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Kommentare: 3 | Lesungen: 3579 | Bewertung: 5.73 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 28.01.2008

Die Wohnungsübergabe

von

Es war 15.45Uhr. Die Wohnung war sauber und ordentlich.Ich wartete. Ich wollte aus meiner jetzigen Wohnung ausziehen, ohne die 3 Monate Kündigungsfrist abzuwarten, und hatte mich um einen Nachmieter bemüht. Dieser, sowie mein Vermieter, wollten um 16 Uhr bei mir sein. Ich lies meinen Blick durchs Wohnzimmer wandern. Sah aus wie in einem Möbelkatalog. Umso besser. Ich wohnte hier noch nicht lange. Erst sechs Monate. Aber mein Verlobter und ich wollten zusammen ziehen. Und dafür war diese Wohnung einfach zu klein. Es klingelte. Leicht nervös ging ich zur Tür. Jo, mein Vermieter stand vor der Tür.


"Na, isser schon da?"


"Der potenzielle Mieter? Nein. Komm rein. ´Nen Kaffee?"


"Nein, Danke."


Wir setzten uns aus Sofa.


"Wo ist dein Schatz?"


"In seiner Wohnung. Regelt da alles."


"Schade, dass du ausziehst. Dafür das du damals die Schnautze voll von Männern hattest, als du hier eingezogen bist, ging das ja echt fix."


Er grinste. Ich lächelte leicht bedrömelt zurück und antwortete:


"Tja, 1. kommt es anders und 2. als man denkt."


Wir lachten. Da klingelte es. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Jo folgte mir.


"Guten Tag, ich..."begrüßte der Mann vor der Tür mich. Ich erstarrte. Bevor ich etwas sagen konnte, antwortete Jo von hinten:


"Hallo, sie müssen Herr Peters sein. Kommen sie rein." Ich stand mitten in der Tür und war wie gelähmt. Dann machte es Klick und ich trat zur Seite. Der Mann kam rein. Groß, locker 1.90m, gut gebaut, leicht muskulös, hellbraune Haare. Er blieb vor mir stehen und schaute mich an. Sah mir tief in die Augen.


"Hallo Schöne! Hätte nicht gedacht, dass wir uns je wiedersehen werden. Dachte du bist in der großen Stadt.


"Ähhhh-ddddd-ähm-hm...", stammelte ich.


Jo guckte etwas verwundert.


"Ihr kennt euch?"


"Oh, ja!" antwortete Herr Peters, der mit Vornamen Armin hieß, mit seiner tiefen, erotischen Stimme. Diese elektrisierte mich, seine blose Anwesenheit machte mich willig und feucht.


Jo hatte die Initiative ergriffen und machte die Wohnungsführung. Und ich ging erstmal in die Küche, etwas trinken.


ich stellte den Saftkarton auf den Herd. Vorbei wars mit der Katalogatmosphäre. Egal.


"Schönes Schlafzimmer!" Armin und Jo standen plötzlich in der Küchentür. Gleich hinter mir. Ich atmete tief durch.


"Hier ist die Küche. Klein, aber fein." Erzählte Jo. Ich hatte mich jetzt wieder im Griff.


"Alles erst vor 6 Monaten renoviert." versuchte ich die Situation zu lenken.


"Und warum willst du aus dieser wunderbaren Wohnung ausziehen, Schönheit?" erkundigte sich Armin bei mir.


"Weil Jens und ich zusammen ziehen wollen."


"Ach, den gibts noch?"


"Ja. wir sind Verlobt und planen Familie."


"Ähm." Jo räusperte sich. "Zur Wohnung gibts noch nen Keller und eine Garage. Wenn sie die sehen wollen...?"


Etwas schroff antwortete Armin:


"Nein, will ich nicht. Aber ich nehme die Wohnung auch so. Wenn die schöne Frau mir sagt, dass es sich hier gut leben lässt."


Leise hauchte ich: "Ja!"


"Gut! Wann kann ich unterschreiben?" Er ging natürlich davon aus, dass er die Wohnung bekommen würde. So wie er immer alles bekam. Und Jede. Einmal auch mich.


Jo war merklich verwirrt.


"Sofort, wenn sie wollen."


Die beiden gingen in Jo´s Wohnung. Ich schloss die Tür hinter ihnen und musste mich erstmal setzen.


Was war denn eben passiert? Ich war völlig verwirrt. Meine ganze Souveränität und Coolness waren wie weggeblasen. Das Handy klingelte. Es war Jens. Mit dem konnte ich jetzt nicht reden.


Ich schaltete das Handy auf lautlos. Plötzlich klopfte es an der Tür.


Ich öffnete. Armin.


Schnell wollte ich die Tür schließen. Aber er drückte sie auf und kam herein. "Bitte, geh."stammelte ich. Aber mein Körper, meine Seele. meine Libido schrien: BLEIB!!!


Ich hatte mit diesem Mann die sinnlichste Erfahrung meines Lebens gemacht. Zwei Nächte, vor zwei Jahren. Als wäre es gestern gewesen, standen sie mir vor Augen.


Die Gier, die Leidenschaft, die Lust. Die Erinnerungen stürzten auf mich ein. Und danach hatte ich ihn nie wieder gesehen.


Ich hatte danach auf keine Mail, keine SMS, keinen Anruf reagiert.


Einfach, weil mich die Reaktion meines Körper so sehr erschreckt hatte. Noch nie hatte ich mich so genommen gefühlt. Ausserdem war ich damals schon mit Jens zusammen gewesen. Jens war der Mann fürs Leben. Leidenschaft vergeht. Liebe bleibt. Damit hatte ich mich über die Sehnsucht gerettet. Und es nie erzählt.


"Warum hast du dich nie gemeldet? Nie reagiert?"


"Weil ich damals schon mit Jens zusammen war."


"Ja, und?"


"Ausserdem hat es nichts bedeutet." Das traf ihn. Es war glatt gelogen, aber diese Lüge war die einzige Chance, die ich sah.


Ich schwieg. Er auch.


"Oh. Naja, egal. Vielleicht kann ich es bedeutend machen?" Er wischte meinen Einwand einfach zur Seite. Für ihn existierte nur seine Wahrheit. Er glaubte wohl auch, die Welt würde aufhören sich zu drehen, wenn er es wollte.


Egoist. Aber genau dieser Egoismus hatte mich von einem Höhepunkt zum anderen getrieben. Aber auf Dauer nicht zu ertragen.


"Du weißt ja, wo ich in Zukunft wohnen werde."


"Keine Chance. Ich will dich nicht nochmal."


Ich drehte mich weg. Er sollte nicht die Wahrheit sehen.


"Warum nicht? War ich so schlecht?" In seiner Stimme schwang etwas mit. So als hätte ich gerade behauptet, ich würde jetzt die Arme ausbreiten und wegfliegen.


"Er gibt mir Sicherheit, Geborgenheit und Liebe. Liebe ohne Bedingungen. Und du nur Sex."


"Das alles kann ich auch geben. Ich sehe es doch. Du willst mich auch."


Er trat von hinten an mich ran. Ich spürte ihn ganz deutlich, obwohl er mich nicht berührte. Ich ging entschlossen zur Tür.


"RAUS!!!"Er legte eine Karte aufs Fensterbrett und ging an mir vorbei. Vor der Tür drehte er sich um. "Da steht meine Telefonnummer. Nur für den Fall, dass du deine Meinung änderst." Dann ging er.


Ich schloss die Tür, ich ging zum Fensterbrett und zerriss die Karte. Dann brach ich auf dem Flur zusammen und weinte. Erst viel später rief ich meinen Verlobten zurück und erzählte ihm, dass die Wohnung nen Nachmieter hätte. Alles andere brauchte er nicht zu erfahren. Manchmal ist Schweigen besser.

Kommentare


Adlerswald
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 166
Adlerswald
schrieb am 29.01.2008:
»Ja, ja, liebe Autorin ! Manchmal ist, wie du zum Abschluss der Geschichte schriebst, der Rest Schweigen. Und deshalb will ich auch kein Urteil anfügen. Nur eines sei der Protagonistin ins Stammbuch geschrieben: Wer "A" sagt, sollte auch "B" sagen !«

JeremyKottan
dabei seit: Aug '01
Kommentare: 38
Jeremy Kottan
schrieb am 02.02.2008:
»Die Gier, die Leidenschaft, die Lust ...
Tja, die dürfen wir uns als Leser, jeder auf seine Weise, vorstellen.
Etwas mehr Details hätten dieser kurzen Story sehr gut getan.
Vielleicht beim nächsten Mal
JeKo«

helios53
dabei seit: Aug '11
Kommentare: 404
Helios53
schrieb am 10.11.2011:
»Die Story hat was. Recht gut ausgeklügelter Plot, dankenswerterweise mit einer starken, konsequenten, vernünftigen Protagonistin.
Das hat mir sehr gut gefallen.
Weniger gut gefallen hat mir die Rechtschreibung. Die ist schon sehr verbesserungswürdig.«


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