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Kommentare: 3 | Lesungen: 3466 | Bewertung: 6.45 | Kategorie: Fetisch | veröffentlicht: 18.12.2008

Die Weihnachtsfeier

von

Die Stimmung brodelte. Was für eine Weihnachtsfeier?

Keiner hatte mehr den Nerv dazu, aus dem Fenster zu gucken. Nicht nur das gegenüberliegende KaDeWe präsentierte sich von seiner prachtvollen Seite. Lichterketten hüllten das großstädtische Treiben rund um den Kurfürstendamm in vorweihnachtlichen Glanz. Hektisch oder gemächlich schoben sich die Passanten am Fenster vorbei.

Alle hatte die Weihnachtsstimmung voll ergriffen.

Ja, so eine Betriebsweihnachtsfeier, die hatte was. Mal in ausgelassener Stimmung, abseits des Termindrucks zusammensitzen und herum ulken.


Um der Sache was Originelles zu verleihen, hatte jeder Kollege hatte einen „Kulturbeitrag“ beizusteuern.

Gerade erst hatte der Heizungsfritze aus seinem Kleingärtnerleben berichtet und den Laddezaun vorgelesen.

Wir hielten uns noch die Bäuche vor lachen. Alle ringen nach Luft…. Mann, tat mir der Bauch weh.

“Prost“


“Prost Weihnachten“


“Frohes Fest“

Der Beitrag aus der Buchhaltung war eher dünn. Herr Stießel zerriss mit bloßen Händen mehrere Telefonrechnungen und Urlaubsanträge.

Dafür erfreuten uns danach die beiden Kollegen aus der Lüftungsabteilung mit einer kurzes Transvestie- Show. Das war wirklich gut gemacht.

Alle waren begeistert. Tosender Applaus.

“Prost“


“Prost Weihnachten“


“Frohes Fest“

Als nächstes zeigte ich die DVD von unserer letzten Betriebsfahrt. Mit dem Beamer an die Wand geworfen ist das fast wie Kino. Dazu die Titelmusik von Dallas im Vorspann. Ich bekomme schon beim Vorspann eine Gänsehaut.


Da! Unser Reporter vor Ort interviewt die ankommenden Kollegen vor dem Landhotel.

“Mit welchen Erwartungen kommen sie zu unserer Seminarfahrt?“


“Ich freue mich schon auf die Disco.“


“Hauptsache, es gibt was zu trinken“


“Ich will was lernen und werde mit meinem angespitzten Bleistift viele Notizen machen“


Nur kurz eine Sequenzen zum Seminar über Brandschutz. Langweil.

Dann sitzen alle auf dem Pferd und reiten zu der Winnetou- Musik um das Gatter. Der Chef will den großen Max machen und fällt beinahe vom Pferd. Alles kichert unterdrückt in sich hinein. Ein scharfer Blick vom Chef zu mir, warum diese Szene überhaupt gezeigt wird.

Dann die Disco. Verdammt, wer hatte denn da gefilmt, wie ich von unserer neuen Zeichnerin einen Korb bekommen hatte? Die Polonaise.


Und jetzt geht es los. Mit ganz großen Schritten


und nun fassen wir dem Vordermann mit der linken Hand an die Nase


und der rechten Hand ans Knie.


Wieher!

Beim Abspann liefen wie bei einem Kinofilm alle Darsteller, Kameraleute und Musikkomponisten noch einmal über die Leinwand. Tosender Applaus, der mir runter ging wie Öl.


An der DVD hatte ich auch mehrere Tage gesessen.

“Prost Weihnachten“


“Frohes Fest“

Der eigentliche Höhepunkt der Weihnachtsfeier sollte aber der Julklapp sein.


Jeder hatte den Namen eines Kollegen gezogen und sollte ihm ein spezifisches Weihnachtsgeschenk verpacken. Keiner wusste, wer wem was schenkte. Spannung pur.


Gesammelt wurde alles in einem Jutesack, den nun Pi-Halbe, unser Sanitärplaner in den Raum trug.


Sein Spitznamen Pi- Halbe hatte er auf Grund seiner Körpergröße von 1,57m. Zu witzig sah das Hutzelmännchen mit dem großen Sack aus.

“Hoo Hooooo“ rief er in den Raum „Schaut mal, was ich Euch mitgebracht habe“

Alle schauten gespannt auf das erste Geschenk.


“Für Heinz“

Heinz, kurz vor dem Rentenalter trabte langsam nach vorn, nahm das Geschenk und ging zu seinem Platz zurück. Das geschah so langsam, dass man ihm beim gehen die Schuhe besohlen konnte.

“Na los! Auspacken!“ feuerten ihn die Anderen an. Alle starrten gespannt auf ihn.


Er riss das Geschenkpapier ab und schaute irritiert auf die Verpackung – Ein Reizstromgerät.


“Damit Du beim Arbeiten nicht einschläfst“ rief ein vorwitziger Kollege.


Alle grölten. Nur Heinz nicht.

“Für den Chef“ hieß es als nächstes.


Aufgeregt wickelte er eine große Wanduhr aus. Eine Uhr, die man nicht stellen kann und immer zwei Stunden vorgeht.


“Aha! Damit man mal um 17.00 Uhr aus dem Büro kommt“ rief der Betriebsratsvorsitzende in den Raum.


Er hatte den Wink verstanden. Ausgerechnet ich hatte den Chef gezogen. Und mir war nichts besseres eingefallen.

Weitere originelle Geschenke wurden verteilt.


Ein Riesen Paket. Mit viel Papier. Darin nur ein Gutschein für einmal Poppen im Wald.


Ein T-Shirt: „Bin über 40. Bitte helft mir über die Straße“


Mehrere Tassen.


Sogar ein MP3- Player mit „1000 mal berührt, 1000 mal ist nichts passiert“ für unsere Sekretärin.

“Und als Letzter: Unser Filmemacher, Herr König“


Au weih! Jetzt war ich dran! Ein kleines flaches Päckchen, in dem es klirrte. Ich ahnte schon was. Wollte es gar nicht auspacken. Wieder guckten alle zu. Es gab kein zurück.

Da! Handschellen. Ich wurde knallrot. Ratlosigkeit. Stille. Verschämt blickte ich unauffällig zu unserer neuen Zeichnerin. Auch sie wurde knallrot.


Ich hatte mitbekommen, dass sie meinen Namen gezogen hatte. Und sie schenkte mir Handschellen? Warum das? Hatte sie was von meinem Surfverhalten im Büro mitbekommen? Wie peinlich.


Oder steckte mehr dahinter? Eine Anspielung vielleicht sogar?

“Na damit werden wir Sie an ihrem Arbeitsplatz anbinden!“ mutmaßte der Chef. „Damit Sie nicht immer schon um 17.00 Uhr nach Hause gehen.“


Alle grölten. Ich war erleichtert. Mit dieser versteckt herben Kritik hatte er die peinliche Situation ungewollt gerettet.

“Prost Weihnachten“


“Frohes Fest“

Zu später Stunde begann endlich die Disco. Eng umschlungen tanzte ich mit der neuen Zeichnerin. Die Handschellen wie zufällig in der vorderen rechte Hosentasche...

Das Outfit von Stefanie, unserer neuen 20-jährigen Zeichnerin war schon ziemlich aufreizend angehaucht. Sie hatte sich für die Weihnachtsfeier ein schwarzes Kostüm mit einem etwas kürzeren Rock rausgesucht. Ihre schwarze Bluse war nahezu durchsichtig. Zumindest konnte man sehen, wie sich darunter der ebenfalls schwarze BH absetzte. Im Büro hatte sie damit schon den ganzen Tag die Blicke der männlichen Kollegen auf sich gezogen. Das lag vielleicht auch daran, dass ihr Rock ab und zu etwas zu weit hoch rutschte und man das Ende ihrer Strümpfe und die Strapsbänder sehen konnte. Dazu hatte sie sich kniehohe schwarze Lederstiefel mit einem etwas längeren Absatz angezogen.


Das überaus attraktive Outfit war ein guter Kontrast zu ihren blonden Haaren, die wie ein goldener Wasserfall auf ihre Schultern fiel. Sie sah einfach hinreißend aus. Schon merkwürdig, dass sie noch nicht in festen Händen war. Nun, sie war ja auch noch nicht lange In Berlin.

Inzwischen saßen wir nebeneinander und erzählten uns ein paar witzige Geschichten, die wir kürzlich erlebten hatten und lachten dabei viel. Berlin ist schon eine tolle Stadt, da waren wir uns einig. Man konnte viel erleben und die vielen Musicals genießen.

Ich spürte, das viele neidische Blicke immer wieder auf uns gerichtet waren. Das Eis schien auf einmal gebrochen zu sein. Doch irgendwie musste ich das Gespräch langsam auf die Handschellen bringen.

„Du warst mein Wichtel, stimmt's?“ fragte ich deshalb eher beiläufig.

Stefanie errötete leicht und blickte verlegen zur Seite.

“Was soll ich denn mit den Dingern?“ bohrte ich weiter und blickte ihr dabei tief in die Augen. Jede Regung, jede Zuckung war jetzt alles entscheidend, ob sich vielleicht eine fesselnde Nacht an die Weihnachtsfeier anschließen würde. Augen sagen mehr als Worte.

Ihre Augen funkelten und sie nahm einen Schluck Rotwein, sagte aber nichts.


Das Luder! Ließ mich weiter im Ungewissen.


Aber ihre Augen hatten bereits Bände gesprochen und mir geantwortet. Sie leuchteten kurz wie zwei Sterne. Ich konnte mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie mir die Handschellen nur so als Gag geschenkt hatte. Auch sie hatte genauso wie ich ihre Wünsche und Träume. Die sie vielleicht auch ausleben wollte.


Als Stefanie ihren Lippen leicht ableckte, spürte ich ein erotisches Knistern in der Luft. Es war schon allein die Duplizität der Ereignisse, dass wir uns immer im selben Moment anlächelten. Ein sicheres Zeichen von gegenseitiger Sympathie. Zu allem Überfluss betörte mich auch noch der dezente Geruch ihres Parfüms.

Noch immer schwieg sie, lächelte. Sekunden wurden zu Minuten. Es war wie eine Ewigkeit. Man hätte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören.

“Kann ich Ihnen noch etwas bringen?“, platzte die Kellnerin in diese Situation hinein.

“Ja, eine Flasche Samos und zwei Weingläser“ wimmelte ich sie genervt ab.

“Also ich hätte lieber ein Wasser“ negierte sie meine Bestellung. “Man soll viel Wasser trinken! Zwei Liter am Tag! Das verhindert, dass Gehirnzellen absterben und ist gut für die Nieren.“



Was für eine schlaue Frau? Erzählte mir was von Wasser. Ich saß da, wie ein begossener Pudel. Das Thema Fesseln war total verpufft. Wegen der blöden Kellnerin. Unmöglich, mit dem Thema noch mal anzufangen. Wütend guckte ich ihr hinterher. Auch sie trug ein schwarzes Kostüm mit einem kurzen Rock, was ich mit einem kurzen anerkennenden Blick quittierte.

In der weiteren Unterhaltung ging es um ihr künftiges Studium, meine Aufenthalte in Hamburg und Göttingen und wir stellten fest, dass wir beide schon mal in Paris waren.

Aber noch immer lag diese unbeantwortete Frage von mir in der Luft. In der Berliner Luft.


Beschäftigte sie denn das nicht auch? Ihr Blick hatte sie vorhin zwar schon verraten. Aber mein Stolz verbot es, sie zu drängen.

Es wurde immer später und die Tische wurden immer leerer. Viele Kollegen waren schon längst gegangen. Natürlich nicht, ohne uns zweideutige Blicke zuzuwerfen.


Hinter der kleinen Bar polierte man eifrig die Gläser und bereitete sich langsam auf den Feierabend vor. Wir waren jetzt zu weit von Thema abgekommen. Noch einmal fasste ich Mut und wollte Stefanie fragen, wie denn der Abend weiter verlaufen könnte.

“Wir machen jetzt Schluss! Möchten sie noch etwas?“


Die Kellnerin!


Ich hätte sie würgen können. Oder noch besser. Fesseln!

Nachdem wir bezahlt hatten, half ich Stefanie in ihren kuscheligen Wintermantel. Schon standen wir unter dem hellen vorweihnachtlichen Lichterglanz. Es war kurz vor Mitternacht. Was würde jetzt geschehen?


Würde sie mir „Gute Nacht“ wünschen und das war es?

“Wollen wir noch eine Tasse Tee bei mir trinken?“ schaute sie mich fragend an.

***

Schon auf dem Weg zu ihrer Wohnung war ich aufgeregt ohne Ende. Wenn Frauen dachten, ein solches Ereignis geht an einem Mann spurlos vorbei, täuschten sie sich gewaltig.


Sicherlich musste sie viel aufgeregter sein. Schließlich war sie mir als devote Partner ja völlig ausgeliefert. Aber auch ich durfte ihr Vertrauen nicht missbrauchen. Musste genau austolerieren, was ihr gefiel und was nicht. Und in Norwegen hatten wir ja fasst alles ausprobiert, was dem einen oder anderen von uns Spaß machte.

Doch nun galt es, wieder neu aufzubauen.

Wir mussten über den Weihnachtsmarkt und an den vielen Leckerein vorbei in Richtung ihrer Wohnung.


Stefanie fragte sich, ob Jochen ihre Einladung auch richtig verstanden hatte und was in ihm gerade vorging. Je näher sie ihrer Wohnung kamen, um so mehr spürte sie die Aufruhe in ihrem Körper. Im Fahrstuhl musste sie sich an die Wand anlehnen, weil ihre Beine ganz weich wurden und anfingen leicht zu zittern. Als sie den Schlüssel ins Türschloss steckte, klimperte vor Aufregung das ganzen Schlüsselbund.

In ihrer Wohnung angekommen, legte sie erst mal ihren Mantel ab und wollte mir ihre Wohnung zeigen. In der Küche drückte sie den „Standby“ Knopf vom Kaffeevollautomat, damit er schon mal das Wasser für den Tee vorheizen könnte. Dann folgte auch schon das Wohnzimmer und gleich darauf ihr Schlafzimmer.

Als ich in ihr Schlafzimmer kam verschlug es mir die Sprache. Über dem Bett hing ein erotisches Ölgemälde von einer jungen gefesselten Frau.

“Das Bild habe ich mal von einer guten Freundin geschenkt bekommen“ erläuterte mir Stefanie als sie meinen verdutzten Blick sah. „Sie ist Künstlerin.“

“Tolles Motiv“ fiel mir dazu nur ein.

Und da! Eine Handschelle gut sichtbar am Bettgestell. Na, das war doch alles gut vorbereitet. Da brauchte sie vorhin im Cafe wirklich nicht antworten. Oder ob es bei ihr immer so aussah.

“Ich werde dann mal den Tee aufgießen und mir etwas anderes anziehen.“, meinte sie nur und ging in Richtung Küche.

„Was anderes anziehen? Wiese denn das?“ murmelte ich verwirrt.

Womöglich Jeans und einen Pullover? Auch der Anblick der Handschellen inspirierte mich jetzt zu sehr, als dass ich jetzt noch Tee trinken musste. Das war jetzt verlorene Zeit. Blitzschnell fing ich Stefanie noch vor der Tür ab und zerrte sie zum Bett. Dort warf ich sie auf den Rücken und setzte mich sogleich auf ihr Becken. Verzweifelt versucht sie sich zu wehren. Sie bäumte sich auf, versuchte mich abzuwerfen. Aber ihr Widerstand war nur vorgetäuscht. Denn das Strahlen in ihren Augen sagte etwas anderes und forderte mich förmlich auf, so rabiat weiter zu machen.


Eigentlich mochte ich ja die sanfte Tour mehr. Doch irgendwie hatte i

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Kommentare


Jason King
(AutorIn)
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 23
Jason King
schrieb am 18.12.2008:
»Die Erzählweise aus den beiden Perspektiven ist eigentlich farblich verschieden hinterlegt, lässt hier aber leider nicht darstellen.«

mondstern70
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 441
Mondstern
schrieb am 21.12.2008:
»Mir gefallen so wechselnde Perspektiven. Aber diese Geschichte zu lesen ist recht anstrengend - vielleicht beim nächsten derartigen Still - den Wechsel explizit anzeigen :-)
LG Mondstern «

radioman
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 15
schrieb am 23.12.2008:
»Die Geschichte gefällt mir, vor allem auch wegen der wechselnden Perspektiven. Nächstes Mal aber bitte die Wechsel besser kennzeichnen (Farben gehen hier ja nicht), z.B. durch vorangestellte Namen.«



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