Die junge Russin
von Jason King
Die gefesselte junge Russin bot ein äußerst geiles Bild und Christian konnte sich an ihr gar nicht satt sehen. So konnte er nicht lange widerstehen, er musste sie berühren. Langsam fuhr er mit den Händen über diesen vollendeten Frauenleib.
Nie hätte er in der U- Bahn vorhin daran gedacht, dass diese so attraktive Frau so schnell hilflos seinem Willen ausgeliefert sein würde. Schön, wenn die Zufälle im Leben mal so mitspielten.
***
„Ich bin dann mal weg!“ rief Christian noch in den Flur, bevor er die Wohnungstür wütend hinter sich zuknallte und dir Treppen herunter rannte.
Wieder war es zu einem heftigen Streit mit Beatrice gekommen. Eigentlich wegen einer Belanglosigkeit. Christian hatte am Vormittag einen Übertopf in der Mülltonne versenkt. Und obwohl noch ausreichend Übertöpfe in allen Größen und Farben sämtliche Fensterbretter und selbst die Regale der Abstellkammer zierten, durfte man nicht einfach einen Übertopf entsorgen.
Schon seit Monaten liefen Beatrice und Christian wie ferngesteuert durch ihre Wohnung. Zu sagen hatten sich die Beiden nicht mehr viel. Zu sehr waren im Laufe der Jahre die beruflichen und privaten Interessen auseinander gedriftet.
Beatrice war zweifellos eine nicht gerade hübsche, aber sehr attraktive Frau. Aber das wusste sie nur allzu gut und das äußerte sich in Hochmut und Arroganz. Eigenschaften, die Christian bei Frauen absolut nicht mochte. Er mochte Frauen, die sich ihm hingaben, sich ihm unterwarfen. Sich auch mal von ihm fesseln ließen.
Das alles ging mit Beatrice nicht. Als er einmal den Mut zusammen genommen hatte und sie bei einem Glas Rotwein fragte, ob er sie auch einmal fesseln könnte, hatte sie ihn nur ausgelacht….
Ziellos irrte Christian durch die Straßen. Der Herbst hatte Einzug gehalten und wirkte mit seinem Hochnebel noch zusätzlich auf sein Gemüt. So konnte sein Leben nicht weiter gehen. Man konnte nicht immer und überall klein bei geben. Auch seine Wünsche, seine Träume und seine bunten Hoffnungen wollten ernst und wichtig genommen werden. Er wollte sie nicht verdrängen. Denn wer sie verdrängt, ist ein leerer Mensch.
Im U- Bahnhof fiel ihm plötzlich eine junge zierliche Frau auf, die auf der Bahnsteigkante hin und her stolzierte. Er schätzte sie auf Mitte Zwanzig. Ihre schulterlangen kastanienroten Haare fielen wie ein kupferner Wasserfall auf ihre Schultern. Sie trug eine langen, schwarzen Mantel, der beim Laufen den Blick auf ihre wohlgeformten Beine, die in schwarzen hochhackigen Stiefeln steckten, preisgab.
Es wirkte auf Christian fast wie ein Schaulaufen, was sie da bewusst oder unbewusst veranstaltete. Und zum ersten Mal freute er sich über den ausgedünnten Fahrplan der U-Bahn, die immer noch auf sich warten ließ. Denn der Anblick dieser Frau ließen sein Herz spürbar höher schlagen.
Nichts lag näher, als sich in der U-Bahn ihr schräg gegenüber zu setzen. So, dass man sie ungestört beobachten konnte. Aber was hieß: unbeobachtet?
Beim Hinsetzen war ihr Mantel zur Seite gerutscht und das schwache Schimmern ihrer glänzenden Strumpfhosen erregte weiterhin seine ganze Aufmerksamkeit. Immer wieder hing er mit seinem Blicken an ihren Oberschenkeln. Es dauerte auch nicht lange, da hatte sie seine anerkennenden Blicke zur Kenntnis genommen und lächelte verlegen. Christian kam es sogar vor, als ob sie sogar ein wenig errötete.
„Die Fahrkarten bitte!“ tönte es plötzlich von beiden Wagenseiten und riss Christian aus seiner Traumwelt.
Als Jahreskartenbesitzer erschrak er bei diesen Kontrollen schon lange nicht mehr. In seiner Stadt gehörte das inzwischen zum Alltag. Und während er in seiner Manteltasche kramte, fiel ihm auf, wie hilflos sein Gegenüber in ihrer Handtasche kramte.
Nanu? Sie wird doch nicht schwarzfahren? Dachte Christian noch und setzte sich gedankenschnell neben die Dame mit den hübschen Beinen.
Gedankenschnell legte er den Arm um sie und zeigte dem Kontrolleur seine Jahreskarte. Wortlos zog dieser weiter und kontrollierte die anderen Fahrgäste.
Die junge Frau atmete hörbar auf. „Sbasibo“ hörte Christian nur leise.
Oha! Eine Russin. Dachte er es sich doch, dass sie nicht von hier war. Noch immer lag sein Arm um ihre Schultern. So als ob sie sich schon Monaten kannten. Sollte er den Arm wegnehmen? Sie würde schon was sagen, wenn es ihr nicht gefallen würde. Und so lange die Kontrolleure noch weiter nach Schwarzfahrern fahndeten, war es auch unklug, die Tarnung auffliegen zu lassen.
Aber er dachte gar nicht daran, den Arm wegzunehmen. Und auch als sie allein im Wagen der Endstation entgegenzuckelten, war noch kein Wort zwischen den beiden gefallen.
„Darf ich Dich zu einer Tasse Kaffee einladen?“ fragte sie vor dem Bahnhof im gebrochenen Deutsch.
Sie haben Ihr Ziel erreicht, schoss Christian auf einmal die Radiowerbung für ein Navigationssystem durch den Kopf und bejahte mit einem gespielten zögerlichen Nicken.
Als sie in ihre Wohnung kamen und er ihr aus den Stiefeln helfen sollte, hatte Christian aber mit einem anderen Phänomen zu kämpfen. An der Flurwand hingen fein säuberlich aufgereiht diverse Baumwollseile in verschiedenen Längen. Innerlich wühlte ihn das natürlich sofort auf. War das in Russland so? Oder sollte diese nette Dame etwa auch auf Fesselspiele stehen? Schon alleine der Gedanke, sie vielleicht heute noch fesseln zu können, verdrängten sofort seinen angestauten Ärger mit Beatrice.
„Helfen Sie mir nun?“ riss sie ihn aus seine Gedanken und hielt ihm ihr rechtes Bein entgegen.
Er sollte ihr tatsächlich die Stiefel ausziehen. Sollte das eine Erniedrigung für ihn sein. Wollte sie auch, dass er ihr die Füße küsste. War er in die Hände einer Domina gefallen?
Aber da es ihn schon allein erregte, einer Frau die Schuhe oder Stiefel von den Füßen zu streifen, machte er sich schnell an die Erledigung der ihm gestellten Aufgabe. Kräftig zog er an ihrem rechten Stiefel. Ein zierlicher Fuß kam zum Vorschein. Wie ihre Fingernägel auch, waren ihre Fußnägel zart rosa lackiert. Sanft schimmerte dieses Rosa durch das verstärkte Zehenteil ihrer glänzenden Strumpfhose hindurch. Dann streifte er ihr auch den linken Stiefel von ihrem Bein. Und während sie sich hochhackige Sandaletten anzog, bat sie ihn doch weiter in die Wohnung einzutreten.
Eine halbe Stunde saßen sie gemütlich in ihrem Wohnzimmer und plauderten. Noch nicht einmal war von der Fahrscheinkontrolle die Rede. Noch immer begriff die junge Russin nicht, warum sie der 40 Euro Strafe entgangen war. Und Christian erklärte er ihr, dass man auf eine Jahreskarte an den Wochenenden zu zweit fahren konnte.
“Wohnen Sie eigentlich allein“ fragte er eher nebenbei, wobei ihn die Frage selbstverständlich mehr als brennend interessierte.
“Natascha. Sage doch einfach Natascha zu mir.“
“Christian“ fügte er gleich hinzu und prostete ihr mit einer leeren Tasse Kaffee zu.
“Angenehm“ lächelte sie ihn an und holte dabei eine Flasche Rotwein und zwei kunstvoll geschwungene Kristallgläser aus der Barsäule.
Zwar war seine Frage nicht beantwortet, aber zumindest waren sie beim Du angelangt. Das war auch schon viel Wert. Klang doch „Ich möchte Sie fesseln“ doch arg übertrieben.
Während sie bei der Flasche Rotwein weiter angenehm plauderten, wurde seine Aufmerksamkeit immer wieder von dem leisen Aneinanderreiben ihrer Strumpfhosen abgelenkt. Immer wieder schlug sie ihre wohl geformten Beine im Wechsel übereinander und spiele mit ihren Sandaletten. Oft hingen sie nur lose an ihren Zehen.
Hatte er nicht mal irgendwo gelesen, dass Frauen, die so mit ihren Schuhen spielten, leicht erregt waren?
“Ich würde gern heute noch was im Fernsehen gucken“ diese Ankündigung riss Christian jäh aus seinen Gedanken. Warum, um Gottes Namen wollte sie jetzt fernsehen? Das konnte die ganze Stimmung drücken. Natascha sah ihm seinen verstörten Blick an und noch ehe er erwidern konnte, fügte sie noch hinzu:
“Nachher ist noch „Intimo“ auf Pro7“.
Sofort schoss ihm das Blut in den Kopf. Warum wollte sie diesen Film sehen? Das war ein Film mit einigen Bondageszenen. Und dort wurde eine Frau gefesselt.
War sie doch keine Domina? Erst die Seile im Flur. Dann dieser Film. Und einen Mann schien es hier auch nicht zu geben. Was für eine Gelegenheit für ihn,
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