auf seinen Wagen zu kam, in dem er sich befand und nur gerade so die Hose schließen konnte, als sie auch schon an sein Fenster klopfte. Nervös betätigte er den elektrischen Fensterheber und hatte direkt einen tollen Einblick in ihren einladenden Ausschnitt, weil sie sich leicht nach unten beugen musste. „Haben Sie noch einen Platz frei? Ich müsste zur Sperma-Schule“, fragte sie zuckersüß und war sich ihrer Wortwahl sowie dem tollen Ausblick, den dieser hässliche, unrasierte Taxifahrer gerade hatte, sehr genau bewusst. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, sondern nur nicken. Sogar ihr Gepäck musste sie selbst in den Kofferraum wuchten um es sich letztendlich auf dem Beifahrersitz gemütlich machen zu können. Ihr Röckchen war viel zu kurz, vor allem wenn sie sich hinsetzte, konnte man ihre intimsten Stellen betrachten, wenn sie denn kein Höschen anhätte. Kurz bevor er anfuhr riskierte er einen Blick in ebenjene Region und würgte prompt den Motor ab. Das Luder war tatsächlich blank unter ihrem Mini!
Er konnte sich jetzt auf wirklich nichts mehr konzentrieren; sie war die mit Abstand perfekteste Frau, die er je im Leben kutschiert hatte. „Was ist denn los?“, fragte sie frech als er den Motor neu startete und stichelte weiter: „Erste Fahrt für heute?“ Als Antwort murmelte er nur etwas in seinen Drei- oder vielleicht auch Fünf-Tage-Bart und versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren. Auch Jule musste einen kurzen Blick in seinen Schritt werfen um zufrieden festzustellen, wie einfach es doch war, das männliche Geschlechtsorgan in einen arbeitsfähigen Zustand zu überführen. Aber sein deutlicher Bauchansatz im Zusammenhang mit seinem Gesamterscheinungsbild hielt sie davon ab, einen Schritt weiterzugehen, auch wenn es sie etwas reizte. Also entschloss sie sich, sich still zum Seminargebäude fahren zu lassen und zur Entschädigung etwas mehr Trinkggeld zu geben.
„Was für eine Frau“, dachte er sich als er ihr hinterher schaute, wie sie arschwackelnd im Gebäude verschwand und er endlich wieder seine Hose öffnen konnte. Sein Schwanz schmerzte, so sehr hatten ihn die letzten beiden Fahrten aufgegeilt. Mit verschwitzten Fingern suchte er in der Seitentasche des Wagens nach Papiertaschentüchern, während seine rechte Hand immer wieder feste seine Vorhaut hoch und runter gleiten ließ.
Er war gerade so richtig auf Touren und hatte seine Hose so weit nach unten gezogen, dass er mit dem nackten Hintern auf dem Fahrersitz saß. Eigentlich befriedigte er sich auf diese Weise nur zu Hause. Wenn er es im Taxi tat, dann nur sehr vorsichtig und immer darauf bedacht, dass ihn keiner sehen konnte. Jetzt parkte er nicht unweit von der Sperma-Schule, wichste seinen steifen Penis und kraulte mit der anderen Hand seine geladenen Eier und spürte, dass er nicht mehr lange brauchte. Nur aus dem Augenwinkel nahm er wahr, dass ein schwarzer Mercedes neben ihm hielt. Es war aber bereits zu spät, denn genau in dem Moment, in dem diese offensichtlich sehr große Frau aus dem Wagen stieg, spürte er bereits wie sich seine Eier zusammenzogen um seinen Orgasmus anzukündigen. Mit seinen letzten, kräftigen Wichsbewegungen beobachte die Frau beziehungsweise den Teil, den er beim Schließen ihrer Tür von ihr sah und versuchte das Papiertaschentuch in Position zu bringen.
Es kam ihm heftiger als er vermutet hatte. Wild spritzte sein Sperma aus ihm heraus, die ersten Fontänen landeten weit über dem Taschentuch auf seinem alten, verwaschenen Hemd. Während die Quelle seiner Lust langsam versiegte schaute er der Frau in dem grauen Business-Kostüm hinterher. Auch sie betrat die Sperma-Schule.
***
Vanessa wurde an der Rezeption überaus freundlich empfangen. Sie schätze die Dame an der Rezeption auf ungefähr ihr Alter ein, die ihr schließlich einen Schlüssel aushändigte und erklärte: „Das ist der Schlüssel für Ihre Unterkunft. Machen Sie es sich dort bequem, auf dem Bett finden Sie eine kleine Überraschung. Auf dem Schreibtisch finden Sie den Stundenplan für den heutigen Tag. Alles weitere, was sie sonst noch wissen müssen, finden sie dort ebenfalls. Es geht bereits um 15 Uhr los, also erscheinen Sie bitte pünktlich. Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause. Haben Sie noch Fragen?“ Vanessa hatte viele Fragen und hoffte, dass dieser ominöse Stundenplan sie alle beantworten würde. Deshalb verneinte sie mit einem Kopfschütteln und machte sich auf den Weg in die obere Etage. „Entschuldigung“, rief ihr die Rezeptionistin hinterher. Fragend drehte Vanessa sich um. „Darf ich Sie dann noch darum bitten, mir Ihr Einladungsschreiben sowie die Broschüre auszuhändigen?“ - „Gerne, die brauche ich jetzt sowieso nicht mehr“, antwortete Vanessa, fragte sich aber in Gedanken, wozu das nötig sein. „Vielen Dank“, lächelte die Rezeptionsdame und wünschte ihr noch einen schönen, ersten Tag in der Sperma-Schule.
Oben auf dem Gang begegnete sie einer vollbusigen Schönheit. Sie wurde sofort neidisch auf ihren Körper, nachdem sie sich kurz und selbstverständlich gegrüßt hatten. Sie erkannte sofort, dass sie ein paar Jahre jünger sein musste als sie. Wahrscheinlich noch Studentin, machte sie sich weiter Gedanken. Jedenfalls trug ihre kurze Flurbegegnung Jeans und Top, nicht zu ein- aber auch nicht zu ausladend. Sie steckte den Schlüssel mit der Anhänger-Aufschrift „004“ in die dazu passende Tür und betrat nicht schlecht staunend ihr Heim der nächsten zwei Wochen.
***
„Was will die denn hier?“, fragte sich Aline. Die ist ja wohl völlig falsch hier in ihrer Geschäftshuhn-Verkleidung. Oder war sie vielleicht eine der Kursleiterinnen? Aber was wollten die im Unterkunftsbereich? Genüsslich rauchte sie eine Zigarette auf dem Balkon, der zum Innenhof des Gebäudes gerichtet war. Denn gemäß des Zettels, den sie eben auf dem Schreibtisch gefunden hatte, herrschte in der gesamten Schule Rauchverbot. Nur auf dem Hof oder dem Balkon war es gestattet, sich einen Glimmstängel anzuzünden. Außerdem dürfe man die Sperma-Schule unter der Woche nur mit gesonderter Genehmigung der Direktorin verlassen, hieß es weiter auf dem Zettel, der für sie mehr aus Verboten als aus Erläuterungen bestand. Fotografieren und Filmen war genauso wenig gestattet. So ein bisschen fühlte sie sich wie in einem Hochsicherheitstrakt. Und wenn sie den Kurs hier auch noch mit solchen Business-Hühnern vertreiben musste, wie der, der sie gerade auf dem Gang begegnet war, dann konnte das ja heiter werden. Sie nahm einen letzten Zug, und steckte die Zigarette in den noch jungfräulichen Außenaschenbecher auf dem Balkon um im Anschluss auf ihr Zimmer zurückzugehen. Noch war nämlich etwas Zeit bis zur ersten Unterrichtseinheit.
***
Eilig verließ Lea die Bahnhofshalle und rannte zu dem Taxi, das direkt davor stand. Ihr Gepäck war schwer und sie dadurch trotz der kurzen Strecke außer Atem. Dass diese verdammte Bahn sich auch nie an die Fahrpläne halten konnte... Außerdem konnte es doch nicht möglich sein, dass andauernd Oberleitungsschäden, wie es der Durchsage nach als Grund angegeben wurde, dafür verantwortlich sein. Sie war schon eine Viertelstunde überfällig und hoffte nur, dass sich das Anwesen nicht allzu weit vom Bahnhof befand. Die Fahrerin des Taxis war sehr freundlich, Lea schätzte sie auf Anfang fünfzig. Als sie ihr aber die Adresse nannte, änderte sich schlagartig deren Stimmung. Lea wunderte sich etwas, letztendlich war es ihr aber auch egal. Sie hoffte nur, dass diese Schrulle sie schnellstmöglich dorthin brachte, wo sie auch hin wollte.
Am Ziel türmte sie das Taxi. An der Rezeption wurde sie bereits erwartet: „Ach, Sie müssen Lea Kirchen sein“, begann die Dame hinter dem Tresen und hielt ihr bereits einen Schlüssel hin. „Sie müssen sich jetzt etwas beeilen, in einer guten Stunde geht die erste Unterrichtseinheit los. Alles, was Sie dazu benötigen befindet sich auf Ihrem Zimmer beziehungsweise auf dem Stundenplan, der dort auf dem Schreibtisch liegt. Ich wünsche Ihnen zwei schöne Wochen!“ Dann packte sie ihre Tasche zusammen und verließ schnellen Schrittes das Gebäude. Offensichtlich hatte Sie nur noch auf Lea gewartet, um danach endlich Feierabend machen zu können.
Auf dem oberen Gang war es still. Lea fand sofort ihr Zimmer, es war das erste auf dem Gang. Als sie es betrat, staunte sie nicht schlecht: Die Einrichtung erinnerte sie an ein Fünf-Sterne-Hotel, in dem Raum hätten locker 4-5 Leute Platz gefunden, ohne sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen. In der Realität wirkte das Appartement noch viel größer als auf den Fotos im Prospekt, das sie sich unzählige Male angesehen hatte. Ein monströser LCD-Fernseher hing an der Wand, gegenüber ein weißes Leder-Ecksofa, auf dem wohl ihre halbe Klasse sitzen könnte. Auch das Bett war so groß, dass ohne Probleme zwei, wenn nicht sogar drei Leute darin schlafen könnten. Dazu war es frisch bezogen. Sie öffnete die Tür zum Bad und war auch nicht schlecht überrascht: Dusche und Toilette natürlich, aber auch ein Whirlpool, der ihr Herz höher schlagen ließ. Hier ließ es sich durchaus aushalten! Wieder zurück im Appartement fiel ihr Blick auf den Schreibtisch. Darauf lagen ein Laptop sowie ein weißes Stück Papier. Sie erinnerte sich an die Worte der Rezeptionistin und warf einen Blick auf den Stundenplan.
Bereits um 15 Uhr sollte es losgehen mit einer Begrüßungsrunde. Und von 16 Uhr bis 18 Uhr war schon die erste Stunde angekündigt. Eine Doppelstunde „Spermakunde“ stand auf dem Programm. Sie musste schmunzeln bei dem Begriff, unter dem sie sich aber nicht wirklich etwas vorstellen konnte. Sie beschloss, zuerst einmal ihren Koffer auszupacken. Nachdem dieser leer und der große Kleiderschrank, in den wesentlich mehr Klamotten hereinpassen mussten, als für zwei Wochen vorgesehen, nicht einmal halb gefüllt war, fiel ihr Blick erneut aufs Bett. Auf dem Kopfkissen befand sich etwas, das in Geschenkpapier eingewickelt war. Neugierig nahm sie das Teil in die Hand und befreite es aus seinem glänzenden Papiergefängnis. Sie staunte nicht schlecht: Noch etwas, das ihre Armada erweitern würde! Hier wurde aber auch echt an alles gedacht! Zwei Wochen so ganz allein hier auf dem Zimmer, da waren solche Hilfsmittel bestimmt nicht Fehl am Platz. Natürlich hatte sie selber bereits daran gedacht und eine erlesene Auswahl aus ihrer heimischen Nachttischschublade in einem gesonderten Kulturbeutel mitgebracht.
***
Bereits fünf Minuten vor Beginn hatten sich alle Schülerinnen vor dem Hauptseminarraum eingefunden, der allerdings noch abgeschlossen war. Es wurde nicht gesprochen. Allen war ihre Nervosität ins Gesicht geschrieben. Endlich hörten sie Schritte über den Gang hallen. Um die Ecke bog ein älterer Herr, bestimmt schon Anfang sechzig. Auf seiner Nase ruhte eine modische, randlose Brille, auf seinem Kopf hingegen waren kaum mehr Haare zu finden. Nur anhand seines sehr kurz geschorenen Haarkranzes konnte man erkennen, dass das mal mehr graue Haare gewesen sein mussten. „Ich bin Professor Gunkel“, sagte er sich vorstellend und ließ gleichzeitig den Schlüssel ins Schloß gleiten. Während er ihn umdrehte, fügte er hinzu: „Sie werden heute den Rest des Tages das Vergnügen haben, von mir unterrichtet zu werden.“ Dann öffnete er die Tür und gewährte den Damen mit einer einladenden Handbewegung Zutritt zum Seminarraum. Während die letzte Schülerin hineinging, merkte er an: „An den Plätzen befinden sich Namensschilder. Bitte setzen Sie sich auf die Ihnen zugewiesenen Plätze.“ Er ließ die Tür hinter sich sachte ins Schloss fallen und wartete geduldig ab, bis die Damen es sich gemütlich gemacht hatten.
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(AutorIn)
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Aber jetzt geht es wohl bald richtig los?«
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Gruss Eisbaer123«
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Anmerkungen:
1. Jedes Mal, wenn jemand etwas gesagt hat und eine andere Person an die Reihe kommt, solltest du eine neue Zeile machen.
2. Einige Perspektivenfehler sind mir aufgefallen. Meld dich doch bei mir, das erkläre ich, was ich meine«
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