Die wunderliche Eheberatung
von helli61
Als Hans erwachte, tauchten die ersten Sonnenstrahlen das Schlafzimmer in ein wohliges, angenehmes Licht. Da es zudem auch noch Sonntag war und es deshalb auch keinen Grund gab sich irgendwelchen Verpflichtungen hinzugeben, machte diesen Morgen nur noch angenehmer. Er öffnete nicht einmal seine Augen, während er seine rechten Hand auf die andere Seite des Bettes wandern ließ und hoffte, mit seinen Fingern vielleicht sogar den Arm seiner Frau ertasten zu können. Marion hatte meist einen Arm auf ihrer Decke liegen und es gab kaum etwas, was ihm besser gefiel, als eben über diesen Arm, ihre Haut zu streicheln. Und dieser Sonntagmorgen schien nun geradezu prädestiniert dazu. Vielleicht würde sie sogar zu ihm herüber unter seine Decke rutschen und sich an ihn kuscheln. Jetzt ihre Nähe zu spüren und so den Tagesbeginn zu genießen, wäre nun erst recht in seinem Sinne gewesen. Eigentlich war es ohnehin schon eine Weile her, seitdem er Marions Nähe an sich hatte spüren dürfen. Dennoch nagte gleich darauf, wieder einmal, das Gefühl von Enttäuschung an ihm.
Denn was seine Hand ertastete war nicht Marions Arm und erst recht nicht ihr von der Decke verhüllte Körper, sondern nur ein zusammen geknuddeltes Stück Stoff. Eigentlich hätte er die Augen nicht öffnen müssen um zu erahnen, dass seine Frau schon aufgestanden und ihn alleine im Bett zurückgelassen hatte. Und da sprach man immer von den romantischen Gefühlen der Frauen! Langsam hatte er den Verdacht, dass man sich hier wohl bei den Geschlechtern vertan hatte, zumindest in den bunten Frauenzeitschriften.
„Was soll`s“, überlegte er in sich selbst hinein und krabbelte fast etwas frustriert aus dem Bett.
Dafür entschädigte ihn sogleich der Duft nach frisch aufgebrühten Kaffee, der ihm in die Nase stieg, als er die Türe des Schlafzimmers geöffnet hatte. Naja, so unromantisch war diese Geste ja nun auch wieder nicht! Vor allem deshalb, weil Marion nur Tee trank und er sich seinen Kaffee meistens selbst aufbrühen musste. Und so tapste Hans, nur mit einem Slip bekleidet, wie er eben immer schlief, hinüber in die Küche. Ob es Absicht oder nur ein Zufall war, dass Marion die Küchentüre einen Spalt hatte offenstehen lassen, wusste er nicht. Dennoch war es irgendwie schön für ihn, sie durch den schmalen Türspalt am Büffet zu beobachten.
Auch sie hatte sich noch nicht angezogen und ihr Nachthemd hing locker über ihren Brüsten und bedeckte auch nur knapp ihren Po. Dabei schienen ihre Brüste irgendwie durch den zarten, fast transparenten Stoff auf eine eigentümliche Weise besonders hervor gehoben zu werden. Zumindest bildete er sich das in diesem Moment ein. Wann hatte Hans seine Frau so aufreizend gesehen, sie beobachten können? Er wusste es nicht. Vielleicht auch deshalb blieb er zunächst einfach im Flur stehen und ließ seinen Blick am Körper seiner Frau entlang wandern. Dennoch fühlte er keinerlei Lust darauf, sie jetzt verführen zu wollen. Er freute sich einfach, seine Frau so betrachten zu können.
Eigentlich sah sie mit ihren gut 40 Jahren noch ziemlich attraktiv aus. Sicher, ihre Schenkel hatten nicht mehr die Silhouette einer Zwanzigjährigen, nichtsdestotrotz konnte sie durchaus noch kurze Röcke tragen. Das gleiche galt auch für ihre Brüste. Auch wenn sie jetzt von ihrem Nachthemd noch bedeckt waren, so wusste er doch, dass sie zwar nicht mehr die Festigkeit hatten wie zum Zeitpunkt, als er sie kennen gelernt hatte, sie sich aber dennoch noch prächtig gegen die auf die sie wirkende Schwerkraft gegenhalten konnten. Marion brauchte sich selbst am See nicht vor einem Vergleich, auch mit Jüngeren, zu fürchten. Auch wenn seine Frau wohl mehr auf diese Vergleiche achtete wie er selbst, so war er doch auch immer sehr stolz auf Marions Aussehen. Insgesamt musste er sich eingestehen, dass sie sich selbst besser in Form gehalten hatte, als er selbst.
In seinen Hochzeitsanzug, auch wenn er noch immer im Schrank hing, passte er sowieso schon lange nicht mehr und manchmal ärgerte er sich sogar selbst über den kleinen Hügel, den er vor sich herschob und ihm bei mancher Treppe den Atem raubte. Vor allem, dass er sich vor einigen Jahren hatte etwas gehen lassen, ärgerte ihn jetzt immer mehr. Zumindest war es ihm immerhin gelungen, im letzten Jahr wieder einige Kilos abzuspecken.
Doch wenn es auch eine zu einfache Erklärung war, dass wusste er selber, so gab er doch seiner Frau die Schuld, dass ihm damals mehr oder weniger seine Attraktivität von heute auf morgen ziemlich gleichgültig geworden war. Schließlich hatte er manchmal das Gefühl, als sei auch er seiner Frau egal geworden. Nicht nur das er zu spüren glaubte, dass sie sich immer mehr von ihm zurück zog, so wurden auch ihre Zurückweisungen immer häufiger. Und hatte sie ihn zu Beginn ihrer Ehe oft mit einem adretten Kleid und frisch geschminkt zuhause erwartet, so traf er sie nun meist nur in einer abgewetzten Jeans oder in sonst einem völlig unattraktiven Schlapperlook an. Eigentlich schien sich Marion nur noch adrett zu kleiden, wenn sie mit ihren Freundinnen unterwegs war. Und hatte sie zu Beginn ihrer Partnerschaft sich auch darüber interessiert, wie es ihm in der Arbeit erging oder wie ein Abend mit seinen Kumpels verlaufen war, so schien sie jetzt nicht nur nicht mehr danach zu fragen, sondern sie schien sogar gelangweilt, falls er einmal versuchte, ihr etwas darüber zu erzählen.
Irgendwie hatten sie sich auseinander gelebt, wie man es so schön umschrieb, auch wenn niemand so genau definieren konnte, was man darunter genau zu verstehen hatte. Vielleicht war es auch nur beiderseitige Bequemlichkeit, oder Langeweile. Wer wusste das schon letztendlich genau?
Irgendwann war das Abendprogramm im Fernseher wichtiger geworden, als der Partner. Und so wurden auch die gemeinsamen Spaziergänge an den Abenden und am Wochenende immer weniger, bis sich keiner mehr daran erinnern konnte, welche Wege sie das letzte Mal gegangen waren.
Das auch die Sexualität aus ihrer Ehe dabei verschwunden war, hatte ihn damals doch sehr beschäftigt. Er erinnerte sich daran, dass sie oft wochenlang nur um dieses Thema gestritten hatten. Dabei schien es, als wollten weder Marion noch er den jeweils anderen so richtig verstehen. Letztendlich war es irgendwie ein Teufelskreis: Marion wollte mehr Zuwendung, die er ihr aber nicht bereit war zu geben, weil er sich selbst vernachlässigt fühlte.
Auch wenn das Thema Sexualität weiterhin ein Thema war, dass ständig irgendwie dahin brodelte, so hatten sie es dann doch irgendwie geschafft, sich so einigermaßen zu arrangieren. Die Streitereien waren wieder weniger geworden, dafür waren allerdings auch die Dinge, die sie miteinander unternahmen, immer noch mehr in den Hintergrund getreten. Irgendwie kam er sich manchmal vor, als lebe er mit einem Freund oder einer Bekannten zusammen. Allerdings war es Marion nicht anders ergangen.
Doch als er jetzt vor der Küchentüre stand und seine Frau beobachtete, wie sie wohl ihr gemeinsames Frühstück vorbereitete, kamen tatsächlich wieder diese längst vergraben gedachten Gefühle von Zuneigung und Wertschätzung in ihm auf. Vielleicht waren auch Sehnsucht nach Nähe und das Fühlen des Anderen im Spiel, letztendlich war dies jetzt aber für Hans nicht entscheidend. Hätte ihn jetzt jemand gefragt, ob er seine Frau lieben würde, hätte er dies ohne Zögern bejaht.
Langsam schob er die Türe noch etwas weiter zurück und schlich dann so leise es ging hinter seine Frau, die ihn offensichtlich erst bemerkte, als er direkt hinter ihr stand. Vielleicht wäre es der letzte Augenblick gewesen, die Situation zu retten. Vielleicht wäre dieser Sonntag tatsächlich so verlaufen, wie es sich die beiden vorgestellt hatten, hätte Hans sich in seine Frau versetzen können. Doch Hans dachte sich eben nichts dabei, als er seine Arme um ihre Hüften legte und seine Hände vor ihrem Bauch verschränkte. Und auch fand er nichts dabei, dass sich sein Bauch und sein Becken gegen ihren Po drängten. Und noch weniger achtete er darauf, dass Marion nun wohl auch sein Geschlecht an ihrem Po spüren könnte. Für ihn war dies in diesem Moment auch nicht wichtig. Alles was Hans in diesem Moment spüren wollte, war ihre Nähe und ihre Wärme.
„Hans, MUSS das jetzt sein!?“
Hans spürte, wie sich seine Frau vor ihm augenblicklich verkrampfte und wütend das Messer, dass sie soeben noch in ihrer Hand gehalten hatte, auf das Büffet vor ihr warf. Scheppernd prallte es ab, kippte auf die Kante des Büffets und fiel dann mit einem kalten, klirrenden Geräusch auf den gefliesten Boden.
Dann war Stille! Eisige Stille! Erst nach einiger Zeit war ein leises, raschelndes Geräusch zu hören, als Hans´ Hände langsam an ihrem seidenem Nachthemd wieder nach unten rutschten.
Marion hatte sich ebenso wie Hans über den sonnigen Sonntagmorgen gefreut. Und seit langem hatte sie wieder richtig Lust ihrem Mann eine Freude zu bereiten und das Frühstück schon fertig auf dem Tisch zu haben, wenn Hans dann aus dem Bett krabbeln würde. Sie stellte sogar die Kaffeemaschine an, obwohl sie selbst nur Tee trank. Schließlich wollte sie sich sogar auch noch die Mühe machen, schon vorab einige Toastbrote für ihn zu belegen. Vielleicht könnten sie dann den Rest des Tages noch einen kleinen Ausflug machen oder einfach nur am Badesee relaxen, auch wenn die Liegewiese sicher heute mehr als überbelegt sein würde. Mit einem guten Roman und gelegentlichen kleinen Abfrischungen im Wasser würde sie es sicher auch gut aushalten können.
Doch dann hatte sie seine Hände gespürt, die sich um sie gelegt hatten. Sie hatte gespürt, wie er sich an sie gedrängt hatte und wusste, dass er wieder einmal das Frühstück nicht abwarten konnte. Sie hasste es! Warum gab es für ihn nichts anderes als Poppen? WARUM?!
Als sie das Messer auf dem Boden aufprallen hörte, tat es ihr fast schon wieder leid, so reagiert zu haben. Sie hatte sicher überreagiert, das war Marion schon klar. Trotzdem würde sie sich nicht entschuldigen! Nein, diese Demütigung würde sie sich jetzt ersparen. Auf der anderen Seite wusste sie auch augenblicklich, dass die Stimmung zumindest für den Morgen beim Teufel war.
Hans überlegte noch, ob er seine Frau fragen sollte, was für sie denn so ärgerlich gewesen sei. Schließlich wollte er sie doch nur in seine Arme nehmen und ihr einen guten Morgen wünschen. Klar begannen auch sonst die Annäherungsversuche in etwa dieser Art. Andererseits, wie sollte er sonst beginnen? Sie auf dem Nachhauseweg vom Italiener fragen, ob sie noch ficken wolle?! Das Fiasko wäre vorprogrammiert gewesen, dessen war er sich sicher.
Das Frühstück verlief dann genauso frostig, wie es Marion dann erwartet hatte. Dabei verspürte sie dennoch auch einen gewissen Wunsch, ja fast Drang mit ihrem Mann zu reden. Doch hatte sie weder eine Idee, über was sie reden sollten, noch konnte sie sich überwinden, den ersten Schritt zu machen.
Hans knabberte eher gelangweilt an seinem Brot. Hätte er sich unter normalen Umständen wohl darüber gefreut, dass sich seine Marion diese Mühe gemacht hatte, so empfand er jetzt sogar ein gewisses Unbehagen, das von Marion vorbereitete Frühstück zu verspeisen. Allerdings wusste er aber auch, dass er sicher noch mehr Streit und Ärger provozieren würde, hätte er jetzt die Brote zur Seite gelegt.
Und auch wenn sie dann gemeinsam den Tisch abräumten, so lag die Stimmung nun endgültig am Boden. Marion schnappte sich die Liege und ließ sich die Sonne dann zumindest auf der Veranda auf ihren Körper scheinen, während Hans sich ins Wohnzimmer zurück gezogen hatte.
„Ist das das Leben, das ich mir vorstelle?“ Marion murmelte es leise vor sich hin, während sie sich jetzt erst richtig darüber ärgerte, dass dieser Sonntag wieder einmal völlig in die Hose gegangen war. Warum konnte sich Hans nicht einmal zurück halten? Sicher, Männer hatten wohl einfach wesentlich mehr Lust auf Sex als Frauen, zumindest was man so lesen konnte. Marion war aber darüber verärgert, warum die Anmache immer so plump sein musste. Dabei empfand sie sich selbst auch gar nicht als besonders lustlos oder prüde. Jedoch brauchte sie zum einen für Sex mehr als nur einmal über den Po streicheln und zum anderen wünschte sie sich auch irgendwie einen anderen Sex als den, der ihr von Hans geboten wurde.
Auf der einen Seite konnte sie sich nicht beklagen. Hans achtete immer sehr darauf, dass auch sie zum Höhepunkt kam. Auch wenn er schon „fertig“ war, „kümmerte“ er sich immer noch um sie oder besser gesagt um ihren Lustknopf, bis auch sie zu ihrem Höhepunkt kam. Auch war es manchmal wirklich schön zärtlichen Sex zu haben. Trotzdem wünschte sie sich manchmal aber auch, dass er sie einfach auf das Bett werfen und sie ungestüm nehmen würde. Sie hatte sogar schon begonnen, sich im Internet solche Filme zu suchen und es sich dabei selbst gemacht. Ja, manchmal hatte sie weniger Lust auf Zärtlichkeiten, sondern einfach auf ungezügelte Lust und hemmungsloses Ficken. Als sie zum ersten Mal in einem Porno gesehen hatte, wie sich der Schwanz eines Mannes zwischen die Schamlippen der unter ihm liegenden Frau gebohrt und sie hemmungslos, ja rücksichtslos zu vögeln begonnen hatte, war sie augenblicklich nass geworden. Dabei war sie selbst mehr über ihre eigene Reaktion überrascht gewesen, als wohl jeder andere es gewesen wäre, der sie kannte.
Dabei hatte sie früher Pornos sogar eher abgelehnt. Sie empfand das plumpe Gehabe eher als abstoßend, als dass es sie erregt hätte. Und wie in billigen Groschenromanen hatte sie dann Hans eines Tages dabei ertappt, als er sich eben einen dieser Filmchen „reingezogen“ hatte, während sie mit einer Freundin unterwegs gewesen und etwas früher als geplant nach Hause gekommen war. Als sie die Haustüre öffnete war das Erste, was sie gehört hatte, ein Stöhnen, dass aus dem Wohnzimmer gedrungen war. Wütend hatte sie die Türe aufgerissen in der Erwartung, ihren Mann mit einer anderen Frau zu erwischen.Doch alles was sie zu sehen bekam, war Hans, der hektisch auf dem PC herum zu klicken begann, bis das Stöhnen verklungen war.
Zunächst hatte sie ihn fast verabscheut dafür. Wie konnte er nur?! Der Vorfall war ihr trotzdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Und je länger sie darüber abends im Bett noch darüber nachdachte, umso mehr packte sie dann die Neugierde. Marion wollte wissen, welchen „Schweinekram“ sich ihr Mann da so gönnte, während sie nicht zuhause war. Am nächsten Tag konnte sie es dann kaum erwarten, bis ihr Mann das Haus zur Arbeit verlassen würde. Dabei wusste sie, dass Hans unmöglich noch Zeit gefunden haben konnte, den Verlauf im Browser zu löschen und so war es ein leichtes, „seine“ Internetseite zu finden. Es war eben dieser Tag gewesen, indem sie diesen Film gesehen hatte, bei der eine Frau hemmungslos gevögelt worden war. Und es war der Tag gewesen, an dem sie selbst überrascht wurde. Und es war der Tag gewesen, an dem sie sich nicht nur einen Porno angesehen hatte, sondern eine ganze Reihe und sie schließlich völlig ermattet vor dem Bildschirm zusammengesackt war, nachdem sie sich selbst mehrmals zu einem Orgasmus gebracht hatte.
Damals hatte sie öfters darüber nachgedacht, mit Hans darüber zu sprechen. Vielleicht hätten sie sich gemeinsam den einen oder anderen Film gemeinsam ansehen und anschließend in die Kiste hüpfen können, wenn sie überhaupt so weit gekommen wären. Aber irgendetwas hielt sie davon ab. Zu Beginn hatte sie einfach nicht den Mut gefunden, darüber mit zu Hans zu reden. Zu tief saßen offensichtlich die moralischen Hürden, selbst mit ihrem Mann über eigentlich so etwas Banales wie Pornos zu reden. Und dann redete sie sich ein, dass Hans dann vielleicht dies als Aufforderung sehen würde, sie nicht nur ständig so ungezügelt zu nehmen, sondern vielleicht auch noch viel öfters mit ihr Sex haben wollte.
Zudem handelten viele von Hans Streifen auch davon, dass eine Ehefrau von einem anderen Mann genommen wurde. Bei manchen Filmchen sah der Ehegatte nur zu oder machte es sich selbst, bei anderen endete es mit einem Dreier, wenn nicht auch noch eine zweite Frau hinzukam. Und die Angst, dass Hans schließlich auch solche Sachen von ihr verlangen könnte, beängstigen sie noch mehr. Der Gedanke daran, dass Hans sie dann erneut wieder nur als Sexobjekt betrachten würde, ließ sie dann endgültig zu dem Entschluss kommen, ihrem Mann nichts von ihrer neuen Entdeckung zu erzählen.
Eigentlich war dies alles verrückt. Sie wollte, ja sehnte sich geradezu einmal diesen hemmungslosen Sex genießen zu können, während sie gleichzeitig ihrem Mann gegenüber immer ablehnender wurde. Irgendwie verstand sie es selbst nicht mehr. Womöglich war es aber nur der Verdacht, dass Hans sie einfach nur als Spielzeug, als Sexpuppe sehen würde. Wie auch immer, sie hatte einfach Angst davor, das Risiko einzugehen.
Ob Hans dann doch irgendwann mitbekommen hatte, dass auch sie sich gelegentlich an Pornos erregte und es sich entweder gleich auf dem Stuhl vor dem PC, oder später im Bett selbst besorgte, wusste sie nicht. Allerdings achtete sie doch sehr darauf, dass sie den Verlauf im Browser jeweils löschte. Auch Hans schien diesbezüglich normaler Weise sehr darauf zu achten, wobei er dennoch gelegentlich nachlässig zu sein schien, so dass sie den einen oder anderen „seiner“ Filme später selbst sehen konnte.
Und so ergab sich die fast absurde Situation, dass Marion und Hans selbst kaum noch gemeinsamen miteinander schliefen, während sich beide ihre Befriedigung über diese Internetstreifen holten. Was allerdings beiden, vor allem aber Marion fehlte, war doch diese gemeinsame Befriedigung, das Fühlen von Nähe und Vertrautheit, die diese Filme nie und nimmer liefern konnten. Und so passierte das, was wohl kommen musste.
Zunächst noch unbemerkt, dann doch immer deutlicher zu Tage tretend, entfernten sich die beiden immer weiter voneinander. Die Gereiztheit war an manchen Tagen schon morgens greifbar und so war es nicht mehr ungewöhnlich, dass genau das passierte, wie eben an diesem Sonntagmorgen.
Sie spürte, dass sie in eine Sackgasse geraten waren. Irgendwo wusste sie, dass sie sich eigentlich mochten, doch mit der Zeit so weit auseinander gedriftet waren, dass sie ihre Probleme, Gedanken und Ängste nicht mehr besprechen und noch weniger miteinander teilen konnten. Und Marion hatte keine Ahnung, ob sie es schaffen würden, wieder auf diese Vertrautheit zurück finden zu können. Zuviel war einfach schon passiert.
„Ich denke, wir sollten reden.“ Marion erschrak, als sie die Stimme ihres Mannes hinter sich hörte, die sie jäh aus ihren Gedanken riss.
Im ersten Moment war sie versucht, ihm ein „Über Was?“, oder „Lass mich bitte in Ruhe!“ entgegen zu schleudern. Aber dann versuchte sie doch ruhig zu bleiben.
„O.K. Schieß los!“
Und zum ersten Mal seit langem schienen die beiden tatsächlich über ihre Probleme reden zu können. Und Marion war überrascht, dass Hans die Situation ähnlich sah wie sie selbst. Auch Hans gab Marion zu verstehen, dass er gerne sein Leben mit ihr teilen würde. Doch gleichzeitig hatte auch er den Weg verloren, auf seine Frau zugehen zu können.
„Warum vertraust du mir nicht mehr?“, meinte Hans dann letztendlich fast darüber enttäuscht.
„Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, warum du es auch nicht tust. Ich kann es einfach irgendwie nicht mehr. Ich weiß auch nicht warum, aber ..aber..“ Marion brachte den Satz einfach nicht fertig über ihre Lippen. Es war, als hätte sich eine Mauer zwischen ihr und Hans aufgebaut.
Doch Hans nickte nur. Er hakte nicht nach, sondern beobachtete seine Frau nur noch eine Weile, bis er dann doch noch reagierte.
„Was machen wir? So funktioniert das wohl auf Dauer nicht. Dass wir das Thema Scheidung einfach vor uns herschieben und dem Thema ausweichen, wird wohl nicht reichen. Irgendwann werden uns unsere Probleme einholen und dann ist es vielleicht für eine Entscheidung, die für uns vielleicht dann doch noch eine gemeinsame Zukunft bedeuten könnte, zu spät.“
Marion sackte in sich zusammen. Auch wenn es nur darum gegangen war, so hatte keiner der beiden bisher eine Trennung, auch nur andeutungsweise, angesprochen. Sie konnte sogar nicht verhindern, dass ihre Augen zu wässern begannen und gerade als sich eine Träne anschickte über ihre Wange nach unten zu kullern, wischte sie sie mit ihrem Handrücken zur Seite.
„Es wäre schade“, schluchzte sie nur und zuckte mit ihren Schultern.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, während dessen sich Hans ständig am Kinn rieb, ehe er sich wieder an seine Frau wandte.
„Wärst du einverstanden, wenn wir uns jemand besorgen, der uns hilft. Ich meine, ein Dritter wäre vielleicht als objektiver und neutraler Beobachter eine Hilfe für uns.“
Marion begann zu überlegen.
„Ja“, meinte sie schließlich, „aber ich wüsste nicht, wer da in Frage käme. Aus unserem Freundeskreis wüsste ich niemanden, der uns helfen könnte. Und ich will da auch keinen in unsere Probleme hineinziehen.“
Hans nickte zustimmend. Auch er hatte ihre Freundesliste im Kopf schon durchgegangen und war auf niemanden gestoßen, der für diese Aufgabe in Frage gekommen wäre.
„Und wenn wir uns an eine Eheberatung wenden.“
„Du willst einem Wildfremden unsere Probleme erzählen?“ Marion fühlte sich irgendwie unwohl dabei.
„Glaubst du wirklich, dass sie unsere Geschichte nicht schon x-mal gehört haben? Ich bin mir sicher, dass es bei den meisten Ehepaaren ähnlich abläuft. Und außerdem, wir müssen ja keine Freundschaft mit diesem Berater aufbauen, sehen ihn also später vielleicht nicht wieder.“
Hans hatte Recht. Doch der Gedanke, dass sie vielleicht einem Mann erzählen müsste, dass sie heimlich Pornos guckt, gefiel ihr überhaupt nicht. Ob sie einfach fürchtete, von einem Mann nicht richtig verstanden zu werden, oder ob sie sich einfach schämen würde, wusste sie selbst nicht, aber wenn dies ein Thema werden würde, so würde sie sicher nicht darüber sprechen. Zumindest nicht mit einem männlichen Berater.
„Wenn, dann mit einer Frau“, versuchte sie einen Kompromiss zu finden.
„Einverstanden!“, Hans war es dabei ziemlich egal, wer vor ihnen auf einem Stuhl sitzen und ihnen helfen würde, wieder zueinander zu finden. Hauptsache, sie hätten eine Chance.
……
„Dann wollen wir mal“, meinte Hans, als sie vor dem alten Haus in der Stadt gestanden hatten und er dann die große, hölzerne Türe nach innen aufschob. Sowohl Hans, aber noch mehr Marion war nervös, als sie die alte, knarrende Holztreppe hinauf zu der Wohneinheit gingen, in der die Eheberatung untergebracht war. Dabei war es bei beiden wohl weniger die Angst, dass sie womöglich ihr Ziel nicht erreichen würden, als vielmehr aufkommende Fragen, die ihnen peinlich sein könnten. Und zwar nicht nur dem Berater, vielmehr aber auch, ja das vor allem, dem Partner gegenüber.
Den Termin hatten sie mit einer Sekretärin abgesprochen, die ihnen zugesagt hatte, dass eine Frau Meinecke das Gespräch führen würde. Frau Meinecke sei eine sehr erfahrene, bereits ältere Dame, die ihnen sicher helfen könnte, so wurde ihnen am Telefon erklärt. Und so waren beide eben auf diese Dame gespannt und sahen sich neugierig an, als sie auf den Klingelknopf der Beratungsstelle drückten.
Ein lautes „Dong“ war sogar bis in den Flur zu hören, ebenso die darauf folgenden Schritte hinter der Eingangstüre. Offensichtlich war der Boden in der Beratungsstelle ebenso alt und knarrig, wie hier die Treppe. Doch dann waren sie überrascht, als nicht eine freundliche Dame öffnete, sondern ein eher skurril wirkender alter Mann.
„Ähh..“ Mehr brachte Hans nicht über seine Lippen, während Marion überrascht den Mann betrachtete. Hätten die beiden das Alter des Mannes schätzen sollen, hätten sie ihn sicher auf 80 oder mehr geschätzt. Lichtes, weißes Haar bedeckte nur noch teilweise seinen Kopf, dafür war sein Gesicht mit einem dichten und trotzdem sehr gepflegt wirkenden, weißen Bart fast vollständig bedeckt. Selbst seine mächtig wirkenden Augenbrauen waren weiß wie Schnee und passten eigentlich überhaupt nicht zu den wach wirkenden, blauen Augen.
Auch wenn ein Teil seines Hemdes aus seiner Hose hing und irgendwie eben diesen skurrilen Eindruck unterstrich, so schien er dennoch auf eine bestimmte Art gepflegt und kultiviert. Selbst sein Bart, wie Hans nun auch auffiel, war fein säuberlich geschnitten und wohl auch geföhnt, als hätte jemand Stunden damit verbracht, diesen Rauschebart in Form zu bringen.
„Entschuldigung!“ Die Stimme des Alten klang sanft und weich, fast gutmütig, trotzdem aber dennoch selbstsicher und irgendwie durchdringend.
„Sie hatten Frau Meinecke erwartet. Und ich weiß, dass Sie lieber mit einer Frau gesprochen hätten. Doch Frau Meinecke ist leider erkrankt und außer mir hatte leider niemand einen Termin frei.“
Hans und Marion sahen sich fragend an, während der Alte seinen Blick neugierig auf die beiden richtete. Es schien, als würden seine hellen Augen jede noch so kleine Reaktion der beiden aufsaugen und aufnehmen wollen.
„Sie können nun mit mir vorlieb nehmen, oder aber..“, er machte eine kleine Pause, „einen neuen Termin vereinbaren.“
An Marions Blick war für Hans eindeutig zu erkennen, dass sie am liebsten letzteres gewählt hätte.
„Wenn sie wollen, wird Frau Meinecke auch die nächsten Sitzungen mit ihnen durchführen. Das ist zwar nicht üblich, aber da könnte man schon einmal ein Auge zudrücken. Schließlich mag es ein komisches Gefühl sein, einem alten Knacker, wie ich einer bin, so seine kleinen Geheimnisse auf die Nase zu binden.“
Und damit blinzelte er belustigt Marion zu, die sich daraufhin ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Dabei empfand sie eigenartiger Weise sogar eine gewisse Neugierde, wie der Alte tatsächlich reagieren würde, sollte sie ihm auf die Nase binden, dass sie Pornos guckt!
Und überhaupt schien ihr dieser ältere Mann nicht unsympathisch, ja auf eine angenehme Art sogar sehr vertrauenswürdig.
Sein Aussehen ließ ihn zwar auf eine bestimmte Art etwas zerstreut und altbacken aussehen, seine feste Stimme und vor allem seine hellwachen, blauen Augen, die sie weiter aufmerksam beobachteten, schenkten ihr jedoch das Vertrauen, dass sie wohl benötigen würde.
„Nein, ist gut“, meinte sie dann, „wenn es mir unangenehm ist, können wir ja immer noch abbrechen, oder?“
„Sicher, es liegt ganz bei Ihnen“, hörte sie seine beruhigende Stimme, während Hans hörbar aufatmete. Mit einer winkenden Handbewegung führte er dann das Paar in das Besprechungszimmer.
„Dann schießen sie los“, begann der Alte, während er sich lässig in seinem Sessel fallen ließ, einen Schreibblock auf seine Schenkel legte und sogleich eifrig begann, sich irgendwelche Notizen zu machen.
Marion und Hans hatten sich derweil auf zwei ihm gegenüber stehenden Sesseln gesetzt, die er ihnen angeboten hatte.
Und kaum hatte der Alte die beiden gebeten, über ihre Probleme zu reden, als Hans auch schon einfach damit begann, von der Ehe und den Streitigkeiten zu erzählen. Zwar hatte sich Marion zunächst übergangen gefühlt, als Hans einfach losplapperte, doch der Alte hatte ihr mit einem Zuzwinkern zunächst zu verstehen gegeben, dass sie ihn einfach erzählen lassen sollte.
Doch nach einigen Sätzen unterbrach er dann doch Hans und wandte sich an die Beiden:
„Sehen sie, so einfach können Missverständnisse entstehen!“
Hans und Marion sahen sich fragend an. Vor allem Hans konnte überhaupt nicht verstehen oder nachvollziehen, welchen Fehler er gemacht haben könnte. Und von welchen Missverständnissen war hier die Rede?
Der Alte gab Ihnen noch etwas Zeit, ehe er sie aufklärte:
„Die Sache ist für einen außenstehenden ganz offensichtlich“, begann er, „sie..“ und damit sah er zu Hans, „..haben ohne auf ihre Frau zu achten, dass gemacht, was sie als ihre Aufgabe sehen: das Ding zu machen, die Fäden in der Hand zu halten. Und ich weiß, dass sie es gut gemeint haben. Aber..“
Hans legte neugierig seinen Kopf auf die Seite; immer noch hatte er nicht verstanden, was der Alte ihm sagen wollte.
„Aber..“, wiederholte sich der Alte, „ihre Frau ist überhaupt nicht zum Zuge gekommen. Vielleicht hätte sie noch eine Frage gehabt. Vielleicht hätte sie aus irgendwelchem Grund als Erste das Gespräch führen wollen.“
Wieder machte er eine kleine Pause, um den Beiden die Chance zu geben, das Gesagte zu verstehen und zu verinnerlichen.
„Es geht hier nicht darum, ob es wichtig ist, wer zuerst spricht. Es geht darum, dass sich niemand in die zweite Reihe zurückversetzt fühlen will. Ob es wirklich so ist, ist eine ganz andere Frage. Es geht um das Gefühl. Das Gefühl und Vertrauen.“
Während Hans und Marion die Überraschung förmlich ins Gesicht geschrieben war, beobachtete der Alte die Beiden sehr genau. Und als er das Gefühl hatte, dass Hans zu verstehen schien, was er gesagt hatte, begann er leise zu schmunzeln. Die Frau, so war er sich sicher, wusste ohnehin wovon er sprach. Allerdings, auch sie würde die eine oder andere Lektion noch lernen müssen.
Und so verlief das weitere Gespräch nun völlig anders, als es begonnen hatte. Hans achtete nun tatsächlich darauf, dass er seine Frau nicht überging, während sich Marion plötzlich von ihrem Mann akzeptiert und angenommen fühlte. Vor allem für sie war es verblüffend, wie einfach sich doch diese kleine Veränderung bewerkstelligen hatte lassen können. Das Vertrauen zu dem Alten stieg zusehends!
Irgendwann sah Hans dann auf seine Uhr. Der Alte kicherte in sich hinein, ließ Marion noch ausreden, ehe er sich dann an Hans wandte:
„Ich weiß“, murmelte er, „wir haben schon fast die doppelte Zeit verbraucht, die Ihnen eigentlich zustehen würde. Aber wissen sie, es gibt heute keinen weiteren Termin und ich als alter Mann habe viel Zeit. Sehr viel sogar!“
Und so redeten und diskutierten sie den ganzen Nachmittag über ihre Probleme und ihre Gedanken, ehe dann der Alte doch zum Ende kommen wollte.
„Es tut mir zwar leid“, meinte er dann mit mittlerweile doch sichtbar müden Augen, „alte Männer haben nicht mehr die Kraft, sich über so viele Stunden richtig zu konzentrieren. Trotzdem glaube ich, wir haben heute viel erreicht. Und noch etwas möchte ich ihnen sagen!“
Und dabei begannen seine Augen wieder lustig zu funkeln.
„Sie haben gute Chancen, sich wieder zu finden. Ich glaube, sie brauchen nur wieder das Vertrauen füreinander zu finden. Das Vertrauen und die Nähe, miteinander zu reden und sich auszutauschen. Dann ergibt sich der Rest von selbst.“
Hans, und noch mehr Marion fiel bei diesen Worten ein Stein vom Herzen. Auch wenn sie es sich kaum vorstellen konnten, dass man dies von einigen Stunden Reden so schnell beurteilen konnte, so hatte der Alte sicher auch ein großes Repertoire an Erfahrung.
„Ich mache Ihnen einen Vorschlag“, meinte er dann mit etwas müder Stimme, während er sich nun doch sichtlich müde in den Sessel hinein mümmelte.
„Haben sie die Möglichkeit, sich nächste Woche freizuhalten, also Urlaub zu nehmen?“
Hans ging rasch den Urlaubsplan der nächsten Woche durch. Soweit er sich erinnerte, hatte keiner seiner Kollegen etwas eingetragen.
„Sollte passen“, meinte er dann.
Und als er sich dann fast fürsorglich Marion zuwandte und auch sie fragte, ob es auch bei ihr passen würde, grinste der Alte.
Und Marion strahlte fast, als sie gefragt wurde. Normaler Weise legte Hans die gemeinsamen Termine fest und sie konnte sich nicht erinnern, wann er sie zum letzten Mal gefragt hatte, ob es ihr Recht sei. Wenn es ihr ungelegen kam, musste sie sich selbst immer dagegen wehren oder ihre eigenen Termine verschieben, was dann meist in einem Streit geendet hatte.
„Gut! Sehr gut!“, murmelte der Alte und begann dann umständlich in seiner Hosentasche zu kramen.
Schließlich hielt er einen Schlüsselbund in seinen Händen und hielt ihn Hans und Marion entgegen.
„Ich hab nicht weit von hier ein kleines Landhaus, das ich kaum benutze. Es liegt abgelegen in einem kleinen Waldstück. Ich schlage ihnen vor, dass sie dort gemeinsam die nächste Woche verbringen. Ich bin guter Hoffnung, dass sie dort viel lernen werden. Das Haus steht ihnen von Montag bis Freitag zur Verfügung.“
Und nun schien in seinen Augen ein gewisses Leuchten zu erscheinen, dass weder Hans, noch Marion zu deuten vermochten.
Verdutzt sahen sich die beiden an.
„Ich weiß nicht, ob wir das annehmen können“, gab sich Marion unsicher. Irgendwie hatte sie Bedenken eine Woche in einem fremden Haus zu wohnen.
„Sie wollen doch nicht einem alten Mann einen Wunsch abschlagen?“ Und damit kehrte wieder das lustige Leuchten in seine Augen zurück.
Hans und Marion stimmten schließlich zu. Er erklärte ihnen noch, wie sie das Haus finden würden und was sie alles mitzubringen hätten. Und das war so ziemlich alles, was man ebenso für eine Woche in einem unbewohnten Haus brauchte.
Ehe sie das Büro verließen, hielt sie dann doch der Alte noch zurück, während er in einem dicken Buch, mit einem ziemlich abgewetzten ledernen Einband noch etwas zu suchen schien.
„Ach ja“, machte er dann, „ehe ich es vergesse. Am nächsten Freitag würde ich ihnen dann noch einen Termin um 15.00 Uhr eintragen. Passt das?“
Nachdem sie ohnehin Urlaub nehmen würden, stimmten sie dem Termin zu. Er würde sicher passen.
Aus welchem Grund es die beiden schafften, die ganze Planung ohne Streit und Differenzen hinzubekommen, wussten beide nicht. Vielleicht war es aber auch nur die Neugierde auf das, was sie erwarten würde.
Und tatsächlich waren sie dann mehr als überrascht, als sie am Montag am späten Nachmittag das beschriebene Haus erreicht hatten. Nicht nur, dass sogar eine fast neu geteerte Straße durch den Wald führte, sondern auch das Anwesen war beeindruckend. Das Haupthaus war in urtümlicher Holzbauweise errichtet, mit großen Fenstern, die alle Räume trotz der Lage in einer Waldlichtung hell erscheinen ließen. Die Zimmer waren sauber, als ob vor wenigen Minuten eine Putzkolonne erst das Gebäude verlassen hätte. Auf der Südseite reckten mächtige Lupinenstauden der Sonne ihre violetten Blüten entgegen, während sich über den Eingang eine prächtige Kletterrose rankte. Das Summen der Bienen und anderer Insekten weckte augenblicklich ein Gefühl von Heimeligkeit und Geborgenheit.
Auf der anderen Seite der Einfahrt stand zudem noch ein weiteres, kleineres Gebäude. Auch dies schien allein ihrer Größe nach für Wohnzwecke geeignet, obwohl sowohl die Fenster, als auch die Türe wesentlich kleiner gehalten waren. Sicherlich war es in diesem Haus nicht so sonnendurchdrungen wie im Haupthaus. Dennoch waren auch hier um das Haus Blumengärten angelegt, die einen idyllischen Eindruck erweckten.
Die Lichtung selbst war mit dichtem Gras bewachsen, wobei das saftige Grün von einem bunten Blumenmeer mit vielen Farbtupfern übersät war. Einen romantischeren Ort hätte sich keiner der Beiden vorstellen können.
„Wouh!“, war deshalb auch das einzige, was Hans über seine Lippen brachte. Und es beschrieb den Ort wohl auch am besten. Auch Marion war sprachlos und ließ ihren Blick fast fassungslos hin und her wandern. Welch ein fantastisches Kleinod!
Der Alte hatte sie zwar auf das Nebengebäude aufmerksam gemacht und ihnen auch einen Schlüssel dafür mitgegeben. Wohnen sollten sie allerdings im größeren, lichtdurchfluteten Haus.
Als sie schließlich alles verstaut und aufgeräumt hatten, war es bereits dunkel geworden. Beide waren müde, so dass sie beschlossen, das Nebengebäude erst am nächsten Tag in Augenschein zu nehmen.
DIENSTAG
Als Hans erwachte, drang bereits heller, freundlicher Sonnenschein durch das Fenster und hüllte das Schlafzimmer in ein angenehmes, warmes Licht. Dabei verbreitete es schon hier diese unbeschreiblich romantische Atmosphäre. Selbst die dem Fenster abgewandte Wand leuchtete irgendwie freudig den Tag erwartend, während sich die Sonnenstrahlen an der Holzvertäfelung brachen. Marion schien noch zu schlafen. Zumindest hatte sie ihre Augen noch geschlossen und atmete tief und gleichmäßig.
Hans betrachtete seine Frau eine Weile. Sie war eigentlich hübsch, sehr hübsch sogar, auch wenn sie jetzt mit ihren zerzausten Haaren eher ungepflegt und verschlafen aussah. Bei der Vorstellung, wie er jetzt vielleicht aussehen würde, musste er allerdings selbst schmunzeln. Sicher war seine Frisur der seiner Frau sehr ähnlich.
Als sie sich kennen gelernt hatten, hätte er bestimmt zu ihr hinüber kuscheln dürfen. Auch wenn sie wach geworden wäre, hätte sie sich an ihn gedrängt und sicher hätten sie dann zu schmusen begonnen; und irgendwann zu vögeln. Vielleicht wären sie auch den ganzen Dienstag nicht mehr aus dem Bett gekommen oder erst, nachdem sie völlig ausgepowert gewesen wären. Doch jetzt fürchtete er, dass sie ihn womöglich, ja ziemlich sicher anmaulen würde. Und das nicht nur, weil er sie geweckt hätte. Es war weniger ein Gefühl von Zorn oder Ärger, der sich bei dem Gedanken in ihm ausbreitete. Es war mehr ein Gefühl von Sehnsucht, Frustration und Hoffnungslosigkeit.
Und so schlich er sich so leise es ging aus dem Bett, sammelte seine Kleidung zusammen und ging dann hinunter in den unteren Raum, der wohl so etwas wie eine Wohnküche war. Zunächst überlegte er, ob er nicht Frühstück machen sollte, käme Marion allerdings nicht so schnell aus den Federn, säße er dann ohne seine Frau am Frühstückstisch. Auch wenn das in den letzten Monaten zuhause ohnehin der Normalzustand geworden war, so wollte er nun aber doch hier auf Marion warten um dann mit ihr gemeinsam zu frühstücken.
Als er eher etwas gelangweilt aus dem Fenster sah, fiel sein Blick wieder hinüber in das Nebenhaus. Die Sonne war gerade dabei den Boden zu erwärmen, schickte dabei dicke Dampfwolken über die Wiese und hüllte dabei das Nebengebäude in eine eigenartige, mystische Stimmung. Er überlegte eine Weile, ehe er sich dann doch den Schlüssel schnappte und in die frische Morgenluft hinaus ging. Die feuchte, fast etwas modrig riechende, dennoch schon warme Luft tat irgendwie gut, ließ seine Laune nur noch schneller steigen und fast hätte er vergessen, warum er eigentlich hier in diesem herrlichen Waldstück war.
Zwar war das Türschloss leichtgängig, die schwere Eichentüre knarrte dennoch ächzend, als er sie vorsichtig nach innen schob. Zu seiner Überraschung war auch hier das Zimmer heller, als er es wegen den kleinen Fenstern erwartet hatte. Der Essraum, in dem er jetzt stand, war mit viel Holz nicht nur an der Decke, sondern auch an den Wänden gemütlich, ja geradezu behaglich ausgestaltet worden. Und dann blieb er wie versteinert stehen. Nicht nur, dass er aus dem Nebenraum Geschirr klappern hörte, nein, auch erfrischender Duft nach frisch aufgebrühtem Kaffee umwehte plötzlich seine Nase. War in diesem Haus noch ein anderes Paar untergebracht? Er wollte sich gerade umdrehen und das Haus so leise es ging wieder verlassen, als die nächste Überraschung über ihn hereinbrach: den durch die Türe kam niemand anderes als seine Frau Marion mit einem Tablett, auf dem sie die Sachen für ein gemeinsames Frühstück trug.
„Guten Morgen Hase“, hauchte sie verführerisch.
Hase?! Es musste schon sehr lange zurück sein, dass sie ihn so genannt hatte. Sie hatte ihm den Kosenamen gleich zu Beginn ihrer Freundschaft „verpasst“, weil er so kuschelig sei, wie sie sich damals ausdrückte.
„Aber, wie…“, verwirrt zeigte Hans auf die Eingangstüre um ihr zu bedeuten, dass er nicht verstand, wie sie noch vor ihm hier hereingekommen war. Und noch weniger verstand er, wie sie Zeit gefunden hatte auch noch Frühstück zu machen.
Lächelnd stellte sie das Tablett auf den Tisch und kam dann lächelnd auf ihren Mann zu. Hans starrte noch immer verwundert auf seine Frau, die auch noch hübsch zurechtgemacht in einem luftigen Sommerkleid langsam auf ihn zukam.
„Überraschung gelungen?“ Es war mehr gehaucht als gesprochen.
„Das kann man wohl sagen!“ Immer noch ungläubig wechselte seine Blickrichtung zwischen seiner Frau und dem Tablett mit den Frühstückssachen hin und her. Vor allem aber überraschte ihn auch, dass sie für ihn Kaffee aufgebrüht hatte. Normaler Weise musste er sich selbst das dunkle Gebräu machen, während Marion in den letzten Jahren nur noch heißes Wasser für ihren Tee aufsetzte. Gerade auch deshalb war er an dem besagten Sonntag so enttäuscht gewesen, an dem sie den Entschluss für die Eheberatung gefasst hatten. Er hoffte nur, dass sich dieses Mal nicht erneut die Situation so schlagartig ändern würde, wie eben an jenem Sonntag.
Doch als sie einen Meter vor ihm stand, drehte sie sich auch noch dazu aufreizend um die eigene Achse, so dass sich der Saum des Kleides bei der Umdrehung leicht erhob und noch mehr von ihren tollen Beinen zeigte.
„Gefall ich dir?“ Auf die Antwort wartend legte sie ihren Kopf schmunzelnd zur Seite.
Hans schluckte. Er erinnerte sich wieder, dass sie diese Geste bei ihren ersten Treffen und Dates gezeigt hatte. Und damals hatte er ihr immer die gleiche Antwort gegeben:
„Du bist umwerfend!“ Wie paralysiert kamen ihm nun auch jetzt diese Worte über seine Lippen.
„Dann sollten wir frühstücken, Hase!“
Hans war immer noch so verdattert, dass er sich nicht vom Fleck rühren konnte, bis sie den Tisch fertig gedeckt hatte. Was ihn indes noch mehr aus der Bahn geworfen hatte, war nicht nur alleine die Frage, wie sie es so schnell geschafft haben konnte, vor ihm hier her zu kommen, sondern ihre plötzlich wiedergewonnene lockere, ja bezaubernde Art. So war Marion gewesen, als er sie kennen gelernt hatte. Und auch wenn er sich vor seinen Freunden immer etwas unsicher gefühlt hatte, wenn sie ihn „Hase“ nannte, so gefiel es ihm doch immer, so von ihr gerufen zu werden. Offensichtlich hatte sie sich entschlossen, wieder die Stimmung dieser vergangenen Tage in die Beziehung zu bringen. Die Freude darüber ließ alle anderen Fragen in Vergessenheit geraten.
Dennoch dauerte es einige Zeit, ehe sich auch Hans auf diese wieder neue Atmosphäre einlassen konnte. Zu eingefahren waren die Verhaltensweisen geworden, zu prägnant sofort in Verteidigungsstellung gehen zu müssen, in welcher Art auch immer. Erst als Marion dann ihre Hand auf die Seine legte und ihm tief in die Augen sah, schien auch bei ihm das Eis gebrochen:
„Ich denke“, meinte sie, „wir sollten diese Woche nutzen. Vielleicht haben wir nur diese.“
Marions Hand auf seiner fühlte sich gut an. Nein, sie fühlte sich hervorragend an! Er konnte sich nicht erinnern, jemals die Wärme ihrer Hand so intensiv gespürt zu haben. Und es schien, als würde die Wärme ihrer Hand langsam an seinem Arm nach oben schleichen und dann unaufhörlich seinen ganzen Körper in Besitz nehmen.
Und plötzlich hatte er dann auch den innigen Wunsch, seine Frau in den Arm zu nehmen und zu küssen. Und doch wusste er, oder vielmehr hatte er davor Angst, diese zärtliche Stimmung damit womöglich zu zerstören. So blieb er nur wortlos sitzen, während ihre Blicke wie mit einem dicken Knoten verstrickt waren.
Erst als er die Spannung kaum noch aushalten konnte, glitt ihre Hand wieder langsam von der seinen.
„Es war schön“, hörte er sie zufrieden plaudern, „es war schön, dass du es einfach genossen hast. Ich danke dir, dass du es nicht missverstanden hast. Und jetzt lass uns frühstücken. Ich habe nämlich Hunger.“
Hans war in diesem Augenblick mehr als stolz, dass er sich tatsächlich hatte überwinden können, nicht aufzustehen und seine Frau in den Arm zu nehmen. Auch wenn er es zuvor mehr aus Instinkt nicht getan hatte, so verstand er aber jetzt, wofür sich Marion bei ihm bedankt hatte.
Beim Frühstück kam Hans kaum zu Wort. Selten hatte er Marion so gelöst erlebt. Und sie schien diese Situation nicht nur zu genießen, sondern sie schwelgte geradezu darin. Sie plapperte über alle möglichen Sachen und Dinge, die ihr schon so lange auf der Zunge gelegen hatten. Dass ihm normaler Weise dieses Quasseln meist gehörig auf den Zeiger ging, schien er völlig vergessen zu haben. Ganz im Gegenteil hing er an ihren Lippen, als würde sie ihm die wichtigsten Dinge ihres Lebens erzählen. Selbst als sie schon längst das Frühstück beendet hatten, unterhielten sie sich noch immer weiter, ohne dass es Hans gestört hätte.
Schließlich räumten sie dann doch die Tassen, Teller und das Besteck in die Küche. Marion meinte, er solle ruhig wieder hinüber in das Haupthaus gehen. Sie würde noch alles sauber machen.
„Ich würde dir gerne helfen!“ Hans erschrak fast selbst über sich, als dieses Angebot über seine Lippen kam. An Hausarbeit hatte er normaler Weise so viel Interesse, wie Marion am Motorsport.
„Lieb von dir“, entgegnete sie und legte verzückt ihren Kopf zur Seite, „aber du hast mir heute schon so viel gegeben. Ich danke dir dafür!“
Und dann hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange.
„Und jetzt husch, husch!“, lachte sie, während sie ihm mit wedelnden Händen zeigte, was sie von ihm erwartete.
„Wahnsinn! Einfach Wahnsinn!“ Hans lehnte sich mit dem Rücken gegen die hölzerne Hauswand, als er das kleine Nebengebäude verlassen hatte, „ich wünschte, es würde immer so sein!“
Dabei fühlte er die Wärme, die ihm ihre Hand geschenkt hatte, immer noch seinen Körper füllend, wärmend, verzaubernd. Und er freute sich riesig, sie später, wenn sie zu ihm nachkommen würde, vielleicht doch noch in den Arm nehmen zu können.
Es kostete ihn dennoch Mühe, sich aufzuraffen und die wenigen Schritte hinüber in das Haupthaus zu gehen. Er war immer noch völlig aufgewühlt, als er sich in die alte Couch fallen ließ, deren alte Sprungfedern augenblicklich quietschend seinem Gewicht nachgaben. Immer noch konnte er nicht fassen, was da eben gerade passiert war. Mit geschlossenen Augen versuchte er sich immer wieder den Augenblick zurück zu holen, als Marion ihm ihre Hand auf die seine gelegt hatte.
Er war noch so in seine Gedanken vertieft, dass er zunächst weder das Klappern in der Küche noch die Anwesenheit einer anderen Person im Raum bemerkte.
„Von was träumst DU denn?“ Hans zuckte zusammen und riss überrascht die Augen auf. Dann schluckte er!
Vor ihm stand Marion in ihrem alten, abgewetzten Schlafanzug mit einer Tasse Tee in der Hand.
„Warum hast du dich wieder umgezogen?“
„Warum soll ich mich umgezogen haben? Ich bin doch gerade erst aufgestanden!“
Kein Vergleich zu der vor wenigen Minuten noch gehörten sanften Stimme! Alles was er aus ihrer Antwort hören konnte, war: warum fragst du so blöd?!
„Aber ähh..?“, erneut begann Hans verlegen zu stottern.
„Hast du schon gefrühstückt?“ Marion fragte ihn, ohne ihn auch nur eines kleinen Blickes zu würdigen.
„Aber wir haben doch gerade.. ich meine, wir waren doch gerade…da drüben!“
Hans zeigte fast hektisch mit seinem Finger hinüber zu dem alten, kleineren Nebengebäude.
Marion blickte verdutzt über ihre Tasse hinweg zu ihrem Mann.
„Hast du was geraucht? Ich sagte doch schon, ich bin gerade aufgestanden.“
Fassungslos starrte Hans seine Frau an. Welches Spiel trieb sie hier mit ihm? Was sie auch immer mit ihm vorhatte, lustig fand er es nicht. Er wollte mit ihr hier ihre gemeinsamen Probleme lösen, aber keine Spielchen treiben.
„Ich geh mich mal anziehen. Wenn du magst, kannst du dir ja bis dahin Kaffee machen. Und dann können wir wirklich miteinander frühstücken.“
An der ersten Stufe der nach oben führenden Treppe blieb sie dann dennoch noch einmal stehen und wandte sich ihrem Mann zu:
„Das wolltest du mir doch eben verklickern. Das wir da drüben..“, sie nickte in Richtung des Nebengebäudes, „gerade miteinander gefrühstückt haben. Oder habe ich das falsch verstanden?“
Hans nickte nur ungläubig, während seine Frau dann kopfschüttelnd die Treppe nach oben ging. Immer noch völlig verwirrt schlürfte Hans hinüber in die Küche und stellte die Kaffeemaschine an. Auch wenn er gerade mit seiner Frau zwei Tassen getrunken hatte, so brauchte er jetzt mindestens eine Dritte.
Die Sache schwirrte so in seinem Kopf herum, dass er sich nicht einmal setzen konnte. Denn in einem Punkt war er sich selbst nicht klar: wie konnte seine Frau so rasch in das Nebengebäude kommen und dann wieder zurück. Aber die Frau, mit der er vor kaum einer halben Stunde noch gefrühstückt hatte, war Marion! Definitiv!
Marion ließ sich förmlich in die Couch plumpsen, auf der vor wenigen Minuten ihr Mann gesessen hatte. Sie trug dieses Schlapper-T-Shirt, das Hans einfach nicht ausstehen konnte, ja förmlich hasste. Das Shirt hing einfach an ihr herunter und verhüllte ihren Körper wie ein alter, überdimensionierter Sack. Dass sie sich zudem auch noch ihre Jogginghose übergestreift hatte, gab ihm irgendwie den Rest. Die gute Laune, die sich vorher in ihm aufgebaut hatte, zerfiel wie eine Sandburg in der Flut. Nichts von seiner guten Stimmung war übrig geblieben. Alles was er jetzt wieder fühlte war diese Leere und Enttäuschung. Und hatte er sich wirklich darauf gefreut, mit seiner Frau endlich wieder den ganzen Tag reden zu können, so war sein Hals jetzt augenblicklich wie zugeschnürt. Alles war wie vorher!
„Und jetzt schmollst du wieder!“ Marions Stimme klang zynisch. Wie immer!
„Ich versteh´s einfach nicht!“ Und das meinte Hans in mehrfacher Hinsicht. Er verstand nicht, wie seine Frau so schnell in das Nebengebäude gekommen war, er verstand nicht, wie sie es geschafft hatte, sich so toll zu verhalten und verstand nicht, warum sie jetzt alles leugnete und wieder in den alten Trott gefallen war. Warum nur?
Wortlos und stumm sahen sie sich eine Zeitlang an, ehe dann doch Marion wieder versuchte, ein Gespräch zu beginnen:
„Du bist also davon überzeugt, dass ich heute mit dir dort drüben beim Frühstücken war.“
„Ja, ich träum doch nicht!“
Marion zog ungläubig die Augenbrauen nach oben. Doch auch bei ihr machte sich Unsicherheit breit. Warum sollte ihr Mann solchen Unsinn erzählen, wenn es nicht so gewesen wäre. Auf der anderen Seite war sie definitiv noch nie in diesem anderen Gebäude. Und gefrühstückt hatte sie mit ihm schon gleich gar nicht. Sie überlegte kurz, ehe sie zum Entschluss gekommen war, später selbst in das Haus zu gehen um nachzusehen, ob ihr irgendetwas auffallen würde. Vielleicht ließe sich die Sache doch noch logisch klären. Allerdings wollte sie nicht, dass Hans dies mitbekäme.
„Was machen wir heute?“ versuchte sie das Thema zu wechseln.
„Gute Frage! Vielleicht gehen wir etwas spazieren und erkunden die Umgebung?“
Marion nickte und Hans empfand es sogar als angenehm, dass seine Frau ihr Schlappergewand gegen ein schickes Kleid getauscht hatte, bevor sie sich auf den Weg machten. Als sie das Haus verließen und einen kleinen Waldweg einschlugen, blieb Marion nicht verborgen, dass ihr Mann unsicher und zweifelnd das andere Gebäude beobachtete. Sein Blick wanderte über die Eingangstüre und die Fenster, ehe er offensichtlich auch noch das Dach neugierig mit seinem Blick überflog. Beiden fiel jedoch nichts auf, was auf eine Besonderheit hätte hindeuten können.
Den Spaziergang genossen dann doch beide, obwohl sie nicht viele Worte wechselten. Hans geisterte vor allem immer noch das Geschehen vom Morgen im Kopf herum, während Marion nicht so recht wusste, worüber sie mit ihrem Mann reden sollte. Sicher hätte sie ihm gerne das eine oder andere erzählt, aber sie wusste nur zu gut, dass sie damit ihren Mann mehr als langweilte. Dennoch waren sie so lange unterwegs, dass Marion nach der Rückkehr sich daran machte, etwas für das Mittagsessen zu organisieren.
Gemeinsam räumten sie nach dem Essen den Tisch ab und Marion wartete dann auf das fast Unausweichliche:
„Hast du was dagegen, wenn ich mich eine halbe Stunde auf´s Ohr haue?“
„Gerne!“ Jetzt kam es ihr geradezu gelegen, dass sie nun Zeit für sich alleine fand.
Kaum war Hans dann die Treppe hinauf in das Schlafzimmer verschwunden, schnappte sich Marion die Schlüssel der anderen Hütte. Je näher sie dem Gebäude hingegen kam, umso unruhiger wurde sie. Sie glaubte zwar nicht an Zauberei oder sonstigen übersinnlichen Kram, dennoch musste hier irgendetwas außergewöhnliches geschehen sein. Um sicher zu gehen, schlich sie sogar noch einmal um das Haus herum, besah es sich von allen Seiten und versuchte jede noch so kleine Ungewöhnlichkeit zu finden. Gleichwohl konnte auch sie nichts entdecken, was ihr auffällig vorgekommen wäre.
Und so schloss sie, nachdem sie das Haus dann noch ein zweites Mal umrundet hatte, die Türe auf und betrat dann vorsichtig den Raum. Auch ihr fiel sofort diese Heimeligkeit auf und fühlte sich sofort wohl in diesem Haus. Sie fand es fast schade, dass sie nicht hier übernachteten.
Sie begann sich umzusehen und fand schließlich auch die Küche, die aufgeräumt und sauber schien. Vorsichtig öffnete sie den Kühlschrank, der sie aber nur leer angähnte, ja nicht einmal eingeschaltet war. In den Schränken war zwar Geschirr verstaut, allerdings konnte sie weder Kaffee noch andere Lebensmittel finden, die für ein Frühstück in Frage gekommen wären.
Doch als sie wieder aus der Küche kam und in das Eingangszimmer kam, blieb sie abrupt stehen:
Hans stand mit einer gelben Rose in der Hand vor ihr. Wusste der Teufel, wo er diese auf die Schnelle gefunden hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, irgendwo hier gelbe Rosen gesehen zu haben. Und doch freute sie sich darüber. Weniger über die Rose, als vielmehr daran, dass Hans daran gedacht hatte, dass sie gelbe Rosen mochte. Der Schuft hatte seinen Mittagsschlaf offensichtlich nur vorgetäuscht und ahnte, was sie vorhaben würde.
„Ich möchte diese Rose der Frau schenken“, begann er, „die ich gerne bei mir haben will.“
Marion war so überrascht von dieser Geste, dass sie nur stumm stehen blieb und ihren Mann beobachtete. Was hatte er gesagt? „die ich gerne bei mir haben will!“.
Einen solchen Satz hatte sie ja noch nie von ihm gehört; und noch weniger erwartet!
„Danke!“, brachte sie schließlich über ihre Lippen und spürte dann eine eigenartige Weichheit in ihren Knien, als sie auf ihn zukam.
„Du hast mir schon lange keine Blumen mehr geschenkt“, hörte er sie sagen. In ihrer Stimme war jedoch kein Vorwurf zu hören, sondern Freude und Dankbarkeit, aber auch irgendwie Unsicherheit.
Sie hob die Blüte an ihre Nase und sog den süßlichen Duft in sich auf. Erinnerungen wurden wach. Erinnerungen an die ersten Jahre ihrer Ehe. Damals hatte ihr Hans oft Blumen mit nach Hause gebracht. Vor allem wenn er sich die Mühe gemacht hatte, am Wegrand Wiesenblumen zu pflücken, war der Strauß oft so groß gewesen, dass sie Mühe hatte, eine passende Vase aufzutreiben. Dennoch hatte sie am liebsten immer Rosen gerochen; und gelbe Rosen angesehen.
„Woher hast du sie?“, wollte sie nun wissen.
„Auf Wunder gibt es keine Antworten“, flachste Hans zurück und lächelte zufrieden.
„Schade, dass wir die blaue Glasvase nicht mehr haben, die du einmal auf dem Flohmarkt gekauft hast. Sie würde sicher gut passen“, ergänzte er dann.
„Du erinnerst dich noch daran?“ Und erneut kamen in ihr Erinnerungen hoch. Erinnerungen, wie sie eng aneinander gekuschelt durch den Markt geschlendert waren. Eigentlich wollten sie gar nichts kaufen, aber diese Vase hatte sie förmlich angefleht, sie zu erstehen. Und als sie dann nach Hause gingen, hatte Hans auch noch eine gelbe Rose besorgt. Während sie die Vase fast geschenkt bekam, musste Hans dafür die Rose völlig überteuert kaufen. Der Händler hatte geahnt, wofür sie bestimmt war. Leider war diese Vase dann einmal unglücklicher Weise vom Sideboard heruntergefallen und in tausend Scherben zersprungen.
Sie erinnerte sich daran, wie wohl sie sich damals bei dem Gang durch die Stände in seinen Armen gefühlt hatte. Und irgendwie schien diese gelbe Rose dieses Gefühl wieder in ihr zu wecken. In der Tat hatte sie plötzlich ein Verlangen, sich wieder in seine Arme zu kuscheln. Aber dann traten doch wieder die Zwistigkeiten der letzten Zeit in ihre Gedankenwelt und sie scheute sich plötzlich davor, ihm diese Geste zu schenken.
„Ja, ich erinnere mich daran. Sehr gut sogar. Und ich würde vieles geben, wenn wir diese Vertrautheit, die uns damals begleitete, auch wieder für uns entdecken könnten.“
Marion sah etwas verlegen zu Boden. Auch sie wünschte sich nichts sehnlicher, als diese Zeit, diese Gefühle füreinander wieder finden zu können. Aber sie hatte es oft versucht. Doch Hans schien manchmal schon so weit von ihr entfernt zu sein, dass sie irgendwann aufgegeben hatte.
Umso mehr freute, ja berührte es sie jetzt, dass wohl auch Hans verstanden hatte, dass er auf sie zugehen musste.
„Erinnerst du dich an diese Alte, die ihre komischen Hüte vertickern wollte?“ Hans begann bei der Erinnerung daran zu schmunzeln.
Marion begann zu kichern, als sie wieder die alte Frau hinter ihrem Stand vor ihren Augen sah.
„Ja“, Marion gluckste jetzt mehr, als dass sie ihre Worte einfach über ihre Lippen kommen ließ, „und weißt du noch, welchen Hut sie mir unbedingt aufschmatzen wollte?“
„Ohh, jaa!“ Hans begann noch weiter zu grinsen und machte mit seinen Händen Andeutungen über die Größe des Huts. In der Tat hatte damals die alte Dame versucht Marion einen Strohhut anzudrehen, der locker die Größe eines mittleren Regenschirms gehabt hatte.
Und bald war der Raum erfüllt von Heiterkeit und Lachen, keine Spur von den Problemen des Alltags und ihrer Eheproblemen. Immer wieder fiel einen der Beiden eine Szene oder ein Vorkommnis ihrer frühen Ehejahre ein, über das sie jetzt ihre Scherze machen und sich darüber amüsieren konnten.
Erst als sie merkten, wie sich die ersten Schatten über die kleinen Fenster legten, wurden sie gewahr, wie lange sie miteinander gescherzt und sich unterhalten hatten. Und plötzlich wurden beide ruhig. Marion spürte wieder dieses Verlangen, ihren Mann in den Arm nehmen zu wollen, während sie gleichzeitig eine gewisse Schwermut, vielleicht auch Sehnsucht spürte. Dennoch fand sie es nicht schade, dass damit auch ihre Heiterkeit etwas verloren gegangen war. Dafür hatte sich aber ein angenehmes Gefühl von Zufriedenheit in ihrem Körper ausgebreitet, dass sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte.
Noch überlegte sie, ob sie nicht doch auf Hans zugehen und ihn umarmen sollte, als seine Hand plötzlich nach vorne griff und sich vorsichtig auf die ihre legte. Sie fühlte sich warm und ungewohnt weich und zärtlich an. Auch wenn sie gewollt hätte, sie hätte jetzt ihre Hand nicht von der seinen nehmen können. Und erst recht nicht, als sie spürte, wie sich die Wärme seiner Hand an ihrem Arm nach oben schlich und sich dann in ihrem ganzen Körper auszubreiten schien. Für einen Moment fühlte sie sich wie im Himmel.
Und sie bekam Angst! Angst davor, dass man jetzt vielleicht diese Gefühle zerstören könnte, würde man weiter reden.
„Ich denke es ist besser, wenn wir jetzt wieder hinüber gehen“, meinte sie dann und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass der Abend so unbeschwert enden würde, wie sie jetzt den Nachmittag verlebt hatten.
„Geh voraus, ich komm gleich nach“, meinte Hans, „ich schau noch, ob man nicht doch vielleicht eine blaue Vase auftreiben kann.“
Ihr Blick schenkte ihm noch einmal ein Dankeschön, das herzlicher nicht hätte sein können für diese, seine Geste.
Aber Marion brachte es nicht über ihr Herz, gleich in das andere Gebäude zurück zu gehen. Sie schlenderte noch einige Meter den Weg entlang, den sie Vormittag miteinander gegangen waren und ließ die jetzigen Eindrücke nochmals in sich wirken. Sie war nicht nur überrascht, dass Hans sich so verändert hatte, sie freute sich sogar. Sehr sogar! Und sie war sich sicher, dass sie einen angenehmen Abend verbringen würden.
…………………….
„Hat dich das Gespräch so ermüdet, dass du jetzt schon wieder auf der Couch liegst?“
Marion war etwas enttäuscht, dass es sich ihr Mann schon wieder gemütlich gemacht hatte, als sie dann selbst wieder in das Haus zurück gekommen war. Zumindest hatte er aber offensichtlich eine kleine, schlanke Vase gefunden und sie auf den Tisch gestellt hatte, in welche sie jetzt die Rose stecken konnte.
„Welches Gespräch“, murmelte Hans noch völlig verträumt und rieb sich seine Augen, „scheint, ich habe den Nachmittag gänzlich verschlafen. Ich hab dich nicht gefunden, und so hab ich es mir hier noch auf der Couch bequem gemacht.“
„Toller Scherz!“, meinte sie noch mehr enttäuscht darüber, dass ihr Mann über ihren versöhnlichen Nachmittag sich nun wohl auch noch lustig machte.
„Sag mal, von was redest du überhaupt“, murmelte er immer noch ziemlich verschlafen, ehe sein Blick auf die Vase fiel, „und woher hast du die Vase mit der gelben Rose?“
„Nein, dieses Mal gehe ich dir nicht auf den Leim!“ Auch wenn sie das Spiel ihres Mannes nicht glücklich fand, so war sie noch viel zu guter Laune, um sie sich von diesem komischen Spiel verderben zu lassen.
Hans war nun hellwach.
„Du warst drüben im anderen Haus?“ Er ahnte es mehr, als dass er es wusste.
„Hör mal, wir waren beide da drüben. Und ich finde Deinen Scherz nicht angemessen. Wir haben uns unterhalten und hatten unseren Spaß wie schon lange nicht mehr und ich finde es nicht gut, es jetzt kaputt zu machen.“
Hans sah schweigend seiner Frau ins Gesicht. Nur zu gut war ihm der Vormittag in Erinnerung, als Marion bestritt, mit ihm im Nachbarhaus gewesen zu sein. Und jetzt schien es genauso umgekehrt abzulaufen. Irgendetwas stimmte hier nicht!
„Jetzt hör auf mit dem Spiel“, ärgerte sich hingegen Marion immer noch über ihren Mann, „du hast ja sogar eine schöne Vase für die Rose gefunden.“
„Welche Rose?“
„Na, welche Rose wohl? Die du mir geschenkt hast und die jetzt hier auf dem Tisch steht!“
Verdutzt blickte Hans auf die schlanke, dunkelblaue Vase, in der eben diese einzelne, gelbblühende Rose steckte. Er erinnerte sich wieder daran, dass Marion früher auf diese gelbe Farbe von Rosen regelrecht „abfuhr“ und er bekam sogar ein etwas schlechtes Gewissen, dass er ihr schon lange keine mehr geschenkt hatte. Dennoch, diese war sicher nicht von ihm! Und schon gar nicht hatte er diese Vase auf den Tisch gestellt.
„Hör mal Marion, ich war heute Vormittag in diesem Haus mit dir und du wusstest nichts davon. Ich hatte mittags gedacht, dass du mich irgendwie auf den Arm nehmen willst. Und jetzt ist es umgekehrt. Irgendetwas stimmt hier nicht.“
Und nun kam auch Marion wieder das Gespräch in den Sinn, als ihr Mann behauptet hatte, mit ihr gefrühstückt zu haben. Aber er war doch real mit ihr dort drüben gewesen! Und er hatte Dinge gewusst, die nur er wissen konnte! Niemand sonst wusste, wie sie diese blaue Vase erstanden hatten. Dennoch schien Hans recht zu haben: irgendetwas lief hier ab, was sie nicht verstanden, vielleicht auch nicht verstehen konnten.
„Hmm“, machte sie verlegen. „Wenn du ganz sicher nicht da drüben in dem anderen Haus warst, dann….?“ Irgendwie begannen ihr die Worte zu fehlen.
Plötzlich begann sie sich unsicher, ja fast ängstlich zu fühlen. Ihr Mann hatte wohl recht: irgendetwas schien hier nicht real zu sein.
„Das ist wirklich eine komische Sache“, meinte sie dann deutlich sichtbar verunsichert, „und was willst du jetzt machen? Willst du wieder abreisen?“
Hans begann zu überlegen. Trotz allem wollte er keine Entscheidung treffen, solange er nicht wusste was hier vor sich ging,.
„Lass uns mal zu Abend essen, und dann sehen wir weiter.“
Das Abendessen verlief fast wortlos. Aber nicht weil sie sich jetzt nichts zu sagen hatten, sondern weil jeder seinen Gedanken nachhing. Für jeden war es ein schönes Treffen und Beieinandersein mit dem jeweiligen Partner gewesen, oder wer es auch immer gewesen sein mochte.
Marion überlegte, wie sich diese „andere Marion“ gegeben hatte, dass Hans sich so verwöhnt gefühlt hatte. Vielleicht sollte sie sich wirklich wieder einmal aufraffen und mit ihm ein ausführliches Frühstück planen. Hans hingegen gingen die Blumen, vor allem die gelbe Rose nicht mehr aus dem Sinn. Schließlich kam er zu dem Entschluss, sollte sich ihre Ehe wieder einrenken, würde er seiner Frau wieder öfters den Gefallen tun, ihr Blumen zu schenken; vor allem gelbe Rosen!
Irgendwie waren sie dann aber beide erschöpft, so dass sie schon bald nach dem Abendessen zu Bett gingen.
„Was hat dir eigentlich an mir da drüben so gefallen?“ Marion ließ die Frage keine Ruhe, während sie neben ihrem Mann im Bett lag und zur Decke starrte.
„Es war eigentlich nichts Besonderes. Es war nicht unbedingt, dass ich ein tolles Frühstück kredenzt bekommen habe, es war vielmehr deine Art, wie du mit mir gesprochen hast. Es war einfach locker und unkompliziert, ohne dass gleich aus dem einen oder anderen ein Drama gemacht worden wäre. Es war vielmehr so, wie es war, als wir uns kennen gelernt hatten. Und bei dir?“
„Eigentlich das gleiche. Du warst einfach wie früher. Und wir hatten viel Spaß und haben viel gelacht. Vor allem über die gelbe Rose habe ich mich echt riesig gefreut!“
Sie wandte sich ihrem Mann zu:
„Eigentlich freue ich mich immer noch darüber, auch wenn ich jetzt echt nicht sicher bin, von wem ich sie eigentlich bekommen habe.“
„Ja, ist schon echt eine komische Geschichte!“ Hans machte eine kleine Pause. „Hast du Angst vor dem anderen Haus da drüben?“
„Nein, eigentlich nicht.“ Marion blieb für Hans´ Erwartung ziemlich ruhig.
„Weißt du was?“, meinte er dann, „ich geh da morgen vormittag nochmal rüber. Vielleicht finde ich etwas, was die Sache aufklärt.“
MITTWOCH
Als Hans am nächsten Morgen erwachte, war das Bett neben ihm leer. Vielleicht war Marion auch nur auf der Toilette. Sie war in der Regel ohnehin immer vor ihm wach geworden und so war es nicht so verwunderlich für ihn. Aber als er dann die Treppe nach unten ging, war er doch auf einmal hell wach! Denn ein angenehmer Duft von frischem Kaffee waberte durch den Aufgang und als er dann in den Essraum kam, blieb ihm völlig die Spucke weg: Marion hatte tatsächlich einen herrlichen Frühstückstisch gedeckt. Und es störte ihn auch nicht, dass mitten auf dem Tisch immer noch die gelbe Rose in der blauen Vase steckte.
„Damit mein tapferer Ritter gestärkt in den Kampf mit den Unsäglichkeiten einer unbekannten Realität gehen kann!“, hörte er seine Frau aus der Küche glucksen.
„Wouh!“ Das war alles, was er in diesem Moment denken konnte. Und dabei erfasste Hans ein unbändiges Gefühl an Zufriedenheit! Ein Frühstück! Eine scherzende Partnerin! Und Sonnenstrahlen, die den Frühstückstisch in ein romantisches Licht tauchten!
Und in der Tat war es das ausgelassenste Frühstück, das sie seit langem miteinander genossen hatten; abgesehen von dem wunderlichem Ereignis des Vortages im Nebengebäude, wobei natürlich Hans nicht genau wusste, mit wem er genau gefrühstückt hatte . Er half ihr dann auch noch beim Abräumen. Als er ihr dann auch noch beim Abwasch helfen wollte, hielt sie ihn fest:
„Nein, mein tapferer Ritter“, nahm sie den Spaß vom Morgen wieder auf, „du gehst jetzt einmal in die Schlacht und klärst die Sache! Und ich bringe derweil hier alles in Ordnung.“
Auf der einen Seite war Hans eigentlich ganz froh, dass er dem Abwasch entkommen war. Auf der anderen Seite hatte es ihm auch reichlich Freude bereitet, nicht nur seiner Frau zu helfen, sondern auch gemeinsam etwas miteinander zu machen, selbst wenn es nur das alberne Abräumen des Tisches war. Wenn er ehrlich zu sich selbst sein sollte, so war er sogar etwas verwirrt über diese neue Erkenntnis.
Marion hingegen sah ihm über die Schultern hinweg noch nach. Sie hatte sich richtig darüber gefreut, dass ihr die lästige Küchenarbeit nicht alleine geblieben war. Wann war es eigentlich das letzte Mal gewesen, als ihr Hans geholfen hatte?
Wenn Hans ehrlich gewesen sein sollte, so musste er doch zugeben, dass er ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend verspürte. Zu anormal waren die Vorkommnisse in diesem anderen Gebäude, zu fantastisch, um es begreifen zu können. Trotzdem wollte er sich diese Furcht auf keinen Fall anmerken lassen. Und so ging er mit eher weichen Knien den kleinen Weg hinüber zu dem anderen Gebäude.
Der Raum war wie am Tag zuvor sauber aufgeräumt und auch von einem Treffen seiner Frau mit seinem zweiten Ich war nichts zu sehen. Neugierig begann er im Raum herum zu stöbern, ohne jedoch dabei genau zu wissen, wonach er eigentlich suchen sollte. Als er nichts Bemerkenswertes fand, ging er hinüber in die kleine Küche. Auch dort war jedoch nichts Auffälliges zu sehen oder zu erkennen. Aber als er dann die Treppe zu den oben gelegenen Räumen hinauf ging, war ihm, als höre er das Wasser einer Dusche rauschen. Und tatsächlich wurde das Geräusch immer lauter, je weiter er nach oben kam. Schließlich blieb er an einer Türe stehen, die wohl der Zugang zu einem Badezimmer war und aus dem zweifelsohne dieses Geräusch zu kommen schien.
Langsam öffnete er die Türe und steckte seinen Kopf durch den Spalt. Augenblicklich war das platschende Geräusch noch lauter geworden und als er seinen Blick in dem Raum umherschweifen ließ, zuckte er zusammen. Denn hinter dem marmorierten Glas einer Duschkabine stand ohne Zweifel eine Frau, die sich gerade duschte.
Eigentlich hätte er sich sofort wieder zurückziehen müssen, aber aus einem ihm selbst ungekannten Grund blieb er einfach stehen und betrachtete das verschwommene Bild der Frau hinter dem Glas. Es war weniger erregend als vielmehr faszinierend, wie sie sich mit ihren Händen durch ihr Haar strich, während sie ihre Brüste nach vorne herausstreckte. Auch ihr Po zeichnete sich deutlich hinter dem milchigen Glas ab. Ohne Zweifel, die Frau schien attraktiv zu sein. Auch als er dann sah, wie sie das Wasser abstellte, wäre vielleicht noch die Möglichkeit gewesen, sich wieder davon zu stehlen. Aber so wurde die Türe der Duschkabine geöffnet und diese Frau kam nun völlig nackt heraus. Allerdings war das nicht das Einzige, was ihn verwirrte: die Frau war Marion!
„Schön, dass du da bist“, meinte sie eher beiläufig. Erst als er immer noch nicht reagierte, unterbrach auch sie ihre Bewegungen und sah ihn lächelnd und gelöst an.
„Gefalle ich dir?“, meinte sie dann schmunzelnd und präsentierte sich ihm nackt.
Auch wenn er seine Frau doch auch nackt gut kannte, so brachte er es jetzt nicht fertig, seinen Blick von ihr abzuwenden. Ganz im Gegenteil betrachtete er diese Marion, als hätte er sie noch nie im Evakostüm gesehen.
Auch wenn er gewollt hätte, Hans hätte keine Chance gesehen, seinen Blick von dieser Marion zu lösen. Ihre nassen Haare hingen fast verführerisch über ihrem Kopf, den sie zudem lasziv zur Seite gelegt hatte. Noch nie war ihm aufgefallen, dass seine Frau solch erotische Lippen hatte. Selbst wenn er wusste, wie sie sich anfühlten, so überkam ihm jetzt fast unverhohlen die Lust, sie erneut auf seinen Lippen zu spüren. Selbst ihre Brüste schienen jetzt noch viel verlockender zu sein, als sie jemals auf ihn gewirkt hatten. Sie waren fest und erregend. Vor allem der Blick auf ihre steil aufragenden Nippeln, umgeben von ihren großen Warzenhöfen ließen nun doch auch augenblicklich seine Hormone seinen Körper überschwemmen. Ein verlangendes Kribbeln machte sich deutlich fühlbar breit.
Er schluckte, während er fühlte, wie sich sein Geschlecht in seiner Hose zu versteifen begann. Und als ob diese Marion dies genau wusste, oder zumindest erahnte, nahm sie nun auch noch ihre Beine etwas auseinander, so dass er nun auch noch den Ansatz ihres Geschlechts und ihre Schamlippen deutlich erkennen konnte.
„Und? Was meinst du?“
Immer noch brachte er keinen Ton über seine Lippen. Marion grinste!
„Oder gefällt dir das besser?“, flüsterte sie schließlich, wobei Hans nicht entgangen war, dass sich auch ihre Stimme nun eigenartig rau angehört hatte.
Und damit drehte sie sich um, so dass sie ihm ihren Rücken zugewandt hatte. Sie beugte sich nun weit nach vorne, so dass ihr Oberkörper fast senkrecht nach vorne war und spreizte dabei ihre Beine noch weiter.
Ihre Brüste schaukelten nun bei jeder noch so kleinen Bewegung. Was Hans allerdings dabei völlig aus der Fassung brachte, war die Sicht auf ihren Po. Ihre Pobacken waren drall und luden geradezu dazu ein, sich in ihnen zu verkrallen. Sein Blick glitt dann an ihren Schlitz entlang weiter nach unten und es war wohl zum ersten Mal, dass sich Hans auf ihren Anus fixierte. Analsex war bisher kein Thema bei ihnen gewesen, aber jetzt versuchte er sich vorzustellen, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er ihr einen Finger oder sogar seinen Kolben zwischen diesen runzelig wirkenden Ringmuskel schieben würde. Er hatte Analsex natürlich bei den Pornos im Internet zur Genüge gesehen und er konnte nicht leugnen, dass ihn diese Variante durchaus gereizt hätte, einmal auszuprobieren. Jedoch war er sich immer ziemlich sicher, dass Marion davon nichts wissen wollte. Deswegen hatte er sie auch nie darauf angesprochen. Streitpunkte hatte es ja schon zur Genüge gegeben.
Schließlich wanderte seine Blickrichtung noch weiter nach unten, direkt in den Schritt dieser Marion. Ihre Schamlippen waren erregt dick geschwollen und glitzerten feucht. Sie gaben sogar einen kleinen Spalt frei, so dass er das rosa Fleisch dazwischen erkennen konnte. Ohne Zweifel war diese Frau erregt.
Und diese Erregung schien auf eine Art auf ihn immer mehr überzuspringen, ohne dass er sich dagegen hätte wehren konnte. Sein Blick weiter auf ihren Po und ihr Geschlecht gerichtet, spürte er, wie die Erregung sich in seinem Körper auszubreiten begann, wie sein Schwanz weiter an Härte gewann und das Verlangen, jetzt mit dieser Frau Sex zu haben, sich ins Unermessliche steigerte.
Auch wenn tief in ihm eine Stimme noch daran erinnerte, dass diese Marion vielleicht nicht seine Frau sein könnte, auch wenn sie so aussah wie sie, so war dieser Einwand seines Gehirns wie ein letzter, verzweifelter aber völlig sinnloser Versuch, sich vielleicht doch noch der Versuchung zu entziehen.
Mit einem schelmischen Grinsen blickte Marion zu Hans über ihre Schultern zurück.
„Und, hat dein Schwanz noch Platz in deiner Hose?“
Noch nie hatte Hans seine Marion so reden gehört. Ganz im Gegenteil musste er selbst stets vorsichtig sein beim Umgang mit Dirty Talk. Marion schien geradezu eine Phobie gegen diese Sprache zu haben, während sie jetzt diesen Satz mit einem Grinsen über ihre Lippen brachte.
„Wenn du nicht aufhörst, dann platzt mir gleich die Hose!“ Und es gefiel ihm, in dieses Spiel eintreten zu können.
„Willst du wirklich, dass ich aufhöre?“, reizte sie ihn weiter, während sie mit ihrem geilen Po hin und her zu wackeln begann, „ich glaube nicht, dass du das möchtest!“
„So, was glaubst du denn, dass ich möchte?“ Und er hoffte, endlich einmal von seiner Frau aufgefordert zu werden, sie zu ficken, vögeln, poppen, bumsen oder sonst was auch immer! Er sehnte sich geradezu danach, dass Marion sich fallen lassen würde und von sich aus sagte, was sie wollte.
Doch statt einer Antwort auf seine Frage, richtete sich diese Marion wieder auf und wandte sich ihm wieder zu. Allerdings nur um ihre Brüste in ihre Hände zu nehmen und an ihren Nippeln zu spielen, während sie ihn dabei nicht aus den Augen ließ.
„Ich glaube“, begann sie dann, „dass du es kaum mehr erwarten kannst, mir deinen Prügel in meine Pussy zu schieben und mich zu vögeln.“
Hans grinste zufrieden. Nicht nur, weil es genau das war, was er jetzt am liebsten getan hätte. Sondern auch, weil ihn diese neue Sprache dieser Marion noch weiter anturnte. Langsam begann er die Knöpfe seines Hemdes und dann seiner Hose zu öffnen.
Während ihm Marion dabei zusah wie er sich entkleidete, schob sich ihre rechte Hand hinunter zwischen ihre Beine, wo sie sofort begann, an ihrem Klit zu spielen. Dabei entwichen ihrem Mund nun immer wieder kleine Seufzer.
Erst als Hans nackt, mit steil abstehendem Schwanz und schwer atmend vor ihr stand, ging Marion auf ihn zu. Wobei auf ihn zukommen es eigentlich nicht richtig beschrieb. Es war vielmehr eine Mischung aus erotischem Hüftschwung und Schweben, anders konnte Hans es auch später nicht beschreiben.
Als er ihre Lippen auf den seinen spürte, verlor er vollständig jegliches Gefühl für Zeit und Raum. Wie am Tag zuvor ihre Hände diese angenehme Wärme in seinem Körper erzeugt hatten, so schien nun von diesen Lippen pure Geilheit auszuströmen und seinen Körper damit endgültig in Gefangenschaft zu nehmen. Als er auch noch eine Hand spürte, die sich sanft um sein hartes Geschlecht legte, murmelte er nur noch Undefinierbares in ihren Mund.
Willenlos ließ er sich zu Boden ziehen, genoss ihre streichelnden Hände, die nun plötzlich überall zu sein schienen. Marion hatte sich neben ihn gekniet und begonnen, ihre Hände über seinen Körper wandern zu lassen. Selten hatte er dabei so viel Lust in ihren Augen gesehen, wie in diesem Moment. Es war ein Gesichtsausdruck, den er wohl nie wieder vergessen würde. Und vielleicht war auch genau das der Punkt, der ihn so elektrisierte und erregte. Nie hatte seine Frau bisher die Initiative ergriffen und schon gleich gar nicht Anzeichen gegeben, was sie genau wollte. Es war immer er gewesen, der versucht hatte, sie ins Bett zu bekommen und nicht nur ihm, sondern auch ihr Befriedigung zu schenken. Und nun war alles anders!
Ohne mit ihren streichelnden Bewegungen aufzuhören, hob sie dann ein Bein über seinen Körper, so dass sie schließlich genau über seiner Hüfte saß. Ihre Hände glitten nun langsam immer weiter an seinem Körper nach oben, wobei sich auch ihr Oberkörper nach vorne streckte. Hans beobachtete fasziniert ihre Brüste, die schließlich nach unten hingen und erotisch vor seinem Gesicht zu schaukeln begannen. Und erneut war er völlig betört von ihren geilen Nippeln. Es schien, als würden ihn diese kleinen Stifte heute sogar besonders erregen.
Tatsächlich war es wie ein mächtiger Stromstoß, der durch seinen Körper raste, als diese harten Nippel dann seinen Körper an seiner eigenen Brust berührten und sanft darüber zu rubbeln begannen. Allerdings war dieser Stromstoß nicht schmerzend, sondern aufwühlend, erregend, geil!
Doch Marion schien es geradezu zu genießen, Hans jetzt zu verwöhnen. Sie begann an seinem Hals, dann an seinem Nacken zu knabbern, küsste sich dann hinauf bis zu seinem Ohr, wo sie ihm leise zuflüsterte, dass ihre Pussy schon tropfte und sie es selbst kaum erwarten konnte, von seinem Schwanz ausgefüllt zu sein.
„Unglaublich!“ Mehr brachte Hans nicht über seine Lippen. Was hier geschah, war wie ein Ebenbild seiner Vorstellung. Zumindest was den romantischen Sex betraf. Aber vor allem erregte ihn die aktive, offene Rolle seiner Frau. Und ihr Dirty Talk war für ihn nur noch die Spitze dieses Gefühlseisberges.
Dann hörte er sie weiter flüstern:
„Ich freue mich schon darauf, wenn ich mir dann deinen Schwanz in meine Grotte schiebe und dich dann richtig geil reite. Und weißt du auf was ich mich heute besonders freue?“
Sie wartete seine Antwort nicht mehr ab:
„Dass du dein Sperma tief in meinen Bauch spritzt. Ich komme fast jetzt schon davon, wenn ich mir vorstelle, wie ich spüre, wie dein Schwanz zu pumpen beginnt und ich dann diese kleinen Spritzer in mir fühle. Und wenn ich mir vorstelle, wie dein Sperma dann aus meiner Höhle tropft und an meinen Schenkeln nach unten läuft….brrrrrr!“ Sie begann sich wohlig zu schütteln.
Hätte Hans nicht irgendwo in seinem Kopf die Erinnerung gehabt, dass hier sowieso etwas anders lief, hätte er seine Frau jetzt gefragt, ob sie etwas geraucht oder etwas anderes genommen hätte. Marion hätte nie solche Dinge gesagt, nie! Und doch machte ihn dieses Gerede heiß, erregte ihn bis ins Unbeschreibliche. Offensichtlich kannte diese Marion ihn besser, als er sich wohl selbst kennen würde. Warum sollte er es nicht genießen?
„Wenn du nicht aufhörst, dann komme ich schon vorher“, unterbrach er sie schwer atmend, „dann kannst du es dir höchstens noch vorstellen, wie ich in dir komme.“
Die Frau auf ihm richtete sich auf und sah ihn schmunzelnd an:
„So, so“, machte sie nur grinsend, ehe sich erneut zu ihm hinunter beugte, ihm einen Kuss auf seine Lippen hauchte und ihm dann erneut ins Ohr zu flüstern begann:
„Hase, hab keine Angst. Du wirst mir meinen Spaß nicht verderben!“
Und dann spürte Hans tatsächlich ihre warme Hand an seinem Rohr, die sein Geschlecht direkt an ihren Eingang brachte. Es war, als würde sein Schwanz in einen heißen Ofen, der mit reichlich Öl geschmiert war, eintauchen. Alles was er fühlten konnte war ihre Nässe und ihre Hitze. Noch nie hatte sich seine Frau so offen, so weit angefühlt, aber auch noch nie so nass und heiß.
Und dann begann sie ihn zu reiten, als gäbe es kein Morgen mehr. Ungestüm und wild flog ihr Becken auf seinem Schoß umher, drückte ihren Spalt dann wieder fest gegen ihn, so dass sich sein Kolben tief in ihren Bauch bohrte. Wie lange dieses Spiel ging, konnte Hans nicht sagen, er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Irgendwann drückte sich dann Marion noch einmal fest auf seinen Kolben, so dass er sogar spüren konnte, wie er tief in ihr an ihren Muttermund gestoßen war.
Er spürte, wie sich ihre Pussy noch verengte, wie sich ihre Schenkel nun fast schmerzhaft gegen seine Hüften pressten und ihr ganzer Körper zu zittern begann. Noch nie hatte Marion beim Sex mit ihm einen Orgasmus erlebt, immer war es der Reiz, das Spielen an ihrem Klit, dass ihr die letzte Befriedigung schenkte. Hans konnte sich nicht erinnern, dass Marion einmal so heftig gekommen wäre.
Aus ihrem Mund kam nur noch ein Röcheln, dann ein langer Schrei, ehe sie schwer atmend nach vorne kippte. Er roch ihren Schweiß, während er in ihr gerötetes, völlig verschwitztes Gesicht starrte.
„Und jetzt du!“, japste sie immer noch völlig außer Atem, „jetzt mach`s du mir und komm in mir!“
Und damit hob sie etwas ihr Becken um ihm zu zeigen, wie sie es nun haben möchte. Und Hans zögerte keine Sekunde. Rücksichtlos begann er sein Becken nach oben und seinen Kolben in ihre Pussy zu stoßen, was Marion erneut einen Aufschrei der Lust über ihre Lippen kommen ließ.
Doch jetzt war es anders: ihre Grotte fühlte sich nun enger an und das Reiben seines Kolbens in ihr ließ ihn erahnen, dass er nicht mehr lange Zeit hätte, die Frau über ihm so zu ficken. Trotzdem dachte er gar nicht daran, sein Tempo zu verlangsamen. Und tatsächlich stieß er nur noch wenige Male in ihre Höhle, bis er sich nicht mehr zurück halten konnte. Mit einem lauten Grunzen begann er seinen Samen in ihre Höhle zu pumpen.
Marion schloss dabei genießerisch ihre Augen und schien es förmlich zu genießen, sein Sperma in ihrer Höhle zu empfangen.
„Ja, mach´s! Gib´s mir! Spritz in mich!“, säuselte sie unentwegt und in der Tat konnte er nicht aufhören, sein Sperma in ihre Höhle zu pumpen. Irgendwann spürte er, wie etwas Heißes auf seinen Bauch zu tropfen begann, während sein Kolben immer noch zuckend ihre Höhle befüllte.
Dann fiel er völlig erschöpft zurück. Es war so ausgelaugt, dass es einige Zeit brauchte, ehe er registrierte, dass sich Marion von ihm löste und aufzustehen begann.
„War etwas anstrengend, wie es aussieht?“, neckte sie ihn schelmisch grinsend, während sie nun breitbeinig über ihm stand.
Zunächst blickte er ihr nur zufrieden in ihr Gesicht, ehe er aus denn Augenwinkel sah, wie etwas zwischen ihren Beinen heraus zu tropfen begann. Marion erkannte sofort, wohin seine Blickrichtung plötzlich gerichtet war.
„Hast mir eine anständige Menge in meinen Bauch gespritzt“, meinte sie dann, während sie ihre Beine noch etwas weiter spreizte, „gefällt dir wohl, wie mir dein Samen wieder heraus läuft?“
„Ja, das gefällt mir“, gab er ehrlich zu, „aber jetzt bekomme ich keinen mehr hoch.“
„Kann ich verstehen, Hase.“ Und dabei grinste sie genussvoll, ja irgendwie so, als hätte sie irgendwo den ersten Preis gewonnen.
Für eine Zeit blieb sie noch so über ihm stehen, ehe sie dann doch ihren Fuß über seinen Körper hob.
Selbst für Hans war es neu, dass es ihn erregte zu sehen, wie Sperma aus Marions Pussy tropfte. Diese Marion schien es allerdings trotzdem gewusst zu haben? Langsam kam Hans wieder in das Diesseits zurück.
„Ich geh mich dann mal sauber machen. Willst du mit mir duschen?“
Hans lag das „Ja, doch gerne“ schon auf seinen Lippen, ehe ihm plötzlich einfiel, dass ja seine „wirkliche Marion“ auf ihn warten würde. Und er hatte sich schon viel zu lange hier aufgehalten. Er würde sich sicher eine gute Ausrede einfallen lassen müssen. Denn dass er gerade den besten Sex seit langem mit einer anderen Marion, oder was sie auch immer war, gehabt hatte, würde der „echten Marion“ sicher nicht so gut gefallen.
„Nein, ich muss zurück!“, antwortete er, wobei seine Enttäuschung, dass er das Angebot nicht annehmen konnte, deutlich zu hören war.
Die Frau vor ihm zuckte nur die Schultern, lächelte noch einmal und verschwand dann wieder in der Dusche, aus der sie gekommen war. Hans hingegen hatte es nun wirklich eilig. Fast hektisch kramte er seine Sachen zusammen, schlüpfte in seine Kleidung und hastete dann hinüber zum anderen Gebäude.
„Schatz, wo bist du denn…“ Marions Stimme erstarb augenblicklich, als sie ihren Mann zurück kommen sah. Was auch immer dort drüben vorgefallen sein sollte, eines war sicher: er hatte Sex!
Sein Grinsen, sein gerötetes Gesicht, sein zerzaustes Haar, alles deutete darauf hin. Und im ersten Moment fühlte sie einen kaum gekannten Schmerz in sich aufsteigen. Aber noch ehe sie ihre Wut auf ihn niederprasseln lassen konnte, begann sie zu überlegen.
Was hier passierte, war alles nicht logisch, nicht erklärbar. Sie selbst hatte jemanden dort drüben getroffen, der wie Hans aussah und der doch irgendwie ganz anders war. Eigentlich so, wie ihr Mann war, als sie sich kennen gelernt hatten oder auch, wie sie ihn sich vielleicht jetzt gewünscht hätte.
Sicher war es bei Hans nicht anders. Auch er traf dort eine Frau, die aussah wie sie selbst und auch vielleicht ihm das gab, wonach er sich sehnte. Und da traf sie mit Sex wohl genau seinen Nerv. Dabei würde er wohl selbst nicht sagen können, mit wem er gerade Sex gehabt hatte. Schließlich sah diese Frau vermutlich genauso aus wie sie selbst und sie hatte keine Ahnung, wer diese „Sie“ wirklich war. Eines war jedoch sicher, verstehen konnte es weder sie noch Hans.
Dennoch fühlte sie ein zaghaftes Grummeln in ihrer Magengegend. Dass man sich gleich verführen lassen musste, nur weil eine Frau so aussah wie die eigene, war doch sicher kein Grund, gleich fremd zu vögeln. Auch wenn keiner von ihnen beiden verstand, was hier wirklich vor sich ging, so war aber doch klar, dass hier allerdings irgendwie alles anders war.
Hans spürte sofort, dass seine Frau nicht nur ahnte, dass er gerade Sex mit dieser anderen „Marion“ gehabt hatte. Und im ersten Moment fürchtete er auch schon ihren ganzen Zorn entgegen geschleudert zu bekommen. Irgendwie hätte er es sogar verstanden, wusste er jetzt im Nachhinein ja auch selbst nicht, warum er sich so schnell hatte verführen lassen. Obgleich der Sex mit dieser Frau schon mehr als bemerkenswert gewesen war!
„Und, was gefunden, Schatz?“ Selbst Hans spürte, dass sich seine Frau sehr anstrengen musste, um sich im Griff zu behalten.
„Nein, nichts gefunden, was auch nur auf den geringsten Hinweis hindeuten würde“, gab er sich knapp.
„Und, hast du mich auch wieder getroffen?“
Hans fühlte, wie sich schlagartig Hitze in seinem Körper ausbreitete und er zu schwitzen begann.
„Ja, und du hast ziemlich heiß ausgesehen. Diese Hotpants kaufe ich dir von meinem Taschengeld, wenn wir wieder zu Hause sind.“
Hans hoffte, sie vielleicht mit dieser Notlüge beruhigen zu können.
„Du warst auch schon einmal ein besserer Lügner“, ging es Marion durch den Kopf.
„Sie hat nur Hotpants getragen? Und sonst nichts? Sie war doch sonst nicht nackt, oder?“
Sie kicherte jetzt sogar in sich hinein bei der Vorstellung, wie sich Hans nun wohl verzweifelt nach einer weiteren Ausrede bemühen musste. Dabei wunderte sie sich nun über sich selbst, dass sie die Angelegenheit jetzt mehr amüsiert als ärgerlich nehmen konnte.
„Nein, sie trug noch ein Top, allerdings war das auch nicht unbedingt sehr körperbedeckend!“
„Aha“, machte Marion und sah ihrem Mann nun fragend in die Augen, „wollte sie dich verführen?“
„Wollte sie nicht nur, hat sie! Und wie!“ Doch diesen Satz dachte sich Hans nur, alles andere hätte wohl mindestens zu einigermaßen nachhaltigen Komplikationen geführt.
„Weiß nicht, hat keine Anstalten dazu gemacht“, antwortete er stattdessen, wobei er sich Mühe gab, möglichst ruhig zu wirken.
Marion überlegte schon, ob sie ihn nicht noch etwas länger mit ihren Fragen ins Unbehagen stürzen sollte, sozusagen als kleine Genugtuung. Aber dann kam sie doch zu einem anderen Entschluss. Sie würde selbst hinüber gehen und nach Außergewöhnlichem suchen. Frauen waren in solchen Sachen wohl etwas besser als Männer, die oft die Hand vor den Augen nicht sahen.
„Was hältst du davon, wenn ich mal hinüber gehe?“, meinte sie dann, immer noch weiter um Contenance bemüht.
„Hmm, ja. Wir können auch gemeinsam hinüber gehen und schauen.“
Hans hatte nicht damit gerechnet, dass er damit indes die Unruhe in Marion nur vergrößerte.
„Möchtest mich wohl doppelt erleben?“, entwich es ihr selbst dann doch ungewollt zynisch klingend.
Hans verstand jetzt aber augenblicklich, dass Marion wohl doch ahnte, was vorgefallen war. Und sicher klang es in ihren Ohren so, als hätte er Angst, dass sie nun das gleiche Recht in Anspruch nehmen wollte.
Und tatsächlich schien für einen kurzen Moment die Stimmung zu kippen.
„Nein, ist schon in Ordnung. Schau mal du rüber, vielleicht findest du etwas, was uns weiterhilft.“
Und dann passierte noch etwas Ungewöhnliches. Hans hatte keine Ahnung warum er es tat, zumindest nicht jetzt in diesem Augenblick. Er ging auf seine Frau zu, nahm sie in seinen Arm und flüsterte ihr ins Ohr, dass er sie mochte und sie nicht verlieren wollte. Vielleicht war es auch nur sein schlechtes Gewissen, vielleicht aber auch wirklich das Gefühl, das seine Marion ihm mehr bedeutete, als er zugeben wollte.
Marion war überrascht. Es war lange her gewesen, seit er sie so spontan umarmt hatte. Dabei war es nicht die Umarmung an sich, sondern die Art und Weise. Es war zu spüren, dass es liebevoll und zuneigend gedacht war. Und es tat ihr gut und sie spürte dabei, als wie von Zauberhand aller Gram und Ärger über das sicherlich Vorgefallene von ihr fiel. Sie schaffte es sogar, ihn anzulächeln und sich dann in seine Arme zu schmiegen.
Marion war nicht nur neugierig, sie war auch nicht weniger nervös als ihr Mann vorhin, als sie zum Nebengebäude hinüber ging. Eigentlich hatte sie selbst wenig Hoffnung, etwas Interessantes zu finden. Und was könnte sie auch finden, was die Sache klären konnte? Schließlich waren beide ja schon in dem Gebäude und weder Hans noch ihr war irgendetwas aufgefallen. Allerdings hatten si
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hoedur
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