Die Vertreibung aus dem Paradies (1 von 3)
von RomeoReloaded
[Vorbemerkung: Dies ist eine eigenständige Geschichte in drei Teilen. Es steigert vermutlich das Lesevergnügen, wenn man auch den Vorgänger "Die Verkündigung" kennt. Nötig ist das aber nicht.]
Im Café
Trübes Tageslicht fiel durch die Scheiben, vermischte sich mit dem warmen Licht altmodischer Stehlampen zu einem heimeligen Schimmer. Er hatte einen Tisch in der hinteren Ecke gewählt, an dem er sich ganz ins Gespräch mit ihr vertiefen konnte.
„Wie im Paradies. Ich weiß, das klingt albern, wenn ich es sage, aber genau so fühlt es sich an. Sie versteht mich so unglaublich gut - wir kennen uns einfach auch schon ewig. Wir haben schon im Sandkasten zusammen Mama und Papa gespielt, ganz unschuldig. Nach der Grundschule ging sie auf eine reine Mädchenschule, dadurch verloren wir uns aus den Augen. Aber mit sechzehn, als wir alle stolz waren, endlich in die Clubs gehen zu dürfen, trafen wir uns da wieder. Es war nicht so, als hätten sich nicht genügend andere Mädchen an mich rangemacht, aber mit ihr war es einfach was Besonderes. Es war so … normal.“
Die junge Frau, die ihm in seinem Lieblingscafé gegenübersaß, lächelte. „Deine Sandkastenfreundin hat dich durchschaut. Wenn andere Mädchen es bei dem gutaussehenden sportlichen Jungen probierten, fanden sie ihn spröde und arrogant. Nur sie kapierte, dass du einfach bloß schüchtern warst.“
Er lächelte gequält. „Na ja, kann schon sein. Wahrscheinlich hast du Recht. Jedenfalls hat sie mich rumgekriegt. Wir sind zusammen, seitdem wir siebzehn sind. Eine Ewigkeit ist das jetzt her. Damals haben natürlich alle blöde Sprüche über uns gemacht. Ich gebe meinen Eltern die Schuld daran. Ich meine, Eva ist ein normaler Name. Nie besonders hip, nie wirklich out. Deshalb mache ich ihren Eltern keinen Vorwurf. Aber welcher Erzeuger, der seine fünf Sinne beieinander hat, kommt denn auf die Idee, seinen Sohn heutzutage Adam zu nennen!?“
Sie strich sich die Haare hinters Ohr zurück und nippte an ihrem Kaffee. Zwei Tische weiter wurde gerade abkassiert. Im Hintergrund lief leise Pop-Musik, gerade noch hörbar zwischen dem Klappern von Geschirr und den Unterhaltungen der Gäste.
„Ich habe dann hier studiert, so wie du jetzt. Eva hat eine Ausbildung als Modedesignerin gemacht, in Düsseldorf und Paris. Andere junge Paare hätten so eine Fernbeziehung nicht überstanden, aber wir waren einfach nur verrückt vor Sehnsucht nacheinander. Anschließend habe ich hier angefangen zu arbeiten, wir haben geheiratet, das Haus gebaut, die beiden Jungs kamen zur Welt … Eva ist jetzt Elternvertreterin in der Schule und im Kindergarten.“
„Und wie läuft es zwischen Euch? Noch heiß aufeinander?“
Sie fragte freundlich, mit einem koketten Lächeln. Als er irritiert schwieg, zog sie eine Augenbraue hoch:
„Komm schon, du schwärmst mir hier die ganze Zeit von deiner Frau vor. Und du meinst es ernst, das merkt man. Schön für dich, dass du so ein treuer Ehemann bist, aber nicht wirklich höflich gegenüber deinem Date, das sich extra für dich schick gemacht hat.“
Sie schlug die Beine übereinander, gab ihm noch einmal Gelegenheit, ihr Outfit zu bewundern. Ein kurzer schwarzer Jeansrock über einer Strumpfhose im rot-gelb-schwarzen Schottenkaromuster. Sehr auffällig, aber ihre elegant geschwungenen Beine hatten die Aufmerksamkeit mehr als verdient. Obenrum ein hauteng anliegender Pullover im Rippenstrick. Hellgrau, ohne jedes Muster, brachte er ihre Figur bestens zur Geltung.
„Und was für eine Figur“, dachte Adam. „Wespentaille, flacher Bauch, und dann kommt plötzlich die Wölbung ihrer Brust, wie herausgemeißelt. Ein absoluter Knaller: Straff und voll, aber gerade eben noch niedlich.“
„Also? Geht noch was im Bett?“
Sonst irritierten ihn aufdringliche Frauen so, dass er sofort dicht machte. Klar schaute er scharfen Weibern nach und flirtete auch gern ein wenig. Es kostete ihn aber keine Kraft, es dabei zu belassen – sein innerer Kompass war auf Eva eingenordet. Wenn andere Mädels richtig rangingen, empfand er das als unangenehmes Eindringen in seine Privatsphäre und blockte ab. Die Frauen gaben schnell entnervt auf.
Aber die hier war irgendwie besonders. Sie hatte nicht einfach das übliche glatte Mädchengesicht einer Zwanzigjährigen, nein, diese absolute Reinheit wirkte bei ihr nicht jugendlich, eher zeitlos. Als würde sie immer so strahlen, egal, wie viele Falten sich im Laufe der Zeit einfinden mochten. Die glatten schwarzen Haare trug sie heute offen, bis über die Taille hinaus fielen sie ihren Rücken hinab.
„Wie gesagt, sie versteht mich perfekt. Sie weiß genau, wann ich spüren muss, wie sehr wir uns lieben. Dann ist es mit ihr wie in unserer Hochzeitsnacht. Als wenn alles, was ich mit ihr mache, ein Liebesbeweis wäre. Sie lässt mich das spüren und gibt es mir zurück. Ein Traum, wirklich. Und dann wieder, also dann versteht sie auch, wie Kerle eben sind, und dass ich … nun ja …“
„Dass du deine Männlichkeit im Bett rauslassen musst.“
„Genau, und sie macht toll mit, sie gibt mir das Gefühl“, er wurde rot, aber jetzt hatte er den Satz angefangen, jetzt brachte er ihn auch zu Ende, „ein richtig starker Mann zu sein.“
Sein Gegenüber schmunzelte verständnisvoll.
„Wenn ich traurig bin, kuschelt sie sich in meine Arme, ich spüre ihr Herz schlagen, und alles ist halb so schlimm. Wenn ich gestresst bin, geht sie an mir runter und entspannt mich. Und wenn ich sehr gestresst bin, …“ Diesmal wurde er noch roter, ließ das Satzende in der Luft hängen.
Die junge Frau sprach es für ihn aus: „Dann weiß sie, dass Anblasen alleine nicht reicht, dass sie es bis zum Ende durchziehen muss.“
„Genau.“ Seine Ohren brannten. Warum erzählte er ihr das alles?
Sie seufzte. Stütze die Ellenbogen auf den Tisch, hielt ihren Cappuccino in beiden Händen und sah ihn über den Milchschaum hinweg an. „Du liebst sie wirklich. Schön zu sehen, es strahlt förmlich aus dir heraus. Und trotzdem, lieber Adam“, sie zog die Schultern zurück und drückte die Brust raus, „starrst du mir die ganze Zeit auf die Titten.“
Es war ihm sowas von peinlich. Weil sie recht hatte und weil sie es so drastisch formulierte. Er musste an das letzte Wochenende denken, ans Scheunentor…
Erster Besuch im Scheunentor
Die Kneipe kannte er schon, die war ja öffentlich. Aber zum Hausfest kam man als Besucher auch in die übrigen Räume, zumindest in die Gemeinschaftsräume. Das würde ihm einen deutlich besseren Überblick geben.
Als er sich reindrängelte, war die Party schon voll im Gange. Früh dran, diese Hausbesetzer. Samstags ging es sonst überall erst ab Mitternacht richtig rund, aber im Gemeinschaftssaal des Scheunentors war schon kurz nach neun mächtig was los. Die abgewetzten Sofas und siffigen Matratzen waren voll besetzt, auf dem Estrich dazwischen bewegten sich schon einige zur harten Rockmusik, die ein glatzköpfiger DJ mit bloßem Oberkörper auflegte. Alle sahen irgendwie nach Punk oder Penner aus, bis auf ein paar eingestreute Müslihippies und Emogirls.
Mit einer Flasche Bier in der Hand spazierte Adam um die Tanzfläche herum, ließ die Blicke schweifen. Er kam „aus Versehen“ an den Lichtschalter für die Deckenbeleuchtung, ließ es mal richtig hell werden. Aha. Sieh an.
„Ey, du Wichser, pass doch auf“, blaffte ihn ein junges Mädchen an und schaltete das Licht wieder aus, „gib mir mal lieber was zu trinken!“
Wie die meisten hier trug sie schwarz von Kopf bis Fuß. Das Sweatshirt war am Hals extra so weit geschnitten, dass es ihr von einer Schulter rutschte. Es sah aus, als hinge das Shirt nur so gerade eben an ihren steilen Pyramidenbrüsten. Unglaubliche Teile, spitz abstehend wie Kamelhöcker.
Adam unterdrückte seinen Reflex, sie mit fünf Euro für die Theke schnell los zu werden. Nicht auffallen, dazugehören, war heute die Devise. Außerdem wollte er dieses Sweatshirt schon noch im Blick behalten. Vielleicht rutschte es ja doch noch runter? Er gab ihr seine Flasche Bier. Freudig überrascht fragte sie ihn, was er eigentlich hier mache. Adam erzählte irgendwas über einen Gig für eine Berliner Band, den er hier organisieren wollte. War Blödsinn, klang aber lässig.
Die Story schien sie zu beeindrucken. Noch mehr gefiel ihr, dass er zwei neue Bier holte, mit denen sie sich dann beide zu einem anderen Paar auf eine Matratze quetschten. Er war sicher, dass sie ihn nur als Geldquelle fürs Bier wollte, und er wollte auch bestimmt nichts von ihr. Bloß gucken. Auf ihr Sweatshirt und in die Umgebung. Er stellte eine mentale Liste der Auffälligkeiten zusammen. Wenigstens die wichtigsten, alles konnte er sich gar nicht merken.
Der DJ fuhr jetzt ein anderes Programm, mehr so Elektromucke. Das Mädel mit den Kamelhöckern war davon nicht angetan. Sie grölte ihren Protest gegen die „beschissene Kommerz-Lala“ in Richtung DJ, unterstützt von weitausholenden Gesten.
Im Eifer des Gefechts spritzte und kippte sie ihr Bier über Adam aus. Er musste ihr regelrecht das Handgelenk verdrehen, damit sie die Flasche wieder aufrecht hielt. Wenigstens guckte sie dann mal nach, was sie angerichtet hatte. Lachte sich schlapp und wischte ihm den Gerstensaft von den Klamotten. Als wenn das Bier nicht längst von seinem Pulli aufgesogen worden wäre.
Als sie über seine Jeans wischte, auch durch den Schritt, wurde es ihm peinlich. Sie merkte es sofort und machte sich einen Spaß daraus, ihn dort besonders sorgfältig abzureiben.
„Ey Alter, du hast mein Bier in deiner Hose, findste das korrekt? Lass mich das wenigstens ablecken, du perverser Bierdieb.“
Sie beugte sich zu ihm runter und machte tatsächlich den Hosenknopf auf, bevor er auch nur reagieren konnte.
„Komm, hör auf.“
„Was willste denn mit dem Bier da unten, hm? Willste‘s mit deinem Schwanz einsaugen? Biste’n Schwanzsäufer, oder was? Komm, lass mich mal alles absaugen da.“
„Ich würd das lassen.“ Adam blickte auf. Da stand ein anderes junges Ding vor ihm. Schwarze Jeans mit riesiger Gürtelschnalle, Judas Priest T-Shirt, fette Kopfhörer. Offenbar sammelte sie die leeren Flaschen ein, ihre Arme waren schon voll davon. „Hilf mir mal lieber.“
Kamelhöcker hin oder her, von der Schnalle neben sich hatte er genug. Er schob sie weg, stand auf, fand sich direkt vor der Flaschensammlerin wieder. „Sad Wings of Destiny“ stand auf ihrem T-Shirt, und ein seltsam verkrümmter Engel blickte nach unten. Auf seinen offenen Hosenknopf. Adam brachte das sofort in Ordnung, dann nahm er dem Mädel die leeren Flaschen ab und trottete hinter ihr her.
„Schlau von dir“, belehrte sie ihn, während sie sich neues Pfandglas auflud. „Ich weiß nicht, welche Geschlechtskrankheit gerade hip ist, aber Poppsi hat sie bestimmt und verteilt sie großzügig.“
„Jetzt übertreib mal nicht.“
„Glaub’s mir oder lass es bleiben. Aber ich sage dir, sie hat sich ihren Spitznamen hart erarbeitet. Durch ihre Fotze sind schon mehr Schwänze gegangen als Muslime nach Mekka.“
Mit vollen Armen drängelten sie sich mühsam zu einer Art Küchenarbeitsplatte im hinteren Bereich des Gemeinschaftssaales durch. Die Flaschen kamen in Kisten, dann gab sie ihm einen Spüllappen und ein Küchentuch.
„Damit kannste dich abwischen. Was machste überhaupt hier?“
Adam zuckte die Schultern. „Abhängen, wie alle, wieso?“
„Weil du aufs Hausbesetzerfest passt wie ne brasilianische Sambatänzerin ins Hochamt.“
„Spinnst du? Was passt dir denn an mir nicht?“
Sie seufzte. „Du hast echt gedacht, du hättest dir was Passendes angezogen, hm? Damit du nicht so auffällst. Aber deine Jeans hast du schon löchrig gekauft, das sieht man. Die anderen hier haben Löcher in der Hose, weil sie ihre Jeans seit fünf Jahren am Arsch haben und sie nur zum kacken und zum ficken runterziehen. Und deine Jacke“, sie legte ihre Hand auf seinen Arm, „riecht trotz des verschütteten Biers noch nach Leder und nicht bloß nach Siff, Schweiß und Kettenfett. Und sie fühlt sich neu an.“
Adam war verunsichert.
„Das is‘n Möchtegern-Proll-Outfit, was du das anhast. Also, was willste wirklich hier?“
Sie sahen sich in die Augen. Er sah eine Klarheit und Ruhe, die überhaupt nicht in diese stinkende Umgebung passte, auch nicht zu ihrem obercoolen Gerede. Und er war sicher, dass sie auch etwas in ihm sah. Wie zwei Edelsteine in einem Bachbett voller Kiesel, die sich erkennen, wenn die Strömung sie zufällig zueinander spült. Er beschloss, sie auf seine Seite zu ziehen.
„Okay, du hast mich ertappt. Ich bin hier, um mir euren Schuppen mit eigenen Augen anzusehen. Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen, dass euch bald das Dach auf den Kopf fällt.“
Sie zuckte die Schultern. „Das Scheunentor ist ein verdammtes Drecksloch. Aber was geht dich das an? Du wohnst doch bestimmt in nem schmucken Reihenhaus mit Geranien am Balkon.“
„Ich bin Statiker, ich arbeite für das Stadtplanungsamt.“
„Du willst uns hier rausschmeißen?“ Sie blickte sich um, als suche sie Verstärkung, um ihn sofort vor die Tür zu setzen.
„Ich will bloß verstehen, was man tun kann, damit es kein Unglück gibt. Sei nicht gleich so angepisst.“
„Sorry, aber es gibt einfach zu viele wohlanständige Bürger in dieser Stadt, die uns loswerden wollen. Wir reagieren da ein wenig allergisch.“
„Und wenn euch wirklich das Dach auf den Kopf fällt?“
„Was geht’s dich an?“
„Ne Menge. Indirekt halt. Einerseits Berufsehre: Wenn ich in der Zeitung lese, dass du beim Einsturz ums Leben gekommenen bist, will ich wenigstens wissen, dass ich mein Möglichstes getan habe.“
„Ich heul gleich vor Rührung.“
„Anderseits versaut mir sowas dann auch das Geschäft. Es wird ne Riesenaufregung geben, warum die Stadt nicht durchgegriffen hat. Das letzte besetzte Haus hätte man ja wohl auch noch räumen können. Danach wird dann alles Mögliche noch mal geprüft werden, zur Sicherheit. Wenn das Kind reingefallen ist, schüttet man den Brunnen bekanntlich zu – und das wäre ne Scheißarbeit. Auf den Ärger verzichte ich dankend.“
„Hm.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Adam konnte seinen Blick nicht abwenden, so heiß sah sie aus: Die Hose hing schnack an ihren Hüften, das enge T-Shirt klebte an ihr. Und zwar an einem Oberkörper, der superflach und schmal war bis unter den Busen. Der wiederum zwar nicht wirklich groß, aber richtig knackig voll war. Eine affenscharfe Wölbung, an die nach unten ein flaches Brett anschloss. Auf dem jetzt die verschränkten Arme hingen.
„Wäre schon gut, wenn hier mal was passieren würde“, gab sie zu, „das will bloß nie einer hören. Ausbesserungen kosten Geld, da ham gleich alle Angst, sie müssten das zahlen. Dann kommt der übliche Reflex: Das ist nur‘n Scheißtrick von nem Scheißinvestor, der uns hier rauskaufen will. Da fallen wir nicht drauf rein. Immer das gleiche bekackte Gerede.“
Sie guckte genervt. Adam wusste, dass er sie richtig eingeschätzt hatte. Mit ihr zusammen könnte er vorankommen. „Siehst du die Säule da vorn?“, fragte er, „mitten im Raum? Sieh dir mal die Decke drumrum an. Voller Risse.“
„Ist halt `n Altbau. Da sind immer Risse im Putz.“
„Das ist nicht nur im Putz. An einer Stelle guckt Stroh raus. Das ist der Unterboden vom Stockwerk drüber! Das ist echt gefährlich!“
Sie sah ihm noch mal lange in die Augen. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Was hatte es bloß auf sich mit diesem Mädchen? Warum ging ihr Blick durch und durch bis in seine Seele? Ging es ihr genauso?
„Du machst dir wirklich Sorgen um uns.“ Sie nickte anerkennend, stockte dann aber plötzlich, als horche sie in sich hinein.
„Ich muss weg“, sie tippte mit dem Finger gegen ihren Kopfhörer. „Babyphone. Der Kleine schreit.“
Adam schluckte. Nicht jetzt, nicht so. Sie musste ihm noch weiterhelfen. „Kann ich nicht mitkommen?“
Sie war überrascht. „Wozu?“
Er log. „Ich würde mir gern auch noch ein paar andere Räume anschauen. Ob’s noch mehr solche Gefahrenpunkte gibt.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Na, dann schau dir an, ob mein Zimmer stabil aussieht. Nicht dass du noch in der Zeitung von einer toten Mutter mit Säugling lesen musst.“
Sie gingen in den anderen Teil des Scheunentors, wo die Zimmer und WGs lagen. Adam schüttelte angesichts der Bausubstanz den Kopf, aber akut kritisch sah es für ihn nicht aus. Die Besetzer hatten mit einfachen Mitteln aus der großen Lagerhalle einen Gang und Zimmer abgetrennt. Die Wände im Gang waren mit bunten Landschaften wie aus einem LSD-Trip bemalt, aber die Farbe blätterte bereits ab. Der Flur war überraschend ruhig, von der Musik war nur ein leichtes Basswummern zu hören. Dafür schrie plötzlich ein Baby.
„Ich komm ja schon“, murmelte sie, beschleunigte ihre Schritte und schloss die Tür zu einem geräumigen Zimmer auf. Es roch nach Windeln und Babypuder. Er blickte sich um. Regale, eine Matratze, Kleider- und Bücherstapel, Rasseln und Schnuffeltiere. Ein uralter Ghettoblaster, obskure Gothic-Poster an den Wänden. Ein Wickeltisch und ein Kinderbett, über das sie sich jetzt beugte. Mit einem kleinen Bündel auf dem Arm kam sie wieder hoch.
„Na, was ist denn, hm? Ist ja alles gut, Mami ist ja da. Jaa, ganz ruhig, alles ist gut, mein Süßer.“
Adam blieb in der Tür stehen und sah ihr zu, wie sie mit dem Kind auf und ab ging. So viel zärtliche Mütterlichkeit in dieser Umgebung zu finden, hatte was Rührendes.
„Wie alt ist er?“
„Acht Monate und eine Woche.“
„Und wie heißt er?“
„David Gabriel.“
„Äh – hübscher Name. “
Sie lächelte. „Du findest den Namen komisch. Ist schon okay. Sein Vater hieß Gabriel. Und David heißt er, weil ich irgendwie die Hoffnung habe, er könnte sowas wie ein Nachfahre von König David sein. Klingt bescheuert, was?“
„Gar nicht.“
„Na, Hauptsache, er ist ein ganz normales Kind.“ Sie rieb ihre Nase am winzigen Näschen, das aus dem Bündel hervorschaute. Adam wunderte sich, dass ihr ein normales Kind reichte. Die meisten Mütter hielten ihre Kinder für was ganz Besonderes.
„Warum erzähle ich dir das eigentlich?“
Adam war nicht klar, ob sie jetzt ihn gefragt hatte oder sich selbst. Sie standen sich in dem dunklen Raum gegenüber. Das Baby jammerte leise, sonst war es still. Eine Szene, wie aus der Zeit gefallen.
„Schau mal, David, das ist …“ Fragend hochgezogene Augenbrauen.
„Adam.“
„… das ist Adam, er passt auf, dass es keinen Rumms gibt, bei dem uns die Decke auf den Kopf fällt, hm?“
Der Singsang, in dem sie beruhigend auf das Baby einredete, erinnerte ihn an Eva. Damals, als die Jungs noch so klein waren. Die Erinnerung an die vergangene Zeit machte ihn traurig.
„Du bist hungrig, was?“ Ihre Frage richtete sich an das Baby. Sie ging rüber zur Matratze, setze sich hin und legte das Kind vorsichtig auf ihren Schoß. Ihre Hände fassten durch das T-Shirt den unteren Rand des BHs. Mit einem Ruck zog sie ihn hoch über ihre Brüste.
Dann hob sie David an ihre Brust, zog das T-Shirt auf der einen Seite hoch, so dass ihre eine Brust entblößt sein musste. Adam versuchte einen Blick darauf zu erhaschen, aber David verdeckte sie. Offenbar hatte der Kleine sofort zu nuckeln begonnen. Adam erinnerte der Anblick an eine Ikone, Mutter mit Kind, ein Bild der Liebe, das über alle Zeiten hinweg Bestand hatte.
„Du bist ein guter Mensch, Adam“, sagte sie ihm leise zu, „und du bist ein besonderer Mensch. Wir beide sind besondere Menschen. Spürst du es auch?“
Er nickte, obwohl es so dunkel war, dass sie seine Bewegung kaum sehen konnte.
„Komm her.“
Er ging zu ihr rüber, setzte sich neben sie auf die Matratze.
„Für dich.“ Sie zog ihr T-Shirt ganz hoch, entblößte auch die andere Brust.
Adam staunte nicht schlecht. Was tat sie da? Aber er wurde wie magisch angezogen. Seine Finger streichelten ihre fest abstehende und doch weiche Brust. Berührten vorsichtig die empfindlichen Nippel. Es machte ihn eigentlich nicht geil, er fand es einfach nur schön. Unendlich friedlich und schön. Adam ließ sich gegen sie sinken, küsste ihre bebenden Nippel und saugte. Er war ungeübt, aber trotzdem floss ein wenig Milch in seinen Mund.
Später wunderte er sich, was das für ein Bild gewesen sein musste. Eine Frau, die zwei männliche Wesen säugte, ein Baby und einen Kerl, der bestimmt acht, neun Jahre älter war als sie selber. Aber in dem Moment war es einfach wunderbar. Ihre Wärme, die Stille, das leise schnaufende Baby.
„Ich muss los.“ Als ihm die Peinlichkeit der Situation bewusst wurde, riss er sich los und stand auf.
„Warte.“ Sie zog ein Lesezeichen aus einem herumliegenden Buch, kritzelte etwas darauf.
„Ruf mich an. Wir treffen uns und sprechen darüber, wie man das Scheunentor in Schuss halten kann. Aber nicht hier, irgendwo anders, wo wir unter uns sind. Besser, wir stimmen uns erst mal zu zweit ab, bevor wir die Scheunentorer einbeziehen.“
„Okay.“ Er sagte es leise, genauso, wie er dann die Tür leise hinter sich zuzog. Adam ging nicht wieder zurück auf die Party, sondern gleich raus auf die Straße. Er sog die frische Nachtluft ein und atmete tief durch. Erst als er an der Baustelle nebenan vorbei war, auf halbem Weg zu seinem Auto, fand er eine funktionsfähige Straßenlaterne.
Er holte den Zettel aus der Tasche und hielt ihn ins Licht. Eine Telefonnummer. Und ein Name. Er sprach ihn laut vor sich hin: „Maria.“
Café und mehr
Jetzt saß sie ihm also gegenüber. Räusperte sich.
„Adam, ich freu mich ja, wenn du mich attraktiv findest, aber so allmählich könntest du deinen Blick wieder etwas heben. So dass du mir ins Gesicht siehst, hm?“
„‘Tschuldige.“ Er hatte in Gedanken die ganze Zeit auf die Wölbung ihres Pullis gestarrt. Das sah aber auch zu verführerisch aus, verdammt noch mal. „Lass uns mal zum Thema kommen. Das einsturzgefährdete Scheunentor.“
Sie seufzte, nickte dann aber.
„Ihr habt ein echtes Problem. Nicht nur, dass ihr weit jenseits aller Bauvorschriften seid. Die Schäden sind so massiv, dass jeden Tag was passieren kann. Ich meine das ernst.“
„Ich weiß. Aber wir haben kein Geld und meisten Bewohner sind Volldeppen. Die haben keinen Bock auf irgendwas, was ihnen Arbeit macht.“
„Wenn wirklich was passiert, seid ihr die Gelackmeierten. Sind immerhin eure Köpfe, die zu Brei gehen. Das müsste doch auch Volldeppen einleuchten.“
„Was noch nicht heißt, dass sie mit anpacken.“
„Deshalb brauchen wir Unterstützung von außen. Sieh es mal so: Es wäre auch für die Stadt ein Skandal, wenn es ein Unglück gäbe. Fürs Planungsamt, für den Baubürgermeister und sogar für den OB. Wenn ich denen schildere, was für Zustände herrschen, dann könnte da was gehen. Also dass sie Kohle lockermachen, damit zumindest die dringendsten Probleme behoben werden.“
Maria zuckte mit den Schultern. „Wir können es nur probieren. Ich schmuggle dich in den Scheunenrat ein, so heißt unser tolles Entscheidungsgremium. Wenn du überzeugend bist, und wenn du Geld ranschaffst, kann das was werden. Wobei mir jetzt schon übel wird bei der Aussicht auf endlose Debatten, die sich ständig im Kreis drehen. Wie gesagt, die hirnlosen Anarchos sind bei uns in der Mehrheit.“
Ihr frustrierter Gesichtsausdruck machte ihn traurig, er wollte sie wieder lächeln sehen. „Wie bist du denn da reingeraten?“, fragte er.
„Herrjeh, das ist schon okay. Wie sowas eben passiert. Es begab sich also zu der Zeit, dass von der ZVS ein Gebot ausging, dass ich in dieser schönen Stadt mein Studium antreten dürfe. Also mietete ich bei Lastesel einen Transporter, schleppte meinen Kram hierher und suchte mir eine Wohnung. Aber es gab keinen Platz in den Studentenherbergen, es war Höhepunkt der Wohnungsnot. Und so fuhr ich zum Scheunentor, lud meine Sachen ab, ohne zu fragen, und pennte auf nem Sofa im Gemeinschaftssaal. Nach ein paar Tage bekam Mel mit, dass ich schwanger war. Sie hat mir dann das Zimmer organisiert, in dem ich jetzt wohne. Sogar die Geburt habe ich in dem Zimmer durchgezogen.“
„Echt?“
„Ja. War im Nachhinein ne doofe Idee. Aber ich hatte irgendwie Angst, es könnte was sein mit dem Kind. Dass sie es mir im Krankenhaus wegnehmen. Deshalb Hausgeburt mit Hebamme. Die war cool drauf. Muss man wohl sein, wenn man ständig bei Geburten dabei ist. Das tut echt so scheiße weh … wenn Männer die Kinder bekämen, wäre die Menschheit schon ausgestorben. Die würden einfach sagen, leck mich, auf die Krämpfe kann ich verzichten.“
Adam grunzte einen unverständlichen Widerspruch.
„Im Gemeinschaftsraum probten gerade ‚The Shepherds‘ für einen Auftritt bei uns. Die kamen dann rauf und brachten mir ein Ständchen. Mit voll aufgedrehtem Verstärker, die Spinner. Aber David hat einfach geschlafen. In einem Hundekörbchen, was anderes hatten wir nicht für ihn. Dann kam zum Glück meine Mutter mit ihren beiden Schwestern aus dem Osten. Sie brachten Geld, Windeln und Kinderbett mit. Ich hab geheult vor Freude.“
Maria nahm einen großen Schluck Kaffee. „Tja, und seitdem wohne ich da und versuche Mutter und Studentin gleichzeitig zu sein.“
Adam fragte vorsichtig nach: „Und der Vater?“
Maria sah ihn an, zögerte mit der Antwort. „Du wirst es nicht glauben, aber ich hatte wirklich nur an einem einzigen Tag in meinem Leben Sex. Da ist es passiert. Der Erzeuger verschwand gleich darauf auf Nimmerwiedersehen.“
„Zur Hölle mit ihm“, ergänzte sie mit einem gequälten Lächeln, „aber mein erstes Mal mit ihm, das war wirklich gut. Einfach himmlisch.“ Sie blickte Adam jetzt direkt in die Augen. „Sowas wünsche ich mir noch mal. Das ist mein Problem: Im Scheunentor bin ich von bekloppten Spinnern umgeben und an der Uni von schüchternen Jungs, denen ich nicht zutraue, zu wissen, was eine Frau braucht.“
Maria legte ihre Hand auf seine, betrachtete die Anordnung ihrer Hände auf dem Tisch, als wäre es ein Kunstwerk. „Aber dir würde ich zutrauen, es richtig zu machen.“
„Äh“, fiel Adam ein, dann verstummte er. Sein üblicher Reflex war, die Hand sofort wegzuziehen. Aber diesmal lag er mit sich selbst im Widerstreit, was er tun sollte. Diese verflixt hübsche Maria hatte ihn verhext oder sowas. Jedenfalls kam er zu keinem Entschluss. Und so ließ er sie weiter seine Hand streicheln.
„Mal was anderes“, fing sie an. „Das Stadtplanungsamt hat doch sicher auch andere Kontakte? Für sozialen Wohnungsbau oder so?“
„Ja sicher, wieso?“
„Hol mich da raus.“ Sie drückte seine Hand. „Sei mein Held, Adam, hol mich aus diesem Drecksloch raus und beschaff mir ne bezahlbare Wohnung. Und ich zeige dir, dass es noch was anderes gibt als das Paradies mit Eva.“ Sie blickte auf, sah ihn herausfordernd an.
Er saß wie versteinert da, aber innerlich fochten seine widerstreitenden Gefühle einen wilden Kampf aus. So kannte er sich gar nicht. „Ich kann nichts versprechen, was eine Sozialwohnung angeht. Aber als Teil eines Deals zwischen Stadt und Scheunentor könnte es klappen, ja.“
„Ich kann auch nichts versprechen, was den Scheunenrat angeht. Ob sie sich auf deine Vorschläge einlassen.“
„Und das andere, das hast du nicht ernst gemeint, oder?“
Sie hielt jetzt seine rechte Hand in beiden Händen, streichelte sie pausenlos.
„Mach dir keine Sorgen wegen Eva. Ich weiß, dass du ihr gehörst und bei ihr bleiben wirst. Ich leih mir dich nur mal kurz aus, mehr nicht. Alles bleibt unter uns, ich will schließlich auch nicht öffentlich als Verliererin dastehen, als deine Geliebte, die gegen deine Frau keine Chance hat. Um dich in den Scheunenrat reinzubringen, muss ich eh behaupten, du seist mein Freund. Ich werde Eva gern jederzeit bestätigen, dass es nur eine erfundene Geschichte ist, damit du in den Rat rein kommst und ich aus dem Scheunentor raus komme. Aber in meinem Zimmer…“, sie legte den Kopf schräg, sah ihn mit einem sanften Ausdruck an, „in meinem Zimmer zeigst du mir das Paradies. Und ich dir vielleicht noch mehr.“
David meldete sich aus dem Kinderwagen neben ihrem Tisch. Maria beugte sich zu dem Baby herunter, so blieb Adam im Moment eine Antwort erspart. Er zahlte. Es regnete, also bot er ihr an, sie mit dem Auto nach Hause zu bringen. Dort fuhr er langsam am Eingang zum Scheunentor vorbei und hielt am Straßenrand vor der Baustelle nebenan. Maria sah ihn ruhig an und wartete, während Adams Augen stur dem Hin und Her der Scheibenwischer folgten.
„Abgemacht“, sagte er schließlich in Richtung Windschutzscheibe. „Du hilfst mir, mit diesem Scheunenrat zu einer Vereinbarung zu kommen. Und dafür helfe ich dir, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Und von allem anderen … erfährt Eva kein Wort. Niemals und unter keinen Umständen. Sollte sie doch Verdacht schöpfen, streitest du alles ab.“
Maria legte ihre Hand auf seinen Schenkel. „Abgemacht, Adam. Mach dir keine Gedanken. Das hier ist mehr als Zufall. Es ist unsere Bestimmung.“
Marias Zimmer
Er ging mit ihr hoch, sah zu, wie sie das Baby versorgte und es schlafen legte. Einen Moment lang betrachtete sie noch still ihr Kind, dann wandte sie sich Adam zu. Lächelnd strich sie ihm über die Wange. „Komm.“ Sie stellte den elektrischen Heizlüfter an, setzte sich auf die Matratze, streckte ihre Arme nach ihm aus und strahlte ihn an. Er konnte nicht mehr widerstehen, es sah einfach zu anziehend aus, wie sie sich ihm entgegenreckte.
Sie fasste seine Hände, zog ihn zu sich herunter. Er plumpste etwas unelegant auf die Matratze, fiel halb auf sie drauf. Maria kicherte. Sie lagen mehr, als dass sie saßen, freuten sich über die eher zufällig entstandene Berührung, trauten sich aber nicht so recht, mehr daraus zu machen.
„Und die Frau sah, dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend …“, flüsterte Maria ihm zu.
„Damit meint Eva aber den Baum, nicht Adam.“
„Vielleicht meine ich ja auch deinen Baum, hm?“
Ihr Gesicht war jetzt so nah vor seinem, dass er ihren Atem auf seinen Lippen spürte. Adam küsste sie vorsichtig, umfasste dabei ihre unglaublich schlanke Taille. Sie schmeckte gut. Anders als Eva. Sie bewegte auch ihre Zunge anders, schneller, fordernder. Sofort wurde es eng in seiner Hose.
Seine Hände begaben sich auf Expedition. Aufgeregt erkundeten sie Neuland, Hügel und Täler, sanft geschwungene Landschaften und enge Schluchten. Maria schnurrte leise, schob ihre Finger unter seinen Pullover. Er war aufgeregt, fühlte sich stark und männlich. Sein schlechtes Gewissen zog sich schmollend in einen Winkel zurück.
Als er am Verschluss ihres Rocks herumnestelte, stand sie plötzlich auf und fing an, sich selbst auszuziehen. „Du auch“, forderte sie, als er einfach nur zu ihr hochsah. So konnte er ihrem Strip nicht mit voller Konzentration folgen, war mit seiner eigenen Kleidung beschäftigt. Aber was er sah, ließ seine Erektion endgültig zu voller Größe anschwellen. Als er seine Shorts runterzog und sein Ding aufrecht von ihm abstand, glitt ein Lächeln über ihr Gesicht.
„Sag ich doch“, bestätigte sie, „eine Lust für die Augen und verlockend ...“
„Du erst Recht. Du bist verlockend schön und unwiderstehlich“, erwiderte er, überrascht, dass er tatsächlich ein Kompliment über die Lippen gebracht hatte. Das schaffte er sonst nie, ihm war das immer peinlich. Sie war aber auch wirklich der Hammer. Straffer und schlanker als Eva, mit einem schmaleren Knack-Po und kleineren, aber sagenhaft gut sitzenden Möpsen. Richtig saftige Äpfelchen.
Maria ließ sich in seine Arme sinken, zog ihn wieder mit sich hinab auf die Matratze. Bevor ihm noch Bedenken kommen konnten, wälzten sie sich bereits in den Kissen, die Zungen, Arme und Beine ineinander verschlungen, als wären sie ein einziges Lebewesen.
Jede Berührung und Bewegung steigerte ihre Erregung. Adam berauschte sich regelrecht daran, ihre zarte Haut zu spüren, ihren Körper nach Lust und Laune zu erkunden. Auch Maria konnte ihre Finger nicht von ihm lassen, presste ihre Lippen überall auf ihn, als wolle sie ihn aufessen. Als er ihr zwischen die Beine fasste, flutschte sein Finger nur so durch die nasse Spalte. Maria entfuhr ein überraschtes Stöhnen. „Komm, nimm mich mit ins Paradies“, bat sie und spreizte die Beine.
Er strich über ihre geöffneten Schamlippen, die rosig vor ihm lagen wie Blätter einer Zauberblüte. Sein Zeigefinger, schon ganz glitschig von ihrem Saft, fand ihre Perle und stupste sie sanft. Ein anderer Finger drang gerade so eben in sie ein, kreiste in ihrer feuchten Muschi, reizte ihren besonders empfindlichen Eingang. Maria stöhnte leise, aber deutlich.
„Mach es mir. Richtig, nicht mit dem Finger“, bat sie.
Langsam senkte er seinen großen männlichen Körper auf sie, dass die kleine Maria unter ihm zu verschwinden schien. Nur ihre schlanken Beine schauten seitlich unter ihm weg. Vorsichtig navigierte sein Schwanz durch ihre feuchte Spalte - und dann war er auf einmal in ihr drin, in ihrer heißen Muschi, die sich ihm entgegendrückte und ihn nur zu bereitwillig in sich aufnahm.
Sein Schwanz und ihre Muschi mochten sich von Anfang an, wie zwei Kinder, die sich zum ersten Mal sehen und spontan miteinander spielen. Er presste, sie gab nach, er rieb sich in ihr, sie schmiegte sich an ihn. Adam schob seine Arme unter Maria, hielt sie eng an sich gedrückt. Sie musste den Kopf zur Seite drehen, um Luft zu bekommen, so vollständig bedeckte er sie.
„Ich hab es gewusst“, flüsterte sie, „du bist der Richtige.“ Er erfüllte sie auf jede erdenkliche Weise. Sein Schwanz füllte ihren Schoß, seine Bewegungen erfüllten sie mit heißer Lust, seine Umarmung erfüllte ihre Sehnsucht nach Wärme und kraftvoller Männlichkeit.
Sie verloren sich in einem Akt, der sich selbst genug war. Es ging nicht um einen Orgasmus, es ging um das wunderwolle Gefühl, sich gegenseitig so intensiv zu spüren. Sein Schwanz behandelte ihre Muschi wie ein richtiger Masseur: Fest und zupackend, dass es im ersten Moment fast schmerzhaft war, dann aber alle Spannungen auflöste, alle Erinnerungen des Körpers an Mühsal und Plage auslöschte.
Mit jeder Bewegung seines geilen, harten Geschlechts ging es ihr besser. Sie fühlte sich aufgehoben und umsorgt. Bis in ihr Innerstes gab sie alle Kontrolle auf, überließ sich einfach seinem herrlichen Rhythmus.
Adam drang tief in sie ein und verharrte. Dann drehte er sich hin und her, dass sein Schambein sich an ihrem Kitzler rieb. Erst wenn er spürte, dass sie mehr brauchte, begann er mit kleinen Vor-und-zurück-Bewegungen. Eine leichte Reibung, bei der er sie immer noch voll ausfüllte. Die aber Lust auf mehr machte, und so wurden aus kleinen Bewegungen größere, wurden aus langsamen Bewegungen schnellere. Ihr Atem wurde heftiger, es verlangte sie nach mehr und nochmals mehr. Sie steigerten sich langsam, aber stetig in einen Rausch, bis sie es so schnell und hart miteinander trieben, dass eine Steigerung nicht mehr möglich schien. Er nagelte ihr kleines Becken mit langen Stößen in die Matratze - bis er plötzlich in ihr verharrte. Ganz ruhig. Und das Spiel begann von neuem. Wieder steigerten sie sich von kleinsten Bewegungen bis zum wilden Fick. Und dann alles noch einmal und noch einmal.
Adam konnte sich nicht erinnern, jemals so lange Sex gehabt zu haben, ohne dass es zu einem Höhepunkt kam. Sie befanden sich in einem fortdauernden Rausch der Sinne, der sich so gut anfühlte, dass sie gar nichts ändern wollten, gar nichts durch einen Höhepunkt beenden wollten.
Erst nach einer gefühlten Ewigkeit richtete er seinen Oberkörper auf, kniete sich hin und zog Marias Hüften dabei auf seine Schenkel hoch. Maria blieb mir geschlossenen Augen liegen, sie ließ nur eine Hand an sich heruntergleiten. Adams Schwanz steckte ruhig und fest in ihr, presste ihre enge Muschi auseinander. Sie begann, ihren Kitzler zu reizen, während er sich ihre Brüste schnappte, sie immer wieder umfasste, zusammendrückte und wieder aus seiner Hand herausflitschen ließ.
Maria schwebte in einem Paradies der Sinne. Sein Schwanz hatte eine unendlich wohltuende Lust in sie hinein gevögelt, ein Gefühl, das sie einfach nur auskosten wollte. Sie gönnte sich eine wunderschöne Selbstbefriedigung, heizte sich stetig weiter an, indem sie ihren Kitzler in gleichbleibender Geschwindigkeit umkreiste.
Sie verzögerte nichts, forcierte auch nichts, ließ sich einfach von der Erregung durchfluten, die sich in ihrer Muschi immer mehr ausbreitete. Maria widerstand dem Drängen, sich schnell zum Höhepunkt zu bringen, sie hielt Kurs und genoss jede einzelne Stufe der Lust, jede Steigerung des Pulsschlags, der Atmung, der Hitze und der verkrampften Anspannung ihrer Glieder.
Ihre Erregung ließ sich viel weiter steigern, als sie gedacht hatte. Erst als sie steif und stöhnend auf Adams Schoß lag, als ihr Herz raste wie nach einem Sprint und sie sich selber kaum mehr spürte vor lauter Geilheit, machte es plötzlich „Klick“.
Einen winzigen Moment lang war Maria überrascht, dachte noch: „Das war es jetzt? Deswegen komme ich jetzt? Diese Bewegung mache ich doch schon die ganze Zeit!“, dann schüttelte ein befreiender Orgasmus alle Geilheit und Anspannung so heftig aus ihr raus, dass ihr Hören und Sehen vergingen.
Adam musste grinsen, als sie auf seinem Schoß zusammenzuckte, ihre niedlichen Beine sich spasmisch um ihn klammerten und ihre Muschi seinen Schwanz mit heftigen Kontraktionen verwöhnte. Es gefiel ihm, zuzusehen, wie sie sich in den Orgasmus fallen und von seiner Intensität davontreiben ließ.
„Wow, Adam, das war … fantastisch. Echt wahr. Ich wusste, dass du der Richtige für mich bist!“
Maria öffnete die Augen. Sie lag immer noch in dieser seltsamen Position, die angehobenen Hüften auf Adams Schenkeln. Von unten herauf blickte sie den knienden Adam an. „Was ist mit Dir? Du bist noch gar nicht gekommen. Dabei hast du es mir wirklich wunderbar ausdauernd besorgt. Mein schöner Adam…“ Sie streichelte seinen Bauch. Sein Schwanz zuckte leicht in ihrer Muschi.
Adam presste die Lippen zusammen und Maria erkannte auf einen Schlag, dass er mit sich rang, mehr noch, dass sie in genau diesem Moment dabei war, ihn zu verlieren. „Du kannst nicht kommen“, sagte sie leise, „du kannst dich nicht so entspannen, wie du es brauchst, um alles raus zu lassen.“
Adam zuckte resigniert die Schultern. „Kann sein. Ist immerhin das erste Mal, dass ich meine Frau betrüge.“
Maria schloss einen Moment lang die Augen, unterdrückte einen Seufzer. Sie hätte darauf verzichten können, jetzt weiter zu gehen. Aber sie wollte Adam nicht verlieren, sie wollte unbedingt, dass er sie wieder besuchte und es ihr wieder so großartig besorgte. Auch wenn sie ihm dafür mehr bieten musste.
„Es gibt noch eine Möglichkeit“, eröffnete sie ihm flüsternd, „wenn es mit der Entspannung nichts wird, dann eben mit Anspannung. Wenn sich der Knoten nicht löst, bringen wir den Ballon eben zum Platzen…“
Er sah verständnislos zu, wie sie von ihm runterrutschte. Lieber wäre er weiter in ihr drin geblieben. Die Kleine fühlte sich verflixt gut an. Hatte da unten ein höllisch heißes Röhrchen.
Er sah zu, wie Maria den grauen Rippenpullover wieder anzog, ohne irgendwas drunter. Das Teil war mehr als ein Pullover, es ging ihr bis über die Hüften und lief dann schmal zu. Maria zog sich das schmale Ende von hinten zwischen den Beinen durch und befestige es mit seinem Druckknopf an der Vorderseite. Deshalb saß das Teil so herrlich straff, weil es ihren Körper so lecker einspannte! Maria wollte gerade ihre Haare aus dem Pulli herausziehen, die noch komplett darin steckten, als Adam sie stoppte.
„Nein, bitte. Lass sie drin.“
Adam stand auf und stellte sich hinter sie. Seine herrliche Erektion rieb sich an der weichen Wolle. Er legte seine Arme um sie und grabschte ihre fantastischen Apfeltitten. Ohne BH ließen sie sich wunderbar kneten, durch den gerippten Wollstoff fühlten sie sich warm und flauschig an. Zwei als Kuschelmöpse getarnte Sexbomben waren das!
Maria drehte sich um und küsste ihn. Sein Schwanz presste sich gegen ihren Bauch, seine Hände massierten gerippte Arschbacken. Mann, war das heiß!
„Das Ding hier ist das teuerste Kleidungsstück, das ich besitze, Adam. Und du darfst es gleich kaputt machen.“ Rasch kramte sie eine Schere aus dem Chaos in ihrem Regal und legte sie neben die Matratze.
„Aber erst kommt noch was anderes.“ Sie nahm den dicken Schal, den sie draußen getragen hatte. Diese fetten weichen Schals erinnerten Adam immer an pralle Schamlippen, er wusste nicht, warum. Jedes Mal wenn er eine Frau mit so einem Ding um den Hals sah, war sie für ihn eine wandelnde Muschi.
Aber Maria legte sich den Schal nicht um den Hals. Sie knotete ein Ende am Standbalken des Ivar-Regals an, das direkt neben dem Kopfende der Matratze stand. Dann schlang sie die Mitte des Schals um ihr linkes Handgelenk, knotete den Stoff richtig fest darum.
„Jetzt bist du dran.“ Er nahm den Schal und wickelte weiter. Um das rechte Handgelenk, so dass es direkt an das linke gezogen wurde. Um beide Gelenke, nur zu Sicherheit. Dann ein Knoten. Festziehen. Noch einer. Wieder festziehen. Und noch mal fester.
„Adam!“ Maria war überrascht, wie schnell er sich da reinsteigerte. Und wie hart er sie verknotete. Aber da lag sie schon rücklings auf der Matratze, die gefesselten Arme über dem Kopf, und wieder kniete der schöne Adam zwischen ihren Beinen und starrte auf ihre Titten.
„Du darfst den Pullover zerschneiden. Zwischen meinen Beinen, damit du mich ficken kannst, während ich es anhabe. Aber sei bloß vorsichtig mit der Schere da unten.“ Adam ließ erstmal den Anblick auf sich wirken, wie sie da plötzlich angebunden vor ihm lag. Komplett eingespannt in den Pulli, bis in die Haarspitzen. Die Hände hoch über dem Kopf, fest an Ivar gekettet. Klar hatte er sie schon gehabt, gerade eben. Aber so lecker verpackt, zu seiner freien Verfügung, das war noch mal eine andere Nummer. Sein Schwanz schmerzte fast vor Verlangen nach ihr.
Adam zog an dem Stoff zwischen ihren Beinen, bis der sich hinten schmal in ihre Poritze klemmte und sich vorn von ihrer Scham löste. Ein entschlossener Schnitt mit der Schere, und in dem Teil klaffte eine schöne lange Spalte. Er ließ los, ließ den Stoff gegen ihre Muschi flitschen. Maria stöhnte kurz auf, als ihr Kitzler getroffen wurde.
Ein wenig nachjustieren, dann saß Spalte auf Spalte. Er zog die Rippen auseinander, dass ihre Muschi regelrecht dazwischen hervorquoll, prall, rosa, einfach geil. Beim Loslassen drückten die Rippen vom Rand her die äußeren Schamlippen zwischen sich zusammen. Es sah aus, als hätte Maria einen Schmollmund zwischen den Beinen.
„Komm schon, nimm mich“, lud sie ihn ein. Aber Adam war noch nicht fertig mit seinen Vorbereitungen. Die Schere näherte sich dem Bereich ihres Pullovers, in dem die Rippen von ihren Brüsten auseinandergezogen wurden. Adam fand sie einfach verboten heiß in dem Teil. „Verpackungskunst“, dachte, „das ist echte Verpackungskunst: Sie sieht mit dem Ding nackter aus als ohne. Ihre Figur wird übertrieben deutlich herausmodelliert, die schlanke Taille, die Wölbung der Möpse, einfach nur geil.“
Der Pullover spannte sich straff über wenige Zentimeter Freiraum zwischen ihren Apfeltitten. Da setzte er die Schere an. Die Spannung des Stoffs erleichterte den Einstich, ein Schnitt, und ein handbreiter Ritz klaffte zwischen den Brüsten.
„Was machst du?“, wunderte sich Maria. Statt einer Antwort schob Adam beide Hände in den Schlitz, zog sie einmal kraftvoll auseinander, bis er ihre Tittenspitzen freigelegt hatte. Der Pullover riss mit einem hässlichen Ratschen weiter auf, fast bis zum Hals und zum Bauchnabel. Adam klemmte den Stoff in die Außenseiten ihrer Brüste, wie er ihn unten um ihre Schamlippen geklammert hatte.
Als er losließ, zog sich die Wolle zusammen, schnitt in das weiche Fleisch ihrer Möpse. Die wurden zusammengeschoben, wölbten sie sich dadurch noch mehr hervor, als würde der in die Seiten einschneidende Stoff sie aus dem Körper herauslupfen.
„Fuck, ist das geil“, gab Maria zu. Ihre Nippel standen hart ab, als wären sie die Stiele ihrer Tittenäpfel.
Und dabei war Marias eigene Geilheit in diesem Moment vollkommen harmlos im Vergleich zu Adams. Dem blieb schier die Spucke weg angesichts der gefesselten, in aufgeschlitzte Wolle eingepferchten Traumfigur, die sich ihm da zur Verfügung stellte.
Er folgte dem Drängen seines Schwanzes und zwängte ihn endlich zwischen die exponierten Schamlippen, bohrte ihn in ihre nasse Öffnung. Der straffe Stoff drückte ihre Ritze richtig eng zusammen, er konnte beim Reinschieben sehr deutlich spüren, welche Stelle seines Schafts gerade den engen Eingang passierte. Innen war ihre Muschi durch den vorausgegangenen Orgasmus bestens geölt, so dass sein Kolben mühelos in die Tiefe vordrang.
Er hielt Maria an der Taille fest und begann sie zu ficken. Allein schon wie sich ihre schmale Taille durch den weichen Stoff anfühlte, machte ihn heiß. Und dann ihre Brüste, die zu fest eingespannt waren, als dass sie herumhüpfen konnten, wenn er ihren Körper in Schwingung brachte. Brüste, die in sich zitterten und bebten wie Seismographen bei einem Erdbeben.
Sein Schwanz schnellte immer wieder vor und zurück, wummerte wie ein Kolben in die geölte Röhre. Er wunderte sich selbst darüber, wie heftig er ranging. Eigentlich hatte er nie das Bedürfnis gehabt, eine Frau zu fesseln, nicht einmal als Fantasie. Aber irgendwas in ihm fand enormen Gefallen an seiner neuen Rolle als Herr und Meister. Und hatte sie es nicht genau so gewollt? Das alles war ja ihre Idee gewesen! Die letzten Bedenken kippten um wie Schießbudenfiguren. Was er tat, war keine Massage mehr, kein Wohlfühlsex, das war beinhartes Rammeln, er fickte sie richtig durch, dass ihr ganzer Körper von seinen Stößen geschüttelt wurde.
Dabei war er selbst krampfhaft angespannt und dieser massive Fick machte es nicht besser. Im Gegenteil, Spannung und Härte breiteten sich immer mehr in ihm aus, aggressive Geilheit trieb ihn voran. „Ich knall dich, du Fotze“, dachte er, „ich fick dich zum Teufel, du geile Tittenmaus!“
Marias Beine flogen unter seiner Behandlung hilflos hin und her, ihr Köpfchen wippte vor und zurück, soweit es die eingespannten Haare erlaubten. Sie wurde über die Matratze geschoben, bis ihr Kopf fast mit dem Regal kollidierte.
Adams Eier zogen sich zusammen, als würden sie von einer Eisenfaust umschlossen. Er konnte spüren, wie sie sich verhärteten, während gleichzeitig immer mehr Saft in ihnen brodelte. Saft, der rauswollte, der spritzen wollte, der gegen den eisernen Griff der Anspannung ankämpfte. Adams Schenkel zitterten, als der Kampf in seinen Hoden dem Höhepunkt zusteuerte. Er fickte mit schnellen zuckenden Stößen in die hilflose Maria, biss die Zähne zusammen und krallte seine Finger in die Matratze, bis plötzlich der Druck den Kessel sprengte, die eiserne Hülle von seinen Eiern fetzte und glühender Saft durch sein Rohr schoss.
Adam schrie, sein Oberkörper kippte vornüber, er fiel mit dem Gesicht voll in ihre Titten, als wolle er die Äpfelchen zu Kompott zerquetschen. Sein Schwanz stieß weiter in ihren Schoß wie eine heiß gelaufene Maschine, drückte seinen Saft Schub um Schub in ihren Kanal.
Der Orgasmus tobte und wütete in ihm, ließ seine Lenden zucken und zerschoss ihm das Hirn. Immer noch schreiend biss Adam in ihre Apfelbrust, schlug seine Finger wie Krallen in ihre süßen Arschbacken und schoss ihr ein ums andere Mal seine Lust in den Leib.
Maria ließ ihn gewähren, wartete mit geschlossenen Augen, bis sich der Sturm gelegt hatte… Adam lag auf ihr, die Augen ebenfalls geschlossen. Er keuchte jetzt leise vor sich hin, während Schweiß von seiner Stirn auf ihre Wange tropfte. Maria hätte es schön gefunden, mit ihm so da zu liegen, wären da nicht die Schmerzen in ihrer linken Brust gewesen.
„Äh, Adam, könntest du mich jetzt wieder losmachen?“
Es brauchte eine Weile, bis die festgezurrten Knoten nachgaben. Dann zeigte sie es ihm: Ein dunkelroter Tropfen klebte an ihrer Brust. „Du hast mich blutig gebissen.“
„Oh Gott, Maria, das wollte ich nicht. Ich … das ist beim Orgasmus passiert, ich hab die Kontrolle verloren.“
„War es das denn wert? War der Orgasmus fantastisch?“
„Maria, ich hoffe es ist okay für dich, ich habe so noch nie, ich meine, ich kenne mich gar nicht wieder.“
„Ja, ja, schon gut, das war nicht die Frage. Wie war der Orgasmus?“
„Das war verdammt der härteste Höhepunkt, den ich je hatte. Hat mich getroffen wie ein Hammerschlag.“
Sie lächelte. „Na also, dann hat es sich doch gelohnt. Ich wusste, es würde dir gefallen, mal was ganz und gar nicht paradiesisches zu machen. Und mach dir keinen Kopf, ich kann das schon auch genießen. Ich habe da … eine etwas spezielle Konstitution, könnte man sagen.“
„Was hat denn dieser Pullover gekostet? Ich ersetze dir das natürlich.“
„Nein Adam. Du gibst mir kein Geld für den Sex, zumindest nicht heute. Vielleicht macht es mir bei einer anderen Gelegenheit Spaß, deine Hure zu spielen, aber das entscheide dann nur ich selbst.“
„So war das nicht gemeint.“
„Halt einfach deine süße Klappe. Es war wunderschön mit dir. Alles andere ist egal.“ Sie schenkten sich noch einen langen Kuss, der auf seltsame Weise gleichzeitig zärtlich und ausgesprochen fleischlich war. Dann merkte Adam erschreckt, dass es für ihn längst Zeit war, zu gehen. Hastig zog er sich an, verabschiedete sich nur kurz und schon war er weg.
Später fand er es Wahnsinn, dass er direkt nach Hause gefahren war. Wenn er nicht so ein Mordsglück gehabt hätte, wäre Eva garantiert etwas aufgefallen. Sie kannte ihn viel zu gut. Aber der kleine Kai hatte Bauchgrimmen und hielt sie schon seit Stunden auf Trab. Sobald Adam ihn auf den Arm nahm, schiss Kai sich ein und verschmierte Adam gleich mit. Der Geruch nach Kais Aa überdeckte danach alle anderen Gerüche. Der Kleine brauchte ewig, bis er in den Armen seiner erschöpften Mutter einschlief, die ihm sofort ins Reich der Träume folgte. Kein „Wie war dein Tag?“, kein vertrautes Kuscheln. Adam musste nicht lügen, er musste gar nichts sagen. Einzig und allein das rettete ihn.
Er träumte von einer riesigen Autobahnbrücke, die in bestimmt hundert Meter Höhe ein Tal überspannte. Entsprechend gigantische Ausmaße hatte der Pfeiler, an dessen Fuß er stand. Beim Betrachten des Pfeilers fiel ihm eine winzige Kleinigkeit auf. Ein kaum erkennbarer dunkler Punkt in der enormen Betonfläche. Adam ging ganz nah heran. Direkt auf Augenhöhe hatte sich ein minimaler Riss im Beton gebildet, keine zwei Millimeter lang. Noch während er überlegte, wie das passieren konnte, drang ein wenig Flüssigkeit aus dem Riss hervor, blieb als dunkelroter Tropfen am Beton hängen. Blut. Adams Herz tat einen solchen Sprung, dass er davon aufwachte.
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Der Schreibstil hat noch Raum nach oben, jedoch die Geschichte ist Hammer, die Erzähweise wunderbar.
Ganz großes Lob!«